DE1025144B - Verfahren zur Herstellung stabiler, schwach schaeumender, waessriger Polymerisatdispersionen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung stabiler, schwach schaeumender, waessriger Polymerisatdispersionen

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DE1025144B
DE1025144B DEB42064A DEB0042064A DE1025144B DE 1025144 B DE1025144 B DE 1025144B DE B42064 A DEB42064 A DE B42064A DE B0042064 A DEB0042064 A DE B0042064A DE 1025144 B DE1025144 B DE 1025144B
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DE
Germany
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castor oil
stable
polymer dispersions
foaming
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DEB42064A
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English (en)
Inventor
Dr Hans Fikentscher
Dr Karl Herrle
Dr Willy Huebler
Dr Walter Limbacher
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Publication date
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F2/00Processes of polymerisation
    • C08F2/12Polymerisation in non-solvents
    • C08F2/16Aqueous medium
    • C08F2/22Emulsion polymerisation
    • C08F2/24Emulsion polymerisation with the aid of emulsifying agents
    • C08F2/26Emulsion polymerisation with the aid of emulsifying agents anionic

Description

  • Verfahren zur Herstellung stabiler, schwach schäumender, wäßriger Polymerisatdispersionen Es ist bekannt, daß man bei der Polymerisation von ungesättigten organischen Verbindungen in wäßriger Emulsion bei Verwendung der üblichen Emulgiermittel im allgemeinen ziemlich stark schäumende Polymerisatdispersionen erhält. Die früher oft verwandten Türkischrotöle, das sind sulfierte Ricinusöle, schäumen zwar weniger, sie hemmen aber die Polymerisationsreaktion und führen oft zu starker Koagulatbildung.
  • Durch Zusatz allgemein üblicher Emulgiermittel, wie Arylsulfonate, fettsaure Salze, Verseifungsprodukte von sulfochlorierten Paraffinen oder Fettalkoholsulfonate, lassen sich diese unerwünschten Eigenschaften des Türkischrotöls beseitigen, die Schaumbildung der so hergestellten Dispersionen steigt jedoch schon bei Zusatz sehr geringer Mengen dieser Stoffe sehr rasch an. Die hohe Oberflächenspannung der Türkischrotöl-Emulsionen bzw. -Dispersionen nimmt dabei sehr rasch ab und begünstigt dadurch die Schaumbildung.
  • Es wurde nun gefunden, daß man bei der Verwendung von sulfierten Ricinusölen stabile und nur schwach schäumende, wäßrige Dispersionen von Polymerisaten erhält, wenn man der Emulsion der Monomeren auch noch schwerlösliche Emulgiermittel zusetzt, deren Löslichkeit in Wasser bei Raumtemperatur höchstens 10 °/o, vorzugsweise zwischen 0,1 und 2°/o ist, und deren Anteil an der Gesamtmenge der Emulgiermittel zwischen 10 und 90 °/o, vorzugsweise aber zwischen 20 und 30 °/o liegt. Die Polymerisation wird in bekannter Weise durchgeführt.
  • Als schwerlösliche Emulgiermittel eignen sich besonders solche Sulfonate oder Sulfate, die einen längeren organischen Rest enthalten.
  • Geeignet sind beispielsweise die Produkte, die man durch Einwirkung von Schwefelsäure auf Cl,-, C13 oder C@3 Olefine erhält, oder die Natrium- oder Kaliumsalze des Heptadecyl-, Octadecyl- oder Nonandecylsulfates oder die Natrium- oder Kaliumsalze mit der Formel: Je nach der Art der Monomeren soll der Anteil dieser Emulgiermittel an dem Gemisch aus sulfiertem Ricinusöl und schwerlöslichem Emulgiermittel etwa 10 bis 90 °!o, vorzugsweise aber 20 bis 30 % betragen. Die schwerlöslichen Emulgiermittel können auch in Kombination unter sich dem Türkischrotöl zugesetzt werden, so daß man ternäre oder höhere Emulgiermittelsysteme erhält.
  • Besonders vorteilhaft ist es, an Stelle der üblicherweise mit etwa 25 Gewichtsprozent konzentrierter Schwefelsäure sulfierten Ricinusöle solche zu verwenden, die mit über 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise 35 bis 45 Gewichtsprozent konzentrierter Schwefelsäure, bezogen auf die eingesetzte Gewichtsmenge Ricinusöl, sulfiert wurden. Die Gesamtmenge der Emulgiermittel soll im allgemeinen 1 bis 3 °/o, bezogen auf die Monomeren, betragen.
  • Polymerisatdispersionen nach dieser Erfindung haben eine hohe Oberflächenspannung, die im allgemeinen zwischen 33 und 45 (stalagmometrisch gemessen) liegt. Sie sind praktisch koagulat- und schaumfrei und sehr beständig.
  • Schüttelt man 100 cm3 einer solchen Polymerisatdispersion in einer 200 cm3 Flasche 5 Minuten auf einer Schüttelmaschine, so bildet sich nur eine sehr geringe Schaummenge, die nach spätestens 90 Sekunden wieder verschwindet.
