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Verfahren zum Aufwickeln von Platten, Streifen oder dergleichen aus
elastisch komprimierbarem Material Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufwickeln
von Platten, Streifen oder dergleichen aus elastisch komprimierbarem Material zu
Rollen in materialkomprimierter Form unter Benutzung einer beim Aufwickeln des Materiales
auf den Rolleninnenkörper einlaufenden Zwischenlage-Folie.
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Es ist bekannt, komprimierbare Materialien zwecks erleichterter Handhabung
und raumsparenden Transportes in vorkomprirnierten Zustand zu bringen und diesen
durch ein Verschlußband oder dergleichen zu sichern.
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Zur Komprimierung von Schaumstoff mit verzögerter elastischer Rückstellung
kennt man hintereinander angeordnete, einen unterschiedlichen Abstand von der Tischplatte
aurweisende Druckwalzen, die die über die Tischplatte laufende Schaumstoffbahn fortschreitend
zusammendrücken, so daß der zusammengedrückte Abschnitt raumsparend auf den Rolleninnenkörper
aufwickelbar ist. Bei diesem Aufwickeln wird eine Zwischenlage mit aufgerollt, die
die Spiralwindungen trennt und die Gefahr eines Aneinanderklebens vermeidet. Dieses
Verfahren bzw. die dazu verwendete Vorrichtung gestattet jedoch nur weitgehendst
das Aufwickeln von elastisch komprimierbarem Material mit verzögerter elastischer
Rückstellung, da die dem Rolleninnenkörper benachbarte Druckwalze einen gewissen
Abstand von dieser aufweisen muß. Dieser Abstand muß mindestens die Hälfte
des
maximalen Rollendurchmessers betragen. Komprimierbare Materialien, die das Bestreben
haben nach ihrer Komprimierung sofort in ihren Ausgangs zustand zurückzukehren,
können auf diese Weise nicht aufgewickelt werden. Außerdem ist eine solche Vorrichtung
bzw. dieses Verfahren aufwendig, was die Herstellungskosten eines nach diesem Verfahren
erzeugten Endproduktes heraufsetzt.
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Ferner ist es bekannt, das elastische Material in unmittelbarer Nähe
der Aufwickelstelle zu komprimieren, siehe FR-PS 1 051 141. Hier schließt sich an
die feststehende Tischplatte ein von einem Hubzylinder gesteuerter Tischplatten-Abschnitt
an, der über eine aufwendige Steuerung ein Absenken bzw. Anheben des Tischplatten-Abschnittes
herbeiführt. Ferner müssen bei dieser Ausgestaltung zusätzliche aufwendige Antriebsvorrichtungen
vorgesehen werden, um die erste Lage auf den Wickelkörper aufbringen zu können.
Aufgabe
der Erfindung ist es, insbesondere, d.h. zusätzlich zu den sich aus Beschreibung
und Ansprüchen ergebenden Aufgabenstellungen, ein gegenüber den bekannten vereinfachtes
Verfahren anzugeben, bei welchem, obwohl die Komprimierung des aufzuwickelnden Materiales
unmittelbar am Rolleninnenkörper geschieht, keine zusätzlichen Druckmittel wie Walzen,
verlagerbare Druck-Tischabschnitte oder dergleichen vorzusehen sind.
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Gelöst ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Zwischenlage-Folie
zugfest am Rolleninnenkörper befestigt wird und der Material-Komprimierungsdruck
aus einer Rückzugsspannung der Zwischenfolie resultiert.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein äußerst wirtschaftliches
Verfahren zum Aufwickeln von Platten5 Streifen oder dergleichen aus elastisch komprimierbarem
Material gegeben. Es ist dabei unwesentlich, ob es sich um elastische Materialien
mit sofortiger Rückstellung oder verzögerter Rückstellung handelt. Die Komprimierung
geschieht nun unmittelbar am Rolleninnenkörper unter Zuhilfenahme der üblicherweise
verwendeten Zwischenfolie.
