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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verschluss-System für Gebäudeöffnungen
gemäß Anspruch
1.
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Typische
Verschlusskörper
für Gebäudeöffnungen
sind Fenster und Türen
mit wenigstens einem Flügel,
der gegenüber
einem Rahmen bzw. einer Zarge verschieb- oder verschwenkbar ist,
wobei meist seitlich oben und unten je ein Band oder Scharnier als
Führungs-
oder Drehlager dient. Die herkömmlichen
Konstruktionen sind vielfach entweder auf nur eine Funktion beschränkt oder
von relativ umständlichem
Aufbau. Manche Verschlussmittel sind kompliziert und erfordern großen Konstruktions-, Herstellungs-
oder Montage-Aufwand, ohne jedoch leicht bedienbar zu sein. Beispielsweise
hat eine Vorrichtung nach
DE
38 01 039 A1 zur Mehrfachverriegelung von Türen auf
deren einer Seite (der Schlossseite) ein schlüsselbetätigbares Schloss und zwei nach
oben und unten wirkende Sperrmittel, die mit je einem Zahnstangenteil
versehene Riegel haben, welche Verriegelungsbolzen aus dem Türblatt waagrecht
nach außen
treiben. Auf der gegenüberliegenden
Bandseite sind Sperreinrichtungen vorhanden, die denen der Schlossseite
entsprechen und untereinander über
eine Schubzahnstange verbunden sind. Durch eine in der Türblatt-Ebene
verschiebbare Verbindungsstange sind die Sperrmittel der Schloss- und
der Bandseite miteinander gekoppelt.
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In
DE 196 03 415 C1 ist
eine Verriegelungsvorrichtung, beschrieben, die an den Innenseiten
von Fenstern und Türen
zusätzlich
anzubringen ist, um die Einbruchssicherheit zu erhöhen. Zum
Verschließen
einer Raum-Zugangsöffnung
dienen ein Bauteil, das zwischen Endpositionen um eine Achse schwenkbar
ist, ferner je ein wandfestes und ein bauteilfestes Beschlagelement
sowie ein zwischen zwei Endlagen verschiebliches Verriegelungselement
mit einem zapfenartigen Riegel. Ein Beschlagelement kann mehrere
rohrförmige
Gegenverriegelungen haben; das Verriegelungselement hat dann eine
entsprechende Anzahl von Riegeln, die jeweils zu einer Gegenverriegelung
des anderen Beschlagelements gehören.
Die Vorrichtung wird ver- bzw. entriegelt, indem die Elemente durch
Längsverschiebung
zueinander in und außer
Eingriff gebracht werden, wobei unklar ist, welche Handhaben wo
ansetzen.
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Mit
einer in
DE 195 14
051 A1 beschriebenen Vorrichtung ist – durch Druckmittel oder elektromagnetisch
gesteuert – eine
dreiseitige Verriegelung eines Tür-
oder Fensterflügels
möglich,
aber keine Funktionsänderung
einer Dreh- bzw. Schwenkachse. Es werden nur Scharnierbänder an
einer Seite einer Falztür
verwendet. Der konstruktive Aufwand ist recht groß, weil
die Betätigungseinrichtungen
wohl gemeinsam angesteuert, die Riegel aber nur einzeln bewegt werden
können.
Bei Druckmittelantrieb ist eine hohe Anzahl von Abdichtungen erforderlich,
was ein erhöhtes
Risiko von Undichtigkeiten nach sich zieht.
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Eine
Türverriegelung
gemäß
DE 92 17 052 U1 hat
eine Mehrpunktverriegelung an der Schlossseite einer zweischaligen
Tür mit
einem innenliegenden Elektroantrieb für eine Schließstange,
was viel aufwendiger ist als herkömmliche MPV-Schlösser. Ähnlich hat
eine einseitige Türverriegelung
nach
DE 296 21 025
U1 einen sog. Sicherheitsrahmen, der schloss-. bzw. stulpseitig
einen Federmechanismus, ein Gestänge
und Zuhaltestifte mit Alarmsystem aufweist. Riegelelemente sind
bloß an
einer Seite, und zwar parallel zur Ober- bzw. Unterkante der Tür quer zu
ihrer Vorderkante ausfahrbar.
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Für Beschlagsysteme
sieht
DE 39 15 569
A1 an dreh- und kippbaren Fenstern ein Getriebe und einen
Handgriff vor, in den ein Verriegelungs-Spindeltrieb mit Motor integriert
ist. Zusätzlich
ist ein Kippantrieb oben in den Fensterrahmen eingelassen. Diese Antriebe
können über Mikroprozessoren
mit einer Überwachungszentrale
verbunden und von dort per Fernsteuerung betätigbar, auch zentral blockierbar sein.
Damit lassen sich Anforderungen der Sicherheitstechnik bei Gefahren-Meldeanlagen
befriedigen; schaltbare Funktionsänderungen sind aber nicht vorgesehen.
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In
US 4 532 673 A ein
mehrachsiges Ver- und Entriegelungssystem für Fenster mit einer Rahmen-Anordnung
von manuell verschiebbaren Stangen beschrieben, die an zwei benachbarten
Ecken durch kippbare Winkelstücke
miteinander verbunden sind und Abschnitte unterschiedlicher Dicke
aufweisen, um zwischen Überfang-Schellen
in einseitig offenen Scharnieren, die als zweiteilig anzusehen und jedenfalls
nicht schaltbar sind, entweder arretiert oder freigegeben zu werden.
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Für den Einsatz
in Kernkraftwerken sieht
US 4
502 245 A Verschlusskörper
mit Paaren von Stangen vor, wovon jeweils eine ein zweiteiliges,
einseitig offenes Scharnier aufweist und die andere in Längsabständen Riegelelemente
(Haken) trägt.
Mittels Druckzylindern sind Winkelstücke kippbar, welche die Stangen
gegenläufig
verschieben, so dass an einer rahmenartigen Begrenzung fest angebrachte Riegel-Gegenstücke wahlweise
hintergriffen oder freigegeben werden.
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Zur
elektrischen Betätigung
von Beschlägen benutzt
DE 24 21 383 A1 axialbeweglich
gelagerte Stifte, die im Ruhezustand unter Federbelastung in gegenüberliegend
befestigten Hohlkörpern
verrastet sind und unter Magnetkraft herausgezogen werden können.
