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Die
Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung an Stativen und Halterungen
von Musikinstrumenten zum Festklemmen von zwei ineinander verschiebbaren
Stangen in beliebigen Einstelllagen.
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Derartige
Klemmvorrichtungen dienen dazu, zum Beispiel ein Stativ, ein Ständerbein
oder einen ähnlichen
Träger
bzw. Halter oder ein Anbauteil für Geräte, insbesondere
für Percussion-Musikinstrumente,
in gewünschten
Lagen bzw. Positionen festzulegen.
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Es
sind verschiedene Methoden zum Festklemmen von Stäben, Rohren
oder Stangen in bestimmten Einstelllagen bekannt, wie beispielsweise die
Punktklemmung mit einem punktuell wirkenden Druckstück oder
die Schalenklemmung. Bei der Schalenklemmung wird eine Schale bzw.
eine Hülse, die
am oberen Ende der einen Stange befestigt ist, gegen die Außenfläche der
anderen inneren Stange verklemmt.
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Eine
solche Schalenklemmung zum Festklemmen von zwei teleskopartig ineinander
veschiebbaren Stangen für
Drum- oder Cymbal-Stands ist aus der
US
4,497,092 bekannt. Hierzu ist an dem oberen Ende der Stange
mit dem größeren Durchmesser
ein Gehäuse
angebracht, in das eine Hülse eingesetzt
wird, in der die dünnere
Stange axial verschoben werden kann. Diese Hülse weist, einteilig ausgebildet,
zwei vorspringende Hülsen-Endteile auf.
Wenn diese Endteile zueinander gezogen werden, verklemmt sich die
Hülse gegen
die innere Stange. Um die beiden vorspringenden Enden zueinander
zu ziehen bzw. zu lösen,
wird mittels eines bedienbaren Hebels ein auf einen Bolzen einwirkender Nocken
verstellt.
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Klemmvorrichtungen
an Schlaginstrumenten, gleich ob sie zur Lagefixierung der längenveränderbaren
Beine oder zur höhenverstellbaren
Halterung der Instrumententeile dienen, sind erheblichen stoßweisen
Belastungen ausgesetzt. Auch wirken die Eigenschwingungen des Instrumentes
noch längere
Zeit nach dem Anschlagen auf die Klemmvorrichtung ein. Die Teile,
die mittels der Klemmvorrichtung verbunden werden, müssen sich
daher in ihrer Lage zueinander sicher fixieren lassen, um zu verhindern,
dass während
des Spielens Lageveränderungen
auftreten, die ein Nachstellen erforderlich machen.
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Mit
den oben bekannten Klemmvorrichtungen werden diese sicheren Fixierungen über einen längeren Zeitraum
nicht immer erreicht.
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Der
Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe
zugrunde, eine Klemmvorrichtung gattungsgemäßer Art mit höheren Klemmfestigkeiten
zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass die Klemmvorrichtung
mindestens drei Klemmsegmente umfasst, mit wenigstens einem Basisklemmsegment,
das am Ende der ersten Stange angeordnet ist, und mit wenigstens
zwei verschwenkbaren Klemmsegmenten, die um eine Schwenkachse, die
parallel zur Stangenachse verläuft,
hierbei die zweite Stange umgreift, verschwenkbar und zur Klemmung
gegeneinander arretierbar sind. Die Klemmsegmente werden somit aus einer
ausgeschwenkten Position in eine Klemmstellung, in der die Klemmsegmente
die Stange im Wesentlichen vollständig umfassen, verschwenkt
und verspannt. In diesem Zusammenhang können für den Begriff Stange ebenfalls
die Begriffe hohler Stab oder Rohr verwendet werden.
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Durch
diese mehrsegmentige Klemmung wird die Stange besser umfasst und
zwar über
ihren gesamten Umfang. Auf diese Weise wird eine sichere und rutschfeste
Fixierung ermöglicht.
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Eine
Grundeinheit der erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung
besteht aus einem Basisklemmsegment, das fest am Ende der äußeren Stange
angeordnet ist, sowie aus zwei verschwenkbaren Klemmsegmenten, die
an den beiden Enden des Basisklemmsegmentes über Gelenke befestigt sind.
