DE4026155C2 - Riegelbetätigungsvorrichtung für Türen o. dgl. - Google Patents
Riegelbetätigungsvorrichtung für Türen o. dgl.Info
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Description
Die Erfindung betrifft Ausgangsvorrichtungen oder Durchgangsvorrich
tungen, wie Türen, die besondere Vorrichtungen für Panikfälle aufweisen,
und insbesondere einen Riegelbetätigungsmechanismus für solche Vorrich
tungen.
Ausgangs- oder Durchgangsvorrichtungen für Panikfälle werden entweder für
einen normalen Ausgang oder in Verbindung mit einer Verriegelung mit hoher
Sicherheit verwendet. Dies bedeutet, daß von der Außenseite einer Tür her,
an der die Panikvorrichtung angeordnet ist, die Hochsicherheitsverriege
lung und die Verriegelung für einen Panikausgang unabhängig voneinander
betätigbar sein müssen. Wenn die Hochsicherheitsverriegelung wirkungslos
gemacht oder freigegeben oder durch einen Schlüssel oder eine andere Kom
bination betätigt wird, sollte hierdurch die Verriegelung für den Panik
ausgang nicht freigegeben werden. In ähnlicher Weise sollte bei einer
Freigabe oder Wirkungslosigkeit der Panikausgangsverriegelung oder bei
der Betätigung durch einen Schlüssel oder eine andere Kombination anderer
seits die Hochsicherheitsverriegelung nicht beeinflußt und unwirksam
gemacht werden.
Bei Vorrichtungen nach dem Stand der Technik weist ein primärer Riegel,
der als Hochsicherheitselement dienen kann, ein Hebelwerk auf, das er mit
Sekundärriegeln teilt oder gemeinsam aufweist, beispielsweise mit verbor
gen angeordneten oder außen angebrachten lotrechten Riegeln. Wenn die Be
tätigungsstange des Mechanismus verschoben wird, werden somit alle Riegel
zurückgezogen. Wenn der primäre Riegel von außerhalb der Tür zurückge
zogen wird, und zwar durch beliebige Mittel, veranlaßt das Hebelwerk dann
auch eine Zurückziehung der Sekundärriegel, und umgekehrt, d. h. wenn die
Sekundärriegel von außerhalb der Tür veranlaßt werden, sich zurückzuzie
hen, zieht sich auch der primäre Riegel zurück.
Ein typisches Beispiel für eine solche bekannte Vorrichtung, auf die hier
zur Erklärung der generellen Funktion solcher Vorrichtungen Bezug genom
men wird, findet sich in der US 4 741 563.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Riegelbetätigungsmechanismus
für eine Panikausgangsvorrichtung zu schaffen, bei der der normale Aus
gang durch eine Tür, an der die Vorrichtung montiert ist, alle Riegel
zurückzieht, d. h. einen primären Riegel und sekundäre Riegel, bei der
aber eine Bewegung entweder des primären Riegels oder der Sekundärriegel,
wenn diese von der Außenseite der Tür her betätigt werden, die jeweils
anderen Riegel nicht beeinflußt.
Ausgehend vom Stand der Technik nach der US 4 741 563 ist die Erfindung in den
Patentansprüchen gekennzeichnet.