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DE 31 11 595 A1 beschreibt,
wie eine Tür wahlweise
links oder rechts anschlagbar ist. In jeder Schwenkachse sind fluchtend
angeordnete Drehgelenke vorhanden, die aus je zwei gegeneinander
verdrehbaren Teilen bestehen, welche z. B. elektromechanisch in
und außer
Eingriff bringbar sind.
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Laut
DE 196 03 768 A1 sind
in allen Rahmenecken eines Fenster- oder Türrahmens Antriebsmodule vorgesehen,
mit denen ein Fenster- bzw. Türflügel aus
einer Schließstellung
motorisch in eine geöffnete
Position (und umgekehrt) gebracht werden kann. Dazu werden Schwenkgelenke
für horizontale und
vertikale Achsen sowie Hubelemente und Überlastsicherungen vorgeschlagen.
Zur Ver- und Entriegelung dienen Schlüsselloch-Pilzkopf-Verbindungen. Ein
zu der
DE 196 03 768
A1 vergleichbares Fenstersystem, das ebenfalls eine zentrale Überwachung
erlaubt, ist in
DE
39 15 569 A1 beschrieben. Abhängig von Sensorsignalen werden
hierbei Treibstangen durch eine Mikroprozessor- Steuerung mit Verriegelungs- und Kippantrieben
betätigt,
wobei elektrische Blockiereinrichtungen vorgesehen sein können.
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In
CH 194 398 A ist
ein Fenster-Scharniersystem angegeben, das sich manuell über Zahnstangentriebe
verstellbarer Treibstangen bedient, um durch Herstellen von Schwenkachsen
die Verschwenkung eines Fensterflügels wahlweise nach der einen
oder anderen Richtung zu ermöglichen.
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Es
ist ein allgemeines Ziel der Erfindung, das automatisierbare Verschließen und Öffnen von
Gebäudeteilen
mit relativ wenigen Elementen sicher zu ermöglichen, die einfach gestaltet
sind und mit geringem Aufwand gefertigt sowie montiert werden können, wobei
vielseitige Einsetzbarkeit auch an existenten Strukturen sowie bequeme
und sichere Benutzbarkeit angestrebt wird. Speziell sollen ein System
und Verschlussmittel geschaffen werden, bei denen eine automatisierbare
Ver- und Entriegelung auf neuartige Weise mit einer Dreh- bzw. Schwenkfunktion
kombiniert wird. Der Verschlusskörper
soll nach Bedarf z. B. von linksöffnend
nach rechtsöffnend
und umgekehrt betätigbar
sein.
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Hauptmerkmale
der Erfindung sind in Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind
Gegenstand der Ansprüche
2 bis 26.
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Die
Erfindung sieht gemäß Anspruch
1 ein Verschluss-System für
Gebäudeöffnungen,
mit wenigstens einem elektromechanisch oder druckmittelgesteuert
verschwenkbaren Verschlusskörper,
z. B. einem Fenster- oder Türflügel, der
an einem als Rahmen oder Zarge ausgebildeten Haltekörper scharniergelagert
ist, wobei hülsen-
und zapfenförmige Rahmen-
und Flügelteile
des bzw. jedes Scharniers miteinander in Wirkverbindung bringbar
sind, wobei wenigstens zwei an zumindest einem Kantenbereich des
Verschlusskörpers
oder des Haltekörpers
miteinander fluchtend angeordnete Lagerstücke an miteinander fluchtenden
Scharnierhülsen
des gegenüberstehenden
Halte- bzw. Verschlusskörpers
ein- und auskuppelbar sind, wobei die wenigstens zwei Lagerstücke sich
innen zwischen den Rahmen und Flügelteilen
im Scharnier befinden und mit einem Stellantrieb elektromechanisch
oder druckmittelgesteuert verstellbar sind, wobei dreiteilige Schaltscharniere eingesetzt
sind, die jeweils aus einem wandseitigen Profil, einem Schaltprofil
und einem flügelseitigen Profil
bestehen, wobei das wandseitige Profil und das flügelseitige
Profil mit ineinander- oder übergreifenden
Hülsen
zu einer Röhre
verbindbar sind, in der mit einem Grundkörper oder Gestänge verbundene Lagerstücke des
Schaltprofils axialbeweglich gelagert sind, wobei sich an jeder
Seite des Verschlusskörpers
ein Schaltscharnier befindet, das in Reihe mit den anderen Schaltscharnieren
oder einzeln schaltbar ist, und wobei mindestens ein Schaltscharnier
an einer zugeordneten wandseitigen Fläche angeordnet ist und mindestens
zwei Schaltscharniere wechselseitig oder gleichzeitig eine Ver-
und Entriegelungdeinrichtung oder ein laterales Schwenkgelenk bilden.
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Zudem
ist eine solche Vorrichtung in übersichtlicher
Konstruktion aus verhältnismäßig wenigen Bauelementen
zusammengesetzt und kostengünstig zu
fertigen sowie einfach zu montieren. Die Schaltscharnier-Anordnung
eignet sich zur Verwendung in den unterschiedlichsten Räumlichkeiten,
da sie leicht an vorgegebene Maße
angepasst werden kann.
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Dieses
neuartige Schaltscharniersystem ermöglicht eine automatisierbare
Ver- und Entriegelung und die Bildung einer Drehachse wahlweise
innen oder außen,
d. h. auf der einen oder der anderen Flächenseite des Verschlusskörpers. In
seitlich (vertikal) und/oder oben bzw. unten (horizontal) angeordneten Anschlagprofilen
lassen sich wechselweise Schwenk- bzw. Drehlager oder Verriegelungen
ausbilden, indem ein zugeordnetes Schaltteil mit dem Stellantrieb
auf einfache Weise zum Ein- und Auskuppeln versetzt wird. Das Öffnen und
Schließen
des Verschlusskörpers
bewirkt der weitere Antrieb in ebenfalls automatisierbarer Weise.
Die Antriebskombination ist exakt steuerbar und genügt auch
allen Sicherheits-Anforderungen.
