DE2347767C3 - Verfahren zum Verbinden von zwei oder mehr zu einer Schichtmatte aufgebauten, nassen Vliesen - Google Patents

Description

20

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verbinden von zwei oder mehr zu einer Schichtmatte aufgebauten, nassen Faservliesen, deren Fasern im wesentlichen in der Ebene der Faserschichten liegen, wobei die Schichtmatte mit ihrer Unterseite auf eine Siebunterlage aufgelegt und von der Oberseite her auf die gesamte Schichtmatte ein Flächendruck ausgeübt wird.

Bei bekannten Verfahren (DT-PS 8 38 954) der beschriebenen Gattung ist der Preßdruck ein mehr oder weniger stationärer Druck, der also mit der Zeit allmählich ansteigt und nach vorgegebener Preßzeit wieder abgebaut wird. Durch den Preßdruck und u. U. auch durch Anwendung von Wärme beim Preßdruck erfolgt eine, ggf. durch inkorporierte Bindemittel unterstützte, letzten Endes adhäsive Vereinigung zwischen den einzelnen Faserschichten. Eine formschlüssige oder stoffschlüssige Verbindung wird nicht erreicht. Im Ergebnis erhält man eine Schichtmatte oder eine Schichtplatte, deren Schichten zwar mehr oder weniger gut verbunden sind, sich jedoch unter mechanischen oder physikalischen Beanspruchungen (z. B. Wechselbiegebeanspruchungen oder Temperaturwechselbeanspruchungen) leicht lösen. In anderen Bereichen der Technik, nämlich bei der Faservliesverfestigung, kennt man das sogen. Nadeln (vgl. Lueger, Lexikon der Technik, Band 8, S. 221). Dazu wird mit Nadelmaschinen gearbeitet, die Nadeln im mechanischen Sinne mit widerhakenähnlichen Ausbildungen aufweisen. Die Nadeln werden in das Faservlies eingestochen. Die widerhakenähnlichen Ausbildungen ziehen bei einer Bewegungsrichtung der Nadeln die Fasern mit, die dadurch in Richtung der Nadelbewegung: orientiert und in der Umgebung der Nadeln gleichsam zu einem Verfestigungsfaden werden. So läßt sich möglicherweise auch arbeiten, wenn es sich darum handelt, zwei oder mehr zu einer SchichtmatU: aufgebaute, nasse Faserstoffschichten zu vereinigen, dieses mechanische Nadeln ist jedoch sehr aufwendig und für viele Anwendungsfälle, je nach Aufbau der Faserschichten bzw. der Schichtmatte deshalb nicht durchführbar, weil im Bereich der eingestochenen wieder herausgezogenen Nadeln Löcher bleiben, die für die Verwendung stören, für die das fertige Produkt bestimmt ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verbinden von zwei oder mehr zu einer Schichtmatte aufgebauten, nassen Faservliesen anzuheben, welches zu einem Effekt führt, der den beschriebenen Nadeln ähnlich ist, auf mechanische Nadeln als Werkzeug jedoch verzichtet

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Faservliese derart durchnäßt sind, daß zwischen den Fasern (5) Flüssigkeit gehalten wird, daß auf die Oberseite der Schichtmatte (2, 3, 4) eine schwere PreßplattB fallengelassen wird, derart, daß ein Druckstoß (9,10) erzeugt wird.

Die Fasern der Faserstoffschichten in den Schichtmattenbereichen oberhalb der Sieblöcher werden zu den Siehlöchern hin orientiert und/oder umgebogen. Unter der Siebunterlage erfolgt zweckmäßigerweise eine Absaugung des ausgedrückten Wassers.

Die Erfindung nutzt die Erkenntnis, daß bei einer nassen Schichtstoffmatte, die auf einer Siebunterlage liegt, ein Druckimpuls zu Transporteffekten — vermutlich primär des Wassers — in der Schichtmatte führt, die auch die Fasern ergreifen und diese in die Siebiöcher gleichsam hineinziehen. Im Ergebnis wird gleichsam eine hydraulische Nadelung und dadurch ein formschlüssiger oder stoffschlüssiger Verbund der Faserschichten in der Schichtmatte erreicht. — Ohne weiteres angeschlossen werden können weitere Verarbeitungsoder Bearbeitungsvorgänge, beispielsweise um die Schichtrnatte zu komprimieren und um aus der Schichtrnatte eine Schichtplatte herzustellen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung und wesentlich vergrößert.

