DE1025573B - Herstellung und Gewinnung von Paromomycin - Google Patents

Herstellung und Gewinnung von Paromomycin

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DE1025573B
DE1025573B DEP16297A DEP0016297A DE1025573B DE 1025573 B DE1025573 B DE 1025573B DE P16297 A DEP16297 A DE P16297A DE P0016297 A DEP0016297 A DE P0016297A DE 1025573 B DE1025573 B DE 1025573B
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paromomycin
medium
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streptomyces rimosus
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DEP16297A
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Roger Phillip Frohardt
Theodore Herbert Haskell
John Ehrlich
Mildred Penner Knudsen
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Parke Davis and Co LLC
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Parke Davis and Co LLC
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/20Carbocyclic rings
    • C07H15/22Cyclohexane rings, substituted by nitrogen atoms
    • C07H15/222Cyclohexane rings substituted by at least two nitrogen atoms
    • C07H15/226Cyclohexane rings substituted by at least two nitrogen atoms with at least two saccharide radicals directly attached to the cyclohexane rings
    • C07H15/228Cyclohexane rings substituted by at least two nitrogen atoms with at least two saccharide radicals directly attached to the cyclohexane rings attached to adjacent ring-carbon atoms of the cyclohexane rings
    • C07H15/232Cyclohexane rings substituted by at least two nitrogen atoms with at least two saccharide radicals directly attached to the cyclohexane rings attached to adjacent ring-carbon atoms of the cyclohexane rings with at least three saccharide radicals in the molecule, e.g. lividomycin, neomycin, paromomycin

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Description

  • Herstellung und Gewinnung von Paromomycin Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung und Gewinnung des neuen und wertvollen Antibiotikums Paromomycin.
  • Paromomycin ist eine beständige amorphe weiße Substanz, die leicht löslich in Wasser, mäßig löslich in Methanol und wenig löslich in absolutem Äthanol ist. Es ist optisch aktiv und besitzt eine optische Drehung [a]ö von etwa -E- 64° (1 °/o in Wasser).
  • Paromomycin enthält nur die Elemente Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff. Laut Analyse enthält es 45,170/, Kohlenstoff, 7,440/, Wasserstoff und 10,350/, Stickstoff. Es besitzt wahrscheinlich die empirische Formel (C5Hs-iiN0s)x. Paromomycin gibt einen positiven Ninhydrintest, einen positiven Elson-Morgan-Test für einen Aminozucker nach dem Erhitzen mit Alkali, einen negativen Test für Maltol und einen negativen Sack-Guchi-Test für Guanidine.
  • Das Infrarot-Absorptionsspektrum von Paromomycin unter Verwendung eines Mineralölklumpens aus dem gepulverten Material und Mineralöl ist gekennzeichnet durch Absorptionsspitzen mit Wellenlängen von 2,93 und 6,25 Mikron. Fig. 1 zeigt das Infrarot-Spektrum von Paromomycin. Paromomycin bildet Additionssalze mit Mineralsäuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure u. dgl.
  • Paromomycin bildet ein Hydrochlorid mit einer optischen Drehung [üjD von etwa -[- 56,5° (1 °/o in Wasser). Laut Analyse enthält Paromomycin-Hydrochlorid 35,710/0 Kohlenstoff, 6,95 °/o Wasserstoff, 8,42 °/a Stickstoff und 21,50/, Chlor. Es hat wahrscheinlich die empirische Formel (C,H9_.i1N03 - HCl),. Der piz - 6,3 und 8,35. Das Hydrochlorid ist in kaltem Äthanol löslicher als in heißem.
  • Das Infrarot-Spektrum von Paromomycin-Hydrochlorid als Mineralölklumpen ist gekennzeichnet durch Absorptionsspitzen bei Wellenlängen von 6,23, 6,61, 6,66, 8,72, 9,53 und 9,70 Mikron und eine Richtungsänderung bei 2,95 Mikron. Fig. 2 zeigt das Ultrarot-Spektrum von Paromomycin-Hydrochlorid.
  • Paromomycin bildet ein Sulfat mit einer optischen Drehung [a]ö von etwa -i- 50,5° (1,5°/o in Wasser). Laut Analyse besitzt es die wahrscheinliche empirische Formel (CjoHis-22N206 ' H2504), Das Infrarot-Absorptionsspektrum von Paromomycinsulfat als Mineralölklumpen ist gekennzeichnet durch hervortretende Absorptionsspitzen bei Wellenlängen von 6,1 und 6,55 Mikron und eine Richtungsänderung bei 3,10 Mikron. Fig. 3 zeigt das Infrarot-Absorptionsspektrum von Paromomycinsulfat.
  • Paromomycin kann erfindungsgemäß durch mikrobiologische Synthese hergestellt werden, indem man einen Mikroorganismus, genannt Streptomyces rimosus forma paromomycinus, unter künstlichen Bedingungen in einem geeigneten Nährmedium züchtet. Die Herstellung von Paromomycin durch mikrobiologische Arbeitsweisen wird weiter unten beschrieben.
  • Streptomyces rimosus forma paromomycinus ist ein bisher unbekannter Mikroorganismus, der in Erdböden vorkommt. Er wurde zum erstenmal aus einer Bodenprobe isoliert, die bei Hazienda Tierradury, Miranda, Columbien, in Südamerika gesammelt wurde. Kulturen dieses Mikroorganismus können erhalten werden, indem man eine Suspension der Bodenprobe, die diesen Organismus enthält, in sterilem Wasser suspendiert, die schweren Teile sich zu Boden setzen läßt, die überstehende Bodensuspension in verschiedenen Verdünnungen auf Agar-Nährplatten ausbreitet, die Platten bei 24 bis 28° bebrütet, um ein Wachstum des Mikroorganismus hervorzurufen, und die einzelnen Wachstumsgruppen, die Streptomyces rimosus forma paromomycinus ähneln, auf frische Agar-Nährplatten überträgt. Nach wiederholter Auswahl und Übertragung von nicht verunreinigten und charakteristischen Wachstumsgruppen auf frische Agar-Nährplatten werden reine Kulturen des gewünschten Mikroorganismus erhalten. Streptomyces rimosus forma paromomycinus besitzt die folgenden Merkmale: Bei Züchtung auf Glycerin-Asparagin-Agar-Medium ist das Substratmycel hellgelb bis braun und das Luftmycel weiß. Auf einem synthetischen Stärke-Agar-Medium ist das Substratmycel hellbraun und das Luftmycel weiß. Auf einem Calciummalat-Agar-Medium ist das Substratmycel hellgelbbraun und das Luftmycel weiß. Auf einem Agar-Näbrmedium ist das Substratmycel hellgelb bis orangebraun, und es wird wenig oder kein Luftmycel gebildet. Auf Glucose-Trypto-Agariyledium ist das Substratmycel hellgelb bis hellbraun, das Luftmycel weiß, und es tritt eine leichte Braunfärbung im Agarmedium auf. Die Oberflächenkolonien sind hervortretend, glatt, mit Runzeln versehen oder faltig oder mit Rissen versehen in Gebieten dichten Wachstums. Oft ist auch der Agar ebenfalls mit Rissen versehen. Mikroskopisch sind die Lufthyphen unregelmäßig verzweigt, die Seitensprößlinge sind kurz und spiralig. Die Spiralen sind auf den meisten Medien zahlreich und treten oft in dichten Haufen auf. Die Endteile der Lufthyphen unterteilen sich in Sporenketten.