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Diese
Grundeinheit kann jeweils um weitere Basisklemmsegmente oder verschwenkbare
Klemmsegmente erweitert werden. So ist beispielsweise eine Klemmvorrichtung
mit einem Basisklemmsegment und vier verschwenkbaren Klemmsegmenten, jeweils
zwei an einer Seite, oder eine Klemmvorrichtung mit zwei Basisklemmsegmenten
und zwei oder vier verschwenkbaren Klemmsegmenten ausführbar. Auf
diese Weise ist es auch möglich,
aus den Grundbestandteilen des Basisklemmsegmentes und des verschwenkbaren
Segmentes hinsichtlich des Umfangs beliebig große Klemmvorrichtungen in Anpassung
an die Stangendicke zusammenzustellen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Innenseite der jeweiligen Klemmsegmente
entsprechend der Stangenkrümmung
nach innen ausgewölbt.
Das Schwenkgelenk zwischen den einzelnen Segmenten ist vorzugsweise
ein Scharnier. Dieses Scharnier könnte als unabhängiges Bauteil
mit den Klemmsegmenten verbunden sein. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Klemmsegmente selbst die Scharnierflügel mit endseitigen Scharnierösen, die über einen
Stift verbunden werden.
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Die
jeweils äußeren Schwenksegmente
sind für
die Klemmstellung gegeneinander arretierbar, so dass ein radialer
Fixierungsdruck gegen die zu haltende Stange aufgebracht wird. Für ein gutes
Befestigungshandling sind die Schwenksegmente auf der vom Scharnier
abgewandten Seite bzw. freien Seite mit einem Befestigungselement
im Sinne einer Backe insbesondere einstückig verlängert. Diese vorspringenden
Befestigungselemente nehmen dann Verbindungselemente, wie eine Schraubverbindung, auf.
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Die
Befestigungselemente sind vorzugsweise mit zueinander parallelen
Kontaktflächen
versehen, d.h. die Flächen
verlaufen parallel zur Stangenachse. Diese gewährleisten eine sichere und
feste Klemmung bei der gegenseitigen Verspannung der Verbindungselemente.
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Eine
Spannhülse,
die zwischen der Stange und den Klemmsegmenten angeordnet ist, ist
nach einer vorteilhaften Ausführungsform
mit ringförmigen Vorsprüngen versehen.
Diese greifen in entsprechende Ausnehmungen, die in der Innenseite
der Segmente eingebracht sind, ein.
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Die
Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert: Es zeigen:
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1 die
erfindungsgemäße Klemmvorrichtung
im geklemmten Zustand;
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2 die
erfindungsgemäße Klemmvorrichtung
ohne eingeführte
innere Stange;
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3 die
erfindungsgemäße Klemmvorrichtung
nach 3 im geöffneten
Zustand;
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4 die
erfindungsgemäße Klemmvorrichtung
nach 2 als Explosionsdarstellung.
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1 zeigt
die am oberen Teil 1 einer ersten äußeren Stange 2 bzw.
eines Stabes oder Rohres angeordnete Klemmvorrichtung 3 zur
Klemmung von zwei Stangen bzw. Rohren 2 und 4 eines
Ständers
für Percussion-Instrumente.
Die zweite innere Stange 4 mit im Verhältnis kleinerem Durchmesser
soll in einer gewünschten
Lage fixiert werden. Zum Vergleich ist in 2 die äußere Stange 2 mit
einer dar an angebrachten Klemmvorrichtung 3 bzw. Spanneinrichtung ohne
eingeführte
innere Stange gezeigt.
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Die äußere Stange 2 weist
an ihrem Ende eine Muffe 5 auf, an deren Rand 6 ein
Basisklemmsegment 7 angeordnet ist (vgl. hierzu auch 3). Über ein
Gelenk 8 in Form eines Scharniers ist jeweils am Ende des
Basisklemmsegmentes 7 ein verschwenkbares Klemmsegment 9 oder
Schwenksegment bzw. Flügelsegment
angeordnet. Die Scharnierflügel
werden von den Segmenten selbst gebildet, die jeweils einstückig Scharnierösen aufweisen (12, 13, 14),
die mit einem gekerbten Stift 10 verbunden werden.
