DE1025204B - Verfahren zur Bekaempfung von Viren in Pflanzen und Samen - Google Patents
Verfahren zur Bekaempfung von Viren in Pflanzen und SamenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Eindämmung der Viren und deren schädlicher Wirkung auf Pflanzen
und Pflanzensamen.
Im allgemeinen bringt die Bekämpfung von Pflanzenviren durch chemische Mittel große Schwierigkeiten mit
sich, da fast keine Substanzen bekannt sind, die die schädliche Wirkung von Viren auf Pflanzen und Pflanzensamen
herabsetzen oder verhüten können und denPflanzen oder Samen selbst nicht schaden. Da es, um eine erfolgreiche
Anwendung zu gewährleisten, nötig ist, daß die Mittel gegen Viren in den inneren Organen der Pflanzen
wirksam werden können, kann deren Wirkung auf den Organismus der Pflanze selbst außerordentlich heftig sein,
so daß ein weiter Spielraum zwischen der phytotoxischen Konzentration einer chemischen Substanz zur Bekämpfung
von Pflanzenviren und der Substanzkonzentration, die auf den Virus einwirkt, bestehen muß. Infolgedessen
sind in der Praxis bis jetzt keine chemischen Substanzen zur Bekämpfung von Pflanzenviren benutzt worden.
Es wurde nun gefunden, daß Verbindungen der allgemeinen
Formel
Verfahren zur Bekämpfung
von Viren in Pflanzen und Samen
von Viren in Pflanzen und Samen
(X)35Ar(NO)2(OH)9.,
worin X ein Wasserstoffatom, ein substituierter oder unsubstituierter Kohlenwasserstoffrest oder ein Säurerest,
der auch substituiert sein kann, ist und Ar eine Arylgruppe darstellt, während f, q und r niedrige ganzeZahlen
bedeuten, oder die durch Austausch eines oder mehrerer Wasserstoffatome von diesen Verbindungen ableitbaren
Salze in geeigneter Weise zur Bekämpfung von in Pflanzen und Pflanzensamen auftretenden Viren verwendet werden
können, wie z. B. dem Tabakmosaikvirus, der beispielsweise bei Arten der Nicotiana auftritt, oder dem Phaseolusvirus,
der Phaseoluspflanzen undViciapflanzen befällt.
Beispiele für solche Verbindungen sind: 2-Methyl-4-nitrosophenol,
l-Nitroso-6-methylnaphthol-2 und 2-Phenyl-4-nitrosophenol.
Ferner erwiesen sich als wirkungsvoll das l-Oxy-3-methyl-4-nitrosobenzol,
das 2,5-Nitrosoresorcin, das S-Nitroso-8-oxychinolin und verschiedene Salze dieser Verbindungen.
Besonders gute Ergebnisse wurden erzielt mit 4-Nitrosophenol, dem l-Nitrosonaphthol-2 und dem Dinatriumsalz
der 1 -Nitroso^-oxynapthalin-S^-disulf onsäure.
Nitrosooxyarylsalze wurden bereits verwendet, soweit es sich um die Bekämpfung von äußerlichen Fäulniserscheinungen,
auch an lebenden Pflanzen, handelte. So wurde z. B. empfohlen, den die Kohlhernie hervorrufenden
Pilz dadurch zu bekämpfen, daß man ihn bzw. seine Sporen im Wachstumsgrund der Kohlpflanzen durch
Bodendesinfektion mit Nitrosophenolnatrium vernichtet. Es wurde dabei zwar darauf hingewiesen, daß diese Stoffe
Anmelder:
N. V. De Bataafsche Petroleum
Maatschappij, Den Haag
Maatschappij, Den Haag
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Sdrweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 26. Februar 1954
Niederlande vom 26. Februar 1954
Nicolaas Dost und Gerrit Kooistra,
Amsterdam (Niederlande),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
2
lebende Organe höherer Pflanzen wenig schädigen; jedoch fehlt der Vorveröffentlichung die Erkenntnis, daß sich
die Salze als »innerliche« Mittel zur Heilung und Verhütung von Viruserkrankungen an Pflanzen verwenden
lassen. Es blieb der Erfindung vorbehalten, gegenüber diesem Stand der Technik die Lehre zu vermitteln, die
betreffenden Verbindungen mit Pflanzen oder deren Teilen, wie Samen usw., unmittelbar derart in Berührung
zu bringen, daß sie in die Zellen des lebenden Organismus eindringen und dort ihre virenfeindliche und daher
heilende oder vorbeugende Wirkung entfalten.
