DE2246403A1 - Dihalogenhydroxybenzolsulfonamidderivate und ihre herstellung und anwendung - Google Patents
Dihalogenhydroxybenzolsulfonamidderivate und ihre herstellung und anwendungInfo
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Description
Patentanwälte 224 6 A
Dr. Ing. Walter Abitz
Dr. Dieter F. Morf
Dr. Dieter F. Morf
rw LJn^n λ r>
21. September 1972
Dr. Hans-A. Brauns oqJUq^ r
S München öö, Piünzanauersir. 21 . &yo/ ^o^u
E.I. DU PONT DE NEMOURS AND COMPANY lOth'and Market Streets, Wilmington, Del. I9898, V.St.Α.,
Dihalogenhydroxybenzolsulfonamidderivate und ihre Herstellung und Anwendung
Die Erfindung betrifft 3,5-Dihalogen*-2-hydroxybenzolsulfonamidderivate
und ihre Herstellung und die Anwendung der sterilisierwirksamen Derivate zur Milbenbekämpfung.
Die deutsche Patentschrift 735 514· beschreibt 3,5-Dichlor-2-hydroxybenzolsulfonamid
und die entsprechenden H-Butyl, N-Cyclohexyl-, N-Phenyl-, Ν,Ν-Tetramethylen- und N,N-Dibutyl-Verbindungen,
aber keinerlei Verwendungszweck der Verbindungen.
Bartram u.a., J.C.S., 1958, 2905-2904; haben ein J)ibrom-2-hydroxybenzolsulfonamid
beschrieben. Dabei sind die Stellungen der Bromsubstituenten nicht genannt,-aber der angegebene
Schmelzpunkt (210 bis 214° C) entspricht nahezu dem
Schmelzpunkt des 3»5~I)iki'°m-2-hydroxybenzolsulfonamides
(215 bis 217° C). Eine Verwendung für diese Verbindung ist nicht beschrieben.
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2246A
Die vorliegende Erfindung ist auf die Bekämpfung von Milben durch Zuführen einer milbensterilisierenden Menge einer
Verbindung der Formel
(I)
X und Y Halogen sind,
H^ der Gruppe Wasserstoff, Hydroxyalkyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, Furfuryl oder Thenyl angehört,
E und Roi die gleich oder verschieden sein können, der
Gruppe Wasserstoff, aliphatisches Acyl mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, aliphatisches Acyl mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen
und mit -OE, substituiert, aliphatisches Acyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und mit -COOR^,
substituiert, und Acyl mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen und mit Cycloalkyl mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen substituiert,
angehören, wobei
E auch Mono- oder Dialkylcarbamoyl mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen,
Benzoyl oder mit Cl, Br, CH,, OCH* oder NOp substituiertes Benzoyl sein kann,
R, Alkyl mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen ist und
R^, Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
bedeutet,
mit der Massgabe, dass
a) Ro Wasserstoff sein muss, wenn R. eine andere Bedeutung
als Wasserstoff hat, und
b) die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in E und Kp weniger
als 21 beträgt,
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bzw. von aus Basen und den Verbindungen der Formel (I) gebildetem Salz, bei dem E^ Acyl ist, wenn E Acyl oder substituiertes
Carbamoyl bedeutet, zu dem zu schützenden Ort gerichtet.
"Acyl" ist in der hier gebrauchten Bedeutung als ein Rest E.CO- definiert, in dem Il Wasserstoff oder ein aliphatischer
oder aromatischer Eest ist.
Die Verbindungen der Formel I und ihre Salze sind Milben-Sterilisiermittel,
d. h. sie wirken im Sinne einer Verhinderung der Eiablage. Die Lebenszeit von Milben ist sehr kurz.
Man kann dementsprechend durch Anwendung der Verbindungen Milbenpopulationen in kurzer Zeit unter Kontrolle bekommen
und unter Kontrolle halten. Die Verbindungen eignen sich auf diese Weise zum Schutz von Pflanzen und Tieren vor durch
Milben hervorgerufenen Schädigungen.
Die Erfindung umfasst weiter Milbenbekämpfungsmittel, die mini
destens eine Verbindung der Formel I oder ein Salz derselben
als Wirkstoff enthalten. Die Erfindung umfasst weiter als neue Verbindungen die Verbindungen der Formel I, bei denen
mindestens eine der Gruppen E, 1Ex. und E~ eine andere Bedeutung
als Wasserstoff hat, und deren Salze entsprechend der obigen Definition, sowie Verfahren zu deren Herstellung.
Auf Grund besonders guter Milbenbekämpfung bevorzugt werden ' die Verbindungen der Formel I, in der X und Y untereinander ,
unabhängig aus der Gruppe Chlor und Brom gewählt sind, E.
Wasserstoff ist und E und Ep untereinander unabhängig aus
der Gruppe Wasserstoff und aliphatisches Acyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen gewählt sind.
Zu speziellen, bevorzugten Verbindungen der Formel I gehören:
~ 3 309813/1210
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2-Acetoxy-N-acetyl-3»>-dichlorbenzolsulf onamid
2-Acetoxy-3»5-dichlorbenzolsulfonamid
3,^-Dichlor-^-hydroxy-N-isobutyrylbenzolsulf onamid
3„5-Dich.lor-2-isobutyroxy-Nrieobutyrylbenzolsulfonamid
3,5-Dichlor-2-propionoxy-N-propionyrbenzoleulf onamid
3,5-Dichlor-2-liydroxy-N-acetylbeiizolsulf onamid
3,5-Diclllor-2-hydroxy-N-valβΓylbenzolsulf onamid
3,5-Dichlor-2-valeroxy-N-valerylbenzolsulf onamid
3,5-Diclilor-2-cyclopropylcarbonyloxy~N-cyclopropylcarbonylbenzolsulfonamid
Zur bequemeren Betrachtung und leichteren Erörterung sei
die Strukturformel I in mehrere Ünterformeln zerlegt betrachtet:
~ ..·...
(II ist gleich I, wenn E und Ii2 H i)
(III ißt gleich I, wenn R2 H ist.)
(III)
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(JV ist gleich I1 wenn R1HiSt.)
