DE1025204B - Verfahren zur Bekaempfung von Viren in Pflanzen und Samen - Google Patents

Verfahren zur Bekaempfung von Viren in Pflanzen und Samen

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DE1025204B
DE1025204B DEN10259A DEN0010259A DE1025204B DE 1025204 B DE1025204 B DE 1025204B DE N10259 A DEN10259 A DE N10259A DE N0010259 A DEN0010259 A DE N0010259A DE 1025204 B DE1025204 B DE 1025204B
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nitrosooxyaryl
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Nicolaas Dost
Gerrit Kooistra
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Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
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Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C207/00Compounds containing nitroso groups bound to a carbon skeleton
    • C07C207/04Compounds containing nitroso groups bound to a carbon skeleton the carbon skeleton being further substituted by singly-bound oxygen atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
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    • C07D215/00Heterocyclic compounds containing quinoline or hydrogenated quinoline ring systems
    • C07D215/02Heterocyclic compounds containing quinoline or hydrogenated quinoline ring systems having no bond between the ring nitrogen atom and a non-ring member or having only hydrogen atoms or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom
    • C07D215/16Heterocyclic compounds containing quinoline or hydrogenated quinoline ring systems having no bond between the ring nitrogen atom and a non-ring member or having only hydrogen atoms or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
    • C07D215/38Nitrogen atoms

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Eindämmung der Viren und deren schädlicher Wirkung auf Pflanzen und Pflanzensamen.
Im allgemeinen bringt die Bekämpfung von Pflanzenviren durch chemische Mittel große Schwierigkeiten mit sich, da fast keine Substanzen bekannt sind, die die schädliche Wirkung von Viren auf Pflanzen und Pflanzensamen herabsetzen oder verhüten können und denPflanzen oder Samen selbst nicht schaden. Da es, um eine erfolgreiche Anwendung zu gewährleisten, nötig ist, daß die Mittel gegen Viren in den inneren Organen der Pflanzen wirksam werden können, kann deren Wirkung auf den Organismus der Pflanze selbst außerordentlich heftig sein, so daß ein weiter Spielraum zwischen der phytotoxischen Konzentration einer chemischen Substanz zur Bekämpfung von Pflanzenviren und der Substanzkonzentration, die auf den Virus einwirkt, bestehen muß. Infolgedessen sind in der Praxis bis jetzt keine chemischen Substanzen zur Bekämpfung von Pflanzenviren benutzt worden.
Es wurde nun gefunden, daß Verbindungen der allgemeinen Formel
Verfahren zur Bekämpfung
von Viren in Pflanzen und Samen
(X)35Ar(NO)2(OH)9.,
worin X ein Wasserstoffatom, ein substituierter oder unsubstituierter Kohlenwasserstoffrest oder ein Säurerest, der auch substituiert sein kann, ist und Ar eine Arylgruppe darstellt, während f, q und r niedrige ganzeZahlen bedeuten, oder die durch Austausch eines oder mehrerer Wasserstoffatome von diesen Verbindungen ableitbaren Salze in geeigneter Weise zur Bekämpfung von in Pflanzen und Pflanzensamen auftretenden Viren verwendet werden können, wie z. B. dem Tabakmosaikvirus, der beispielsweise bei Arten der Nicotiana auftritt, oder dem Phaseolusvirus, der Phaseoluspflanzen undViciapflanzen befällt.
Beispiele für solche Verbindungen sind: 2-Methyl-4-nitrosophenol, l-Nitroso-6-methylnaphthol-2 und 2-Phenyl-4-nitrosophenol.
Ferner erwiesen sich als wirkungsvoll das l-Oxy-3-methyl-4-nitrosobenzol, das 2,5-Nitrosoresorcin, das S-Nitroso-8-oxychinolin und verschiedene Salze dieser Verbindungen.
