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Sicherheitsabsperrvorrichtung für Gasleitungen Die vorliegende Erfindung
betrifft eine Hauptsicherung für Gasleitungen, insbesondere für die Steigeleitungen
von Hausgasversorgungen, für die Zuleitungen zu gewerblichen Betrieben usw.
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Wird an solchen Leitungen gearbeitet, so ist es meist notwendig, die
Gasversorgung des betroffenen Hauses oder Betriebes zu unterbrechen. Da durch das
Schließen des Haupthahns, -schiebers oder -ventils alle brennenden Gasflammen erlöschen,
kann nach Beendigung der Arbeiten beim Wiederöffnen der' Zuleitung Gas unverbrannt
austreten und zu Vergiftungen und sonstigen Gefahren führen.
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Man hat sich bisher gegen diese Gefahren dadurch zu sichern gesucht,
daß man vor Beginn der Arbeiten alle Gas-, Koch- oder Heizstelleninhaber bzw. die
an Brennstellen arbeitenden oder. mit ihrer Bedienung betrauten Werkleute von der
bevorstehenden Gassperre in Kenntnis setzt. Diese haben dann alle Hähne an den Gasverbrauchsstellen
zu schließen und so lange geschlossen zu halten, bis ihnen mitgeteilt wird, daß
die Arbeiten beendet und die Gaszufuhr wieder eingeleitet .ist.
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Dieses Verfahren wird jedoch recht unsicher und geradezu gefährlich,
wenn, beispielsweise in einem Wohnhaus, einzelne Mietparteien nicht anzutreffen
sind oder während der Arbeiten unbemerkt das Haus verlassen. 1gan muß dann damit
rechnen,daß noch Brennstellen (Zündflammen, voll brennende oder kleingestellte Herdflammen
usw.) offenstehen oder von Personen geöffnet werden, welche von den Arbeiten an
der Haupt- oder Steigeleitung keine Kenntnis haben. Die Arbeiter haben dann eine
gewaltige Verantwortung, wenn sie trotz geschlossener Wohnungen den Haushaupthahn
öffnen müssen, weil sie ja, wie es meist der Fall ist, nicht warten können, bis
sie alle Beteiligten angetroffen haben. Ganz ähnlich gelagerte Fälle können in gewerblichen
und industriellen Betrieben, insbesondere in ohne laufende Betriebsüberwachung arbeitenden
Kleinbetrieben. .eintreten.
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Die im nachstehenden an Hand der Zeichnung beschriebene Erfindung
ist geeignet, diese Gefahren völlig auszuschließen. Sie besteht im grundsätzlichen
darin, daß ein Hahn, Ventil, Schieber o. dgl. und ein in an sich bekannter Weise
als Dichtigkeitsprüfer wirkendes Anzeigegerät, welches in augenfälliger Weise anzeigt,
ob in der Verbrauchsleitung alle Anschlußstellen geschlossen sind oder nicht, ob
die Leitung in Ordnung oder eine
Uridichtigkeit, vielleicht gar
ein Rohrbruch vorhanden ist, d. h. ob die Leitung geöffnet werden darf oder nicht,
derart zu einer Sicher,-heitsabsperrvorrichtung vereinigt sind, daß ein Öffnen der
Hauptleitung nur unter vörheriger Betätigung des Anzeigegerätes möglich ist.
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Zur Verwirklichung der Erfindung wird die Absperrvorrichtung (Hahn,
Ventil, Schieber) mit einem Nebenweg zur Ingebrauchnahme des Anzeigegeräts versehen.
Dieser Nebenweg ist zweckmäßig so anzuordnen, daß er bei Beginn der dem Öffnen des
Hauptweges dienenden Schaltbewegung geöffnet, aber vor Freigabe des Hauptdurchganges
wieder geschlossen wird (Prüfstellumg).
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Das Anzeigegerät kann beispielsweise ein Hohlraum sein, der zum Teil
mit einer geeigneten Sperrflüssigkeit angefüllt ist, in welche ein Röhrchen eintaucht,
das in der genannten Prüfstellung mit der Zuleitung in Verbindung steht, während
der über .der Sperrflüssigkeit befindliche Teil des Raumes mit der weiterführenden
Leitung in ständiger Verbindung steht. Ist dann in der hinter der Absperrvorrichtung
befindlichen Leitung noch eine Brennstelle offen oder eine Uridichtigkeit, sei.
sie groß, wie beispielsweise ein Rohrbruch, oder klein, vorhanden, so treten (dem
Beobachter durch ein Schauglas sichtbar gemacht) Gasperlen aus dem Tauchröhrchen
in den Raum über der Sperrflüssigkeit aus.
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Spricht das Anzeigegerät in der genannten Weise an, dann müssen die
noch offenen Brennstellen oder evtl. vorhandene Rohrschäden ermittelt und geschlossen
bzw. beseitigt werden. Erst wenn das Anzeigegerät nicht mehr anspricht, darf das
Schließglied der Sicherheitsabsperrvorrichtung in die Offenstellung gebracht und
damit die Gasversorgung des Hauses oder Betriebes freigegeben *erden.
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Man kann die genaue Prüfstellung durch eine geeignete Markierung kenntlich
machen. Um Bedienungsfehler und damit Gefahren auszuschließen, ist es jedoch vorzuziehen,
einen Anschlag o. dgl. anzubringen, durch welchen das Schließglied der Absperrvorrichtung
in der Prüfstellung festgehalten wird, so daß eine Nichtbeachtung der Anzeige des
Prüfgeräts vor dem Öffnen der Anschlußleitung so gut wie ausgeschlossen ist.