Darüber hinaus zeigen die Druckschriften DE 23 48 998 C2, US 3 730 574 und
US 3 345 099 Konstruktionsbeispiele von Riegel- oder Schloßvorrichtungen mit Panikein
richtungen, bei denen sowohl eine stirnseitige Drehfalle bzw. ein entsprechender Riegel als
auch zusätzliche, am Türblatt unten und oben vorgesehene Treibstangenriegel vorgesehen
sind. Diese Druckschriften geben jedoch keine Anregungen für die erfindungsgemäße Aus
bildung.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der fol
genden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Fig. 1 ist eine Draufsicht auf einen bekannten Riegelbetätigungsmechanis
mus, bei dem jedoch der primäre Riegel und das Riegelgelenk
wegen der Klarheit der Darstellung nicht gezeigt sind und wobei
die Oberseite des Gehäuses entfernt ist;
Fig. 2 ist eine Seitenansicht des Mechanismus von Fig. 1, wobei der Riegel
und sein Gelenk dargestellt sind, wobei aber das Gehäuse nur
in gestrichelten Linien gezeigt ist;
Fig. 3 und 4 entsprechen den Darstellungen von Fig. 1 und 2, stellen aber
den Riegelbetätigungsmechanismus nach der Erfindung dar.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, weist ein Riegelbetätigungsmechanismus 10
ein Chassis 12 auf, an dem ein Gehäuse 14 angeordnet ist. Das Chassis 12
hat ein Paar Führungen 16 und 18, die ein Paar von sekundären Riegelbetä
tigungsschuhen 20 und 22 gleitend aufnehmen. Die Schuhe 20 und 22 haben
vorstehende Finger 24, die, wie in der US 4 741 563 dargestellt, dazu
dienen, sekundäre, nicht dargestellte lotrechte Riegel zu betätigen.
Winkelhebel 26 und 28 sind schwenkbar an dem Chassis 12 an Schwenkpunkten
30 und 32 gelagert. Erste Enden 34 der Winkelhebel sind gelenkig gekoppelt
mit innenliegenden Enden 36 der Schuhe 20 und 22, und die anderen Enden
der Winkelhebel sind in einem Halter 40 aufgenommen. Der Halter 40 ist
ein Element, das seitlich an einem Steuerhebel 42 angeordnet und einstüc
kig mit diesem ausgebildet ist.
Ein primärer Riegel 44 ist schwenkbar an dem Gehäuse 14 mittels eines
Gelenkstifts 46 gelagert. Ein weiterer Stift 48 koppelt den Riegel 44
mit einem Gelenk 50. Das letztere ist über einen Stift 52 mit einem gega
belten Ende des Steuerhebels 42 verbunden. Der Steuerhebel 42 ist mit
einem weiteren Steuerhebelwerk 54 gekoppelt, und das letztere ist mit
einer Betätigungsstange 56 gekoppelt. Die Stange 56 wird, wie auch in der
US 4 741 563 dargestellt ist, durch eine nicht dargestellte Druckunter
lage verschoben. Bei einer Verschiebung der Stange 56 nach links (gemäß
Fig. 1 und 2) werden gleichzeitig der Riegel 44 und die Schuhe 20 und
22 bewegt. Der Riegel 44 zieht sich zurück, und die Schuhe 20 und 22
bewegen sich zu dem Gehäuse 14 hin bzw. aufeinander zu. Nicht dargestellte
Vorspannmittel innerhalb des Gehäuses 14 veranlassen den Riegel 44, in
die in Fig. 2 dargestellte vorgeschobene Stellung zurückzukehren. Wegen
der Kupplung der Schuhe 20 und 22 und des Riegels 44 gemeinsam mit dem
Steuerhebel 42 veranlaßt eine von außen her (d. h. von der Außenseite der
Tür her, an der der Mechanismus 10 angeordnet ist) bewirkte Rückzugsbewe
gung des Riegels 44 auch die Schuhe 20 und 22, die lotrechten Riegel
zurückzuziehen. In ähnlicher Weise zieht sich der Riegel 44 auch dann
zurück, wenn die lotrechten Riegel veranlaßt werden, sich zurückzuziehen.
Demgemäß bietet der Mechanismus nach dem Stand der Technik nicht eine Ver
riegelung mit hoher Sicherheit.
Der in den Fig. 3 und 4 dargestellte erfindungsgemäße Mechanismus 10a bie
tet eine Verriegelung mit hoher Sicherheit und ermöglicht dennoch in einfa
cher Weise einen Ausgang aus der bzw. Durchgang durch die Tür.