Besonders gute Ergebnisse wurden erzielt mit 4-Nitrosophenol, dem l-Nitrosonaphthol-2 und dem Dinatriumsalz der 1 -Nitroso^-oxynapthalin-S^-disulf onsäure.
Nitrosooxyarylsalze wurden bereits verwendet, soweit es sich um die Bekämpfung von äußerlichen Fäulniserscheinungen, auch an lebenden Pflanzen, handelte. So wurde z. B. empfohlen, den die Kohlhernie hervorrufenden Pilz dadurch zu bekämpfen, daß man ihn bzw. seine Sporen im Wachstumsgrund der Kohlpflanzen durch Bodendesinfektion mit Nitrosophenolnatrium vernichtet. Es wurde dabei zwar darauf hingewiesen, daß diese Stoffe
Anmelder:
N. V. De Bataafsche Petroleum
Maatschappij, Den Haag
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann,
Patentanwälte, München 9, Sdrweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 26. Februar 1954
Nicolaas Dost und Gerrit Kooistra,
Amsterdam (Niederlande),
sind als Erfinder genannt worden
2
lebende Organe höherer Pflanzen wenig schädigen; jedoch fehlt der Vorveröffentlichung die Erkenntnis, daß sich die Salze als »innerliche« Mittel zur Heilung und Verhütung von Viruserkrankungen an Pflanzen verwenden lassen. Es blieb der Erfindung vorbehalten, gegenüber diesem Stand der Technik die Lehre zu vermitteln, die betreffenden Verbindungen mit Pflanzen oder deren Teilen, wie Samen usw., unmittelbar derart in Berührung zu bringen, daß sie in die Zellen des lebenden Organismus eindringen und dort ihre virenfeindliche und daher heilende oder vorbeugende Wirkung entfalten.
Ferner ist aus früheren Veröffentlichungen bekannt, daß Thiouracil eine gewisse Möglichkeit zur Eindämmung der schädlichen Wirkung von Viren gewährt. Diese Verbindung hat jedoch den Nachteil, daß sie in der Konzentration, bei der eine befriedigende Wirkung gegen die Viren erzielt wird, das Wachstum der meisten Pflanzen, bei denen sie angewendet werden kann, verzögert.
709 907/400
3 4
Überraschenderweise wurde gefunden, daß mit einem Es werden dabei organische Flüssigkeiten bevorzugt, Gemisch aus einer oder mehreren der genannten Nitroso- die in der angewandten Konzentration weder für die oxyarylverbindungen und Thiouracil sehr gute Ergebnisse Pflanze noch für den Menschen schädlich sind. Beispiele bei der Bekämpfung von Pflanzenviren erzielt werden für eine Anzahl Stoffe, die diese Anforderungen erfüllen, konnten, ohne daß unerwünschte phytotoxische Erschei- 5 sind: Tetrachlorkohlenstoff, Äthylendichlorid, Äthannungen auftraten. tetrachlorid, alkyliertes Naphthalin, Solventnaphtha, Nach einer Durchführungsform der Erfindung wird Rizinusöl usw. Mischungen dieser Stoffe können ebendaher eine oder mehrere der obengenannten, gegen Viren falls verwendet werden.
