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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Schließzylinder,
insbesondere Profilzylinder, mit einer Welle, einem im Wesentlichen
konzentrisch zu der Welle angeordneten Bauteil und einer Kupplungsanordnung
zum Kuppeln der Welle mit dem Bauteil, wobei die Kupplungsanordnung
wenigstens ein Kuppelglied, das zwischen einer Kuppelposition, in
der das Kuppelglied die Welle und das Bauteil in Drehrichtung formschlüssig miteinander
verbindet, und einer Entkuppelposition versetzbar ist, in der die Welle
und das Bauteil in Drehrichtung voneinander entkuppelt sind, und
einen Antrieb aufweist, der dazu ausgelegt ist, ein Antriebsglied
zu bewegen, um dadurch das Kuppelglied zu versetzen.
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Generell betrifft die vorliegende
Erfindung das Gebiet der Schließzylinder
und insbesondere das Gebiet der elektronischen Schließzylinder.
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Auf dem Gebiet der Schließzylinder
sind die Profilzylinder von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung.
Ein Profilzylinder ist gemäß DIN 18251
ein Schließzylinder,
der dazu bestimmt ist, austauschbar in dafür vorgerichtete Schlösser eingesetzt
zu werden, z.B. Einsteckschlösser
nach DIN 18251.
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Ein Einsteckschloss gemäß dieser DIN-Norm
weist eine Falle und einen Riegel auf. Die Falle wird gewöhnlich mit
einem Drücker
betätigt,
der Riegel wird gewöhnlich
mittels des Profilzylinders bewegt.
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Herkömmliche mechanische Profilzylinder sind
schlüsselbetätigt und
weisen in der Regel eine Mehrzahl von sogenannten Stiftzuhaltungen
auf.
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Seit einigen Jahren gibt es einen
Trend hin zu sogenannten elektronischen Schließzylindern, bei denen die Aufgabe
des Schlüssels
vollständig
oder teilweise durch einen elektronischen Chip erfüllt wird.
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In diesem Zusammenhang wird allgemein verwiesen
auf Schloss + Beschlag-Markt, Ausgabe März 1996, Seiten 70–73.
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Bei den elektronischen Schließzylindern
erfolgte die mechanische Betätigung
des Riegels zu Beginn von deren Entwicklung weiterhin mit dem Schlüssel. Zuvor
wird bei diesen Systemen jedoch die Berechtigung für die Betätigung des
Riegels über einen „Ausweis-Chip" geprüft. Bei
diesem handelt es sich häufig
um einen passiven oder aktiven Transponder, also einen Chip, auf
dem ein spezieller Berechtigungs-Code abgespeichert ist, der von
dem jeweiligen Schloss bzw. Zylinder abgefragt wird.
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Das Abfragen kann über Kontakte
(z.B. Magnetstreifenleser) oder auch drahtlos (in der Regel per
Funk) erfolgen.
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In einer nächsten Entwicklungsstufe hat
man auf die Verwendung von mechanischen Schlüsseln vollständig verzichtet.
Beispielsweise ist in der
DE 199
23 786 A1 ein System beschrieben, bei dem ein Schließbart des
Profilzylinders über
eine Hohlwelle drehfest mit einem türinnenseitigen Knauf verbunden ist.
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Eine weitere Welle erstreckt sich
von dem türinnenseitigen
Knauf hin zu einem türaußenseitigen Knauf.
Der türaußenseitige
Knauf ist frei verdrehbar und von dem Schließbart entkuppelt. Erst wenn
die Berechtigung des Benutzers erfolgreich bestätigt worden ist, wird die Hohlwelle
mit der durchgehenden Welle gekoppelt, um den türaußenseitigen Knauf mit dem Schließbart zu
verbinden.
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Die hierzu vorgesehene Kupplungsanordnung
weist einen Elektromagneten auf, der einen wippenartig gelagerten
Magnetanker wirkt. Der Magnetanker ist zwischen einer Kuppelposition
und einer Entkuppelposition versetzbar.
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Aus der eingangs genannten
DE 100 65 155 A1 ist
ein weiterer elektronischer Schließzylinder bekannt, der eine
mit einem türaußenseitigen
Knauf verbundene Hohlwelle und eine darin verlaufende Innenwelle
aufweist, die sowohl mit dem Schließbart als auch mit dem türinnenseitigen
Knauf verbunden ist.
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Zum Kuppeln der zwei Wellen ist eine
Kupplungsanordnung vorgesehen, die einen mittels eines Hubmagneten
axial versetzbaren Schieber aufweist, der ein Antriebsglied bildet.
Bei einer axialen Bewegung des Schiebers werden radial ausgerichtete Kupplungsstifte
nach außen
versetzt und greifen in innenumfängliche
Ausnehmungen bzw. Öffnungen
in der Hohlwelle. Die innen umfänglichen
Ausnehmungen sind durch dachartige Flanken voneinander abgegrenzt,
die dazu in der Lage sind, die Kuppelstifte in der Entkupplungsstellung
des Schiebers radial nach innen zu drücken, um die Hohlwelle und
die Innenwelle voneinander zu entkuppeln.
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Aus der
EP 0 999 328 A1 ist ein
weiterer elektronischer Profilzylinder bekannt. Der türinnenseitige
Knauf ist wiederum über
eine Hohlwelle mit dem Schließbart
drehfest verbunden. Der türaußenseitige
Knauf ist mit einer weiteren Hohlwelle verbunden, deren Stirnseite
mittels einer Verbindungshülse mit
der türinnenseitigen
Hohlwelle kuppelbar ist. Dies erfolgt durch einen Antrieb in Form
eines Hubmagneten.
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Aus der
DE 198 34 692 A1 ist ein
weiterer elektronischer Profilzylinder bekannt. Ein türinnenseitiger
Knauf ist mit dem Schließbart
drehfest verbunden über
eine Hohlwelle. Der türaußenseitige Knauf
ist mit einer inneren Hohlwelle drehfest verbunden, die bis in den
türinnenseitigen
Knauf hineinreicht. Eine Kupplungsanordnung zum Kuppeln der zwei
Hohlwellen ist im Inneren des türinnenseitigen Knaufes
vorgesehen.
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Aus der
DE 198 24 713 A1 ist ebenfalls
ein elektronischer Profilzylinder bekannt. Ein türinnenseitiger Knauf ist mit
einer Hohlwelle drehfest verbunden, die bis zu dem Schließbart hinreicht.
