DE3723856A1 - Identifizierung abhanden gekommener gegenstaende - Google Patents
Identifizierung abhanden gekommener gegenstaendeInfo
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Description
Die Identifizierung von durch Diebstahl, Verlieren, Vergessen
oder sonstwie abhanden gekommener Gegenstände ist dann am ein
deutigsten, wenn auf ihnen Name und Anschrift des rechtmäßigen
Eigentümers angegeben sind. Wegen Platzmangel, Wechseln des
Eigentümers, aus Sicherheits- oder anderen Gründen ist dies in
den seltensten Fällen möglich oder empfehlenswert. Aus diesen
Gründen hat man bereits auf Gegenständen Ziffern, Buchstaben,
Codierungen oder andere Markierungen angebracht und diese auch
dergestalt, daß sie bei Normalbedingungen nicht erkennbar sind,
sondern nur durch Anwendung spezieller chemischer oder physika
lischer Mittel.
Als willkürliches und bekanntes Beispiel seien Ölgemälde genannt,
die auf der Rückseite mit einer nur bei langwelligem UV-Licht
lesbaren Tinte gekennzeichnet sind.
Die Nachteile der herkömmlichen Identifizierungen sind bekannt.
Sie können durch unbefugte Personen mehr oder weniger leicht auf
gefunden werden; können dann durch spezielle Lösungs- oder Ätz
mittel entfernt werden; können bemalt oder überklebt werden; oder
sonstwie verfälscht oder entfernt werden.
Auch ist es der Kriminalpolizei und anderen Berechtigten kaum
zuzumuten, eine sehr große Anzahl verschiedenster Gegenstände auf
mehr oder weniger verborgene oder sehr kleine Markierungen abzu
suchen und dabei noch unterschiedliche chemische (z.B. Reagenzien)
oder physikalische (UV-Licht; Radiameter; Lupen; Infrarotlicht;
Temperatureinwirkung; u.a.) Mittel anzuwenden.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, die Markierung von Ge
genständen so vorzunehmen, daß sie für einen Unbefugten schwer
erkennbar und schwer entfernbar ist, aber für einen Befugten
leicht erkennbar ist und zu einer maximalen und eindeutigen
Identifizierung führt.
Diese Bedingungen führten zu vorliegender Erfindung, wonach ab
handen gekommene Gegenstände mit unter Normalbedingungen nicht
erkennbaren, unter Zuhilfenahme geeigneter chemischer oder physi
kalischer Methoden jedoch erkennbaren Markierungen versehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr solcher, auf unter
schiedlichen chemischen oder physikalischen Effekten beruhender
Markierungen nebeneinander angebracht werden und zusätzlich die
äußeren leicht bestimmbaren Merkmale der Gegenstände bestimmt
werden. Nach Anspruch 2 werden mindestens drei dieser unterschied
lichen chemischen oder physikalischen Effekte angewendet, und
nach Anspruch 3 erfüllen die unterschiedlichen Markierungen ver
schiedene Funktionen indem die erste Markierung als Abtrennmar
kierung, die zweite als Hinweismarkierung und die dritte als
Gegenstandsmarkierung dient.
Das Prinzip der Erfindung sei an einem praktischen Fall beispiel
haft dargelegt:
Ein Gegenstand (beispielsweise eine wertvolle Kamera) wird min
destens an einer, leicht zugänglichen Stelle mit einem bei Normal
licht nicht sichtbaren, bei UV-Licht von 360 Nanometer Wellenlänge
sichtbar floureszierenden Lack flächig überzogen. Diese sog. "Ab
trennmarkierung" hat möglichst eine großflächige und unspezifische
Form (Kreisscheibe, Rechteck, Strich, usw.) und eine beliebige
Ausdehnung (groß, klein, unterteilt); ihr Zweck besteht nur
darin, daß die Kriminalpolizei oder andere Berechtigte ohne
großen Zeitaufwand und mit einfachen Mitteln diese grob markier
ten Gegenstände von den nicht markierten pauschal abtrennen kön
nen.
Jetzt wird der beispielhafte Gegenstand an einer anderen Stelle
mit einem Lack überzogen, der nur bei UV-Licht der Wellenlänge
254 Nanometer sichtbar fluoresziert. Diese zweite Markierung,
die sog. "Hinweismarkierung", ist geometrisch so gestaltet
(Pfeil, Kreuz, Kreis, u.ä.), daß sie einen Hinweis auf die dritte
Markierung (Gegenstandsmarkierung, s. unten) gibt. Die Art der
Hinweismarkierung muß so beschaffen sein, daß sie vom Durch
schnittslaien nicht oder nur sehr schwer erkannt werden kann,
und daß nur ein geschulter Fachmann als Berechtigter die phy
sikalischen Mittel (z.B. kurzwellige UV-Strahlung, Röntgenstrah
len, Infrarotstrahlen, u.a.), oder die chemischen Reagenzien
(z.B. Ammoniakgas) hat bzw. kennt, mit deren Hilfe die Hinweis
markierung erkannt und verstanden werden kann.
