DE1450640B2

DE1450640B2 - Verschlussarmatur fuer mit fluessiggas gefuellte flaschen

Info

Publication number: DE1450640B2
Application number: DE19641450640
Authority: DE
Inventors: Daniel Lyon Bouvier (Frankreich). B06b 1-18
Original assignee: Application des Gaz SA
Current assignee: Application des Gaz SA
Priority date: 1963-06-10
Filing date: 1964-06-10
Publication date: 1972-03-02
Also published as: ES300824A1; US3285274A; FR1368185A; NL6406549A; DE1450640A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Verschlußarmatur für mit Flüssiggas gefüllte Flaschen mit einer in das Flascheninnere hineinragenden Hülse, in der ein durch den Gasdruck und Federwirkung nach oben gegen einen Sitz gedrücktes Verschlußstück angeordnet ist, das beim Aufschrauben einer Anschlußarmatur auf die Flasche durch einen Zapfen von seinem Sitz angehoben wird, wobei das Innere der Hülse mit dem Flascheninneren über Bohrungen in der Hülsenwand verbunden ist.

Diese mit Flüssiggas gefüllten Flaschen werden in großem Umfang für den Betrieb von Kochgeräten od. dgl., insbesondere auch für Campingzwecke, benutzt. Die verhältnismäßig kleinen Flaschen wurden bisher mit Butan als Flüssiggas gefüllt. Da der Druck des verflüssigten Butans bei normalen Temperaturen im Bereich von 2 bis 2,5 at liegt, können Gasbrenner vorgesehen werden, die unmittelbar mit diesem Druck betrieben werden können.

Wird jedoch eine Flasche mit Propan als Flüssiggas gefüllt, das bei normalen Temperaturen im flüssigen Zustand einen Druck von etwa 7 at hat, ist ein direktes Speisen der Gasbrenner nicht gut möglich.

Es ist allgemein bekannt, Druckminderventile in Leitungen einzuschalten, wenn der Druck in einem Leitungssystem den Betriebsdruck von Verbrauchsgeräten übersteigt. Diese Druckminderventile enthalten einen Differentialkolben, der die Einlaßöffnung so steuert, daß an der Auslaßöffnung der verminderte Druck eingestellt wird.

Druckminderventile sind auch in Verbindung mit Flüssiggas enthaltenden Flaschen bekannt, jedoch nicht in Verbindung mit einer Verschlußarmatur der eingangs genannten Art, sondern als selbständige Einheit.

ίο Die Verschlußarmaturen für mit Flüssiggas gefüllten Flaschen müssen so ausgebildet sein, daß sie das Wiederfüllen der entleerten Flaschen zulassen. Bei den bekannten Verschlußarmaturen ist diese Bedingung dadurch erfüllt, daß das durch Federwirkung nach oben gegen einen Sitz gedrückte Verschlußstück beim Füllen mittels eines auf die Verschlußarmatur aufgeschraubten Anschlusses zurückgedrückt wird. Wenn nun mit der Verschlußarmatur ein Druckminderer verbunden wird, so ist ein Füllvorgang nicht möglich, weil bei den bekannten Druckminderern ein Medium nur in einer Richtung, nämlich in der Entnahmerichtung, durchströmen kann. Zum Füllen einer Flasche müßte also mindestens der Druckminderer von der Flasche abgeschraubt werden, was den Füllvorgang kompliziert.

Die Aufgabe der Erfindung besteht demgemäß einerseits darin, eine Verschlußarmatur zugleich als Druckminderer auszubilden, so daß angeschlossene gasverbrauchende Geräte unabhängig davon betrieben werden können, ob die Flasche Butan oder Propan als Flüssigkeit enthält, und andererseits darin, die Verschlußarmatur so auszuführen, daß in der üblichen Weise das Füllen bzw. Wiederfüllen ohne Abschrauben der Verschlußarmatur oder eines Teils derselben vorgenommen werden kann.

Diese Aufgabe wird bei einer Verschlußarmatur der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die in das Flascheninnere hineinragende Hülse der Verschlußarmatur unterhalb des Verschlußstücks einen Differentialkolben enthält, der in an sich bekannter Weise als Druckminderorgan zwischen dem Inneren der Flasche und dem Inneren der Hülse den Einlaß der Hülse steuert, und daß die Wand der Hülse zwischen dem Differentialkolben und dem Verschlußstück Bohrungen großen Querschnitts aufweist, die in an sich bekannter Weise durch eine auf die Hülse aufgezogene, elastische Manschette abgedeckt sind, so daß unabhängig von der Anordnung des Differentialkolbens die Flasche bei abgehobenem Verschlußstück durch Ausdehnen der Manschette und die damit bewirkte Freigabe der Bohrungen mit Gas zu füllen ist.

Bei dieser Verschlußarmatur erfolgt in einfacher Weise die erforderliche Druckminderung, wenn die Flasche statt mit Butan mit Propan gefüllt ist. Der Benutzer eines Kochgerätes od. dgl. braucht sich also nicht darum zu kümmern, welches Flüssiggas die Flasche enthält. Ebenso wird durch die Anordnung der Bohrungen und die diese Bohrungen abdeckende Manschette mit sehr einfachen Mitteln der Füll- bzw. Wiederfüllvorgang ermöglicht.

Die Zeichnung veranschaulicht als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Verschlußarmatur in senkrechtem Längsschnitt.