F i g. 1 einen Querschnitt durch eine Schichtmatte, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vereinigt werden soll,

F i g. 2 den Gegenstand nach F i g. 1 nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und

F i g. 3 den Verlauf eines Druckstoßes, der im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auf eine Schichtmatte zur Einwirkung gebracht wird.

Die in F i g. 1 dargestellte Schichtmatte 1 besteht aus im Ausführungsbeispiel drei Faserstoffschichten 2,3, 4, die aufeinanderliegen. Es handelt sich um nasse Faserstoffschichten 2, 3, 4, worunter verstanden wird, daß nicht nur trockene Fasern 5 aufeinanderliegen sondern zwischen den Fasern auch eine Flüssigkeit gehalten ist. Zusätzlich kann ein hydraulisches Bindemittel inkorporiert sein. Zum Zwecke der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Schichtmatte 1, deren Faserschichten 2, 3, 4 vereinigt werden sollen, mit ihrer Unterseite auf eine Siebunterlage 6 mit Sieblöchern 7 aufgelegt. Diese ist in F i g. 2 angedeutet worden. Die Siebunterlage 6 selbst liegt auf einer entsprechenden Basis, so daß sie zur Aufnahme der auftretenden Kräfte in der Lage ist. Von der Oberseite her wird auf die gesamte Schichtmatte 1 ein Flächendruck aufgebracht, der in Fig.2 durch die eingezeichneten Pfeile 8 angedeutet worden ist. Der Flächendruck ist ein Druckstoß. Darunter wird (vgl. Fig.3) eine Beaufschlagung der Schichtmatte 1 mit einem dynamischen Druck entsprechend der Kurve 9 verstanden, der sich im zeitlichen Ablauf sehr steil aufbaut und danach sehr steil wieder abfällt, wenn auch eine Nachpressung 10 angeschlossen werden kann. Ein derartiger Druckstoß läßt sich erzeugen, indem man eine schwere Pressenplatte auf die auf der Siebunterlage liegende Schichtmatte 1 auffallen läßt. Ein solcher Flächendruck läßt sich stets so aufbringen, daß Fasern 5 der Faserstoffschichten 2,3,4 in denjenigen Schichtmat-

tenbereichen oberhalb der Sieblöcher 7 zu den Sieblöchei-n 7 hin orientiert und/oder umgebogen werden. Das ist in Fig.2 angedeutet worden. Im allgemeinen bemerkt man bezüglich dieser Bereiche über den Sieblöchern 7 eine trichterförmige Aufweitung. Im Ergebnis wird jedenfalls erreicht, daß Fasern 5 die Grenzflächen 11 zwischen den Faserstoffschichten 2,3,4 durchdringen, so daß ein Effekt erreicht wird, wie er sonst nur bei sogen. Nadelung mit mechanischen Nadeln erreicht werden kann. Die einzelnen Faservliesschichten 2, 3, 4 sind in den Bereichen 12 hydraulisch genadelt und dadurch vereinigt worden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Verbinden von zwei oder mehr zu einer Schichtmatte aufgebauten, nassen Faservliesen, deren Fasern im wesentlichen in der Ebene der Faserschichten liegen, wobei die Schichtmatte mit ihrer Unterseite auf eine Siebunterlage aufgelegt und von der Oberseite her auf die gesamte Schichtmatte ein Flächendruck ausgeübt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Faservliese derart durchnäßt sind, daß zwischen den Fasern (5) Flüssigkeit gehalten wird und daß auf der Oberseite der Schichtmatte (2, 3, 4) eine schwere Preßplatte fallengelassen wird derart, daß ein Druckstoß (9,10) erzeugt wird.