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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Wechseln eines Wickels in einer Wickelstation einer Papier-
oder Kartonagenmaschine oder einer Endbearbeitungsvorrichtung für Papier
oder Kartonage, insbesondere in einer kontinuierlichen Wickelstation ohne
Reduktion der Laufgeschwindigkeit der Bahn, wie es im Oberbegriff
des beigefügten
unabhängigen Anspruchs
aufgezeigt ist, sowie ein in dem Verfahren verwendetes Band.
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In der Wickelstation einer Papiermaschine, einer
sogenannten Pope-Wickelstation oder in einer Pope-Wickelstation
mit unterstützendem
Achsantrieb, wird das fertiggestellte Papier nach dem Kalandern
um einen Wickelkern, wie beispielsweise eine Wickel-Spule gewickelt.
Der Wickelvorgang selbst wird derart ausgeführt, dass der Wickelkern gegen den
Wickelzylinder mit einer Kraft beaufschlagt wird, über welchen
Wickelzylinder die zu wickelnde Bahn läuft, womit ein Wickeln um den
Wickelkern vollzogen und ein vollständiger Wickel gebildet wird.
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Dieser Abschnitt der Papiermaschine
sollte ohne Unterbrechungen arbeiten und die aus den vorangehenden
Sektionen der Papiermaschine kommende kontinuierliche Papierbahn
aufnehmen. Wenn der ursprüngliche
Wickel voll geworden ist, ist es demzufolge notwendig, die Bahn
zu durchtrennen und mit einem Wickeln der Bahn nach dem Schneidpunkt
um einen neuen Wickelkern zu beginnen. In der Praxis wird dies derart
vollzogen, dass wenn der Papierwickel voll geworden ist, ein neuer,
leerer Wickelkern, beispielsweise eine Wickelspule auf der Oberfläche des
Wickelzylinders mit der Papierbahn in Kontakt gebracht wird, wonach
die Papierbahn mit Hilfe eines geeigneten Verfahrens durchtrennt
wird und das auf den Schneidpunkt folgende Ende der Bahn auf den
Außenumfang
eines leeren Wickelkerns geführt
wird, auf den sich nun der neue Wickel anzusammeln beginnt.
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Die kritischste Phase beim Wickelvorgang
ist in der Tat das Durchtrennen der Papierbahn und der Arbeitsgang,
mit dem das neue Ende der Bahn um den leeren Wickelkern gebracht
wird. Um unnötigen Ausschuss
zu vermeiden, muss der Wechsel ohne Probleme ablaufen. In einer
idealen Situation wird das neue Ende der Bahn unmittelbar und peinlich
genau an die Außenumfangsfläche des
leeren Kerns, wie beispielsweise der Wickelspule gebracht. Zum Durchtrennen
und Wechseln sind in Abhängigkeit des
Basisgewichts der zu wickelnden Bahn viele Verfahren bekannt.
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Ein allgemein verwendetes Wechselverfahren
ist der Taschenwechsel, der für
alle Papiersorten geeignet ist, der jedoch typischerweise eine enorme Menge
an Grundausschuss verursacht und schwerwiegende Stöße in der
Wickelstation hervorrufen kann. Ein anderes Verfahren ist das sogenannte Schwanenhals-Wechselverfahren,
bei dem die oben erwähnten
Probleme nicht auftreten, wobei dieses Verfahren jedoch nur für dünne Papiergrade
geeignet ist. Ein drittes Verfahren ist ein Band-Wechsel, wobei die
vorliegende Erfindung auf ein diesbezügliches Wechselverfahren gerichtet
ist. Bei einem Band-Wechsel werden das Durchtrennen der Bahn und
das Führen
derselbigen auf einen neuen Kern typischerweise unter Verwendung
eines Bandstreifens ausgeführt,
der in den Pressspalt zwischen den Wickelkern und den Wickelzylinder
in der Nähe
der Enden des Wickelkerns und des Wickelzylinders gebracht wird,
wonach das Band, wenn es sich über
die Breite des Wickelkerns spiralförmig gewunden hat, gleichzeitig
die Bahn diagonal durchtrennt und das neue, dem Schnittpunkt folgende
Ende der Bahn um den Wickelkern führt.