Die dargestellte Verschlußarmatur besteht aus einem mit Außengewinde versehenen Kopf 1, der in seiner inneren Gewindebohrung eine Dichtung 4 für das anzuschraubende Gerät enthält, und einer unten

3 4

am Kopf 1 befestigten Hülse 7, auf die eine Kappe 33 und im Ringraum 35 ist dabei gleich dem Innen-

30 aufgeschraubt ist. Der in die Flasche 3 einge- druck der Flasche 3.

schraubte Kopf 1 enthält unterhalb der Dichtung 4 Beim Füllen der Flasche wird das Verschlußstück

einen Sitz 5 für ein als Kugel ausgebildetes Ver- 18 zurückgedrückt, und durch Aufweiten der elasti-

schlußstück 18, das nach oben gegen den Sitz 5 5 sehen Manschette 8 werden die Bohrungen 9 freige-

durch eine Feder 17 gedrückt wird, die sich anderer- geben, so daß das Gas in das Flascheninnere einströ-

seits gegen eine poröse Scheibe 32 aus Sintermetall men kann.

legt. Die Feder 17 befindet sich in einer Kammer 20 Wird auf die Verschlußarmatur zum Anschließen

der Hülse 7, die durch Bohrungen 9 großen Quer- eines gasverbrauchenden Geräts eine Anschlußarma-

schnitts mit dem Flascheninnern in Verbindung korn- io tür aufgeschraubt, so wird das Verschlußstück 18

men kann. Normalerweise sind die Bohrungen 9 in durch einen Zapfen derselben von seinem Sitz 5 ab-

an sich bekannter Weise durch eine auf die Hülse 7 gehoben. Bei Inbetriebnahme des angeschlossenen

aufgezogene, elastische Manschette 8 abgedeckt. Geräts fällt der in der Kammer 20 und der Druck-

Im unteren Teil der Hülse 7 und in der Kappe 30 kammer 33 herrschende Druck, der bisher gleich

ist ein Differentialkolben 34 angeordnet, der sich an 15 dem Druck in der Bohrung 11 war, unter diesen

den Innenwandungen 12 bzw. 13 der Kappe 30 und Wert und wird damit auch kleiner als der Druck in

der Hülse 7 verschiebt. Zwischen dem Boden der der spaltförmigen Ringkammer 35. Damit wird der

Kappe 30 und dem Teil des Differentialkolbens 34 Differentialkolben 34 mit seiner Ringdichtung 31 et-

mit größerem Durchmesser ist eine Druckkammer 33 was nach unten gedrückt, so daß sich die Ringkam-

vorhanden. Der Teil des Differentialkolbens 34 mit 20 mer 35 vergrößert und nunmehr genügend Gas durch

geringem Durchmesser trägt am oberen Ende eine die poröse Scheibe 32 hindurch zum gasverbrauchen-

Ringdichtung 31, deren mittlere Öffnung mit der den Gerät strömen kann.

Längsbohrung 19 des Differentialkolbens 34 fluchtet. Zugleich erhöht sich aber der Druck in der Druck-Die Ringdichtung 31 liegt mit ihrer oberen Fläche in kammer 33, wodurch der Differentialkolben 34 nach geringem Abstand von einer Ringschulter 36 der 25 oben gedrückt wird, und in der bekannten Weise stellt Hülse 7, so daß zwischen dieser Ringschulter 36 und sich ein Gleichgewichtszustand ein, bei dem das aus der Ringdichtung 31 ein spaltförmiger Ringraum 35 der Flasche ausströmende Gas unter einem geringevorhanden ist. Dieser Ringraum 35 steht mit dem ren Druck steht als der Druck im Flascheninnern.
Flascheninnern über eine Bohrung 11 in Verbindung, Beim Durchströmen der porösen Scheibe 32 entdie den Einlaß der Verschlußarmatur bildet. 30 steht ein zusätzlicher Druckverlust, der zur Druck-

Die Wirkungsweise ist folgende. Im ungefüllten minderung beiträgt. Beim Füllen verhindert die

Zustand der Flasche 3 wird das Verschlußstück 18 Scheibe 32 ein Eindringen von Fremdkörpern, die

nur durch die Feder 17 gegen den Sitz 5 gedrückt. die Wirkungsweise des Differentialkolbens beein-

Der Druck in der Kammer 20, in der Druckkammer trächtigen könnten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verschlußarmatur für mit Flüssiggas gefüllte Flaschen mit einer in das Flascheninnere hineinragenden Hülse, in der ein durch den Gasdruck und Federwirkung nach oben gegen einen Sitz gedrücktes Verschlußstück angeordnet ist, das beim Aufschrauben einer Anschlußarmatur auf die Flasche durch einen Zapfen von seinem Sitz abgehoben wird, wobei das Innere der Hülse mit dem Flascheninneren über Bohrungen in der Hülsenwand verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (7) unterhalb des Verschlußstücks (18) einen Differentialkolben (34) enthält, der in an sich bekannter Weise als Druckminderorgan zwischen dem Inneren der Flasche (3) und dem Inneren der Hülse (7) den Einlaß (Bohrung 11) der Hülse (7) steuert, und daß die Wand der Hülse (7) zwischen dem Differentialkolben (34) und dem Verschlußstück (18) Bohrungen (9) großen Querschnitts aufweist, die in an sich bekannter Weise durch eine auf die Hülse (7) aufgezogene, elastische Manschette (8) abgedeckt sind, so daß unabhängig von der Anordnung des Differentialkolbens (34) die Flasche (3) bei abgehobenem Verschlußstück (18) durch Ausdehnen der Manschette (8) und die damit bewirkte Freigabe der Bohrungen (9) mit Gas zu füllen ist.

2. Verschlußarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß (Bohrung 11) der Hülse (7) in dem Teil derselben mündet, wo sich der im Durchmesser kleinere Teil des Differentialkolbens (34) befindet, so daß dieser Teil den Einlaß (Bohrung 11) verschließt.