DE1026591B - Rohrbruchventil fuer Rohr- und Schlauchleitungen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Bei Rohrbruchventilen für Rohr- und Schlauchleitungen unter hohem Druck besteht die Aufgabe, das beispielsweise infolge eines Rohr- oder Schlauchbruchs geschlossene Ventil nach der Ausbesserung oder' Auswechslung der Anschlußleitung gegen den hohen statischen Druck vor dem Ventil wieder zu öffnen. Es sind Lösungen dieser Aufgabe bekannt, die auf dem Prinzip beruhen, im Ventil ein Leck oder eine Umgehungsleitung geringen Querschnitts vorzusehen, durch welche die Anschlußleitung wieder gefüllt werden kann. Ist dann in der Anschlußleitung ein genügend hoher Druck vorhanden, öffnet sich das Ventil entweder schon allein unter der Wirkung der Ventilfeder oder Zuhilfenahme eines relativ geringen, von außen auf das Ventil gegen die Strömungsrichtung ausgeübten zusätzlichen Drucks.

Ein Leck ist aber in manchen Fällen unerwünscht, wenn es sich z. B. um wertvolle Strömungsmedien, wie z. B. Edelgase, handelt, wobei durch das Leck infolge des hohen Drucks erhebliche Verluste entstehen. Bei brennbaren und explosiven Flüssigkeiten besteht die Gefahr eines Brandes oder einer Explosion, die unbedingt vermieden werden müssen. Umgehungsleitungen kleinen Strömungsquerschnitts, die selbst mit einem Ventil ausgestattet sein müssen, verteuern das Ventil erheblich. Außerdem nimmt die Auffüllung der Anschlußleitung erhebliche Zeit in Anspruch.

Durch die Erfindung wird ein einfaches Ventil geschaffen, das auch für die genannten Fälle ohne die erwähnten Nachteile verwendbar ist. Die Erfindung !»steht darin, daß der Ventilsitz in an sich bekannter Weise von außen axial verschiebbar ist und daß die Bewegung des Ventilverschlußstücks in Schließrichtung durch einen Anschlag am Gehäuse so begrenzt ist, daß es den Durchfluß nicht absperren kann, wenn der Ventilsitz aus seiner normalen Betriebsstellung axial in Strömungsrichtung in seine Öffnungsstellung verschoben ist. Bei einem Ventil nach der Erfindung hindert der statische Druck vor dem Ventil nicht das öffnen durch Verschieben des A^entilsitzes, weil der Druck von dem zusätzlichen Anschlag aufgenommen wird. Das Öffnen des Ventils erfordert nur einen relativ geringen Kraftaufwand. Nach dem Auffüllen der Anschluß leitung wird der Ventilsitz wieder in seine ursprüngliche Stellung gebracht, weil dann die Ventilfeder genügt, um das Ventil offen zu halten. Eine besondere Sperre des Ventilkegels während des Füllens der Anschluß leitung ist entbehrlich.

Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform eines Rohrbruchventil im Längsschnitt (Fig. 1), eine seitliehe Ansicht des Gehäuses (Fig. 2), sowie in Fig. 3 einen Teilschnitt α, b der Fig. 1.

In das mit Flanschen I₁ 2 versehene Gehäuse 3 sind Stege 4, 5 eingebaut, in welchen die das stromlinien-Rohrbruchventil
für Rohr- und Schlauchleitungen

Anmelder:

Zulauf & Cie._r K.-G.,

Frankfurt/M., Borsigallee 21

Otto Berschwinger, Frankfurt/M.,
ist als Erfinder genannt worden

förmige Ventilverschlußstück 6 tragende Ventilstange 7 gelagert und geführt ist. Die Bewegung der Ventilstange ist einerseits durch das Anschlagen des Ventilverschlußstücks'am Steg 4, andererseits durch einen auf der Ventilstange außerhalb des Gehäuses sitzenden Anschlag 8 begrenzt. Eine Wendelfeder 9 hält das Ventilverschlußstück in der Offenstellung. Der ringförmige Ventilsitz 10 liegt nahe an der engsten Stelle eines sich nach beiden Enden hin verjüngenden Hohlzylinders 11, der im Gehäuse 3 in an sich bekannter Weise von außen axial verschiebbar ist. In seiner Außenfläche sind Dichtungsringe 12,13 nach Art von Kolbenringen eingelassen.

Im Gehäuse ist ein schraubengangförmiger Führungsschlitz 14 mit einem geraden Endstück angebracht. Durch ihn greift der Gewindebolzen 15 eines Handgriffs 16 hindurch, der in den Hohlzylinder 11 zwischen den Dichtungsringen 12 und 13 eingeschraubt ist. Die Fig. 3 zeigt den Handgriff 16 in seinen beiden Endstellungen. Er kann mit einer starken Zugfeder 17 verbunden sein, die an einem am Gehäuse sitzenden Bolzen 18 befestigt ist.

Tritt ein Schlauch- oder Rohrbruch hinter dem Ventil auf, so schließt sich das Ventil gegen die Wirkung der Feder 9. In Fig. 1 ist das Ventilschlußstück in der Schließstellung gestrichelt angedeutet. Wird dann der Griff aus der Normalstellung nach unten gedrückt, so dreht und verschiebt sich gleichzeitig der Ventilsitz, wodurch das Ventil geöffnet wird, weil der Ventilkegel wegen des am Steg 4 anliegenden Ringes 8 nicht folgen kann. Unmittelbar nach der Öffnung drückt die Feder 9 den Ventilkegel wieder in seine Öffnungsstellung zurück, so daß der Ventilsitz wieder in seine Normalstellung zurückgeführt werden kann.

Claims (2)

Patentanspruch κ

1. Rohrbruchventil mit einem von der Strömung in Schließrichtung beaufschlagten Ver-

709 910/237

schlußstück, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (10,11) in an sich bekannter Weise von außen axial verschiebbar ist und die Bewegung des Ventilverschluß Stückes (6) in Schließ richtung durch einen Anschlag (8) am Gehäuse so begrenzt ist, daß es den Durchfluß nicht absperren kann, wenn der Ventilsitz aus seiner normalen Betriebsstellung axial in Strömungsrichtung in seine Öffnungsstellung verschoben ist.

2. Rohrbruchventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise ein das Gehäuse (3) durchsetzender Bolzen (15) mit Handgriff (16) in den Ventilsitz (10,11) eingeschraubt ist, der in dem Gehäuse in einem abgedichteten Schlitz (14) geführt ist.

3-. Rohrbruchventil nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz außer einem schraubengangförmigen Stück ein gerades Stück aufweist, in welchem der Bolzen in der Normalstellung einrastet.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 576 923;
französische Zusatzpatentschrift Nr. 56 197 zu
085;
USA.-Patentschriften Nr. 1 496 338, 2 642 256.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 709 910/237 3.5&