DE3324016C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Kalanderwalze, wobei
- a) auf einer Welle unter axialem Preßdruck bei Anwendung von Vakuum ringförmige Füllelemente aufgepreßt werden und
- b) an den Enden der Walze Halteringe vorgesehen sind.
Ein derartiges Verfahren zur Herstellung einer Kalanderwalze
ist bereits aus der DE-PS 5 75 388 bekannt, wobei dort das Auf
pressen der einzelnen Scheiben der Kalanderwalze in einem
luftleeren Raum erfolgt, was jedoch einen relativ großen Auf
wand mit sich bringt und nicht immer gewährleistet werden kann,
daß der Sitz der einzelnen Scheiben an der Welle der Kalander
walze ausreichend gefestigt ist.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung einer Kalanderwalze
der genannten Art ist aus der DE-OS 28 50 164 bekannt, wobei
dort der Raum zwischen der Welle der Kalanderwalze und dem
Innendurchmesser der aufgespaltenen Scheiben mit einem aushärt
barem Füllmaterial gefüllt wird.
Dieses Verfahren ist jedoch ebenfalls relativ aufwendig und
kann möglicherweise zu einer ungleichmäßigen Härteverteilung
innerhalb der Kalanderwalze führen.
Bei der Herstellung einer bekannten Kalanderwalze wird dem
nach eine Stahlwelle zunächst in einer hydraulischen Hochdruck
presse vertikal plaziert. Eine Deckscheibe aus Stahl wird dann
am unteren Ende der Stahlwelle angeordnet. Dann werden Löcher,
durchmessergleich mit der Stahlwelle, mittig der Füllelemente
ausgestanzt und die Füllelemente werden nacheinander von oben
schichtweise auf die Stahlwelle aufgesteckt. Der Stapel wird
mit einem entsprechenden Druck beaufschlagt und nach Erreichen
der erforderlichen Füllung auf die Stahlwelle entsprechend
der geeigneten Dichte und Walzfläche, wird das obere Ende mittels
einer weiteren Deckscheibe aus Stahl festgelegt und die Walzen
fläche wird außen maschinell bearbeitet.
Die Füllung oder Füllelemente können aus Papier, Baumwolle,
aus Wolle oder dgl. bestehen.
Die endgültigen Abmessungen der Kalanderwalze werden durch
den Umfang, sowie durch die auf das Papier aufzubringende Ober
flächenbeschaffenheit und die Dimensionen des schichtweise
aufgestapelten Papiers bestimmt. Somit kann der Außendurch
messer der Arbeitsfläche im Bereich von ca. 15 cm bis 86 cm
und die Nutzlänge zum Beispiel zwischen 114 cm und 889 cm be
tragen. Die Bohrung der Füllelemente ist normalerweise so aus
gelegt, daß kein fester Sitz auf dem Außendurchmesser der Stahl
welle erreicht wird, was wiederum durch die Größe der zu fer
tigenden Kalanderwalze und die Einsatzgegebenheit vorbestimmt
ist. Als Beispiel sei hier eine Kalanderwalze mit einer Länge
von 182,4 cm und einem Außendurchmesser von 34,3 cm genannt,
für die eine Bohrung von 17,8 cm erforderlich ist.
Kalanderwalzen dieser Art werden normalerweise als "weiche"
Walzen bezeichnet und kommen für das Kalandieren verschiedener
Blattmaterialien, wie z. B. Papier, für eine hohe Oberflächen
gute zur Verwendung. Ein solcher Kalander umfaßt mehrere Walzen,
weiche als auch harte, letztere üblicherweise aus Hartguß.
Hier ist die Anordnung einer weichen und einer harten, den Wal
zenspalt bildenden Walze vorgesehen, wobei zur Erzielung einer
hohen Oberflächengüte auf dem zu kalandierenden Material hohe
Andruckverhältnisse zwischen der weichen und der harten Walze im
Walzenspalt aufgebaut werden müssen. Die Höhe des Andrucks
im Walzenspalt ist jedoch bei den bekannten Kalandern aus ver
schiedenen Gründen begrenzt.
