DE10254176A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Walzenkörpers mit elastischem Bezug - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Herstellung eines Walzenkörpers mit elastischem Bezug, bei dem auf einen Walzenkern Ringscheiben aus einem Fasermaterial aufgeschoben und durch einen stirnseitigen Pressstempel axial zusammengepresst werden, wobei die Ringscheiben (4) chargenweise auf den Walzenkern (3) aufgeschoben und jede Charge (13, 15, 16, 17) gesondert axial verpresst wird und danach die zusammengepresste bzw. zusammengepressten Chargen (13, 15, 16, 17) im verpressten Zustand jeweils über eine vorgegebene Standzeit, vorzugsweise von 30 Minuten, gehalten wird bzw. werden.
Description
- Technisches Gebiet
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines Walzenkörpers mit elastischem Bezug, bei dem auf einen Walzenkern Ringscheiben aus einem Fasermaterial aufgeschoben und durch einen stirnseitigen Preßstempel axial zusammengepreßt werden.
- Walzen dieser Art werden beispielsweise für das Abquetschen von Flüssigkeiten aus Textilien, Leder oder dergleichen oder als Gegenwalze für Prägezwecke verwendet. Auch werden diese Walzen zum Glätten von bahnförmigem Material wie Papier, Vlies, Textilgewebe und dergleichen eingesetzt. Als Walzenkern dient ein Schaft oder Hohlzylinder der meist aus Grauguß oder Stahl besteht.
- Durch die
DE 42 19 989 C2 ist ein Verfahren zum Herstellen einer Walze mit elastischem Bezug bekannt geworden, bei dem auf den Walzenkern Ringscheiben aus einem blattförmigen Fasermaterial aufgeschoben und axial zusammengepreßt werden und bei dem das Fasermaterial mit einem Kunststoff versehen wird, der ausgehärtet wird. Die hergestellt Walze soll dadurch hoch belastbar und trotzdem markierungsresistent sein, indem der Kunststoff im wesentlichen ohne Beheizung vernetzt wird. Dieses Verfahren ist von der Zeit her gesehen sehr aufwendig. Auch können nur Walzen geringer Breite hergestellt werden, da der elastische Bezug, der aus einer Vielzahl von Ringscheiben aus Fasermaterial besteht, nicht auf größeren Längen gleichmäßig verpreßt werden kann. Dies hat zur Folge, dass die Walze in ihrem Mittelteil eine geringere Festigkeit hat und sich gegebenenfalls vom Walzenkern lösen kann, was letztlich zu einem Ausfall der Walze führt. - Um dem Ausfall der Walze durch Ablösung vom Walzenkern entgegenzuwirken, ist durch das Gebrauchsmuster
G 75 39 776.1 - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Walzenkörpers mit elastischem Bezug zu schaffen, welche die Herstellung von Walzen größerer Breite erlauben, deren Haftung zum Walzenkern auch unter größerer Belastung erhalten bleibt. Der Rundlauf der Walze soll gesichert bleiben. Das Verfahren und die Vorrichtung sollen außerdem möglichst einfach in ihrer Durchführung bzw. in ihrem Aufbau sein.
- Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 6. Die Unteransprüche 2 bis 5 und 7 bis 9 enthalten vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens bzw. der Vorrichtung.
- Bei dem neuen Verfahren werden in an sich bekannter Weise Ringscheiben aus einem Fasermaterial auf einen Walzenkern aufgeschoben und durch einen stirnseitigen Preßstempel axial zusammengepreßt. Gemäß der Erfindung ist jedoch vorgesehen, nicht die gesamte Anzahl der Ringscheiben auf den Walzenkern aufzufädeln und danach zusammenzupressen, sondern die Ringscheiben werden chargenweise auf den Walzenkern aufgeschoben und jede Charge gesondert axial gepreßt. Danach wird die erste zusammengepreßte Charge bzw. die nachfolgenden zusammengepreßten Chargen im verpreßten Zustand jeweils über eine vorgegebene Standzeit, vorzugsweise von 30 Minuten, gehalten. Während der Standzeit kann die nächstfolgende Charge auf den Walzenkern aufgeschoben werden und nach Ablauf der Standzeit erneut zusammengepreßt werden. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis der gesamte Walzenkern mit den Ringscheiben ausgestattet ist.