  • Streptomyces rimosus forma paromomycinus verflüssigt Gelatine unter Bildung von wenig oder keiner Färbung im Medium und peptisiert im allgemeinen Lakmusmilche nicht. Im synthetischen Agarmedium (Pridham und Gottlieb, J. Bact., 56, 108 -1948]) verwertet der Organismus zahlreiche Kohlenstoffquellen einschließlich Adonit, Cellobiose, Dextrin, Dextrose, d-Galaktose, Glycerin, i-Inosid, Laktose, Lävulose, d-Mannit, d-Mannose, Mellibiose, Sorbit, Stärke, Trehalose. Weniger leicht verwendet er 1-Arabinose, Ratfinose und Xylose. Nicht verwertet werden Aesculin, Dulcit, Enolin, Melezitose, Rhamnose, Salicin und Sukrose. Der Organismus verwertet zahlreiche Stickstoffquellen einschließlich dlAlanin, 1Arginin, dlAspartinsäure, 1-Cvstin, 1-Cystein, 1-Glutaminsäure, Glycylglycin, 1-Histidin, 1-Leucin, 1-Lysin, 1-Phenylalanin, 1-Prolin, dl-Serin, dl-Threonin, dl-Valin, Ammoniumsulfat und Natriumnitrat; weniger leicht verwertet es 1-Oxypyrolin, dl-Isoleucin, dl-Methionin, 1-Tryptophan, 1-Tyrosin, 1-Nor-Leucin, Harnstoff und Ammoniumcarbonat.
  • Morphologisch ähnelt Streptomyces rimosus forma paromomycinus dem Streptomyces rimosus (beschrieben von S o b i n und anderen in der USA.-Patentschrift 2 516 080 und aufbewahrt als NRRL-2234 in der ständigen Kultursammlung des Northern Utilization Research Brauch in Peoria, Illinois). Diese zwei Organismen weisen sehr ähnliche Färbungen von Substrat und Luftmycel auf, wie in Tabelle I wiedergegeben ist. Streptomyces rimosus ist etwas dunkler und färbt oft das Agar stärker als Streptomyces rimosus forma paromomycinus.
  • Bei Versuchen hinsichtlich der Kohlenstoffverwertung verwerten der Streptomyces rimosus forma paromomycinus und Streptomyces rimosus die gleichen Kohlenstoffquellen mit Ausnahme von 1Arabinose, die der Streptomyces rimosus forma paromomycinus schlecht oder gar nicht verwertet, der Streptomyces rimosus aber gut (Tabelle II). Im Hinblick auf die Stickstoffverwertung sind beide Organismen gleichartig (Tabelle III).
  • Mikroskopisch ähnelt Streptomyces rimosus forma paromomycinus sehr dem Streptomyces rimosus. Beide Organismen bilden dichte Haufen von Spiralen auf Medien aus Glycerin-Asparagin, synthetischer Stärke, Calciummalat und Glukose-Trypton-Agar. Auf Agar-Nährmedien bilden beide Organismen nur wenig Luftmycel, und unter dem Mikroskop sind ihre Lufthyphen meist kurz und gerade mit nur gelegentlichen Spiralen. Bei beiden Organismen bilden das Oberflächenwachstum und das Agar oft in Gebieten dichten Wachstums bei verschiedenen Agarmedien Risse.
    Tabelle I
    Vergleich der Färbung von Streptomyces rimosus forma paromomycinus und Streptomvces rimosus NRRL 2234
    bei Entwicklung auf verschiedenen Agarmedien
    Agarmedium Aussehen Streptomyces rimosus Streptomyces#rimosus
    forma paromomycinus N RRL 2..34
    Substratmv cel Hellgelb bis Hellbraun Gelb bis Hellbraun
    Glycerin-Asparagin ... .. Luftmycel Weiß Weiß
    Substrat keine sehr Hellbraun
    Substratmycel Hellbraun Hellbraun
    Synthetische Stärke . . . . Luftmycel Weiß (etwas luftig) Weiß
    Substrat keine keine
    Substratmvcel Gelbbraun Gelbbraun
    Calciummalat ......... Luftmycel- Weiß Weiß
    Substrat keine sehr hellbraun
    Substratmycel Hellgeib bis Orangebraun Hellgelb bis Braun
    Nährmediun . . . . . . . . .. . Luftmycel (kein Luftmycel) `Feiß (etwas luftig)
    Substrat keine keine
    Substratmycel Hellgelb bis Hellbraun Hellbraun bis Orangebraun
    Glucose-Trypton ....... Luftmycel Weiß Weiß
    Substrat sehr hellbraun Hellbraun
    Tabelle Il
    Vergleich der Kohlenstoffverwertung von Streptomyces rimosus forma paromomycinus und Streptomyce s rimosus
    NRRL 2234
    Kohlenstoffquellen'-"') Streptomyces rimosus Streptomyces rimosus
    forma paromomycinus NRRL 2234
    Monosaccharide
    Pentosen
    1-Arabinose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 bis -@- -+--<--+- '-
    Rhamnose ............................................ 0 0
    d-Xylose ............................................. 0 bis -+- 0 bis -1,-
    Hexosen
    Dextrose ............................................. ++++ -+--E--+--+-
    d-Galaktose...........................................
    Lävulose ............................................. ++++ +-, ++
    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ++++ ++++
    Disaccharide
    Cellobiose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ++++ +++-+-
    Laktose . . . . .. . . . .. . ... . . . . . . . .. . . .. . . . . . .. . . . . . .. . . . . -+--+- bis ++++ +-f-++
    Maltose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -+--+--+--!- +-+--+--+-
    Melibiose . . . .'. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . +++ -+--+- bis ++++
    Sucrose............................................... 0 0
    Trehalose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -f--+--+- +-+--+--E-
    Trisaccharide
    Melezitose ............................................ 0 0
    Raffinose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -+- bis +-+- -t- bis ---+-
    Polysaccharide
    Dextrin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -+--+--+--+-- +-+--+--+-
    Inulin ................................................ 0 0
    Stärke ............................................... .... .-r+.
    Mehrwertige Alkohole
    Adonit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -+- -@ -+-- -- -+--r -+-
    Dulcit . . . .............................. . ............. 0 0
    Glycerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -+--+-+ +-+--+-
    i-Inosit .... ................. ............ .............. ++-++ ++++
    d-Mannit ............................................. -+--E--+--+- T-+---i--+-
    d-Sorbit .............................................. +-+--,---^ +++-+-
    Verschiedene
    Aesculin ............................................. 0 0
    Salicin ............................................... 0 0
    Jede Kohlenstoff quelle wurde bei einer Konzentration von 1,0 Gewichtsprozent in dem synthetischen Agarmedium, das von
    Pridham und Gottlieb, J. Bact., 56, 208 (1948], beschrieben wurde, untersucht.
