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Die
Erfindung betrifft ein Schubstangengetriebe mit einem Gehäuse, das
zwei Gehäusewände aufweist,
zwischen denen mindestens zwei Schubstangen übereinander liegend angeordnet
sind.
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Ein
derartiges Schubstangengetriebe kann für die Anpassung der Bewegung
flacher Schubstangen, insbesondere von Schubstangenantrieben für Fenster- und Türbeschläge verwendet
werden. Üblicherweise
weisen alle Schließ-
und Öffnungselemente
eines Fenster- oder Türbeschlages
mit Schubstangenantrieb den gleichen genormten Hub auf, welcher ihre
Arretierung bzw. Öffnung
bewirkt. Schubstangenantriebe für
Dreh/Kipp-Beschläge
arbeiten oft mit einem Hub von 36 mm. In Einzelfällen kann es erforderlich oder
sinnvoll sein, von dem genormten Hub abzuweichen. Beispielsweise
kann bei einem zweiteiligen Türflügel ein
Riegel zum Verriegeln des Türflügels im
Bodenbereich einen anderen Betätigungshub
aufweisen als ein Schwenkriegel zum Verriegeln des Flügels mit
dem gegenüberliegenden
Flügel. Derartige
Türverriegelungselemente
haben oft einen geringeren Betätigungshub,
z.B. von 21 mm.
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Insbesondere,
wenn das Schubstangengetriebe in dem Falzbereich des Flügels montiert
ist, sind die Platzverhältnisse äußerst eingeengt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Schubstangengetriebe zu schaffen, welches
bei geringem Raumbedarf eine große Variabilität der Bewegungshübe der miteinander
verbundenen Schubstangen ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß mindestens
eine der Gehäusewände eine
Führungsnut
aufweist, in die ein Gleitelement eingreift, und daß jede der
Schubstangen eine Aussparung aufweist, die von dem Gleitelement
durchragt wird.
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Durch
die beschriebenen Merkmale ist es möglich, voneinander abweichende
Führungen
für das
Gleitelement in den Schubstangen und in den Gehäusewänden vorzusehen. Eine erste
Bewegung der ersten Schubstange in eine erste Richtung um einen
ersten Betrag wird mittels des Gleitelements in dem Getriebe in
eine zweite Bewegung der zweiten Schubstange um einen möglicherweise
anderen Betrag oder in eine möglicherweise
andere Richtung umgewandelt.
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Auch
ist es möglich,
ein Verschieben des Gleitelements zum Verriegeln mindestens einer
der Schubstangen zu nutzen. Das Schubstangengetriebe erhält dann
zusätzlich
zur Aufgabe der Bewegungsübertragung
die Aufgabe der Arretierung beispielsweise eines Riegelelements.
Das Schubstangengetriebe kann folglich die Sicherheit des Beschlags
erhöhen.
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In
der Praxis können
alle beide Gehäusewände Führungsnuten
aufweisen, in denen jeweils ein Ende des Gleitelements eingreift.
Die Führungsnuten
in den beiden Gehäusewänden können vorzugsweise
einander gegenüberliegend
mit einander deckenden Verläufen
angeordnet sein, so daß das Gleitelement
mit seinen beiden Enden in den beiden Führungsnuten sicher geführt ist.
Das Gleitelement kann beispielsweise ein zylinderförmiger Gleitstift
mit rundem Querschnitt und einer Länge sein, die etwa das Zweifache
seines Durchmessers beträgt.
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Das
Gehäuse
kann in der Praxis aus zwei Gehäusehälften zusammengesetzt
sein. Dabei ist es sinnvoll, daß die
erste Schubstange in der ersten Gehäusehälfte aufgenommen ist und die
zweite Schubstange in der zweiten Gehäusehälfte. Jede Gehäusehälfte weist
hierfür
eine Aufnahmetasche auf, die an einem Ende offen ist. Die Tiefe
einer Aufnahmetasche entspricht im wesentlichen der Dicke einer Schubstange.
Die offenen Enden der zwei Gehäuseteile
liegen an einander gegenüberliegenden
Enden des Gehäuses.
Folglich ragt aus je einem Ende des Gehäuses jeweils eine Schubstange
nach außen.
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Die
Gehäusehälften werden
vorzugsweise mittels einer Befestigungsschraube miteinander verschraubt.