- Die einzelnen Chargen bestehen bevorzugt aus 50 bis 500 Ringscheiben. Die beim Verpressen der einzelnen Chargen erzielte Verdichtung soll zwischen 1 zu 2 und 1 zu 10 liegen in Abhängigkeit von der Walzenoberflächenhärte, die erreicht werden soll. Der angewendete Verpreßdruck beträgt 10 bis 200 dN/cm2.
- Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einer Walzenkernaufnahme mit einem Preßstempel und mindestens einem damit verbundenen Haltestempel. Der Preßstempel dient in bekannter Weise zum Zusammenpressen der Ringscheiben, die jedoch abweichend vom bisherigen Stand der Technik chargenweise aufgebracht werden, während der Haltestempel dazu dient, die zusammengepreßte Charge bzw. Chargen in ihrem zusammengepreßten Zustand über die vorgegebene Standzeit zu halten.
- Vorzugsweise sind zwei Haltestempel vorgesehen, die abwechselnd zum Einsatz gelangen. Diese Haltestempel können jeweils aus einem Ständer und einem axial daran verschiebbaren und zur Seite wegziehbaren Greifer bestehen. Für die Sewegungen des Greifers können hydraulische Einrichtungen vorgesehen sein. Der Greifer selbst wird mit einem gabelförmigen Ansatz ausgestattet, welcher den Walzenkern umfaßt.
- Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausweisbeispiels wird die Erfindung nachstehen näher erläutert: Es zeigt:
-
1 schematisch die Vorrichtung in der Seitenansicht mit auf den Walzenkern aufgesteckten Ringscheiben einer Charge, -
2 die Vorrichtung nach1 mit einer zusammengepreßten Charge von Ringscheiben, -
3 die Vorrichtung mit einer zusammengepreßten Charge, die von der Haltevorrichtung gehalten wird und einer neu aufgesetzten Charge an Ringscheiben, -
4 die Vorrichtung mit zwei zusammengepreßten Chargen und einer neu aufgesetzten dritten Charge, -
5 die Vorrichtung vor dem Zusammenpressen der letzten Charge und -
6 eine Draufsicht auf die Vorrichtung ohne den hydraulischen Preßstempel - Ausführung der Erfindung
- In der
1 ist die Vorrichtung für die Herstellung eines Walzenkörpers schematisch in der Seitenansicht gezeigt. Der Walzenkern3 wird in die Walzenkernaufnahme10 eingefügt. An der Walzenkernaufnahme10 sind die beiden Haltestempel11 und12 angebracht, die im wesentlichen jeweils aus einem Ständer1 ,2 und daran axial verschiebbaren Greifern7 und8 bestehen. Die Greifer7 und8 sind außerdem noch seitlich wegziehbar. - Auf den Walzenkern
3 werden die einzelnen Ringscheiben4 in Form einer Charge13 aufgeschoben. Danach wird der Greifer7 des Ständers1 in die Vorrichtung hineingeschoben und auf die Charge13 aufgelegt. Sodann wird über den Greifer7 die Metallbordscheibe6 gelegt und der Preßvorgang über einen nicht näher gezeigten Preßstempel wird in an sich bekannter Weise durchgeführt. Der am Ständer2 befindliche Greifer8 ist während dieser Zeit seitlich aus der Vorrichtung herausgezogen. - Aus der
2 ist zu entnehmen, dass die Charge13 durch den Preßstempel, der mit den Pfeilen14 angedeutet ist, auf ein vorgegebenes Maß zusammengepreßt worden ist. In dieser Lage werden die vorzugsweise aus einem Vliesstoff hergestellten und deshalb zusammenpreßbaren Ringscheiben4 durch den Greifer7 gehalten. Der Preßdruck des Preßstempels kann aufgehoben werden und die Metallbordscheibe6 entfernt werden. - In der
3 ist die Situation gezeigt, bei der die Charge 13 im zusammengepreßten Zustand von dem Greifer7 gehalten wird, während die nächstfolgende Charge14 schon auf den Walzenkern3 aufgesteckt worden ist und bereit ist für den nächsten Preßvorgang. Der nächste Preßvorgang kann dann einsetzen, wenn der Greifer7 seitlich aus der Vorrichtung und damit aus den Ringscheiben4 herausgezogen worden ist. In einer Reihe von Fällen kann es jedoch günstig sein, wenn bereits ein leichter Preßvorgang durch den Preßstempel ausgeführt worden ist und erst dann der Greifer7 aus der Vorrichtung seitlich herausgezogen wird. - Die