    Da der Streptomyces rimosus forma paromomycinus in morphologischer Hinsicht dem Streptomyces rimosus NRRL 2234 sehr ähnelt, wird der Schluß gezogen, daß der Streptomyces rimosus forma paromomycinus eine neue bestimmte Form des Streptomyces rimosus darstellt. Eine Kultur des Streptomyces rimosus forma paromomycinus wird in der Kulturdauersammlung des Parke, Davis & Co.-Kulturbüro, Detroit, Mich., unter der Nr. 04998 und in der Kultursammlung der Fermentation Division, Northern Utilization Research Branch, U.S. Department of Agriculture, Peoria, Illinois, unter der Nr. NRRL 2455 aufbewahrt.
  • Die Herstellung von Paromomycin gemäß der Erfindung wird durchgeführt durch Impfung eines sterilen wäßrigen Nährmediums mit Streptomyces rimosus forma paromomycinus, Entwicklung des beimpften Mediums unter aseptischen aeroben Bedingungen bei einer Temperatur zwischen etwa 20 und 35 °, Entfernung der Feststoffe aus dem Kulturmedium und Isolierung des gewünschten Paromomycinus aus der wäßrigen Kulturflüssigkeit.
  • Für die Beimpfung können Sporen oder Konidien von Streptomyces rimosus forma paromomycinus verwendet werden. Es können auch wäßrige Suspensionen davon verwendet werden, die etwas Seife oder ein anderes Netzmittel enthalten. Für große Gärungen ist es vorzuziehen, kräftige junge Kulturen des Mikroorganismus zu verwenden.
  • Geeignete wäßrige Nährmedien sind solche mit einem px-Wert zwischen 6 und 8,5, die eine assimilierbare Kohlenstoffquelle, eine Stickstoffquelle und Mineralstoffe enthalten. Als assimilierbare Kohlenstoffquelle können entweder reine Kohlenhydrate oder die technisch zur Verfügung stehenden Kohlenhydratgemische verwendet werden. Einige Beispiele von für diesen Zweck geeigneten Stoffen sind Glukose, d-Mannose, d-Galaktose, Maissyrup, Stärke, lösliche Stärke, Malzflüssigkeiten, Melassen, hydrolysierte Stärkesorten, Glycerin u. ä. Die in dem Nährmedium vorliegende Carbohydratmenge ist nicht besonders kritisch und kann von etwa 0,5 bis 5 Gewichtsprozent des Gesamtgewichtes des Mediums schwanken.
  • Die Stickstoffquelle in dem Nährmedium kann organischer, anorganischer oder gemischt organisch-anorganischer Natur sein. Einige Beispiele der zahlreichen, in dem Nährmedium verwendbaren sickstoffhaltigen Stoffe sind Aminosäuren, Peptone, hydrolysierte Eiweißmassen, nicht hydrolysierte Eiweißmassen, Fischmehl, Soyabohnenmehl, Maisschlempe, Fleischextrakte, Erdnußmehl, anorganische Nitrate, Harnstoff, Ammoniumsalze u. dgl. Infolge Verunreinigungen der meisten der leicht zugänglichen stickstoffhaltigen Stoffe kann die dem Nährmedium zuzusetzende Menge etwas schwanken, entsprechend der Reinheit. Jedoch kann für praktische Zwecke gesagt werden, daß die stickstoffhaltigen Stoffe nicht mehr als 6 Gewichtsprozent des Gesamtgewichtes des Gärmediums zu betragen brauchen.
    Tabelle III
    Vergleich der Stickstoffausnutzung von Streptomyces
    rimosus forma paromomycinus und Streptomyces rimosus
    N R RL 2234
    Streptomyces Streptomyces
    Stickstoffquellen) rimosus rimosus
    forma paro- NRRL 2234
    momycinus
    Anorganische
    Na-Nitrat ...... . ..... . . ++ ; 4- +-.'-+
    Ammoniumsulfat . . . . . . . . . ++++ ++++
    Ammoniak ............. + + ++
    Organische
    dl-Alanin................ +++ + + + +
    1-Arginin .............. ++++ + + ++
    dl-Aspartinsäure ........ +=++ -I-+++
    1-Cystin . . . . . . . . . . . . . . . ++ + '-+--
    1-Cystein . .. ... . .... . . . . -++ + ++++
    1-Glutaminsäure . . . . . . . . . ++ '-, + ++++
    Glycylglycin ......... ++++ -+++
    1-Histidin .............. ++=+ ++-
    1-Oxyprolin . . . . . . . . . . . . . +
    dl-Isoleucin . . . . . . . . . . . . . . ++ ++
    1-Leucin .............. ++-@- -+++
    1-Lysin . . . . . . . . . . . . . . . + -@--;--=- + +
    dl-Methionin............. +-;-
    1-Phenylalanin .. . . . ... .. +++
    1-Prolin ................ +: r - -+++
    dl-Serin . . . . . . ....... . . . . ++ ' + +-' - '-,
    dl-Threonin ............ +-;-+-@- -++-
    1-Tryptophan ........... f-,
    1-Tyrosin .............. + +
    dl-Norleucin ............. '-, + ++
    dl-Valin . . . . . . . . . . . . . . . -!--!-+=- -@-+ ++
    Harnstoff ............ +- '-
    'j Jede Stickstoffquelle wurde untersucht bei einer Konzentra-
    tion von 0,01 Moläquivalent Stickstoff in dem synthetischen Agar-
    medium, äasvon Pri dham und Gottlieb, J. Bact., 56,108.-1948),
    beschrieben wurde, mit der Abweichung, daß Ammoniumsulfat
    fortgelassen und 1 Gewichtsprozent Dextrose zugesetzt waren.
    Eine gewisse Menge Mineralsalze sind notwendig, um beste Ausbeuten an Paromomycin zu erhalten. Im allgemeinen enthalten viele Rohstoffe, wie Maisschlempe, Rückstände der Butanol-Aceton-Gärung, Hefepräparate, Soyabohnenölkuchen usw., Mineralsalze in ausreichender Menge. Um jedoch die Anwesenheit einer geeigneten Menge der Mineralbestandteile des Mediums sicherzustellen, ist es gewöhnlich vorteilhaft, eine kleine Menge anorganischer Salze, wie Natriumchlorid, Natriumbicarbonat, Calciumcarbonat, Natriumacetat u. dgl., zuzusetzen. Die bevorzugte Konzentration der Mineralsalze liegt zwischen 0,1 und 10/, des Nährmediums.
  • Die Entwicklung von Streptomyces rimosus forma paromomycinus in dem w äßrigen Nährmedium kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Zum Beispiel kann der Mikroorganismus unter aeroben Bedingungen auf der Oberfläche des Mediums gezüchtet werden, oder er kann unterhalb der Oberfläche des Mediums, d. h. unter submersen Bedingungen, entwickelt werden, wenn gleichzeitig Sauerstoff zugeführt wird.