  • Unter den gleichen Bedingungen bildet eine nur mit sulfiertem Ricinusöl hergestellte Dispersion so viel Schaum, daß die ganze Flasche ausgefüllt ist. Der Schaum verschwindet erst, je nach der Art des verwendeten sulfierten Ricinusöls, nach 3 bis 15 Minuten. Außerdem zeigt eine solche Dispersion die bereits erwähnten schlechten Eigenschaften. Bei Zusatz anderer üblicher Emulgiermittel ist die Schaumbildung noch wesentlich stärker.
  • Als ungesättigte organische Verbindungen, die sich nach dem neuen Verfahren mit Vorteil polymerisieren lassen, eignen sich beispielsweise: Vinylchlorid, asym.-Dichloräthylen, Vinylester, Acryl- und Methacrylsäureester, Vinylketone, ungesättigte Nitrile, Styrole und Diene, sowie Mischungen dieser Stoffe untereinander oder mit anderen ungesättigten Verbindungen, die man für sich allein in wäßriger Emulsion nicht polymerisieren kann, wie Vinyläther, Malein- und Fumarsäureester. Die Polymerisation verläuft bei Verwendung der beschriebenen Mischungen von Emulgiermitteln mit hoher Geschwindigkeit. Man erhält fast koagulatfreie Dispersionen mit ganz geringem Schaumvermögen, die für viele Verwendungszwecke besonders wertvoll sind.
  • Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile. Beispiel 1 In einem mit Rührwerk und Rückflußkühler versehenen Kessel wird etwa ein Fünftel folgender Mischung vorgelegt: 160 Teile Acrylsäurebutylester, 103 Teile Vinylacetat, 5 Teile Acrylsäure, 2,5 Teile vinylsulfonsaures Natrium, 250 Teile Wasser, 8 Teile mit 39°l öiger Schwefelsäure sulfiertes Ricinusöl, 7,5 Teile 140joiges Alkylsulfat (C18, C19 oder C2,), 1 Teil Kaliumpersulfat, 1 Teil Natriumpyrophosphat.
  • Man erwärmt die vorgelegte Mischung, die bei etwa 75° C zu polymerisieren beginnt. Dann läßt man den Rest der Emulsion bei dieser Temperatur innerhalb etwa 2 Stunden zulaufen. Die Schaumbildung der erhaltenen, koagulatfreien und stabilen Dispersion ist sehr gering. Beispiel 2 Etwa ein Fünftel des Ansatzes aus 550 Teilen Acrylsäureäthyiester, 450 Teilen Vinylpropionat, 960 Teilen Wasser, 19 Teilen schwerlösliches 310läiges Octadecyl-oder Nonandecylsulfat, 28 Teilen mit 390;oiger Schwefelsäure sulfiertes Ricinusöl, 6 Teilen Kaliumpersulfat und 5 Teilen Natriumpyrophosphat wird in einem mit Rückfluß und Rührer versehenen Gefäß vorgelegt und anpolymerisiert. Nach dem Anspringen der Reaktion läßt man den Rest der Emulsion in etwa 1 Stunde bei 70 bis 80' C zulaufen. Die erhaltene Dispersion ist stabil, koagulatfrei und zeigt eine geringe Schaumbildung. Beispiel 3 In einem mit Rührwerk versehenen Druckkessel werden 112 Teile Acrylsäurebutylester, 130 Teile Vinylchlorid, 2,9 Teile Acrylsäuremethylester, 34 Teile Acrylsäureamidlösung (14j0oig), 3 Teile vinylsulfonsaures Natrium, 240TeileWasser,1,3TeileNatriumpyrophosphat,0,75Teile Kaliumpersulfat, 8,7 Teile mit 360/0iger Schwefelsäure sulfiertes Ricinusöl, 7,6 Teile Alkylsulfat (C18, Cl. oder C2.) und 0,6 Teile Natriumhydroxyd vorgelegt.
  • Die Mischung wird in dem Kessel voremulgiert und dann ein Fünftel davon in einen zweiten Druckkessel eingedrückt. Nach dem Anspringen der Polymerisation bei 75 bis' 80°C wird der Rest der Emulsion bei 80 bis 85°C zugeführt. Die erhaltene Dispersion ist stabil, koagulatfrei und zeigt ein sehr geringes Schaumvermögen. Beispiel 4 In einem mit Rührer und Rückflußkühlung versehenen Gefäß werden 700 Teile Wasser, 47 Teile Acrvisäuremethylester, 7 Teile Acrylsäurenitril, 0,5 Teile Acrylsäure, 4 Teile mit 380;"oiger Schwefelsäure sulfiertes Ricinusöl, 10 Teile Eikosansäurepropanolamidsulfat und 3 Teile Kaliumpersulfat vorgelegt.
  • Die vorgelegte Mischung wird mit Natriumlauge auf pH 7 eingestellt und auf 80'' C erhitzt.
  • Wenn die Polymerisation deutlich wahrnehmbar wird, läßt man folgende Ansätze für sich getrennt, gleichzeitig innerhalb 1 Stunde bei 80 bis 8,3-- C zulaufen.
  • Zulauf 1: 800 Teile Wasser, 970 Teile AcryIsäuremethylester, 170 Teile Acryisäurenitril, 6 Teile Acrylsäure und 8 Teile mit 360 `oiger Schwefelsäure sulfiertes Ricinusöl mit Natriumlauge auf p. 7 eingestellt.
  • Zulauf 2: 100 Teile Wasser und 3 Teile Kaliumpersulfat. Man erhält eine Dispersion mit geringer Schaumbildung. Beispiel 5 500 Teile Styrol, 5 Teile vinylsulfonsaures Natrium, 480 Teile Wasser, 9 Teile 350;%oiges Stearinsäure- oder Arachinsäurepropanolamidsulfat, 14 Teile mit 39°joiger Schwefelsäure sulfiertes Ricinusöl, 3 Teile Kaliumpersulfat und 2,5 Teile N atriumpyrophosphat werden in einem .mit Rührer und Rückflußkühler versehenen Kessel vorgelegt. Die Poly merisation läuft bei 75 bis 85' C in etwa 5 bis 6 Stunden langsam ab. Die erhaltene Dispersion zeigt keine Koagulatbildung, ist stabil und besitzt nur ein sehr geringes Schaumvermögen.

