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Die Erfindung betrifft ein Umlenkgetriebe
für ein
Treibstangenverschluss mit einem insbesondere rückwärtig an einem Stulp vorgesehenen
Getriebegehäuse,
in welches Abschnitte zweier Treibstangen ragen, welche derart mit
einem um 180° umlenkgeführten Kraftübertragungsmittel
miteinander bewegungsgekoppelt sind, dass eine Linearbewegung einer
der beiden Treibstangen in eine Richtung die andere Treibstange
in Gegenrichtung antreibt.
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Derartige Umlenkgetriebe für Treibstangenverschlüsse sind
im Stand der Technik bekannt. Bekannt ist es, Kraftübertragungsmittel
in Form ein oder mehrerer Ritzel zu gestalten, deren Zähne in Zahnstangenabschnitte
der Treibstangen eingreifen, so dass die Verlagerung einer der beiden
Treibstangen in die eine Richtung eine gegenläufige Bewegung der anderen
Treibstange zur Folge hat.
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Die
EP
0 327 264 beschreibt ein gattungsgemäßes Umlenkgetriebe, in Form
eines Antriebsgetriebes mit einem Fensterdrücker. Der Fensterdrücker greift
dabei mit einem Kurbelzapfen an einen der beiden Treibstangenabschnitte
an. Die beiden dort sich gegenüberliegenden
Treibstangenabschnitte sind verzahnt. Das Kraftübertragungsmittel ist dort als
Zahnriemen ausgebildet, dessen Zähne
in die Zahnlücken
der Treibstangenabschnitte eingreifen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
gattungsgemäßes Umlenkgetriebe
gebrauchsvorteilhaft derart weiterzubilden, dass die Kraftübertragung
verbessert ist.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die
in den Ansprüchen
angegebene Erfindung.
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Der Anspruch 1 sieht im Wesentlich
vor, dass das Kraftübertragungsmittel
eine Vielzahl von Kraftübertragungsglieder
aufweist, die in Form zweier lückenlo ser
Reihen in einer 180°-Führung des
Getriebegehäuses
verschieblich angeordnet sind. Zufolge dieser Ausgestaltung ergibt
sich eine bessere Kraftübertragung
zwischen den beiden Treibstangenabschnitten. Die Kraftübertragung
erfolgt jetzt über mehrere
Kraftübertragungsglieder,
die zudem in einer 180°-Führung des Getriebegehäuses verschieblich
angeordnet sind, so dass auch das Getriebegehäuse einen Beitrag zur Kraftübertragung
liefert. Die Kraftübertragungsglieder
sind vorzugsweise zwischen Angriffsgliedern der Treibstangenabschnitte angeordnet.
Diese Angriffsglieder können
von Abwinklungen der Treibstange gebildet sein, die in die 180°-Führung des
Getriebegehäuses
hineinragen. In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Kraftübertragungsglieder
als aneinander anliegende Schubkörper
ausgebildet sind. Zufolge dieser Ausgestaltung erfolgt die Kraftübertragung
von der einen Treibstange auf die andere Treibstange durch einen
Druck, der auf die Schubkörper
ausgeübt wird,
so dass diese sich entlang der 180°-Führung innerhalb des Getriebegehäuses verlagern
können. Weiter
ist es von Vorteil, wenn die Schubkörper von den Angriffsglieder,
also bspw. von Abwinklungen der Treibstange, an der Wandung einer
die 180°-Umlenkführung bildenden
Gehäuseaussparung
entlangschiebbar sind. Hierzu ist es von Vorteil, wenn die Gehäuseaussparung
als Ringkanal ausgebildet ist. Dieser Ringkanal besitzt dann zwei
sich parallel zueinander in Richtung der Verlagerungsrichtung der Treibstange
erstreckende Abschnitte. In diesen Abschnitten bewegen sich bei
der Treibstangenverlagerung die Angriffsglieder. Die beiden sich
geradlinig erstreckenden Abschnitte sind durch Bogenabschnitte miteinander
verbunden, die die Gehäuseschmalseitenwände bilden.
Entlang der Bogenabschnitte verschieben sich die Schubkörper, wenn
auf sie Druck ausgeübt
wird. In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Schubkörper in
der Lage, entlang der Gehäusewandung
zu rollen. Sie sind demzufolge vorzugsweise als Rollkörper ausgebildet.