  • Die bevorzugte Arbeitsweise zur Herstellung von Paromomycin in großem Maßstab umfaßt die Anwendung von submersen oder Tiefenkulturen von Streptomyces rimosus forma paromomycinus. Hierzu wird ein steriles wäßriges Nährmedium mit Streptomyces rimosus forma paromomycinus beimpft und unter Rühren und Belüftung bei einer Temperatur zwischen etwa 20 und 35°, vorzugsweise in der Nähe von 23 bis 30', bebrütet, bis eine maximale Konzentration an Paromomycin in der Kulturflüssigkeit gebildet ist. Die zur Erzeugung eines Maximums an Paromomy ein erforderliche Zeitdauer schwankt mit der Größe und der Art der verwendeten Vorrichtung. Zum Beispiel ist in einer großtechnischen Gärung, wie sie in Tankgärbehältern durchgeführt wird, eine Höchstproduktion an Paromomycin in etwa 3 bis 6 Tagen erreicht. Eine Fermentation kann auf kürzere Zeitdauer begrenzt werden, aber die Ausbeuten sind gewöhnlich schlechter. Eine längere Fermentation scheint die in der Kulturflüssigkeit vorhandene Menge Paromomycin nicht herabzusetzen. Bei Verwendung von Schüttelflaschen kann die Zeit bis zur Impfproduktion etwas länger sein, als sie für großtechnische Gärbehälter erforderlich ist. Unter submersen Kulturbedingungen entwickelt der Mikroorganismus mehr oder minder einzelne Teilchen, die in dem Nährmedium verteilt sind, im Gegensatz zu den mehr oder weniger zusammenhängenden Häutchen auf der Oberfläche des Mediums beim Oberflächenkulturverfahren. Dank dieser Verteilung des Organismus durch das Medium können große Volumina des beimpften Nährmediums gleichzeitig in großen Tanks und Behältern, wie sie üblicherweise in der Gärindustrie verwendet werden, fermentiert werden. Ortsfeste Gärbehälter, die mit geeigneten Rühr- und Belüftungseinrichtungen ausgerüstet sind, sowie auch horizontale Drehtrommelgärbehälter sind besonders wertvoll in dieser Hinsicht. Jedoch kann für die Herstellung kleinerer Mengen des Antibiotikums oder der Kulturen des Mikroorganismus das submerse Kulturverfahren in kleinen Flaschen oder Ballons durchgeführt werden, die entweder geschüttelt oder mit geeigneten mechanischen Mitteln gerührt werden.
  • Eine Bewegung und Belüftung des Kulturgemisches kann auf verschiedene Weise erreicht werden. Die Bewegung kann vorgesehen sein durch Turbinen, Paddelrührer, Schlagrührer oder andere mechanische Rühreinrichtungen, durch Umwälzen oder Schütteln des Gärbehälters durch zahlreiche Pumpeinrichtungen oder durch Hindurchleitung von Luft durch das 'Medium. Die Belüftung kann bewirkt werden durch Einblasen von Lutt in das Gärgemisch durch offene Rohre, gelochte Rohre, poröse Diffusionsmedia, wie Kohlestäbchen, Siliciumcarbid, gesintertes Glas u. dgl., oder es kann durch Versprühen, Zerstäuben oder Verspritzen der Maische in oder durch eine sauerstoffhaltige Atmosphäre erreicht werden.
  • Das Oberflächenkulturverfahren zur Herstellung von Paromomycin umfaßt das Beimpfen einer flachen Schicht, gewöhnlich weniger als 2 cm, aus einem sterilen wasserhaltigen Medium mit Streptomyces rimosus forma paromomycinus und das Entwickeln des Gemisches unter aeroben Bedingungen bei einer Temperatur zwischen etwa 20 und 35'. Eine längere Entwicklungszeit, als sie beim Tiefenkulturverfahren angewendet wird, ist gewöhnlich notwendig, um die Höchstproduktion von Paromomycin zu erzielen. Im allgemeinen liegt die Fermentationszeit bei 10 bis 15 Tagen. Nachdem diese Phase des Verfahrens beendet ist, wird das Mycel von der Flüssigkeit, die das Paromomycin enthält, entfernt und das Produkt aus der Kulturflüssigkeit nach den später beschriebenen Verfahren isoliert.
  • Nach Beendigung der Gärphase des Verfahrens wird das in dem Kulturgemisch vorhandene feste Material mit geeigneten Mitteln, wie Filtration, Zentrifugierung usw., entfernt, und das Paromomycin wird aus der restlichen Kulturflüssigkeit isoliert. Die Isolierung wird zweckmäßig durch Ionenaustauschverfahren vorgenommen, vorzugsweise durch Adsorption und Eluierung des Paromomycins unter Verwendung eines Kationenaustauschers in Salzform. Das in dem Eluat enthaltene Paromomycin kann durch Einengung bis zur Trockene isoliert werden oder, falls gewünscht, kann es vor der Isolierung weiter durch erneute Adsorption und Eluierung gereinigt werden.
  • Ein bevorzugtes Verfahren zur Isolierung von Paromomycin aus dem Kulturgemisch besteht darin, daß man die zurückbleibende Kulturflüssigkeit einer Adsorption und Eluierung aus einem Kationenaustauscherharz in der Salzform unterwirft, das Eluat einengt, das eingeengte Eluat an Aktivkohle adsorbiert, das Paromomycin aus der Kohle extrahiert und das freie Paromomycin oder seine Additionssalze mit Mineralsäuren aus dem Extrakt gewinnt. Nach diesen Verfahren wird die Kulturflüssigkeit, die man durch Entfernung der Feststoffe aus dem Gärkulturgemisch erhält, auf einen pH-Wert von etwa 6,8 bis 7,5 eingestellt und dann durch eine Adsorptionssäule mit einem Carbonsäureharz in Form eines Salzes, z. B. des Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalzes, geleitet. Das Harz mit dem adsorbierten Paromomycin wird mit Wasser gewaschen und dann mit verdünnter wäßriger Mineralsäure, z. B. Salzsäure, oder einer Base, z. B. Ammoniumhydroxyd, eluiert. Das Eluat wird eingeengt, und Aktivkohle wird mit dem Konzentrat vermischt. Die das adsorbierte Paromomycin enthaltende Kohle wird von dem Gemisch abgetrennt, und das Paromomycin wird dann aus der Kohle mit einem geeigneten organischen Lösungsmittel, z. B. einem wäßrigen oder wasserfreien niederen aliphatischen Alkohol oder Keton, herausgelöst. Das Paromomycin kann aus dem Extrakt durch Entfernung des Lösungsmittels im Vakuum oder durch Fällung als unlösliches Säureadditionssalz isoliert werden.