Ferner ist aus früheren Veröffentlichungen bekannt, daß Thiouracil eine gewisse Möglichkeit zur Eindämmung
der schädlichen Wirkung von Viren gewährt. Diese Verbindung hat jedoch den Nachteil, daß sie in der Konzentration,
bei der eine befriedigende Wirkung gegen die Viren erzielt wird, das Wachstum der meisten Pflanzen,
bei denen sie angewendet werden kann, verzögert.
709 907/400
3 4
Überraschenderweise wurde gefunden, daß mit einem Es werden dabei organische Flüssigkeiten bevorzugt,
Gemisch aus einer oder mehreren der genannten Nitroso- die in der angewandten Konzentration weder für die
oxyarylverbindungen und Thiouracil sehr gute Ergebnisse Pflanze noch für den Menschen schädlich sind. Beispiele
bei der Bekämpfung von Pflanzenviren erzielt werden für eine Anzahl Stoffe, die diese Anforderungen erfüllen,
konnten, ohne daß unerwünschte phytotoxische Erschei- 5 sind: Tetrachlorkohlenstoff, Äthylendichlorid, Äthannungen
auftraten. tetrachlorid, alkyliertes Naphthalin, Solventnaphtha, Nach einer Durchführungsform der Erfindung wird Rizinusöl usw. Mischungen dieser Stoffe können ebendaher
eine oder mehrere der obengenannten, gegen Viren falls verwendet werden.
wirksamen Verbindungen zusammen mit Thiouracil ange- Die zu verwendenden Emulgatoren können kapillarwendet.
Vorzugsweise verwendet man ein Gemisch, das *° aktive Substanzen anionisch aktiver, kationisch aktiver
gleiche Gewichtsmengen an Thiouracil und Nitrosooxy- oder nichtionischer Art sein. Die letzteren Emulgatoren
arylverbindungen enthält. Die Konzentration des Thioura- werden jedoch bevorzugt, da man die erfindungsgemäßen
cils in dem auf die Pflanzen aufzubringenden Gemisch muß Gemische vorzugsweise mit an Ort und Stelle verfügunter
seiner phytotoxischen Konzentration liegen, d. h. barem Wasser verdünnen können muß, wobei häufig
für die meisten Pflanzen unter 0,1 Gewichtsprozent. Es 1S hartes Wasser benutzt werden muß. Beispiele für nichtwurde
gefunden, daß ein aus einer wäßrigen Lösung von ionische, zur Verwendung sehr geeignete Emulgatoren
0,05 Gewichtsprozent Thiouracil und 0,05 Gewichtspro- sind: Mischungen von Alkylphenoläthern von PoIyzent
l-Nitrosonaphthol-2 bestehendes Gemisch eine äthylenglykolen, die z. B. unter dem Handelsnamen
größere Wirkung gegen die Viren hatte als eine wäßrige »Triton X«- erhältlich sind. Beispiele für andere Emulga-Lösung
von 0,1 Gewichtsprozent Thiouracil oder 1-Ni- ao toren sind: Sulfonatemulgatoren und Mischungen von
trosonaphthol-2, wobei auch bei wiederholter Anwendung Natriumsalzen von Sulfonsäuremonoestern sekundärer
bei den gleichen Pflanzen keine phytotoxischen Erschei- Alkylalkohole, die z. B. unter dem Handelsnamen
nungen auftraten. »Teepok bekannt sind.