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Aus
DE 167 342 A war
zwar eine Konstruktion bekannt, die es erlaubt, wechselweise auf
der einen oder anderen Türseite
eine durchgehende Dreh- bzw. Schwenkachse zu erzeugen, welche also
von linksöffnender
Tür nach
rechtsöffnend
und umgekehrt verlegt werden kann. Beiderseits angebrachte Angeldome
lassen sich mit einem oben am Türflügel gelagerten
Waagbalken gegenläufig
verschieben sowie mit Stellstangen kuppeln. An jeder Stellstange greift
unten ein axial federbelasteter Zahnstangentrieb an, der mit einem
Türgriff
betätigt
und unter der Kraft einer radialgerichteten Blattfeder an der Türflügel-Stoßkante verrastet
werden kann. Allerdings werden zwei Paare von Türgriffen (links und rechts)
benötigt
und es ist nur je eine Stift-Hülsen-Kupplung
am oberen Ende jeder Stellstange vorhanden, was eine wenig belastbare,
relativ instabile Führung
zur Folge hat. Automatisierbares Öffnen und Schließen ist
mit der bekannten Konstruktion ebenso wenig möglich wie eine Rundum-Verriegelung
der Falztür.
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Demgegenüber erlaubt
das neuartige Schaltscharniersystem nicht nur eine automatisierbare
Ver- und Entriegelung und die Bildung von Drehachsen an gewünschter
Stelle, was für
sich bisher nur teilweise gelang. Sie ermöglicht zusätzlich die Drehachsenbildung
und Ver- bzw. Entriegelung erstmals wahlweise innen oder außen, d.
h. auf der einen oder der anderen Flächenseite des Verschlusskörpers. Die
Erfindung leistet außerdem
besondere Sicherheit nach aktuellsten Anforderungen, auch für barrierefreies
Handhaben von Türen
und Fenstertüren.
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Dazu
ist es vorteilhaft, wenn im Einklang mit Anspruch 2 zur zentralen
Ver- und Entriegelung des Verschlusskörpers daran und/oder am Haltekörper mit
den Lagerstücken
oder dem Lagergestänge
bewegungsverbundene Umlenkeinrichtungen vorhanden sind, z. B. Rollen
für Seilzüge, Gelenkketten
usw. Solche Einrichtungen können
ohne auffällige
An- oder Aufbauten in Systemkomponenten integriert werden.
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Ferner
ist laut Anspruch 3 durch gemeinsame Betätigung des Stellantriebs und
des Dreh- bzw. Schwenkantriebs
der Verschlusskörper
insgesamt verriegelbar und ist durch wechselweise Betätigung linker
und rechter Schaltscharniere die Aufschwenkrichtung des Verschlusskörpers von
innen und außen
und umgekehrt umschaltbar, wobei in einer mittleren Bewegungsphase
jeweils zumindest zwei einander benachbarte Bauteile im Eingriff
miteinander stehen. Infolgedessen können z. B. alle Schaltscharniere
gleichzeitig verriegelbar sein, während tragende Schaltscharniere
sich erst nach einstweiliger mechanischer Sicherung entriegeln lassen.
Dies gewährleistet,
dass der Verschlusskörper
unabhängig von
seiner momentanen Position stets gehalten ist, also nicht herausfallen
kann, wodurch man die generell notwendige Personen-Sicherheit erreicht.
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Sehr
wichtig ist die Ausgestaltung von Anspruch 4, wonach der Verschlusskörper gangrichtungsabhängig betätigbar ist,
vorteilhaft derart, dass jeweils der Person geöffnet wird, die zuerst kommt, und
zwar durch Öffnen
des Verschlusskörpers
in Zugangsrichtung. Für
die Betätigung
vor Ort ist zur Steuerung des Stell- und/oder Drehantriebes nach Anspruch
5 wenigstens ein optischer und/oder taktiler, z. B. auf Berührung oder
Schlag reagierender Sensor, Taster u. dgl. vorhanden, der an passender Stelle,
z. B. in Gürtelhöhe neben
einem Eingang angeordnet sein kann, wodurch bequeme und zuverlässige Betätigung sichergestellt
ist.
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Gemäß Anspruch
6 umfasst die Steuerung Detektormittel, mit denen die Gangrichtung
von Personen namentlich bei Annäherung
an den Verschlusskörper
im Zugangsbereich automatisch erkannt wird, und/oder Detektormittel
für die
Personen-Zutrittsberechtigung. Beispielsweise mit Lichtschranken,
Bewegungsmeldern, Sensormatten, Video-Bewegungserkennern o. dgl. lässt sich
das öffnen
oder auch Sperren des Verschlusskörpers zuverlässig bewirken.
Als Zutritts-Prüfmittel
dienen z. B. Einrichtungen zur Ausweis-Prüfung, zur Augen- oder Fingerkuppen-Kontrolle,
zur Gesichtsfeld- und/oder Stimmerkennung, ferner Zahlencodeleser,
Scanner u. dgl. Sobald ein an die Gebäudeöffnung tretender Mensch als
berechtigt identifiziert ist, gewährt das System unbehinderten
Zutritt, bei Bedarf begrenzt auf Einzeleinlass.
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Die
Vorrichtung ist laut Anspruch 7 in Drück- bzw. Zugangsrichtung lateral
aufschwenkbar und verschließbar,
wobei für
die Aufschwenk- und Schließbewegung
ein Drehantrieb am unteren und/oder oberen Ende der Röhre befestigt
ist. Zur Dämpfung
kann nach Anspruch 8 eine Federung oder eine Scherenrückstellung
vorhanden sein. Diese Konstruktion erfordert insgesamt geringen
Aufwand, eignet sich aber gut für
automatische Steuerung.
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Mit
Vorteil kann das Schaltscharnier und/oder jedes Schaltscharnier
im Einklang mit Anspruch 9 fest zusammenhängen, wenn sich das Schaltprofil
in Schließposition
befindet und das Schaltscharnier und/oder jedes Schaltscharnier
lösbar
zusammenhängen,
wenn sich das Schaltprofil in Öffnungsposition
befindet. Dazu kann gemäß Anspruch
10 am oberen und/oder unteren Ende des Grundkörpers, des Gestänges, des
endständigen
Lagerstücks
oder des Gegenbolzens des Schaltprofils ein Stellantrieb angreifen,
der z. B. zylindrisch mit einem Durchmesser von 30 mm bis 60 mm
ist und sich daher gut unterbringen lässt.
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Eine
federlagernde Verbindung zwischen Stellantrieb und Grundkörper oder
endständigen
Bolzen erleichtert das Einkuppeln des Schaltprofils. Auch mehrflügelige Verschlusskörper lassen
sich auf einfache Weise ver- und entriegeln.
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In
der Ausgestaltung von Anspruch 11 befindet sich zumindest zwischen
zwei Teilflügeln
und zwischen einer Wandöffnung
und einem Teilflügel
je ein Schaltscharnier.