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Die bei einem Band-Wechsel verwendeten Vorrichtungen
sind z.B. in der veröffentlichten
Patentschrift
GB 1 135 945 ,
dem US-Patent
4,711,404 und der
veröffentlichten
finnischen Patentanmeldung 74679 aufgezeigt. Bei den in diesen Veröffentlichungen
aufgezeigten Vorrichtungen wird das Ende des mit einer Klebeschicht
versehenen Bandes zwischen die Wickelspule und den Wickelzylinder
mit Hilfe eines geeigneten Werkzeugs geschoben, wobei das Band auf
der Oberfläche
der Wickelspule mit Hilfe eines Klebemittels anhaftet.
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Die Geschwindigkeiten von Papiermaschinen
liegen derzeit im Allgemeinen bei 20 m/s oder höher, wobei das Ziel natürlich darin
liegt, noch höhere
Geschwindigkeiten zu erreichen. Das Durchtrennen einer schnell laufenden
Bahn ist an sich kein Problem, wobei die durch die Geschwindigkeit
verursachten Kräfte
selbst zum Durchtrennen verwendet werden können. Der kritische Punkt liegt
darin, das Ende der neuen Bahn unmittelbar gegen die Außenumfangsfläche der
Wickelspule zu bringen, so dass dieses der Außenumfangsfläche bei
einer hohen Außenumfangs-Geschwindigkeit
folgt, und darin, das unkontrollierte Wandern des Bahnendes und
eine ungenaue Positionierung desselben auf der Wickelspule zu verhindern.
Dieses Problem wird um so größer, je
höher das
Basisgewicht ist.
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Gegenüber einem Wickeln, das mit
Hilfe von Rollenschneidemaschinen ausgeführt wird, wird das Ende der
Bahn bei einer kontinuierlich arbeitenden Wickelstation ferner nicht
an dem Wickelkern angeheftet, bevor der Wickelvorgang beginnt, wie
das demgegenüber
beim Wickeln in Rollenschneidmaschinen der Fall ist, da andernfalls
unter Verwendung dieser Verfahren das Aufkleben ein Anhalten der
Maschine erforderlich machen würde.
Bei Rollenschneidmaschinen wird ein Ankleben angewendet, weil es
unter Verwendung eines leicht handzuhabenden Kerns als Wickelkern
möglich
ist, dass im Laufe dieser Zeitspanne ein Durchrutschen zwischen
den untersten Schichten des Wickels und des Kerns auftritt. Das
oben erwähnte
Durchrutschen kann beispielsweise aufgrund von Veränderungen
in der Luftfeuchtigkeit auftreten, wobei der Durchmesser des Kerns
schneller kleiner wird als der Durchmesser der darum gewickelten
Bahn, womit sich die Grundschichten der Rolle lockern. Ein Durchrutschen
der Bodenschichten verschlechtert oder verhindert sogar den Abwickelprozess
der Rolle, wobei die Rolle auszusondern ist.
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Es ist eine Aufgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens,
die im Stand der Technik verursachten Probleme zu eliminieren oder
zumindest zu reduzieren und ein Verfahren zum Wechseln eines Wickels in
einer Wickelstation einer Papiermaschine bei voller Laufgeschwindigkeit
sowie ein in dem Verfahren verwendetes Band vorzustellen, mittels
dem das neue Ende des Wickels unmittelbar verklebt wird. Zum Erreichen
dieses Ziels sind das Verfahren und das Band gemäß der Erfindung unter anderem
primär
durch die kennzeichnenden Teile der jeweiligen beigefügten unabhängigen Ansprüche gekennzeichnet.
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In dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird das Haftmittel in dem Band vorteilhafterweise in einen Zustand
gebracht, durch den das Haftmittel in dem Moment eines Wickelwechsels oder
danach aktiviert wird. In diesem Zusammenhang bezieht sich der Ausdruck
Haftmittel auf ein Mittel, das in einen Klebezustand aktiviert werden
kann und das auf beiden Oberflächen
des Bandes als eine sektionale oder kontinuierliche Haftfläche angeordnet
ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird die Aktivierung der Klebeflächen mit Hilfe eines Drucks
zwischen dem Wickelkern und dem Wickelzylinder ausgeführt. Gemäß einer
Ausführungsform
wird zumindest ein Teil der Haftflächen des Bandes durch eine
auf das Band aufgebrachte Bestrahlung aktiviert, wie beispielsweise
eine Wärmebestrahlung
oder eine UV-Bestrahlung. Ferner wird gemäß einer Ausführungsform
zumindest ein Teil der Klebeflächen
des Bandes durch auf das Band aufgebrachte Feuchtigkeit aktiviert.