wirksamen Verbindungen zusammen mit Thiouracil ange- Die zu verwendenden Emulgatoren können kapillarwendet. Vorzugsweise verwendet man ein Gemisch, das *° aktive Substanzen anionisch aktiver, kationisch aktiver gleiche Gewichtsmengen an Thiouracil und Nitrosooxy- oder nichtionischer Art sein. Die letzteren Emulgatoren arylverbindungen enthält. Die Konzentration des Thioura- werden jedoch bevorzugt, da man die erfindungsgemäßen cils in dem auf die Pflanzen aufzubringenden Gemisch muß Gemische vorzugsweise mit an Ort und Stelle verfügunter seiner phytotoxischen Konzentration liegen, d. h. barem Wasser verdünnen können muß, wobei häufig für die meisten Pflanzen unter 0,1 Gewichtsprozent. Es 1S hartes Wasser benutzt werden muß. Beispiele für nichtwurde gefunden, daß ein aus einer wäßrigen Lösung von ionische, zur Verwendung sehr geeignete Emulgatoren 0,05 Gewichtsprozent Thiouracil und 0,05 Gewichtspro- sind: Mischungen von Alkylphenoläthern von PoIyzent l-Nitrosonaphthol-2 bestehendes Gemisch eine äthylenglykolen, die z. B. unter dem Handelsnamen größere Wirkung gegen die Viren hatte als eine wäßrige »Triton X«- erhältlich sind. Beispiele für andere Emulga-Lösung von 0,1 Gewichtsprozent Thiouracil oder 1-Ni- ao toren sind: Sulfonatemulgatoren und Mischungen von trosonaphthol-2, wobei auch bei wiederholter Anwendung Natriumsalzen von Sulfonsäuremonoestern sekundärer bei den gleichen Pflanzen keine phytotoxischen Erschei- Alkylalkohole, die z. B. unter dem Handelsnamen nungen auftraten. »Teepok bekannt sind.
Die erfindungsgemäß anzuwendenden Verbindungen Es ist auch möglich, die erfindungsgemäßen Sub-
können mit oder ohne Thiouracil sowohl zur Verhütung 25 stanzen oder eine Mischung derselben zusammen mit
der Viruskrankheit als auch zur Heilung schon befallener Thiouracil als Pulver zuzubereiten, das an Ort und Stelle
Pflanzen oder Samen verwendet werden. Zu diesem z. B. mit Wasser verdünnt werden kann.
Zweck muß das Mittel gegen die Viren in der Weise mit Jeder für derartige Verfahren bekannte geeignete Stoff
den zu behandelnden Pflanzen oder Samen in Berührung kann zur Herstellung der Pulverinischung verwendet
gebracht werden, daß es in diese eindringen kann. 30 werden. Gemäß der Erfindung verwendet man zu diesem
Dies kann z. B. durch Besprühen der Pflanzen er- Zweck vorzugsweise bekannte Tone, z. B. Kaolin, folgen oder dadurch, daß man die Wurzeln der zu Im Fall von mit Viren infizierten Samen oder Samen behandelnden Pflanzen oder deren Samen für einige von infizierten Pflanzen wurden die schädlichen Aus-Zeit in einer vorzugsweise wäßrigen Lösung einer oder Wirkungen der Viruskrankheit erfolgreich mit einer somehrerer der Verbindungen gemäß der Erfindung oder 35 genannten -'»Trockenbehandlung» bekämpft. »Trockeneinem Gemisch derselben mit Thiouracil stehenläßt. behandlung« bedeutet, daß die der Behandlung unter-Besonders gute Ergebnisse wurden durch Zugabe eines worfenen Samen für einige Zeit, z. B. 30 Minuten, mit oberflächenaktiven Stoffes zu dieser wäßrigen Lösung er- dem Mittel gegen Viren in Pulverform geschüttelt zielt. Besonders befriedigend war eine wäßrige Lösung, werden. Befriedigende Ergebnisse wurden insbesondere der 0,01 °/0 eines Emulgators zugesetzt worden war. Es 40 beim etwa 1 stündigen Schütteln mit einem eine etwa wurde gefunden, daß zur Behandlung der Wurzeln 3%ige Konzentration des Mittels gegen Viren ent-Gesamtkonzentrationen dieser Substanzen zwischen 0,01 haltenden Pulver erzielt, wenn l-Nitrosonaphthol-2 allein und 0,3 Gewichtsprozent besonders vorteilhaft sind. oder in Mischung mit Thiouracil als Mittel gegen Viren
In Fällen, wo die Löslichkeit der Verbindung nicht verwendet wurde.