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In
wirtschaftlicher Weise sind die Ver- und Entriegelungseinrichtung
sowie das laterale Schwenkgelenk im Einklang mit Anspruch 12 jeweils aus
gleichartigen Bauteilen aufgebaut, wobei das wandseitige Profil,
das Schaltprofil und das flügelseitige
Profil aus im wesentlichen formgleichen Bauteilen aufgebaut sind
und ineinander- bzw. übergreifend zu
einer ver- und entriegelbaren Koaxialreihe zusammensetzbar sein
können,
was für
Fertigung und Montage ebenso günstig
ist wie für
die zuverlässige
Funktion bei der Benutzung.
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Das
jedes Schaltprofil ist laut Anspruch 13 am wandseitigen Profil oder
am flügelseitigen
Profil angebracht und axialverschieblich.
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Vorteilhafte
Details der Befestigung, der Bemessung und spezieller Bauformen
gehen aus den Ansprüchen
14 bis 18 hervor.
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In
der Ausführungsform
nach Anspruch 14 sind jeweils mit Axialabstand zueinander mindestens zwei
Hülsen
am wandseitigen Profil und mindestens zwei Hülsen am flügelseitigen Profil vorhanden,
die nach Anspruch 15 gleichgroß ausgeführt und
zumindest ansatzweise geschlitzt bzw. am Umfang nicht vollständig geschlossen
sind.
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Besonders
hervorzuheben ist gemäß Anspruch
16, dass das oder jedes Schaltprofil mindestens zwei Lagerstücke, Bolzen
oder Gegenbolzen besitzt, die parallel zu dem Grundkörper, Gestänge o. dgl.
daran über
einen Steg oder Abstandhalter befestigt oder mit ihm einstückig sind,
wobei dieser und die Lagerstücke,
Bolzen oder Gegenbolzen zusammen eine Ganghöhe von höchstens der Kantenlänge einer
Hülse haben.
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In
den Ansprüchen
17 und 18 sind vorteilhafte Dichtungsanordnungen angegeben, die
elektrische Schaltmittel enthalten können.
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In
der Ausgestaltung von Anspruch 19 sind die wenigstens zwei Lagerstücke an einem
längsverstellbaren
Schaltteil, einem Lagergestänge
o. dgl. angebracht oder mit ihm einstückig. Eine Längsverschiebung
des Schaltteils bzw. Lagergestänges
bewirkt das Ein- oder
Auskuppeln der vorteilhaft geschützten
Lagerstücke
und Hülsenteile
als Schaltvorgang. Zweckmäßig ist
dabei das Schaltteil am Rahmenteil verschieblich angebracht, was
einen einfachen Leitungsanschluss für den zugeordneten Antrieb
erlaubt.
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Befindet
sich die Schaltanordnung jedoch auf der Flügelseite, so kann das die manuelle
Betätigung
erleichtern. Laut Anspruch 20 sind die hülsenförmigen Rahmen- und Flügelteile
des oder jedes Schaltscharniers teilweise oder durchgehend längsgeschlitzt,
so dass sie einander übergreifen
und leicht ein- bzw. ausgekuppelt werden können.
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Vorteilhaft
sind gemäß Anspruch
21 die Rahmen- und Flügelteile
der Scharniere am Verschlusskörper
und/oder am Haltekörper
teilweise oder insgesamt verdeckt befestigt, was zu ansprechendem
Design erheblich beiträgt.
Anspruch 22 sieht vor, dass die Rahmen- und Flügelteile der Scharniere am
Verschlusskörper
und/oder am Haltekörper
einstellbar oder schwimmend befestigt sind, wodurch man bequeme
Möglichkeiten
der Justierung bzw. des Toleranz-Ausgleichs hat. Bevorzugt ist drehlagerseitig eine
Axial-/Radial-Führung bzw.
-Lagerung mit Kunststoff-Elementen vorhanden, während an der Öffnungsseite
des Verschlusskörpers
zusätzlich
Zentrierhülsen
als starrer oder federnder Bestandteil eines Scharnier-Hülsenteils
einsetzbar sind.
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Als
Antriebselemente zum Öffnen,
Schließen,
Ver-/Entriegeln der beweglichen System-Komponenten eignen sich generell Aktoren
und/oder Motoren, die auch an der Scharnierachse angeordnet sein
können.
Der Stellantrieb kann im Einklang mit Anspruch 23 elektromechanisch,
elektromagnetisch oder druckmittelgesteuert bewegbar sein, so dass die
Betätigung
in jedem Falle bequem und schnell vor sich geht, wobei sich der
Stellantrieb in den Haltekörper
oder in den Verschlusskörper
integrieren lässt, bevorzugt
durch Befestigung an einer Oberseite und am Rahmen- bzw. Flügelteil,
was mit kleinstem Platzbedarf ausführbar ist und auch attraktives
Design ermöglicht.
Entsprechend kann laut Anspruch 24 ein Dreh- oder Schwenkantrieb
an oder in dem Verschlusskörper
angebracht sein, vorzugsweise integriert an dessen Oberseite oder
am Rahmen- bzw. Flügelteil.
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Auch
hierfür
eignen sich verschiedene Antriebsmittel, die elektromechanisch,
elektromagnetisch oder druckmittelgesteuert bewegbar sind.
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Allgemein
sieht die Ausgestaltung von Anspruch 25 vor, dass dem Stellantrieb
und/oder dem Drehantrieb eine elektrische/elektronische Steuerung
zugeordnet ist, die vorteilhaft damit gekoppelt sein kann, dass
die Steuerung zusätzlich
ein im Gebäude-
bzw. Rauminneren befindliches Programmiermodul, Eingabepanel o.
dgl. aufweist, um von dort aus erwünschte oder notwendige Änderungen und über einen
Anschluss für
den Zugang zu einem Lokalfeldnetzwerk (LAN), Türmanagementsystem o. dgl. nach
Bedarf eine Fernsteuerung vornehmen zu können. Sowohl die Versetzung
des Schaltteils als auch die Verschwenkung des Verschlusskörpers kann
rasch eingeleitet und gebremst werden, wobei z. B. Endschalter für die Grenzen
der Stellwege sorgen. Sensoren, Zeitglieder bzw. Timer und/oder Funksteuerungen
können
Signale liefern, um den Ablauf bzw. Wechsel von Bewegung und Stillstand exakt
anzusteuern. Mit dem Stellantrieb kann sodann auch wahlweise die
Einzelbetätigung
eines Lagerstücks
oder die gemeinschaftliche Betätigung
aller Lagerstücke
bewirkt werden.