In gleicher Weise ist ein türaußenseitiger
Knauf mit einer Hohlwelle verbunden, die bis zu dem Schließbart hinreicht.
An dem Schließbart
ist eine Wippe als Magnetanker schwenkbar gelagert. Eine zentrale
Hohlwelle durchsetzt den Profilzylinder und trägt im Bereich des Schließbartes
zwei Magnetspulen. Mittels der Magnetspulenanordnung lässt sich
der schwenkbare Magnetanker entweder in eine Position verbringen,
in der der Schließbart
dem türinnenseitigen Knauf
verbunden ist, oder in eine andere Position, in der er mit dem türaußenseitigen
Knauf verbunden ist.
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Die
DE 198 51 065 A1 offenbart einen Schließzylinder
mit Schließglied,
welcher eine Kupplung umfasst, mittels derer das Schließglied in
Drehrichtung an die Betätigungsvorrichtung
gekoppelt wird. Bei diesem Schließzylinder ist ein Antrieb vorgesehen,
welcher ein Antriebsglied (Welle) betätigt, um dadurch das Kuppelglied
zu versetzen.
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Aus der
CH 478 323 A ist ferner ein Schließzylinder
mit magnetbetätigten
Kuppelstücken
bekannt. Die darin offenbarte Kupplungsanordnung ist mit Permanentmagneten
zur Steuerung der Kupplung (entkuppelt/gekuppelt) ausgestattet.
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Generell ist man auf dem Gebiet der
elektronischen Profilzylinder bestrebt, möglichst einfache mechanische
Lösungen
zu realisieren. Ferner ist es generell von Vorteil, wenn eine durchgehende
Welle vorhanden ist, damit elektrische Leitungen vom türinnenseitigen
Knauf zum türaußenseitigen
Knauf einfach verlegt werden können,
ohne beispielsweise Schleifkontakte vorsehen zu müssen, wie
es beispielsweise bei dem Profilzylinder der
EP 0 999 328 A1 notwendig
ist.
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Vor dem obigen Hintergrund ist es
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen mechanisch einfachen,
elektronischen Schließzylinder
anzugeben.
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Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung
bei dem eingangs genannten Schließzylinder dadurch gelöst, dass
an dem Antriebsglied und/oder an dem Kupplungsglied wenigstens ein Permanentmagnet
angeordnet ist, der dazu ausgelegt ist, bei einer Bewegung des Antriebsgliedes
das Kuppelglied zu versetzen.
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Durch diese Maßnahme kann eine Bewegung des
Antriebsgliedes weitgehend reibungsfrei in einen Versatz des Kuppelgliedes
umgesetzt werden. Die notwendige Kraftübertragung erfolgt durch das Magnetfeld
des Permanentmagneten.
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Ein weiterer Vorteil besteht in der
Regel darin, dass der Antrieb unabhängig von dem Lagezustand der
Kupplungsanordnung arbeiten kann, also unabhängig davon, ob sich das Kuppelglied
in der Kuppelposition oder der Entkuppelposition befindet.
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Von besonderem Vorteil ist es bei
dem Schließzylinder
gemäß der Erfindung,
wenn das Bauteil ein Schließbart
oder ein Gehäuse
des Profilzylinders ist.
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Hierdurch ist es möglich, die
Kupplungsanordnung so einzurichten, dass das Kuppelglied einen direkten
Formschluss zwischen der Welle und dem Schließbart einrichtet. Somit können Bauraum
und Bauteile eingespart werden. Es ist nicht notwendig, mehrere
Wellen ineinander zu verschachteln.
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Unter einem Schließbart sind
vorliegend Mitnehmer beliebiger Form zu verstehen, einschl. Ritzeln,
Zahnrädern,
Querriegeln, etc.
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Von besonderem Vorteil ist es ferner,
wenn die Welle eine von einem Ende des Schließzylinders zu dem anderen Ende
durchgehende Welle ist.
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Bei dieser Ausführungsform lässt sich
der Schließzylinder
insgesamt mechanisch besonders einfach und robust ausbilden. Es
ist nicht notwendig, mehrere drehbare Wellen ineinander zu lagern.
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Bei dem Schließzylinder gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es von besonderem Vorteil, wenn der Schließbart eine
radiale Ausnehmung aufweist, in der das Kuppelglied radial versetzbar
gelagert ist.
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Hierdurch wird der in dem Schließzylinder vorhandene
Bauraum in optimaler Weise ausgenutzt. Das Kuppelglied befindet
sich im entkuppelten Zustand in dem Schließbart und stellt in der Kuppelposition
einen Formschluss zu der Welle her, die vorzugsweise durchgehend
ausgebildet ist.
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Insgesamt ist es ferner von Vorteil,
wenn das Antriebsglied als axial beweglicher Schieber ausgebildet
ist.
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Hierdurch kann der Antrieb konstruktiv
einfach ausgeführt
werden.
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Ferner ist es insgesamt von Vorteil,
wenn der Antrieb als Axialantrieb ausgebildet ist.
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Ein Axialantrieb lässt sich
baulich vergleichsweise einfach in einen generell länglich ausgerichteten
Profilzylinder integrieren.
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Dabei ist es von besonderem Vorteil,
wenn der Antrieb als elektrischer Hubmagnet ausgebildet ist.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist
der Antrieb als elektromotorischer Spindelantrieb ausgebildet.
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Gemäß einer weiteren, besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist das Antriebsglied zwischen einer Kuppelstellung und einer Entkuppelstellung
bewegbar, wobei das Antriebsglied in der Kuppelstellung das Kuppelglied
mittels eines ersten Permanentmagneten in die Kuppelposition versetzt.
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Bei dieser Ausführungsform wird der erste Permanentmagnet
dazu verwendet, das Kuppelglied in die Kuppelposition zu versetzen.