OH
SO0NHH2
(V ist gleich I* wenn E und H,- H sind, j
Alle Halogenphenolsulfonamide des Typs II lassen sich durch
Chlorsulfonieren des entsprechend substituierten Phenols und darauf Umsetzen des anfallenden SuIfonylchloridas mit
Ammoniak oder dem entsprechend substituierten Amin herstellen:
ClSOxH
Z)
OH
OH
(H)
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22*6403
Die Chlorsulfonierungen, werden optimal unter Einsatz von 3
bis 4 Äquivalenten Chlorsulfonsäure durchgeführt, und die
Verbindungen II werden aus den ßulfonylchloriden durch Umsetzen
mit mindestens 3 Äquivalenten NHpIL oder durch Einsatz
von 1 Äquivalent NHpH- und 2 Äquivalenten eines tertiären
Amins, wie Pyridin oder Triethylamin, erhalten.
Verbindungen des Typ a III können hergestellt werden, intern
men II mit 1 Äquivalent aliphatischen Acylhalcgenid oder
Anhydrid, Alkylisocyanat, Mono- oder Dialkylcarbamoylhalogenid
oder Benzoylhalogenid (das aliphatische Acyl kann mit OB,, Cycloalkyl oder COOB^ substituiert sein, und das
Benzoyl mit Cl, Br1 CE,, OCH, oder IfO2) in Gegenwart von
1 Äquivalent eines tertiären Amins, wie Pyridin, umsetzt (ein Einsatz von Lösungsmittel kann erfolgen, ist aber nicht
Bedingung):
(II)
(III)
Gewöhnlich reagieren 2 oder mehr Äquivalente Acylierungsmittel mit II, bei dem B^ gleich H ist, in Gegenwart eines
Überschusses an tertiärem Amin zur Bildung von Verbindungen
des Typs IV, worin E gleich R2 ist:
- 6 309813/1210
OH
OE
(IV) (E =
Verbindungen des Typs V sind aus Verbindungen des Typs II mit R-1 gleich H erhältlich, indem man 1 Äquivalent eines
aliphatischen Acylchlorides oder -anhydrides und 2 oder mehr Äquivalente eines tertiären Amins, wie Pyridin, einsetzt:
OH
OH
(V)
Die Umsetzung von Verbindungen des Typs V mit einem Acylie rungs- oder Carbamylierungsmittel in Gegenwart eines tertiären
Amins erlaubt die Herstellung von Verbindungen des Typs IV, worin E und R2 gleich oder verschieden sind:
* - 7 -309813/1210
OH
iQJ
(V) (IV)
Salze geinäss der Erfindung sind herstellbar, indem man
eine Verbindung der Formel I (mit der Hassgabe, dass im Falle von E gleich Acyl oder substituiertem Carbamoyl B
Acyl ist) mit 1 Äquivalent einer Base in einem "Ine"rt"en7
organischen Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran,..
und darauf das Lösungsmittel bei vermindertem Druck abtrennt Beispiele für Salze gemäss der Erfindung sind die-Sslze,
deren kationischer Teil von NH4 +, Wa+ Li+ K+, Ca++, Mg++,
Ba++, Anilinium, Pyridinium, Picolinium, Lutidinium,.Cellidinium
oder ·
B5
gebildet wird, worin '
Bc, B^ und Br7 gleich oder verschieden sind und der Gruppe
Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
Hydroxyalkyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen angehören und
Bg Wasserstoff, Benzyl oder Alkyl mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
ist und auch
Bc und B^ zusammen einen Bing in Form von Morpholinium,·
Pyrrolidin!um, Fiperidinium oder Hexamethylenimin!um
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bilden können, wobei R« und Rq Wasserstoff sind.
B e i s ρ ie.l 1
^, 5*-Dibrom-2-hydroa^rbenzolsulfonamid ' .
Man gibt 25 Teile 2,4-Dibromphenol in Anteile» zu 35 Teilen
auf O bis 10° G gekühlter Chlorsulfonsäure hinzu, rührt die
Reaktionsteilnehmer dann 24 Std. bei Umgebungstemperatur,
versetzt mit 147 Teilen Chloroform, giesst die anfallende Lösung auf .500 Teile zerstossenes Eia, entfernt die organische
Schicht, unterwirft die wässrige Schicht der Reextraktion mit 14? Teilen Chloroform, wäscht die vereinigten,
organischen Schichten mit 100 Teilen Eiswasser, trocknet über Natriumsulfat, filtriert und dampft bei vermindertem
Druck ein, um 21 Teile beigefarbenes» kristallines 3,5-Dibrom-2-hydroxybenzolsulfonylchlorid, F. 85 bis 105° C,
zu gewinnen. Dieses Produkt wird ohne weitere Reinigung in 107 Teilen Äther gelöst, worauf man zur Entfernung von
Unlöslichem filtriert, das Piltrat portionsweise im Verlaufe von 1 1/2 Std. zu 142 Teilen Äther hinzufügt, der während
des Zusatzes kontinuierlich mit Ammoniak gesättigt wird, wobei man denv Ammoniakzusatz dann noch weitere 15 Min. fortsetzt
und erst dann beendet, nun die Reaktionsmischung eine weitere halbe Stunde rührt und dann mit verdünnter, wässriger
Salzsäure ansäuert, um überschüssiges Ammoniak zu neutralisieren, die Reaktionsmischung filtriert und die organische
Schicht mit 100 Teilen gesättigter-ITatriumchloridlösung wäscht,
über Natriumsulfat trocknet, filtriert und bei vermindertem Druck eindampft, um 14 Teile schmutzigweisses 3,5-Dibrom-2-hydroxybenzolsulfonamid,
S1. 209 bis 212 unter.Zers., zu gewinnen.