Gleiche oder ähnliche Elemente und Bauteile, wie sie in den Fig. 3 und 4
gezeigt sind, tragen die gleichen oder ähnlichen Bezugsziffern wie die
entsprechenden Teile in Fig. 1 und 2. In Fig. 4 (und in Fig. 2) sind die
Winkelhebel 26 und 28 und die Schuhe 20 und 22 wegen der besseren Klar
heit der Darstellung nicht gezeigt.
Bei dem Mechanismus 10a endet der Steuerhebel 42a in einer Gabelung, in
der das Gelenk 50 mittels eines Stiftes 52 gelenkig gelagert ist, aber
er hat keinen Halter, der dem Halter 40 von Fig. 1 entsprechen würde.
Der Hebel 42a ist direkt nur mit dem primären Riegel 44 gekoppelt. Die
Enden 38 der Winkelhebel 26 und 28 sind bei diesem Ausführungsbeispiel
mit einem Steg 58 gekoppelt, der ein Ende eines Gelenkgliedes 60 darstellt.
Der Steg 58 liegt unterhalb des Hebels 42a und ist gleitend an dem Chassis
12 angeordnet. Das entgegengesetzte Ende 62 des Gliedes 60 hat einen darin
ausgebildeten Schlitz 64. Ein in der Betätigungsstange 56a befestigter
Stift 66 ragt von dieser vor und tritt in den Schlitz 64 ein. Auf diese
Weise ist das Gelenkglied 60 mit der Betätigungsstange 56a für eine
gleichlaufende Bewegung mit der Betätigungsstange 56a gekoppelt, wenn der
Mechanismus von der Innenseite der Tür her, an der er angeordnet ist,
zur Freigabe des Ausgangs betätigt wird. Eine Verschiebung der Betätigungs
stange 56a zieht den Riegel 44 und die lotrechten, nicht dargestellten
Riegel zurück, die durch die Schuhe 20 und 22 gesteuert werden. Jedoch
bietet der Mechanismus 10a hohe Sicherheit von der Außenseite der Tür her,
indem eine Zurückziehung des Riegels 44, durch welche Mittel auch immer,
nicht die lotrechten Riegel zurückzieht. Der Steuerhebel 42a und das Steuer
hebelwerk 54 bewegen sich bei Betrachtung gemäß Fig. 3 und 4 nach links,
aber das Steuerhebelwerk 54 hat ebenfalls einen darin an beiden Seiten
ausgebildeten Schlitz 68. Der Schlitz 68 nimmt einen Stift 70 auf, der
an der Betätigungsstange 56a befestigt ist, und der Schlitz 68 gleitet
einfach längs des Stifts. Infolgedessen verschiebt eine Verschiebung des
Steuerhebelwerks 54 nicht die Betätigungsstange 56a. Da sich die Stange
56a nicht verschiebt, bewegt sich auch das Gelenkglied 60 nicht. Daher
werden die Winkelhebel 26 und 28 nicht bewegt, und die durch die Sekundär
riegel bewirkte Sicherheit bleibt bestehen.
Das gleiche Ergebnis ergibt sich, wenn die Sekundärriegel von der Außen
seite der Tür her zurückgezogen werden. Die Schuhe 20 und 22 bewegen sich
auf das Gehäuse 14 bzw. aufeinander zu, und das Gelenkglied 60 verschiebt
sich gemäß Fig. 3 und 4 nach links, aber der Schlitz 64 gleitet einfach
längs des Stifts 66, und die Betätigungsstange 56a bleibt unbeweglich.
Infolgedessen bleibt der Riegel 44 verriegelt.
Der Mechanismus 10a erfordert demgemäß, daß die lotrechten Riegel und der
Riegel 44 zusammen oder gemeinsam zurückgezogen werden, bevor ein Durch
gang oder Eintritt von der Außenseite der Tür her möglich ist. Dennoch
gibt eine Verschiebung der Betätigungsstange 56a von der Innenseite der
Tür her den Ausgang voll frei. Die Anordnung des Stifts 66 in dem äußersten
Ende des Schlitzes 64 veranlaßt das Gelenkglied 60, das die lotrechten
Riegel steuert, sich zusammen mit der Betätigungsstange 56a zu verschieben.