Demzufolge kann die Kuppelposition reibungsarm eingerichtet werden. Auch
ist es möglich,
das Antriebsglied in die Kuppelstellung zu bewegen, ohne dass dies
unmittelbar dazu führt,
dass das Kuppelglied in die Kuppelposition versetzt wird. Vielmehr
kann dies erst dann erfolgen, wenn, beispielsweise durch eine Drehung
eines Knaufes, das Kuppelglied in eine Öffnung oder Ähnliches
einfallen kann. Dabei ist keine ständige Energiezufuhr notwendig,
da die Kraft zum Kuppeln von dem Permanentmagneten bereitgestellt
wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
versetzt das Antriebsglied in der Entkuppelstellung das Kuppelglied
mittels eines zweiten Permanentmagneten in die Entkuppelposition.
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Bei dieser Ausführungsform gilt im Grunde das
Gleiche wie bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform, nur, dass der zweite
Permanentmagnet zum aktiven Entkuppeln ausgebildet ist.
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So kann beispielsweise bei einer
Ausführungsform
das Kuppelglied in einem Gehäuse
des Profilzylinders gelagert sein, so dass die Entkuppelposition
des Kupplungsgliedes ermöglicht,
dass die Welle und ein damit fest verbundener Schließbart frei beweglich
sind. Bei dieser Ausführungsform
ist die Welle in der Kuppelposition drehfest an dem Gehäuse festgelegt
und der Schließbart
gesperrt.
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Sofern hingegen die Welle in der
Entkuppelposition frei verdrehbar ist und in der Kuppelposition drehfest
mit dem Schließbart
verbunden ist, kann der zweite Permanentmagnet auch dazu verwendet
werden, das Kuppelglied aus der Kuppelposition aktiv in die Entkuppelposition
rückzustellen.
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Bei dieser Ausführungsform ist es von besonderem
Vorzug, wenn der erste und der zweite Permanentmagnet an dem Antriebsglied
in dessen Bewegungsrichtung versetzt festgelegt sind.
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Dabei versteht sich, dass der erste
und der zweite Permanentmagnet umgedreht eingebaut sind, so dass
der erste Permanentmagnet das Kuppelglied in die Kuppelposition
und der zweite Permanentmagnet das Kuppelelement in die Entkuppelposition zwingt.
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Gemäß einer weiteren, insgesamt
bevorzugten Ausführungsform
ist die Welle als Hohlwelle ausgebildet und das Antriebsglied ist
in der Welle beweglich gelagert.
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Auf diese Weise wird der vorhandene
Bauraum in dem Profilzylinder in optimaler Weise ausgenutzt. Durch
die Ausbildung als Hohlwelle ist ferner eine direkte Kopplung zu
dem Schließbart
konstruktiv einfach zu realisieren.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn das
Kuppelglied radial versetzbar gelagert ist.
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Die radiale Versetzbarkeit des Kuppelgliedes ist
zum einen konstruktiv einfach zu realisieren, insbesondere dann,
wenn das Kuppelglied in dem Schließbart oder in dem Gehäuse des
Schließzylinders
gelagert ist.
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Ferner lässt sich auf vergleichsweise
einfache Weise ein Formschluss zwischen der Welle und dem Bauteil
bzw. Schließbart
realisieren.
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So ist es von besonderem Vorteil,
wenn das Kuppelglied in der Kuppelstellung in eine Öffnung in der
Welle greift.
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Somit lässt sich ein Formschluss zwischen dem
Bauteil und der Welle auf einfache Weise, nämlich durch Bereitstellen einer
bzw. mehrerer Öffnungen
in der Welle realisieren.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn das
Kuppelglied einen dritten Permanentmagneten aufweist.
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Bei dieser Ausführungsform ist es generell denkbar,
dass nur das Kuppelglied einen Permanentmagneten aufweist, der bei
einer Bewegung des Antriebsgliedes dafür sorgt, dass das Kuppelglied
versetzt wird.
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Von besonderem Vorteil ist es jedoch,
wenn wenigstens ein Permanentmagnet an dem Antriebsglied und ein
weiterer Permanentmagnet an dem Kuppelglied vorgesehen ist, so dass
sich die Wirkungen der Permanentmagnete addieren.
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Es versteht sich, dass die vorstehend
genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schließanordnung
gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel;
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2 einen
Schließzylinder
gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung in perspektivischer Explosionsdarstellung;
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3 den
Schließzylinder
der 2 in Explosionsdarstellung
aus einer anderen Perspektive;
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4 eine
perspektivische Darstellung eines Schiebers des Antriebs des Schließzylinders
der 2 und 3;
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5 eine
Schnittansicht durch den Schließzylinder
der 2 und 3 in einer Entkuppelposition;
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6 eine
der 5 entsprechende
Darstellung des Schließzylinders
in einer Kuppelposition;
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7 eine
der 5 entsprechende
Darstellung eines Schließzylinders
mit einer abgewandelten Kupplungsanordnung;
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8 eine
der 5 entsprechende
Darstellung eines Schließzylinders
mit einer weiteren abgewandelten Kupplungsanordnung;
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9a und 9b eine schematische Darstellung
einer weiteren Ausführungsform
einer Kupplungsanordnung für
einen erfindungsgemäßen Schließzylinder;
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10a und 10b eine schematische Darstellung
noch einer weiteren Ausführungsform
einer Kupplungsanordnung für
einen erfindungsgemäßen Schließzylinder;
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11 eine
perspektivische Darstellung einer alternativen Ausgestaltung eines
Schiebers für den
Schließzylinder
der 2 und 3; und
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12 eine
schematische Darstellung des Schiebers der 4 in einer abgewandelten Ausführungsform;
und
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13 eine
schematische Darstellung einer Abwandlung der Ausführungsform
der 10.
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Eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schließanordnung
ist in 1 generell mit 10 bezeichnet.
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Die Schließanordnung 10 weist
einen Schließzylinder 12 auf,
der als Profilzylinder für
ein Einsteckschloss S ausgebildet ist, das in eine Tür T eingebaut
ist.
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Eine Außenseite der Tür ist mit
A bezeichnet, die Innenseite mit I.
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Der Schließzylinder 12 weist
ein Gehäuse 17 auf,
in dem eine Welle 18 entlang einer Längsachse 19 drehbar
gelagert ist.
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Die Welle 18 ist als Hohlwelle
ausgebildet und ist drehfest sowohl mit einem Innenknauf 14 als auch
einem Außenknauf 16 verbunden.
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Der Schließzylinder 12 ist als
elektronischer Schließzylinder
ausgebildet.