Eine weiche Walze ergibt im Walzenspalt einen niedrigeren
Druck je Flächeneinheit (Gesamtdruck) im Verhältnis zur Kraft
je Einheit der Dimension (Lineardruck) zwischen der weichen
und einer harten Walze und demzufolge, wenn die Verwendung
einer weicheren Walze angestrebt wird und gleichzeitig ein
vorgegebener Gesamtdruck im Walzenspalt aufgebaut werden soll,
muß der Lineardruck zwischen der weichen und der harten Walze
erhöht werden. Der erhöhte Lineardruck und die niedrigere
Widerstandsfähigkeit gegenüber Deformierung in der weichen
Walze erzeugt zusammengenommen in der weichen Walze eine ver
stärkte Deformierung und damit zusammenhängend eine größere
Wärmeentwicklung, hervorgerufen durch die Verformungsarbeit
des Materials. Anbetracht dessen, daß die Verformungsarbeitung
und die sich daraus ergebende Wärmeentwicklung in der weichen
Walze nicht nur an der Oberfläche derselben auftritt, son
dern auch zu einem gewissen Grad im Inneren und Anbetracht
dessen, daß die Wärmeabfuhr von der weichen Walze im wesent
lichen nur von der zylindrischen Oberfläche hauptsächlich durch
Wärmeaufnahme und -ableitung der durchlaufenden zu kalandrierenden
Bahn, erfolgt, tritt ein stetiger Temperaturanstieg auf, ins
besondere dann, wenn das für die einzelnen Scheiben der Struktur
der gefüllten Walze verwendete Material eine relativ niedrige
Wärmeleitfähigkeit hat.
Um einen hohen Produktionsdurchsatz zu erreichen, müssen die
Kalanderwalzen mit hoher Umfangsgeschwindigkeit laufen. Eine
hohe Walzengeschwindigkeit trägt aber auch zu einer größeren
Verformungsarbeit pro Zeiteinheit und damit zu größerer
Wärmeentwicklung im Material der weichen Walze bei.
Die Tendenz zur Zerstörung der weichen Walzen durch die Wärme
entwicklung im Füllmaterial definiert eindeutig das Maximum
der Walzengeschwindigkeit in einem Kalander. Darüber hinaus
leiden bisher bekannte Walzen unter dem weiteren Nachteil,
daß deren Walzenoberfläche sehr leicht mechanisch beschädigt
oder zerstört werden kann, was erfordert, daß diese Walzen nach
relativ kurzer Einsatzzeit nachgeschliffen oder mit neuem Füll
material bestückt werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, bei kon
struktiv einfacher Ausgestaltung des Verfahrens und bei leichter
Stapelbarkeit des Füllmaterials eine hohlraumfreie, insbeson
dere zwischen der Welle und dem Füllmaterial hoch belastbare
Kalanderwalze zu schaffen.
Zur Lösung der Aufgabe sind die Merkmale
des Patentanspruchs vorgesehen.
Das Wesen der Erfindung liegt demnach darin, daß im wesent
lichen der Hohlraum zwischen der Achswelle und den sich an
schließenden Füllelementen unter Vakuum gesetzt wird, wobei
in Verbindung mit dem Preßvorgang sich das Füllmaterial in
Richtung auf die Welle ausdehnt und damit den Hohlraum füllt.
Mit der anschließenden Evakuierung des Hohlraumes wird hier
bei zwischen der Welle und dem Füllmaterial eine besonders
feste Verbindung geschaffen.
Durch Evakuierung der Luft zwischen der Stahlwelle und dem
Füllmaterial wird in dieser Art ein Zustand der Fertigkeit
geschaffen und damit die Wahrscheinlichkeit des Zerreißens
der Walze auf ein Minimum zurückgeführt.
Ein bedeutender Sicherheitsfaktor wird bei der Erfindung auch
dadurch erzeilt, daß mit der Evakuierung der Luft aus dem Füll
material mit der Anlage desselben an der Stahlwelle eine be
deutend geringere Neigung zum Zurückfedern besteht.
In der Fortentwicklung der Erfindung wurden verschiedene Ver
suche an den Stapelungen der Füllungen durchgeführt, u. a. mit
wulstförmigem Papier, welches durch Pressung auf eine verwend
bare Dichte gebracht wurde, um feststellen zu können, wie sich
das Papier bei solchen Beanspruchungen verhält. Es wurde ermittelt,
daß sich unter diesem Druck alle Papiergrade nach allen Richtungen
gleich strecken. Einige Papiergrade bilden sich bei Druckent
lastung fast vollständig zurück, andere wiederum nur teilweise.