Claims (2)

  1. PATEI`TANSPI1LC11E: 1. Verfahren zur Herstellung von stabilen, schwach schäumenden, wäßrigen Polymerisatdispersionen aus ungesättigten organischen Verbindungen unter Verwendung von Salzen sulfierter Ricinusöle als Emulgiermittel, dadurch gekennzeichnet, daß man der zu polymerisierenden Emulsion der Monomeren auch noch schwerlösliche Emulgiermittel zusetzt, deren Löslichkeit in Wasser bei Raumtemperatur höchstens 1()0 ; o, vorzugsweise aber 0,1 bis 2 0., 1,) beträgt, und deren Anteil an der Gesamtmenge der Emulgiermittel zwischen 10 und 90 0l0, vorzugsweise aber zwischen 20 und 30 0 /o liegt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein sulfiertes Ricinusöl verwendet, das durch Behandlung von Ricinusöl mit mehr als 30 0j o, vorzugsweise mit 35 bis 45 0/,, konzentrierter Schwefelsäure, bezogen auf eingesetztes Ricinusöl, erhalten wurde.
DEB42064A 1956-10-10 1956-10-10 Verfahren zur Herstellung stabiler, schwach schaeumender, waessriger Polymerisatdispersionen Pending DE1025144B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1223557B (de) * 1962-02-27 1966-08-25 Edison Soc Verfahren zur Herstellung thixotroper Polyvinylester-Latices

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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