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Im Inneren des Außenknaufes 16 befindet sich
eine Antenne 20. Die Antenne 20 ist über eine Antennenleitung 22 mit
einer Steuereinrichtung 24 verbunden, die in dem Innenknauf 14 angeordnet
ist. Die Antennenleitung 22 verläuft durch die Hohlwelle 18 hindurch
und kann schleifkontaktfrei ausgebildet sein. Bei anderen Ausführungsformen
kann die Antenne auch im Innenknauf vorgesehen sein.
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In dem Innenknauf 14 ist
bei dieser Ausführungsform
eine weitere Antenne 20' vorgesehen,
die unmittelbar mit der Steuereinrichtung 24 verbunden ist.
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In einem Ruhezustand ist die Welle 18 mit den
drehfest daran festgelegten Knäufen 14, 16 frei drehbar
in dem Gehäuse 17 gelagert.
Um mittels einer Knaufdrehung einen Riegel des Schlosses S zu betätigen, ist
die Welle 18 mit einem Schließbart 32 des Schließzylinders 12 zu
kuppeln.
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Vor einer Betätigung der Kupplungsanordnung 30 wird
jedoch in der Steuereinrichtung 24 geprüft, ob die jeweils Zutritt
begehrende Person autorisiert ist oder nicht.
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Die autorisierten Personen tragen
jeweils einen Transponder 26, der über eine Funkstrecke 28 mit
der jeweiligen Antenne 20 bzw. 20' in einer Kommunikationsverbindung
steht, sofern die Person nahe genug an dem jeweiligen Knauf 14 bzw. 16 steht.
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Über
die Antenne 20 bzw. 20' wird ein in dem Transponder 26 gespeicherter
Autorisierungscode ausgelesen und an die Steuereinrichtung 24 weitergeleitet.
Diese überprüft den Autorisierungscode
und steuert bei Freigabe die Kupplungsanordnung 30 an. Sofern
die Steuereinrichtung 24 den gelesenen Autorisierungscode
nicht freigibt, wird auch die Kupplungsanordnung 30 nicht
angesteuert. Gleiches gilt, wenn eine Person ohne Transponder 26 an
einem der Knäufe 14 bzw. 16 dreht.
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Bei dem Transponder 26 kann
es sich um einen passiven Transponder handeln, der die Energie zum
Senden seines Autorisierungs codes aus einem Lesesignal induktiv
ableitet, das von der Antenne 20 bzw. 20' gesendet wird.
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Bevorzugter sind jedoch aktive Transponder 26,
die über
eine eigene Energieversorgung verfügen und auch über größere Distanzen
arbeiten.
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Aktive Transponder befinden sich
häufig
zum Zwecke der Energieeinsparung in einem Schlafmodus. Sie können beispielsweise
geweckt werden, indem eine Leerdrehung an einem der Knäufe 14 bzw. 16 erfolgt
und dann ein nicht dargestellter Magnetschalter die Steuereinrichtung 24 informiert.
Die Steuereinrichtung 24 sendet dann ein Wecksignal über die
jeweilige Antenne 20 bzw. 20' an den Transponder 26,
der daraufhin gespeist aus seiner eigenen Energieversorgung seinen
Autorisierungscode sendet, der von der jeweiligen Antenne 20 bzw. 20' empfangen und
weitergegeben wird.
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Bei anderen Ausführungsformen kann ein Autorisierungscode
per elektrischem oder magnetischem Kontakt (Scheckkarte mit Kartenleser)
oder per Tastatur etc. eingegeben werden.
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Im Stand der Technik wird bei derartigen elektronischen
Schließzylindern
häufig
zwischen der Außenseite
A und der Innenseite I unterschieden. Vielfach ist der Innenknauf 14 ständig drehfest
mit dem Schließbart 32 verbunden.
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Bei der vorliegenden Ausführungsform
wird hingegen ein anderes Konzept verfolgt. Bei diesem Konzept ist
es in der Regel auch von der Innenseite her notwendig, zum Entriegeln
des Schlosses S einen autorisierten Transponder 26 zu tragen.
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Ferner versteht sich, dass der Schließzylinder 12 als
Austauschzylinder für
herkömmliche
mechanische Profilzylinder ausgelegt ist. D.h., eine Energiequelle
zum Versorgen der Steuereinrichtung 24 und eines noch zu
beschreibenden Antriebes 34 ist beispielsweise in dem Außenknauf 16 oder
dem Innenknauf 14 untergebracht.
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Da die Schließanordnung 10 so ausgelegt ist,
dass der eigentliche Vorgang des Verriegelns bzw. Entriegelns des
Schlosses S durch Muskelkraft des Benutzers erfolgt, nämlich durch
Drehen des jeweiligen Knaufes 14 bzw. 16, ist
der Energieverbrauch der Schließanordnung 10 so
gering, dass ein Betrieb mit einer einzelnen Batterie über sehr
lange Zeiträume
gewährleistet
werden kann.
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Es versteht sich ferner, dass das
Schloss S als Einsteckschloss auch eine Falle aufweisen kann, die
ggf. von einem Türdrücker (nicht
dargestellt) betätigt
wird.
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Die Kupplungsanordnung 30 zum Kuppeln des
Schließbartes 32 mit
der Welle 18 bzw. zum Entkuppeln dieser Bauteile weist
einen Axialantrieb 34 auf. Der Axialantrieb 34 ist
im Wesentlichen in Inneren der Welle 18 angeordnet und
weist einen elektromagnetischen Hubmagneten 36 auf. Der
Hubmagnet 36 ist über
eine Stange 38 mit einem Antriebsglied in Form eines Schiebers 40 verbunden.
Der Hubmagnet 36 ist dazu ausgelegt, den Schieber 40 in
Richtung parallel zur Achse 19 zu bewegen, wie es schematisch
bei 41 gezeigt ist.
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Der Schieber weist in der dargestellten
Ausführungsform
einen ersten Permanentmagneten 42 und einen zweiten Permanentmagneten 44 auf.
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Die Permanentmagnete 42, 44 sind
in Richtung parallel zur Achse 19 versetzt angeordnet und sind
mit entgegengesetzter Polung an dem Schieber 40 festgelegt.
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Während
der Hubmagnet 36 innerhalb der Welle 18 in einem
Bereich zwischen dem Schließbart 32 und
dem Außenknauf 16 (oder
dem Innenknauf 14) angeordnet ist, ist der Schieber 40 generell
im Bereich des Schließbartes 32 angeordnet.
