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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Warten von Aggregaten einer Spinnmaschine gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung eines
solchen Verfahrens.
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In der Praxis wird eine Offenend-Spinnmaschine
nach einer längeren
Produktionszeit zur Durchführung
einer intensiven Reinigung oder auch zur Durchführung eines Partiewechsels
stillgesetzt, damit eine Bedienungsperson die in diesem Zusammenhang
anfallenden Arbeiten durchführen
kann. Diese Arbeiten sind sehr zeitintensiv, so dass die Offenend-Spinnmaschine über eine
relativ lange Zeit keinen Faden produzieren kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren
Hilfe es möglich
ist, die Zeit für
die während
eines Stillstandes einer Spinnmaschine durchzuführenden Wartungsarbeiten auf
ein kürztmögliches Maß zu reduzieren.
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Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Durch die Aufteilung der
Wartungsarbeiten in Routine- oder
Hilfsarbeiten einerseits, welche sich mit Hilfe einer längs den
Spinnstellen oder -vorrichtungen verfahrbaren Wartungseinrichtung
durchführen
lassen, und derartige Wartungsarbeiten, für deren Durchführung das
Eingreifen einer Bedienungsperson unabdingbar ist, wird die Bedienungsperson wesentlich entlastet,
da sie sich nur noch um die Kernarbeiten innerhalb der Wartungsarbeiten
zu kümmern braucht.
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Gemäß Anspruch 2 können die
Vorbereitungsarbeiten bereits während
des Auslaufes der Maschine stattfinden. Beispielsweise kann in dieser Phase
der Speisezylinder mit dem Faserband zurückgedreht werden.
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Insbesondere dann, wenn ein Partiewechsel durchgeführt werden
soll, ist eine Weiterbildung des Verfahrens gemäß Anspruch 3 und/oder 4 besonders zweckmäßig, insbesondere
dann, wenn die Wartungseinrichtung ohnehin bereits Aggregate aufweist,
die während
des normalen Spinnbetriebes derartige Aufgaben erfüllen.
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Während
des Spinnbetriebes unterliegen jene Elemente, welche mit den zu
verspinnenden Fasern oder mit dem erzeugten Faden in Berührung kommen,
einem hohen Verschleiß.
Darüber
hinaus kommt es an den die zu verspinnenden Fasern oder den gesponnenen
Faden führenden
Elementen der Spinnvorrichtung zu Ablagerungen, welche sich während des
normalen Spinnbetriebes nur schwer beseitigen lassen. Aus diesen
Gründen
ist es von Vorteil, wenn das Verfahren in erfinderischer Weise gemäß Anspruch
5 und/oder 6 weitergebildet wird.
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Unabhängig von der Art der vorzunehmenden
Wartungsarbeiten ist es in der Regel erforderlich, dass hierbei
die Spinnelemente zugänglich
gemacht werden, weshalb gemäß einer
zweckmäßigen Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
nach Anspruch 7 vor Beginn der manuell von der Bedienungsperson
vorzunehmenden Wartungsarbeiten im Rahmen der von der Wartungseinrichtung
vorgenommenen Hilfsarbeiten die Spinnvorrichtungen geöffnet und
nach Beendigung dieser manuellen Wartungsarbeiten wieder geschlossen
werden.
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Zur Durchführung des genannten Verfahrens dient
erfindungsgemäß eine Vorrichtung
gemäß Anspruch
8. Mit Hilfe einer derartigen Vorrichtung können zum gewünschten
Zeitpunkt derartige Hilfsarbeiten ausgelöst und durchgeführt werden,
welche die Kernarbeiten einer bei stillstehender Offenend-Spinnmaschine
durchzuführenden
Wartung umrahmen.
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Um bei Verschleiß, bei Partiewechsel oder zu
Beginn der Produktion eines Fadens mit anderen Eigenschaften die
hierbei betroffenen Elemente der Spinnvorrichtungen ohne Eingreifen
der Bedienungsperson zur Verfügung
stellen zu können,
kann die Vorrichtung in erfindungsgemäßer Weise nach Anspruch 9 ausgebildet
sein.
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Die Wartungseinrichtung kann derart
ausgeführt
ein, dass sie die erforderlichen Anbauten für die Hilfsarbeiten nur während dieser
Arbeiten aufweist. Während
der normalen Wartungsarbeiten sind diese Zusatzaggregate entfernt.