Dies ist insbesondere im Bereich der Bogenabschnitte von Vorteil. Dort
können
die Rollkörper
abrollen. Die Schubkörper
können
aber auch entlang der Gehäuseaussparungswandung
gleiten. Dann reicht es aus, wenn die Schubkör per rundzylindrische Körper oder
zumindest zylinderförmige
Körper
ausbilden. Die Schubkörper
können
lose und in einander berührender
Anlage in der Gehäuseaussparung
einliegen. Ein Schubkörper
liegt dann hinter dem anderen. Der Ringkanal besitzt vorzugsweise
in seiner Mitte einen sich in Richtung der Gehäuseerstreckung erstreckenden
Steg. Dieser Steg besitzt etwa die Höhe der Schubkörper. Dies
bringt den Vorteil, dass ein auf den Steg gesetzter Deckel die Schubkörper in
der Führung
hält. Der
Deckel braucht sich dabei nicht über
die gesamte Fläche
der Gehäuseaussparung erstrecken.
Es reicht, wenn der Deckel genügend große Abschnitte
der Schubkörper überfängt. Außerdem ist
es von Vorteil, wenn zwischen der Gehäuseinnenwandung und dem Rand
des Deckels ein Freiraum verbleibt, da in diesen Freiraum das Angriffsglied
der Treibstange einragen kann. Da insgesamt zwei Reihen von Schubkörpern vorgesehen sind,
die mit nur geringem Spiel aneinander liegen, werden Hin- und Rückbewegung
einer Treibstange auf eine andere Treibstange übertragen. Eine der beiden
Treibstangen kann an ihrem Ende einen Riegelkopf aufweisen, der
in ein Gegenschließteil
eines Türrahmens
oder dergleichen eingreifen kann. Die andere Treibstange kann von
einem Schloss oder dergleichen angetrieben werden.
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Der Gegenstand der Erfindung ist
nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles
dargestellt. Es zeigt:
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1 eine
Ansicht des komplett montierten Treibstangenumlenkgetriebes im Profil,
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2 eine
Draufsicht auf das komplette Treibstangenumlenkgetriebes, wobei
das Getriebegehäuse 2 zur
Einsicht aufgebrochen ist,
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3 den
Schnitt gemäß der Linie
IV-IV in 2,
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4 der
Aufbruch aus 2 gemäß dem Schnitt
V-V in 3, aufgeschnitten,
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5 die
klappfigürliche
Seitenansicht von 2,
das Getriebegehäuse
zur Einsicht aufgebrochen,
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6 den
Schnitt gemäß der Linie
VI-VI in 5,
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7 der
Aufbruch aus 6 gemäß dem Schnitt
VII-VII in 6,
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8 ein
zerlegtes Treibstangenumlenkgetriebe in isometrischer Darstellung,
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9 ein
Treibstangenumlenkgetriebe in Grundstellung, das Getriebegehäuse ist
zur Einsicht aufgebrochen,
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10 ein
Treibstangenumlenkgetriebe, bei Betätigung halb ausgefahren, das
Getriebegehäuse zur
Einsicht aufgebrochen und
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11 ein
Treibstangenumlenkgetriebe in der Endposition nach der Betätigung,
das Getriebegehäuse
zur Einsicht aufgebrochen.
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Das Ausführungsbeispiel ist ein Kantriegelgetriebe.
Im Eckbereich eines nicht dargestellten Türflügels kann der mit der Bezugsziffer 3 bezeichnete,
winkelförmig
gestaltete Stulp montiert werden. Rückwärtig des Stulps 3 befindet
sich eine Riegelstange 4 mit einem endseitigen, trapezförmigen Riegelkopf 15,
der durch eine Öffnung
im Winkel des Stulps austreten kann. Mittels eines Stufendornes 13,
der ein Langloch der Riegelstange 4 durchgreift, ist die
Riegelstange 4 am Stulp 3 verschiebbar gehalten.
Das dem Riegel 15 abgewandte Ende der Riegelstange 4 ragt
in ein Getriebegehäuse 2 hinein.
In das Getriebegehäuse 2 ragt
auch ein Ende einer Treibstange 5 hinein, die von einem
nicht dargestellten Verschluss verlagert werden kann. Um den Riegel 15 durch
das Fenster im Stulp 3 hinaus zu verlagern, muss die Treibstange 5 in
Gegenrichtung zur Riegelstange 4 verlagert werden.