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Der Hubmagnet 36 ist über eine
Leitung 46 mit der Steuereinrichtung 24 verbunden
und erhält von
dieser Ansteuersignale.
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In 1 ist
der Schieber 40 in einer Entkuppelstellung gezeigt, in
der der zweite Permanentmagnet 44 aufgrund seines Magnetfeldes
dafür sorgt, dass
der Schließbart 32 von
der Welle 18 entkuppelt ist. Sofern der Hubmagnet 36 ein
geeignetes Ansteuersignal über
die Leitung 46 empfängt,
wird der Schieber 40 in eine Kuppelstellung versetzt, bei
der der erste Permanentmagnet 42 aufgrund seines Magnetfeldes
dafür sorgt,
dass der Schließbart 32 mit der
Welle 18 drehfest formschlüssig gekuppelt wird.
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Zu diesem Zweck ist in dem Schließbart 32 ein
Kupplungsglied in Form eines Mitnehmers 50 radial verschieblich
gelagert.
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In der dargestellten Radialposition
des Kupplungsgliedes 50 ist das Kupplungsglied 50 vollständig in
dem Schließbart 32 aufgenommen.
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In der dargestellten Ausführungsform
ist in dem Kupplungsglied 50 ein dritter Permanentmagnet 54 vorgesehen.
In der gezeigten Entkuppelstellung des Schiebers 40 liegt
der Nordpol des zweiten Permanentmagneten 44 dem Nordpol
des dritten Permanentmagneten 54 gegenüber, so dass sich diese abstoßen. Demzufolge
wird das Kupplungsglied 50 radial nach außen in den
Schließbart 32 hineingedrückt.
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Sofern der Hubmagnet 36 ein
Ansteuersignal empfängt,
wird der Schieber 40 in die Kuppelposition versetzt, bei
der der erste Permanentmagnet 42 dem Kupplungsglied 50 gegenübersteht.
Dabei zieht der Südpol
des ersten Permanentmagneten 42 den Nordpol des dritten
Permanentmagneten 54 an, so dass das Kupplungsglied 50 zu
dem Schieber 40 hingezogen wird.
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In der Welle 18 ist wenigstens
eine Öffnung 52 vorgesehen,
in die das Kupplungsglied 50 aufgrund der magnetischen
Anziehungskräfte
hineinfällt,
sobald die Welle 18 durch Drehen an einem der Knäufe 14, 16 in
der richtigen Drehstellung ist.
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Es versteht sich, dass anstelle einer
einzelnen Öffnung 52 auch
mehrere Öffnungen
vorgesehen sein können.
Dann ist der Winkelbetrag kleiner, um den die Welle 18 gedreht
werden muss, bis das Kupplungsglied 50 in die Kuppelposition
gelangt.
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Die Kupplungsanordnung 30 ist
aus mehreren Gründen
vorteilhaft:
- 1. Zum einen wird das Kuppelglied 50 mittels
des ersten Permanentmagneten 42 aktiv in die Kuppelposition
versetzt. Mittels des zweiten Permanentmagneten 44 wird
das Kuppelglied 50 auch aktiv zurückgestellt, in die Entkuppelposition.
Demzufolge
nimmt das Kuppelglied 50 immer eine definierte Position
ein, nämlich
entweder die Kuppelposition oder die Entkuppelposition.
- 2. Der Schieber 40 kann zu einem beliebigen Zeitpunkt
von der Entkuppelstellung in die Kuppelstellung bewegt werden. Wenn
der Hubmagnet 36 bspw. selbsthemmend ausgebildet ist, ist
nach dieser Bewegung keine weitere Energiezufuhr zu dem Hubmagneten 36 notwendig.
Durch die Wirkung der Permanentmagnete wird das Kuppelelement 50 dann
ohne weiteres in die Öffnung 52, d.h.
in die Kuppelposition versetzt, sobald die Öffnung 52 sich in
der geeigneten Drehstellung befindet.
- 3. Dadurch, dass die Kraft zum Bewegen des Kuppelgliedes 50 durch
die Magnetfelder der Permanentmagnete hervorgerufen wird, kann der Hubmagnet 36 mit
geringer Reibung und folglich geringer Energiezufuhr bewegt werden.
Durch
die Anordnung des Kuppelgliedes 50 in dem Schließbart 32 wird
der in dem Schließzylinder 12 vorhandene
Bauraum optimal ausgenutzt.
- 4. Durch die Maßnahme,
dass der Innenknauf 14 und der Außenknauf 16 über eine
durchgehende Hohlwelle miteinander ver bunden sind, ist die Durchkontaktierung
zwischen Innenseite und Außenseite
einfach zu realisieren. Dadurch, dass die Kupplungsanordnung 30 mit
der Welle 18 mitdrehend ausgebildet sein kann, kann die
Durchkontaktierung auch durch den Schieber 40 hindurch erfolgen,
ohne dass Schleifkontakte oder Ähnliches
vorgesehen werden müssen.
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Es versteht sich, dass an dem Schieber 40 genau
die zwei gezeigten Permanentmagnete 42 und 44 vorgesehen
sein können
oder in Umfangsrichtung verteilt eine Mehrzahl von jeweils mehreren ersten
Permanentmagneten 42 bzw. zweiten Permanentmagneten 44.
Dies gilt insbesondere dann, wenn sich die Kupplungsanordnung 30 mit
der Welle 18 mitdreht und mehrere Öffnungen 52 in der
Welle 18 vorgesehen sind. Dann sollte pro Öffnung 52 jeweils ein
erster bzw. ein zweiter Permanentmagnet 42, 44 vorgesehen
sein.
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Generell können die zwei Permanentmagnete 42, 44 jeweils
gleich groß sein.
Alternativ hierzu ist es auch möglich,
dass die Permanentmagnete 42, 44 unterschiedlich
groß sind
bzw. ein unterschiedlich starkes Permanentmagnetfeld bereitstellen.
Dabei wäre
es besonders bevorzugt, wenn der erste, anziehende Permanentmagnet 42 kleiner
dimensioniert ist als der zweite, abstoßende Permanentmagnet 44. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
könnte
der eine Permanentmagnet auch in radialer Richtung etwas zurückversetzt
sein, um bei gleicher Dimensionierung ein unterschiedliches Magnetfeld
auf das Kuppelglied 50 auszuüben.