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Letztere wird vor Beginn des Aufwickelvorganges in geeigneter Weise
am Rolleninnenkörper befestigt. Der von dem Rolleninnenkörper tangential wegführende
Zwischenfolien-Abschnitt bildet mit dem Rolleninnenkörper einen Einlaufzwickel für
das elastische Material. Nachdem dieses in den Einlaufzwickel eingetreten ist, erfolgt
bei anschließender Drehung des Rolleninnenkörpers eine zwangsläufige Mitnahme des
elastischen Materiales. Die Komprimierung desselben richtet sich nach der Größe
der Rückzugsspannung der Zwischenfolie. Auf diese Weise lassen sich die unterschiedlichsten
Komprimierungen einfachst erzeugen. Beispielsweise kann die Rückzugsspannung dadurch
erreicht werden, daß an der Vorratsrolle der Zwischenfolie eine von der Rückzugsspannung
gesteuerte Bremsbacke angreift. Da der Material Komprimierungsdruck ausschließlich
aus der Rückzugsspannung der Zwischenfolie resultiert, brauchen keine aufwendigen
Bauteile für diesen Zweck vorgesehen zu werden, die einerseits die Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens und damit das Verfahren selbst verteuern.
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Ferner erhält man eine gleichmäßige Komprimierung des
aufzuwickelnden
Materiales über seine gesamte Länge. Es ist verständlich, daß zum Aufwickeln von
Materialien, die einen größeren Komprimierungsdruck erfordern, entsprechend stark
bemessene Zwischenfolien eingesetzt werden.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung besitzt die Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens erfindungsgemäß dadurch, daß der Durchmesser des Rolleninnenkörpers
mehr als doppelt so groß ist als die Dicke des unkomprimierten Materiales. Diese
Tatsache bringt stets den ausreichend groß bemessenen Einlaufzwickel, der ein sicheres
Erfassen des Materialendes gestattet.
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Schließlich besteht ein vorteilhaftes Merkmal der Erfindung noch darin,
daß die auf gegenüberliegenden Seiten unterschiedlich klebstoffabweisende, mit einer
an sich bekannten Transfer-Selbstklebeschicht ausgestattete Zwischenlage-Folie nach
vollständigem Einlauf des komprimierbaren Materiales noch in mehreren Windungen
zur Erzielung einer Außenbandage auf sich selbst aufgewickelt wird. Hierdurch erfüllt
diese Zwischenlage-Folie
eine Mehrfach-Funktion: Es ist eine einfache
Befestigung der-Zwischenlage-Folie an dem Rolleninnenkörper durch Ankleben möglich.
Sodann tritt beim Einlauf eine Haftung auf zwischen der dem zu komprimierenden Material
zugekehrten Transfer-Selbstklebeschicht und dem elastischen Material. Weiterhin
dient sie zur Festlegung des erreichten Wickeldurchmessers, indem sie eine Außenbandage
bildet. Schließlich wandert beim Abwickeln des komprimierten Materiales die Transfer-Selbstklebeschicht
auf das komprimierbare Material über, so daß letzteres, wenn es zum Beispiel als
Fugen- oder Dichtungsband dient, in einfacher Weise festgelegt werden kann. Auch
braucht dadurch das zu komprimierende Material nicht in einem besonderen Arbeitsgang
mit einer Klebeschicht versehen zu werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der
Figuren 1 bis 4 erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 die Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in schematisierter Darstellung, Fig.
2 eine Stirnansicht gegen den Rolleninnenkörper bei im Anfangsstadium einlaufendem
Material, Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung, jedoch bei mehreren
spiralig aufgewickelten Materiallagen und Fig. 4 einen Ausschnitt des sich nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren unmittelbar ergebenden Endproduktes.
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Die schematisch dargestellte Vorrichtung besitzt den Maschinenkörper
1 und die oberhalb desselben angeordnete Tischplatte 2. Von dem Maschinenkörper
1 geht das die Tischplatte 2 überragende Lager 4 aus, welches den Wickeldorn 5 trägt.
über einen nicht dargestellten, im Maschinenkörper 1 untergebrachten Antrieb ist
der Wickeldorn 5 in Pfeilrichtung x antreibbar. Auf dem
Wickeldorn
5 sitzt eine Abstreifscheibe 6, deren Durchmesser der maximalen Größe der komprimierten
Rolle entspricht. Für eine freie Verlagerung der Abstreifscheibe 6 wie auch für
ein störungsfreies Aufwickeln ist die Tischplatte 2 mit einem Ausschnitt 7 im Bereich
der Aufwickelstelle ausgestattet.
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An der der Aufwickelstelle gegenüberliegenden Seite des Maschinenkörpers
1 ist in dessen Innenraum die Halterungsvorrichtung 8 der zu einer Vorratsspule
9 aufgewickelten Zwischenlage-Folie 10 vorgesehen. Diese Vorratsspule 9 lagert um
die Achse 11 des Lagerbockes 12.
