-
Einrichtung zur Registrierung von Bestrahlungsdosen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zur Registrierung der Bestrahlungsdosis, z. B.
beim Auftreten von Gamma-, Röntgen- oder Korpuskularstrahlen. Sie ist dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere selbständige Registratoren vereinigt werden, die unabhängig voneinander
registrieren und zu beliebigen Zeitpunkten voneinander getrennt werden können und
von denen ein beliebig oft ablesbarer Teil akkumulie rend arbeitet, während der
andere Teil jeweils nur einmal auswertbar ist. Jene werden als Dauerregi stratoren,
diese als Intervaliregistratoren bezeichnet.
-
Der Erfindung liegt die folgende Aufgabe zugrunde.
-
Es ist für die Sicherheit des Individuums erforderlich, daß einmal
die gesamte Menge an Strahlung, der es über längere Zeiträume ausgesetzt ist, erfaßt
wird, zum anderen aber auch die Strahlung, die in besonderen Fällen und über bestimmte
Zeitspannen hinweg einwirkt. Zur Feststellung der Einzeldosen muß natürlich alsbald
nach Ablauf der vorbestimmten Zeitspanne oder nach Auftreten eines besonderen Be
strahlungsfalles eine rasche Auswertung Dies verlangt die Abgabe der betreffenden
Registriereinrichtung. Hiermit tritt aber der schwerwiegende überstand auf, daß
die Strahlung, welcher das Lebe wesen ausgesetzt bleibt, bis zum Eintreffen einer
neuen Registriereinrichtung nicht erfaßt wird.
-
Diesem Nachteil will die Erfindung abhelfen. Es soll demgemäß für
die Zeit, in welcher die Auswertung bereits erfolgter Strahlung vorgenommen wird,
genügend Sicherheit gewährleistet sein, daß jegliche Strahlung, die das Individuum
trifft, registriert wird.
-
Die Erfindung will ferner erreichen, daß eine zweifache Kontrolle
des Lebewesens stattfindet, die sowohl durch eine Einrichtung zur Dauerregistrierung
wie auch zur Einzeiregistrierung von Strahlung, die in be stimmter Zeit oder für
einen bestimmten Fall auftritt, erfolgt.
-
Die Bestrahlung kann in bekannter Weise auf zwei voneinander grundsätzlich
verschiedenen Wegen registriert werden. Zur Registrierung können entweder Speicherstoffe
oder strahlungsempfindliche Schichten verwendet werden. Als Speicherstoffel kann
man z. B.
-
Phosphorglas benutzen, während als strahlungsempfindliche Schichten
photochemisch beeinflußbare Filme geeignet sind. Die Strahlung, welche registriert
werden soll, regt bei den Speicherstoffen deren Elektronenhülle so an, daß die dabei
auftretende Energiezufuhr gespeichert und damit bestimmbar wird. Be stimmungen der
jeweils erfolgten Anregung bzw. der überhaupt stattgefundenen Energieeinwirkung
können praktisch beliebig oft vorgenommen werden. Auf Grund der Tatsache, daß die
Speicherstoffe befähigt sind, zu akkumulieren, eignen sie sich vornehmlich
für die
Dauerregistrierung der Bestrahlung, die vom Träger der Registriereinrichtung insgesamt
aufgenommen wird.
-
Die zweite Methode, die Menge der auftreffenden Strahlung zu erfassen,
beruht auf der Schwärzung strahlungsenipfindlicher Schichten durch photoche mische
Reaktionen. Zur Feststellung des Schwärzungsgrades werden die betreffenden Registrierungsmittel,
wie Filmstücke, entwickelt und dann ausge wertet. Nach erfolgter Entwicklung ist
eine weitere Benutzung nicht mehr möglich. Registratoren solcher Art eignen sich
daher vornehmlich zur Feststellung der Bestrahlungsdosis, die vom Individuum als
dem Träger der Registriereinrichtung in bestimmten Zeiträumen (Intervallen) aufgenommen
wird.
-
Es ist zwar schon bekannt, zwei Dosismeflülme gemeinsam anzuwenden.
Doch können die einzelnen Filme nicht unabhängig voneinander aus dem Paket entfernt
und verwertet werden, da beide Filme eine Meßeinheit bilden. Ihre Vereinigung dient
dem Zweck, auf Grund der verschiedenen Empfindlichkeiten zwischen den einzelnen
Filmen einen erweiterten Meßbereich zu schaffen.
