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Falzvorrichtung Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zum Einarbeiten
von Falzlinien in Werkstücke, vornehmlich in Schlauchwerkstücke für Säcke oder Beutel
aus Papier.
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Neben anderen Verwendungsmöglichkeiten betrifft die Erfindung vornehmlich
solche Bodenleger für Säcke oder Beutel, bei denen nahe an den Enden der quer geförderten
Schlauchwerkstücke durchlaufende Falzlinien einzuarbeiten sind, um welche diese
Schlauchenden vor dem Aufziehen des Bodens nach oben umgebogen werden.
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Die bisher bekannten Schlauchwerkstück-Falzvorrichtungen bestehen
aus am äußeren Umfang in eine Schneide auslaufenden Falzrädern, welche mit entsprechend
am Außenumfang genuteten Rädern zusammenarbeiten. Diese Falzräder konnten nicht
vollauf befriedigen, und zwar vor allem infolge des Mangels einer vielseitigen Verwendung
im Hinblick auf Größenänderungen der Schlauchwerkstücke. Die runden Falzräder erfordern
nämlich Sonderausbildungen und Sondereinstellungen für jede zu falzende Sackschlauchausführung.
Die Sacktypen werden jeweils durch das verwendete Einheitsge-,vicht des Papiers,
z. B. Kraftpapiers, durch die Anzahl der bei der Schlauchbildung übereinandergelegten
Papierlagen bestimmt. Eine besonders bemessene runde Scheibe zuin Falzen ist nur
für eine solche bestimmte: SackschIauchausführung geeignet und kann nur für diese
Sacktype zufriedenstellende Falzungen bewirken. Selbst wenn, man von diesen Unzulänglichkeiten
absieht, ergibt sich bei Falzrädern noch der Nachteil, claß die damit eingearbeiteten
Falzlinien nicht immer genau geradlinig, sondern zum Teil bogenförmig verlaufen
und in der Folge sich Schwierigkeiten bei der anschließenden Bodenfaltung und somit
mangelhafte Sackböden ergeben.
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Es sind bis jetzt nur quer zur Bewegungsrichtung von Werkstückbabnen
arbeitende Falzmesser bekanntgeworden, welche man an parallelen Drehhebeln in Form
eines Gelenkvierecks axLlenkte und periodenweise in. die Bewegungsbahn der Werkstücke
vorbewegte. Derartige quer zur Laufrichtung vorbewegbare Falzvorrichtungen gestatten
nur geringe Vorlaufgeschwindigkeiten der Papierbahnen., da sonst zur Vermeidung
von Störungen bei der Vorschaltung die Geschwindigkeit in der Schaltrichtung zu
hoch gewählt werden mußte.
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An sich war es auch bei Querschneidevorrichtungen bekannt, die Messer
an Kurbelarmen anzusetzen und geradlinige Bewegungen ausführen zu lassen. oder für
den Antrieb elliptische oder sternförmig gezahnte Räder zu wählen.
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Die Erfindung bezweckt, die Unzulänglichkeiten der bisher bekanntgewordenen
Falzeinrichtungen zu beheben oder sie zumindest zur Bedeutungslosigkeit zu mindern.
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Die Erfindung besteht darin, daß ein in der Werkstückbewegungsrichtung
sich erstreckendes und jedes Werkstück in der zu falzenden Folge einpressendes Falzleistenpaar
vorgesehen ist und dieses zur periodenweisen Vor- und Zurückschaltung in die Bewegungsbahn
der Werkstücke innerhalb der Falzstation übereinstimmend mit der Bewegungsrichtung
der Werkstücke in Abhängigkeit von deren gegenseitigen Abständen und Vorschaltgeschwindigkeit
mit geeigneten Mitteln schaltbar ist. Neu ist hierbei nicht allein ein in der Werkstückbewegungsrichtung
vorgesehenes Falzleistenpaar, sondern auch das Erfordernis, daß die periodenweise
Vor- und Zurückschaltung und die Vorscha.Itgeschwindigkeit mit der Vorschaltung
der Werkstücke in Abhängigkeit gebracht wird.