Sie können
aber auch fest an der Wartungseinrichtung angebaut sein und stets mitgeführt werden.
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Nach Anspruch 11 kann das Magazin
an der Wartungseinrichtung mit einem weiteren beispielsweise an
der Stirnseite der Maschine angeordneten Versorgungsmagazin zusammenarbeiten.
In dieses Versorgungsmagazin können
die ausgetauschten Teile eingebracht werden und/oder neue Teile
gelagert und dem Magazin zugeführt
werden.
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Prinzipiell ist es möglich, für die Durchführung der
Wartungsarbeiten bei laufender Spinnmaschine eine erste längs der
Maschine verfahrbare Wartungseinrichtung zum Einsatz zu bringen,
während
für die
Durchführung
von Hilfsarbeiten bei stehender Maschine eine eigene verfahrbare
Wartungseinrichtung zum Einsatz gelangt. Um eine zweite Wartungseinrichtung
einzusparen, ist vorzugsweise jedoch vorgesehen, dass die erfindungsgemäß ausgebildete
Wartungseinrichtung gemäß Anspruch
9 einerseits Aggregate aufweist, die bei laufendem Spinnbetrieb
der Maschine zum Einsatz gelangen, als auch weitere Aggregate, welche
zur Durchführung
von Hilfsarbeiten bei stillstehender Spinnmaschine eingesetzt werden.
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Während
des Spinnbetriebes lagern sich mit der Zeit immer mehr Rückstände an den
mit dem Fasermaterial sowie dem Faden in Berührung kommenden Elementen ab.
Diese Rückstände lassen
sich während
des Spinnbetriebes nur sehr schlecht völlig beseitigen bzw. benötigen hierfür eine relativ
lange Zeit, während
welcher die Wartungseinrichtung an anderen Spinnvorrichtungen oder
-stellen keine Wartungsarbeiten durchführen können, so dass diese dann entsprechend
länger
außer
Betrieb gesetzt sind und auf die notwendige Wartung warten müssen. Deshalb
ist es von Vorteil, wenn der Erfindungsgegenstand nach Anspruch
10 zusätzlich
zu einer während
der Produktion der Spinnmaschine zum Einsatz gelangenden ersten
Reinigungsvorrichtung, mit welcher eine Routinereinigung vorgenommen
werden kann, auf der verfahrbaren Wartungseinrichtung eine weitere
Reinigungsvorrichtung vorgesehen wird, die ein intensiveres Reinigen
der betroffenen Elemente der Spinnvorrichtungen ermöglicht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglichen
in einfacher und sicherer Weise eine wesentliche Entlastung der
Bedienungsperson während
der Durchführung von
Wartungsarbeiten, die bei stillstehender Spinnmaschine vorzunehmen
sind. Dabei sind für
die Durchführung
von Hilfsarbeiten, welche die manuell durchzuführenden Kernarbeiten der Wartung
umrahmen, oftmals nur geringfügige
Eingriffe in die Steuerung der Wartungseinrichtung vorzunehmen.
Der Kostenaufwand für
die Vorrichtung, welche für
die Durchführung
derartiger Hilfsarbeiten erforderlich ist, ist nicht übermäßig groß, insbesondere
wenn die Aggregate, die bei arbeitender Maschine zum Einsatz kommen,
und jene Aggregate, welche bei stillstehender Maschine zur Durchführung von
Hilfsarbeiten benötigt
werden, auf ein und derselben verfahrbaren Wartungseinrichtung angeordnet
sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nachstehend mit Hilfe von Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1:
in schematischer Darstellung die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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2:
in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäß ausgebildete Offenend-Spinnmaschine;
und
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3:
eine Spinnstelle einer Offenend-Spinnmaschine sowie eine Wartungseinrichtung
gemäß der Erfindung
in schematischer Seitenansicht.
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In 2 ist
schematisch eine Offenend-Spinnmaschine 1 dargestellt,
welche eine Vielzahl nebeneinander angeordneter Spinnstellen 10 mit
jeweils einer Spinnvorrichtung 2 und einer darüber angeordneten
Spulvorrichtung zur Bildung von Spulen SP aufweist.