-
Im Gegensatz hierzu werden in der erfindungsgemäßen Einrichtung mehrere
Regisfratoren vereinigt, die unabhängig voneinander die Strahlung re gistrieren
und zu beliebigen Zeitpunkten als selbe ständige Stücke voneinander getrennt werden
können.
-
In einer Registriereinrichtung, in der die Dauer- und Intervallregistratoren
vereinigt sind, ist mindestens ein Dauerregistrator zur Feststellung der insgesamt
aufgenommenen Strahienmenge und mindestens ein
Intervallregistrator
zur Bestimmung der Bestrahlung, welche innerhalb eines bestimmten Zeitraumes oder
nach einem besonderen Bestrahlungsfall erfolgt, enthalten.
-
Wenn der Geräteträger einen bestrahlten Intervallregistrator zur
Auswertung abgibt, so wird die etwa weiter einwirkende Strahlung bis zum Empfang
eines neuen unbestrahlten Intervallregistrators durch den Dauerregistrator erfaßt.
Ihrer Menge nach kann sie bestimmt werden durch den Vergleich der Werte, welche
man einerseits durch die Auswertung des Dauerregistrators und andererseits durch
diejenige des Intervallregistrators gewinnt. Zu diesem Zweck müssen Karteien geführt
werden, die sich in der Regel bei der Answertungsstelle befinden.
-
Es ist zweckmäßig, für den Zeitraum, in dem Intervallregistrierungen
vorgenommen werden sollen, zwei oder mehrere Intervallre;g;;istratoren zu verwenden.
-
Die beim Träger verbleibenden Intervallregistratoren zeigen jeweils
die Summe der bereits abgegebenen und ausgewerteten Intervallregistratoren und die
nach der Abgabe erfolgten Bestrahlungen an.
-
Die Registrilereinrichtung kann auch mit mehreren Dauerregistratoren
versehen sein. Dies ist z. B. da von Bedeutung, wo durch eine zentrale Auswertung
die Menge einer bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgten Dauerbestrahlung festgestellt
werden soll, ohne dem Träger damit die grundsätzlich erforderliche Einrichtung zur
Dauerregistrierung völlig nehmen zu müssen.
-
Die Registratoren, die einmal für Dawer- und zum anderen für Intervallmíessungen
verwendet werden, werden zweckmäßig durch auffallende Merkmale, z. B. durch verschiedene
Farbe der lichtundurchlässigen Umhüllung der strahlungsempfindlichen Schichten,
unterschieden.
-
Die Registratoren müssen selbstverständlich auf ihrem Weg zu den
gegen Strahlung gesicherten Auswertungsstellen in strahlungssicheren Behältern befördert
werden.
-
Das Lebewesen trägt die Registratoren in einer Vorric31tung, welche
aus einem beliebig gestalteten kasseftenartigen Behälter besteht oder einen solchen
aufweist. Zweckmäßig wird die Tragvorrichtung so getragen, wie es bei Erkennungsmarken
üblich ist. Es ist besonders vorteilhaft, daß die Registratoren mit einem Gegenstand,
welcher der Identifizierung des Trägers dient und die hierfür erforderlichen Merkmale
trägt, verbunden sind. An eine derartige Erkennungsmarke kann der Behälter, welcher
die Registratoren trägt, so angesetzt sein, daß sie im Bedarfsfall durch einen einfachen
Handgriff wieder voneinander getrennt werden können. Hierzu eignet sich besonders
eine Sollbruchstelle.
-
Es ist unbedingt erforderlich, daß die Registratoren eindeutig das
Kennzeichen ihres Trägers tragen. Verwechslungen, die sonst bei der Auswertung auftreten
könnten, werden hierdurch ausgeschaltet. Da sämtliche im Behälter enthaltenen Registratoren
gleichartig gekennzeichnet sein müssen, ist die notwendige Sicherheit dann weitestgehend
gewährleistet, wenn die Kennzeichnung in einem Arbeitsgang erfolgt. Voraussetzung
hierfür ist es, daß die Registratoren in dem Tragbehälter übereinanderliegend angeordnet
sind.
-
Die Kennzeichnungsmerkmale können in Klarschriftzeichen oder in einer
hollerithartigen Punkt-oder Loclischrift bestehen. Besonders zweckmäßig ist es,
den Behälter für die Registratoren mit den Identizierungsmerkmalen des Trägers in
der Weise zu ver-
sehen, daß man einen Teil des Behälters selbst als Locbschablone
ausbildet.