ausreicht, um die gewünschte Konzentration zu erzielen, 45 Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele
können gegebenenfalls die entsprechenden Alkalisalze erläutert:
bzw. Phenolate verwendet werden, die durch Ersatz des
Wasserstoffes in der phenolischen OH-Gruppe durch ein
Alkalimetall entstehen, z. B. die Natrium- und Kalium- Beispiel 1 salze des l-Nitroso-2-oxynaphthalins. 50
Auch lösliche Salze, in denen der Wasserstoff des Die in Tabelle I aufgeführten Pflanzen wurden gegebenenfalls anwesenden organischen oder anorga- 24 Stunden mit den Wurzeln in eine O,l°/Oige wäßrige nischen Säurerestes durch Metall, insbesondere durch ein Lösung von Thiouracil, 4-Nitrosophenol bzw. 1-Nitroso-Alkalimetall, ersetzt ist, sind brauchbar, z. B. das oben- naphthol-2 gestellt. Dann wurden die Pflanzen in ein genannte Dinatriumsalz der l-Nitroso-2-oxynaphthalin- 55 neues Beet verpflanzt und mit den ebenfalls in Tabelle I 3,6-disulfonsäure. aufgeführten verschiedenen Viren infiziert. In allen Wenn die erfindungsgemäß zu verwendenden Stoffe Fällen wurde ein einwandfrei positives Ergebnis erzielt, oder ein Gemisch derselben mit Thiouracil auf die in jedoch zeigten die nur mit Thiouracil behandelten Behandlung befindlichen Pflanzen durch Sprühen auf- Pflanzen Chlorose und wuchsen langsamer, gebracht werden sollen, kann dies z. B. in Form einer 60 Ob eine Verbindung gegen Viren wirksam ist, wurde wäßrigen Lösung oder einer Emulsion der in einer in erster Linie nach dem äußerlichen Erscheinungsbild organischen Flüssigkeit gelösten aktiven Substanz(en) einer Pflanze beurteilt. In einigen Fällen wurde ermittelt, in Wasser ausgeführt werden. In diesem Fall wird man ob die Pflanzen nach einer gegebenen Zeit noch Viren im allgemeinen sogenannte Vorratsemulsionen vor- enthielten und in welcher Konzentration diese vorlagen. ziehen, die die gegen Viren wirksame Verbindung in 65 Eine Verbindung wird als positiv wirksam gegen Viren ziemlich konzentrierter Form enthalten und kurz vor betrachtet, wenn die schädlichen Folgen einer Virus-Gebrauch an Ort und Stelle mit Wasser verdünnt infektion ganz oder teilweise unterdrückt werden (z. B. werden, bis die gewünschte Konzentration erhalten ist. Tabakmosaikvirus bei Nicotiana rustica nach Behandlung Diese sollte vorzugsweise zwischen 0,01 und 1 Gewichts- mit 4-Nitrosophenol oder Tabakmosaikvirus bei Nicotiana prozent liegen. 70 tabacum nach Behandlung mit l-Nitrosonaphthol-2).
Tabelle I Verbindung Positiv gegen Pflanze
Thiouracil Tabakmosaikvirus Nicotiana tabacum
Nicotiana rustica
Nicotiana glutinosa
Phaseolusvirus I und II Phaseolus vulgaris
Vicia faba
4-Nitrosophenol Tabakmosaikvirus Nicotiana tabacum
Nicotiana rustica
Nicotiana glutinosa
1 -Nitrosonaphtb ol-2 Phaseolusvirus I
Tabakmosaikvirus
Vicia faba
Nicotiana tabacum
Nicotiana rustica
Lycopersicum
Esculentum
Beispiel 2 un(j 0,01 Gewichtsprozent einer Mischung von Alkyl-
Tabelle II zeigt die Ergebnisse einer Anzahl von phenoläthern von Polyäthylenglykolen (»Triton X-155«)
Freilandversuchen zur Bekämpfung des Tabakmosaik- enthaltende wäßrige Lösungen verwendet wurden, die
virus in Nicotiana rustica, bei denen 0,05 Gewichtsprozent 25 auf die in Behandlung befindlichen Pflanzen in Mengen
l-Nitrosonaphthol-2, 0,05 Gewichtsprozent Thiouracil von ungefähr 1000 1 je Hektar aufgesprüht wurden.