  • In einigen Fällen ist es im Anschluß an die Eluierung des Paromomycins aus dem Kationenaustauscher wünschensivert, insbesondere wenn wesentliche Mengen Mineralsalze vorhanden sind, den pH-Wert des Eluats durch Zugabe einer Base vor der Adsorption an Aktivkohle zu erhöhen. In diesen Fällen wird das Eluat auf einen pH-Wert von etwa 9 bis 9,7 eingestellt, dann wird Aktivkohle mit dem Eluat vermischt, die Aktivkohle mit dem adsorbierten Paromomycin vom Gemisch abgetrennt, mit Wasser gewaschen und das Paromomycin dann mit verdünnter Mineralsäure ausgezogen. Das in dem an= fallenden Eluat enthaltene Paromomycin wird isoliert, indem man das Eluat zweckmäßig durch einen Austauschermit einem Anionenharz in der Hydroxylform leitet, das Perkolat auffängt und neutralisiert und das neutrale Perkolat weiter durch Austausch mit einem Kationenaustauscherharz verarbeitet, dieses mit Ammoniumhydroxyd eluiert und das Eluat lyophylisiert.
  • Nach einem anderen bevorzugten Verfahren zur Eluierung des Paromomycins wird die Gärkulturflüssigkeit in der oben beschriebenen Weise adsorbiert und eluiert unter Verwendung eines Kationenaustauscherharzes, der pH-Wert des anfallenden Eluats, falls notwendig, auf etwa 4,5 bis 7 eingestellt und das Eluat durch eine Säule mit einem Gemisch von etwa gleichen Mengen Aktivkohle und Diatomeenerde geleitet. Das in der Säure zurückgehaltene Paromomycin wird zweckmäßig durch Waschen mit Wasser eluiert. Weitere nach dem Waschen mit Wasser in der Säule zurückbleibende Mengen an Paromomycin können durch weiteres Auswaschen mit verdünnten wäßrigen organischen Lösungsmitteln oder verdünnter wäßriger Mineralsäure gewonnen werden. Paromomycin kann aus den Waschwässern gewonnen werden, indem man das Lösungsmittel im Vakuum entfernt oder das Paromomycin als unlösliches ylineralsäureadditionssalz ausfällt.
  • Paromomycin ist durch Hydrolyse mit Mineralsäure, z. B. Salzsäure, abbaubar zu einem kristallinen Salz mit der Elementaranalyse von etwa 32 bis 33 °/o Kohlenstoff, 70/, Wasserstoff, 9 bis 100/, Stickstoff und 23 bis 240/, Chlor. Die Produkte einer solchen Mineralsäurehydrolyse sind ohne merkliche antibakterielle Wirksamkeit. Insbesondere ist das in der nachstehenden Weise erhaltene Hydrolyseprodukt unwirksam gegen B.subtilis: Eine Lösung aus 2,81g Paromomycin-Hydrochlorid in 280 ccm wasserfreiem Methanol wird 21/2 Stunden mit 60 ccm 1,8 n-Methanol-Salzsäure unter Rückfluß erhitzt, wobei sich eine kristalline Fällung ausscheidet. Nach dem Abkühlen über Nacht wird die aus dem Salzsäuresalz der Hydrolyse bestehende Fällung abfiltriert und durch Umkristallisation aus wäßrigem Äthanol gereinigt. Die freie Base, die dem Salzsäuresalz des Hydrolyseproduktes entspricht, hat wahrscheinlich die empirische Formel C12 H25 0 7-'T3 und enthält nach der Elementaranalyse etwa 44 bis 45 % Kohlenstoff, 80/, Wasserstoff und 130/, Stickstoff.
  • Paromomycin ist bakteriostatisch hoch wirksam gegen eine Vielzahl von pathogenen Organismen. Insbesondere ist Paromomycin voll wirksam in vitro gegen Staphylococcusstämme, die gegen Oxytetracyclin, Erythromycin und Carbomycin resistent sind.
  • Die Tabelle IV erläutert das antibakterielle Spektrum von Paromomycin, verwendet als Sulfat in vitro.
    Tabelle IV
    Antibakterielles Spektrum von Paromomycin-Sulfat*)
    Mindestliemm-
    konzentration
    Kultur von Paromomycin-
    Sulfat'v'#' @
    g/ccm
    Clostridium perfringens . . . . . . . . . . . . 100,0
    Corynebacterium diphtheriae ....... 0,39
    Diplococcus pneumoniae . . . . . . . . . . . 100,0
    Micrococcus pyogenes var. aureus... 0,78
    Streptococcus pyogenes ........... 25,0
    Streptococcus salivarius ........... 50,0
    Aerobacter aerogenes ............. 6,25
    Brucella suis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,13
    Escherichia coli .................. 12,5
    - Klebsiella pneumoniae ............ 1,56
    Neisseria catarrhalis .............. 0,78
    Pasteurella multocida ............. 6,25
    Proteus vulgaris . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,13
    Pseudomonas aeruginosa .......... 50,0
    Salmonella paratyphi ............. 1,56
    Salmonella schottmuelleri . . . . . . . . . . 12,5
    Salmonella typhosa ............... 6,25
    Shigella dysenteriae . .......... .... 12,5
    Shigella paradysenteriae ........... 12,5
    Shigella sonnei ................... 12,5
    Vibrio comma . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . 25,0
    Mycobacterium phlei .............. 0,19
    Mycobacterium tuberculosis v ar.
    hominis........................ 0,19
    Bestimmt in doppelten Serien Verdünnungsversuche mit
    Fleischbrühe.
    *T) Geschätzte Reinheit 60 bis 70°/0.
    Paromomvcin ist ein wirksames Mittel für die Verhütung von Potentialinfektionen durch pathogene Mikroorganismen. Paromomycin besitzt bemerkenswerte Antiparasiteneigenschaften und ist besonders wertvoll zur Bekämpfung von Endomoebahistolytica, die die Amoebiasis hervorruft. Paromomycin ist auch wertvoll für die Behandlung von lokalen Oberflächeninfektionen, die durch verschiedene pathogene Mikroorganismen hervorgerufen werden, und ist besonders anv#endbar bei der Behandlung der Infektion, die hervorgerufen wird durch Staphylococcusstämme, die resistent sind gegenüber zahlreichen gewöhnlich angewendeten Antibioticis, z. B. Oxytetracyclin, Erythromy cin, Carbomycin u. dgl. Für diese Anwendung kann das Paromomycin als freie Base oder als Mineralsäure eines Additionssalzes, z. B. die freie Base oder das Vineralsäureadditionssalz, wie das Hydrochlorid, Sulfat usw., angewendet werden. Es kann in zahlreichen geeigneten Zubereitungen, z. B. als Pulver mit einem inerten Streckmittel, wie Talk, Stärke usw., als Salbe mit einer inerten Salbengrundlage und kleineren Mengen Paromomycin oder als verdünnte Lösung in Wasser, gegebenenfalls mit einem verträglichen oberflächenaktiven Mittel, angewendet werden. In diesen Formen kann das Paromomycin zweckmäßig mit einer Konzentration von etwa 5 mg/ccm in den Lösungen und von etwa 5 mgg bei den Pulvern und Salben angewendet werden. Paromomy cin hat den Vorteil, daß es relativ ungiftig und unter den schwankenden Verwendungsbedingungen beständig ist. Bei seiner Verwendung als Bakteriostatikum wird das Paromomycin direkt der Infektionsstelle zugeführt; eine weitere Zuführung kann, falls erforderlich, periodisch erfolgen. Auch kann das Paromomycin in Kombination mit anderen bakteriostatischen Mitteln verwendet werden.