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Nach
dem wichtigen Anspruch 26 kann der Verschlusskörper einseitig, zweiseitig,
dreiseitig oder allseitig ver- und entriegelbar sein. Diese besondere Möglichkeit
schafft überaus
hohe Sicherheit. Die Flügel-
und Rahmenteile sind bevorzugt einheitlich aus gestaltet, z. B.
aus Edelstahl. Sie können
jeweils einen kompletten Rahmen bilden, womit Rundum-Verriegelungen
ermöglicht
werden, indem man Schaltteile an mehreren Seiten zugleich in ihre
Aufnahmen bewegt. Einen Raumabschluss mit erhöhter Einbruchssicherheit hat
man auch schon, wenn die Tür bzw.
das Fenster an beiden Hoch kanten durchgehend verriegelt ist.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
dem Wortlaut der Ansprüche
sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen. Darin zeigen:
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1a eine
Frontansicht einer geschlossenen Tür,
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1b eine ähnliche
Frontansicht bei etwas geöffneter
Tür,
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2a eine
Teil-Vorderansicht eines Scharnier-Rahmenteils,
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2b eine
Schnittansicht entsprechend der Linie IIb-IIb in 2a,
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3a eine
Teil-Vorderansicht eines Scharnier-Flügelteils,
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3b eine
Schnittansicht entsprechend der Linie IIIb-IIIb in 3a,
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4a eine
Teil-Vorderansicht eines Scharnier-Schaltteils,
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4b eine
Schnittansicht entsprechend der Linie IVb-IVb in 4a,
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5a eine
Teil-Vorderansicht ähnlich 4a,
jedoch längsverschoben,
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5b eine
Schnittansicht entsprechend der Linie Vb-Vb in 5a,
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6 eine
Teil-Schnittansicht eines montierten Scharniers in Schließstellung,
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7a eine
Vorderansicht zweier ausgerückter
Scharnierteile,
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7b eine
Draufsicht auf die Anordnung von 7a,
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7c eine
Zusammenschau der eingerückten
Scharnierteile von 7a mit eingeschobenem Schaltteil,
teilweise im Schnitt,
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7d eine
Draufsicht auf die Anordnung von 7c,
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8 eine
vergrößerte Teil-Draufsicht
eines weiteren montierten Scharniers in Schließstellung,
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9 eine
vergrößerte Teil-Draufsicht
noch eines anderen montierten Scharniers in Schließstellung,
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10 eine
Teil-Schnittansicht einer Umschaltanordnung für eine Pendeltür in Schließstellung,
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11a eine Teil-Vorderansicht eines Zargenabschnitts
mit Stellantrieb,
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11b eine 11a zugeordnete Teil-Draufsicht,
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12a eine Teil-Vorderansicht eines Zargenabschnitts
mit Schwenkantrieb,
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12b eine 12a zugeordnete Teildraufsicht
samt Schaltscharnier und Tür
in Schließstellung,
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13a eine Teil-Vorderansicht zweier ausgerückter Scharnierteile,
mit zugeordneter Teil-Seitenansicht eines Hülsenteils,
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13b eine Draufsicht zu 13a,
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13c eine Zusammenschau der eingerückten Scharnierteile
von 13a mit eingeschobenem Schaltteil,
teilweise im Schnitt,
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13d eine Draufsicht zu 13c,
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14a eine Teil-Vorderansicht einer Alternativ-Anordnung
zweier ausgerückter
Scharnierteile,
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14b eine Draufsicht zu 14a und
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15 ein
Schema einer Steuerungsfolge.
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Aus 1a ist
eine allgemeine Anordnung eines Verschlusskörpers 10 in Gestalt
einer Tür
innerhalb einer Gebäudeöffnung 12,
insbesondere einer Türöffnung ersichtlich,
nämlich
eines Türstocks, der
einen Haltekörper 14,
der die Funktion einer Zarge hat, eine Zargenblende 16 und
eine Rahmenblende 18 hat. An jeder Hochkante der Tür 10 ist
ein Schaltscharnier 20 in geschlossener Position vorhanden.
Neben der Tür 10 ist
ein Sensor 80, der je nach Ausführungsform auch ein Taster
sein kann, zum öffnen
bedienbar. Ähnlich,
jedoch mit bloß angedeuteter
Zarge 14, zeigt 1b eine
Tür 10 in
etwas geöffneter
Stellung. Während
das rechte Schaltscharnier 20 in verriegeltem Zustand eine
Drehachse bildet, ist das linke Schaltscharnier 20 entriegelt.
Ein wandseitiges Profil 22, welches den Rahmenteil darstellt
ist mit einer Anzahl von in gleichmäßigen Abständen angeordneten Hülsen 32 versehen.
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An
der Tür-Stirnkante
weist ein flügelseitiges Profil 26,
beispielsweise ein Flügelteil
ebensolche, jedoch um Hülsenlänge versetzte
Hülsen 36 in
gleichen Abständen
auf. Dazwischen befindet sich ein (angedeutetes) Schaltprofil 24,
das von einem Stellantrieb 40 auf- und abwärts längsverschoben
werden kann.
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Der
Schaltscharnier-Aufbau und seine Funktion gehen aus 2a bis 5b deutlicher
hervor. Das Rahmenteil 22 ist zweifach abgewinkelt und
hat Schraublöcher 28 in
einem mittleren Winkelprofilabschnitt (2b). Ein äußerer Winkelabschnitt 31 ist mit
den Hülsen 32 fest
verbunden, die tiefreichende Längsschlitze 38 haben.
Das Flügelteil 26 ist ähnlich gestaltet
und hat am Ende eines äußeren Winkelabschnitts 31 ansetzende,
durchgehend schlitzfreie Hülsen 36 (3b).
Zwischen dem wandseitigen und dem flügelseitigen Profil 22, 26 ist
ein Schaltprofil 24 angeordnet, das in 4a/4b in
abgesenkter Position und in 5a/5b in
angehobener Stellung gezeichnet ist. Es hat Lagerstücke 34,
die insbesondere als Zapfen oder Bolzen mit Konusspitze 45 ausgebildet
sind. Teilschlitze 48 trennen die Bolzen 34 oben
von einem äußeren Winkelabschnitt,
der sie unten trägt.
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Die
Zusammenschau der montierten Bauteile ist aus 6 ersichtlich.
Die mit Zargen- und
Rahmenblenden 16, 18 versehene Zarge 14 begrenzt eine
Türöffnung 12.