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Das
Basisklemmsegment 7 und die Schwenksegmente sind an ihrer
Innenseite 15, 16 bzw. ihrer Anlagefläche zur
Innenhülse 17 entsprechend
der Form der Innenhülse 17 bzw.
der Stangenform ausgebildet. Die Segmente 7, 9 bilden
auf diese Weise Schalenbereiche bzw. Stangenumgreifungsbereiche
aus. Durch diese drei Segmentteile 7, 9 wird in
der Klemmstellung die Innenhülse 17 bzw.
die Stange 4 im Wesentlichen gänzlich umfasst.
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Um
ein Durchrutschen der oberen Stange 4 zu verhindern, ist
an dieser ein Sicherheitsring 18 angebracht. Dieser Sicherheitsring 18 kann
gleichfalls als Memoryring verwendet werden, d.h. als Orientierungshilfe
zum Auffinden früherer
Einstelllagen, was sich bei dem üblichen
Auf- und Abbau von Ständern und
Halterungen von Perkussion-Instrumenten als Vorteil erweist. Am
unteren Teil des Ringes 18 ist eine Nase 19 ausgebildet,
die mit einer entsprechenden Ausnehmung 20 bzw. Nut in
der Innenhülse 17,
wie gut in 3 ersichtlich, in Eingriff kommt.
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Die
Befestigung und Verspannung der Schwenksegmente wird bei der gezeigten
Ausführungsform
mittels einer Schraubverbindung vorgenommen, die mit Hilfe der 3 und 4 erläutert wird.
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Als
Angriffspunkt für
einen Schraubbolzen 21 sind die beiden Schwenksegmente 9 mit
einem Befestigungselement 22 oder Backe versehen. Hierzu könnten beispielsweise
massive Backen mit entsprechenden Bohrungen versehen werden. Um
Gewicht zu sparen und damit die Belastung auf das Schwenkgelenk
zu verringern, wird die notwendige Öffnung durch einen Führungskanal 23 in
einem hohlen Befestigungselement realisiert, wobei der Führungskanal 23 über Zwischenstege 24,
die durch die ausgebildete Hohlkammer 25 führen, mit
der Ummantelung 26 des Befestigungselementes verbunden
ist. Die zu dem jeweils anderen Befestigungselement 22 weisende
Innenseite bzw. Kontaktfläche 27 bei
der Klemmstellung ist planparallel ausgebildet (vgl. auch 2).
Ein Schraubbolzen 21 wird durch die Führungskanäle 23 gesteckt, dessen
freies Ende in das Gewinde einer Flügelmutter 28 eingreift.
Ein Distanzstück 29,
das auch mittels mehrerer Unterlegscheiben realisiert werden kann,
gewährleistet,
dass die Flügelmutter 28 beabstandet
zu dem Schwenksegment 9 angeordnet ist und eine Drehbewegung
der Flügelmutter 28 nicht
behindert wird.
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Die
Flügelmutter
weist hierbei ergonomisch ausgebildete Fingernuten auf, um ein Greifen
des Bedieners bei der Drehbewegung zu verbessern und ein Verspannen
zu optimieren.
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Die
Klemmvorrichtung 3 selbst wird vorzugsweise mittels Druckguss
hergestellt wird, beispielsweise aus Zink oder Aluminium.
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Die
Klemmung wird wie nachfolgend beschrieben gewährleistet. Während einer
offenen, ausgeschwenkten Position der Schwenksegmente 9 mit
einer im Basisklemmsegment 7 fixierten Innenhülse 17 wird
die obere Stange 4 von dem Benutzer in die gewollte Lage
gebracht. Die Innenhülse 17 ist durch
den Eingriff ihrer ringförmigen
Vorsprünge 30 in
entsprechende Ausnehmungen 31 der Segmente 7, 9 ausreichend
fixiert und wird nicht durch die Verschiebebewegung oder Drehbewegung
der dünneren
Stange 4 bewegt. Eine im Gebrauch verschwenkte Stel lung
wird dabei sicher nicht den großen Schwenkwinkel
der Schwenksegmente erreichen, wie in 3 gezeigt.
Ein kleiner Schwenkwinkel, wobei der Eingriff des Schraubbolzens 21 erhalten bleibt,
reicht schon für
das Lösen
der Klemmwirkung aus.