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Die Falzvorrichtungen nach der Erfindung ermöglichen hohe Arbeitsgeschwindigkeiten
der Bodenlegermaschinen, wobei die Sackfalzlinien stets genau geradlinig an den
gewünschten Stellen verlaufen, und zwar in voller Übereinstimmung mit der Formgebung
der Falzelemente. Weitere Forteile beruhen darin, daß bei einer gegebenen äußersten
Länge der Falzmesser diese für beliebige Sackbreiten ohne jegliche Nachstellungen
verwendbar sind, und bei Änderungen des Einheitspapiergewichtes der für den betreffenden
Sack verwendeten Papierbahn oder bei Änderung der Zahl der Sackwandlagen können
geeignete Nachstellungen der Falzvorrichtungen sehr leicht vorgenommen
werden,
um jeweils die Eindringtiefe der Falzmesser den jeweiligen Bedingungen anzupassen.
Eine solche Nachstellung ist nur ein einziges Mal mit Rücksicht auf das neue Einheitspapiergewicht
oder die neue Anzahl der Sackwandlagen durchzuführen, und nachträglich sind dann
für diese Papiersacktiefen keine weiteren Nachstellungen mehr notwendig.
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Der Erfindungsgegenstand ist in nachstehender Beschreibung in Verbindung
mit der Zeichnung ausführlich beschrieben.
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Die Zeichnung veranschaulicht in teilweise schematischen Darstellungen
beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung, und zwar zeigt Fig. 1 eine schaubildliche
Gesamtdarstellung von Falzvorrichtungen gemäß der Erfindung in Verbindung mit Teilen
einer Bodenlegermaschine für Papiersäcke od. dgl., Fig. 1 a eine schaubildliche
schematische Darstellung eines Hebelpaares zur Halterung und Bewegung der Falzvorrichtung,
Fig.2 eine Seitenansicht der Hauptteile der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung
in einer anderen Betriebsstellung, Fig.3 eine Seitenansicht der Falzvorrichtung
in vergrößertem Maßstab, Fig. 4 eine Oberansicht der Fig. 3, Fig. 5 eine Teil-Stirnansicht
der Falzvorrichtung nach Fig. -1, von rechts aus gesehen, in Falzstellung, Fig.
6 eine vergrößerte Darstellung eines Zahnradgetriebes als Antriebsvorrichtung für
die Falzleisten mit teilweise weggebrochenen Teilen, das zwei elliptische Räder
zur zyklischen Änderung der Winkelgeschwindigkeit der Antriebshebel der Falzleisten
umfaßt.
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In dem Ausführungsbeispiel ist mit allen Einzelheiten die neue Einrichtung
besonders in den Fig. 1, 1 a und 2 im Zusammenhang mit der Bildung von Falzlinien
auf flachen, blattförmigen Werkstücken, so z. B. für Sackschlauchwerkstücke, beschrieben,
wobei sich die Falzlinien in der Bewegungsrichtung der die Schlauchwerkstücke vorschiebenden
Fördervorrichtung befinden. Solche Falzlinien sind besonders bei bestimmten Bodenlegermaschinen-Typen
erwünscht, und zwar zur Vorbereitung der um 90° nach oben umzubiegenden Schla.uchwerkstückenden
vor dein Aufziehen der Böden.
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In Fig. 1 ist mit 10 eine Fördervorrichtung bezeichnet, finit welcher
eine Folge von Schlauchwerkstücken, vornehmlich in Querlage, über eine gemeinsame
Bahn in gleichbleibenden ausgewählten Abständen vorhewegt wird. Zwei dieser Schlauchwerkstücke
sind mit 11 und 12 bezeichnet. Die Fördervorrichtung 10 kann aus an sich für Bodenlegermaschinen
bekannten Ausführungsformen, so z. B. vorzugsweise aus zwei parallel laufenden endlosen
Bändern oder Ketten 13 und 14, bestehen, welche über Kettenräder 15, 16, 17, 18
geführt werden. Eine Vielzahl von jeweils zusammenarbeitenden Paaren von Festhaltevorrichtungen
für die Schlauchwerkstücke sind an den Ketten 13 und 14 angesetzt, so z. B. eine
Klammer 19 an der Kette 13, die mit einer Klammer 20 an der Kette 14 zusammenarbeitet,
um z. B. das Schlauchwerkstück 11 in Richtung des Pfeiles 21 vorzuziehen. Eine Klammer
22 an der Kette 13 arbeitet mit einer Klammer 23 an der Kette 14 für denselben Zweck
zusammen. Der Abstand zwischen den Klammerpaaren 19, 20 und 22, 23 ist durch die
Entfernung y bestimmt und ist bei allen Klammerpaaren gleich groß, von denen noch
ein weiteres Paar z. B. mit 24, 25 bezeichnet ist. Die Ketten 13 und 14 können mit
beliebigen geeigneten Mitteln seitlich voneinander trennbar oder gegenseitig verstellbar
sein.