In einem definierten und dem Berechtigten bekannten Abstand von
dieser Hinweismarkierung, an einer möglichst verdeckten Stelle,
wird die sog. "Gegenstandsmarkierung" angebracht. Diese läßt ei
nen einwandfreien Rückschluß auf den Besitzer des Gegenstandes
zu, sei es in Form eines Namens, einer Besitzer-Nummer oder ei
nes der üblichen Ziffern-, Buchstaben- oder Strichcodes oder in
sonstiger geeigneter Weise. Diese Gegenstandsmarkierung wird an
einer Stelle des Gegenstands angebracht, die nur dem geschulten
Berechtigten bekannt ist, beispielsweise unterhalb eines bestimm
ten abschraubbaren Teil des Gegenstandes und kann dann verhältnis
mäßig groß und sichtbar sein (z.B. 10×2 mm). Bei anderen Gegen
ständen, in Abhängigkeit von deren Größe und Oberflächenbe
schaffenheit (Beispiel: Schmuckring), wird man die Gegen
standsmarkierung so klein und unsichtbar wie möglich machen
(Mikromarkierung, "Wanze"), was mit den heutigen technischen
Mitteln (Laserstrahlen; Photoresistlacke; u.a.) gut möglich
ist, wobei man zu Codierungen kommt, die nur noch mit einer
Lupe oder einem Mikroskop zu finden und zu lesen sind und
Gesamtabmessungen haben, die unterhalb von Bruchteilen eines
Millimeters liegen. Naturgemäß darf die Gegenstandsmarkierung
ohne die Abtrenn- und Hinweismarkierung nicht oder äußerst
schwer auffindbar sein.
Zusätzlich zu den beispielhaft genannten Markierungen werden
mindestens vier der äußeren leicht bestimmbaren Merkmale des
Gegenstands registriert und in einem Computer gespeichert. Im
beispielhaften Fall einer Kamera wird man etwa das Fabrikat, das
Modell, das Gewicht (mit bzw. ohne Objektiv) und die Fabriknum
mer bestimmen. Zweckmäßigerweise wird man zusätzlich ein vergrö
ßerndes Farbfoto anfertigen und aufbewahren.
Über das geschilderte Beispiel hinausgehend bestehen im Rahmen
vorliegender Erfindung weitgehende Gestaltungsmöglichkeiten. So
können beispielsweise die Abtrennmarkierung als auch die Hinweis
markierung auf jeweils beliebigen unterschiedlichen chemischen
oder physikalischen Effekten beruhen, wenn sie nur dem fachkundi
gen Berechtigten bekannt sind. Die Objektmarkierung muß sich der
jeweiligen Objektkategorie und dem verwendeten Werkstoff anpassen.
Beispielsweise kann ein Laserstrahl bestimmter Wellenlänge zwar
auf Glas und anderen keramischen Werkstoffen äußerst kleine Mar
kierungen (Größenordnung 0,01 mm) erzeugen, nicht aber, wegen der
Reflexion, auf Metallen.
Eine interessante Ausführungsform der Erfindung ist, nach An
spruch 5, die Gegenstandsmarkierung durch eine aufgeklebte be
schriftete Folie. Die im allgemeinen farblose Folie wird durch
bekannte Mittel, wie z.B. photographische oder andere phototech
nische Methoden mit einer Nummer oder einem Code beschriftet und
klebend oder selbstklebend auf dem Gegenstand angebracht; sie
kann anschließend noch mit einem chemikalienbeständigen Lack
überzogen worden. Durch moderne Technik und geeignete photogra
phisch, Verkleinerung kann die beschriftete Folie mit ihrem Code
nur noch mit der Lupe oder einem Mikroskop erkannt und gelesen
werden.
Nach Anspruch 1 bzw. 6 der Erfindung werden zusätzlich zu den
auf chemischen oder physikalischen Effekten beruhenden Markierun
gen die abhanden gekommenen Gegenstände grob in Kategorien (z.B.
Gemälde, Teppiche, Uhren, Schmuck, Elektrogeräte, usw.) einge
teilt. Die Kategorien werden weiter unterteilt in Ordnungen
(z.B. Schmuck unterteilt in Ketten, Ringe, Broschen, usw.); die
Ordnungen können weiter in Unterordnungen geteilt werden (z.B.
Ringe unterteilt in Ringe aus Gold, Ringe aus Silber, Ringe aus
gemischten oder anderen Metallen, Ringe mit Steinen und Perlen,
Ringe ohne Steine und Perlen, usw.). Von der letzten Unterordnung,
z.B. "Ring ohne Steine oder Perlen", werden mindestens vier
äußere leicht bestimmbare Merkmale bestimmt, beispielsweise das
genaue Gewicht, der Innendurchmesser und der Außendurchmesser
der Schiene, die minimale Breite der Schiene. Diese äußeren Merk
male der Gegenstände werden in einem geeigneten Computer gespei
chert und können jederzeit mit den Merkmalen und Daten abhanden
gekommener und wieder aufgefundener oder sichergestellter Gegen
stände verglichen werden.