Das Produkt kann durch Umkristallisieren aus Äthanol gereinigt werden, worauf es bei 213 bis 217° C unter Zers.
schmilzt. ' ,
In der gleichen Weise werden andere 3»5-Dihalogen-2-hydroxy-
— 9 —
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benzol sulfonyl chloride und 315~Dihalogen-2-hydroxybenzolsulf onemi*erhalten,
indem man anstelle des 2,4-Dibromphenols eine
äquivalente Menge des entsprechenden 2,4-Dihalogenphenols
einsetzt, z.B.:
Beispiel Sulfonamid
2 3
3 3»5-M.'1od-2-hydroxybenzolßulfonamid
4 3-Brom-5-chlor-2-hydro3£ybenzolsulfonaiaid
3«5-Dichlor-2-h:ydroxybenzolsulfonamid
Man löst 105 Teile 3f5-Dichlor-2-hydroxybenzglsulfonylchlorid
in 264 Teilen Tetrahydrofuran und gibt die Lösung portionsweise
unter solcher Einstellung der Zugabegeschwindigkeit zu 440 Teilen Tetrahydrofuran hinzu, dass die sich bei dem
Zusatz bildende, gelbe Übergangsfärbung gerade-aufrechterhalten wird (gewöhnlich ist eine Zusatzzeit von 6 bis 7 Std.
optimal), wobei während des Zusatzes kontinuierlich gerührt und mit Ammoniakgas gesättigt wird, rührt damr-nach beendetem
Zusatz die Reaktionsmischung, bis sie nicht mehr gelb ist, beendet nun den Ammoniakzusatz, gibt genügend verdünnte
Salzsäure hinzu, um das überschüssige Ammoniak zu neutralisieren, wäscht die organische Schicht zweimal mit 200 Teilen
gesättigtem, Natriumchlorid, trocknet über Natriumsulfat,
filtriert und entfernt das Lösungsmittel bei vermindertem Druck, um 91 Teile des obengenannten Sulfonamides zu gewinnen,
das durch Umkristallisieren aus Aceton gereinigt werden kann, worauf es bei 230 bis 237° C unter Zers. schmilzt.
- 10 -
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515-Dichlor-U-f urf uryl-2-hydroxybenzolsulf onamid
Man löst 130 Teile 3,5-Dichlor-2-hydroxybenzolsulfonylclilorid
in 710 Teilen Äther, gibt die Lösung portionsweise
im Verlaufe einer Stunde unter Rühren zu einer Lösung von 145 Teilen Furfurylamin in 1420 Teilen Äther hinzu, rührt
weitere ^O Min. versetzt nun mit genügend verdünnter, wässriger
Salzsäure, um das überschüssige Amin zu neutralisieren,
entfernt die organische Schicht und wäscht mit 1000 Teilen Wasser, trocknet über Natriumsulfat, filtriert und dampft
bei vermindertem Druck ein, um das 3>5-Dichlor-N-furfuryl-2-hydroxybenzolsulfonamid,
F. 92,5 his 95° C, zu erhalten..
Durch Wiederholung dieser Arbeitsweise mit der Abänderung, dass man anstelle des Furfurylamins äquivalente Mengen ver-'
schiedener Amine einsetzt, werden die folgenden weiteren Verbindungen erhalten:
3 ϊ 5-Dichlor-2-hydroxy-N-2-hydroxyäthylbenzolsulfonamid
3,5-Di chlor- 2-hydroxy-N-2-hydroxybutylbenzoli&.uifon-amid
3,5-Dichlor-2-hydroxy-N-thenylbenzol£Ulfonamid
3,5-Dibrom-N-furfuryl-2-hydroxybenzolsulfonamid
5,5-Difluor-N-furfuryl-2-hydroxybenzolsulfonamid
N-Furfuryl-2-hydroxy-3,5-dijodbenzolsulfonamid
3-Brom-5-chlor-N-furfuryl-2-hydroxybenzolsulfonamid ■
Man versetzt 12,1 Teile 3,5-Dichlor-2-hydroxybenzolsulfonamid
und 12 Teile Pyridin in 100 Teilen Tetrahydrofuran bei 10° C im Verlaufe einer halben Stunde mit 5»3 Teilen
Essigsäureanhydrid in 10 Teilen Tetrahydrofuran, rührt
die anfallende Lösung 4 1/2 Std. bei Umgebungstemperatur, giesst das Gut in 200 Teile Wasser, wäscht die organische
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Schicht zuerst mit verdünnter Salzsäure und hierauf gesättigter Natriumchloridlösung und trocknet sie hierauf über
Natriumsulfat und entfernt das Lösungsmittel bei vermindertem Druck, um das eingangs genannte Produkt, F. 180 bis 188° C,
zu erhalten.
• ■
Durch Wiederholung dieser Arbeitsweise unter Einsatz einer äquivalenten Menge des entsprechenden Acylierungamittele anstelle
des Essigsäureanhydrides werden die folgenden Produkte erhalten:
3,5-Dichlor-N-formyl-2-hydroxybenzolsulfonamid
3,5-Dichlor-2-hydroxy-N-steroylbenzolsulfonamid
3,5-Dichlor-2-hydroxy-N-propionylbenzolsulfonamid
N-Butyryl-3»5-dichlor-2-hydroxybenzolsulfonamid N-Isobutyryl-3,5-dichlor-2-hydroxybenzolsulfonamid
N-Acryloyl-3,5-dichlor-2-hydroxybenzolsulfonamid 3,5-Dichlor-2-hydroxy-N-oleoylbenzolsulfonamid
3»5-Dichlor-2-hydroxy-N-valeroylbenzolßulfonamid
3,5-Dichlor-2-hydroxy-N-hydroxyoxalylbenzolsulfonamid
3,5-Dichlor-2-hydroxy-N-methoxyoxalylbenzolEUlfonamid
N-n-Butoxyoxalyl-3,5-<Üchlor-2-hydroxybenzolsulfonamid
3 ,^-Dichlor^-hydroxy-N-hydroxyadipoylbenzolsulf onamid
3,5-Dichlor-2-hydroxy-N^methoxyadipoylbenzolsulfonamid
N-n-Butoxyadipoyl-3,5-dichlor-2-hydroxybenzolsulfonamid
3,5-Dichlor-2-hydroxy-N-methoxyacetylbenzolsulfonamid
3,5-Di chlor-2-hydroxy-N-5-Läthoxyvalerylbenzol sul f onamid
3, ^-DicMor-N-cyclopropgncarbonyl^-hydroxybenzolsulf onamid
3,5-Dichlor-N-cyclohexylacetyl-2-hydroxybenzolsulfonamid
2-Acetoxy-3»5-dichlorbenzolsulfonemid
Man versetzt 12,1 Teile 3,5-Dichlor-2-hydroxybenzolsulfonamid
und 4,03 Teile Pyridin in 100 Teilen Tetrahydrofuran bei 10° C im Verlaufe einer halben Stunde mit 5,3 Teilen Essig-
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säureanhydrid in 10 Teilen Tetrahydrofuran, rührt die anfallende
Lösung 4 1/2 Std. bei Umgebungstemperatur, giesst das Gut in 200 Teile Wasser, wäscht mit verdünnter Salzsäure,
wäscht dann die organische Schicht mit gesättigter Natriumchloridlösung,
trocknet über Natriumsulfat, filtriert und entfernt Lösungsmittel bei vermindertem Druck, um 12,9 Teile
der eingangs genannten Verbindung zu; gewinnen, die man mit η-Hexan wäscht und aus Benzol-Aceton umkristallisiert.
