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Die Erfindung betrifft einen Behälter zum Aufbewahren
und Transportieren von empfindlichen plättchenförmigen Gegenständen, insbesondere
von so genannten oberflächenfunktionalisierten
Glassubstraten. Dabei handelt es sich um dünne Glasplättchen, die hinsichtlich ihrer
Abmessungen mit Objektträgern
für Mikroskope
vergleichbar sind. Die oberflächenfunktionalisierten
Glassubstrate besitzen jedoch zusätzlich bestimmte empfindliche
Beschichtungen, und sie dienen als Vorstufe bei der Herstellung
von so genannten Biochips.
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Für
die Aufbewahrung und den Transport von derartigen Glassubstraten
werden bislang die gleichen Behälter
verwendet, die auch für
Mikroskop-Objektträger
eingesetzt werden. Derartige Behälter
sind im Handel erhältlich.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass die bekannten Behälter für den genannten
Zweck nicht optimal sind, da es bei der Aufbewahrung und dem Transport
von oberflächenfunktionalisierten
Glassubstraten häufiger
zu unerwünschten
Beeinträchtigungen
der empfindlichen Oberflächen
gekommen ist. Ein Grund hierfür
sind, wie die vorliegende Anmelderin festgestellt hat, Verschmutzungen,
die sich bei der Lagerung und/oder dem Transport ergeben, und zwar
selbst dann, wenn die Glassubstrate unter sorgfältigen Reinheitsbedingungen
in die bekannten Behälter
verpackt werden.
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Darüber hinaus schützen die
bislang verwendeten Behälter
die empfindlichen Glassubstrate nicht immer hinreichend vor Beschädigungen.
Insbesondere bei Stoßbelastungen,
wie sie auftreten können,
wenn der Behälter
hinfällt
oder wenn er beim Versand nicht sorgfältig behandelt wird, kommt
es immer wieder zu mechanischen Beschädigungen bis hin zum Bruch
der Glassubstrate.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Behälter zum
Aufbewahren und Transportieren von empfindlichen plättchenförmigen Gegenständen anzugeben,
der den besonderen Anforderungen bei der Behandlung und Lagerung
von oberflächenfunktionalisierten
Glassubstraten Rechnung trägt.
Insbesondere soll die Gefahr mechanischer Beschädigungen und die Gefahr von
Verschmutzungen der empfindlichen Oberflächen der Glassubstrate reduziert werden.
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Diese Aufgabe wird durch einen Behälter der eingangs
genannten Art gelöst,
der ein Oberteil und ein Unterteil aufweist, die über Verbindungselemente miteinander
verbunden sind, wobei das Unterteil zwei Querseiten, zwei Längsseiten
und einen Boden besitzt, die gemeinsam einen Hohlraum zur Aufnahme
der plättchenförmigen Gegenstände umgrenzen, wobei
an jeder der beiden Querseiten eine Reihe von senkrecht zum Boden
verlaufenden ersten Stegen angeordnet ist, die eine Vielzahl von
Führungsnuten für die plättchenförmigen Gegenstände ausbilden, wobei
das Oberteil eine Innenfläche
aufweist, die bei geschlossenem Behälter parallel zu dem Boden
liegt, und wobei an der Innenfläche
zumindest ein vorspringender zweiter Steg ausgebildet ist, der sich
parallel zu den beiden Querseiten über die gesamte Innenfläche erstreckt
und so bei geschlossenem Behälter
die Beweglichkeit der plättchenförmigen Gegenstände in den
Führungsnuten
begrenzt.
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Der erfindungsgemäße Behälter besitzt somit ein Behälterunterteil
mit einer Vielzahl von Führungsnuten,
in die jeweils ein Glassubstrat, allgemeiner also ein plättchenförmiger Gegenstand,
eingeschoben wird. Mehrere benachbarte Glassubstrate werden hierdurch
im Abstand von einander gehalten, was die Gefahr von Kontaktreibung
und/oder Aufeinanderschlagen eliminiert. Dementsprechend tragen die
Führungsnuten
zur Verringerung der Gefahr von mechanischen Beschädigungen
bei. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Führungsnuten alleine nicht ausreichend
sind, um die sich bei der Aufbewahrung und dem Transport von oberflächenfunktionalisierten Glassubstraten
stellenden Anforderungen voll zu erfüllen. In aller Regel verbleibt
nämlich
ein gewisser Bewegungsspielraum selbst dann, wenn die Glassubstrate
in die Nuten eingeführt
sind. Zwar sind die Führungsnuten
vorteilhafterweise nur geringfügig breiter
als die Dicke der Glassubstrate, es verbleibt jedoch in aller Regel
trotzdem ein geringes Spiel. Würde
man die Führungsnuten
noch enger ausbilden, wäre
es schwierig, die Glassubstrate sauber und ohne Beschädigungen
in die Führungsnuten
einzusetzen.