Die Aktivierung der Haftflächen
kann ebenso mit Hilfe anderer chemischer oder physikalischer Maßnahmen
ausgeführt werden.
Die Art und Weise, mit der die Haftflächen aktiviert werden, ist
gemäß den Eigenschaften
des verwendeten Haftmittels bestimmt.
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Dadurch, dass das Haftmittel auf
dem Band nur in dem Moment des Wickelwechsels aktiviert wird, ist
die Handhabung und der Übertrag
des Bandes an den Pressspalt einfacher, weil das Haftmittel trocken
und für
die Handhabung beständig
ist. Das Haftmittel wird beispielsweise nicht aktiviert, wenn das
Band aufgewickelt ist, sondern demgegenüber nur unter vorgegebenen,
genau bestimmten Voraussetzungen.
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Bei einem bevorzugten Verfahren gemäß der Erfindung
wird ein Band verwendet, dessen beide Seiten zumindest teilweise
mit einem Haftmittel, wie beispielsweise einem Klebeleim oder einem
Klebeband behandelt sind, das nur nach einer im Hinblick auf das
Band ausgeübten
Aktivierung aktiviert wird, d.h. haftend wird. Das Haftmittel auf
beiden Seiten des Bandes klebt die Grundschichten der auf einen Wickelkern
gewickelten Bahn aneinander, wodurch der Untergrund des Wickels
fest wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen Band
sind beide Seiten des Bandes zumindest teilweise mit einem Haftmittel
behandelt, das im Ergebnis einer auf das Band ausgeübten Aktivierung
in einen Haftzustand aktiviert werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung besteht das Haftmittel aus einem drucksensitiven Klebemittel
oder Klebeband, das aktiviert wird, wenn der auf das Haftmittel
ausgeübte Druck
einen Schwellenwert-Druck des Haftmittels überschreitet. In einer vorteilhaften
Ausführungsform liegt
der Schwellenwert des Druckes des Haftmittels oberhalb von 1 MPa.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung reagiert das Haftmittel sensitiv auf eine darauf aufgebrachte
Wärmestrahlung
oder UV-Strahlung. Gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung reagiert das Haftmittel sensitiv auf eine darauf aufgebrachte
Feuchtigkeit.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung zeigt das Haftmittel auf der Oberfläche des Bandes eine Aktivierungs-Verzögerung,
mit der die von der Aktivierungsaktion zur Aktivierung des Haftmittels
verstrichene Zeit bestimmt ist. Als Ergebnis der Aktivierungs-Verzögerung haftet
das Band nicht auf der Oberfläche
des Wickelzylinders, wohingegen die Haftwirkung erst innerhalb des
Wickels eintritt.
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In einer Ausführungsform gemäß der Erfindung
beträgt
die Aktivierungs-Verzögerung
typischerweise mindestens 0,01 Sekunden und vorteilhafterweise 0,01–0,25 Sekunden.
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Im Folgenden wird die Erfindung in
größerem Detail
mit Bezug auf die beigefügte
Zeichnung beschrieben, in der
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1 eine
Wickelstation einer Papier- oder Kartonagenmaschine zeigt, in der
das Verfahren und das Band gemäß der Erfindung
verwendet sind,
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2 einen
Teil des Längsquerschnitts
des erfindungsgemäßen Bandes
zeigt, und
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3 die
Aktivierung des Bandes sowie eine bevorzugte Struktur des Wickelkerns
darstellt.
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1 zeigt
eine Wickelstation einer Papiermaschine in schematischer Weise,
die auf einer sogenannten Pope-Wickelstation basiert. In der Wickelstation
werden kontinuierlich Papierwickel aus einer vollbreiten Bahn W
gebildet, die von einer Papiermaschine oder einer Endbearbeitungsvorrichtung
für Papier
kommt, wobei unter den Papierwickeln diejenige mit dem Buchstaben
R in der Zeichnung gekennzeichnet ist, die gerade voll wird. Die
in der Zeichnung gezeigte Wickelstation umfasst einen Wickelzylinder 2,
der in einem Träger 1 rotiert.