  • Um die technische Bereicherung durch das vorliegende Verfahren des weiteren darzutun, seien noch folgende Vergleichsversuche mitgeteilt, die die Wirkung des Paromomy cins mit der des Terramycins gegenüber einer Reihe von pathogenen Mikroorganismen vergleichen. 1. In vitro
    Pathogener ivEndesthemmkonzentration
    Mikroorganismus Y%ccm
    Paromomycin Terramycin
    Proteus vulgaris ...... 3,13 größer als 1000
    Endamoeba histolytica 1,25 bis 5,0 133
    E. coli . . . . . . . . . . . . . . 3,1 ' größer als 100
    Paracolobactrum sp.. . . 5,0 größer als 100
    2. In-vivo-Versuche a) Es wurden Mäuse mit Pseudomonas aeruginosa infiziert und teils gar nicht, teils mit Paromomycin und teils mit Terramycin behandelt. 60°/o der mit Paromomycin behandelten Mäuse überlebten bei einer Zugabe des Antibiotikums in einer Menge von 500 mg/kg bei 2tägiger Behandlung den Versuch. Keine der Kontrollmäuse und der mit Terramycin behandelten Mäuse überlebte den Versuch.
  • b) Ähnliche Versuche wurden an mit Staphylococcen infizierten Mäusen durchgeführt. Dosierung: 2,5 mg je kg und Tag. Es überlebten 95 °,l, der mit Paromomycin behandelten Mäuse den Versuch. Bei einer Dosierung von 5 mg je kg und Tag überlebten alle mit Paromomycin behandelten Mäuse den Versuch. Auf der anderen Seite überlebten bei Behandlung mit Terramycin bei einer Dosierung von 12,5 mg je kg und Tag nur 5 °a der Mäuse und bei einer Dosierung von 25 mg je kg und "Tag nur 200,!, der Mäuse den Versuch. c) Bei Behandlung von mit Klebsiena pneumoniae infizierten Mäusen waren die Mäuse bei einer einzigen Injektion von 25 mg!kg geschützt, und es wurde eine vollständige Sterilisierung des Blutstroms erzielt. Beim Vergleich mit einer mit Terramycin behandelten Maus starb diese, und selbst bei einer Dosierung von 200 mg/kg war keine Sterilisierung des Blutes erzielbar.
  • d) Bei Versuchen an Hunden gegenüber E. histolytica ergaben Dosierungen von 6,25 bis 25 mg je kg und Tag Paromomycin eine vollständige Heilung, während eine Dosierung von 25 mg je kg und Tag Terramycin ohne Einwirkung auf die Infektion war.
  • Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert Beispiel 1 12 1 Nährmedium mit der folgenden Zusammensetzung:
    0f
    Glucose-Monohydrat ................. 0,5
    Glycerin ............................ 0,5
    Säurehydrolysiertes Casein . . . . . . . . . . . . 0,3
    Pepton ............................. 0,25
    Brauereihefe ........................ 0,1
    Maisschlempenfeststoffe .............. 0,25
    Soyabohnenölkuchen ................. 0,25
    Rückstand der Aceton-Butanol-Gärung 0,25
    Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5
    Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,1
    Wasser . . . . . . . . . . . . . zum Auffüllen auf 100,0
    wird in einen 30-1-Gärbehälter aus rostfreiem Stahl eingebracht, der mit Anschlußstücken, mit Sprühverteiler, Schlagrührer, Prallblechen und Probeleitungen ausgerüstet war. Das Medium wird durch 2stündiges Erhitzen auf 121' sterilisiert, dann abgekühlt und mit 20 ccm einer Sporensuspension aus zwei Moyers Sporen-Agar-Strichkulturen von Streptomyces rimosus forma paromomycinus in steriler 0,1 °oiger Natriumheptadecylsulfatlösung beimpft. Das beimpfte Kulturgemisch wird 60 Stunden bei 26' entwickelt, während welcher Zeit das Gemisch mit 200 Limin gerührt und sterile Luft in das Medium durch den Sprühverteiler mit einer Geschwindigkeit von 121'min eingeleitet wurde. Ein Teil des anfallenden entwickelten Kulturgemisches wird für die Beimpfung von 161 Nährmedium mit folgender Zusammensetzung verwendet.-
    ' r
    Glukose-Monohydrat ................. 1,0
    Soyabohnenölkuchen ................. 1,0
    Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5
    Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,1
    Ammoniumchlorid ................... 0,167
    Mit Salzlösung ausgezogener
    Schu#einemagenrückstand . . . . . . . . .. . 0,5
    Wasser . . . . . . . . . . . zum Auffüllen auf 100,0
    Der pn-Wert dieses Nährmediums wird mit 10 n-Natronlauge auf 7,5 eingestellt und das Nährmedium in einen 30-1-Nährbehälter aus Glas eingebracht, der mit Verteilerrohr, Schlagrührer, Prallplatten und Probeleitung ausgestattet ist. Das Medium wird durch 2stündiges Erhitzen auf 121- sterilisiert, abkühlen gelassen und mit 800 ccm des, wie oben beschrieben, erhaltenen Kulturgemisches beimpft. Das anfallende Kulturgemisch wird 9.1 Stunden bei 26- entwickelt, während welcher Zeit das Gemisch mit 200 t- min gerührt wird und sterile Luft in das Medium durch das Verteilerrohr mit einer Geschwindigkeit von 161 min eingeleitet wird. Während der Entwicklung wird ein Schäumen, falls notwendig, durch Zugabe von rohem Schmalz und 'Mineralölen mit Mono- und Diglyceriden verhindert. Am Ende der Entwicklung wird das Gärkulturgemisch mit konzentrierter Salzsäure auf einen pH-Wert von 2 eingestellt, die vorhandenen festen Stoffe abfiltriert und der Filterkuchen mit Wasser gewaschen. Die Waschwässer werden mit dem Hauptfiltrat vereinigt, auf einen pH-Wert von 7,0 eingestellt und 15,51 der filtrierten Kulturflüssigkeit in eine Austauschersäule (3,75 cm innerer Durchmesser), die mit 380 ccm Carbonsäureharz gefüllt ist, eingeführt, die vorher nacheinander mit 21 wäßriger Lösung mit 37,5 g Natriumhydroxyd und mit 21 Wasser gewaschen war. Die Säule mit dem Paromomycin wird mit 2 Volumina Wasser gewaschen und mit 0,5n-Salzsäure eluiert. Die ersten 19,41 Perkolat enthalten wenig oder kein Paromomycin und schwanken im pH-Wert von 6 bis 7,3. Wenn der pH-Wert des Eluats unter 6,0 zu fallen beginnt, werden 21 Eluat aufgefangen. Die 21 Eluat, die, wie oben angegeben, aufgefangen wurden, werden bis zum pH-Wert 6 mit 10 n-Natronlauge neutralisiert und filtriert. Das Filtrat wird durch Eindampfen im Vakuum bis auf etwa 1 1 eingeengt.