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Die die Vorratsspule 9 aufnehmende Trommel ist mit 13 bezeichnet.
An den Umfang einer Trommelscheibe greift eine strichpunktiert dargestellte Bremse
14 an, die in geeigneter Weise über den Ausstellarm 15 gesteuert wird.
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Der Ausstellarm 15 lagert endseitig die Umlenkrolle 16, über welche
die Zwischenlage-Folie 10 auf die Tischplatte 2 aufläuft.
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Die Zwischenlage-Folie 10 ist auf gegenüberliegenden Seiten unterschiedlich
klebstoffabweisend. Auf der weniger klebstoffabweisenden Seite befindet sich die
Transfer-Selbstklebeschicht 17, so daß die Gewähr gegeben ist, daß bei Abwickeln
der Zwischenfolie 10 die Transfer-Selbstklebeschicht sich stets auf derselben Seite
dieser Folie befindet. Die Anordnung der Vorratsrolle 9 sowie der Transfer-Selbstklebeschicht
17 ist derart, daß sie auf der der Tischplatte gegenüberliegenden Seite liegt, was
ein störunsrreies Abziehen der Zwischenfolie 10 zulässt.
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Zum Aufwickeln des über die Tischplatte laufenden, elastisch komprimierbaren
Materiales 18 dient der auf den Wickeldorn 5 aufgeschobene Rolleninnenkörper 19.
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Die Breite des letzteren entspricht zweckmäßigerweise der Breite der
zulaufenden Bahn. Im vorliegenden Falle ist es eine Schaumstoffbahn mit verzögerter
elastischer Rückstellung, welche mit einer entsprechenden Imprägniersubstanz getränkt
ist.
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Der Rolleninnenkörper 19 sitzt drehfest auf dem Wickeldorn 9. Er kann
jedoch auch in jeder anderen geeigneten Weise mitgenommen werden.
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Das Aufwickeln der Schaumstoffbahn 18 nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
geschieht wie folgt: Vorerst wird die Zwischenlage-Folie 10 durch Aufwickeln am
Rolleninnenkörper 19 befestigt. Hierbei tritt die Transfer-Selbstklebeschicht 17
in Verbindung mit der Außenwandung des Rolleninnenkörpers, so daß eine zusätzliche
Fesselung unnötig-wird. Der tangential wegführende Zwischenfolien-Abschnitt bildet
mit dem entsprechenden Rolleninnenkörper-Abschnitt einen Einlaufzwickel E. Zwecks
Erzielung eines günstigen Einlaufes der Schaumstoffbahn 18 besitzt der Rolleninnenkörper
einen Außendurchmesser D, der mehr als doppelt so groß ist als die Dicke y des unkomprimierten
Materiales. Es liegt dadurch stets ein ausreichend groß bemessener Einlaufzwickel
E vor. Hiernach kann nun die Schaumstoffbahn 18 einlaufen. Bei der dabei auftretenden
Drehung in Pfeilrichtung x des Wickeldornes 5 mit Rolleninnenkörper 19 wird eine
Zugspannung zwischen
Rolleninnenkörper 19 und Vorratsrolle 9 erzeugt.
Diese dient dazu, das einlaufende Material zu komprimieren.
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Die Komprimierung richtet sich hierbei nach der Größe der zulässigen
Rückzugsspannung. Wird diese Rückzugsspannung größer, wird über die Umlenkrolle
16 und Ausstellarm 15 die Bremse 14 gesteuert. Hierdurch wird die Schaumstoffbahn
18 von ihrem Anfang bis zum Ende bei gleichbleibendem Komprimierungsdruck spiralig
auf den Rolleninnenkörper 19 aufgewickelt. Nach Beendigung des Wickelvorganges wird
die Zwischenlage-Folie noch in mehreren Windungen zur Erzielung einer Außenbandage
21 auf sich selbst aufgewickelt, siehe Fig. 11. Hierdurch wird die komprimierte
Form des aufgerollten Materiales gesichert, so daß keine Ausdehnung in radialer
Richtung auftreten kann.
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Handelt es sich bei der Schaumstoffbahn um eine solche mit einer größeren
Breite, so wäre es durchaus möglich, nach dem Aufwickeln der Schaumstoffbahn, die
Rolle in geeigneter Weise in schmale Rollenabschnitte zu zerschneiden.