4 zeigt die Lage der Chargen13 und15 nach dem Preßvorgang, gehalten durch den Greifer8 , während die nächstfolgende Charge16 schon wieder auf den Walzenkern3 aufgeschoben worden ist und bereit ist für den nächsten Preßvorgang durch den Preßstempel. - In der
5 ist der Schlußvorgang des Verpressens gezeigt, bei dem die letzte Charge17 noch zu verpressen ist. Bei der Charge16 ist auch zeichnerisch angedeutet worden, dass nach dem Wegziehen des Greifers7 die Charge16 sich in ihrem Volumen teilweise zurückgestellt hat. Dieser Rückstellvorgang verläuft jedoch in Grenzen und mindert nicht entscheidend den durch das Verpressen der einzelnen Chargen erreichten Vorteil bei der Walzenherstellung. Durch die chargenweise Aufbringung der Ringscheiben4 ist die Herstellung deutlich breiterer Walzen möglich und darüber hinaus bleiben die Ringscheiben mit einer größeren Haftung am Walzenkern3 . Im gezeigten Beispiel sind 4 Chargen verpresst worden, 13, 15, 16 und 17, in der Praxis kann der Verpreßvorgang jedoch auch mit einer deutlich höheren Chargenanzahl beispielsweise 10 Chargen und mehr durchgeführt werden. - Die
6 zeigt chematisch eine Draufsicht auf die Vorrichtung, in der die besondere Ausbildung der Greifer7 und8 sichtbar gemacht ist. Auf dem Walzenkern3 befinden sich die Ringscheiben4 , die ihrerseits von der Metallbordscheibe6 und dem darunter liegenden Greifer7 abgedeckt sind. Wie bei dem darüber liegenden Greifer8 sichtbar, sind die beiden Greifer7 und8 mit einem gabelförmigen Ansatz18 versehen, dessen Zinken19 den Walzenkern3 umfassen und somit weit über den Ringscheiben4 während des Haltens hinausragen. Ausnehmungen20 an den Greifern7 und8 erlauben ihre seitliche Verschiebung.
Claims (10)
- Verfahren zur Herstellung eines Walzenkörpers mit elastischem Bezug, bei dem auf einen Walzenkern Ringscheiben aus einem Fasermaterial aufgeschoben und durch einen stirnseitigen Preßstempel axial zusammengepreßt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringscheiben (
4 ) chargenweise auf den Walzenkern (3 ) aufgeschoben und jede Charge (13 ,15 ,16 ,17 } gesondert axial verpresst wird und danach die zusammengepreßte bzw. zusammengepreßten Chargen (13 ,15 ,16 ,17 ) im verpressten Zustand jeweils über eine vorgegebene Standzeit, vorzugsweise von 30 Minuten, gehalten wird bzw. werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Chargen (
13 ,15 ,16 ,17 ) aus 50 bis 500 Ringscheiben bestehen. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beim Verpressen der einzelnen Chargen (
13 ,15 ,16 ,17 ) erzielte Verdichtung zwischen 1 zu 2 und 1 zu 10 liegt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verpreßdruck
10 bis200 dN/cm2 beträgt. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass während der Standzeit die nächstfolgende Charge (
15 ,16 ,17 ) auf den Walzenkern (3 ) aufgeschoben wird. - Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Walzenkernaufnahme (
10 ) mit einem Preßstempel und mindestens einem damit verbundenen Haltestempel (11 ,12 ). - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Haltestempel (
11 ,12 ) vorgesehen sind, die abwechselnd zum Einsatz gelangen. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltestempel (
11 ,12 ) jeweils aus einem Ständer (1 ,2 ) mit axial daran verschiebbarem und zur Seite wegziehbarem Greifer (7 ,8 ) bestehen. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungen des Greifers (
7 ,8 ) durch hydraulische Einrichtungen getätigt werden. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (
7 ,8 ) mit einem gabelförmigen Ansatz (18 ) versehen ist, der den Walzenkern (3 ) umfaßt.
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