Es wurde ermittelt, daß sich alle Papiergrade nach innen zum
Innendurchmesser der Papierfüllung hinstrecken, wobei eine
gleiche Dehnung oder Streckung, unabhängig von der Größe des
Innendurchmessers, festgestellt wurde.
Sowie diese gleichen Füllungen auf einen Dorn aufgebracht und
zusammengepreßt wurden, hatten die Papiergrade, die sich nicht
zurückbildeten, einen erweiterten Innendurchmesser, was den
Schluß zuläßt, daß Papier, selbst wenn zusammengepreßt, sich
nach allen Richtungen gleich streckt oder ausdehnt, soweit es
jedoch auf einem Dorn zusammengepreßt wird hat es den Anschein,
als ob sich das Papier vom Dorn hinwegstreckt, was zu der even
tuell beweisbaren Folgerung führt, daß hier ein Einschluß und
ein Druckaufbau von Luft innerhalb der Struktur beim Stapeln
oder Füllen stattfindet. Dies führt dazu, daß die Probleme
mit der Luftanreicherung am Dorn oder an der Achswelle durch
Erzeugung eines Unterdrucks während der Füllung der Walze be
seitigt werden konnen.
Die Erfindung wird nun ausführlich in Verbindung mit einer
Zeichnung beschrieben, wobei die Zeichnung eine Seitenansicht
einer Walze im Aufbau zeigt, wobei bestimmte Teile zum besseren
Verständnis aufgeschnitten dargestellt sind.
In der Zeichnung ist mit der Bezugsziffer 10 die Achswelle
der aufzubauenden Walze bezeichnet. Das untere Ende der Achs
welle 10 wird in einer Öffnung 12 am oberen Ende eines Kolbens
14 passend aufgenommen, der durch nicht-dargestellte Mittel
nach oben bewegt werden kann und damit einen Druck auf die
Zwangsbegrenzung, dargestellt durch die Säulen 16, die Querarme
18 und die Blöcke 19 einer herkömmlichen Presse, ausübt. Dies
ist eine ansich bekannte Anordnung und ist daher nicht weiter
im einzelnen beschrieben.
Eine Mutter 20 ist in Gewindeeingriff mit dem unteren Ende
der Achswelle 10, die beidseitig innen- und außenseitig über das
Achswellenende gestreift jeweils eine Dichtung 22 bzw. 24 aufweist,
wobei ein Haltering 26 oberhalb der Mutter 20 und der innensei
tigen Dichtung ebenfalls auf die Achswelle angeordnet ist.
Mit dieser Anordnung in der Ausgangsposition werden die Füll
elemente 20 Stück für Stück auf die Achswelle 10 aufgesteckt.
Ein oberer Haltering 36 wird auf die Achswelle 10 aufgebracht,
derart, daß er oben auf dem Stapel zu sitzen kommt und dieser
Stapel wird dann mit Druck beaufschlagt, ehe weitere Füllele
mente 30 beim fortschreitenden Aufbau der Füllung dem Stapel
hinzugefügt werden.
Es ist hierbei zu bemerken, daß die Füllelemente 30 oder
"wulstförmigen Elemente" eine Vorbearbeitung derart erfahren
haben, indem der ausgestanzte Innendurchmesser im Verhältnis
zum Achswellendurchmesser bewußt größer gehalten ist, um die
festgestellte, nach innen gerichtete Streckung unter dem ausge
übten Druck und bei der Evakuierung der Luft aufzunehmen.
Für optimale Ergebnisse wurde eine Übergröße des Innendurch
messers von mindestens 0,08 cm, jedoch nicht mehr als 0,317
cm als erforderlich festgestellt.
Die Füllelemente 30 werden auf die Achswelle 10 aufgestapelt,
bis sie sich annähernd über die gesamte Länge der Achswelle
10 erstrecken.