Die letztere steuert natürlich den Riegel 44.
Bisher war es nötig, wenn sowohl hohe Sicherheit als auch ein Durchgang
für Panikfälle erforderlich waren, zwei verschiedene Türen für den Hochsi
cherheitsraum oder -bereich vorzusehen. An einer Tür war der Mechanismus
für den Panikdurchgang an der Innenseite montiert, wobei keine Einrichtung
zum Eingang von der Außenseite her vorhanden war. Die andere Tür hatte
ein Hochsicherheitsschloß oder eine entsprechende Verriegelung als Mittel
zum Durchgang von der Außenseite der Tür her. Die Erfindung bietet bei
einer einzigen Tür sowohl hohe Sicherheit als auch eine Möglichkeit eines
leichten Durchgangs. Ein Durchgang von der Außenseite her muß zwei Verrie
gelungssysteme überwinden, aber eine Verschiebung der Betätigungsstange
56a von der Innenseite der Tür her, z. B. durch ein Druckpolster, ermög
licht einen sofortigen Durchgang. Der Hochsicherheitsdurchgang kann
erreicht werden durch Verwendung einer Schlüsselanordnung für den primären Riegel
und einer Kombinationsanordnung für die lotrechten Riegel, oder umgekehrt.
Claims (5)
1. Riegelbetätigungsvorrichtung für einen Durchgang (Tür o. dgl.) mit Panikeinrichtung,
mit einem Chassis (12), einem mit dem Chassis verbundenen Gehäuse (14), einem
schwenkbar mit dem Gehäuse gekoppelten primären Riegel (44), Bewegungsüber
tragungsschuhen (20, 22) für Sekundärriegel, wobei diese Schuhe an dem Chassis (12)
verschiebbar angeordnet sind, mit Winkelhebeln (26, 28), die schwenkbar an dem
Chassis gelagert sind, wobei erste Enden (34) der Winkelhebel schwenkbar mit den
Schuhen gekoppelt sind, mit einem ersten Steuergelenkmechanismus (42a, 54), der an
einem ersten Ende mit dem primären Riegel (44) gekoppelt ist, und mit einer Be
tätigungsstange (56a), die mit dem zweiten Ende des Steuergelenkmechanismus (42a,
54) gekoppelt ist, gekennzeichnet durch ein zweites Gelenkglied (60), das an einem
ersten Ende (62) mittels einer Totgangverbindung (64, 66) mit der Betätigungsstange
(56a) gekoppelt und an einem zweiten Ende gelenkig mit zweiten Enden (38) der
Winkelhebel (26, 28) verbunden ist.
2. Riegelbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Totgangverbindung (64, 66) einen Stift (66) aufweist, der an der Betätigungsstange
(56a) befestigt ist und an dem zweiten Gelenkglied (60) angreift.
3. Riegelbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Betätigungsstange (56a) einen länglichen Schenkel aufweist, daß der Stift (66) an
diesem Schenkel befestigt ist und einen Teil hat, der von diesem Schenkel senkrecht
vorragt, und daß das zweite Gelenkglied (60) einen darin ausgebildeten Schlitz (64) hat,
in den der Teil des Stifts (66) hineinragt.
4. Riegelbetätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine zweite Totgangverbindung (68, 70), die die Betätigungsstange (56a)
mit dem Steuergelenkmechanismus (42a, 54) verbindet.
5. Riegelbetätigungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Totgangverbindung (68, 70) einen Stift (70), der an der Betätigungsstange (56a)
befestigt ist, und einen Schlitz (68) für den Stift in dem Steuergelenkmechanismus (42a,
54) aufweist.
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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