Die erfindungsgemäß anzuwendenden Verbindungen Es ist auch möglich, die erfindungsgemäßen Sub-
können mit oder ohne Thiouracil sowohl zur Verhütung 25 stanzen oder eine Mischung derselben zusammen mit
der Viruskrankheit als auch zur Heilung schon befallener Thiouracil als Pulver zuzubereiten, das an Ort und Stelle
Pflanzen oder Samen verwendet werden. Zu diesem z. B. mit Wasser verdünnt werden kann.
Zweck muß das Mittel gegen die Viren in der Weise mit Jeder für derartige Verfahren bekannte geeignete Stoff
den zu behandelnden Pflanzen oder Samen in Berührung kann zur Herstellung der Pulverinischung verwendet
gebracht werden, daß es in diese eindringen kann. 30 werden. Gemäß der Erfindung verwendet man zu diesem
Dies kann z. B. durch Besprühen der Pflanzen er- Zweck vorzugsweise bekannte Tone, z. B. Kaolin,
folgen oder dadurch, daß man die Wurzeln der zu Im Fall von mit Viren infizierten Samen oder Samen
behandelnden Pflanzen oder deren Samen für einige von infizierten Pflanzen wurden die schädlichen Aus-Zeit
in einer vorzugsweise wäßrigen Lösung einer oder Wirkungen der Viruskrankheit erfolgreich mit einer somehrerer
der Verbindungen gemäß der Erfindung oder 35 genannten -'»Trockenbehandlung» bekämpft. »Trockeneinem
Gemisch derselben mit Thiouracil stehenläßt. behandlung« bedeutet, daß die der Behandlung unter-Besonders
gute Ergebnisse wurden durch Zugabe eines worfenen Samen für einige Zeit, z. B. 30 Minuten, mit
oberflächenaktiven Stoffes zu dieser wäßrigen Lösung er- dem Mittel gegen Viren in Pulverform geschüttelt
zielt. Besonders befriedigend war eine wäßrige Lösung, werden. Befriedigende Ergebnisse wurden insbesondere
der 0,01 °/0 eines Emulgators zugesetzt worden war. Es 40 beim etwa 1 stündigen Schütteln mit einem eine etwa
wurde gefunden, daß zur Behandlung der Wurzeln 3%ige Konzentration des Mittels gegen Viren ent-Gesamtkonzentrationen
dieser Substanzen zwischen 0,01 haltenden Pulver erzielt, wenn l-Nitrosonaphthol-2 allein
und 0,3 Gewichtsprozent besonders vorteilhaft sind. oder in Mischung mit Thiouracil als Mittel gegen Viren
In Fällen, wo die Löslichkeit der Verbindung nicht verwendet wurde.
ausreicht, um die gewünschte Konzentration zu erzielen, 45 Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele
können gegebenenfalls die entsprechenden Alkalisalze erläutert:
bzw. Phenolate verwendet werden, die durch Ersatz des
Wasserstoffes in der phenolischen OH-Gruppe durch ein
bzw. Phenolate verwendet werden, die durch Ersatz des
Wasserstoffes in der phenolischen OH-Gruppe durch ein
Alkalimetall entstehen, z. B. die Natrium- und Kalium- Beispiel 1 salze des l-Nitroso-2-oxynaphthalins. 50
Auch lösliche Salze, in denen der Wasserstoff des Die in Tabelle I aufgeführten Pflanzen wurden
gegebenenfalls anwesenden organischen oder anorga- 24 Stunden mit den Wurzeln in eine O,l°/Oige wäßrige