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Die
bei diesem konkreten Ausführungsbeispiel
gezeigte Hülse 17 weist über ihren
Umfang verteilt angeordnete Vorsprünge 30 auf. Es sind
insgesamt drei Paar 32 Vorsprünge entlang des Umfangs angeordnet,
wobei sowohl ein Paar 32 als auch die Paarungen selbst
durch Längsschnitte 33 in
der Hülse 17 getrennt
sind. Die Längsschnitte 33 erlauben ein
Zusammendrücken
der Spannhülse
in der Klemmstellung. Auf entsprechender Höhe sind in der Innenseite 15, 16 der
Segmente 7, 9 Ausnehmungen 31 angeordnet.
Um die Klemmvorrichtung 3 unabhängig von der Hülsenform
zu machen sowie die Segmentteile insgesamt leichter zu machen, weisen diese
insgesamt jeweils drei untereinander angeordnete Ausnehmungen 31 auf,
die sich bei dem Schwenksegment 9 auch in den endseitigen
Vorsprung 14 erstrecken.
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Aus
der oben beschriebenen gelösten
Position werden die beiden Schwenksegmente 9 anschließend in
eine Fixierstellung, wie sie in 2 gezeigt ist,
geschwenkt, wobei sie aufgrund des Eingriffs der Vorsprünge 30 der
Innenhülse 17 in
die Innenseiten-Ausnehmungen 31 sicher geführt werden.
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Ausgehend
von der Fixierstellung werden nun die Befestigungselemente 22 bzw.
Backen durch Betätigen
der Flügelmutter 28 gegeneinander
verspannt. Die Segmente 9 und auch 7 drücken gegen die
Innenhülse 17 bzw.
gegen die Stangenaußenfläche und
klemmen diese fest. Aufgrund der segmentartigen Ausbildung der Klemmvorrichtung 3 wird schnell
eine hohe Klemmwirkung erreicht. Durch Ausbildung der planparallelen
Kontaktflächen 27 der Befestigungselemente 22 bzw.
der Backen wird ein Verkanten verhindert.
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Die
erfindungsgemäße Klemmvorrichtung bzw.
eine Stange mit entsprechender Klemmvorrichtung findet insbesondere
Verwendung zur Lagefixierung von längenveränderbaren Stangen bzw. Beinen von
Ständern
oder zur höhenverstellbaren
Halterung von Instrumententeilen, insbesondere Percussion-Instrumenten.
Das heißt,
zum einen kann die Einstellung der Höhe eines Drums auf einem Drum-Stand verändert, zum
anderen kann die Höhe
eines Stabs, an dem die jeweiligen Drums befestigt sind, eingestellt
werden. Konkrete Beispiele sind Drum Stands, Hi Hat Stands, Cymbal
Stands, entsprechende Halter oder selbst Drummer Sitze.
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- 1
- oberer
Teil einer äußeren Stange
oder eines Rohres
- 2
- erste äußere Stange
oder erstes äußeres Rohr
- 3
- Klemmvorrichtung
- 4
- zweite
innere Stange oder zweites Rohr
- 5
- Muffe
- 6
- Muffenrand
- 7
- Basisklemmsegment
- 8
- Gelenk
- 9
- verschwenkbares
Klemmsegment oder Schwenksegment
- 10
- gekerbter
Stift
- 11
- Bohrungen
- 12
- Scharnieröse am Basisklemmsegment
- 13
- Scharnieröse Basisklemmsegment
- 14
- Scharnieröse am Schwenksegment
- 15
- Innenseite
des Basisklemmsegmentes
- 16
- Innenseite
des Schwenksegmentes
- 17
- Innenhülse
- 18
- Sicherheitsring
(Memoryring)
- 19
- Nase
am Sicherheitsring
- 20
- Ausnehmung
in der Innenhülse
- 21
- Schraubbolzen
- 22
- Befestigungselement
- 23
- Führungskanal
- 24
- Zwischenstege
- 25
- Hohlkammer
- 26
- Mantel
des Befestigungselementes
- 27
- Kontaktfläche
- 28
- Flügelmutter
- 29
- Distanzstück
- 30
- Vorsprung
der Innenhülse
- 31
- Ausnehmung
in den Segmenten
- 32
- Vorsprung-Paar
- 33
- Längsschnitt
in der Innenhülse