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Bei der Erfindung wird ausgegangen
von einer Schlossvorrichtung für
eine Haube eines Kraftfahrzeugs, gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Eine gattungsbildende Schlossvorrichtung für eine Haube
eines Kraftfahrzeugs ist der
GB
22 82 408 A zu entnehmen. Diese umfasst ein Schlossgehäuse, in
dem ein Riegelmechanismus angeordnet ist, der einen bewegbaren Riegel
aufweist. Der Riegel wirkt mit einem an der Haube befestigten Schließelement
zusammen, das als Schließbügel ausgebildet
ist. Durch den bewegbaren Riegel kann das Schließelement freigegeben werden,
so dass die Haube in eine teilgeöffnete
Position gebracht werden kann, aus der sie von Hand vollständig zu öffnen ist. In
der geschlossenen Stellung der Haube wirkt der Riegel als sog. Hauptrast.
Ferner umfasst die Schlossvorrichtung einen Fanghaken der eine sog. Vorrast
bildet, durch die die Haube in der vorstehend erwähnten Teilöffnungsposition
gehalten ist. Ein manuelles Verschwenken des Fanghakens gibt das Schließelement
dann vollständig
frei.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine,
Schlossvorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die einfach
aufgebaut und vielseitig verwendbar ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einer
Schlossvorrichtung, die die in Anspruch 1 genannten Merkmale umfasst.
Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile
sind darin zu sehen, dass der Fanghaken optional an der Schlossvorrichtung
angebracht werden kann, wodurch ein und dieselbe Schlossvorrichtung sowohl
für Fronthauben
als auch Heckdeckel einsetzbar ist, wobei bei der Verwendung an
einem Heckdeckel das Fanghakenmodul nicht verwendet wird. Durch
die lösbare
Befestigung des Fanghakenmoduls an der Schlossvorrichtung kann – wenn die Schlossvorrichtung
für die
Fronthaube eingesetzt wird – das
Fanghakenmodul an dem Schlossgehäuse
befestigt werden.
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Bevorzugt wird eine Ausgestaltung
gemäß Anspruch
2, nach der das Fanghakenmodul eine Trägerplatte aufweist, die an
dem Schlossgehäuse
lösbar
befestigt ist. An der Trägerplatte
ist der Fanghaken befestigt, der so auf einfache Art und Weise an dem
Schlossgehäuse
angebracht werden kann, ohne an dem Schlossgehäuse Veränderungen vornehmen zu müssen.
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Bei einem in Anspruch 3 angegeben
Ausführungsbeispiel
ist der Fanghaken schwenkbar an der Trägerplatte gelagert, so dass
ein Verschwenken des Fanghakens die Haube bzw. das daran befestigte Schließelement
vollständig
freigibt. Denkbar wäre
es allerdings auch, das Schließelement
an der Haube bewegbar zu lagern, wodurch dieses in der Teilöffnungsstellung
der Haube außer
Eingriff mit dem Fanghaken gebracht werden kann.
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Durch die schwenkbare Ausgestaltung
des Fanghakens kann dieser – nach
Anspruch 4 – mit
einer Rückholfeder
in seine Grundstellung zurück
verlagert werden, weil beim Verschwenken des Fanghakens aus der
Grundstellung heraus die Feder gespannt wird.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung
mit den in Anspruch 5 genannten Merkmalen ist vorteilhaft, dass
eine feste, lagerichtige Zuordnung des Fanghakens relativ zu dem
im Schlossgehäuse
angeordneten bewegbaren Riegel vorgegeben wird. Einstellarbeiten
sind somit nicht notwendig.
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Entsprechend einer in Anspruch 6
angegebenen Weiterbildung der Erfindung ist das Schlossgehäuse nahezu
vollständig
geschlossen. Der darin angeordnete Riegelmechanismus ist vor Verschmutzung
geschützt.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel, das
in Anspruch 7 angegeben ist, sind die Eingriffselemente als Hülsen und
die die Aufnahme für
die Hülsen
bildende Wand als Rohrmantel ausgebildet. Beispielsweise sind zwei
Hülsen
und entsprechend zwei Aufnahmen am Schlossgehäuse vorgesehen, so dass die
lagerichtige Zuordnung des Fanghakens zum bewegbaren Riegel gegeben
ist. Außerdem können der
Außendurchmesser
der Hülse
und der Innendurchmesser des Rohrmantels ohne großes Spiel
dazwischen aufeinander abgestimmt werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
(Anspruch 10) liegt der Fanghaken durch Distanzmittel beabstandet
zur Trägerplatte,
so dass er bei seiner Schwenkbewegung nicht mit dem an einer der
Hülse vorgesehenen
Kragen zusammentrifft.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung
ist – gemäß Anspruch
11 – an
dem Fanghakenmodul eine Drehbegrenzungseinrichtung für den Fanghaken ausgebildet,
die einen entsprechend großen Schwenkwinkel
des Fanghakens zulässt,
um ein vollständiges
Freigeben des Schließelements
aus der Vorrast zu ermöglichen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen
mit Bezug auf die Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 und 2 eine Schlossvorrichtung
mit einem Fanghakenmodul in unterschiedlichen perspektivischen Ansichten
und
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3 in
einer weiteren Perspektive ein an dem Schlossgehäuse der Schlossvorrichtung
befestigtes Fanghakenmodul.