nischen Säurerestes durch Metall, insbesondere durch ein Lösung von Thiouracil, 4-Nitrosophenol bzw. 1-Nitroso-Alkalimetall,
ersetzt ist, sind brauchbar, z. B. das oben- naphthol-2 gestellt. Dann wurden die Pflanzen in ein
genannte Dinatriumsalz der l-Nitroso-2-oxynaphthalin- 55 neues Beet verpflanzt und mit den ebenfalls in Tabelle I
3,6-disulfonsäure. aufgeführten verschiedenen Viren infiziert. In allen
Wenn die erfindungsgemäß zu verwendenden Stoffe Fällen wurde ein einwandfrei positives Ergebnis erzielt,
oder ein Gemisch derselben mit Thiouracil auf die in jedoch zeigten die nur mit Thiouracil behandelten
Behandlung befindlichen Pflanzen durch Sprühen auf- Pflanzen Chlorose und wuchsen langsamer,
gebracht werden sollen, kann dies z. B. in Form einer 60 Ob eine Verbindung gegen Viren wirksam ist, wurde
wäßrigen Lösung oder einer Emulsion der in einer in erster Linie nach dem äußerlichen Erscheinungsbild
organischen Flüssigkeit gelösten aktiven Substanz(en) einer Pflanze beurteilt. In einigen Fällen wurde ermittelt,
in Wasser ausgeführt werden. In diesem Fall wird man ob die Pflanzen nach einer gegebenen Zeit noch Viren
im allgemeinen sogenannte Vorratsemulsionen vor- enthielten und in welcher Konzentration diese vorlagen.
ziehen, die die gegen Viren wirksame Verbindung in 65 Eine Verbindung wird als positiv wirksam gegen Viren
ziemlich konzentrierter Form enthalten und kurz vor betrachtet, wenn die schädlichen Folgen einer Virus-Gebrauch
an Ort und Stelle mit Wasser verdünnt infektion ganz oder teilweise unterdrückt werden (z. B.
werden, bis die gewünschte Konzentration erhalten ist. Tabakmosaikvirus bei Nicotiana rustica nach Behandlung
Diese sollte vorzugsweise zwischen 0,01 und 1 Gewichts- mit 4-Nitrosophenol oder Tabakmosaikvirus bei Nicotiana
prozent liegen. 70 tabacum nach Behandlung mit l-Nitrosonaphthol-2).
Tabelle I | Verbindung | Positiv gegen | Pflanze |
Thiouracil | Tabakmosaikvirus | Nicotiana tabacum Nicotiana rustica Nicotiana glutinosa |
|
Phaseolusvirus I und II | Phaseolus vulgaris Vicia faba |
||
4-Nitrosophenol | Tabakmosaikvirus | Nicotiana tabacum Nicotiana rustica Nicotiana glutinosa |
|
1 -Nitrosonaphtb ol-2 | Phaseolusvirus I Tabakmosaikvirus |
Vicia faba Nicotiana tabacum Nicotiana rustica Lycopersicum Esculentum |
Beispiel 2 un(j 0,01 Gewichtsprozent einer Mischung von Alkyl-
Tabelle II zeigt die Ergebnisse einer Anzahl von phenoläthern von Polyäthylenglykolen (»Triton X-155«)
Freilandversuchen zur Bekämpfung des Tabakmosaik- enthaltende wäßrige Lösungen verwendet wurden, die
virus in Nicotiana rustica, bei denen 0,05 Gewichtsprozent 25 auf die in Behandlung befindlichen Pflanzen in Mengen
l-Nitrosonaphthol-2, 0,05 Gewichtsprozent Thiouracil von ungefähr 1000 1 je Hektar aufgesprüht wurden.