Das Produkt schmilzt bei 150 bis 168° C unter Zersetzung.
Durch Wiederholung dieser Arbeitsweise unter Einsatz äquivalenter Menge an verschiedenen Säureanhydriden, DialkylcarbamoylChloriden
oder Alkylisocyanaten anstelle des Essigsäureanhydrides erhält man die folgenden weiteren Verbindungen
der Formel I:
2-Benzoyloxy-3,5-dichlorbenzolsulfonamid
5,5-Dichlcr-2-(4-chlorbenzoyloxy)-benzolsulfonamid
2,4-Brombenzoyloxy-3,5-dichlorbenzoisülfonamid
3,5-Dichlor-2-(3-niethoxybenzoylo3q7)-benzolsulfonamid
3,5-Dichlor-2-(3-nitrobenzoyloxy)-benzolsulfonämid
3,5-I'ichlor-2-(2-methylbenzoyloxy)-benzolsulfonamid
3, ^-Dichlor^-dimethylcarbajnoyloxybenzolsulf onamid
3,5-Dichlor-2-diäthylcarbambyloxybenzolsulfonamid
3,5-Dichlor-2-methylcarbamoyloxybenzolsulfonamid
3,5-Dichlor-2-butylcarbamoyloxybenzolsulfonamid
Beispiel 9 ■ ' »
3,5-Dichlor-2-propionoxy-N-propionyl-benzolsulfonamid
Man versetzt 60 Teile 3»5-Dichlor-2-hydroxybenzolsulfonamid
in 150 Teilen Pyridin mit 100 Teilen Propionsäureanhydrid,
wobei die Temperatur der Beaktionsmischung nach einem anr
fänglichen Sicherwärmen auf Umgebungstemperatur absinkt, rührt die Eeaktionsteilnehmer 24 Std., rührt dann das
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ßirupöse Reaktionsgemisch in 1000 Teile Eis/Wasser ein, sammelt
das ausgefällte Produkt durch Filtrieren und wäscht mit
Wasser.
Das Rohprodukt wird in Methylenchlorid gelöst, worauf man zur Entfernung des Pyridine mit verdünnter Salzsäure wäscht.
Die organische Schicht wird dann mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und bei vermindertem
Druck eingedampft, um 62 Teile der eingangs genannten Verbindung zu gewinnen, die durch Umkristallisieren aus Benzol
zu einem Produkt mit einem Schmelzpunkt von 140 "bis 146° C
gereinigt werden kann.
Durch Wiederholung dieser Arbeitsweise mit der Abänderung, dass man das Propionsäureanhydrid durch eine äquivalente
Menge des entsprechenden Säureanhydrides ersetzt, werden die folgenden weiteren Verbindungen der Formel I erhalten (wobei
die erstgenannte Verbindung unter Einsatz von Ameisen-Essigsäureanhydrid hergestellt wird):
3,5-Dichlor-N-formyl-2-formyloxybenzolsulfouamid
N-Acetyl-2-acetoxy-3,5-dichlorbenzolsulfonamid N-n-Butyryl-2-n-butyryloxy-?,5-dichlorbenzolsulfcnamid
N-Isobutyryl-2-isobutyryloxy-3>5-dichlorbenzolsulfonamid
3,5-Dichlor-N-valeryl-2-valeryloxybenzolsulfonamid 3,5-Dichlor-N-vinylacetyl-2-vinylacetoxybenzolsulfonamid
Durch Wiederholung von Beispiel 9 mit der Abänderung, dass man das Propionsäureanhydrid durch eine äquivalente Menge
an Cyclopropancarbonylchlorid ersetzt, wird das 3»5~Dichlor-N-cyclopropBncarbpnyl-2-cyclopropBncarbonyloxybenzolsulfonamid
erhalten.
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Beispiel 10
Diese Verbindung wird erhalten, indem man wie in Beispiel 9 N-Acetyl-3,5-dichlor-2-hydroxybenzolsulfonamid mit Propionsäure
anhydrid in Pyridin umsetzt*
Auch die folgenden Verbindungen sind' nach der Arbeitsweise von Beispiel 9 erhältlich, indem man als Reaktionsteilnehmer
die entsprechenden N-Acyl-3,5-dichlor-2-hydroxybenzolsulfonamide
und Säureanhydride einsetzt:
N-Acetyl-2-benzoyloxy-3,5-clichlorbenzolsulfonamid
N-Acetyl-3,5-dichlor-2-steroyloxybenzolsulfonamid
2-Acetoxy-3,5-dichlor-N-steroylbenzolsulfonamid
Durch Behandlung von 3>5-Dichlor-N-furfuryl-2-hydroxybenzolsulfonamid
mit 1 Äquivalent Ammoniak in Tetrahydrofuran und darauf Entfernen des Lösungsmittels bei vermindertem
Druck wird das Ammoniumsalz des 3j5-Dichlor-N-furfuryl-2-hydroxybenzolsulfonamids
erhalten.