Die Bahn W wickelt sich über
den Wickelzylinder um den eigentlichen Wickel R. Oberhalb des Wickelzylinders befindet
sich eine Wickelspule, die als ein Wickelkern 3 für den neuen
Papierwickel dient. Die Wickelstation umfasst ferner ein Förderprofil 4,
um das in dem Schneidvorgang der Bahn verwendete Band 5 in
den Raum zwischen dem Wickelzylinder 2 und dem oben erwähnten Wickelkern 3 zu
führen.
In der Zeichnung ist dieser Raum mit der Bezugsziffer 6 gekennzeichnet.
Die Wickelstation ist vorteilhafterweise mit einem Achsantrieb unterstützt, d.h.
mit anderen Worten zusätzlich
zu dem Wickelzylinder ist der Wickelkern 3 ferner mit einem
Antrieb (nicht gezeigt) ausgerüstet. Der
Wechsel wird unter Laufgeschwindigkeit vollzogen.
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Das Band 5 wird entlang
des Förderprofils 4 mit
einem Zuführmechanismus 7 befördert, der
typischerweise eine Zuführvorrichtung
aufweist, mit dem das Band von einem Lagerwickel an das Förderprofil 4 rationiert
wird, sowie ferner eine Schneidvorrichtung des Bandes, mit dem das
Band 5 in der richtigen Länge durchtrennt wird, nachdem
die Bahn geschnitten wurde. Die oben erwähnten Vorrichtungen gehören zum
Stand der Technik und werden deshalb nicht in größerem Detail beschrieben.
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2 zeigt
schematisch die Struktur des erfindungsgemäßen Bandes 5. Auf
beiden Seiten des Kerns 8 des Bandes befinden sich Haftflächen 9,
die durch Behandlung des Kerns 8 mit einem drucksensitiven
Klebemittel hergestellt wurden; welches als ein Haftmittel verwendet
wird, wobei das Klebemittel aktiviert, d.h. haftend wird, ausschließlich nachdem ein
vorbestimmter Schwellenwert-Druck überschritten wird. Die Haftflächen 9 können sich
kontinuierlich über
die gesamte Länge
des Bandes erstrecken oder sie können
abschnittsweise Haftflächen 9 auf
der Oberfläche
des Bandes sein.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die oben beschriebene Wickelstation auf folgende Weise verwendet:
Wenn Vorbereitungen zum Durchtrennen der Bahn W vollzogen werden,
wird eine geeignete Menge an Band
5 entlang des Förderprofils
4 mit
Hilfe des Zuführmechanismus
7 an
den Raum zwischen dem Wickelzylinder
2 und dem Wickelkern
3 geführt, der
in dieser Phase offen ist, d.h. an den Pressspalt
6 in
der Nähe
des Endes des Wickelkerns. Um das Ende des Bandes auf der Oberfläche des
Wickelkerns
3 außerhalb
der Bahn zu befestigen, kann eine Vorrichtung an dem finalen Ende
des Förderprofils
vorgesehen sein, mit dem ein augenblicklich anhaftendes Klebemittel
auf das Ende des Bandes gesprüht
wird, wie das beispielsweise in der veröffentlichen US-Schrift
4,711,404 aufgezeigt ist.
Alternativ kann ein Stück
eines Haftmaterials an dem Ende des Bandes
5 angeordnet
werden, welches Material mit dem Ende des Wickelkerns
3 mechanisch
in Eingriff geraten kann, wobei zu diesem Zweck das Ende des Wickelkerns
3 eine
spezielle Zone aus Haftmaterial umfassen kann, mit der das an dem
Ende des Bandes
5 angeordnete Stück von Haftmaterial in der
Weise in Eingriff gelangen kann, wie das in der EP-Veröffentlichung
350 133 aufgezeigt ist. Das
Durchtrennen der Bahn beginnt derart, dass der Wickelkern
3,
der zuvor auf die Außenumfangsgeschwindigkeit
(z.B. mit Hilfe eines in einer primären Wickelvorrichtung
10 angeordneten
Antriebs) entsprechend zu der des Wickelzylinders
2 beschleunigt
wurde, in Kontakt mit der Bahn W oben auf den Wickelzylinder
2 herabgelassen
wird, in welchem Moment der Pressspalt
6 geschlossen wird.