-
Über die Löcher können die Identifizierungsmerkmale noch auf nicht
mechanischem Weg übertragen werden. Die Löcher können nämlich mit einer Masse ausgefüllt
werden, die eine photochemische oder chemische Wirkung auf die Registratoren ausübt.
-
Schließlich kann die Übertragung der Merkmale durch die Bestrahlung
selbst erfolgen. Es ist in diesem Fall nötig, daß die Merkmale auf dem Behälter
aus einem Material bestehen, das eine photochemisch unterschiedliche Durchlässigkeit
für die Strahlung hat.
-
Eine zweckmäßige Ausführung der Erfindung besteht darin, daß der
Dauerregistrator als Kassette ausgebildet ist, die dann einen oder mehrere Intervallregistratoren
enthält. Der Dauerregistrator kann aber auch getrennt von den Intervallregistratoren
auf der Kassette angeordnet sein, während sich ein oder mehrere Intervallregistratoren
innerhalb der Kassette be finden.
-
Die erfindungsgemäße Einrichtung soll an Hand der in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele nachstehend erläutert werden.
-
Fig. 1 zeigt die Registriereinrichtung in einer Draufsicht sowie
in einem Längs querschnitt, Fig. 2 a mehrere Intervallregistratoren in Leporellofaltung,
im Querschnitt, Fig. 2b eine Draufsicht der in einer Ebene ausgestreckten Registratoren,
Fig. 3 die Draufsicht auf die miteinander verbundenen Erkennungsmarke und die Registriereinrichtung
sowie einen Längsquerschnitt davon.
-
Fig. 1 zeigt einen kassettenartigen Behälter 1, der einen schwenkbaren
Teil zum Öffnen des Behälters besitzt.
-
In dem Behälter sind Dauerregistratoren 3 und Intervallregistratoren
4 eingeschlossen. Auf dem BeF hälter sind die Idelltitätsmerkmale des Trägers in
Form einer Lochschrift angebracht. Diese dienen gleichzeitig als Schablone für die
Kennzeichnung der Registratoren. Mit 5 ist eine Verschluß sicherung gegen unbefugtes
Öffnen des Behälters angedeutet.
-
Hierzu kann eine Plombe dienen, welche durch die nasenartigen Laschen
von 1 und 2 greift.
-
Fig. 2 a zeigt zueinander in Leporellofaltung angeordnete Intervallregistratoren.
Fig. 2b stellt die Faltung in gestreckter Form im Ausschnitt dar. Die einzellen
Intervallregistratoren, die ihrer Empfindlichkeit wegen licht- und wasserdicht eingehüllt
sein müssen, werden zwischen thermoplastischen Kunststofffolien, die licht- und
wasserdicht sind, eingeschweißt.
-
Mit 4 sind die eingeschweißten Intervallregistratoren angedeutet,
6 sind die Verschweißungsstellen der Folien. Bei 7 ist mit der Verschweißung das
Mate rial derart verdünnt, daß nach Einreißen der Nut 7 mit dem Fingernagel die
einzelnen Registratoren durch Abreißen leicht abgetrennt werden können.
-
Im Gegensatz zu den empfindlichen Intervallregistratoren bestehen
die Dauerregistratoren aus licht- und wasserempfindlichem Material, so daß sie in
Form von Speicherstoffen in dem Material, aus dem die Kassette hergestellt ist,
enthalten sein können. In diesem Fall stellt die Kassette selbst den Dauerregistrator
dar. Die Einzelregistratoren befinden sich dann innerhalb der Kassette.
-
In Fig. 3 bezeichnet 8 den Behälter für die Intervallregistratoren
11. 9 ist der Behälterdeckel, in weElchen der Dauerregistrator 10 eingesetzt ist.
Mit 12 wird eine Erkennungsmarke bezeichnet, weiche an den Behälter 8 angesetzt
ist. Zwischen diesen beiden
Teilen befindet sich eine Sollbruchstelle
13. Mit 14 wird eine Verschluß sicherung angedeutet.
-
PATENTANspRÜcnE: 1. Einrichtung zur Registrierung von Bestrahlungsdosen,
gekennzeichnlet durch die Vereinigung mehrerer selbständjiger, unabhängig voneinander
registrierender und zu beliebigen Zeitpunkten voneinander trennbarer Registratoren,
von denen ein Teil akkumulierend arbeitet und beliebig oft ablesbar ist (Dauerregistratoren),
während der andere Teil jeweils nur einmal auswertbar ist (Intervall.registratoren).