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Die Antriebsachsen der Kettenräder 15, 16 und 17, 18 sind beispielsweise
jeweils über geeignete Kupplungen miteinander verbunden.
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Um die Bodenbildung der Säcke oder Beutel zu erleichtern, ist es wünschenswert,
die Schlauchwerkstückenden um einen Winkel von 90° nach oben umzubiegen. Dieses
Umbiegen erfolgt finit Leitvorrichtungen, z. B. mit einem Leitblech 26, das mit
einer Gegenleiste 27 zusammenarbeitet. Die Schlauchwerkstücke, wie z. B. mit 11
und 12 bezeichnet, liegen auf einer Unterlage, z. B. Tischplatte od. dgl., auf,
die sich über die Fördervorrichtungen hinaus erstreckt und geeignete Ausschnitte
im Bereich der Förderketten 13 und 14 und auch für die untergebrachten neuartigen
Falzvorrichtungen aufweist, welche nachstehend beschrieben werden.
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Das Umschlagen der Schlauchwerkstückendteile 12a und 12 b kann durch
ein vorausgehendes Einarbeiten von quer zur Schlauchlängsachse verlaufenden Falz-
oder Rillinien erleichtert werden, welche an dem Werkstück 12 mit 28 und 29 bezeichnet
sind.
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Bei dem Schlauchwerkstück 11 sind die mit den Falzlinien 28-29 des
Werkstückes übereinstimmenden Falzlinien: mit den gestrichelten Linien
30-31 in den gewünschten Entfernungen von den beiden Außenkanten angedeutet.
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Zum Einarbeiten dieser Falzlinien 30-31 in die in Abständen einander
folgenden Werkstücke bei ihrem Durchlaufen durch die Falzstationen dienen die gerade
Falzlinien erzeugenden Falzvorrichtungen. Nur eine dieser neuartigen Falzvorrichtungen.
ist nachstehend beschrieben und mit 32 bezeichnet, wobei selbstverständlich auch
eine gleichartige Falzvorrichtung zum Einarbeiten der Falzlinien 31 vorgesehen werden
kann.
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Ein Paar gerader Falzleisten 33 und 34 ist bei der Falzvorrichtung
32 vorgesehen, und zwar zur Bildung der Falzlinie 30. Von diesen Falzleisten - in
Fig.5 in. Vorderansicht dargestellt - besitzt die Leiste 33 ein Falzblatt 35, welches
zur absatzweisen Falzung mit einer in die Leiste 34 eingearbeiteten Nut 36 zusammenarbeitet.
Das Falzblatt 35 ist an der Außenkante der gewünschten. Größe der Einfalzung als
Falzlinie für die umzubiegenden Teile entsprechend geformt, d. h. z. B. abgerundet,
um nicht das Papier einzuschneiden oder zu verletzen. Jedoch kann im Rahmen der
Eifindung auch eine andere gewünschte Verformung an Stelle einer Falzlinie oder
Rillinie ausgeführt werden, z. B. eine Schwächungslinie, Kerblinie od. dgl. Die
Bezeichnung Falzlinie ohne Schwächung des Materials in Form einer linienförmigen
Eindrückung soll jede Möglichkeit zur Vorbereitung des anschließenden Umfaltvorganges
umfassen. Es ist auch denkbar, mit den Falzblättern unterbrochene Eindrückungen,
kurze Einschnitte, Schnitte oder Perforationen durch das Papier einzuarbeiten, welche
voneinander durch unbearbeitete Teile getrennt sind.