  • Eine Adsorptionssäule wird hergestellt, indem man ein breiartiges Gemisch aus 65g mit Säure gewaschener Aktivkohle und 50 g Diatomeenerde in eine 3,75-cm-Säule gießt und 300 cm3 des eingeengten Filtrates zugibt. Die Säule wird mit 400 cm3 Wasser gewaschen und nacheinander mit 325 ccm Wasser, 425 cm-3 1%igem wäßrigem Aceton und 400 cm3 100;'0igem wäßrigem Aceton eluiert. Die Wasser- und Acetoneluate werden eingeengt und lyophilisiert unter Gewinnung von Paromomycin-Hydrochlorid als Pulver. Das Produkt wird gereinigt, indem man das Pulver in Methanol aufnimmt, zur Lösung einen großen Überschuß Aceton zugibt und die sich abscheidende Fällung durch Filtrieren gewinnt. Das Produkt Paromomycin-Hydrochlorid besitzt eine optische Drehung a]D = r 56,5° (1% in Wasser).
  • Um Paromomycin als freie Base zu gewinnen, löst man das Hydrochlorid in Wasser als 3 %ige Lösung, gießt die Lösung in eine Adsorptionssäule mit einem Anionaustauscherharz in der Hydroxylform und wäscht die Säule mit etwas Wasser. Der wäßrige Ablauf wird durch Lyophilisieren bis zur Trockene konzentriert und das erhaltene feste Produkt gereinigt, indem man es in siedendem absolutem Äthanol aufnimmt, abkühlt und das feste Produkt Paromomycin gewinnt. [a]ö = 64° (1% in Wasser). Beispiel 2 Für die Herstellung eines frischen Impfproduktes für die Herstellung von Paromomycin in der nachstehend beschriebenen Weise wird Nährmedium mit der folgenden Zusammensetzung : ",
    Glucose-Monohydrat ................. 1,0
    Soyabohnenölkuchen ................. 1,0
    Mit Salzlösung ausgezogener Schweine-
    magenrückstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5
    Ammoniumchlorid ....... ... ....... .. 0,167
    Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5
    Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5
    Wasser . . . . . . . . . . . zum Auffüllen auf 100,0
    in einem Nährbehälter aus rostfreiem Stahl eingebracht, und der pH-Wert wird mit 6 n-Natronlauge auf 7,5 eingestellt. Das Medium wird durch 1stündiges Erhitzen auf 121° sterilisiert, dann abgekühlt und mit 40 cm' Sporensuspension von streptomyces rimosus forma paromomycinus in 0,1%iger steriler Natriumheptadecylsulfatlösung, die in gleicher Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt wurde, beimpft. Das Kulturgemisch wird dann 64 Stunden bei 26° entwickelt, während welcher Zeit sterile Luft durch einen Verteiler zugeführt wurde. Während der Fermentation wurde ein steriles Gemisch aus rohem Schmalz und Mineralölen, das Mono- und Diglyceride enthielt, zur Bekämpfung der Schaumbildung zugegeben.
  • Das so erhaltene Kulturgemisch wird verwendet, um die nachstehend bereitete Hauptkultur zu impfen. Medium mit der Zusammensetzung
    Glucose-Monohydrat ................. 1,0
    Soyabohnenölkuchen ................. 1,0
    Mit Salzlösung extrahierter Schweine-
    magenrückstand ................... 0,5
    Ammoniumchlorid ................... 0,167
    Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5
    Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5
    Wasser . . . . . . . . . . . . zum Auffüllen auf 100,0
    wird hergestellt in einem Nährbehälter aus rostfreiem Stahl, und der PH-'VVert wird mit 6 n-Natronlauge auf 7,5 eingestellt. Das Medium wird durch 1stündiges Erhitzen auf 121' sterilisiert und abkühlen gelassen. Das sterile Medium wird mit der oben beschriebenen Kultur beimpft und 72 Stunden bei 26° entwickelt, während welcher Zeit durch einen Verteiler sterile Luft zugeleitet wurde und das Kulturgemisch mit einem sich mit einer Geschwindigkeit von 230 U/min drehenden Schlagrührer gerührt wurde. Um ein übermäßiges Schäumen während der Entwicklung zu verhindern, wurden, wenn erforderlich, 8,11 steriles Gemisch aus rohem Schmalz und Mineralölen zugegeben.
  • Am Ende der Entwicklung wird das Kulturgemisch mit konzentrierter Salzsäure auf einen pH-Wert von 2 eingestellt, filtriert und der Filterkuchen mit Wasser gewaschen. Die kombinierten Filtrate und Waschwässer «erden neutralisiert und auf eine Adsorptionssäule aufgegeben, die mit 131 Carbonsäureharz gefüllt war, das vorher durch Perkolieren mit einer Lösung von 1,265 g Natriumhydroxyd in 601 Wasser neutralisiert war. Die Säule mit dem Paromomycin wird mit etwa 401 Wasser gewaschen und mit 0,5 n-Salzsäure ausgezogen. Wenn der p1,-Wert des Ablaufs aus der Kolonne unter 6 sinkt, werden 88,5 1 Eluat aufgefangen, mit 6 n-Natronlauge neutralisiert und durch Eindampfen im Vakuum auf etwa 1!l0 Volumen eingeengt. 1r,31 des konzentrierten Eluats wird auf eine Adsorptionssäule, ein Rohr mit einem Fassungsvermögen von etwa 360 cm', aufgegeben, die mit einem wäßrigen Brei aus 80 g Aktivkohle und 60 g Diatomeenerde gefüllt war. Das in der Säule enthaltene Paromomycin-Hydrochlorid wird durch Eluieren mit 11:.'21 Wasser gewonnen. Das Eluat wird konzentriert, ausgefroren und in gefrorenem Zustand unter hohem Vakuum getrocknet. Das erhaltene feste Produkt Paromomycin-Hydrochlorid stellt eine 64%ige Ausbeute der ursprünglich im fertigen Gärkulturgemisch vorhandenen Paromomycinaktivität dar.
  • Um das Paromomycin-Hydrochlorid in das entsprechende Sulfat umzuwandeln, löst man 1 g Paromomycin-Hydrochlorid in 25 cm-' Wasser und gibt 4,5 cm3 molarer wäßriger Schwefelsäure zur Lösung. Die entstehende Fällung wird abfiltriert und der Filterkuchen mit Methanol gewaschen und getrocknet. Das entstehende Produkt Paromomycin-Sulfat in einer Chlorionen enthaltenden Form wird in Wasser gelöst, und der pli Wert der Lösung wird auf 6,0 eingestellt durch Vermischen mit einer ausreichenden Menge Anionenaustauscherharz in der Hydroxylform. Das Harz wird abfiltriert, und das Filtrat wird durch Lyophilisieren konzentriert. Das zurückbleibende Harz wird in eine weiße feste Masse durch Digerieren mit Aceton umgewandelt. Das feste Produkt wird durch Filtrieren isoliert, mit Aceton gewaschen und getrocknet. Das Produkt Paromomycin-Sulfat besitzt eine optische Drehung -La]' von 50,5-D (1,50,1, in Wasser).