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Die Anmelderin der vorliegenden Erfindung hat
nun festgestellt, dass die aufgrund des Spiels möglichen Bewegungen der zum
Teil scharfkantigen Glassubstrate innerhalb der Führungsnuten
zu einem Materialabrieb führen
können.
Infolgedessen können
sich kleinste Kunststoffpartikel auf den empfindlichen Oberflächen der
Glassubstrate ablagern, was zu den bereits weiter oben erwähnten, unerwünschten
Verschmutzungen beiträgt.
Erfindungsgemäß ist daher
an der Innenfläche
des Oberteils, die sich parallel zum Boden und damit senkrecht zu
den Führungsnuten
erstreckt, zumindest ein vorspringender zweiter Steg ausgebildet,
der die Beweglichkeit der Glassubstrate zumindest parallel zu den
Führungsnuten
begrenzt. Ein „Herumhüpfen" der Glassubstrate
innerhalb des Behälters
wird hierdurch reduziert. Bevorzugt springt der zweite Steg so weit hervor,
dass er bei geschlossenem Behälter
die Oberkante der aufgenommenen Glassubstrate berührt, wodurch
ein „Herumhüpfen" in den Führungsnuten
und zudem auch eine etwaige Querbewegung innerhalb der Führungsnuten
praktisch vollständig verhindert
wird.
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Durch die reduzierte Beweglichkeit
wird zudem auch die Gefahr von mechanischen Beschädigungen
weiter reduziert.
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Die genannte Aufgabe ist daher vollkommen gelöst.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung
ist der erfindungsgemäße Behälter so
ausgebildet, dass der Abstand der beiden Querseiten zueinander größer ist als
die Höhe
jeder einzelnen Querseite über
dem Boden.
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Diese Dimensionierung des Behälters hat zur
Folge, dass die Glassubstrate, allgemeiner also die plättchenförmigen Gegenstände, mit
ihren Schmalseiten in die Führungsnuten
eingelegt werden. Anders ausgedrückt
werden die Glassubstrate nach dieser Weiterbildung der Erfindung „liegend" transportiert. Die
Maßnahme
erleichtert ein verschmutzungs- und beschädigungsfreies Einlegen und
Entnehmen der Glassubstrate in bzw. aus dem Behälter. Zudem ergibt sich in
dieser Weiterbildung eine geringere Kontaktfläche zwischen den empfindlichen
Oberflächen
der Glassubstrate und den ersten Stegen, die die Führungsnuten
ausbilden, was die Gefahr und das Ausmaß von möglichen Beschädigungen
im Bereich der empfindlichen Oberflächen weiter reduziert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung ist an der Innenfläche
des Oberteils zumindest ein Paar von zweiten Stegen ausgebildet, das
einen Klemmsitz zur Aufnahme eines parallel zu den Querseiten verlaufenden
(ersten) Dämpfungsstreifens
bildet. Besonders bevorzugt sind sogar zwei Paare von zweiten Stegen
ausgebildet, die jeweils einen Klemmsitz zur Aufnahme eines zuvor
beschriebenen Dämpfungsstreifens
bilden.
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Durch das Anbringen eines Dämpfungsstreifens,
d.h, eines streifenförmigen
Dämpfungselements,
lässt sich
die Gefahr von mechanischen Beschädigungen und auch die Gefahr
von unerwünschten
Bewegungen der Glassubstrate, die zu einem Materialabrieb und damit
zu Verschmutzungen führen,
weiter reduzieren. Die beschriebene Ausführung, wonach die zweiten Stege
einen Klemmsitz für den
Dämpfungsstreifen
bilden, besitzt zudem den Vorteil, dass der Dämpfungsstreifen am Oberteil
fixiert ist. Hierdurch wird ein optimaler Sitz des Dämpfungsstreifens
gewährleistet.