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Die Falzleisten 33 und 34 in der gezeichneten Form erstrecken sich
in einer parallel zur Bewegungsrichtung der Fördervorrichtung verlaufenden Richtung,
und zwar so, daß sie bei Berührung der Schlauchwerkstücke in der gleichen Richtung
und mit den gleichen Geschwindigkeiten vorbewegt werden.
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Eine genau mit den Schla:uchwerkstückenden übereinstimmende parallele
Lage der auf beiden Seiten befindlichen Falzleisten ist wünschenswert. Besonders
vorteilhaft sind für diesen Zweck parallele Gelenkhebelpaare,
an
denen - wie Fig. 1 a zeigt - die Falzleisten 33 und 34 angelenkt sind. An
der Falzleiste 33 sind die Hebel 37 und 38 angesetzt, die um die Achse 37a und 38a
drehbar sind (Fig. 3). In Fig. 1 a ist die Falzleiste 33 durch die Linie A-B dargestellt
und die Hebel 37 und 38 durch die Linien A-C und B-D. Es ist einleuchtend, daß bei
einem solchen Gelenkviereck die obere Verbindungslinie C-D parallel zu .1-B
verläuft. Diese Linie bleibt ortsfest und wird durch die Entfernung zwischen den
Gelenkzapfen 37 und 38 bestimmt.
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Jeder Hebel 37 und 38 besitzt ein Gegengewicht 39 und 40 (Fig. 1).
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Gleiche Hebel 41 und 42 sind an die untere Falzleiste 34 in. völlig
gleicher Länge und Lage und parallel zu den anderen Hebeln angeordnet, ebenso die
gleichen Gegengewichte.
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Die zwei Gelenkvierecke bildenden Hebel, wie vorstehend beschrieben,
führen für die obere Falzleiste die Bezeichnung 43 und für die untere Leiste die
Bezeichnung 44 (Fig. 1).
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Die Hebelsysteme 43, 44 werden zur Ermöglichung einer gegenseitigen
Annäherung mit geeigneten Mitteln in Bewegung versetzt. So können beispielsweise
eine oder beide Achsen 37a, 38a mit geeigneten, in Deckung versetzten Zahnrädern
zusammen mit den Achsen 41 a, 42 a angetrieben werden, an denen die Drehhebel 41,
42 angesetzt sind (Fig. 3).
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Nach Fig. 19, umfaßt die Falzleiste 34 die Verbindungsstange E-F der
unteren Gelenkviereckhebel, und die Linie der ortsfesten Drehachsen ist mit G-H
und die entsprechenden Drehhebel 41 und 42 sind mit E-G und F-H bezeichnet.
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Die Kraftquelle zum Antrieb der Fördervorrichtung ist in Fig. 1 dargestellt,
und zwar besteht sie z. B. aus einem Elektromotor 45, der z. B. mit den Kettenrädern
15 und 17 mit geeigneten Mitteln in Antriebsverbindung steht, um diese mit einer
gewünschten Winkelgeschwindigkeit zu drehen.
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Es erweist sich als vorteilhaft, die Hebelsysteme 43 und 44 ebenfalls
vom Elektromotor 45 aus anzutreiben, um die Aufrechterhaltung einer ausgewählten
Beziehung zwischen der Bewegung der Hebelsysteme und der Fördervorrichtung zu gewährleisten.
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Die Falzleisten 33 und 34 werden, in die in Fig. 2 gezeigte Falzstellung
gebracht, sobald die falzenden Enden des Schlauchwerkstückes 11 im wesentlichen
mit den Falzeinrichtungen der Falzleisten 33 und 34 in Berührung sind. Bei einer
derartigen Steuerung der Bewegung der Hebelsysteme 43, 44, daß die Falzeinrichtungen
in der gesamten gewünschten Länge gleichzeitig in Tätigkeit treten, ist es bei neuen
Falzeinrichtungen möglich, alle Sackgrößen ohne Sondereinstellungen bearbeiten zu
können, während nur nach oben die Sackgröße entsprechend der Länge der Falzleisten
begrenzt ist.