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Für
die Wartung der einzelnen Spinnstellen 10 während des
normalen Spinnbetriebes, z. B. zur Behebung eines Fadenbruches oder
zum Ersatz einer vollen Spule SP durch eine
Leerhülse
HL, ist eine Wartungsvorrichtung 3 vorgesehen,
die längs
den ihr zugeordneten Spinnstellen 10 auf und ab patrouilliert und
dabei an betroffenen Spinnstellen 10 eine erforderliche
Wartung durchführt.
Die Wartungseinrichtung 3 besitzt eine Steuervorrichtung 30,
welche mittels einer Steuerleitung 300 mit einer Steuerzentrale 4 in
Verbindung steht. Diese befindet sich in einem der beiden Endgestelle 11 der
Offenend-Spinnmaschine 1 und besitzt u. a. eine Schaltvorrichtung 40 mit
einem ersten Schaltelement 400 zum Einschalten und einem
weiteren Schaltelement 401 zum Außerbetriebsetzen der Offenend-Spinnmaschine 1.
Andererseits sind dieser Steuerzentrale 4 zwei Auslösevorrichtungen 41 und 42 zum
Auslösen
einer ersten oder einer zweiten Gruppe von Hilfsarbeiten KI/PI bzw. KII/PII (1) zugeordnet, auf welche
nachstehend eingegangen werden wird.
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Nachdem die wichtigsten Elemente
einer Offenend-Spinnmaschine 1 erläutert worden sind, die zum
Verständnis
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erforderlich sind, soll nun dieses Verfahren mit Hilfe der 1 unter Bezugnahme auf 2 näher beschrieben werden.
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Zunächst befindet sich die Offenend-Spinnmaschine 1 im
normalen Spinnbetrieb A. Zu einem gewünschten Zeitpunkt wird die
Offenend-Spinnmaschine 1 durch Betätigen der Schaltvorrichtung 40 stillgesetzt
(Schritt B). Wenn die Bedienungsperson die geplanten Wartungsarbeiten
vornehmen will, betätigt
sie je nach der gewünschten
Gruppe von Hilfsarbeiten KI/PI bzw.
KII/PII die Auslösevorrichtung 41 oder 42 (Schritt
G). Aufgrund dieses Schaltimpulses aktiviert die Steuerzentrale 4 über die
Steuerleitung 300 und die Steuervorrichtung 30 die
Wartungseinrichtung 3 (Schritt I), welche nun Hilfsarbeiten
C auslöst,
welche zur Vorbereitung der von der Bedienungsperson anschließend durchzuführenden
Wartungsarbeiten D vorgenommen werden. Nach Beendigung dieser Hilfsarbeiten
C kann die Bedienungsperson die manuelle Wartung (Schritt D) zu
einem beliebigen Zeitpunkt vornehmen. Hat sie die manuelle Wartung
(Schritt D) beendet, so können
die Hilfsarbeiten E zum Abschließen der manuellen Wartungsarbeit
(Schritt D) durch Betätigen
der Auslösevorrichtung 41 oder 42 (Schritt
M) ausgelöst
werden.
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Nach Abschluss der Hilfsarbeiten
E als Abschluss der manuellen Wartung der Offenend-Spinnmaschine 1 kann
zu einem beliebigen Zeitpunkt der Spinnbetrieb wieder aufgenommen
werden (Schritt F). Zu diesem Zweck wird das Schaltelement 401 betätigt (Schritt
R), wodurch die Offenend-Spinnmaschine 1 wieder
anläuft
und mit Hilfe der wieder in Bewegung gesetzten Wartungseinrichtung 3 nacheinander
an den Spinnstellen 10 einen Anspinnvorgang durchführt (Schritt
S), bis nach dem an sämtlichen der
Wartungseinrichtung 3 zugeordneten Spinnstellen 10 wieder
normale Spinnverhältnisse
herrschen (Schritt T).
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Je nach Ausbildung der Wartungseinrichtung 3 und
der Offenend-Spinnmaschine 1 können im Rahmen der Hilfsarbeiten
C bzw. E vor bzw. nach der manuellen Wartung (Schritt D) der Offenend-Spinnmaschine 1 verschiedene
Arbeitsgänge
durchgeführt werden.
Gemäß dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
sei angenommen, dass es zwei verschiedene Programme HI und
HII für
die Hilfsarbeiten C und E gibt. Dabei dient beispielsweise das Programm
HI der Vorbereitung eines Partiewechsels, während mit
Hilfe des Programmes HII eine Reinigung
eines oder mehrerer der Elemente oder Aggregate der Spinnvorrichtungen 2 durchgeführt wird. Dies
wird später
noch näher
erläutert
werden.
