DE102684C

DE102684C -

Info

Publication number: DE102684C
Application number: DENDAT102684D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Schmierpumpe für Dampfmaschinen u. s.. w., welche durch die Anordnung eines auf seinem Umfang mit einer Aussparung versehenen Hahnkükens gekennzeichnet ist, der bei seiner Drehung wechselweise OeI aus dem Schmiergefä'fse aufnimmt und durch einen radial zu ihm angeordneten Druckkolben in die Schmierleitung abgiebt.'

Die Construction und Wirkungsweise der durch die beiliegende Zeichnung veranschaulichten Schmierpumpe ist folgende:

In dem gufseisernen Gehäuse 1 ruht der horizontal liegende, selbstdichtende Hahnkegel 2, dessen Drehung durch ein damit verbundenes, aufserhalb des Gehäuses 1 befindliches Schaltwerk bewirkt wird. Bei der dargestellten Ausführungsform besteht dieses Schaltwerk aus einem auf der Welle 3 des Hahnes aufgekeilten Sperrrade 4, welches durch eine federnde Klinke 5 angetrieben wird, die an einem mit einem beweglichen Maschinenteile, z.B. dem Excenter oder der Kolbenstange, in Verbindung gebrachten Hebel 6 sitzt.

Auf dem Hahngehäuse 1 ist das in geeigneter Weise auszuführende Schmiergefäfs 7 angebracht, aus welchem das Schmiermittel durch einen senkrechten Kanal 8 zeitweilig in das Innere des Gehäuses 1 gelangen kann. Der Hahn 2 ist mit einer Längsbohrung 9 und zwei von dieser ausgehenden radialen Querkanälen 10 und 11 versehen, von welchen der eine 10 mit dem zum Schmiergefäfs führenden Kanal 8, der andere 11 mit dem an die Schmierleitung 12 angeschlossenen Kanal 13 (Fig. 2) des Hahngehäuses 1 in derselben senkrechten Ebene liegt, so dafs sie bei der Drehung des Hahnes wechselweise mit dem Schmiergefäfs 7 bezw. der Schmierleitung 12 in und aufser Verbindung treten.

Ferner besitzt der Hahn 2 auf seinem Umfange eine mit dem Längskanal 9 verbundene Aussparung 14, welche in der Zeichnung ein Viertel des Hahnquerschnittes einnimmt, jedoch nach Bedarf gröfser oder kleiner gewählt werden kann. In der senkrechten Ebene dieser Aussparung 14 liegt ein radial zu dem Hahn 2 angeordneter und durch das Gehäuse 1 hindurchgeführter Druckkolben 15, welcher durch eine Stopfbüchse 16 abgedichtet wird und mit seinem abgesetzten Ende gegen ein in einer Hülse ι 7 verschiebbares, unter der Einwirkung einer Spiralfeder 18 stehendes Gleitstück 19 anliegt. An der Hülse 17 sitzen zwei seitliche Lappen 20, die durch Schrauben 21 mit den Armen 22 des Gehäuses 1 verbunden sind (Fig. 2). Der äufsere Theil der Hülse 17, durch welchen der an seinem freien Ende mit einem Kopf 23 versehene Druckkolben 15 hindurchtritt, hat aufseinein Umfange Gewinde 24, auf welchem eine als Handrad ausgebildete Stellschraube 25 sitzt, deren jeweilige Stellung durch eine an der Hülse 17 befestigte Schnappfeder 26 gesichert wird (Fig. 4).

Liegt der "Druckkolben 15 in der durch Fig. 2 und 3 veranschaulichten Weise mit seinem inneren Ende in der Aussparung 14, so wird er bei der in der Pfeilrichtung erfolgenden Drehung des Hahnkükens 2 unter Spannung der Feder 18 nach aufsen gedrückt, so dafs sich die dadurch frei werdende Aussparung 14 mit OeI füllen kann, sobald der

Kanal ίο mit dem Kanal 8 in Verbindung tritt (Fig. i). Kommt nun bei der weiteren Drehung des Hahnes die Aussparung 14 wieder in die durch Fig. 1 gezeigte Lage, so springt das Ende des Kolbens 15 unter dem Druck der Feder 18 in die Aussparung 14 ein und drückt die in letzterer befindliche Oelmenge durch den Längskanal 9 und den Querkanal 11 in den zur Schmierleitung 12 führenden Kanal 1 3. Es ist aus der Zeichnung ersichtlich, dafs in dieser Stellung des Hahnkükens 2 der Kanal 10 von dem Zuführungskanal 8 abgeschlossen ist, während bei der Verbindung dieser beiden Kanäle der Kanal 11 von dem Kanal 13 abgesperrt wird.

Bei der weiteren Drehung des Hahnes wiederholt sich das beschriebene Arbeitsspiel in derselben Weise.

Durch Vor-oder Zurückdrehen der Schraube 25, welche für den Knopf 23 des Kolbens 15 einen verstellbaren Anschlag bildet, kann der Hub des Kolbens 15 in äufserst einfacher Weise nach Bedarf vergröfsert oder verringert und damit die jeweilig abzugebende Schmiermittelmenge entsprechend geregelt werden.

Die beschriebene Schmierpumpe, welche für Maschinen verschiedener Gröfse verwendet werden kann, besitzt u. A. die Vortheile, dafs eine Abnutzung des Hahnkegels und Druckkolbens, weil beide Theile gehärtet werden, ausgeschlossen ist, dafs die Pumpe selbst keine zu schmierenden Theile und nur eine einzige, und zwar aufserhalb liegende Stopfbüchse besitzt, und dafs die Wirkungsweise des die Schmiermittelzufuhr regelnden Druckkolbens von aufsen beobachtet werden kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Schmierpumpe, gekennzeichnet durch ein auf seinem Umfange mit einer Aussparung 14 versehenes Hahnküken 2, dessen Bohrungen 9, 10, 11 die Verbindung sowohl des Schmierbehälters als auch der Schmier leitung mit der Aussparung 14 vermitteln, und durch einen radial dazu liegenden, nachgiebig gelagerten Druckkolben 15, welche Theile derart zusammenwirken, dafs bei der Drehung des Hahnkükens wechselweise eine bestimmte Schmiermittelmenge aus dem Schmierbehälter 7 in die Aussparung aufgenommen und aus dieser durch Einspringen desDruckkolbensin die Schmierleitung ι 2 gedrückt wird.

2. Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Schmierpumpe, dadurch gekennzeichnet, dafs der Hub des federnd gelagerten Druckkolbens 15 durch einen verstellbaren Anschlag 25 veränderbar ist, so dafs man die abzugebende Schmiermittelmenge nach Bedarf regeln kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.