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Um die erforderlichen Bewegungsbeziehungen zwischen den. Geschwindigkeiten
der Fördervorrichtung 10 und somit der Vorbewegung der Schlauchwerkstücke und der
Falzleisten 33, 34 einhalten zu können, ist es notwendig, die entsprechende Lage
der Falzstation einem vollständigen Bewegungsvorgang der Falzleisten und einem vollständigen
Bewegungsvorgang eines Schlauchwerkstückes anzupassen. Dies besagt, da,ß bei jeder
Vorschaltung eines Schlauchwerkstückes ein ganzer Schaltvorgang der Falzleisten,
d. h. eine vollständige Umdrehung deren Drehhebel notwendig ist. Um solche Beziehungen
der Bewegungsvorgänge aufrechtzuerhalten, ist eine übereinstimmende Folge der Drehhebelsystem-
bzw. Falzleistenschaltungen und der Schlauchwerkstückvorschaltungen erforderlich,
wobei folgende Umstände zu beachten sind: a) Die Radien der Drehhebel der Hebelsysteme
43 und 44, die durch den Radius des Hebels 42 bestimmt werden, müssen jeweils dem
Radius zwischen dein Mittelpunkt 42 b des Drehzapfens 42 a und dem Mittelpunkt 42
c des Gelenkzapfens entsprechen (Fig. 3) ; b) die senkrechte Entfernung zwischen
der Mitte 42 b der Drehachse 42a und der Bewegungsebene des Schlauchwerkstückes
11 stimmt mit der Ebene innerhalb der Falzzone überein; diese Entfernung
ist in Fig. 3 mit der Strecke 46 bezeichnet, die größer ist als der Radius 47 zwischen
den. Drehzapfen- bzw. Gelenkzapfenmittelpunkten; c) die bekannte Entfernung zwischen
den Schlauchwerkstückklammern an den Förderketten; d) die Notwendigkeit einer geradlinigen
Geschwindigkeit der Falzleisten, und zwar in der Bewegungsrichtung der Schlauchwerkstücke,
die mit der geradlinigen Geschwindigkeit der Fördervorrichtung 10 während der Falzung
synchron verläuft.
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Wenn die Drehhebel des Gelenkviereckhebelsystems fortlaufend mit einer
gleichbleibenden Winkelgeschwindigkeit angetrieben werden, die einer der linearen
Geschwindigkeit der Fördervorrichtung entsprechenden linearen Geschwindigkeit der
Falzleisten angepaßt ist, so kann ein solches Verhältnis von 1:1 zwischen der Folge
der Fa.lzleistenbewegung und der Schlauchwerkstückvorschaltung mit Rücksicht auf
den konstanten Betrag y entsprechend der gegenseitigen Entfernung der Schlauchwerkstücke
nicht aufrechterhalten werden. Dies wird bedingt durch den Unterschied zwischen
der Radiuslänge 47 und der Entfernung 46 (Fig. 3). In der Fälge muß die Winkelbewegung
der Falzleisten beim Näherkommen an die Falzzone beschleunigt werden, und zwar bis
zu einer Stelle, wo sie eine synchrone Geschwindigkeit mit der Vorbewegung der Schlauchwerkstücke
besitzt, während anschließend die Geschwindigkeit sich mindert, bis der Zeitpunkt
der Geschwindigkeitssteigerung wieder erreicht ist. Auf diese Weise ergibt sich
das Erfordernis einer zyklischen Änderung der Winkelgeschwindigkeit der Drehhebel
der Hebelsysteme 43 und 44.
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Es ist vorteilhaft, den Radius 47 gegenüber der Entfernung 46 kleiner
zu wählen, um eine gegenseitige ungünstige Beeinflussung zwischen den Falzblättern
35 und Falznuten 36 durch die Schraubenbolzen 33a. und 34a (Fig. 5) zu vermeiden,
die jeden Drehhebel mit den zugehörigen Falzleisten verbinden. Dies besagt, daß
der Radius 47 mit der Entfernung 46 nicht gleich sein darf, um die Schlauchwerkstücke
nicht zu beschädigen oder die Vorrichtung selbst nachteilig zu beeinflussen.