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Gemäß dem in 1 dargestellten Verfahren wird die Wartungseinrichtung 3 zur
Durchführung der
Hilfsarbeiten C nach der Initiierung durch Betätigung der Auslösevorrichtung 41 (Schritt
G) und nach der Auswahl des gewünschten
Programmes HI und HII zunächst in
eine ihrer Endstellungen gebracht (Schritt J), von wo aus sie ihre
Fahrt entlang den Spinnstellen 10 startet und an jeder
Spinnstelle 10 entsprechend dem gewählten Programm HI bzw.
HII jeweils die gleichen Hilfsarbeiten KI bzw. KII ausführt. Wenn
die Wartungseinrichtung 3 an sämtlichen von ihr zu bedienenden
Spinnstellen 10 die Hilfsarbeiten KI bzw.
KII durchgeführt hat, wird die Wartungseinrichtung 3 in
ihre Ausgangsposition zurückgefahren (Schritt
L) und dort stillgesetzt (Schritt M).
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Nach Beendigung der von der Wartungseinrichtung 3 vorgenommenen
Hilfsarbeiten C zur Vorbereitung einer von der Bedienungsperson
manuell durchzuführenden
Wartung (Schritt D) kann die Bedienungsperson die manuelle Wartungsarbeit
aufnehmen (Schritt D). Hat sie diese beendet, so kann sie die Durchführung von
Hilfsarbeiten E als Abschluss der Wartungsarbeiten auslösen. Hierzu
betätigt
sie die Auslösevorrichtung 41 oder 42 (Schritt
N), was der Steuervorrichtung 30 der Wartungseinrichtung 3 gemeldet
wird (Schritt O), welche daraufhin an den der Wartungseinrichtung 3 zugeordneten
Spinnstellen 10 die Hilfsarbeiten PI bzw.
PII entsprechend dem zuvor gewählten Programm
HI bzw. HII durchführt. Wenn
diese an sämtlichen
der Wartungseinrichtung 3 zugeordneten Spinnstellen 10 abgeschlossen
sind, wird die Wartungseinrichtung 3 stillgesetzt (Schritt
Q).
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Welche Arbeitsschritte bei stillstehender
Offenend-Spinnmaschine 1 im Rahmen der Hilfsarbeiten C
bzw. E durchgeführt
werden können
und welche Kernarbeiten durch die Bedienungsperson manuell durchgeführt werden
müssen
(Wartungsarbeiten gemäß Schritt
D), hängt
von den Möglichkeiten ab,
welche die Wartungseinrichtung 3 durch ihre Ausstattung
bietet. Dabei ist bei der Programmierung nicht nur festzulegen,
welche Arbeitsgänge
im Rahmen der einzelnen Programme HI bzw.
HII durchzuführen sind, sondern auch, wie
die von der Wartungseinrichtung 3 durchführbaren
Arbeiten auf die Hilfsarbeiten vor bzw. nach der manuellen Wartung
(Schritt D) aufgeteilt werden sollen.
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Um das vorstehend in allgemeiner
Weise beschriebenen Verfahren detaillierter erläutern zu können, sollen unter Bezugnahme
auf die 2 und 3 die hierfür zum Einsatz
gelangenden Elemente oder Aggregate der Offenend-Spinnmaschine 1 und der Wartungseinrichtung 3 beschrieben
werden. Gemäß 3 besitzt jede Spinnvorrichtung 2 ein
Spinnelement, das je nach Art der Offenend-Spinnmaschine 1 als
Spinnrotor 5 (wie dargestellt), Friktionsspinnelement,
elektrostatisch arbeitendes Spinnelement o. dgl. ausgebildet sein
kann. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel
befindet sich das als Spinnrotor 5 ausgebildete Spinnelement
in einem an eine Unterdruckquelle angeschlossenen Gehäuse 50,
das durch einen Deckel 51 abdeckbar ist. Der Deckel 51 wird
von einem die Spinnvorrichtung 2 während des Spinnbetriebes abdeckenden
Verdeck 52 getragen, das auf einer nicht gezeigten Schwenkachse
schwenkbar gelagert ist. Die Spinnvorrichtung 2 weist ferner
eine Speisevorrichtung 6 auf, welche beim gezeigten Ausführungsbeispiel eine
antreibbare Speisewalze 60 und eine sich elastisch an dieser
abstützende
Speisemulde 61 aufweist. Mit Hilfe der Speisevorrichtung 6 wird
während
des Spinnbetriebes ein zu verspinnendes Faserband BF aus
einer Spinnkanne 12 entnommen und einer Auflösevorrichtung 7 zugeführt, in welcher
das Faserband BF zu Einzelfasern aufgelöst wird,
welche dem Spinnrotor 5 zum Verspinnen zugeführt werden.