Der Einsatz von anderen Verbindungen nach Formel I und/oder
anderen Basen liefert andere Salze, z.B.:
Base Salz des 3,5-Dichlor-N-furfuryl-2-
hydroxybenzolsulfonamides
Natriumhydroxid Natriumsalz
Lithiumhydroxid Lithiumsalζ
Kaliurahydroxid Kaliumsalz
Calciumhydroxid Calciumsalz
Magnesiumhydroxid Magnesiumsalz
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Base
Bari umhydroxid Mangancarbonat Methylamin
Butylamin Dimethylamin Dibutylamin
2-Hydroxyä thylamin 4-Hydroxybutylamin
Morpholin Piperidin Pyrrolidin Hexamethylenimin Anilin
Salz des 3,5-DiChXOr-N-furfuryl-2-hydroxybenzolsulfonamides
Bariumsalz
Mangansalz
MethylammoniuBsalz
Butylammoniumsalζ
Bimethylammoniumsalz Dibutylammoniumsalz 2-Hydroxyä thyl amnioni ums al ζ
4-Hydro xyb utyl ammoni ums al ζ Morpholini unisalz
Piperidin! umsalz
Pyrrolidin!umsalz
Hexamethylenimin! um sal ζ
Aniliniumsalz
Base
Verbindung
Pyridin 4-Picolin
2,6-Lutidin 2,4,6-Collidin T rim e thylamin
Tributylamin
Trimethylbenzylammoni umhy dr© xi d 3,5-Dichlor-N-isobutyryl-2-isobutyryloxybenzolsulfonamid,
Pyridinium sal ζ
3,5-Dichlor-N-isobutyryl-2-isobutyryloxybenzolsulfonamid,
4-Picoliniumsalz
3i5-Dichlor-N-isobutyryl-2-isobutyryloxybenzolsulfonamid,
2,6-Lutidiniumsalz
3,5-Dichlor-N-ißobutyryl-2-isobutyryloxybenzolsulfonamid,
2,4,6-Collidiniumsalz
3,5-Dichlor-N-isobutyryl-2-isobutyryloxybenzolsulfonamid,
Trimethylammoniumsalz
315~Dichlor-N-isobutyryl-2-isobutyryloxybenzolsulfonamid,
Tributylammoniumsalz
3,5-Dichlor-N-isobutyryl-2-isobutyryloxybenzolsulfonamid,
Trimethylbenzylaaiinoniumsalz
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Base Verbindung
Trimethyldodecylam-- 3,5-Dichlor-N-isobutyryl-2~iso-
moniumliydroxid butyryloxybenzolsulfonamid, Tri-
methyldodecylammoniumsalz
Natriumhydrid ' 3»5-Dichlor-lT-isobutyryl-2-iso-
butyryloxybenzolsulfonamid, Natriums al ζ
Tetramethyl ammonium- 3 > 5-Dichlor-N-furfuryl-2-hydroxy-
hydroxid benzolsulfonamid, Tetramethylammo-
niumsalz
Natri umhydrid 3,5-Dichlor-N-butyryl-2-hydroxy-
benzolsulfonamid, Dinatriumsalz
Die Verbindungen der Formel I und Salze derselben eignen sich zur Bekämpfung von Milben und können zum Schutz von'
Pflanzen wie auch Tieren vor durch diese Schädlinge verursachten Schädigungen Verwendung finden. Speziell lassen
sich Früchte, Feldkulturen, Gemüse, Zierpflanzen, Tiere, einschliesslich Vögel, und der Mensch schützen. Die Verbindungen
ergeben* im allgemeinen keine Milbenabtötung, sondern hindern vielmehr die Milben an der Eierablage. Da die
meisten erwachsenen Milben eine sehr kurze Lebenszeit haben, werden Milbenpopulationen in wirkungsvoller Weise daran gehindert,
sich auf schädigende Grössenordnungen zu vermehren, und die Populationen sind auch in wirkungsvoller Weise
ausrottbar, bis ein erneuter Befall von aussen her eintritt. Mit einem Milbensterilisiermittel gemäss der Erfindung in
Verbindung mit einem Acaifcid sind Milbenbefälle sofort, und '
für ausgedehnte Zeit verminderb al?.
Die Verbindungen sind schon in sehr geringen Dosierungen
wirksam. Eine Milbenbekämpfung kann mit derart geringen Dosierungen wie von 5 ppm oder weniger in Spritzlösungen erhalten
werden. Jedoch hängt die für eine Bekämpfung in der Praxis erforderliche Menge von den Begleitumständen ab,
zu denen die den zu bekämpfenden Milben eigene Resistenz }
309813/1210
- 17 -
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der Befallgrad, der gewünschte Bekämpfungsgrad, die Grosse
und Art der Wirtes bzw. Trägers, die Jahreszeit, die Wi tterungsbedingungen
und viele andere Variable gehören. Im allgemeinen reicht eine Aufbringung von 8 g bis 8 kg Wirkstoff/ha
oder ein Spritzen bis zum Ablaufen bei einem Wirkstoff
gehalt des Applikationsmediums von 5 bis 5000 ppm zur
Bekämpfung aus- Vorzugsweise arbeitet man mit 40 bis 1200 g Wirkstoff/ha bzw. 25 bis 750 ppm in dem'Medium, in besonders
bevorzugter Weise 7° bis 700 g Wirkstoff/ha bzw. 40 bis
150 ppm.
Die Verbindungen zeigen eine begrenzte systemische Aktivität in der Pflanze, wobei sie leicht von der einen Oberfläche
eines Blattes zur anderen zu wandern vermögen. Diese Er- ~ scheinung ist von praktischen Vorteilen begleitet. So ergeben
Spritz- oder Staubbehandlongen von Pflanzenblattwerk
einen Milbenschutz auch bei Blatteilen, die von der Behandlung nicht direkt erfasst werden. Darüberhinaus sind Stoffe
innerhalb der Pflanze naturgemäsa vor Abwaschung durch Regen geschützt.
Die Verbindungen eignen sich besonders zum Schutz lebender Pflanzen, wis von Fruchtbäumen, Nussbäumen, Zierbäumen,
Waldbäumen, Gemüsekulturen, Gartenbau-Pflanzungan (einschliesslicb
Zierpflanzen, Kleinfrucht und Kirschen) sowie Getreide- und Saatkulturen. Apfel- und Pfirsichbäume, Baumwolle,
Citrusbäurae, Bohnen und Rosenbüsche sind besonders für Milbenschädigung empfänglich und lassen sich durch An-
> wendung der Verbindungen gemäss der Erfindung schützen. Zur
Sicherung der Bekämpfung während der gesamten Wachstumszeit (z. B. Juni bis August in der nördlichen Hemisphäre) kann
man die Mittel mehrfach in etwa zweiwöchigen Intervallen anwenden. v
Der Erläuterung der erzielbaren Milbenbekämpfung dient die folgende Aufzählung von speziellen, empfänglichen Milben
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und von diesen verursachbaren Schädigungsarten, ohne dass
diese Aufzählung jedoch erschöpfend ist: Panonychus ulmi
(europäische rote Milbe) und Tetranychus urticae (Zwei-Flecken-Milbe),
die gewöhnlich als "Obstmilben" bezeichnet werden und eine grosse Vielzahl von Laubbäumen angreifen,
wie Apfel-, Birnen-, Kirschen-, Pflaumen- und Pfirsichbäume, Tetranychus atlanticus (atlantische oder Erdbeer-■
Milbe), T. cinnabarinus (Karmin-Spinnenmilbe) und T. Pacificus (pazifische Milbe), die Baumwolle und zahlreiche
andere Nutzpflanzen angreifen, Paratetranychus citri
(rote Citrusmilbe) und andere, die Citrusbäume angreifen,
Phyllocoptruta oleivora, lie Citrus-Bost verursacht,
Bryobia praetiosa (Kleemilbe), die Klee, Luzerne und andere
Nutzpflanzen angreift, Bryobia- arborea (braune Milbe),-
die eine Vielfalt von Früchten und Fruchtbäumen angreift,
Aceria neocynodomis, die Gräser und andere Pflanzen angreift, Tyrophagus lintneri, die ein ernstlicher Schädling
für gelagerte Lebensmittel und für Pilzkufcuren ist, Lepi-
doglyphus destructor, die den Samen von Poa pratensis
bei der Lagerung schädigt, und Dermanyssus gallinae (Geflügelmilbe)
, weiche die Eierproduktion vermindert und die Sterblichkeit bei jungen Küken erhöht.