Darüber
hinaus wird der Dämpfungsstreifen
bei dieser Ausgestaltung mit dem selben Handgriff auf die Glassubstrate
aufgesetzt wie das Oberteil, d.h. die Anzahl der zum Verpacken der
Glassubstrate erforderlichen Schritte ist reduziert.
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Grundsätzlich können die zuletzt genannten Vorteile
auch erreicht werden, indem man einen geeigneten Dämpfungsstreifen
bzw. noch allgemeiner ein Dämpfungsmaterial,
an die Innenfläche
der Oberseite anklebt. Die bevorzugte Ausgestaltung mit einem streifenförmigen,
im Klemmsitz gehaltenen Dämpfungselement
besitzt demgegenüber
den Vorteil, dass eine Verschmutzung der empfindlichen Oberflächen der
Glassubstrate durch Ausgasen des Klebstoffes vermieden ist. Durch
die streifenförmige Ausbildung
des Dämpfungselements
wird zudem die Kontaktfläche
mit den Glassubstraten minimiert, und es wird auch ohne Verwendung
eines Klebers ein fester Sitz des Dämpfungselements erreicht.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung ist am Boden des Behälters
ein vorzugsweise H-förmiges
Dämpfungselement
angeordnet, das einen an jeder Querseite verlaufenden (zweiten) Dämpfungsstreifen
beinhaltet. Zumindest an einer Seite (oben oder unten) ist damit
bevorzugt ein Dämpfungsmaterial
vorhanden.
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In dieser Ausgestaltung ist am Boden
des erfindungsgemäßen Behälters ein
geeignetes Dämpfungselement
vorgesehen. Die Bewegungsfreiheit der Glassubstrate lässt sich
weiter einschränken,
die Gefahr mechanischer Beschädigungen
weiter reduzieren. Die Ausbildung eines H-förmigen Dämpfungselements gewährleistet
zudem auf einfache Weise die optimale Positionierung der Dämpfungsstreifen,
und zwar wiederum ohne Verwendung von Klebstoffen. Zudem ist die
Kontaktfläche
zu den Glassubstraten gering.
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In einer weiteren Ausgestaltung weisen
die Dämpfungsstreifen
als Material Polytetrafluorethylen auf.
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Dieses Material hat sich bei praktischen
Versuchen als besonders geeignet erwiesen, da es die gewünschten
Dämpfungseigenschaften
besitzt und zudem auch keine nennenswerte Ausgasung zeigt. Auch
die Gefahr einer mechanische Beschädigung der empfindlichen Kanten
der Glassubstrate im Bereich der Kontaktstelle ist bei diesem Material
gering.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind
das Oberteil und das Unterteil zerstörungsfrei trennbar miteinander
verbunden.
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Anders ausgedrückt, ist das Oberteil in dieser
Ausgestaltung vollständig
vom Unterteil abnehmbar. Hierdurch können die Glassubstrate besonders einfach
in den Behälter
eingelegt bzw. aus diesem entnommen werden. Insbesondere ist auf
Grund dieser Maßnahme
auch eine besonders einfache und beschädigungsfreie Befüllung der
Behälter
in automatisierten Verpackungsprozessen möglich.
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In einer weiteren Ausgestaltung beinhalten die
Verbindungselemente zumindest ein hakenförmiges erstes Teil und zumindest
ein stiftförmiges
zweites Teil, die zusammen ein Steckscharnier bilden, wobei jeweils
eines der Teile am Oberteil und das andere am Unterteil angeordnet
ist.
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Die Ausbildung der Verbindungselemente als
Steckscharnier hat sich als besonders vorteilhafte Realisierung
im Hinblick auf die Handhabung des Behälters im Zusammenhang mit empfindlichen
Glassubstraten erwiesen. Das Steckscharnier ermöglicht einerseits die vollständige Trennung
des Oberteils vom Unterteil mit den bereits zuvor erläuterten
Vorteilen. Darüber
hinaus kann der Behälter,
insbesondere wenn er nur kurzzeitig geöffnet werden soll, einfach aufgeklappt
werden. Schließlich
hat sich ein Steckscharnier bei Falltests als besonders wirksam
erwiesen, um einem unbeabsichtigten Öffnen des Behälters bei
hoher Stoßbelastung
entgegenzuwirken.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist
das zumindest eine hakenförmige
erste Teil so ausgebildet, dass es bei einem Öffnungswinkel von mehr als
135° translatorisch
von dem stiftförmigen
zweiten Teil gelöst
werden kann.