Dabei ragt die Befestigungsschraube vorzugsweise im Bereich der
Mitte des Gehäuses
durch die zwei Gehäusehälften. Die
Schubstangen können jeweils
ein Langloch aufweisen, welches sich in Längsrichtung erstreckt und die
Befestigungsschraube aufnimmt. Auf diese Weise dient die Befestigungsschraube
zusätzlich
als Führung
für die
Schubstange in ihrer längs
verlaufenden Verschieberichtung. Mit den Befestigungsschrauben kann
das Gehäuse
zusätzlich
an einem Tragelement festgeschraubt werden, z.B. an der Falznut
eines Holms eines Flügelrahmens
für eine
Tür oder
ein Fenster.
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Die
Führungsnut
in der Gehäusewand
erstreckt sich in der Praxis zumindest teilweise schräg und/oder
quer zu der Längsrichtung
der Schubstange. Eine schräg
verlaufende Führungsnut
kann bei abweichendem Schrägverlauf
der Aussparungen in den Schubstangen zu einer Übersetzung oder Untersetzung
der Bewegung der Schubstangen führen. Ein
quer zur Verschieberichtung verlaufender Abschnitt der Führungsnut
kann zusätzlich
eine Verriegelung einer Schubstange gegenüber dem Gehäuse dadurch bewirken, daß das Gleitelement
in den quer verlaufenden Abschnitt eingeschoben wird und in seiner
Verschieberichtung gegen Verlagerung gesperrt wird.
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Auch
die Aussparungen in den Schubstangen können zumindest Abschnittsweise
schräg und/oder
quer zur Längsrichtung
verlaufen, in der die Schubstangen verschoben werden.
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Bei
einer praktischen Ausführungsform
kann eine Aussparung in der ersten Schubstange schräg zur Längsrichtung
und eine Aussparung in der zweiten Schubstange quer zur Längsrichtung
verlaufen. Gleichzeitig kann die Führungsnut in den Gehäusewänden in
einem ersten Abschnitt längs
und in einem zweiten Abschnitt quer zur Längsrichtung verlaufen. Bei
einem Betätigen
der Schubstange mit der schräg verlaufenden
Aussparung wird das Gleitelement zunächst in dem längs verlaufenden
Abschnitt der Führungsnut
verlagert. Es ist also innerhalb der Führungsnut in der Verschieberichtung
geführt.
Die Bewegung der ersten Schubstange wird 1:1 auf die zweite Schubstange übertragen.
Wenn das Ende der längs
verlaufenden Führungsnut
erreicht ist, verlagert der schräg
verlaufende Abschnitt der Aussparung in der ersten Schubstange das
Gleitelement in dem quer verlaufenden Abschnitt der Führungsnut, wobei
es sich ebenfalls in der quer verlaufenden Aussparung der zweiten
Schubstange bewegt. Die zweite Schubstange wird dabei nicht bewegt.
Das Gleitelement bewirkt dabei eine Verriegelung der zweiten Schubstange
gegenüber
dem Gehäuse.
Da die zweite Schubstange dem ersten Teil des Bewegungshubs der
ersten Schubstange folgt und dann bei der weiteren Bewegung der
ersten Schubstange ohne weitere Verlagerung verriegelt wird, haben
beide Schubstangen unterschiedliche Hübe.
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Es
ist auch möglich,
daß die
beiden Aussparungen in den zwei Schubstangen schräg verlaufen, jedoch
in entgegengesetzten Winkeln zur Längsrichtung (Verschieberichtung)
der Schubstange geneigt sind. Dabei kann die Führungsnut in dem Gehäuse quer
zur Verschieberichtung (Längsrichtung)
verlaufen. Auf diese Weise wird bewirkt, daß sich die zwei Schubstangen
in entgegengesetzte Richtungen bewegen.
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Auch
diese Ausführungsform
kann mit einer Verriegelung mindestens einer der Schubstangen kombiniert
werden.
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Ausführungsformen
der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in:
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1 eine
schaubildliche Explosionsansicht einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schubstangengetriebes;
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2–4 das
Schubstangengetriebe aus 1 in drei unterschiedlichen
Schaltstellungen zusammen mit einem Türgriff zum Antreiben der Schubstange
und einem Schließelement;
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5 eine
zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schubstangengetriebes;
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6–8 eine
Draufsicht auf das Schubstangengetriebe aus 5 in drei
Schaltstellungen zusammen mit einem Türgriff zum Antreiben der Schubstange.
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Die 1 zeigt
die Elemente des erfindungsgemäßen Schubstangengetriebes.
