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Die Erfindung betrifft ein Gitterschalen – Tragwerk
mit einem zusammenhängenden,
Maschen aufweisenden Tragelement und einer dem Tragelement zugeordneten
Membran, die wenigstens zwei übereinander
angeordnete Lagen aufweist, sowie ein Verfahren und eine Membran
zu dessen Herstellung.
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Bei der Herstellung von luftgetragenen
Hallen (z.B.
DE 76
20 336 U1 ) ist es üblich,
zur Verbesserung der Schall- und Klimaverhältnisse eine doppellagige Membran
zu verwenden und die beiden Lagen zur Bildung einer Vielzahl von
Luftkammern längs
ausgewählter
Linien durch Schweißen
oder Nähen
miteinander zu verbinden. Zur Versteifung derartiger, in statischer
Hinsicht nicht immer befriedigenden Konstruktionen ist es außerdem bekannt,
zusätzliche
Aussteifungen in Form von aus Holz- oder Stahlträgern gebildeten Fachwerken
vorzusehen. Derartige Fachwerke erhöhen allerdings die Herstellungskosten
und erschweren eine beliebige Gestaltung der mit ihnen hergestellten
Konstruktionen.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile und
zur Schaffung von besonders leichten Tragwerken ist daher bereits
ein Gitterschalen-Tragwerk der eingangs bezeichneten Gattung bekannt
geworden (z.B.
DE 22
57 939 B2 ), bei dem ein z.B. als Dachfläche ausgebildetes, schalenförmiges Tragelement
aus vorgespannten, durchhängenden
bzw. entgegengesetzt gerichteten Zuggliedern in Form von Seilen
besteht, die ein Netz aufspannen und in ihren Knotenpunkten fest
miteinander verbunden sind. Oberhalb und unterhalb des Netzes angeordnete
Teile einer doppellagigen Membran sind zur Bildung kissenartiger
Elemente, die mit Luft gefüllt
werden, miteinander und mit dem Tragelement durch Schlaufen verbunden. Durch
die vorgespannten Seilnetze soll ein vergleichsweise leichtes Flächentragwerk
geschaffen werden, das dennoch hoch belastbar ist und die pneumatische
Membrankonstruktion ausreichend versteift. Auch durch eine solche
Bauweise werden jedoch vergleichsweise weiche, sich im Wind bewegende
Konstruktionen erhalten, die zwar für kleine Überdachungen gut geeignet sind,
aber nicht z.B. die Herstellung größerer Gebäude oder dgl. ermöglichen.
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Zur Herstellung massiver, aus Beton
oder dgl. bestehender Konstruktionen ist es bekannt (
DE 34 42 904 A1 ), kuppelförmige Bauwerke
dadurch herzustellen, daß zunächst ein
am unteren Ende einer gasdichten, doppellagigen Membran befindlicher Folienschlauch
am Boden befestigt, die Membran dann aufgeblasen und abschließend Leichtbeton oder
dgl. in den Zwischenraum zwischen den beiden Lagen eingefüllt und
ausgehärtet
wird. Ein Problem von auf diese Weise hergestellten Bauwerken besteht
darin, daß trotz
Anwendung von Leichtbeton oder dgl. vergleichsweise schwere Gebäudewandungen
und diese überdeckende
Kuppeln erhalten werden, die das Herstellen größerer Gebäude unmöglich machen. Außerdem ist
es bei Anwendung dieser bekannten Bauweise schwierig, die herzustellenden Konstruktionen
in architektonischer Hinsicht weitgehend frei zu gestalten und bei
unsymmetrischen Konstruktionen eine gleichmäßige Lastverteilung zu erzielen.
Dasselbe gilt für
Konstruktionen, zu deren Herstellung nur einlagige Membranen verwendet werden
und Beton auf die Außenflächen der
von innen her aufgeblasenen Membranen aufgespritzt wird (Patent
Abstracts of Japan, Publication number 102 45 982 A).
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Schließlich ist es bekannt (
DE 196 50 219 C2 ),
Gebäude
in Leichtbauweise mit Hilfe von Bauelementen zu errichten, die dadurch
hergestellt werden, daß aus
einer gasdurchlässigen
Netzstruktur bestehende Hüllen
in Zugrichtung gespannt und dann mit aushärtbarem Schaumstoff gefüllt werden. Dadurch
soll die Belastbarkeit der einzelnen Bauelemente vergrößert werden.