Die Verbindungen können in den verschiedenen Formulierungen angewandt werden, die für land- bzw. forstwirtschaftliche
Chemikalien ähnlicher physikalischer Eigenschaften konventionell sind. Zu diesen Formulierungen gehören netzbare
Pulver, Suspensionen in Wasser und/oder organischen Flüssigkeiten, Stäube, Lösungen in organischen Flüssigkeiten
(einschliesslich emulgierbarer Konzentrate in mit Wasser
nicht mischbaren Flüssigkeiten), Granalien und Pellets. ■Herkömmliche hochkonzentrierte Zusammensetzungen für die
Weiterverarbeitung durch den örtlichen Formulierer sind ebenfalls herstellbar.
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Ba 'die Formulierungen mit Ausnahme der Identität ihres Wirkstoffs
herkömmlicher Natur sind, bedarf es hier keiner detaillierten Erörterung der Formulierungen. Allgemein gesehen,
bestehen sie im wesentlichen aue etwa 1 biß 99 Gew.%
Wirkstoff (d. h. mindestens einer Verbindung 4·γ"?ογ»#1 I
oder eines Salzes derselben entsprechend' der obigen Definition)
und mindestens einer Substanz bus der Gruppe a)
etwa 0,1 bis 20 Gew.% oberflächenaktives Mittil «ad
b) etwa 5 bis 99 Gew.% im wesentlichen biologisch·· intyt·©»
festes oder flüssiges Verdünnungsmittel· Speziell wtrdfß
die verschiedenen Arten der Formulierungen'dies· Bestandteile
im allgemeinen in den folgenden ungefähren Anteilen enthalten: .
Gew.%
Wirk- Verdünnung!- Obijpfllchtnstoff
mittel aktiv*»
Netzbare Pulver | 25-90 | 0-74 | 1-10 |
Suspensionen | 5-50 | 40-94 | 1-10 ; ' |
Lösungen | 5-35 | 55-95 | _ 0-10 |
Emulgierbare Kon zentrate |
15-35 | 55-84 | 1-10 |
Stäube | 1-25 | 70-99 | 0*5' |
Granalien und Pellets |
1-35 | 65-99 | ..■■■CM 5 |
Hochkonzentrate | 90-99 | 0-10 | 0*2 |
Die mit einer gegebenen Verbindung realisierbaren exakten Prozentsätze hängen voa den physikalischen Eigenschaften
der Verbindung ab·
Diese Arten land- bzw. fortwlrtschaftlielüir
sind in zahlreichen Patentschriften beschrieben, z. B. den
USA-Pa tent schrift 3 309 192» 3 235 357» 2>6& 44£f' -'' '
2 863 752, 3 079' 244, 2 891 855 ma 2 642' 3,5*· *t#*# P*t#fct*
- 20 -301813/1210
2946/2934-G M
Schriften beziehen sich zwar auf Herbicide, aber ihre Lehre ist, soweit sie land- bzw. forstwirtschaftliche Formulierungen
betrifft, in gleicher Weise auf die Milben-Sterilisiermittel
gemäss der Erfindung anwendbar.
Eine noch andere Flüssig-Formulierung, die ein besonders
bequemes Arbeiten im kleinen Masstab erlaubt, stellt die Aerosol-Formulierung dar, die unter Druck in einem zweckentsprechenden
Behälter abgepackt wird. Der Wirkstoff "kann in Suspension, Emulsion oder Lösung vorliegen. Im Interesse
der einfachen Herstellung und Anwendung werden Lösungen bevorzugt. Der Druck kann mit niedrigsiedenden Flüssigkeiten
vorgelegt werden.* wie Propan oder Chlorfluorkohlenstoffverbindungen,
oder mittels relativ unlöslicher Gase, wie : Kohlendioxid oder Lachgas. Die Chlorfluorkohlenstoffe werden
auf Grund der Kombination von gutem Lösevermögen und Schwerentflammbarkext bevorzugt.
Die chemische Beständigkeit ist bei Verbindungen der Formel I allgemein unproblematisch. Wenn jedoch E Acyl ist und
eine langzeitige Lagerbeständigkeit gewünscht wird, so hält
man vorzugsweise die Feuchte niedrig.
Die Löslichkeit der Verbindungen der Formel I ist unter-'schiedlich.
Im allgemeinen eignen sich Wasser und nichtpolare, organische Lösungsmittel besonders für Suspensionsformulierungen. Polare Lösungsmittel ergeben eine Eihöhung
der Löslichkeit. >
Die Bekämpfungsmittel können über den Wirkstoff gemäss der
Erfindung hinaus herkömmliche Insekticide, Acaracide, Bactericide, Nematicide, Fungicide oder andere land- oder forstwirtschaftliche
Chemikalien, wie den Fruchtansatz beeinflussende Mittel, die Fruchtbildung herabsetzende Mittel·
(Fruit-Set- und Fruit-Thinning-Mittel), Düngebestfindbeile
und dergleichen enthalten, so dass die so erhaltenen Zusam-
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Setzungen über die Bekämpfung von Milbenbefall hinaus weitere Funktionen übernehmen können.