Das Schubstangengetriebe umfaßt
ein Gehäuse,
bestehend aus zwei Gehäusehälften 1, 2,
die durch Befestigungsschrauben 3, 4 miteinander
verbunden sind. Die Befestigungsschrauben 3, 4 können zusätzlich in
ein Trägermaterial
eingeschraubt werden, um das Gehäuse
daran zu befestigen. In der ersten Gehäusehälfte 1 ist eine erste
Schubstange 5 angeordnet. In der zweiten Gehäusehälfte 2 ist
eine Schubstange 6 angeordnet.
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Die
beiden Schubstangen 5, 6 weisen Langlöcher 7, 8 auf,
welche von den Befestigungsschrauben 3, 4 durchragt
werden.
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Abweichend
von der in 1 erkennbaren Darstellung sind
die Schubstangen 5, 6 an ihren jeweils aus den
Gehäusehälften 1, 2 heraustretenden Enden 9, 10 verlängert und
können
sich über
größere Strecken
beispielsweise in einer Falznut eines Fenster- oder Türflügels erstrecken,
um unterschiedliche Verriegelungselemente des Fenster- oder Türbeschlags
zu betätigen.
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Die
Gehäusehälften 1, 2 weisen
Führungsnuten
auf, die L-förmig
sind. In 1 ist lediglich die L-förmige Führungsnut 11 dargestellt,
die in der Gehäusewand 25 der
Gehäusehälfte 1 angeordnet
ist. Die Führungsnut
in der Gehäusewand 26 der
zweiten Gehäusehälfte 2 verläuft bei
miteinander verschraubten Gehäusehälften 1, 2 parallel
und in Deckung mit der Führungsnut 11 der
Gehäusehälfte 1.
In jede Führungsnut 11 einer
Gehäusehälfte greift
ein Ende eines Gleitstiftes 12, der das Gleitelement zur
Verbindung der Schubstangen 5, 6 bildet. Die beiden Schubstangen 5, 6 weisen
in ihren übereinander
liegenden Endbereichen 13, 14 Aussparungen 15, 16 auf,
die von dem Gleitstift 12 durchragt werden.
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Der
besondere Verlauf der Aussparungen 15, 16 in Verbindung
mit dem L-förmigen Verlauf
der Führungsnut 11 bewirkt
die Bewegungsübersetzung sowie
die Verriegelung des Schubstangengetriebes.
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Dies
ist insbesondere in den 2 bis 4 zu erkennen.
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Wie
die 2 und 3 zeigen, wird in einem ersten
Bewegungsabschnitt der Schubstange 5 der Gleitstift 12 in
dem längs
verlaufenden Abschnitt 17 verschoben. Der Gleitstift 12 verharrt
dabei in dem linken Ende der schräg verlaufenden Aussparung 15 der
Schubstange 5 und in dem linken Ende der quer verlaufenden
Aussparung 16 der Schubstange 6.
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Die
Position am Ende dieses ersten Verschiebeweges ist in 3 zu
erkennen. Der erste Verschiebeweg kann beispielsweise der Betätigung eines
Fenstergriffs 19 um eine viertel Umdrehung entsprechen.
Der Fenstergriff treibt dabei die erste Schubstange 5 an.
Hierdurch kann beispielsweise ein Riegel 20 in ein Schloßgehäuse 21 eingezogen werden.
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Bei
einer weiteren Bewegung des Fenstergriffs 19 kann die untere
Schubstange 5 weiter aus dem Gehäuse 22 des erfindungsgemäßen Getriebes herausgezogen
werden (siehe 4). Dabei verschiebt die schräg verlaufende
Aussparung 15 der Schubstange 5 den Gleitstift 12 vom
linken Ende des quer verlaufenden Abschnitts 18 der Führungsnut 11 (siehe 3)
zum rechten Ende des quer verlaufenden Abschnitts 18 der
Führungsnut 11 (siehe 4). Gleichzeitig
wird der Gleitstift 12 in der quer verlaufenden Aussparung 16 der
zweiten Schubstange 6 von links nach rechts verlagert,
ohne daß sich
die Schubstange 6 in ihrer Längsrichtung bewegt. Durch das
Verlagern des Gleitstifts 12 wird eine Verriegelung der
Schubstange 6 bewirkt. Bei einer entgegengesetzten Bewegung
der Schubstange 5 verläuft
die Verlagerung des Gleitstifts 12 im ersten Bewegungsabschnitt
und dann die Verlagerung der Schubstange 6 entgegengesetzt
von der in 4 erkennbaren Positionen über die
in 3 in die in 2 erkennbaren Positionen.