Gitterschalen-Tragwerke lassen sich mit derartigen Bauelementen
allerdings nicht realisieren.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der Erfindung das technische Problem zugrunde, das Gitterschalen-Tragwerk
der eingangs bezeichneten Gattung sowie ein Verfahren und eine Membran
zu dessen Herstellung so auszubilden, daß das Gitterschalen-Tragwerk auch bei
Anwendung von Werkstoffen wie Beton bzw. Stahlbeton oder dgl. mit
großen
Grundflächen
errichtet werden kann und dennoch hohen Belastungen standhält und wirtschaftlich
herstellbar ist.
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Zur Lösung dieses Problems ist das
erfindungsgemäße Gitterschalen-Tragwerk
dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Lagen der Membran durch mustergemäß verteilt angeordnete, in
sich geschlossene, innere Nähte
und eine diese umgebende äußere Naht
so miteinander verbunden sind, daß von inneren Nähten umschlossene
Bereiche die Maschen und außerhalb
dieser Bereiche befindliche Abschnitte eine durchgängige, schalenförmige Kammer bilden,
die mit einem härtbaren,
das Tragelement bildenden Material gefüllt ist.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines
solchen Gitterschalen-Tragwerks ist erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 14 gekennzeichnet, während eine
Membran zur Herstellung des Gitterschalen-Tragwerks erfindungsgemäß die im
Anspruch 16 angegebenen Merkmale aufweist.
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Durch die Erfindung wird eine Verbundkonstruktion
geschaffen, in der sich das härtbare
Material, z.B. Beton, und das Membranmaterial, z.B. ein mit Polyvinylchlorid
beschichtetes Polyestergewebe, optimal ergänzen können. Die Ausbildung der vom
härtbaren
Material frei bleibenden Maschen der Gitterschalenstruktur erlaubt
außerdem
die Herstellung von sehr schlanken Konstruktionen, bei denen das härtbare Material
Druck- und Biegespannungen, die Membran dagegen Zugspannungen aufnimmt.
Durch geeigneten Zuschnitt der Membran ist es außerdem möglich, an sich beliebig gestaltete
Konstruktionen zu schaffen, wobei etwaige Unsymmetrien durch entsprechende
Anordnungen der Maschen berücksichtigt
werden können.
Außerdem
erlaubt die Erfindung die Herstellung vergleichsweise großer Konstruktionen
mit Grundflächen
von 100 m × 100
m und mehr.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der
Erfindung ergeben sich aus dem Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend in
Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße, doppellagige Membran für ein erfindungsgemäßes Gitterschalen-Tragwerk;
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2 einen
vergrößerten Querschnitt
durch die Membran nach 1 im
Bereich eines Abschnitts, der mit einem aushärtbaren Material gefüllt ist;
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3 die
Membran nach 1 nach
Einfüllung
eines aushärtbaren,
zur Verbesserung des Verständnisses
grau eingefärbten
Materials;
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4 einen
der 2 entsprechenden Schnitt
im Bereich eines Ventils;
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5 bis 9 schematisch verschiedene
Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Errichten
eines erfindungsgemäßen Gitterschalen-Tragwerks;
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8 und 9 Querschnitte entsprechend 4 und 5, jedoch insbesondere einen Bereich,
der eine Masche eines Gitterschalen-Tragwerks bildet;
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10 eine
der 1 entsprechende
Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Membran;
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11 einen
Querschnitt entsprechend 4 durch
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Membran;
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12 die
Membran nach 11 im Bereich
eines Montageabschnitts; und
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13 bis 15 Ausführungsbeispiele für unterschiedliche
Maschenmuster von weiteren erfindungsgemäßen Membranen.
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1 bis 4 zeigen eine erfindungsgemäße Membran 1,
die aus zwei übereinander
angeordneten Lagen 2 und 3 zusammengesetzt ist.