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Es versteht sich, dass anstelle eines
elektromagnetischen Hubmagneten 36 auch ein elektromotorischer
Spindelantrieb dazu verwendet werden kann, um den Schieber 40 axial
zu bewegen.
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Zum Durchkontaktieren zwischen Innenseite I
und Außenseite
A kann in der Welle 18 eine Längsnut vorgesehen werden, in
die eine elektrische Leitung oder mehrere elektrische Leitungen
eingelegt werden.
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Generell ist es auch möglich, in
dem Schieber 40 nur einen Permanentmagneten vorzusehen, der
anziehend wirkt. In diesem Fall könnte das Kuppelglied 50 aus
einem weichmagnetischen Material in dem Schließbart 32 radial verschieblich
gelagert sein und durch elastische Mittel (z.B. eine Feder) in die
jeweils entgegengesetzte Richtung vorgespannt sein.
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Gemäß einer weiteren alternativen
Ausführungsform
ist nur an dem Kuppelglied 50 ein Permanentmagnet vorhanden,
der über
elastische Mittel in die Entkuppelposition vorgespannt ist. In diesem
Fall wäre
der Schieber 40 aus einem weichmagnetischen Material, so
dass der Permanentmagnet in dem Kuppelglied gegen die Federvorspannung
zum Schieber hin angezogen wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
ist es auch denkbar, die Kupplungsanordnung 30 durch eine
Magnetspule im Bereich des Schließbartes 32 zu ersetzen,
wobei die Magnetspule dazu ausgelegt ist, das Kuppelglied 50 zwischen
der Kuppelposition und der Entkuppelposition zu versetzen.
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Generell ist es natürlich auch
denkbar, statt einer durchgehenden Welle 18 eine Welle
vorzusehen, die drehfest mit dem Schließbart 32 verbunden ist,
und eine weitere Welle, die mit dem Außenknauf 16 drehfest
verbunden ist und mittels der Kupplungsanordnung 30 mit
dem Schließbart 32 kuppelbar
ist.
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Auch ließe sich die Innenseite mit
einem Schalter betätigen,
um ein transponderfreies Schließen
zu erwirken.
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Es versteht sich, dass die folgenden
Bauteile aus nichtmagnetischem Material sein sollten:
- – der
Schließbart 32,
- – die
Welle 18,
- – der
Schieber 40 (genauer das Schiebergehäuse zum Aufnehmen der Permanentmagnete),
- – bei
einem elektromotorischen Antrieb dessen Spindel,
- – ggf.
eine Außenhülle des
Kuppelgliedes um den Permanentmagneten 54 herum.
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In den 2 und 3 ist eine weitere Ausführungsform
eines Schließzylinders 60 gezeigt,
der in einer Schließanordnung
verwendbar ist, die gleich der Schließanordnung 10 der 1 ist.
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Der Schließzylinder 60 ist in
vieler Hinsicht baulich und funktional identisch zu dem Schließzylinder 12 der 1. Gleiche Elemente sind
daher mit gleichen Bezugsziffern versehen. Im Folgenden wird lediglich
auf die Unterschiede zu dem Schließzylinder 12 eingegangen.
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Die Welle 18 weist eine
Radialbohrung 62 auf, über
die der Hubmagnet 36 innerhalb der Welle 18 fixierbar
ist, beispielsweise mittels einer Madenschraube.
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Ferner weist die Welle 18 drei
umfänglich gleichmäßig beabstandete Öffnungen 52 auf,
die in Umfangsrichtung jeweils länglich
ausgebildet sind. Zwischen zwei der Öffnungen 52 ist eine
weitere Radialbohrung 64 vorgesehen, in die ein Stift (nicht
dargestellt) zur Längsführung des
Schiebers 40 einführbar
ist. Zu diesem Zweck weist der Schieber 40 eine Längsnut 66 auf,
in die der Stift eingeführt
wird. Die Längsnut 66 dient
als Führung
und weist eine solche Länge
auf, dass der Stift als Anschlag für definierte Endpositionen
des Schiebers 40 verwendet werden kann.
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In 2 ist
ferner zu erkennen, dass in dem Schieber drei den Öffnungen 52 entsprechende
Paare von jeweils erstem und zweitem Permanentmagnet 42, 44 vorgesehen
sind.
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Das Gehäuse 17 weist im zylindrischen
Teil einen radialen Schlitz 68 auf. In entsprechender Weise
weist die Welle 18 eine Radialnut 70 auf.
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Mittels eines Sprengringes oder dergleichen lässt sich
die Welle 18 demzufolge axial an dem Gehäuse 17 fixieren,
ohne die Drehbeweglichkeit einzuschränken.
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An dem Gehäuse 17 ist ferner
eine Bohrung 72 für
eine Stulpschraube in an sich herkömmlicher Weise vorgesehen.
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Der Schließbart 32 weist eine
Radialbohrung 74 auf, die sich von dem Außenumfang
seiner Nase bis hin zu einer Zentralbohrung 76 erstreckt.
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In der Radialbohrung 74 ist
das Kuppelglied 50 radial beweglich gelagert.
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Es versteht sich, dass nach dem Einführen des
Kuppelgliedes 50 ein Verschlussstopfen oder Ähnliches
vorgesehen werden kann, um zu verhindern, dass das Kuppelglied 50 versehentlich
aus der Radialbohrung 74 rutscht.
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Der Permanentmagnet 54 ist
in eine Längsbohrung
des Kuppelgliedes 50 eingeführt, die als Sackbohrung ausgeführt ist.
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Demzufolge wird verhindert, dass
der Permanentmagnet 54 unmittelbar mit einem der Permanentmagnete 42 oder 44 in
Kontakt gerät
und dass das Kuppelglied 50 eine höhere Stabilität erhält.
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Es versteht sich, dass auch das Kuppelglied 50 im
Bereich der Sackbohrung verschlossen wird, sobald der Permanentmagnet 54 eingeführt ist.
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Die Zentralbohrung 76, die
im zusammengebauten Zustand von der Welle 18 durchsetzt
wird, weist an ihren axialen Randbereichen radiale Ausnehmungen 78 auf.
Diese dienen dazu, den Schließbart 32 an
zwei Gleitlagern 80, 82 drehbar zu lagern, die
in entsprechende radiale Ausnehmungen des Gehäuses 17 eingesetzt
sind.