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Um diese Ziele zu erreichen, kann die Winkelgeschwindigkeit der Drehhebel
der Hebelsysteme 43 und 44 durch -ein elliptisches Räderpaar 48 und 49 (Fig. 1,
2 und 6) beeinflußt werden, die in die Antriebsverbindung zwischen dem Motor 45
und den Treibachsen der Hebelsysteme eingeschaltet sind. Die elliptischen Zahnräder
sind so eingestellt, daß die größte lineare Geschwindigkeit der Falzleisten 33 und
34 in. dem Zeitpunkt erreicht wird, wenn das Falzblatt 35 in die Falznute 36 eintritt.
Die entsprechende Stellung der elliptischen Räder 48 und 49 zu diesem Zeitpunkt
ist in Fig. 2 dargestellt, wobei
darauf hinzuweisen. ist, daß die
Umrisse der Räder in Fig. 1 und 2 zur besseren Darstellung ihrer Wirkung übertrieben
groß gezeichnet sind.
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Es sind auch jegliche andere Mittel zur zyklischen Änderung der Winkelgeschwindigkeiten
der Hebelsysteme 43 und 44 verwendbar, so z. B. ein. mit einem Schlitzhebel zusammenarbeitender
Hebel u. dgl.
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In Fig. 6 ist ein Getriebe mit elliptischen Rädern dargestellt, und
zwar ist ein elliptisches Zahnrad 48 auf einer Achse 50 angeordnet, das über ein.
kleineres Zahnrad 52 von der Antriebsquelle, z. B. vom Motor 45, angetrieben wird.
Das elliptische Zahnrad 48 steht im Eingriff mit dem elliptischen Zahnrad 49, das
sich auf einer Drehachse 53 befindet. Die Drehachsen sitzen in einem geeigneten
Lagerrahmen od. dgl., und über ein weiteres Zahnrad 54 kann die Antriebsbewegung
für die obere Falzleiste abgenommen werden. An der Achse 53 ist noch ein Kegelrad
55 angesetzt, um gegebenenfalls für den anderen Boden den nicht gezeichneten Antrieb
der Gelenkviereckhebel zum Falzen bzw. Rillen zu übertragen. Die Drehachsen der
zwei elliptischen Räder 48, 49 sind leicht außermittig angeordnet, sind aber auf
ihren Hauptachsen - wie in Fig. 6 gezeigt -aufgesetzt. Die Höchstgeschwindigkeit
des angetriebenen Zahnrades ergibt sich, wenn sein kleinster Durchmesser mit dem
größten Durchmesser des antreibenden Zahnrades im Eingriff steht.
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Es hat sich herausgestellt, daß es vorteilhaft ist, die Entfernung
46 (Fig. 3) dem Teilkreisradius der Kettenräder 15 bis 18 anzupassen; ein solcher
Teilkreisradius ist z. B. bei dem Kettenrad 17 mit 17a bezeichnet.
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Es besteht jedoch eine geringe Verschiedenheit zwischen dem Teilkreisradius
der Kettenräder 15 bis 18 und deren Außenradius. Die Bewegungsebene der Schlauchwerkstücke
ist um einen Betrag entsprechend dem Radius des Außenumfanges vom Mittelpunkt des
Kettenradius entfernt. In der Folge muß die Mittellinie der Drehachsen 41 a, 42
a gegenüber der Mittelliilie der Drehachsen der Kettenräder 15 bis 18 etwas höher
liegen, um den Unterschied zwischen dem Teilkreisradius und dem Außendurchmesser
auszugleichen.