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Die Bewegungsumkehr erfolgt innerhalb
des Getriebegehäuses 2.
Das Getriebegehäuse 2 besteht
aus einem Druckgusskörper,
der im Inneren eine ringförmig
geschlossene Aussparung aufweist, die vom Stulp 3 verschlossen
ist.
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Die ringförmige Aussparung 7 besitzt
eine äußere Wandung 8,
die zwei parallel zueinander verlaufende Wandungsabschnitte ausbildet,
die über
einen 180°-Bogen
miteinander verbunden sind. Die innere Wandung 9 der Aussparung 7 wird
von einem Steg ausgebildet. Der Boden der Aussparung bildet eine
Laufbahn 10. Der Übergang
des Bodens zu den beiden Wänden 8, 9 der
Aussparung 7 erfolgt über eine
schmale Nut 11.
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Innerhalb der ringförmig geschlossenen
Aussparung 7 liegen dicht an dicht zylinderförmige Schubkörper 6.
In diametraler Gegenüberlage
ragen Abwinklungen der Treibstangen 4, 5 zwischen
die Schubkörper 6.
Diese Abwinklungen bilden Angriffsglieder 14. Im Bereich
der Angriffsglieder 14 bilden die Treibstangen verrundete
Schrägen 18 aus.
Hierdurch wird verhindert, dass die Enden der Treibstangen gegeneinanderfahren.
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Wie insbesondere der 3 zu entnehmen ist, ist der Steg 16 mit
einem Deckel 12 versehen. Der Randbereich des Deckels 12 ragt über die
Aussparung 7. Er ist mit Haltebolzen 23 am Steg 16 befestigt.
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Die Angriffsglieder 14 sitzen
an verschmälerten
Endabschnitten der Treibstangen 4, 5. Diese verschmälerten Abschnitte
durchragen Aussparungen 22 des Gehäuses 2. Die verschmälerten Abschnitte liegen
zwischen Stulp 3 und Deckel
12. Der Rand des Deckels überfängt dabei
die Stirnseiten der Schubkörper 6.
Die Abwinklungen 14 der Treibstange 4, 5 ragen
am Deckel vorbei in einen Zwischenraum zwischen den Schubkörpern 6.
Der Spalt zwischen dem Deckel 12 und der Wandung 8 ist
so groß gewählt, dass
die Abwinklung 14 dort hindurchgreifen kann, aber andererseits
so klein, dass die Schubkörper 6 durch
diesen Spalt nicht hindurchtreten können, sondern zwischen Rand
des Deckels 12 und Laufbahn 10 geführt sind.
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Die Funktionsweise der Vorrichtung
ist die Folgende: Ein nicht dargestellter Treibstangenverschluss
verlagert die Treibstange 5 in Richtung weg vom Getriebegehäuse 2.
Ausgehend von einer Betriebsstellung, wie sie in der 9 dargestellt ist, verschiebt
das Angriffsglied 14 die Treibstange 5 die zylinderförmigen Schubkörper 6 entlang
der Laufbahn 10 um die Bogenabschnitte der Aussparung 7.
Der letzte in der Reihe liegende Schubkörper 6 beaufschlagt
das Angriffsglied 14 der den Riegelkopf 15 aufweisenden
Treibstange 4. Die Treibstange 4 verlagert sich
demzufolge entgegengesetzt zur Treibstange 5 über die
in 10 dargestellte Zwischenstellung
hinaus bis in die in 11 dargestellte
Verriegelungsstellung.
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Wird der Verschluss in einer Betriebsstellung gemäß 11 betätigt, so wird die Treibstange 5 auf das
Getriebegehäuse 2 zu
verlagert. Einhergehend damit beaufschlagt das Angriffsglied 14 der
Treibstange 5 das erste der reihenförmig hintereinderliegenden
Schubkörper 6 und
schiebt die Restlichen über
die Laufbahn 10 innerhalb der Aussparung 7 um die
180°-Führung herum,
so dass der dann zuvorderst liegende Schubkörper 6 das Angriffsglied 14 der
den Riegelkopf 15 tragenden Treibstange 4 beaufschlagt. Über die
in 10 dargestellte Zwischenstellung
wird sodann die in 9 dargestellte Entriegelungsstellung
erreicht.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich)
erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit
auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.