Um einen Unterdruck angrenzend der Achswelle 10 zu erzeugen,
wir ein Paar flexibler Plastikmanschetten 34, 35 eingesetzt,
eine mit einem Druchmesser geringfügig größer als der Durch
messer der fertiggestellten Walze und mit gleicher Länge, wie
die beabsichtigte endgültige Walzen-Gesamtlänge und die andere
Manschette 35 mit einem Durchmesser geringfügig größer als
der Achswellen-Durchmesser. Diese Manschetten 34, 35 dienen
dem Zweck, die Achswelle 10 und den Füllungsraum während des
Aufbaus der Walze abzudichten.
Im Verlauf des Stapelns wird also eine äußere Plastikmanschette
34 nach oben gebogen, die mit dem Haltering 26 und dem oberen
Haltering 36 mittels außen fest anliegender Haltebänder (nicht
dargestellt) luftdicht verbunden ist.
Eine andere, innere Plastikmanschette 35 ist durch ein äußeres
fest anliegendes, den oberen Haltering 36 umgreifendes Halteband
an diesem befestigt und schließt das obere Ende der Achswelle
10 derart ein, daß Luft aus dem Raum innerhalb des Paares
zusammenwirkender Plastikmanschetten evakuiert und ein Unter
druck darin aufgebaut werden kann.
Eine Bohrung durch den unteren Haltering 26 vom Außen- zum
Innendurchmesser nimmt eine Anschlußarmatur 38 für eine Saug
leitung 40 auf, die mit einem geeigneten Kompressor (nicht
dargestellt) verbunden ist, womit dann ein Unterdruck in dem
Raum zwischen der Achswelle 10 und den gestapelten Füllelementen
3′ aufgebaut und derselbe dann mittels eines Unterdruckanzeige
gerätes 42 gemessen wird.
Nach der Abdichtung wird eine Vakuumpumpe (nicht dargestellt)
in Betrieb gesetzt und ein Unterdruck erzeugt.
Innerhalb weniger Minuten kommt dann die Plastikmanschette 34
gegen die äußere Walzenperipherie fest zum Anliegen.
Dann wird die Presse betätigt und der Stapel langsam, relativ
zur Achswelle 10, zusammengepreßt.
Das Ergebnis ist, daß der Aufbau des Druckes langsam und all
mählich ansteigend erfolgt, um der Vakuumpumpe die Funktion
der Evakuierung zu ermöglichen.
Wenn die Manschette 34 an den Außendurchmesser des Stapels
lose zu werden scheint, so kann und sollte die Manschette 34
so umgesetzt werden, daß sie straff gegen den Stapel zum An
liegen kommt.
Der weitere Aufbau des Stapels erfolgt unter Verwendung einer
Metallhülse, die einen Durchmesser gleich dem der Achswelle
hat, womit weitere Füllelemente oben auf dem Stapel aufgebracht
werden können.
Wenn die Achswelle 10 das für die vorgesehene Dichte erforder
liche Gewicht erreicht hat, kann die obere Mutter nach unten
gegen das Kopfende des Stapels festgeschraubt werden.
Der Druck auf den Stapel kann dann allmählich abgebaut werden,
wobei die Mutter den Zusammenhalt des Stapels übernimmt.
Einer der damit erzielten Vorteile bei der Herstellung von
Walzen gemäß dem beschriebenen Verfahren ist auch die damit
erzielte gleichmäßige Härte, wie dies mittels Messungen fest
gestellt wurde.
Claims (2)
- Verfahren zur Herstellung einer Kalanderwalze, wobei
- a) auf einer Welle unter axialem Preßdruck bei Anwendung von Vakuum ringförmige Füllelemente aufgepreßt werden und
- b) an den Enden der Walze Halteringe vorgesehen sind,
- dadurch gekennzeichnet, daß
- c) die ringförmigen Füllelemente (30) derart auf der Welle (10) ge stapelt werden, daß zwischen dem Außendurchmesser der Welle (10) und dem Innendurchmesser der Füllelemente (30) ein Hohl raum gebildet wird,
- d) der Hohlraum über eine Bohrung eines Halterings (26) mit einer Saugleitung (49) in Verbindung steht,
- e) die ringförmigen Füllelemente (30) und die Welle (10) von Manschetten (34, 35) umgeben sind, welche an den Halteringen (26, 36) ansetzen.
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