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Diesen Anschlag kann man beispielsweise so ausbilden, da.ß er bei
der Öffnungsbewegung infolge seines Eigengewichts oder durch Federkraft das Schließglied
bz-,v. dessen Handantrieb in der Prüfstellung an der Weiterbewegung im Öffnungssinne
hindert und erst von Hand, " beispielsweise durch Niederdrücken, Anheben oder seitliches
Wegziehen, aus der Bahn der genannten Teile entfernt werden müß, während ihn das
Schließglied oder dessen Handantrieb bei der Schließbewegung, die Kraft der Feder
oder des Eigengewichts überwindend, selbst aus dem Wege schiebt. Solche Anschläge
sind an sich in der Technik bekannt. Ihre Ausbildung ist nicht Gegenstand der Erfindung.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
bei welchem beide Teile der Kombination, also die Absperrvorrichtung einerseits
und das Anzeigegerät anderseits zusammen ein in einem zu installierendes Ganzes
bilden und welches sich durch besondere Einfachheit, Übersichtlichkeit und Handlichkeit
auszeichnet. Fig. i ist ein Senkschnitt durch die Achse des Geräts in der Strömungsrichtung
des Gases, $ig.2 ein entsprechender Horizontalschnitt und Fig. 3 eine Seitenansicht
mit einem Senkschnitt durch -das Prüf- und Anzeigegerät im Teilaufbruch.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, hat das Gehäuse i einen Anguß 2,
der durch eine aus Glas oder sonst einem geeigneten durchsichtigen Werkstoff bestehende
Scheibe 3 und einen Schraubring q. gasdicht abgeschlossen ist. In den auf diese
Weise gebildeten Hohlraum 5, welcher vor Inbetriebnahme des Geräts bis zu einer
bestimmten Füllmarke mit der Sperrflüssigkeit angefüllt wird, münden die Kanäle
6 und 7 ein. Dicht verschließbare Öffnungen 8 und 9 dienen zum Einfüllen und zum
Ablassen der Sperrflüssigkeit. Sie sind, um die Übersichtlichkeit der Zeichnung
nicht zu stören, nur in der Fig.3 dargestellt. An der einmal erfolgten Füllung braucht
viele Jahre lang nichts geändert zu werden.
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Die Absperrvorrichtung besitzt als Nebenweg in ihrem Schließglied
(Hahnküken, Schieber o. dgl.) io eine Bohrung i i, welche (vgl. die Fig. 2 und 3)
so angeordnet ist, daß sie bereits bei einer ganz geringen Teildrehung oder -Verschiebung
desselben die Verbindung zwischen dem Vordruckraum und dem Hohlraum 5 des Prüf-
und Anzeigegeräts herstellt, während der Hauptdurchgang durch die Absperrvorrichtung
aber noch geschlossen ist. Das in die Sperrflüssigkeit einmündende Tauchröhrchen
ist mit 12, der vom Raum über der Sperrflüssigkeit in die Ausgangsleitung mündende
Kanal mit 7 bezeichnet. Die Außenfläche des Sperrgliedes i o ist in Fig.3 durch
eine enge Horizontalschraffur hervorgehoben.
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In den Fig. i und 2 ist das kombinierte Gerät in Schließstellung dargestellt.
Wird es aus dieser Stellung um ein geringes in Pfeilrichtung herausgedreht, so gelangt
es in die genannte Prüfstellung (Fig.3). Es ist dann zwar noch geschlossen, aber
bei offenen Hähnen oder einer Uridichtigkeit in der Verbrauchsleitung
muß
nun über den Nebenweg i i, 6, i 2, 7 Gas durch das Prüf- und Anzeigegerät strömen,
wobei dieses in der beschriebenen Weise anspricht.
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Ist die verwendete Absperrvorrichtung ein Schieber, so liegt die Prüfstellung
auf dem geradlinigen Wege des Schiebergliedes im Bereich seiner Schließstellung.
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Das Erfordernis, das Sicherungsverfahren für die Verbraucherleitung
auf das denkbar einfachste zu gestalten, wird durch die erfindungsgemäße Sicherheitsabsperrvorrichtung
aufs beste erfüllt. Es genügt eine kleine Schaltbewegung des Handantriebes bis zum
Sicherheitsanschlag, um irrtumsfrei feststellen zu können, ob der Haupthahn bzw.
-schieber geöffnet werden darf oder nicht. Die erfindungsgemäße Anordnung kann daher
auch von ungeschulten Kräften bedient werden.
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Es ist bereits bekannt, in der Niederdruckleitung von Gebläsebrennern
Absperrvorrichtungen mit einer bei geöffnetem Absperrglied verschließbaren Nebenöffnung
anzuordnen und so auszubilden, daß man bei abgesperrter Niederdruckleitung durch
Anlegen eines Fingers an die Nebenöffnung prüfen kann, ob seitens der Hochdruckleitung
die erforderliche Ansaugwirkung in der Niederdruckleitung erzeugt wird.
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Ferner ist es bekannt, Druckmangelsicherungen mit einer ständig offenen
überström-Öffnung zwischen Vordruck- und Hinterdruckraum zu versehen, die es ermöglicht,
daß bei geschlossenem Absperrventil die zum öffnen dieses Ventils notwendige Druckhöhe
auf der Ausgangsseite des Geräts wiederhergestellt wird, wenn die Verbrauchsleitung
geschlossen und dicht ist, und die nur eine geringe Gasmenge in der Zeiteinheit
durchläßt, welche ungefährlich ist, wenn die Verbrauchsleitung nicht geschlossen
oder nicht dicht ist.
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Diese bekannten Einrichtungen dienen grundsätzlich anders gerichteten
Aufgaben. Die wesentlichen, für die Lösung der hier gestellten Aufgabe erforderlichen
Merkmale fehlen ihnen.