Die beiden Lagen 2 und 3 sind an ausgewählten Stellen
durch schematisch in 1 und 2 angedeutete, innere Nähte 4 fest
und mindestens flüssigkeitsdicht,
vorzugsweise aber gasdicht miteinander verbunden. Gemäß 1 ist eine Vielzahl von
derartigen inneren Nähten 4 vorgesehen,
die endlos bzw. in sich geschlossen ausgebildet sind, worunter im
Rahmen der vorliegenden Erfindung verstanden wird, daß sie längs der äußeren Kontur
einer an sich beliebigen geometrischen Fläche wie z. B. einer Kreis-,
Ellipsen-, Dreiecksfläche
oder dgl. verlaufen, wobei es sich in Abhängigkeit von der Membranform
auch um gekrümmte
Fläche
handeln kann. Die inneren Nähte 4 umschließen jeweils
entsprechende, kreis- oder ellipsenförmig oder dgl. ausgebildete
Maschen bzw. Fenster 5, die zwischen den Lagen 2, 3 angeordnet und
vorzugsweise gasdicht von anderen Bereichen der Membran 1 abgegrenzt
sind.
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Die beiden Lagen 2 und 3 der
Membran 1 sind außerdem
durch eine äußere Naht 6 (1) fest und flüssigkeits-
bzw. vorzugsweise gasdicht miteinander verbunden. Die äußere Naht 6 umgibt
die inneren Nähte 4 längs einer
endlosen, geschlossenen Bahn derart, daß zwischen der Naht 6 und
den Nähten 4 bzw.
Maschen 5 Membranabschnitte 7 entstehen, die eine
nach außen
abgeschlossene Hohlkammer bilden. Dabei sind die Maschen 5 vorzugsweise so
angeordnet, daß die
zwischen ihnen entstehenden Abschnitte 7 sämtlich miteinander
in Verbindung stehen und daher eine durchgehende, zusammenhängende Kammer
bilden, die einerseits von der äußeren Naht 6 und
andererseits von der Vielzahl der inneren Nähte 4 begrenzt ist.
Außerdem
sind die inneren Nähte 4 und
Maschen 5 vorzugsweise so angeordnet, daß die aus
den Abschnitten 7 gebildete Kammer einen von den beiden
Lagen 2 und 3 gegrenzten Umfangsabschnitt 8 aufweist,
der am äußeren Umfang
der Membran 1 umläuft
und einen in Umfangsrichtung geschlossenen Ring bildet.
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Die äußere Kontur der Membran 1 ist
weitgehend beliebig wählbar
und wird in Abhängigkeit
von der Form eines weiter unten erläuterten Gitterschalen-Tragwerks
bestimmt, das durch die Membran 1 gebildet werden soll.
Auch die äußeren Konturen
der Maschen 5 werden unter Berücksichtigung des herzustellenden
Gitterschalen-Tragwerks festgelegt.
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Die elliptische Form der äußeren Naht 6 und die
Kreis- bzw. Halbkreisform der inneren Nähte 4 sind daher in 1 bis 4 nur als Beispiele zu verstehen.
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Wie 2 und 3 weiter zeigen, dienen die Abschnitte 7 und
der mit ihnen verbundene Umfangsabschnitt 8 dem Zweck,
ein aushärtbares,
für Bauzwecke
geeignetes Material 9 aufzunehmen, wie in 3 durch eine graue Schattierung angedeutet
ist. Da alle Abschnitte 7 und der Umfangsabschnitt 8 eine
zusammenhängende
Hohlkammer bilden, kann diese durchgehend mit einem vorzugsweise
in eine fließfähige Form
gebrachten Material 9 gefüllt werden, indem irgendeiner
der Abschnitte 7 bzw. 8, wie in 4 gezeigt ist, mit einem dazu geeigneten
Ventil 10 oder einem sonstigen verschließbaren Einlaß versehen
wird.
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Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Gitterschalen-Tragwerks
ist anhand einer Mehrzahl von Verfahrensschritten in 5 bis 9 angedeutet. Eine entsprechend zugeschnittene
Membran 1 wird mit Hilfe ihres Umfangsabschnitts 8 z.
B. in einer weiter unten beschriebenen Weise am Erdboden 11 oder einem
geeigneten Sockel befestigt und dann von innen her in der bei Traglufthallen üblichen
Weise aufgeblasen (5 und 6), indem mit Hilfe eines
Kompressors Luft mit einem vorgewählten Überdruck P eingeführt wird.
