DE1027396B - Verfahren zur Herstellung echtgefaerbter Gebilde aus Vinylpolymerisaten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung echtgefärbter Gebilde aus Vinylpolymerisaten Die Erfindung betrifft die Herstellung echtgefärhter Gebilde wie Bänder. Fäden, Fasern aus Vinylpolymeren, insbesondere aus Acrylnitrilpolymerisaten bzw.
• -mischpolymerisaten.
• Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird das Anfärben von Gebilden aus Vinylpolymeren, insbesondere aus Acrylnitrilpolymerisaten. dadurch bewerkstelligt, daß man den Polymerisaten Azinfarbstoffe direkt oder in Form konzentrierter Lösungen vor der Verarbeitung, z. B. vor dem Verspinnen, einverleibt und die erhaltenen gefärbten Polymeren zu Gebilden verarbeitet.
• Die beim erfindungsgemäßen Verfahren als Ausgangsstoffe dienenden Vinylpolymere können beispielsweise aus Polyacrylnitril allein aufgebaut sein oder auch aus Mischungen, die einen erheblichen Anteil an Acrylnitrilpolymer aufweisen, bzw. aus Mischungen von Einzelpolymeren mit einem wesentlichen Anteil an Polyacrylnitril. Das vorliegende Verfahren ist besonders zum Echtfärben solcher Acrylnitrilpolymerisate wertvoll. die zur Herstellung von Fäden oder Fasern von hohem Orientierungsgrad verwendbar sind.
• Als Azinfarbstoffe kommen beim vorliegenden Verfahren insbesondere diejenigen der Gruppe der Induline und Nigrosine in Betracht. Darunter sind, wie im der Fachliteratur allgemein bekannt ist (s. die Farhstofftabellen von Schultz, 7. Auflage, S. 423 bis 429), Farbstoffe mehr oder weniger unbestimmter Konstitution zu verstehen, die z. B. nach der sogenannten Indulinschmelze durch Erhitzen von Aminoazobenzol mit Arylaminen und deren Chlorhydraten oder durch Erhitzen von Nitrobenzolen mit Arylaminen und deren Chlorhydraten, z. B. in Gegenwart von Eisenhalogeniden. hergestellt werden können.
• Erfindungsgemäß werden die erwähnten Farbstoffe den Vintylpolymerisatfen direkt oder vorzugsweise in gelöster Form hinzugefügt. Zweckmäßig löst man die zu verwendenden Farbstoffe in organischen Lösungsmitteln wie Dimethylformamid oder in Gemischen organischer I,ösungsmittel, und die erhaltenen Farbstofflösungen werden mit Lösungen von Vinylpolymerisaten vereinigt. Zur Verarbeitung zu Gebilden vorzüglich geeignete Vinylharzlösungen sind z. B. die so erhältlichen, mehr oder weniger zähflüssigen Spinnmassen welche ein in Dimethylformamid gelöstes Acrylnitrilpolymerisat oder -mischpolymerisat und einen Farbstoff der Gruppe der Induline und Nigrosine enthalten.
• Die zur Verarbeitung gelangenden, gefärbten Lösungen können die verschiedensten Zusätze, wie Plastifizier-, Weichmachungsmittel und/oder die für den Spinupiozeß üblichen Hilfsmittel. enthalten.
• Die Verarbeitung der so erhaltenen, gefärbten Polymerisate zu Gebilden, z. B. zu Textilien, zu Bändern zu Filmen, Fäden und Fasern, kann in der verschiedensten Weise, z. B. nach dem an sich bekannten Trockenspintnverfahren, erfolgen.
• Diese Verarbeitung führt zu lichtechtgefärbten Gebilden. von hohem Glanz und hervorragender Beständigkeit. Die den Fäden oder Bändern einverleibten Farbstoffe zeichnen sich durch große Haftfestigkeit und sehr gute Thermostabilität aus. In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
• Beispiel 1 In 9 Teilen Dimethylformamid löst man 1 Teil Polyacrylnitril unter Rühren (Rührzeit etwa 24 Stunden). In der erhaltenen Lösung werden durch direktes Einrühren 0,04 Teile des durch Verschmelzen von Dinitrochlorbenzol mit Anilin und Anilinchlorhydrat in Gegenwart von Eisenchlorid erhaltenen Farlistoffes gelöst.
• Zur Herstellung von Filmen wird die so erhaltene, gefärbte Polyacrylnitrillösung mittels eines Filmziehstabes oder einer anderen geeigneten Einrichtung auf eine Glasplatte in dünner Schicht aufgebracht, und die Glasplatte wird hierauf im Trockenschrank bei einer anfänglichen Temperatur von 800, die am Schluß auf 1300 gebracht wird. während etwa 1'/2 Stunden getrocknet. Man erhält so einen schwarzgefärbten Film von guter Naß echtheit und hervorragender Lichtechtheit.
• Beispiel 2 4.8 Teile des Farbstoffes, welcher durch Erhitzen von Nitrophenol mit Anilin und Anilinchiorhydrat auf 180 bis 2000 in Gegenwart von etwas Eisen erhalten wird (bekannt als Nigrosinschwarz, vgl. Schultz Farbstofftabellen, 7. Auflage, S. 427, 428) werden in 1000Teilen Dimethylformamid gelöst. In diese Lösung werden 120 Teile Polyacrylnitril unter Rühren eingetragen. Die Viskosität dieser Lösung beträgt bei 20° etwa 37'000 cP. Nach dem an sich bekannten Prinzip des Trockenspinnverfahrens werden bei etwa 75 bis 80° am Spinnkopf und 100 bis 1100 im Spinnschacht endlose Fäden von etwa 4 Denier ausgezogen. Die erhaltenen Fäden zeigen sehr gute Echtheiten.
• PATENTAXSPR0CIIE: 1. Verfahren zur Herstellung gefärbter Gebilde aus Vinylpolymerisaten, insbesondere aus Acrylnitrilpolymerisaten, dadurch gekennzeichnet, daß man den Polymerisaten Azinfarbstoffe einverleibt und die erhaltenen, gefärbten Polymere zu Gebilden verformt.

Claims (1)

1. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vinylpolymerisate als Lösungen gefärbt und verformt werden.

   3. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als zu färbende Vinylpolymerisate Lösungen von Polyacrylnitril in Dimethylformamid verwendet.

   4. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Azinfarbstoffe solche verwendet, die der Untergruppe der Induline und Nigrosine angehören.

   5. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbstoffe den zu färbenden Polymerisaten direkt oder in Form konzentrierter Lösungen einverleibt werden.

   6. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die gefärbten Polymerisate zu Textilgebilden, insbesondere zu Fäden oder Fasern, verarbeitet werden.

   7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbstoffe in Polyacrylnitrilspinnmassen einverleibt werden