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Zur Inbetriebsetzung wird der Motor 45 angelassen, wobei die Fördervorrichtung
und die Falzvorrichtung in Bewegung versetzt werden. Die mit Falzlinien zu versehenden
Schlauchwerkstücke werden nacheinander von den jeweils miteinander im Eingriff stehenden
Schlauchklammern erfaßt, z. B. bei 19 und 20, und nacheinander unter der Falzstation
hindurchgeführt, wo bei jeder Folge einer Falzleistenbewegung in der Falzstellung
ein Werkstück sich zwischen den Falzleisten befindet. Die elliptischen Räder 48
und 49 werden absatzweise wirksam, um in gleichbleibenden Zeitabständen die Winkelgeschwindigkeit
der Drehhebel der Hebelsysteme 43 und 44 zu erhöhen und somit absatzweise die lineare
Geschwindigkeit der Falzleisten 33 und 34 zu erhöhen, wobei diese Geschwindigkeiten
gleich groß sind mit denjenigen der Fördervorrichtung 10 und der Schlauchwerkstücke
beim Durchbewegen durch die Falzstation. Diese gleich großen Geschwindigkeitsbeziehungen
werden vc;rzugsweise bei der höchsten Eindringstufe der Fr.:zblätter 35 in die Falznuten
36 erreicht. Alsdann setzen die Falzleisten ihren wechselseitigen Lauf mit den Verbindungsgestängen
weiter, bis eine geringste Winkelgeschwindigkeit bei einem Punkt um 180° gegenüber
der Falzstellung erreicht ist, von wo aus diese Winkelgeschwindigkeit der Drehhebel
wieder bis zu einem Höchstwert ansteigt, und zwar beim tiefsten Eindringen der Falzleisten
in die Falznuten.
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Hierbei ist eine neue Falzeinrichtung geschaffen, welche bisherige
Schwierigkeiten, nämlich die Einarbeitung von bogenförmig verlaufenden Falznuten,
vollständig vermeidet, welche sich besonders nachteilig bei den vor dem Aufziehen
der Sackböden eingearbeiteten Falzlinien auswirken. Die neue Falzeinrichtung ist
in einem bisher nicht erreichten Umfang zuverlässig, da die Sackfalzlinien stets
genau geradlinig verlaufen, und zwar in völliger Übereinstimmung mit der Formgebung
der Falzelemente. Weiterhin ist die neue Falzeinrichtung von einer bis heute nicht
gefundenen Vielseitigkeit bei gleicher Zuverlässigkeit und Genauigkeit, cla alle
Sackarten bei allen Sackgrößen mit völlig geraden Falzlinien versehen werden können,
ohne daß irgendwelche Umstellungen erforderlich sind, wobei zu bemerken ist, daß
alle Sackbreiten mit den gleichen Falzleisten bis zu deren größter Länge sich verarbeiten
lassen. Ebenso lassen sich in jede Sackgröße bei jedem Einheits-Papiergewicht und
mit einer beliebigen Anzahl Papierlagen ohne Umstellungen Falzlinien einarbeiten.
Wenn das Einheits-Papiergewicht des Sackes oder die Zahl der Sackwandlagen geändert
wird, kann. gegebenenfalls eine geeignete Nachstellung der Falzvorrichtung sehr
leicht vorgenommen werden, um die Eindringungstiefe der Falzblätter den neuen Bedingungen
besser anzupassen. Eine solche Nachstellung braucht nur ein einziges Mal mit Rücksicht
auf das neue Einheits-Papiergewicht oder die neue Anzahl der Sackwandlagen durchgeführt
zu werden, und nachträglich sind dann für diese Sackschla,uchtypen keine weiteren
Nachstellungen mehr erforderlich.
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Die vorerwähnte Einstellung der Eindringtiefe der Falzblätter kann
durch eine verstellbare Anordnung der in die Falzleisten 33 eingesetzten Falzblätter
35 ermöglicht werden (Fig. 5). Wie in Fig. 3 dargestellt ist, sind vier horizontal
verlaufende Befestigungsschrauben 35a gleichmäßig verteilt über die ganze Länge
der Leiste 33 zur Festlegung der Falzblätter 35 vorgesehen. Diese sind derart festgelegt,
daß die unteren Teile aus den Leisten 33 hervorragen. Mit Stellschrauben 35b kann
man die Höhenlage der Falzblätter 35 einstellen, um diese dann durch Festdrehen
der Schrauben 35a in der gewünschten Lage in den Leisten 33 zu befestigen.