Die doppellagige Membran 1 richtet sich daher entsprechend 5 und 6 zu einem schalenförmigen Gebilde auf, bis in
dem Raum zwischen ihr und dem Erdboden 11 ein vorgewählter maximaler Überdruck
Pmax von z. B. 0,3 bis 0,7 mbar erreicht
ist.
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Über
wenigstens eines der Ventile 10 werden jetzt die aus 1 bis 4 ersichtlichen Abschnitte 7, 8 mit
dem fließfähigen, aushärtbaren,
z. B. aus Leichtbeton bestehenden Material 9 füllt, bis
alle Abschnitte 7 und der Umfangsabschnitt 8 eine
zusammenhängende
Füllung
bilden. Die Maschen 5 werden dabei nicht gefüllt, da
sie durch die inneren Nähte 4 zumindest
flüssigkeitsdicht
gegen die Abschnitte 7 und 8 abgegrenzt sind.
Der Umfangsabschnitt 8 bildet im gefüllten Zustand einen auf dem
Erdboden 11 aufliegenden Ringanker.
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Der Innendruck Pmax unterhalb
der Membran 1 bleibt vorerst noch aufrecht erhalten, und das
Material 9 wird nun der Aushärtung überlassen. Nach dem Erhärten wird
eine durch die Form der Membran 1 vorgegebene Gitterschale 12 (9) erhalten. Der Überdruck
Pmax unterhalb der Membran 1 kann
daraufhin abgelassen werden, bis er wieder P = 0 beträgt. Die
Gitterschale 12 besteht jetzt im Verbund aus einem durch
das Material 9 gebildeten, biegesteifen Tragelement und
den beiden dieses beidseitig einhüllenden, zugfesten Lagen 2, 3 der
Membran 1. Das Tragelement weist außerdem eine Vielzahl von Maschen 5 auf,
die lediglich mit Luft gefüllt
sind. In Abhängigkeit
von der relativen Größe der Maschen 5 wird
dadurch ein vergleichsweise leichtes, in statischer Hinsicht jedoch
hoch stabiles Tragwerk erhalten, das Druck- und Biegekräfte aufnimmt.
Dagegen dient die Hülle
bzw. Membran 1, die das gitterförmige Tragelement einhüllt und
auch im Bereich der Maschen 5 zusammenhängend ist, ein Bauelement,
das Zugbeanspruchungen des belasteten Bauwerks aufnehmen kann. Nach
dem Wegnehmen des inneren Überdrucks
kann sich die Membran 1 außerdem
je nach dessen Größe leicht
zusammenziehen und die Gitterschale dadurch weiter versteifen.
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Die Membran 1 dient außerdem als
Schalung für
das Material 9, insbesondere als "verlorene" Schalung, da sie am fertigen Bauwerk
verbleibt.
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In Weiterbildung des anhand der 5 bis 9 beschriebenen Verfahrens kann vorgesehen
werden, die aus den Abschnitten 7, 8 gebildete
Kammer der Membran 1 vor dem Einführen des Materials 9 mit Hilfe
der Ventile 10 mit einem geringen Überdruck aufzublasen, um die
beiden Lagen 2, 3 zwangsweise voneinander zu trennen
bzw. zu beabstanden, wie in 7 angedeutet
ist, damit ein Zusammenkleben der Lagen 2, 3 vermieden
wird. Dadurch wird das spätere
Befüllen
der Kammer mit dem Material 9 erleichtert und ein gleichmäßiger Materialfluß sichergestellt.
Es ist daher zweckmäßig, die
Membran 1 mit einer Mehrzahl von Ventilen 10 zu
versehen, damit die Kammer durch ausgewählte Ventile 10 mit
dem Material 9 gefüllt
werden und gleichzeitig die in der Kammer befindliche Luft durch
andere ausgewählte Ventile 10 entweichen
kann. Die Luft- bzw.
Betonzufuhr ist in 7 bis 9 jeweils durch Pfeile angedeutet.