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Die Speisewalze 60 weist
ein nicht gezeigtes Zahnrad o. dgl. auf, dem von der Wartungseinrichtung 3 aus
in geeigneter Weise eine Zahnstange 31 o. dgl. zugestellt
werden kann (siehe Pos. 31'). Durch entsprechendes Verschieben
dieser Zahnstange 31 im Rahmen Programmes HI lässt sich
die Speisewalze 60 in Richtung des Pfeiles f zurückdrehen,
d. h, in entgegengesetzter Richtung im Vergleich zu der Drehrichtung
der Speisewalze 60 während
des normalen Spinnbetriebes, so dass das Faserband BF die Klemmstelle
zwischen Speisewalze 60 und Speisemulde 61 verlässt und
in eine Spinnkanne 12 fällt.
Auf diese Weise können
für einen
geplanten Partiewechsel auch nicht leergesponnene Spinnkannen 12 entnommen
und durch Spinnkannen 12 mit anderem Faserband-Material
ersetzt werden, ohne dass noch Reste des zuvor versponnenen Faserbandes
BF in der Spinnvorrichtung 2 verbleiben.
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Bei einem Partiewechsel (siehe Programm HI) dürfen
auch die Spulen SP nicht an den Spinnstellen 10 verbleiben
unabhängig
davon, wie groß die Spulen
SP sind. Die Wartungseinrichtung 3 weist
deshalb gemäß 3 eine in an sich bekannter
Weise ausgebildete Auswurfeinrichtung 32 auf, welche im Rahmen
der Hilfsarbeiten C oder E an sämtlichen
der Wartungseinrichtung 3 zugeordneten Spinnstellen 10 der
von einer nicht gezeigten Antriebswelle abgehobenen Spule SP zugestellt werden kann (siehe Position 32'), um die Spule SP aus einer nicht gezeigten Haltevorrichtung
auszuwerfen. Die Spule SP gelangt auf diese
Weise auf ein Spulentransportband 13 (siehe Position SP'),
mit dessen Hilfe sie einer nicht gezeigten Sammelstelle an einem
der beiden Maschinenenden zugeführt
werden kann.
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Die Wartungseinrichtung 3 besitzt
ferner gemäß 3 eine an sich bekannte
Hülseneinlegevorrichtung 33,
welche im Rahmen der Hilfsarbeiten C oder E an allen zu bedienenden
Spinnstellen 10 eine mit Hilfe eines Hülsenzuführbandes 14 o. dgl.
zugeführte
Leerhülse
HL vom Hülsenzuführband 14 abnimmt
und in die erwähnte,
nicht gezeigte Haltevorrichtung einlegt.
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Im Rahmen sowohl des Programmes HI (Partiewechsel) als auch des Programmes
HII (Reinigung) ist es zweckmäßig, die
Spinnvorrichtung 2 während
der Durchführung
der Hilfsarbeiten C durch Abklappen des Verdecks 52 zugänglich zu
machen. Dieses weist deshalb gemäß der in 3 gezeigten Ausbildung eine
Nase 520 auf, welcher von der Wartungseinrichtung 3 aus
ein Greifer 34 zugestellt werden kann (siehe Position 34'), welchem eine
derartige Bewegung erteilt werden kann, dass er eine evtl. Raste
zur Sicherung des Verdecks 52 betätigt und das Verdeck 52 in
eine solche Position bringt, dass es die verschiedenen Elemente
der Spinnvorrichtung 2 freigibt. Diesem Greifer 34 kann
zur gegebenen Zeit während
der Durchführung
der Hilfsarbeiten E auch wiederum eine solche Bewegung erteilt werden,
dass der Deckel 51 wieder in seine das Gehäuse 50 abschließende Position
zurückgebracht
wird.