Die Vorrichtungen zum Beschleunigen und Führen des Wickelkerns sind im
Allgemeinen bekannt, weshalb sie hier nicht in größerem Detail
beschrieben sind.
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Bei geschlossenem Pressspalt 6 verbleibt das
Ende des Bandes 5 zwischen dem Wickelkern 3 und
dem Wickelzylinder 2, wobei das Ende des Bandes 5 an
der Oberfläche
des Wickelkerns 3 anhaftet. Durch die Rotationsbewegung
des Wickelkerns wird das Band 5 um diesen Wickelkern gewickelt,
womit es sich festzieht, wobei es sich beginnend von seinem freien
Ende von dem Förderprofil 4 ablöst und zwischen
dem Pressspalt 6 und dem Zuführmechanismus 7 festliegt,
es die Bahn W durch einen Stoß zweiteilt,
sich spiralförmig über die
Breite des Wickelkerns wickelt, und ferner das dem Schneidpunkt
folgende Ende der Bahn auf den Wickelkern 3 führt. Während der
oben beschriebenen Phasen läuft
das Band durch den Pressspalt 6. Nachfolgende Schichten
des neuen Wickels werden auf dem Band um den Kern 3 positioniert.
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Wenn das Band 5 durch den
Pressspalt 6 läuft,
wird zeitgleich das in den Haftflächen vorliegende drucksensitive
Klebemittel, das als Haftmittel verwendet wird, aktiviert und es
klebt die sich aus der Bahn W auf dem Wickel gebildeten Bodenschichten aneinander,
wobei die Grundschicht fest wird. Die Erzeugung des Aktivierungs-Drucks
wird durch die Tatsache erhöht,
dass der auf das Band ausgeübte Druck
in dem Pressspalt als Ergebnis der durch das Band hervorgerufenen
erhöhten
Dicke höher
ist, als der durch die lineare Kraftbeaufschlagung im Pressspalt
erzeugte Durchschnittsdruck. Die Verzögerung in der Aktivierung des
Klebemittels ist derart, dass das Band 5 nicht auf der
Oberfläche
des Wickelzylinders 2 haftet, sondern die Haftwirkung erst
innerhalb des herzustellenden Wickels beginnt, wenn das Band bereits
durch das auf dem Kern angeordnete Papier überdeckt ist.
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Ziel ist es nicht, die Erfindung
durch das oben beschriebene Ausführungsbeispiel
zu beschränken,
da dieses innerhalb des Umfangs der erfinderischen Idee modifiziert
sein kann, wie sie durch die Ansprüche dargelegt ist. Die Haftflächen 9 des
erfindungsgemäßen Bandes
können
auch mittels einer im Vergleich zu einem Klebemittel anderen Substanz,
wie beispielsweise einem Klebeband oder dergleichen vorgesehen sein.
Die Haftflächen 9 können ebenso
aus einem Material gefertigt sein, das auf andere Weise aktiviert
werden kann. Die als Haftfläche verwendete
Substanz kann ebenso mit Hilfe einer Wärmebestrahlung oder einer UV-Bestrahlung
oder mit Feuchtigkeit, oder mittels einer anderen chemischen oder
physikalischen darauf wirkenden Maßnahme aktiviert werden. In
diesem Fall weist die in dem Verfahren verwendete Wickelstation
die notwendigen Hilfsmittel, wie beispielsweise Befeuchter und Wärmestrahler
zur Aktivierung des Bandes auf. Ein derartiger Befeuchter, Bestrahler
oder eine andere Aktivierungsvorrichtung kann beispielsweise in
der primären
Wickelvorrichtung 10 angeordnet sein, mit der die Enden
des Wickelkerns in der Wechselposition unterstützt sind, wobei der Aktivierungsprozess gemäß dem Wechselmoment
genauestens synchronisiert sein kann. Das Band 5 kann ferner
andere Oberflächen
als die oben erwähnten
aufweisen, und es kann ebenso derart produziert werden, dass der Kern 8 aus
einem Material gefertigt ist, welches aktiviert werden kann, wobei
eine auf die Oberseite des Kerns 8 hinzuzufügende Oberfläche nicht
notwendig ist.