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9 macht
weiter klar, daß die
Abschnitte 7, 8 im ausgehärteten Zustand keine lineare Stabform
besitzen, wie dies bei ebenen Gitternetzen der Fall wäre. Vielmehr
bilden die durch die Abschnitte 7, 8 gebildeten "Stäbe" je nach der zu bildenden
Schale ein räumlich
gekrümmtes
Stabwerk, in dem die Stäbe bzw.
Maschen 5 in zahlreichen verschiedenen Mustern angeordnet
sein können
und die Stäbe
durch gedachte "Knoten" miteinander verbunden
sind, die unterschiedliche Abstände,
Formen und Größen aufweisen
können.
Eine Gitterschale im Sinne der vorliegenden Erfindung stellt somit
ein räumlich
gekrümmtes
Gitter dar.
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10 zeigt
eine der 1 entsprechende Draufsicht
auf die Membran 1, wobei durch eine Anzahl von Punkten 14 solche
Stellen angedeutet sind, wo bei Bedarf die Ventile 10 angebracht
werden können.
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11 zeigt
eine erfindungsgemäße Membran 15 nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Während
bei der Membrankonstruktion nach 4 die
Nähte 4 so
ausgebildet sind, daß sie die
beiden Lagen 2, 3 unmittelbar mit einander verbinden,
indem die beiden Lagen im wesentlichen miteinander in Berührung gebracht
und dann durch Schweißen,
Nähen oder
dgl. verbunden werden, sind zwei Lagen 16, 17 der
Membran 15 im Bereich von inneren Nähten 18 durch je einen
Abstandhalter bzw. Steg 19 voneinander getrennt. Dabei
ist in 11 ein oberer
Rand der Stege 19 durch je eine Naht 18a mit der
oberen Lage 16 und ein unterer Rand der Stege 19 durch
je eine Naht 18b mit der unteren Lage 17 der Membran 15 verbunden.
In diesem Fall sind zweckmäßig sowohl
die Nähte 18 als
auch die Stege 19 flüssigkeits-
bzw. gasdicht, damit eine zwischen den Lagen 16, 17 gebildete,
zusammenhängende Hohlkammer 20 gegen
Bereiche, die Maschen 21 bilden, abgedichtet sind. Im übrigen entspricht
dieses Ausführungsbeispiel
dem nach 1 bis 4.
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12 zeigt
die Verankerung der erfindungsgemäßen Membran 1 an einem
Sockel 23, bei dem es sich um einen im Erdreich ausgebildeten
Betonring, aber auch um eine aus üblichem Mauerwerk hergestellte
Wand od. dgl. handeln könnte.
Im Ausführungsbeispiel
ist der Umfangsabschnitt 8 der Membran 1 längs einer
Kontur, die den unteren Rand der zu errichtenden Gitterschale definiert,
mit einem nach außen
erstreckten, ein- oder mehrlagigen Montageabschnitt 24 versehen.
Dieser besteht z.B. aus einem entsprechend der Sockelform umlaufenden Materialstreifen,
der an seinem äußeren Rand
mit einem Wulst bzw. Keder 25 versehen ist.
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Die Befestigung erfolgt z.B. mit
Hilfe von plattenförmigen,
auf den Montageabschnitt 24 aufgelegten Elementen 26,
die durch Schrauben und Dübel od.
dgl. am Sockel 23 befestigt werden. Der Keder 25 verhindert
dann auch bei großen,
auf den Montageabschnitt 24 wirkenden Zugkräften, daß dieser
ungewollt unter den Elementen 26 herausgezogen wird.
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13 zeigt
Ausschnitte von erfindungsgemäßen Membranen 28 bis 31 mit
unterschiedlich geformten Maschen 32 bis 35. Daraus
ist ersichtlich, daß weder
die Maschen 32 bis 35 noch sie bildende innere
Nähte 36 bis 39 regelmäßige oder
gar symmetrische Formen aufweisen müssen, sondern an sich ganz
beliebige Konturen erhalten können.
Dementsprechend können
auch zwischen den Maschen 32 bis 35 entstehende
Abschnitte 40 bis 43, die die oben beschriebene
Hohlkammer bilden, ganz unterschiedliche und unregelmäßige Formen
aufweisen, was dann nach dem Einbringen des aushärtbaren Materials zu in 14 grau schraffierten Gitterstäben 44 bis 47 führt.