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Während
der Wartung der Offenend-Spinnmaschine 1 ist zu verschiedenen
Zwecken ein Öffnen der
Spinnvorrichtung 2 erforderlich. So ist es beispielsweise
bei einem Partiewechsel in der Regel notwendig, den Spinnrotor 5 gegen
einen Spinnrotor 5 anderer Form oder Größe auszutauschen. Außerdem kann
es zur Erzielung anderer Garneigenschaften, insbesondere zur Änderung
der Garndrehung, erforderlich werden, eine im Deckel 51 angeordnete Abzugsdüse 510 ebenfalls
gegen eine anders ausgebildete Abzugsdüse 510 auszutauschen.
Zu diesem Zweck ist in der verfahrbaren Wartungseinrichtung 3 eine
lediglich schematisch dargestellte Wechselvorrichtung 8 vorgesehen,
welche mit einem ersten Magazin 80 zur Aufnahme der aus
der Spinnvorrichtung ausgebauten Teile (Spinnrotor 5 und/oder
Abzugsdüse
510)
und einem zweiten Magazin 81 ausgestattet ist, welchem
die als Ersatz einzubauenden Elemente entnommen werden. Es versteht
sich, dass ein derartiges Magazin 80 bzw. 81 stets
nur gleichartige Elemente aufnimmt, d. h. entweder Spinnrotoren 5 oder Abzugsdüsen 510 etc.
Sollen verschiedene Elemente (z. B. Spinnrotor 5 und Abzugsdüse 510)
einer Spinnvorrichtung 2 mit Hilfe der Wartungseinrichtung 3 ausgewechselt
werden, so ist für
jedes dieser Elemente jeweils ein eigenes Magazin bzw. Magazinpaar
vorzusehen. Ein derartiger Austausch von Elementen einer Spinnvorrichtung 2 ist
jedoch nicht nur im Zusammenhang mit einem Partiewechsel erforderlich
oder zweckmäßig. Beispielsweise
können derartige
Elemente auch nach einer vorgegebenen Laufzeit ausgewechselt werden,
um sie auf Verschleißerscheinungen
hin zu überprüfen oder
um sie außerhalb
der Offenend-Spinnmaschine 1 einer besonderen Reinigungsprozedur
zu unterziehen, indem das zu reinigende Element (z. B. Spinnrotor 5 und/oder
Abzugsdüse 510)
aus der Spinnvorrichtung 2 herausgeholt und in der Wartungseinrichtung 3 gereinigt
und dann wieder in ihre Betriebsstellung innerhalb der Spinnvorrichtung 2 zurückgebracht
wird.
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Eine Reinigung von mit dem zu verspinnenden
Fasermaterial oder dem gesponnenen Faden in Berührung kommenden Elementen (z.
B. Spinnrotor 5 oder Abzugsdüse 510) kann aber
auch dann vorgesehen werden, wenn diese Elemente in der Spinnvorrichtung 2 verbleiben.
Diese Reinigung kann z. B. mit der üblichen, auf einer Wartungseinrichtung 3 angeordneten
Reinigungsvorrichtung 9 vorgenommen werden. Es ist jedoch
auch möglich,
auf der Wartungsvorrichtung 3 eine weitere Reinigungsvorrichtung 90 vorzusehen,
welche die zu reinigenden Elemente der Spinnvorrichtung 2 einer
besonders intensiven Reinigung unterwirft. So kann beispielsweise eine
derartige Reinigungsvorrichtung 90 statt oder zusätzlich zu
einem pneumatisch arbeitenden Reinigungselement noch ein mechanisch
arbeitendes Reinigungselement (nicht gezeigt) aufweisen, beispielsweise
in Art einer Bürste
oder eines Schabers. Auch kann vorgesehen werden, dass eine Reinigungsflüssigkeit
Anwendung findet, welche durch eine geeignete Absaugung zu sammen
mit den durch diese Reinigungsflüssigkeit
abgelösten
Schmutz- oder Avivage-Bestandteilen
abgesaugt wird.
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Wie die vorstehende Beschreibung
zeigt, können
sowohl das Verfahren als auch die Vorrichtung im Rahmen der vorliegenden
Erfindung in vielfacher Weise abgewandelt werden, insbesondere durch
Ersatz einzelner Merkmale durch Äquivalente oder
auch durch andere Kombinationen der beschriebenen Merkmale oder
ihrer Äquivalente.