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Auch diese Ausbildung des Steckscharniers hat
sich als besonders vorteilhaft erwiesen, um ein unbeabsichtigtes Öffnen des
Behälters
bei hohen Stoßbelastungen
zu verhindern. Andererseits ist ein Öffnungswinkel ab 135°, vorzugsweise
bei etwa 145°,
gut geeignet, um ein einfaches Lösen
des Oberteils vom Unterteil zu ermöglichen. Insgesamt wird durch
diese Ausbildung somit ein hoher Bedienungskomfort für den neuen
Behälter
erreicht.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist
das zumindest eine hakenförmige
erste Teil auf seinen Endbereich hin konisch zulaufend ausgebildet.
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Diese Ausgestaltung besitzt den Vorteil, dass
sich das Steckscharnier beim Zusammenstecken der hakenförmigen und
der stiftförmigen
Teile von selbst zentriert, also ein selbstzentrierendes Steckscharnier
ist. Das Zusammenfügen
von Oberteil und Unterteil und damit das Verschließen des
Behälters
wird hierdurch erleichtert und ist auch mit nur einer Hand möglich.
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In einer weiteren Ausgestaltung beinhalten die
Verbindungselemente ferner einen Verschlussmechanismus mit einer
Ver schlusslasche, die dazu ausgebildet ist, einen an einer ersten
Behälteraußenseite
angeordneten Rastvorsprung formschlüssig zu umgreifen.
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Ein solcher Verschlussmechanismus
hat sich insbesondere in Verbindung mit dem zuvor beschriebenen
Steckscharnier als besonders wirkungsvoll erwiesen, um ein unerwünschtes Öffnen des
Behälters
bei Stoßbelastungen
zu verhindern. Darüber hinaus
trägt eine
solche Verschlusslasche in Verbindung mit dem zuvor beschriebenen
Steckscharnier zu einem hohen Bedienungskomfort bei.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist
an zumindest einer zweiten Behälteraußenseite
kein geeigneter Rastvorsprung ausgebildet, und das Unterteil ist ferner
so ausgebildet, dass es das Oberteil in eine Orientierung aufnehmen
kann, bei der die Verschlusslasche an der zweiten Behälteraußenseite liegt.
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Diese besonders bevorzugte Ausgestaltung trägt zu einer
weiteren Verbesserung bei der Handhabung des neuen Behälters bei.
So ist es auf Grund dieser Ausgestaltung ohne weiteres möglich, das Oberteil
nur „locker" auf das Unterteil
aufzusetzen. Der Behälter
kann also geschlossen werden, ohne ihn zu verriegeln. Durch diese
Maßnahme
wird insbesondere erreicht, dass ein Bediener den Behälter sofort
nach der Entnahme eines einzelnen Glassubstrates wieder verschließt, was
unerwünschten
Verschmutzungen der empfindlichen Glassubstrate nochmals wesentlich
entgegenwirkt.
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Für
die praktische Realisierung dieser Ausgestaltung ist es im Wesentlichen
von Bedeutung, dass das Oberteil und das Unterteil so zueinander ausgebildet
sind, dass sie in zumindest zwei verschiedenen Orientierungen zusammengefügt werden
können.
Dies beinhaltet, dass entweder eine entsprechende Symmetrie vorhanden
ist und/oder dass geeignete Ausnehmungen überall dort vorgesehen sind,
wo vorspringende Teile ein Zusammenfügen von Oberteil und Unterteil
ansonsten behindern würden.
Eine besonders bevorzugte Realisierung ist weiter unten an Hand
eines Ausführungsbeispiels
dargestellt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung ist der Behälter
aus Polystyrol und/oder einem homopolymeren Kunststoff hergestellt.
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Diese Materialien haben sich als
besonders vorteilhaft erwiesen, da sie eine geringe Neigung zum
Ausgasen zeigen. Bevorzugt werden allenfalls geringe Mengen an Additiven
eingesetzt. Die Gefahr unerwünschter
Verschmutzungen der empfindlichen Oberflächen der Glassubstrate durch
chemische Prozesse wird weiter reduziert.
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In einer weiteren Ausgestaltung sind
die ersten Stege an ihrer vom Boden abgewandten Oberseite abgerundet
ausgebildet.