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Anhand der 1 und 2 wird
nachfolgend eine Schlossvorrichtung 1 für eine zu öffnende und schließbare Haube
bzw. Klappe eines hier nicht zu sehenden Kraftfahrzeugs beschrieben.
Die Schlossvorrichtung 1 besitzt ein beispielsweise allseitig
geschlossenes Schlossgehäuse 2,
welches lediglich eine Öffnung 3 aufweist,
aus der ein eine Hauptrast bildender Riegel 4 herausragt,
der Bestandteil eines sonst hier nicht dargestellten Riegelmechanismus
ist. Der Riegel 4 ist bewegbar in dem Schlossgehäuse 2 gelagert.
In einer Bewegungsstellung umgreift er als Hauptrast ein in 2 dargestelltes Schließelement 5,
welches beispielsweise als Schließbügel realisiert und an der nicht
gezeigten Haube befestigt ist. In einer anderen Bewegungsposition
gibt der Riegel 4 dieses Schließelement 5 frei, so
dass die Haube geöffnet
werden kann. Der Riegel ist beispielsweise manuell mechanisch oder über ein
Antriebseinrichtung AE ansteuerbar.
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Die Schlossvorrichtung 1 besitzt
ferner ein Fanghakenmodul 6, welches einen Fanghaken 7 aufweist,
der eine sog. Vorrast bildet und das Schließelement 5 in Teilöffnungsposition
der Haube teilweise umgreifend hält,
wenn das Schließelement 5 bereits von
der Hauptrast RRiegel 4) freigegeben ist. Der Fanghaken 7 ist
dabei in Grund – bzw.
Vorrastposition VP. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Fanghaken 7 manuell
betätigbar
und kann so aus der Vorrastposition VP in Freigabestellung für das Schließelement 5 gebracht
werden, dass die Haube vollständig
von Hand geöffnet
werden kann.
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Das Fanghakenmodul 6 umfasst
eine im Wesentlichen ebene Trägerplatte 8 an
der der Fanghaken 7 in einer ggf. unlösbaren, beispielsweise als
Niet realisierten Schwenkachse 9 mit der Trägerplatte 8 verbunden
ist. Eine Rückholfeder 10 für den Fanghaken 7 greift
mit ihrem einen Ende 11 an der Trägerplatte 8 und mit
ihrem anderen Ende 12 an dem Fanghaken 7 an, wodurch
dieser in seiner in 1 dargestellten
Vorrastposition VP gehalten ist oder dorthin zurück geschwenkt wird. Für die Befestigung der
Rückholfeder 10 sind
sowohl an der Trägerplatte 8 als
auch an dem Fanghaken 7 abstehende Befestigungslaschen 13 vorgesehen,
an denen die Rückholfeder
mit ihren Enden 11 und 12 eingehängt ist.
Für die
Betätigung
des Fanghakens 7 ist dieser etwa Babel – bzw. U – förmig realisiert, wobei an einem
Gabelende der Haken 14 und an dem anderen Gabelende ein
Betätigungsgriff 15 für das manuelle
Betätigen ausgebildet
ist. An seiner Basis ist der gabelförmige Fanghaken 7 über die
Schwenkachse 9 mit der Trägerplatte 8 verbunden.