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In 15 sind
schließlich
weitere erfindungsgemäße Membranen 48 bis 51 in
je einen mit Beton od. dgl. gefülltem
Zustand dargestellt. Dabei zeigt die Membran 50, daß Maschen 52 auch
geometrische Formen mit vorgewählten
Bedeutungsinhalten wie z.B. Buchstaben erhalten können, so
daß der Vielfalt
der herstellbaren Gitterschalen-Tragwerke bzw. der mustergemäßen Anordnung
und Ausbildung der Maschen, Nähte
bzw. zu füllenden
Abschnitte kaum Grenzen gesetzt sind.
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Ein Vorteil der beschriebenen Bauweise
besteht darin, daß das
härtbare
Material, insbesondere Beton, als eigenständiges Bauteil bzw. Tragelement und
die Membran als eine auf Zug beanspruchbare und vor allen Dingen
schützende
Hülle betrachtet werden
kann, die nach dem Aushärten
vom Beton-Tragelement getragen wird. Der Beton übernimmt somit die Lastabtragung
entsprechend den Stützlinien
der Gitterschalenkonstruktion. Dagegen kann die Membran einerseits
das Tragelement vor Verwitterung schützen, insbesondere wenn dem
Beton Stahlfasern od. dgl. zur Bewehrung beigemischt werden, andererseits
zumindest im Bereich der Maschen transparent ausgebildet werden,
in welchem Fall die Maschen gleichzeitig der Belichtung des Gitterschalen-Tragwerks
dienen können.
Tragelement und Membran werden daher, jeweils für sich, optimal genutzt.
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Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Membran-Metall-Verbundkonstruktion
bestehen darin, daß diese
zu einem hohen Anteil vorfabriziert und an der Baustelle schnell
und mit geringem Aufwand errichtet werden kann, wobei ein geringer
Flächenbedarf
für die
Montage und Baustelleneinrichtungen besteht. Außerdem können das Tragelement und die Membran
problemlos für
die Brandschutzklasse F 90 ausgebildet werden.
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Als aushärtbares Material kommen außer Beton
bzw. Stahlbeton auch verschiedene Schaumstoffe od. dgl. in Frage.
Mit besonderem Vorteil wird jedoch ein in neuerer Zeit entwickelter,
hoch fester und dabei dennoch leichter Beton verwendet, der unter
der Bezeichnung UHPC bekannt geworden ist und Druckkräfte bis
400 N/mm2 aufnehmen kann. Als Membranwerkstoffe
eignen sich dagegen insbesondere mit PVC beschichtete Polyestergewebe,
Glasfasergewebe oder beschichtete Polytetrafluorethylen-(PTFE-)Gewebe.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
die auf vielfache Weise abgewandelt werden können. Das gilt insbesondere
für die
Muster, nach denen die Maschen 5 usw. angeordnet sind.
Wie insbesondere 13 bis 15 zeigen, können die
beiden Lagen der Membran durch innere Nähte verbunden werden, die zwar
endlos bzw. in sich geschlossen und linienförmig sind, jedoch eine weitgehend
beliebige Umfangskontur aufweisen können. Anstelle der Muster nach 13 bis 15 können
zahlreiche weitere Muster vorgesehen werden, wobei auch insbesondere
auch die äußere Lage 2, 16 nicht
immer identisch mit der inneren Lage 3, 17 übereinstimmen
muß. Als
Ventile können
manuell betätigbare
oder bei größeren Tragwerken
auch fernsteuerbare Ventile vorgesehen werden. Außerdem ist
klar, daß das
fertige Tragwerk zusätzlich
mit Fassaden versehen werden kann, die gegebenenfalls auch die Ventile
abdecken. Weiter wäre
es denkbar, in allen oder ausgewählten
Maschen eine der beiden Lagen 2, 3 fensterartig
auszuschneiden oder mit zusätzlichen
Lagen zu versehen. In diesem Zusammenhang ist klar, daß die äußere Naht 6 teilweise
auch durch Umschlagen einer Materialbahn erzeugt werden kann und
für diesen
Fall durch eine Knickkante realisiert ist. Schließlich versteht
sich, daß die
verschiedenen Merkmale auch in anderen als den dargestellten und
beschriebenen Kombinationen angewendet werden können.