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Durch diese Maßnahme wird besonders das Einführen der
empfindlichen Glassubstrate in die Führungsnuten erleichtert. Die
Gefahr von Beschädigungen
wird weiter reduziert.
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Es versteht sich, dass die vorstehend
genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur
in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des neuen Behälters,
wobei das Oberteil und das Unterteil aufgeklappt nebeneinander liegen,
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2 eine
Ausschnittsvergrößerung der
ersten Stege und Führungsnuten
im Unterteil des Behälters
aus 1,
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3 den
Behälter
aus 1 in einer Seitenansicht
beim Aufsetzen des Oberteils,
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4 das
Oberteil und das Unterteil des Behälters aus 1 in einer Ansicht von vorne,
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5 das
Oberteil und das Unterteil des Behälters aus 1, wobei das Oberteil um 180° verdreht
ist, und
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6 den
Behälter
aus 5 in einer Seitenansicht,
wobei zusätzlich
die Lage eines aufgenommenen Glassubstrats angedeutet ist.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung
ist ein Ausführungsbeispiel
des neuen Behälters
in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
Der Behälter 10 besitzt
ein Oberteil 12 und ein Unterteil 14, die in nachfolgend
noch näher
erläuterter
Weise vollständig
voneinander getrennt werden können.
Im geschlossenen Zustand des Behälters
sitzt das Oberteil 12 auf dem Unterteil 14 auf.
Die aufzunehmenden Glassubstrate, allgemeiner die plättchenförmigen Gegenstände, sind
dabei in nachfolgend noch näher
erläuterter
Weise in das Unterteil 14 eingesetzt. Das Oberteil 12 fungiert
als eine Art Deckel.
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Wie in 1 dargestellt
ist, besitzt das Unterteil 14 zwei Querseiten 16, 18,
zwei Längsseiten 20, 22 sowie
einen Boden 24. Zusammen bilden die vier genannten Seitenwände und
der Boden einen Hohlraum 26, der zur Aufnahme von plättchenförmigen Gegenständen, insbesondere
zur Aufnahme von oberflächenfunktionalisierten
Glassubstraten dient. Der Einfachheit halber wird bei der nachfolgenden Erläuterung
nur noch auf Glassubstrate Bezug genommen. Es sei jedoch angemerkt,
dass der Anwendungsbereich des Behälters 10 hierauf nicht
beschränkt
ist. Der hier gezeigte, bevorzugte Behälter 10 kann vielmehr
auch zur Aufnahme von herkömmlichen
Objektträgern
für Mikroskope,
zur Aufnahme von fertigen, sogenannten Biochips oder auch zur Aufnahme
und Aufbewahrung anderer plättchenförmiger Gegenstände dienen,
deren Maße
denjenigen herkömmlicher
Objektträger
entsprechen.
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An jeder der beiden Querseiten 16, 18 des Unterteils 14 ist
eine Reihe von ersten Stegen 28 angeordnet, zwischen denen
Führungsnuten 30 ausgebildet
sind. Gemäß dem hier
dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel
sind die ersten Stege 28 einstückig mit den entsprechenden
Querseiten 16, 18 verbunden. Anders ausgedrückt sind
die ersten Stege 28 bereits beim Herstellen des Unterteils 14 an den
Querseiten 16, 18 ausgeformt.
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Die Führungsnuten 30 dienen
zur Aufnahme von jeweils einem Glassubstrat, von dem in 1 beispielhaft drei dargestellt
sind. Eines der Glassubstrate ist dabei mit der Bezugsziffer 32 bezeichnet.
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Wie in 1 zu
erkennen ist, ist der Abstand der Querseiten 16, 18 voneinander
nur geringfügig größer als
die Länge
der aufzunehmenden Glassubstrate 32. Demgegenüber ist
die Tiefe jeder Führungsnut 30 klein
gegenüber
der Länge
der Glassubstrate 32, d.h. die Glassubstrate 32 tauchen
nur mit einem vergleichsweise kleinen Randbereich an ihren Stirnseiten
in die Führungsnuten 30 ein.
Die geringe Kontaktfläche
trägt zur
Vermeidung von Verschmutzungen und Beschädigungen bei.
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Am Boden 24 des Unterteils 14 ist
unterhalb der Glassubstrate 32 ein H-förmiges Dämpfungselement 34 angeordnet.