Nur die gleichzeitige Anwendung mehrerer Markierungsarten zu
sammen mit der computermäßigen Speicherung der äußeren leicht
bestimmbaren Merkmale erlaubt es, nach vorliegender Erfindung,
einen Gegenstand mit bisher nicht erreichbarer Sicherheit zu
identifizieren.
Voraussetzung für einen zügigen Ablauf der erfindungsgemäßen
Identifizierung ist, das ein Eigentümer seine Gegenstände von
Wert durch einen beauftragten Fachmann markieren und registrieren
läßt und daß alle Daten und Merkmale zentral in einem geeigneten
Computer gespeichert werden.
Nicht jeder Unbefugte weiß, daß Objekte markiert sein können.
Allenfalls wird er zum relativ bekannten Mittel einer langwel
ligen UV-Lampe greifen. Weil er dabei keine aufleuchtende Zahl
o.ä. sieht, sondern nur einen im UV-Licht aufleuchtenden Fleck
oder Strich (die Abtrennmarkierung), wird er möglicherweise kei
ne besonderen Maßnahmen ergreifen. Wenn er versucht, diese Ab
trennmarkierung zu entfernen, bleiben mit ziemlicher Sicherheit
noch Restspuren, die die Kriminalpolizei immer noch als Abtrenn
markierung erkennt. Die Auffindung der erfindungsgemäßen Hinweis
markierung und noch weiter der Gegenstandsmarkierung und deren
Beseitigung erfordert einen erheblichen technischen Aufwand, der
in den wenigsten Fällen vorhanden ist. Außerdem erfordert sie
eine besondere kriminelle Energie. Selbst wenn es einem Unbefug
ten ausnahms- und unerwarteterweise gelingen sollte, alle drei
oder mehr der erfindungsgemäßen Markierungen zu finden und ohne
Hinterlassung irgendwelcher Spuren zu beseitigen, dann wird noch
eine Identifizierung durch die computermäßige Erfassung der min
destens vier äußeren leicht bestimmbaren Merkmale des Gegenstan
des ziemlich sicher möglich sein.
Die Vorteile vorliegender Erfindung für die Praxis liegen auf
der Hand. Einerseits erhält dadurch der Eigentümer seinen ab
handen gekommenen Gegenstand, der nicht nur einen finanziellen,
sondern oft auch einen ideellen Wert hat, zurück; Versicherun
gen sparen Kosten; für die Kriminalpolizei besteht der Nutzen
der vorliegendem Erfindung unter anderem darin, daß sie zur
Aufklärung von Vergehen und Verbrechen führen kann.
Claims (6)
1. Identifizierung abhanden gekommener Gegenstände, wobei diese
mit unter Normalbedingungen nicht erkennbaren, unter Zuhilfe
nahme geeigneter chemischer oder physikalischer Methoden jedoch
erkennbaren Markierungen versehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei oder mehr solcher, auf unterschiedlichen chemischen
oder physikalischen Effekten beruhenden Markierungen nebeneinan
der angebracht werden und zusätzlich die äußeren, leicht bestimm
baren Merkmale der Gegenstände bestimmt werden.
2. Identifizierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens drei dieser unterschiedlichen chemischen oder physi
kalischen Effekte angewendet werden.
3. Identifizierung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die unterschiedlichen Markierungen verschiedene Funktionen
erfüllen, indem die erste Markierung als Abtrennmarkierung, die
zweite als Hinweismarkierung und die dritte als Gegenstandsmar
kierung dient.
4. Identifizierung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gegenstandsmarkierung durch einen Laserstrahl erfolgt.
5. Identifizierung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gegenstandsmarkierung durch eine aufgeklebte oder auf dem Ge
genstand erzeugte beschriftete Folie erfolgt.
6. Identifizierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die für das Abhandenkommen infrage kommenden Gegenstände nach
Art und Eigenschaft so in Kategorien, Ordnungen und Unterord
nungen eingeteilt werden und dabei wenigstens vier ihrer leicht
bestimmbaren äußeren Merkmale bestimmt werden, so daß sie, nach
Speicherung der Merkmale in einem Computer, mit den bekannten
Mitteln der elektronischen Datenverarbeitung mit hinreichender
Sicherheit identifiziert werden können.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873723856 DE3723856A1 (de) | 1987-07-18 | 1987-07-18 | Identifizierung abhanden gekommener gegenstaende |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873723856 DE3723856A1 (de) | 1987-07-18 | 1987-07-18 | Identifizierung abhanden gekommener gegenstaende |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3723856A1 true DE3723856A1 (de) | 1989-01-26 |
Family
ID=6331891
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873723856 Withdrawn DE3723856A1 (de) | 1987-07-18 | 1987-07-18 | Identifizierung abhanden gekommener gegenstaende |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3723856A1 (de) |
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- 1987-07-18 DE DE19873723856 patent/DE3723856A1/de not_active Withdrawn
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