Beispielsweise muss die Bedienungsperson nicht so lange warten,
bis die Wartungseinrichtung 3 nach Durchführung der
Hilfsarbeiten C an sämtlichen
ihr zugeordneten Spinnstellen 10 stillgesetzt worden ist, sondern
sie kann ihre Wartungsarbeit (Schritt D) bereits an jenen Spinnstellen 10 beginnen,
welche die Wartungseinrichtung 3 nach Durchführung der
Wartungsarbeiten KI bzw. KII verlassen
und somit freigegeben hat. In analoger Weise kann die Bedienungsperson
je nach Fortschritt der manuellen Wartungsarbeiten (Schritt D) auch
die Hilfsarbeiten E zum Abschließen der Wartungsarbeiten bereits
auslösen, bevor
sie ihre manuelle Wartungsarbeit (Schritt D) an sämtlichen
Spinnstellen 10 ausgeführt
hat. Die Hilfsarbeiten C und die manuellen Wartungsarbeiten D einerseits
und auch die manuellen Wartungsarbeiten D und die Hilfsarbeiten
E andererseits können
somit jeweils überlappend,
jedoch an unterschiedlichen Spinnstellen 10, ausgeführt werden,
wobei durch übliche
und daher nicht gezeigte Sicherheitseinrichtungen sichergestellt
werden kann, dass die verfahrbare Wartungseinrichtung 3 bei
der Durchführung
der Hilfsarbeiten C bzw. E die Bedienungsperson bei der Durchführung der
manuellen Wartungsarbeiten (Schritt D) weder gefährden noch behindern kann.
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Vorstehend ist die Rede nur von zwei
Programmen HI und HII,
doch versteht es sich von selbst, dass gegebenenfalls auch mehr
als nur zwei derartige Programme vorgesehen sein können. Die
Auswahl des Programmes HI oder HI
I oder auch eines weiteren
Programmes kann durch eine weitere, nicht gezeigte Auslösevorrichtung
oder durch ein entsprechendes Betätigen der bereits erwähnten Auslösevorrichtung 41 geschehen,
indem diese je nach dem gewünschten
Programm HI und HII ein-
oder zweimal oder, falls mehr als zwei Programme vorgesehen sind,
entsprechend mehrmals unmittelbar aufeinanderfolgend betätigt wird.
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Die von der Bedienungsperson im Rahmen der
manuellen Wartung (Schritt D) durchzuführenden Arbeiten können von
unterschiedlicher Art sein. Beispielsweise umfassen sie eine ergänzende Reinigung
der mit dem Fasermaterial oder dem produzierten Faden in Kontakt
gelangenden Elemente der Spinnvorrichtung 2. Auch kann
es z. B. für
einen Partiewechsel notwendig sein, noch derartige Elemente der
Spinnvorrichtung 2 auszutauschen, die für einen Ausbau mit Hilfe der
Wartungseinrichtung 3 nicht geeignet sind, beispielsweise
aufgrund der schlechten Zugänglichkeit
oder aufgrund der Art ihrer Befestigung. Zu derartigen Elementen
kann z. B. das Gehäuse 50 für den Spinnrotor 5,
der Deckel 51 oder auch nur die Abzugsdüse 510 gehören, welche
zuvor durch das im Rahmen der Hilfsarbeiten C durch Öffnen des
Verdecks 52 bzw. durch das Öffnen des Verdecks 52 und
das anschließende
Herausnehmen des Spinnrotors 5 zugänglich gemacht worden sind.
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Gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
sind alle Elemente oder Aggregate, die für die Durchführung der
Hilfsarbeiten C und/oder E benötigt
werden, auf derselben Wartungseinrichtung 3 angeordnet,
welche auch die Wartung der Spinnstellen 10 bei laufender
Offenend-Spinnmaschine 1 durchführt. Es kann alternativ aber
auch vorgesehen werden, dass zur Ausübung verschiedener Arbeitsgänge im Rahmen
der Hilfsarbeiten C und/oder E eine weitere Wartungseinrichtung
(nicht gezeigt) vorgesehen wird, welche unabhängig oder in Zusammenarbeit
mit der Wartungseinrichtung 3 die Hilfsarbeiten C und/oder
E durchführt.