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In 4 ist
der Schieber 40 in größerer Genauigkeit
gezeigt. Man erkennt, dass der Schieber 40 als massives,
nichtmagnetisches Element mit Zylinderform ausgebildet ist. In den
Schieber 40 sind eine Mehrzahl von Radialbohrungen 86 gebohrt
worden, um darin die Permanentmagnete 42, 44 aufzunehmen.
Ferner ist die Längsnut 66 eingefräst.
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5 zeigt
den Schließzylinder 60 in
einer Querschnittsansicht in der Entkuppelposition.
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Man erkennt, dass das Kuppelglied 50 aufgrund
der abstoßenden
Wirkung des dritten Permanentmagneten 54 und eines der
zweiten Permanentmagneten 44 in der Entkuppelposition gehalten
wird. In 5 ist dargestellt,
dass die Permanentmagnete 42, 44, 54 mit
vertauschten Polaritäten
vorgesehen sein können.
So ist die in 5 gezeigte
Entkuppelposition durch die Abstoßungskräfte zweier Südpole realisiert,
wohingegen dies in 1 und 4 durch Nordpole erfolgt.
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In der in 5 gezeigten Entkuppelposition lässt sich
die Welle 18 frei verdrehen. Mit anderen Worten führt ein
Verdrehen von einem der Knäufe 14, 16 nicht
zu einem Mitdrehen des Schließbartes 32. Das
Schloss S kann folglich nicht entriegelt bzw. verriegelt werden.
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6 zeigt
eine der 5 entsprechende Darstellung,
wobei der Schieber 40 in die Kuppelstellung bewegt worden
ist. Demzufolge ist das Kuppelelement 50 von einem der
ersten Permanentmagnete 42 angezogen worden und greift
formschlüssig
in die diesem Permanentmagneten 42 zugeordnete Öffnung 52.
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Drehbewegungen 90 der Welle 18 werden folglich
in Drehbewegungen 92 des Schließbartes 32 umgesetzt.
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Man erkennt, dass die Öffnungen 52 in
Umfangsrichtung jeweils eine Länge 96 bzw.
U besitzen, die größer ist
als der Außendurchmesser
K des Kuppelgliedes. Demzufolge kann ein sicheres Einspuren des
Kuppelgliedes 50 in die Öffnung 52 auch bei schneller
Drehbewegung der Welle 18 erzielt werden.
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Ferner ist die Länge 96 der Öffnungen 52 auch
größer als
der Durchmesser 94 bzw. d der ersten und zweiten Permanentmagnete 42, 44.
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Das Verhältnis von U/K sollte im Bereich
von 1,1 bis 3,5 liegen, vorzugsweise im Bereich von 1,6 bis 2,2,
um zu gewährleisten,
dass auf der einen Seite ein sicheres Einspuren des Kuppelgliedes 50 in
die Öffnungen 52 möglich ist
und auf der anderen Seite eine sichere Wechselwirkung zwischen den
Magneten 42, 44 und 54 eintritt, die
der gewünschten
Funktionsweise entspricht.
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Durch den Umstand, dass die Öffnungen 52 in
Umfangsrichtung länger
sind als der Durchmesser K des Kuppelgliedes 50, ergibt
sich zudem dann, wenn auf die Welle 18 keine Kraft mehr
ausgeübt wird,
eine magnetische Rückstellung.
Denn in diesem Zustand versuchen die Permanentmagnete 54, 42,
sich axial noch weiter anzunähern,
so dass sich das Kuppelglied 50 von der Flanke der Öffnung 52 löst und innerhalb
der Öffnung 52 zentriert.
Demzufolge werden Situationen vermieden, bei denen das Kuppelglied 50 im
Reibschluss an einer Seitenflanke der Öffnung 52 haftet, mit
einer Kraft, die möglicherweise
die Kraft der Permanentmagnete zum Entkuppeln übersteigt.
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Demzufolge kann durch die besondere
Ausgestaltung der in Umfangsrichtung länglichen Öffnungen 52 ein sicheres
Entkuppeln durch die magnetische Rückstellung erzielt werden.
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In 5 ist
ferner dargestellt, wie der Schieber 40 in Längsrichtung
mittels eines Stiftes 98 geführt wird, der in die Radialbohrung 64 und
die Längsnut 66 eingeführt ist.
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In 7 ist
ein Schließzylinder 60' in modifizierter
Ausführung
dargestellt.
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Der Schließzylinder 60' entspricht
in seiner Funktionsweise und seinem Aufbau dem Schließzylinder 60 und
gleiche Elemente sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.
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Im Folgenden wird nur auf die Unterschiede eingegangen.
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Im Unterschied zu dem Schließzylinder 60 weist
der Schieber 40' lediglich
erste Permanentmagnete 42 und keine zweiten Permanentmagnete 44 auf.
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Das Rückstellen des Kuppelgliedes 50' erfolgt mittels
einer elastischen Einrichtung, in der dargestellten Ausführungsform
eine Rückholfeder 100. Alternativ
ist eine Druckfeder 100' vorgesehen.
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Vorteilhaft an dieser Ausführungsform
ist die geringere Anzahl an Permanentmagneten. Die Permanentmagnete
müssen
jedoch in der Kuppelposition (in 7 dargestellt)
ständig
die Kraft der Rückholfeder 100 überwinden.
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In 8 ist
eine weitere abgewandelte Ausführungsform
eines Schließzylinders 60'' gezeigt.
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Der grundsätzliche Aufbau entspricht dem Schließzylinder 60 der 2 bis 6; die Funktionsweise ist jedoch etwas
unterschiedlich und wird nachfolgend erläutert.
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Bei dem Schließzylinder 60' ist der Schließbart 104 in
an sich herkömmlicher
Weise als voll massives Bauteil ausgeführt und drehfest an der Welle 18 festgelegt.
Er enthält
kein Kuppelglied.
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Statt dessen ist ein Kuppelglied 108 radial verschieblich
an dem Gehäuse 106 gelagert.
Das Kuppelglied 108 ist in entsprechender Weise zu dem Kuppelglied 50 mit
einem dritten Permanentmagneten 110 versehen.
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In der in 8 gezeigten Entkuppelposition ist die
Welle 18 gemeinsam mit dem Schließbart 104 frei verdrehbar.