Tabelle II
Eindämmung des Tabakmosaikvirus in Nicotiana tabacum
Versuchszeitraum Auftreten der ersten
Krankheitssymptome nach
Beimpfung der Vergleichs
pflanzen (in Tagen)
Verzögerung (in Tagen)
Krankheitssymptome be:
4-Nitrosophenol
+ Thiouracil
des Auftretens der ersten
Pflanzen behandelt mit
l-Nitrosonaphthol-2
+ Thiouracil
April-Mai
Mai-Juni
Juli-August
August-September
September-Oktober
25
14
11
22
28
20
14
9
10
5
14
9
10
Aus der obigen Tabelle ist ersichtlich, daß die Behandlung mit Gemischen aus Thiouracil -f- 4-Nitrosophenol und Thiouracil + l-Nitrosonaphthol-2 eine beträchtliche Verzögerung im Auftreten der Krankheit zur Folge hatte. In der Praxis kann dies in vielen Fällen schon als ausreichende Eindämmung angesehen werden, da die
Krankheit dank einer solchen Verzögerung ihre unheilvolle Wirkung nicht mehr ausüben kann und aus der Pflanze von Viren freie Samen erhalten werden können. 45 Die schließlich beobachteten Krankheitssymptome waren außerdem viel schwächer, während die meisten Pflanzen 85 bis 90% des normalen Ertrages lieferten.
Tabelle III
Bekämpfung des Tabakmosaikvirus bei Nicotiana rustica
Wirkstoff
(Konzentration
0,05/0,05
Gewichtsprozent)
I
9.7.
53
Besprüh
21.7.
53
t
24. 7.
53
X Ein
ge
impft
16. 7.
53
an
27.7.
53
Proze
kranke
3.8.
53
atsatz
α Pflan
10. 8.
53
zen
17.8.
53
Länge de
am Ii
cm
r Pflanzen
.8.53
durch
schnittlich
Anzahl
der gesunden
Blätter von
20 χ 25 cm
oder mehr
am 1. 9. 53
Unbehandelt X 80 bis 90 11 bis 12
4-Nitrosophenol
+ Thiouracil.....
X X : X _ 70 bis 90 11 bis 12
l-Nitroso-2-naphthol
+ Thiouracil
X X ! X _ 75 bis 85 11 bis 12
Unbehandelt ' X 100 100 100 100 32 bis 67 58,5 3 bis 4
4-Nitrosophenol
+ Thiouracil
X X X 0 25 83 92 59 bis 80 67,5 7 bis 8
1 -Nitroso-2-naphthol
-f- Thiouracil
X X X 0 30 79 93 48 bis 88 66,7 7 bis 8
TabeUe IV Bekämpfung des Phaseolusvirus in Bohnenpflanzen
Behandlung
Konzentration
des Wirkstoffs in
Gewichtsprozent
Besprüht am
6. 53 10. 6. 53 2. 7. 53
Eingeimpft
12. 6. 53
Erträge in Prozent
der unbehandelten
und nicht geimpften
Pflanzen
je Parzelle je Pflanze
Unbehandelt
Unbehandelt
4-Nitrosophenol
l-Nitroso-2-naphthol
Thiouracil
4-Nitrosophenol+Thiouracil
4-Nitrosophenol+Thiouracil
1 -Nitroso-2-n aphthol -f- Thiouracil
l-Nitroso-2-naphthol+Thiouracil
0,1
0,1
0,5
0,5
0,1
0,1
0,05
0,05
0,05
0,05
0,05
0,05
0,05
0,05
X X
X X
X X
X X
X X
X X
100
44
97
48
106
72
61
51
83
34
79
39
100
42
106
46
109
82
85
78
96
37
83
42
Beispiel 3
Die Tabellen III und IV zeigen die Ergebnisse von Freilandversuchen, bei denen der Tabakmosaikvirus bei Nicotiana rustica (Tabelle III) und der Phaseolusvirus bei Phaseolus vulgaris (Tabelle IV) bekämpft wurden.