Die Aktivität der Verbindungen nach Formel I bei der Milbensterilisierung
zeigt folgende Prüfung. 1 Woche alte Eed-Ki dney- Bohnenpflanz en wurden durch Auflegen von Blattstücken,
die aus befallenen Pflanzen in einem Milben-Kulturraum geschnitten worden waren, mit der Zwei-Flecken-Milbe
infiziert. Nach 2 bis 3 Std., in denen die Milben zu den frischen Pflanzen wanderten, wurden die alten Blattstücke
entfernt.
Die infizierten Pflanzen wurden mit einer Lösung oder Suspension des Prüfmaterials gespritzt. Zur Vorbereitung für
das Spritzen wurde die Prüfverbindung in Aceton oder Wasser gelöst oder dispergiert und dann mit Wasser, das eine
kleine Menge oberflächenaktives Mittel enthielt, auf die gewünschte Konzentration verdünnt. Nach Trocknen wurden die
behandelten Pflanzen in das Untergeschoss eines Gewächshauses gebracht, in dem sie 48 Std. bei konstanten Licht-,
Temperatur- und Peuchtebedingungen gehalten wurden.
Nach 48 Std. wurden zwölf erwachsene, weibliche Milben von den gespritzten Pflanzen jedes Versuchs auf jeweils vier
Blattscheiben übertragen, die aus unbehandelten Bohnenpflanzen geschnitten worden waren (wenn bei den spritzbehandelten
Milben keine erkennbare Wirkung vorliegt, kann man in anfänglichen Aussortiergängen auch mit nur zwei Scheiben ,
arbeiten). Die Blattscheiben wurden mit der Unterseite nach oben auf ein quadratisches Stück Polyurethan-Schaumstoff .
aufgegeben, das in Wasser schwamm, und nach 24 Std. in Tetraäthylpyrophosphat-Lösung (TEPP-Lösung) getaucht, um
die erwachsenen Milben abzutöten. 5 Tage nach dieser Tauchbehandlung
wurden die jungen Milben und Milbeneiner auf den Blattscheiben ausgezählt und die Werte aufgezeichnet. Das
Wirkungsvermögen wird als prozentuale Verminderung der Ie-
3098 137^ TO
benden Nachkommenschaft gegenüber der Kontrollprobe ausge
druckt. Die "kleinste Effektivdosis" bedeutet die Konzentration, die eine zumindest 95%ige Verminderung der Nachkommen-Zahl
ergibt.
Bei dieser Prüfung sind für die bevorzugten Verbindungen gemäss der Erfindung folgende Ergebnisse erhalten worden:
Verbindung Kleinste Effektiv
dosis, Gew.%
2-Acetoxy-N-acetyl-3,5-dichlor- O,0005
benzolsulfonamid
2-Aeetoxy-3,5-dichiorbenzol- 0,001
sulfonamid · ■
3,5-Dichlor-2-hydroxy-N-i sobuturyl- 0,0005
benzolsulfonamid
3,5-Dichlcr-2-isobutyPoxy-N- 0,001
isobutyrylbenzolsulfoüamid
3,5-I)ictLlor-2-propionoxy-N- " 0,0005
propiony!benzolsulfonamid
3,5-Bichlor-2-hydroxy-N- 0,002
acetylbenzolsulfonamid
3%5-Pichlor-2-hydroxy-N- 0,002
valerylbenzolsulfonamid
3,5-Piehlor-2-valeroxy-N- 0,002
valerylbenzolsulfonamid
3,5-Dichlor-2-cyclopropyl- 0,002
carbonyloxy-li- ey el op ropy lc arbonylbenzolsulfonamid
- 23 30S813/1210
Claims (1)
- X und Y Halogen sind,R^. der Gruppe Wasserstoff, Hydroxyalkyl mit 2 biß 4 Kohlenstoff atomen, Furfuryl oder Ihenyl angehört,£ und Ep, die gleich oder verschieden sein können, der Gruppe Wasserstoff, aliphatisches Acyl mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, aliphatisches Acyl mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen und mit -OE, substituiert, aliphatisches Acyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und mit -COOB4 substituiert, oder Acyl mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen und mit Cycloalkyl mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomei* substituiert, angehören, wobeiE auch Mono- oder Dialkylcarbamoyl mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, Eenzoyl oder mit Cl, Br, CH,, OCH* oder NOo substituiertes Benzoyl sein kann,E, Alkyl mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen ist und 'R1, Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, .mit der Massgabe, dassa) E2 Wasserstoff sein muss, wenn IL eine andere Bedeutung als Wasserstoff hat, undb) die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in £ und B* weniger als 21 beträgt,- 24 309813/1210bzw. aus Basen und den Verbindungen der Formel (I) gebildetem Salz, wobei IU Acyl ist, wenn E Acyl oder substituiertes Carbamoyl ist, zur Bekämpfung von Milben unter Auftragen einer milbensterilisierenden Menge am zu schützenden Ort..2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man mit einer Verbindung arbeitet, bei welcher in der Formel X und Y voneinander unabhängig aus der Gruppe Chlor und Brom gewählt sind, E- Wasserstoff ist und E und Rp untereinander unabhängig der Gruppe Wasserstoff und aliphatisches Acyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen angehören.3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Behandlung bei Apfelbäumen, Baumwollpflanzen, Bohnenpflanzen, Pfirsichbäumen, Jung- bzw. Mistbeetpflanzen, Citrusgewächsen oder Zierpflanzen als Behandlungsart durchführt.4. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Verbindung auf Apfelbäume während der Wachstumszeit in Intervallen aufträgt.5· Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Verbindung auf Baumwollpflanzen während der Monate Juni bis August in Intervallen aufträgt.6. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Zierpflanzen behandelt und als Verbindung 3j5-Dichlor-2-propionoxy-N-propionylbenzolsulfonamid aufbringt.7· Verwendung nach Anspruch .6, dadurch gekennzeichnet, dass man als Zierpflanzen Rosenbüsche behandelt.- 25 ^ 3098 13/12102946/2934-G ·#8. Mittel zur Bekämpfung von Milben, gekennzeichnet durch einen GehaltA) mindestens eines Stoffs aus der Gruppea) etwa 0,1 bis 20 Gew.% oberflächenaktives Mittel undb) etwa 5 bis 99 Gew.% inertes Verdünnungsmittel undB) von etwa 1 bis 99 % an Wirkstoff, wobei der Wirkstoff im wesentlichen von einer milbensterilisierenden Menge einer Verbindung aus der Gruppe der Verbindungen der FormelworinX und Y Halogen sind,IL der Gruppe Wasserstoff, Hydroxyalkyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, Furfuryl oder Thenyl angehört, E und Eo, die gleich oder verschieden sein können, der Gruppe Wasserstoff, aliphatisches Acyl mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, aliphatisches Acyl mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen und mit -OR, substituiert, aliphatisches Acyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und mit -COOR^, substiuiert, oder Acyl mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen und mit Cycloalkyl mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen substituiert, angehören, wobei E auch Mono- oder Dialkylcarbamoyl mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, Benzoyl oder mit Cl, Br, CH,, OCH, oder NOp substituiertes Benzoyl sein kann, R, Alkyl mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen ist und R^, Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