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3 zeigt
eine Seitenansicht einer Situation, in der das Band 5 um
den Wickelkern 3 gewickelt ist. Die einen Aktivierungsprozess
auf das Band 5 in kontaktloser Weise ausübende Vorrichtung
ist mit der Bezugsziffer 11 gekennzeichnet. Die Vorrichtung 11 ist
in Richtung zur Oberfläche
des Wickelkerns 3 ausgerichtet, derart, dass sie beispielsweise
einen Wasserstrahl, eine UV-Strahlung oder eine Wärmestrahlung
auf das Band aufgingt.
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Es ist möglich, dass mit dem Prozess
auf das Band bereits eingewirkt wird, wenn das Band bereits durch
das auf den neuen Wickel kommende Papier überdeckt ist. Aufgrund dieser
Arten einer Aktivierung kann das Haftmittel auf dem Band ebenso
innerhalb einer festen Verzögerungszeit
aktiviert werden, wobei dies jedoch nicht notwendig ist, wenn das Band
mit dem Wickelzylinder 2 nach dem Aktivierungsprozess nicht
länger
in direkten Kontakt treten kann. In der Zeichnung besteht der Wickelkern 3 aus zwei
Teilen. Der Innenteil 3a desselben besteht aus einer Wickelspule,
wie sie in Wickelstationen verwendet wird, wobei sie mehrere Male
verwendet werden kann und wobei deren Ende mit einem Anschlusselement
versehen ist, um diese an einen externen Antriebsmotor zum Rotieren
der Wickelspule und zum Rotieren des Wickels anzuschließen. Der
Außenteil des
Wickelkerns, d.h. die Oberflächenschicht 3b setzt
sich aus einer Hülle
zusammen, die um die Wickelspule gepasst und abnehmbar ist, wobei
sie aus der Wickelspule gezogen und durch Einschieben einer neuen
Hülle an
deren Stelle ersetzt werden kann. Diese Hülle kann beispielsweise aus
Kartonage gefertigt sein. Die Erfindung ist somit insbesondere sehr gut
für Fälle geeignet,
bei denen der Wickelkern 3 eine abnehmbare Oberflächenschicht 3b gemäß 3 aufweist, wobei sie im
Prinzip bei allen Wickelkernen angewendet werden kann, um die eine
Papier- oder Kartonagenbahn zur Bildung eines Wickels gesammelt
wird.
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In der Beschreibung wird ferner anderen
zusätzlichen
Vorrichtungen am abschließenden
Ende einer Papier- oder Kartonagenmaschine weniger Beachtung geschenkt,
wie beispielsweise den Übertragvorrichtungen
des vollen Wickels und den Übertragvorrichtungen
des neuen Wickelkerns, weil diese Vorrichtungen unabhängig von
der Erfindung Zubehörvorrichtungen
sind, und deren Lösungen
im Allgemeinen im Stand der Technik als solche bekannt sind.
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Zusammenfassung
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In dem Verfahren zum Wechseln eines
Wickels in der Wickelstation einer Papier- oder Kartonagenmaschine
oder einer Endbearbeitungsvorrichtung für Papier oder Kartonage wird
das Durchtrennen einer Papier- oder Kartonagenbahn (W) sowie das
Führen
derselben auf einen neuen Wickel unter Verwendung eines Bandstreifens
(5) ausgeführt,
der in Verbindung mit einem Wickelkern (3) geführt wird. Wenn
das Band oben auf dem Wickelkern angeordnet ist, durchtrennt es
gleichzeitig die Bahn (W) und führt
das dem Schneidpunkt folgende neue Ende der Bahn um den Wickelkern.
Das Band (5) ist mit einem Haftmittel versehen, welches im Moment
des Wickelwechsels oder danach in einen Zustand gebracht wird, in
dem das Haftmittel aktiviert wird. Zumindest ein Teil der Haftflächen des
Bandes (5) werden mit Hilfe eines Kompressionsdrucks zwischen
dem Wickelkern (3) und dem Wickelzylinder (2)
aktiviert.
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