Das Dämpfungselement 34 besitzt
zwei Dämpfungsstreifen 36, 38,
die sich parallel zu den Querseiten 16, 18 über die
gesamte Breite des Unterteils 14 erstrecken. Zudem verlaufen
die beiden Dämpfungsstreifen 36, 38 unmittelbar
vor den ersten Stegen 28, so dass das Dämpfungselement 34 insgesamt
stets in einer definierten Position gehalten wird. Das Dämpfungselement 34 ist
hier ein Polytetrafluorethylen-Material, d.h. ein sogenannter Teflonstreifen.
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Das Dämpfungselement 34 ist
hier ohne gesonderte Befestigung einfach auf den Boden 24 des Unterteils 14 aufgelegt.
Alternativ hierzu könnte
das Dämpfungselement 34 jedoch
auch am Boden 24 mechanisch gehalten sein. Darüber hinaus
ist grundsätzlich
auch eine andere Form als die hier bevorzugte H-Form möglich, wobei
die hier gezeigte Form einen sehr guten Kompromiss zwischen geringer
Kontaktfläche
zu den Glassubstraten 32 und einfacher Positionierung darstellt.
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Mit der Bezugsziffer 40 ist
eine Skala bezeichnet, die am Boden 24 des Unterteils 14 etwa mittig
zwischen den beiden Querseiten 16, 18 und parallel
hierzu verläuft.
Auf der Skala sind Zahlen werte angegeben, mit denen die einzelnen
Aufnahmeplätze
für Glassubstrate 32 „nummeriert" sind. Mit der Skala 40 lässt sich
demnach die Anzahl der im Unterteil 14 vorhandenen Glassubstrate 32 recht
einfach bestimmen. Im hier gezeigten Beispiel ist der Behälter 10 zur
Aufnahme von 25 Glassubstraten ausgebildet. Darüber hinaus
sind aber auch breitere Behälter vorgesehen
für 50,
100 und bei Bedarf noch mehr Glassubstraten. Vorteilhafterweise
ist der Behälter 10 jedoch
so ausgelegt, dass er zumindest 15 Glassubstrate aufnimmt,
da sich gezeigt hat, dass dies bei dieser Art von Behälter eine
wirtschaftlich sinnvolle Größe darstellt.
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Mit den Bezugsziffern 42 und 44 sind
zwei stiftförmige
Teile bezeichnet, die an der Außenseite der
Querseite 16 ausgebildet sind. Auf der gegenüberliegenden
Querseite 18 sind andererseits ein Rastvorsprung 46 sowie
zwei Vertiefungen oder Rusnehmungen 48, 50 ausgebildet.
Die Größe der Vertiefungen 48, 50 ist
in den beiden Frontansichten des Unterteils 14 in den 4 und 5 erkennbar.
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Das Oberteil 12 besitzt
vier Seitenwände 56, 58, 60, 62,
die bei geschlossenem Behälter 10 fluchtend
auf den Querseiten 16, 18 und den Längsseiten 20, 22 des
Unterteils 14 aufliegen. Mit der Bezugsziffer 64 ist
die (Innen-)Fläche
des Oberteils 12 bezeichnet, die bei geschlossenem Behälter 10 parallel zum
Boden 24 des Unterteils 14 verläuft. Im
geschlossenen Zustand besitzt der Behälter 10 damit eine
geschlossene Quaderform.
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Mit den Bezugsziffern 66 und 68 sind
zwei hakenförmige
Teile bezeichnet, die an der Seitenwand 58 nach außen hin
vorstehen. Die hakenförmigen
Teile 66, 68 bilden zusammen mit den stiftförmigen Teilen 42,
44 am Unterteil 14 zwei Steckscharniere, deren Funktion
nachfolgend an Hand der 3 noch
näher erläutert wird.
Bei dem hier gezeigten, bevorzugten Ausführungsbeispiel laufen die hakenförmigen Teile 66, 68 auf
ihren jeweiligen Endbereich 69 hin konisch zu. Dies erleichtert
das Zusammenstecken des Steckscharniers.
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An der gegenüberliegenden Seitenwand 56 ist
nach außen
hin vorspringend eine Verschlusslasche 70 angeordnet, die
so ausgebildet ist, dass sie den an der Querseite 18 des
Unterteils 14 ausgebildeten Rastvorsprung 46 formschlüssig umgreifen kann.