Tabelle II
Eindämmung des Tabakmosaikvirus in Nicotiana tabacum
Eindämmung des Tabakmosaikvirus in Nicotiana tabacum
Versuchszeitraum | Auftreten der ersten Krankheitssymptome nach Beimpfung der Vergleichs pflanzen (in Tagen) |
Verzögerung (in Tagen) Krankheitssymptome be: 4-Nitrosophenol + Thiouracil |
des Auftretens der ersten Pflanzen behandelt mit l-Nitrosonaphthol-2 + Thiouracil |
April-Mai Mai-Juni Juli-August August-September September-Oktober |
25 14 11 22 28 |
20 14 9 10 |
5 14 9 10 |
Aus der obigen Tabelle ist ersichtlich, daß die Behandlung mit Gemischen aus Thiouracil -f- 4-Nitrosophenol
und Thiouracil + l-Nitrosonaphthol-2 eine beträchtliche Verzögerung im Auftreten der Krankheit zur Folge
hatte. In der Praxis kann dies in vielen Fällen schon als ausreichende Eindämmung angesehen werden, da die
Krankheit dank einer solchen Verzögerung ihre unheilvolle Wirkung nicht mehr ausüben kann und aus der
Pflanze von Viren freie Samen erhalten werden können. 45 Die schließlich beobachteten Krankheitssymptome waren
außerdem viel schwächer, während die meisten Pflanzen 85 bis 90% des normalen Ertrages lieferten.
Tabelle III
Bekämpfung des Tabakmosaikvirus bei Nicotiana rustica
Bekämpfung des Tabakmosaikvirus bei Nicotiana rustica
Wirkstoff (Konzentration 0,05/0,05 Gewichtsprozent) |
I 9.7. 53 |
Besprüh 21.7. 53 |
t 24. 7. 53 |
X | Ein ge impft 16. 7. 53 |
an 27.7. 53 |
Proze kranke 3.8. 53 |
atsatz α Pflan 10. 8. 53 |
zen 17.8. 53 |
Länge de am Ii cm |
r Pflanzen .8.53 durch schnittlich |
Anzahl der gesunden Blätter von 20 χ 25 cm oder mehr am 1. 9. 53 |
Unbehandelt | X | 80 bis 90 | 11 bis 12 | |||||||||
4-Nitrosophenol + Thiouracil..... |
X | X : X | _ | 70 bis 90 | 11 bis 12 | |||||||
l-Nitroso-2-naphthol + Thiouracil |
X | X ! X | _ | 75 bis 85 | 11 bis 12 | |||||||
Unbehandelt | — | — ' — | X | 100 | 100 | 100 | 100 | 32 bis 67 | 58,5 | 3 bis 4 | ||
4-Nitrosophenol + Thiouracil |
X | X | X | 0 | 25 | 83 | 92 | 59 bis 80 | 67,5 | 7 bis 8 | ||
1 -Nitroso-2-naphthol -f- Thiouracil |
X | X | X | 0 | 30 | 79 | 93 | 48 bis 88 | 66,7 | 7 bis 8 |
TabeUe IV Bekämpfung des Phaseolusvirus in Bohnenpflanzen
Behandlung
Konzentration
des Wirkstoffs in
Gewichtsprozent
Besprüht am
6. 53 10. 6. 53 2. 7. 53
Eingeimpft
12. 6. 53
Erträge in Prozent
der unbehandelten
und nicht geimpften
Pflanzen
je Parzelle je Pflanze
Unbehandelt
Unbehandelt
4-Nitrosophenol
l-Nitroso-2-naphthol
Thiouracil
4-Nitrosophenol+Thiouracil
4-Nitrosophenol+Thiouracil
1 -Nitroso-2-n aphthol -f- Thiouracil
l-Nitroso-2-naphthol+Thiouracil
l-Nitroso-2-naphthol+Thiouracil
0,1
0,1
0,1
0,5
0,5
0,5
0,1
0,1
0,1
0,05
0,05
0,05
0,05
0,05
0,05
0,05
0,05
0,05
0,05
0,05
0,05
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
100
44
97
48
106
72
72
61
51
51
83
34
79
39
39
100
42
106
46
46
109
82
82
85
78
78
96
37
37
83
42
Die Tabellen III und IV zeigen die Ergebnisse von Freilandversuchen, bei denen der Tabakmosaikvirus bei
Nicotiana rustica (Tabelle III) und der Phaseolusvirus bei Phaseolus vulgaris (Tabelle IV) bekämpft wurden.