Einige der in den beiden Tabellen aufgeführten Verbindungen wurden in Form einer Emulsion auf die Pflanzen aufgesprüht. Außerdem wurde eine Anzahl von wäßrigen Lösungen hergestellt, die zusätzlich 0,01 Gewichtsprozent sekundäier Natiiumalkylsulfate enthielten. Man ließ eine Anzahl Pflanzen 24 Stunden in diesen Lösungen stehen.
Aus den bei der Eindämmung der Viruskrankheit an Bohnen (Phaseolus vulgaris) erhaltenen und in Tabelle IV aufgezeichneten Ergebnissen geht klar hervor, daß die mit l-Nitrosonaphthol-2 erzielten Ergebnisse besser sind als die mit anderen Verbindungen erhaltenen (82% Ertrag im Vergleich mit der nicht behandelten und nicht infizierten Kontrollpflanze). Aus den mit den Wirkstoffen behandelten, aber nicht infizierten Vergleichspflanzen geht hervor, daß die Verbindungen für die Pflanze nicht ganz unschädlich sind, aber andererseits sogar eine das Wachstum anregende Wirkung ausüben.
Beispiel 4
Bohnensamen von durch Viren angegriffenen Pflanzen wurde teilweise mit 4-Nitrosophenol und teilweise mit i-Nitrosonaphthol-2 behandelt. Die Behandlung wurde in der Weise durchgeführt, daß man die Bohnen 1 bis 2 Stunden in einer 0,l%igen Lösung von 4-Nitrosophenol und l-Nitrosonaphthol-2 stehenließ. Ein Teil der Bohnen wurde auch 1 Stunde lang mit einem 0,3 Gewichtsprozent Wirkstoff und f eingepulverten Kaolin enthaltenden Mittel geschüttelt. Nach der Behandlung wurden die Bohnen auf dem Feld ausgesät und die Ergebnisse an den wachsenden Pflanzen in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise ermittelt.
Es wurde hierbei festgestellt, daß die Trockenbehandlung mit l-Nitrosonaphthol-2 die besten Ergebnisse brachte. Mit 4-Nitrosophenol konnten nur dann gute Ergebnisse erzielt werden, wenn die Samen mindestens 1 Stunde lang in einer 0,1% igen Lösung dieser Verbindung gelegen hatten.
Beispiel 5
Die Wurzeln von Nicotiana-rustica-Pflanzen wurden 24 Stunden in eine 0,01 Gewichtsprozent Natriumsalz von l-Nitroso-2-naphthol bzw. 0,05 Gewichtsprozent einer Mischung von Alkylphenoläthern von Polyäthylenglykolen (»Triton X-155«) enthaltende und eine 0,1 Gewichtsprozent Natriumsalz des l-Nitroso-2-naphthols und 0,05 Gewichtsprozent einer Mischung aus Alkylphenoläthern von Polyäthylenglykolen (»Triton X-155^) enthaltende Lösung eingetauscht.
Die so behandelten Pflanzen wurden dann mit dem Tabakmosaikvirus geimpft und eingepflanzt.