Verschlusslasche 70 und Rastvorsprung 46 bilden
damit einen Verschlussmechanismus für den Behälter 10.
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Gemäß einem besonders bevorzugten
Aspekt der vorliegenden Erfindung sind an der Innenfläche 64 des
Oberteils 12 insgesamt vier parallel zueinander verlaufende
zweite Stege 72 ausgebildet, die sich parallel zu den Seitenwänden 56, 58 (und
damit parallel zu den Querseiten 16, 18 des Unterteils)
erstrecken. Die insgesamt vier zweiten Stege 72 bilden zwei
Stegpaare. Jedes Stegpaar bildet einen Klemmsitz für einen
Dämpfungsstreifen 74, 76.
Die Dämpfungsstreifen 74, 76 bestehen
hier aus dem selben Material wie das Dämpfungselement 34 im
Behälterunterteil 14.
Alternativ hierzu kann der Behälter 10 jedoch
auch ohne die Dämpfungsstreifen 74, 76 verwendet
werden, wobei dann die zweiten Stege 72 die „Bewegungsfreiheit" der Glassubstrate
begrenzen.
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In dem hier dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiel
ist die Dicke des Dämpfungselements 34 und
die Dicke der Dämpfungsstreifen 74, 76 so
gewählt,
dass diese bei geschlossenem Behälter 10 an
den oberen und unteren Kanten der Glassubstrate 32 aufliegen.
Die Glassubstrate 32 werden dadurch spielfrei in den Führungsnuten 30 gehalten. Unerwünschter
Materialabrieb, insbesondere an den ersten Stegen 28, ist
dadurch weitgehend ausgeschlossen.
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An Hand der nachfolgenden Figuren
werden weitere Details des bevorzugten Behälters 10 erläutert. Gleiche
Bezugszeichen bezeichnen dabei dieselben Elemente wie in 1.
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In 2 ist
die bevorzugte Ausführung
der ersten Stege 28 in einer (Teil-)Draufsicht auf die
Behälterinnenseite
der Querseite 16 gezeigt. Wie zu erkennen ist, besitzen
die Stege 28 eine nach unten abgerundete Oberseite 82,
was das Einführen
der Glassubstrate 32 in die Führungsnuten 30 erleichtert.
Des weiteren wird auch die Gefahr von Beschädigungen beim Einführen reduziert.
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Die Stege 28 erstrecken
sich nach unten bis zum Boden 24 des Unterteils 14.
Oben sind die Stege 28 jedoch geringfügig kürzer als die Höhe H, was
das Einführen
der Glassubstrate 32 nochmals erleichtert. Der Abstand
zweier benachbarter Stege 28 von einander beträgt hier
1,4 mm, was geringfügig
größer ist als
die Dicke der aufzunehmenden Glassubstrate 32. Ein dementsprechend
vorhandenes, seitliches Spiel der Glassubstrate 32 in den
Führungsnuten 30 wird auf
Grund der erfindungsgemäßen Ausbildung,
insbesondere auf Grund der verwendeten Dämpfungsstreifen 36, 38 beseitigt.
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In den 3 und 4 sind mit Hilfe von Pfeilen die
Schritte und Bewegungsabläufe
dargestellt, die zum sicheren Verschließen des Behälters 10 erforderlich
sind. Im ersten Schritt wird das Oberteil 12 mit den beiden
hakenförmigen
Teilen 66, 68 von oben, d.h. in Richtung eines
Pfeils 86, auf die stiftförmigen Teile 42, 44 des
Unterteils 14 aufgesetzt. Dabei ist das Oberteil 12 um
einen Öffnungswinkel
von etwa 145° oder
mehr gegenüber
dem Unterteil 14 geschwenkt. Nach dem Aufsetzen der hakenförmigen Teile 66, 68 auf
die stiftförmigen
Teile 42, 44 kann das Oberteil 12 in
Richtung eines Pfeils 88 auf das Unterteil 14 aufgeschwenkt
werden. Der gesamte Bewegungsablauf ist in 4 an Hand des Pfeils 90 nochmals
angedeutet.
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Des weiteren ist aus der Darstellung
des Behälters 10 in
den 3 und 4 erkennbar, dass an der Unterseite
des Unterteils 14 vier Vorsprünge 92 ausgebildet
sind, und zwar bevorzugt an den vier (abgerundeten) Ecken des Unterteils 14.