mit der Massgabe, dass- 26 309813/ 121029A6/2934--G 47α) R2 Wasserstoff sein muss, wenn R^ eine andereBedeutung als Wasserstoff hat, und , ß) die Gesamtzahl der Kohlenstoff atome in E und Ro weniger als 21 beträgt,und aus Basen und den Verbindungen der obigen Formel gebildete Salze, wobei R2 Acyl ist, wenn E Acyl oder substituiertes Carbamoyl bedeutet, gebildet wird.9. Mittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Formel X und Y voneinander unabhängig aus der Gruppe Chlor und Brom gewählt sind, Rx. Wasserstoff ist und E und R^ voneinander unabhängig aus der Gruppe Wasserstoff und aliphatisches Acyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen gewählt sind. - ■·Verbindungen der FormelworinX und Y "Halogen sind, ·R. der Gruppe Wasserstoff, Hydroxyalkyl mit 2 bis 4-Kohlenstoff atomen, Furfuryl oder Thenyl angehört,E und Ro1 die gleich oder verschieden sein können, der Gruppe Wasserstoff, aliphatisches Acyl mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, aliphatisches Acyl mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen und mit -OR^ substituiert, aliphatisches Acyl mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und mit -COOR^, substituiert, oder Acyl mit 1 bis 2 Kohlens to ff atomen und mit Cycloalkyl mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen substituiert,- angehören, wobei309813/12102946/2934-G JE auch Mono- oder Dialkylcarbamoyl mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, Benzoyl oder mit Cl, Br, CH,, OCH, oder NOp substituiertes Benzoyl sein kann,E, Alkyl mit 1 "bis 2 Kohlenstoffatomen ist undR^ Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,mit der Hassgabe, dassa) Rp Wasserstoff sein muss, wenn R^. eine andere Bedeutung als Wasserstoff hat,b) die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in E und Rp weniger als 21 beträgt, undc) mindestens eine der Gruppen R,-, R^ und E nicht Wasserstoff ist,und die aus Basen und den Verbindungen der obigen Formel gebildeten Salzen, wobei Rn Acyl ist, wenn. E Acyl oder substituiertes Carbamoyl bedeutet.11. Verbindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass X und Ϊ voneinander unabhängig aus der Gruppe Chlor und Brom gewählt sind, R,- Wasserstoff ist und E und Ro voneinander unabhängig aus der Gruppe Wasserstoff und aliphatisches Acyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen gewählt sind mit der Massgabe, dass E und R^ nicht beide Wasserstoff sind.12. Verbindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie 2-Acetoxy-N-acetyl-3i5-<üchlorbenzolsulfonamid ist.13· Verbindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie 2-Acetoxy-3,5-dichlorbenzolsulfonamid ist.14. Verbindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie 3,5-Dichlor-2-hydroxy-N-isobutyrylbenzolsulfonamid ist.- 28 -309813/12102946/2934-G S15· Verbindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie Jj^^Dichlor-S-isobutyroxy-N-isobutyrylbenzoX^ sulfonamid ist.16. Verbindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie ^^"Dichlor^-propionylbenzolsulfonamid ist,17· Verbindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie 3»5~Dichlor~2-hydroxy-N-acetylbenzolsulfonamid ist.18. Verbindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie J^-Dichlor^-hydroxy-N-valerylbenzolsulfonamid ist· ■19. Verbindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie 3,5-Dichlor-2-valer03qy-N-valerylbenzolsulfonamid ist. - - - —20. Verbindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die 3»5-Dichlör-2-'CyclopropylcarbonylQxy-N-cyclo-• propylcarbonylbenzoisulfonamid ist.21. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung nach Anspruch 10 der Formel . .OHL SO2NHRworin X, Y und Uy. die dort definierte Bedeutung haben, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin- 29 -3098 13/12102946/29 54-Geinem 3,5-Dihalogen-2-hydroxybenzolsulfonylchlorid umsetzt. .22. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung nach Anspruch 10 der FormelPE Xworin X, Y, E und R ' die fort definierte Bedeutung haben mit der Massgabe, dass E nicht Wasserstoff ist, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der FormelSOmit einem Äquivalent eines entsprechenden Säurehalogenides, Säureanhydrides, Alkylisocyanates oder substituierten Carbamoylhalogenides in Gegenwart eines Äquivalentes eines tertiären Amins umsetzt.23· Verfahren zur Herstellung einer Verbindung nach Anspruch 10 der Formel- 30 -309813/ 12102946/2934-G Jfworin X, Y1 E und E2 die dort definierte Bedeutung haben und E und E2 gleich sind, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der FormelSO2NH2 —mit zwei Äquivalenten eines entsprechenden Säurehalogenides oder -anhydrides in Gegenwart eines Überschusses an tertiärem Amin umsetzt.24. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung.nach Anspruch 10 der FormelOH-X L SO2NHR2 .worin X, Y und E2 die dort definierte Bedeutung haben, Λ dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel- 31 309813/12102946/2934-mit einem Äquivalent eines entsprechenden Säurechlorides oder -anhydrides in Gegenwart von mindestens zwei Äquivalenten eines tertiären Amins umsetzt.25· Verfahren zur Herstellung einer Verbindung nach Anspruch 10 der Formelworin X, Y, E und R2 ^i e dort definierte Bedeutung haben mit der Massgabe, dass sowohl E als auch R2 nicht wasserstoff ist, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der FormelOHSO2NHR2mit einem entsprechenden Säurehalogenid, Anhydrid, substituierten Carbamoylhalogenid oder Isocyanat in Gegenwart eines tertiären Amins umsetzt.309813/1210- 32 -
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