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Das
in den 1–4 dargestellte
Schubstangengetriebe ist derart konstruiert, daß die Kraft nur über die
untere Schubstange 5 eingeleitet werden kann, zumindest,
soweit der zweite Abschnitt des Hubs dieser unteren Schubstange 5 zwischen
den Positionen der 3 und der 4 betroffen
ist. In diesem Bewegungsabschnitt ist ein Betätigen der oberen Schubstange 6 aufgrund
der Verriegelungswirkung durch den Gleitstift 12 ausgeschlossen.
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Der
große
Hub der ersten Schubstange 5 (z.B. von 36 mm) wird durch
das Getriebe umgewandelt in einen Hub der zweiten Schubstange 6 von
ca. 21 mm. Der Rest des Hubes der ersten Schubstange 5 dient
dem Verriegeln der zweiten Schubstange 6, wobei sich diese
nicht bewegt.
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Die 5–8 zeigen
eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Getriebes. Gleiche
Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. In dieser Ausführungsform
sind die Führungsnuten
und die Aussparungen anders angeordnet, so daß sich ein anderer Bewegungsablauf
ergibt.
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Dabei
entspricht die erste Schubstange 5 im wesentlichen der
Schubstange 5 aus den 1–4.
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Die
Gehäusehälften 1', 2' sind dahingehend abgeändert, daß die Führungsnuten 11' in den zwei einander
gegenüberliegenden
Gehäusewänden 25', 26' der beiden
Gehäusehälften 1', 2' sich ausschließlich quer
zur Längserstreckung
der Schubstangen 5', 6 erstrecken.
Der Gleitstift 12 verlagert sich folglich ausschließlich quer
in bezug auf das Gehäuse 22' (siehe 6–8).
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Die
Aussparung 16' in
der Schubstange 6' weist
zwei Abschnitte auf. Ein erster Abschnitt erstreckt sich schräg zur Längsrichtung
der Schubstange 6'.
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Dieser
schräge
Abschnitt 23 ist um einen Winkel zur Längsrichtung der Schubstange 6' geneigt, der
dem Neigungswinkel der schrägen
Aussparung 15 zur Längsrichtung
entgegengesetzt ist. Die zwei Schubstangen 5, 6' besitzen also
Aussparungsabschnitte 15, 23 mit entgegengesetzten
Neigungen. Wie in den 6 und 7 zu erkennen, verlagert
sich der Gleitstift 12 in der quer verlaufenden Führungsnut 11 in
Querrichtung, wenn die untere Schubstange 5 in das Gehäuse 22' eingeschoben wird,
wobei aufgrund der gegenläufigen
Neigung der Aussparungen 15, 16' die beiden Schubstangen 5, 6' in entgegengesetzte
Richtungen bewegt werden. Nach einem Herausschieben der oberen Schubstange 6' um die Länge des
längs verlaufenden
Langlochs 8 aus der Position der 6 in die
Position der 7 wird der Gleitstift 12 in
den quer verlaufenden Abschnitt 24 der Aussparung 16' eingeschoben,
so daß wiederum
die obere Schubstange 6' zum
Gehäuse 22' verriegelt
wird.
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Das
erfindungsgemäße Schubstangengetriebe
ermöglicht
eine Vielzahl unterschiedlicher Bewegungsübertragungen. So können beispielsweise die
Aussparungen und Führungsnuten
auch geschwungen verlaufen, so daß sie in jeder Position des
Gleitstiftes 12 ein anderes Übertragungsverhältnis erzeugen.
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- 1,
1'
- Gehäusehälfte
- 2,
2'
- Gehäusehälfte
- 3
- Befestigungsschraube
- 4
- Befestigungsschraube
- 5
- Schubstange
- 6,
6'
- Schubstange
- 7
- Langloch
- 8
- Langloch
- 9
- aus
dem Gehäuse
austretendes Ende
- 10,
10'
- aus
dem Gehäuse
austretendes Ende
- 11,
11'
- Führungsnut
- 12
- Gleitelement,
Gleitstift
- 13
- Endbereich
- 14,
14'
- Endbereich
- 15
- Aussparung
- 16,
16'
- Aussparung
- 17
- längs verlaufender
Abschnitt der Führungsnut
- 18
- quer
verlaufender Abschnitt der Führungsnut
- 19
- Fenstergriff
- 20
- Riegel
- 21
- Schloßgehäuse
- 22,
22'
- Gehäuse
- 23
- schräger Abschnitt
der Aussparung
- 24
- quer
verlaufender Abschnitt der Aussparung
- 25,
25'
- erste
Gehäusewand
- 26,
26'
- zweite
Gehäusewand