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Drehbewegungen der Knäufe 14, 16 führen folglich
zu Entriegel- bzw.
Verriegelbewegungen des Schließbartes 104.
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Sofern der Schieber 40'' in die andere Stellung verbracht
wird, greift das Kuppelglied 108 in eine der Öffnungen 52 und
sperrt folglich die Welle 18 und den Schließbart 104 gegenüber Drehbewegungen.
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Demzufolge ist die Kuppelstellung
bei dem Schließzylinder 60'' die Ausgangsposition, so dass Unbefugte
den Schließzylinder 60'' nicht betätigen können. Erst wenn eine entsprechende
Freigabe mittels eines Autorisierungscodes erfolgt, wird das Kuppelglied 108 in
die Entkuppelposition versetzt, um die Welle 18 und damit
den Schließbart 104 zu
entsperren.
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In den 9a und 9b ist eine weitere Ausführungsform
einer Kupplungsanordnung 114 gezeigt.
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In der in 9a gezeigten Entkuppelposition befindet
sich eine weichmagnetische Wippe 116 in Ausrichtung mit
der Welle 18 und greift nicht in einen Schließbart 32 ein,
der schematisch dargestellt ist.
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Diese Position wird stabil realisiert
durch einen Permanentmagneten 118, der auf ein Ende der Wippe 116 wirkt,
wobei das andere Ende gegenüber Wippbewegungen
mittels eines Anschlages 117 gehalten ist.
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Sofern der Permanentmagnet 118 unter
das andere Ende der Wippe 116 gefahren wird, wird diese
um eine nicht näher
bezeichnete Achse verschwenkt, so dass ein Ende der Wippe in eine
entsprechende Ausnehmung des Schließbartes 32 greift,
um die Welle 18 und den Schließbart 32 formschlüssig miteinander
zu kuppeln (9b).
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Eine weitere Ausführungsform einer Kupplungsanordnung 120 ist
in den 10a und 10b gezeigt.
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Bei der Kupplungsanordnung 120 ist
ein Radialschieber 122 an der Welle 18 gelagert.
An dem Radialschieber 122 ist ein Permanentmagnet 124 festgelegt.
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Ein weiterer Permanentmagnet 126 ist
mittels eines Hubantriebes, beispielsweise eines elektromotorischen
Spindelantriebes 119 in Axialrichtung versetzbar. In 10a wird der Radialschieber 122 durch
die Abstoßungskräfte der
Permanentmagnete 124, 126 in eine Öffnung des
Schließbartes 32 getrieben,
um einen Formschluss zwischen Schließbart 32 und Welle 18 herzustellen.
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In der Darstellung der 10b ist der Radialschieber 122 formschlüssig in
einer Vertiefung der Welle 18 aufgenommen, so dass zwischen
Welle 18 und Schließbart 32 kein
Formschluss hergestellt ist.
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Das Auskuppeln des Radialschiebers
kann selbsttätig
erfolgen z.B. mittels dachartiger Flanken zwischen dem Radialschieber 122 und
dem Schließbart 32.
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11 zeigt
eine alternative Ausführungsform
eines Schiebers 40'''.
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Bei dieser Ausführungsform weist der Schieber
anstelle von mehreren umfänglich
verteilten ersten Permanentmagneten 42 und mehreren umfänglich verteilten
zweiten Permanentmagneten 44 einen scheibenartigen Permanentmagneten 130 auf.
Dieser ist in Längsrichtung
der Achse 19 ausgerichtet und unabhängig von der Drehstellung wirkt
der Nordpol des Permanentmagneten 130 zum Entkuppeln (oder
Kuppeln) und der Südpol
zum Kuppeln (oder Entkuppeln).
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Der Schieber 40''' ist
konstruktiv zwar einfacher herzustellen. Es wird jedoch keine magnetische Rückstellung
erzielt, wie sie oben beschrieben wurde.
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12 zeigt
eine weitere alternative Ausführungsform
eines Schiebers 40IV .
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Bei dieser Ausführungsform ist die Längsnut 66'' im Bereich der zweiten Permanentmagnete 44 etwas
länger
ausgebildet.
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Hierbei kann auch ohne Selbsthemmung
des Hubantriebes 36 eine stabile Entkuppelstellung des Schiebers 40 erzielt
werden. Denn der Hub H des Schiebers 40IV ist
so gewählt,
dass in der Entkuppelposition der Permanentmagnet 54 gegenüber dem zweiten
Permanentmagneten 44 um einen Wegbetrag Δs versetzt
ist. Demzufolge sind die einander abstoßenden Pole etwas weiter voneinander
entfernt, als dann, wenn sie einander direkt gegenüberliegen würden. Demzufolge
muß eine
gewisse Abstoßungskraft überwunden
werden, um den Schieber 40IV aus der
Entkuppelstellung in Richtung zur Kuppelstellung zu bewegen.
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13 zeigt
eine Abwandlung der Ausführungsform
der 10, die generell
mit 120' bezeichnet
ist.
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Die Kupplungsanordnung 120' weist einen
in Entkupplungsrichtung federvorgespannten Radialschieber 122' auf, an dem
ein Permanentmagnet 124' festgelegt
ist.
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Mittels eines elektromotorischen
Spindelantriebes 119' ist
ein weichmagnetisches Element 126' in Axialrichtung versetzbar.
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In der in 13 dargestellten Position befindet sich
das weichmagnetische Element 126' in derselben Axialposition wie
der Radialschieber 122' und der
Radialschieber 122' wird
in eine nicht näher
bezeichnete Öffnung
der Welle 18 gezogen, gegen die Kraft einer Druckfeder 132.
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Wenn das weichmagnetische Element 126' axial versetzt
wird (gestrichelte Position in 13), findet
keine magnetische Wechselwirkung mehr zwischen dem Permanentmagneten 124' und dem Element 126' statt, so dass
der Radialschieber 122' mittels
der Druckfeder 132 in die Entkupplungsstellung gezogen
wird.
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Bei dieser Ausführungsform ist nur ein Permanentmagnet
notwendig, die Stellwege des Antriebs 119' sind jedoch im Vergleich zur Ausführungsform
der 10 etwas größer. Ferner
findet keine Addition der Stellkräfte wie bei der Ausführungsform der 10 statt.