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Die Trägerplatte 8 ist im
Wesentlichen rechteckig ausgebildet und besitzt einen nach unten
gerichteten Fortsatz 16 (3),
der die Schwenkachse 9 trägt. In die rechteckförmige Trägerplatte 8 ist – dem Fortsatz 16 gegenüber liegend – etwa mittig
ein Ausschnitt 17 eingebracht, der an die U – förmige Öffnung 3
im Schlossgehäuse
angepasst ist, so dass das Schließelement 5 mit dem
Riegel 4 zusammenwirken kann. Überdies sind an der Trägerplatte 8 Eingriffselemente 18 ausgebildet,
die beabstandet zueinander und beispielsweise in den Ecken der rechteckförmigen Trägerplatte 8 angeordnet
sind. Die Eingriffselemente 18 sind als Hülsen 19 realisiert
und mit einem endseitig angebrachten Kragen 20 ausgestattet,
der an der Seite 21 der Trägerplatte 8 liegt,
welche Seite 21 vom Schlossgehäuse 2 abgewandt
liegt. Die andere Seite 22 der Trägerplatte 8 liegt
mithin an dem Schlossgehäuse 2 an,
wenn das Fanghakenmodul 6 am Schlossgehäuse 2 befestigt ist,
wie dies aus 3 hervorgeht.
Dabei sind die an der Trägerplatte 8 vorgesehenen
Eingriffselemente 18 in am Schlossgehäuse 2 vorgesehenen
Aufnahmen 23 eingesteckt, die das Schlossgehäuse 2 parallel
zur Schwenkachse 9 durchsetzen. Die Aufnahmen 23 können jeweils
von einer umlaufenden Wand 24 begrenzt sein, die einen
Gehäuseabschnitt
des Schlossgehäuses 2 bilden,
so dass das Schlossgehäuse 2 geschlossen
ist. Sowohl die Hülsen 19 bzw. Eingriffselemente 18 als
auch die Aufnahmen 23 besitzen vorzugsweise einen kreisförmigen Querschnitt,
wobei der Außendurchmesser
der Hülsen 19 geringer
ist als der Innendurchmesser der zylindrischen Aufnahmen 23.
Die Wand 24 bildet somit einen Rohrmantel als Gehäusewandabschnitt
des Schlossgehäuses 2.
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Für
die Befestigung des Fanghakenmoduls 6 am Schlossgehäuse 2 werden
von der in 3 nicht sichtbaren
Schlossgehäuseseite
Befestigungselemente, beispielsweise Schrauben, in die Aufnahmen 23 eingesetzt
und an den in die Aufnahmen 23 hineinragenden Eingriffselementen 18 festgelegt.
Die Hülsen 19 können demnach
ein Innengewinde aufweisen. Die Trägerplatte 8 kann so
mit dem daran angelenkten Fanghaken 7 fest, jedoch lösbar mit
dem Schlossgehäuse 2 verbunden
werden, je nachdem, ob die Schlossvorrichtung 1 für Heck – oder Fronthauben
eingesetzt werden soll.
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Damit der Fanghaken 7 beim Schwenken
um seine Achse 9 nicht an den Kragen 20 der benachbart
zum Schwenkwinkelbereich α liegenden
Hülse 19 trifft,
ist die Schwenkachse 9 zwischen Fanghaken 7 und
Trägerplatte 8 von
einem Distanzmittel 25 umgeben, das beispielsweise als
Ringelement oder durch mehrere Ringsegmente und ggf. einstückig mit der
Trägerplatte 8 hergestellt
ist. Die Stärke
des Distanzmittels 25 ist größer oder gleich der Höhe HE des Kragens 20.
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Für
die Begrenzung des Schwenkwinkels α des Fanghakens 7 ist
an dem Fanghakenmodul 6 eine Schwenkwinkelbegrenzungseinrichtung 26 angeordnet,
die einen abgebogenen Schwenkwinkelbegrenzungsanschlag 26' am Fanghaken 7 und
eine Steuerbahn 27 aufweist, die durch einen Durchbruch in
der Trägerplatte 8 gebildet
sein kann. Alternativ ist es denkbar, dass die Schwenkwinkelbegrenzung
des Fanghakens 7 durch den benachbart zum Fanghaken 7 liegenden
Kragen 20 der Hülse 19 oder
einem an der Trägerplatte 8 liegenden
Vorsprung realisiert ist. Ggf. könnte
dann auf das Distanzmittel 25 zwischen Fanghaken 7 und
Trägerplatte 8 verzichtet werden.
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Durch die lösbare Befestigung des Fanghakenmoduls 6 an
dem Schlossgehäuse 2 kann
die Schlossvorrichtung 1 sowohl für Kraftfahrzeughauben Verwendung
finden, die einen Fanghaken 7 benötigen oder bei denen darauf
verzichtet werden kann. Bei am Schlossgehäuse 2 befestigten
Fanghakenmodul 6 ist dieses durch die Eingriffselemente 18 und
den zugeordneten Aufnahmen 23 lagerichtig in Bezug zum
Riegel 4 ausgerichtet, so dass auf Einstellarbeiten verzichtet
werden kann.