Einige der in den beiden Tabellen aufgeführten Verbindungen wurden in Form einer Emulsion auf die
Pflanzen aufgesprüht. Außerdem wurde eine Anzahl von wäßrigen Lösungen hergestellt, die zusätzlich 0,01 Gewichtsprozent
sekundäier Natiiumalkylsulfate enthielten.
Man ließ eine Anzahl Pflanzen 24 Stunden in diesen Lösungen stehen.
Aus den bei der Eindämmung der Viruskrankheit an Bohnen (Phaseolus vulgaris) erhaltenen und in Tabelle IV
aufgezeichneten Ergebnissen geht klar hervor, daß die mit l-Nitrosonaphthol-2 erzielten Ergebnisse besser sind
als die mit anderen Verbindungen erhaltenen (82% Ertrag im Vergleich mit der nicht behandelten und nicht
infizierten Kontrollpflanze). Aus den mit den Wirkstoffen behandelten, aber nicht infizierten Vergleichspflanzen
geht hervor, daß die Verbindungen für die Pflanze nicht ganz unschädlich sind, aber andererseits sogar eine das
Wachstum anregende Wirkung ausüben.
Bohnensamen von durch Viren angegriffenen Pflanzen wurde teilweise mit 4-Nitrosophenol und teilweise mit
i-Nitrosonaphthol-2 behandelt. Die Behandlung wurde in der Weise durchgeführt, daß man die Bohnen 1 bis
2 Stunden in einer 0,l%igen Lösung von 4-Nitrosophenol und l-Nitrosonaphthol-2 stehenließ. Ein Teil der Bohnen
wurde auch 1 Stunde lang mit einem 0,3 Gewichtsprozent Wirkstoff und f eingepulverten Kaolin enthaltenden Mittel
geschüttelt. Nach der Behandlung wurden die Bohnen auf dem Feld ausgesät und die Ergebnisse an den wachsenden
Pflanzen in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise ermittelt.
Es wurde hierbei festgestellt, daß die Trockenbehandlung mit l-Nitrosonaphthol-2 die besten Ergebnisse
brachte. Mit 4-Nitrosophenol konnten nur dann gute Ergebnisse erzielt werden, wenn die Samen mindestens
1 Stunde lang in einer 0,1% igen Lösung dieser Verbindung gelegen hatten.
Die Wurzeln von Nicotiana-rustica-Pflanzen wurden 24 Stunden in eine 0,01 Gewichtsprozent Natriumsalz
von l-Nitroso-2-naphthol bzw. 0,05 Gewichtsprozent einer Mischung von Alkylphenoläthern von Polyäthylenglykolen
(»Triton X-155«) enthaltende und eine 0,1 Gewichtsprozent
Natriumsalz des l-Nitroso-2-naphthols und 0,05 Gewichtsprozent einer Mischung aus Alkylphenoläthern
von Polyäthylenglykolen (»Triton X-155^)
enthaltende Lösung eingetauscht.
Die so behandelten Pflanzen wurden dann mit dem Tabakmosaikvirus geimpft und eingepflanzt.
Nach 3 Wochen wurde festgestellt, daß die mit dem Emulgator (.νTriton X-155*) behandelten Pflanzen normal
erkrankt waren. Bei den mit dem Natriumsalz des l-Nitroso-2-naphthols behandelten Pflanzen wurde eine
beträchtliche Verzögerung des Auftretens der Mosaikkrankheit beobachtet. Bei den mit einer Mischung aus
Emulgator und dem Natriumsalz des 1 -Niti oso-2-naphthols
behandelten Pflanzen konnte nicht nur eine erheblich größere Verzögerung des Auftretens der Krankheitssymptome beobachtet werden, sondern es wurde darüber
hinaus festgestellt, daß mehr als die Hälfte der Pflanzen überhaupt keine Krankheitssymptome zeigte.