Nach 3 Wochen wurde festgestellt, daß die mit dem Emulgator (.νTriton X-155*) behandelten Pflanzen normal erkrankt waren. Bei den mit dem Natriumsalz des l-Nitroso-2-naphthols behandelten Pflanzen wurde eine beträchtliche Verzögerung des Auftretens der Mosaikkrankheit beobachtet. Bei den mit einer Mischung aus Emulgator und dem Natriumsalz des 1 -Niti oso-2-naphthols behandelten Pflanzen konnte nicht nur eine erheblich größere Verzögerung des Auftretens der Krankheitssymptome beobachtet werden, sondern es wurde darüber hinaus festgestellt, daß mehr als die Hälfte der Pflanzen überhaupt keine Krankheitssymptome zeigte.
Durch die obigen Versuche und andere damit in Zusammenhang stehende Untersuchungen wurde festgestellt, daß durch das Zusetzen einer oberflächenaktiven Substanz die Wirksamkeit der aktiven Stoffe gegen Viren erhöht werden konnte. Dies ist außerordentlich überraschend, da es sich hier um wäßrige Lösungen und nicht um Emulsionen, Dispersionen oder Suspensionen handelt.

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur gegebenenfalls vorbeugenden Bekämpfung von Viren in lebenden Pflanzen und deren Organen, insbesondere auch in Samen, durch Behandein mit die Pflanzen bzw. Pflanzenteile nicht schädigenden Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel, gegebenenfalls neben Lösungs-, Emulsions- und/oder Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Substanzen, Nitrosooxyarylverbindungen enthalten, denen die allgemeine Formel
(X)^Ar(NO)8(OH),
zukommt, in der X ein Wasserstoffatom oder das gegebenenfalls substituierte Radikal eines Kohlen-Wasserstoffes oder einer Säure, Ar eine Arylgruppe und p, q und r niedrige ganze Zahlen sind, wobei die Nitrosooxyarylverbindungen gegebenenfalls in Form ihrer durch Austausch von Säurewasserstoffatomen ableitbaren Alkalisalze anwesend sein können. ao
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete Nitrosooxyarylverbindung eine Arylgruppe mit nicht mehr als zwei aromatischen Sechsringen enthält und vorzugsweise das 4-Nitrosophenol, das l-Nitrosonaphthol-2 oder das Dinatriumsalz der l-Nitroso^-oxynaphthalin-S.o-disulfonsäure ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel einen zusätzlichen Gehalt an Thiouracil aufweisen, dessen Menge Vorzugsweise gleich der der Nitrosooxyarylverbindung ist.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösungsmittelanteil der verwendeten Mittel hauptsächlich aus Wasser mit einem Emulgatorzusatz besteht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Mittels an gegen Viren aktiven Stoffen in einem organischen Lösungsmittel gelöst und die Lösung in Wasser emulgiert ist.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in fester, vorzugsweise in Pulverform vorliegenden Mittel neben den aktiven Stoffen bekannte feste Streckmittel, wie Tone, Kaoline u. dgl., enthalten.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pflanzen oder ihre Teile, insbesondere den Samen, mit einer 0,01 bis 0,1 Gewichtsprozent an aktiven Stoffen enthaltenden Lösung oder Emulsion besprüht.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bi? 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den Pflanzen vor dem Versetzen das Behandlungsmittel über ihre Wurzeln zuführt, indem man sie in eine Lösung einstellt, die die aktiven Stoffe vorzugsweise in einer Konzentration von 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent enthält.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß man Samenkörner einige Zeit, beispielsweise 30 bis 60 Minuten, mit einem Mittel in Pulverform nach Anspruch 6 schüttelt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 456 848.
© 709 907/400 2.58
DEN10259A 1954-02-26 1955-02-24 Verfahren zur Bekaempfung von Viren in Pflanzen und Samen Pending DE1025204B (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
NL1123671X 1954-02-26

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE456848C (de) * 1923-11-02 1928-03-02 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Bekaempfung schaedlicher Pilze

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE456848C (de) * 1923-11-02 1928-03-02 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zur Bekaempfung schaedlicher Pilze

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