An den entsprechenden Positionen befinden sich an der Oberseite des
Oberteils 12 Vertiefungen 94, die so bemessen sind,
dass die Vorsprünge 92 dort
passgenau eingreifen können.
Dadurch wird eine besonders stabile und zuverlässige Stapelbarkeit von mehreren
Behältern 10 erreicht.
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Des Weiteren ist aus der Darstellung
in 4 ersichtlich, dass
am Unterteil 14 unterhalb des Rastvorsprungs 46 eine
Vertiefung 96 angeordnet ist. Diese ermöglicht ein einfaches Lösen der
Verschlusslasche 70, wenn diese bei verschlossenem Behälter 10 mit
einer Öffnung 98 den
Rastvorsprung 46 umgreift. Hierdurch wird das Öffnen des
Behälters 10 erleichtert.
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In der Darstellung in 5 ist das Oberteil 12 um
180° gegenüber der
Position in der Darstellung der 4 verdreht.
Die Verschlusslasche 70 liegt damit hinten, und die beiden
hakenförmigen
Teile 66, 68 liegen vorne. Die Vertiefungen 48, 50 sind
so ausgebildet, dass sie die vorspringenden Abschnitte der hakenförmigen Teile 66, 68 aufnehmen
können, wenn
das Oberteil 12 in Richtung eines Pfeils 100 auf das
Unterteil 14 aufgesetzt wird. Da das Unterteil 14 an
seiner Querseite 16 keinen Rastvorsprung aufweist, der
dem Rastvorsprung 46 entspricht, ist auf diese Weise ein
leichtes Verschließen
des Behälters 10 möglich, ohne
diesen zu verriegeln. Hierdurch wird insbesondere das kurzzeitige
Verschließen
des Behälters 10 zwischen
einzelnen Entnahmen von Glassubstraten 32 erleichtert.
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6 zeigt
denselben Bewegungsablauf wie 5 aus
seitlicher Perspektive. Zudem ist hier schematisch der Sitz eines
aufgenommenen Glassubstrats 32 im Unterteil 14 angedeutet.
Wie zu erkennen ist, sitzt das Glassubstrat 32 auf den
Dämpfungsstreifen 36, 38 auf,
und es ragt über
die Quer- und Längsseiten 16, 18, 20, 22 des
Unterteils 14 hinaus, so dass bei geschlossenem Behälter 10 die zweiten
Stege 72 und ggf. die Dämpfungsstreifen 74, 76 an
der oberen Kante des Glassubstrats 32 zur Anlage gelangen.
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Wie sich aus den hier gezeigten Figuren,
insbesondere den 1 und 6, ergibt, besitzt Behälter 10 hier
Innenabmessungen, die an die Größe der aufzunehmenden
Glassubstrate 32 passgenau angepasst sind. Der hier gezeigte
Behälter 10 ist
für ein Standardformat
für Glassubstrate
32 von 25 × 75,5 × 1 mm bis
26 × 76 × 1,3 mm
ausgelegt. Die Verpackungsaußenmaße sind
hier 90 × 80 × 30 mm,
und der Behälter 10 dient
damit zur Aufnahme von maximal 25 Glassubstraten 32.
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Ein Behälter 10 in der hier
gezeigten Ausführungsform
hat Falltests aus vier Metern Höhe
erfolgreich bestanden, d.h. der Behälter 10 springt selbst bei
den sich daraus ergebenden Stoßbelastungen nicht
auf. Ferner lassen sich Glassubstrate 32 bei abgenommenem
Oberteil 12 sehr einfach automatisch einstecken und wieder
entnehmen, was eine automatisierte Verarbeitung der Glassubstrate 32 unter hohen
Reinheitsbedingungen erleichtert. Auf Grund der Verwendung von ausgasungsfreien
Materialien, im vorliegenden Fall Polystyrol mit geringem Anteil an
Additiven und der klebefreien Befestigung der Teflonstreifen, lassen
sich oberflächenfunktionalisierte Glassubstrate über einen
Einlagerungszeitraum von bis zu sechs Monaten ohne spürbare nachträgliche Verschmutzung
in dem Behälter 10 aufbewahren. Auch
beim Transport und der Handhabung des Behälters 10 treten keine
nachträglichen
Verschmutzungen auf, da ein Materialabrieb durch die passgenaue
Lagerung und Dämpfung
der Glassubstrate 32 vermieden ist.