An der Rahmenblende 18 ist das wandseitige Profil 22 angeschraubt.
Die – in
Schließstellung
gezeichnete – Tür 10 ist
mit dem flügelseitigen
Profil 26 verbunden und liegt zum Rauminneren hin an einer
Dichtung 29, die als Dämpfungsleiste dient
an, welche in den Flügelteil 16 eingelassen
ist. Durch das in abgesenkter Position befindliche Schaltprofil 24 werden
die Hülsen 32, 36 fluchtend verriegelt,
so dass sie eine geschlossene Röhre
R mit durchgehender Achse A bilden.
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Zur
Entriegelung wird das Schaltprofil 24 angehoben, so dass
seine Bolzen 34 (5a) die
Hülsen 32, 36 freigeben
und die Tür 10 in
Pfeilrichtung O geöffnet
werden kann.
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Eine
alternative Bauform ergibt sich aus 7a bis 7d und 8.
Hier sind Rahmenteil 22 und Flügelteil 26 als schmale
Leisten ausgebildet und einerseits rechts in entkuppelter Gegenüberstellung
(7a/7b) und andererseits links in
gekuppelter Riegelstellung (7c/7d)
gezeichnet. Dabei weist das Schaltprofil 24 ein Grundkörper 44,
beispielsweise ein Gestänge
auf, welches die Bolzen 34 durchgehend verbindet und in
der Riegelstellung zentrisch in den Hülsen 32, 36 geführt ist. Weil
die am Flügelteil 26 angebrachten
Hülsen 36 am Umfang
eine durchgehende Radialöffnung 39 haben (7b),
können
sie das Gestänge 44 sowohl
aufnehmen als auch freigeben, je nach Richtung einer Querbewegung
der Scharnierteile 22, 26 zu- bzw. voneinander
(siehe Doppelpfeil). Am Beispiel einer Montage an Tür 10 und
Zarge 14 aus Kunststoffprofilen zeigt die vergrößerte Teilansicht
von 8, dass die Bestandteile des Schaltscharniers 20 analog
zu 6 zusammenwirken.
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9 stellt
(ähnlich
zu 8) ein montiertes Schaltscharnier 20 dar,
bei dem Rahmen- und
Flügelteil 22, 26 als
schmale Leisten gestaltet sind, die den Kunststoffprofil-Elementen 10, 14 formangepasst
sind. Schematisch ist angedeutet, dass in Nuteneinzügen von
Hohlkammern der Kunststoffprofile 10, 14 je nach
Bedarf Dämpfungsleisten 29 einsetzbar
sind. Aus 6, 8 und 9 ist
ferner zu ersehen, dass ein Aufschwenken der Tür 10 in der mit gestricheltem
Pfeil P bezeichneten Richtung möglich ist,
wenn das dargestellte (linke) Schaltscharnier 20 entriegelt
und ein gegenüberliegendes
Schaltscharnier (nicht dargestellt) zur Bildung einer Drehachse verriegelt
wird. Durch wechselweise Betätigung
lässt sich
also die Aufschwenkrichtung der Tür 10 umschalten.
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Diese
ist bei gemeinschaftlicher Betätigung insgesamt
verriegelbar. Eine mechanische und/oder elektrisch/elektronische
Sicherung gegen beidseitig gleichzeitige Entriegelung verhindert
ein Herausfallen der Tür 10.
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Das
Ausführungsbeispiel
von 10 zeigt die Anbindung einer Tür 10 an einen Türstock derart, dass
rechts ein Schaltscharnier 20 versenkt eingebaut ist, während links
zwei weitere Schaltscharniere 20', 20'' vorgesehen
sind. Das rechte Schaltscharnier 20 dient als Ver- und
Entriegelungseinrichtung zur Sperrung bzw. Freigabe der Türbewegung.
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Durch
entgegengesetzte Betätigung
der linken Schaltscharniere 20', 20'' kann
die Aufschwenkrichtung in Pfeilrichtung O oder in Pfeilrichtung
P umgeschaltet werden, je nachdem, welches der beiden Schaltscharniere
verriegelt und welches entriegelt wird.
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So
ist es möglich,
das Öffnen
der Tür 10 nach
außen
oder innen umzusteuern.
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Ein
Stellantrieb 40 für
das Versetzen des Schaltprofils 24 ist in 11a/11b wiederum am Beispiel von
Kunststoffprofil-Elementen 10, 14 veranschaulicht.
Man sieht, dass der Stellantrieb 40 mittels einer Halteleiste 47 und
Schrauben 43 an bzw. in der Zarge 14 befestigt
und über
eine Kupplung 42 mit dem Gestänge 44 bewegungsverbunden
ist, dessen Bolzen 34 dadurch bei abgesenktem Schaltprofil 24 in
die von den Hülsen 32, 36 gebildete
Röhre R
eingreifen oder sie bei angehobenem Schaltprofil 24 freigeben.
Diese Linearbewegung kann außerordentlich
schnell vor sich gehen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
für einen
Schwenkantrieb 50 zeigen 12a und 12b. Der Dreh- bzw.
Schwenkantrieb 50 hat einen Motor 51 sowie eine
Spindel oder Schnecke 52, deren Gewinde in ein Zahnrad
oder je nach Ausführung
Schneckenrad 54 eingreift, das mit einem Drehlager 55 an
einem Arm 56 gelagert ist. Dieser ist mittels eines Gelenks 57 an
einem Führungsstück 58 angebracht,
das als Schlitten in einem lang gestreckten Zylinder 59 entlang
der Türoberkante
verschieblich ist. Der Schwenkantrieb 50 sitzt nahe dem
als Drehlager 55 geschalteten Schaltscharnier 20,
welches die Tür 10 mit
der Zarge 14 schwenkbar verbindet. Wenn der Motor 51 eingeschaltet
wird, treibt er die Schnecke 52 und mithin das Schneckenrad 54,
wodurch der Arm 56 in Pfeilrichtung O aufschwenkt und der
Schlitten 58 im Zylinder 59 zum Drehlager 55 hin
fährt.
Entgegensetzter Drehsinn von Motor 51, Schnecke 52 und
Schneckenrad 54 bewegt den Arm 56 samt Schlitten 58 zur
Schließung
der Tür 10.