  • Beispiel 3 Für die Herstellung eines frischen Impfmittels für die hernach beschriebene Herstellung von Paromomycin in großem Maßstab werden 121 Nährmedium mit folgender Zusammensetzung
    ` "/o
    Glucose-Monohydrat ................. 2,0
    Soyabohnenölkuchen ................. 1,0
    Mit Salzlösung ausgezogener Schweine-
    magenrückstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5
    Ammoniumchlorid ................... 0,167
    Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5
    Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5
    Wasser . . . . . . . . . . . . zum Auffüllen auf 100,0
    in einen 30-1-Gär-Rührbehälter eingebracht, und der pH-Wert wird mit 6 n-Natronlauge auf 7,5 eingestellt. Das ;Medium wird durch 2stündiges Erhitzen auf 121 ° sterilisiert. Man läßt das Medium abkühlen und impft mit 20 cm3 Sporensuspension von streptomyces rimosus forma paromomycinus in 0,1°joiger steriler Natriumheptadecylsulfatlösung, die, wie im Beispiel l beschrieben, hergestellt wurde. Das Kulturgemisch wird 71 Stunden bei 26° entwickelt, während sterile Luft durch einen Verteiler mit einer Geschwindigkeit von 121 je Minute eingeleitet und das Gemisch mit Hilfe eines Schlagrührers mit einer Geschwindigkeit von 200 U/min gerührt wurde.
  • Die so erhaltene entwickelte Kultur wird zum Impfen der wie nachstehend hergestellten Hauptkultur verwendet. Medium mit der Zusammensetzung
    °/o
    Glucose-Monohydrat ................. 2,0
    Sojabohnenölkuchen.................. 1,0
    :Mit Salzlösung ausgezogener Schweine-
    magenrückstand ................... 0,5
    Ammoniumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,16/
    Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5
    Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5
    Wasser . . . . . . . . . . . . zum Auffüllen auf 100,0
    wird in einen 30-1-Gärbehälter aus rostfreiem Stahl gegeben und durch 1stündiges Erhitzen auf 121° sterilisiert. Man läßt das Medium abkühlen und imptt dann mit 100 cm3 des frischen, wie oben angegeben, hergestellten Impfmittels. Das geimpfte Medium wird 24 Stunden bei 26° entwickelt, während sterile Luft durch einen Verteiler zugeleitet wird.
  • 11251 Nährmedium mit der gleichen Zusammensetzung, wie oben beschrieben, werden hergestellt und in einen 1890-1-Nährbehälter aus rostfreiem Stahl eingebracht, und das Medium wird durch 1stündiges Erhitzen auf 121' sterilisiert. Das sterile Medium läßt man abkühlen und impft es mit 38 1 Kulturgemisch aus der vorhergehenden Gärung. Das beimpfte Medium wird 23 Stunden bei 26° entwickelt, während durch einen Verteiler Luft zugeführt und das Medium mit einem Schlagrührer mit einer Geschwindigkeit von 84 U/min gerührt wird. Während der Fermentation werden, um ein übermäßiges Schäumen zu vermeiden, 3,91 steriles Gemisch aus rohem Schmalz und Mineralölen mit Mono- und Diglyceriden nach Bedarf zugesetzt.
  • 35401 Medium mit der gleichen Zusammensetzung wie oben wurden angesetzt und in einen 7570-1-Gärbell:ilter aus rostfreiem Stahl eingebracht. Das Medium wird durch 1stündiges Erhitzen auf 121- sterilisiert und abkühlen gelassen. Das sterile Medium wird mit 7501 der oben beschriebenen Kulturmischung beimpft und 49 Stunden bei 26° entwickelt. Während der Entwicklung wird Luft zugeführt, und das Medium wird mit einem Schlagrührer von 125 U/min gerührt. Das Kulturgemisch (77601 mit Paromomycin in einer Konzentration von angenähert 2,2 mg,;cm3) wird filtriert, der Filterkuchen wird mit Wasser gewaschen, und die vereinigten Filtrate und Waschwässer werden auf einen p.-Wert von 7,2 eingestellt. Die Kulturflüssigkeit und Waschwässer usw. werden auf eine 45-cm-.@dsorptionssäule aufgegeben, die mit 1841 Carbonsäureharz gefüllt und das Harz durch Perkolieren mit 7761 0,6 n-Natronlauge neutralisiert wurde. Die Kolonne wird dann mit etwa 12301 Wasser gewaschen und mit 21201 0,5 n-Salzsäure und dann mit 79510,6 u-Salzsäure gewaschen, wobei nach jedem Eluieren mit Säure eine Waschung stattfand, «-as ein Gesamteluatvolumen von 37541 ergab.
  • Die vereinigten Eluate der verschiedenen Versuche wurden mit 6 n-Natronlauge auf einen pii-Wert von 9,5 eingestellt. Es wurde dann Aktivkohle mit einer Geschwindigkeit von 1,5 Gewichtsprozent je Volumen und Diatomeenerde mit einer Geschwindigkeit von 1 Gewichtsprozent je Volumen zugefügt und das Gemisch 1/3 Stunde gerührt. Das Gemisch wurde in einer Filtrierpresse filtriert und mit Wasser gewaschen. Das Paromomvcin wird mit 0,5 n-Schwefelsäure und 0,1 n-Schwefelsäure eluiert. Die Schwefelsäureeluate werden vereinigt und über Anionaustauscherliarz in der Hydroxvlform geleitet. Der pn-Wert des Eluats wurde periodisch bestimmt und, wenn er unter pii 9 absinkt, das Harz regeneriert. Das Perkolat enthält die freie Base Paromomvcin.
  • 646 cm3 des konzentrierten Perkolats mit 1,3 bis 1,5 g Paromomvcin werden mit 1 n-Schwefelsäure auf einen pii-Wert von 7,3 eingestellt und durch 5 cm3 Carbonsäureharz in der Ammoniumform geleitet. Das Harz wird mit Wasser gewaschen und das Wasser mit geringer Wirksamkeit verworfen. Das Paromomycin wird dann mit 1 n-Ainmoniak eluiert, und das Eluat wird durch Ausfrieren getrocknet. Die Ausbeute des Paromomycins beträgt 1,125 g.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verwendung eines Stammes von Streptomyces rimosus forma paromomvcinus zur Herstellung von Paromomycin auf üblichem biologischem Wege, Gewinnung des Antibiotikums aus dem Gärmedium, insbesondere durch Extraktion und ;'oder Adsorption und Eluierung, gegebenenfalls Reindarstellung des Antibiotikums und gegebenenfalls Überführung in seine Salze. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 862 647; USA.-Patentschrift Nr. 2 516 080.
DEP16297A 1955-05-20 1956-05-18 Herstellung und Gewinnung von Paromomycin Pending DE1025573B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2516080A (en) * 1949-10-13 1950-07-18 Pfizer & Co C Terramycin and its production
DE862647C (de) * 1949-10-13 1953-01-12 Pfizer & Co C Verfahren zur Herstellung eines Antibiotikums

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