Durch die obigen Versuche und andere damit in Zusammenhang stehende Untersuchungen wurde festgestellt,
daß durch das Zusetzen einer oberflächenaktiven Substanz die Wirksamkeit der aktiven Stoffe gegen Viren
erhöht werden konnte. Dies ist außerordentlich überraschend, da es sich hier um wäßrige Lösungen und nicht
um Emulsionen, Dispersionen oder Suspensionen handelt.
Claims (9)
1. Verfahren zur gegebenenfalls vorbeugenden Bekämpfung
von Viren in lebenden Pflanzen und deren Organen, insbesondere auch in Samen, durch Behandein
mit die Pflanzen bzw. Pflanzenteile nicht schädigenden Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittel, gegebenenfalls neben Lösungs-, Emulsions-
und/oder Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Substanzen, Nitrosooxyarylverbindungen enthalten,
denen die allgemeine Formel
(X)^Ar(NO)8(OH),
zukommt, in der X ein Wasserstoffatom oder das gegebenenfalls substituierte Radikal eines Kohlen-Wasserstoffes
oder einer Säure, Ar eine Arylgruppe und p, q und r niedrige ganze Zahlen sind, wobei die
Nitrosooxyarylverbindungen gegebenenfalls in Form ihrer durch Austausch von Säurewasserstoffatomen
ableitbaren Alkalisalze anwesend sein können. ao
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete Nitrosooxyarylverbindung
eine Arylgruppe mit nicht mehr als zwei aromatischen Sechsringen enthält und vorzugsweise das
4-Nitrosophenol, das l-Nitrosonaphthol-2 oder das
Dinatriumsalz der l-Nitroso^-oxynaphthalin-S.o-disulfonsäure
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel einen zusätzlichen
Gehalt an Thiouracil aufweisen, dessen Menge Vorzugsweise gleich der der Nitrosooxyarylverbindung ist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösungsmittelanteil der verwendeten
Mittel hauptsächlich aus Wasser mit einem Emulgatorzusatz besteht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anteil des Mittels an gegen Viren aktiven Stoffen in einem organischen Lösungsmittel
gelöst und die Lösung in Wasser emulgiert ist.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in fester, vorzugsweise in
Pulverform vorliegenden Mittel neben den aktiven Stoffen bekannte feste Streckmittel, wie Tone, Kaoline
u. dgl., enthalten.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pflanzen oder ihre Teile,
insbesondere den Samen, mit einer 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozent an aktiven Stoffen enthaltenden Lösung oder
Emulsion besprüht.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bi? 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Pflanzen vor dem Versetzen
das Behandlungsmittel über ihre Wurzeln zuführt, indem man sie in eine Lösung einstellt, die die
aktiven Stoffe vorzugsweise in einer Konzentration von 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent enthält.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß man Samenkörner einige
Zeit, beispielsweise 30 bis 60 Minuten, mit einem Mittel in Pulverform nach Anspruch 6 schüttelt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 456 848.
Deutsche Patentschrift Nr. 456 848.
© 709 907/400 2.58
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL1123671X | 1954-02-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1025204B true DE1025204B (de) | 1958-02-27 |
Family
ID=19869707
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN10259A Pending DE1025204B (de) | 1954-02-26 | 1955-02-24 | Verfahren zur Bekaempfung von Viren in Pflanzen und Samen |
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NL (2) | NL185457B (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE456848C (de) * | 1923-11-02 | 1928-03-02 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Bekaempfung schaedlicher Pilze |
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0
- NL NL84707D patent/NL84707C/xx active
- NL NLAANVRAGE7709463,A patent/NL185457B/xx unknown
- BE BE536057D patent/BE536057A/xx unknown
-
1955
- 1955-02-24 FR FR1123671D patent/FR1123671A/fr not_active Expired
- 1955-02-24 DE DEN10259A patent/DE1025204B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE456848C (de) * | 1923-11-02 | 1928-03-02 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Bekaempfung schaedlicher Pilze |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL84707C (de) | |
FR1123671A (fr) | 1956-09-25 |
NL185457B (nl) | |
BE536057A (de) |
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