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In
der oberen Bildhälfte
von 13a und 13c ist
die entriegelte Stellung eines auseinander gezogen gezeichneten
weiteren Schaltscharniers 60 einer alternativen Bauform
zu sehen, während 13c unten und 13d die
verriegelte Position verdeutlichen. Die als schmale Leisten gestalteten Rahmen-
und Flügelteile 62, 66 sind
hier unter Freilassung von Teilschlitzen 48 mit Bolzen 63 bzw. 67 versehen,
die zum besserem Einkuppeln Einführmulden 65 bzw.
Kugelfortsätze 69 haben
können
und die mittels eines als Hülsenleiste 64 ausgebildeten Schaltteils
verriegelbar sind, wie die Teil-Schnittansicht
in 13c unten mit Verbindungshülsen 68 zeigt. Diese
haben Längsschlitze 38,
um bei Verschiebung des Schaltteils 64 auf Befestigungsstege der
Bolzen 67 aufgleiten zu können.
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Ähnlich ist
die Bauform nach 14a und 14b gestaltet,
wobei ein ebenfalls schlankes Schaltscharnier 70 als Rahmenteil 72 eine
Winkelleiste mit Bolzen 71 aufweist, die mit Konusspitzen 73 versehen
und unter Freilassung von Schlitzen 77 am Rahmenteil 72 angebracht
sind. Ein Flügelteil 76 trägt als Winkelleiste
Gegenbolzen 75, deren Parallelabstand zum Flügelteil 76 durch
entsprechende Gegenschlitze 78 definiert ist Mit einem
Hülsen-Schaltteil
entsprechend 13c lassen sich der Bolzen 71 bzw.
der Gegenbolzen 75 übergreifend verriegeln.
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Aus
dem Schema von 15 ist zu erkennen, welche Schaltschritte
für die
Steuerung eines typischen Betätigungs-
und Bewegungs-Ablaufs ausgeführt
werden. Ausgelöst
durch einen Taster bzw. Sensor 80 (1a), durch
einen Bewegungsmelder oder durch einen sonstigen Detektor gelangt
ein Transpondersignal an einen Steuerungs-Eingang E. Wenn zusätzlich ein
Identifikationssignal einläuft,
das eine (nicht dargestellte) Einrichtung zur Zutrittskontrolle
abgibt, wird in einer UND-Schaltung geprüft, ob die Verschlussmechanik
sich in Schließposition
befindet, der Stellantrieb 40 also in eine Ausgangslage zurückfahren
könnte.
Ist das der Fall, so wird in Schritt 1 die Verschluss- Mechanik aufgesteuert,
indem der Linearmotor des Stellantriebs 40 in seine hintere
Endlage S1 zurückgefahren
wird. Sodann kann im Schritt 2 die Tür 10 geöffnet werden,
wozu der Dreh- bzw. Schwenkantrieb 50 im Öffnungssinne S2
läuft.
Nach einer z. B. durch ein Zeitglied T vorgegebenen Zeit t oder
durch separate Ansteuerung läuft der
Dreh- bzw. Schwenkantrieb 50 im Gegensinn S3, um die Tür 10 im
Schritt 3 zu schließen.
Zur Verriegelung wird im Schritt 4 die Verschlussmechanik
betätigt,
d. h. der Stellantrieb 40 fährt in seine vordere Endlage
S4 vor.
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Ein
Verschlusssystem für
Gebäudeöffnungen,
mit wenigstens einem Verschlusskörper 10,
z. B. einem Fenster- oder Türflügel, der
zum Öffnen
und Verschließen
einer Tür-
bzw. Fenster-Öffnung 12 an einem
als Rahmen oder Zarge ausgebildeten Haltekörper 14 angeordnet
ist, wobei hülsen-
und zapfenförmige
Rahmen- und Flügelteile 22, 26 von
Schaltscharnieren 20, 60, 70 miteinander
derart in Wirkverbindung bringbar sind, dass entlang wenigstens
einer Achse A wahlweise ein Dreh- bzw. Schwenklager oder eine Öffnungs-
und Schließeinrichtung
erzeugbar ist, zeichnet sich in spezieller Kombination dadurch aus,
dass die Scharniere als Schaltscharniere 20, 60, 70 ausgebildet
sind, die zwischen ihren Rahmen- und Flügelteilen 22, 26 angeordnete
Schaltprofile 24 aufweisen, welche an zugeordneten, miteinander
fluchtenden Hülsen 32, 36 des
Halte- bzw. Verschlusskörpers 14, 10 ein-
und auskuppelbar sind, dass zur steuer- und automatisierbaren Betätigung des
Systems wenigstens ein linearer Stellantrieb 40 und wenigstens
ein Dreh- bzw. Schwenkantrieb 50 vorhanden ist und dass
Schaltscharniere 20, 60, 70 sowohl auf
einer gewählten
Bandseite als auch auf einer resultierenden Schlossseite des Verschlusskörpers 10 angeordnet
sind, wobei durch Verriegelung der Schaltscharniere 20, 60, 70 jeweils
bandseitig zugleich ein Dreh- bzw. Schwenklager Achse A und jeweils
schlossseitig die Öffnungs-
und Schließeinrichtung
gebildet ist.
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Die
Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen
beschränkt,
sondern in vielfältiger
Weise abwandelbar. So ist es möglich,
Dichtungen nach Bedarf innen, mittig oder außen an den Anschlagprofilen umlaufend anzubringen,
und zwar ohne unterbrechende Profil-Ausklinkungen. Es kommen Quetsch-
oder Scherdichtungen in Betracht. In derartige Dichtungs-Anordnungen
lassen sich elektrische Schaltelemente integrieren, soweit dies
für automatisierte
Komponenten zweckmäßig ist,
etwa um Sicherheits-Abschaltungen durchzuführen, so dass beim Schließvorgang
keine Verletzungen auftreten können.
Mit der Schaltscharnier-Technik sind variable Pendeltüren ausführbar, wogegen
herkömmlich
zargenseitig festgelegte innen- und außenseitige Drehlager notwendig
waren, an denen Federrückstellungen
angebracht sind. Ferner können
Drehflügel-,
Kippflügel-
und Klappflügel-Ausführungen
gebaut werden, aber auch Schiebefenster bzw. -türen, weil sich das längsverschiebliche
Schaltteil an Schließ-
und Riegelteile unterschiedlicher Längen bequem anpassen lässt.
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Man
erkennt, dass die erfindungsgemäße Schaltscharnier-Technik
es erlaubt, wechselweise auf der einen oder anderen Seite eines
Verschlusskörpers
(eines Fensters oder einer Tür)
entweder eine durchgehende Dreh- bzw. Schwenkachse oder eine Ver- und Entriegelungsachse
zu erzeugen. Die Dreh- bzw. Schwenkachse kann also von linksöffnend (z.
B. nach innen) nach rechtsöffnend
(z. B. nach außen)
und umgekehrt verlegt werden. Bevorzugt wird diese Technik über die
Gesamthöhe
(bzw. -breite) des Verschlusskörpers
mit Schaltscharnieren sowohl auf der gewählten Bandseite als auch auf
der resultierenden Schlossseite angewandt, wobei die Verriegelung
jeweils bandseitig zugleich als Drehlager (Achse A) dient und jeweils
schlossseitig die Öffnungs-
und Schließfunktion übernimmt.
Die Betätigung
erfolgt mittels linearem Stellantrieb und Dreh- bzw. Schwenkantrieb und ist in vielfältiger Weise steuer-
und automatisierbar.
-
Die
Lagerungen und Verriegelungen können einheitliches
Aussehen erhalten. Die Bewegungs-Elemente sind automatisiert oder
auch manuell betätigbar,
so dass einschlägigen
Sicherheitsvorschriften vollauf genügt wird. Für den Einbruchsschutz ist es
vorteilhaft, dass die Scharnier-Schaltteile an der Raum-Innenseite
oder verdeckt liegen, nämlich
innen zwischen den Anschlagprofilen, wodurch ein Angriff von außen stark
erschwert wird. Handelsübliche
elektrische Schaltleisten können
in Dichtungsprofilen 29 untergebracht sein, um einen Klemmschutz
oder sonstige Absicherungen ebenso unauffällig wie wirksam zu gewährleisten.
-
Hervorzuheben
ist, dass das neuartige Verschluss-System in jedweder Gestaltung
leicht montier- und benutzbar ist. Die Erfindung folgt der allgemeinen
Entwicklungstendenz auf dem Gebiet der Gebäudetechnik, nämlich bestehende
Anlagen und Einrichtungen in der Weise zu verbessern bzw. zu ergänzen, dass
weitgehend einheitliche und möglichst genormte
Elemente verwendbar sind, um große Mengen rationell fertigen
zu können.
Hierzu leistet die Erfindung einen bedeutsamen Beitrag, indem sie wesentliche
Funktionen sowie Betätigungsarten
der Fenster-, Türen-
und Beschlagtechnik herausgreift und ökologisch wie ökonomisch
sinnvolle Lösungen einfacher
Art anbietet. Für
die Dreh- und Verriegelungs-Mechanismen
sind ebenso wie für
Rahmen-, Flügel-
und Schaltteile erfindungsgemäß Komponenten
jeweils gleicher (bzw. allenfalls leicht abgewandelter oder abwandelbarer)
Bauform einsetzbar. Die vorgesehenen Öffnungs- und Schließteile lassen
sich aus Profilen und Hülsen
an sich bekannter Art herstellen. Auch für Antriebe sind handelsübliche Produkte
geeignet.
-
Die
Erfindung schafft ein Verschluss-System und eine Verschlussvorrichtung,
womit sich aus Profilen und Hülsen
durch deren schaltbetätigte
Versetzung mittels Steil- bzw. Linearantrieben nach Bedarf wahlweise
Lager- und Verriegelungs-Funktionen herstellen lassen, und zwar
entlang einer Seite (einer Drehachse) oder entlang zweier, dreier
oder aller Seiten eines Verschlusskörpers, meist einer Tür oder eines
Fensters. Die verdeckt an der Raum-Innenseite liegenden Scharnier-Schaltteile
werden lediglich durch Verschrauben am Rahmen- bzw. Flügelteil montiert.
Weder in der Zarge noch am Türblatt
bzw. Fensterflügel
benötigt
man weitere Bedienelemente oder Verriegelungsteile. Die früheren Konstruktionen sehen
hingegen durchweg Bauelemente vor, die wie z. B. Mehrpunktverriegelungen – im Rahmen
oder Flügel
eingearbeitet sind und überwiegend
einzelne Befestigungen an den Sperr- bzw. Sicherungspunkten erforderlich
machen. Soweit festgestellt, ist nur nach
DE 298 04 134 U1 auf Rahmen
und Flügel
eine Sicherungs-Vorrichtung aufgesetzt befestigbar, die jedoch eines
herkömmlichen
Beschlages bedarf und zur Betätigung
eine Zusatzeinrichtung benötigt.
-
- A
- Achse
- E
- Steuerungs-Eingang
- G
- (Schwenk-)Gelenk
- O,
P
- Pfeilrichtungen
- R
- Röhre
- S1...S4
- Positionen
- T
- Zeitglied
- Z
- Zugangsrichtung
- 10
- Verschlusskörper
- 12
- Gebäudeöffnung
- 14
- Haltekörper
- 16
- Zargenblende
- 18
- Rahmenblende
- 20,
20', 20''
- Schaltscharniere
- 22
- wandseitiges
Profil
- 24
- Schaltprofil
- 26
- flügelseitiges
Profil
- 28
- Schraublöcher
- 29
- Dichtung
- 31
- äußerer Winkelabschnitt
- 32
- Hülse
- 34
- Lagerstücke
- 36
- Hülse
- 37
- Einführmulde
- 38
- Längsschlitz
- 39
- Radialöffnung
- 40
- Stellantrieb
- 41
- Abdeckung
- 42
- Kupplung
- 43
- Schraube
- 44
- Grundkörper
- 45
- (Konus-)Spitze
- 46
- Kugelfortsatz
- 47
- Halteleiste
- 48
- Teilschlitz
- 50
- Schwenkantrieb
- 52
- Spindel
- 54
- Zahnrad
- 55
- Drehlager
- 56
- Arm
- 57
- Gelenk
- 58
- Führungsstück
- 59
- Zylinder
- 60
- Schaltscharnier
- 62
- Rahmenteil
- 63
- Bolzen
- 64
- Hülsenleiste
- 65
- Einführmulde
- 66
- Flügelteil
- 67
- Bolzen
- 68
- Verbindungshülsen
- 69
- Kugelfortsatz
- 70
- Schaltscharnier
- 71
- Bolzen
- 72
- Rahmenteil
- 73
- (Konus-)Spitze
- 74
- Schaltteil
- 75
- Gegenbolzen
- 76
- Flügelteil
- 77
- Schlitz
- 78
- Gegenschlitz
- 80
- Sensor/Taster