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Stand der
Technik
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Die Erfindung betrifft einen Überschuh
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein Überschuh wird über einem üblichen Schuh
oder Stiefel getragen und umfasst eine Sohle, eine Befestigungsvorrichtung
zur Befestigung an einem Schuh und eventuell noch eine Schutzvorrichtung,
wie beispielsweise eine Kappe oder einen gamaschenartigen Ganzschuhschutz.
Derartige Überschuhe
zum Schutz von Fußbekleidung
und Füßen gegen äußere Einflüsse, Schmutz
sowie thermische und mechanische Belastungen sind seit langem bekannt.
Die
DE 40 41 009 A1 offenbart
beispielsweise einen Überschuh,
der zusätzlich
zu einem üblichen Schuh
getragen wird und den Schuh von unten und von vorn schützt. Mittels
einer einfachen, als Riemen ausgestalteten Befestigungsvorrichtung
wird der Überschuh
am bekleideten Fuß befestigt
und hält
somit während
des Laufens fest am Schuh. Durch die in der Regel sehr einfache
und robuste Beschaffenheit eines solchen Überschuhs ist das Laufen mit
dem Überschuh
unbequem.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen Überschuh
anzugeben, der von einer sehr robusten Beschaffenheit sein kann
und außerdem
ein bequemes Laufen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch einen Überschuh mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorteile der
Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einem Überschuh
mit einer Sohle und einer Befestigungsvorrichtung zum Befestigen
an einem Schuh.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Sohle
zwei durch ein Drehgelenk miteinander verbundene Sohlenelemente
umfasst. Die Sohlenelemente sind hierdurch relativ zueinander drehbar
beweglich und erlauben beim Gehen ein Abrollen des Fußes. Bei
einem solchen Überschuh
können
die Sohlenelemente aus einem einfachen, preiswerten und robusten
Material sein, wobei keinerlei Anforderungen an die Elastizität des Materials
gestellt sind. Auch bei Sohlenelementen aus einem starren Material
ist durch das Drehgelenk und die relative Beweglichkeit der Sohlenelemente
zueinander ein befriedigend komfortabler Gang gewährleistet.
Das Drehgelenk ermöglicht
ein Abknicken des vorderen Sohlenelements relativ zum hinteren Sohlenelement,
wodurch ein Abrollen des Fußes
beim Laufen mit dem Überschuh auf
einfache Weise möglich
ist. Der Überschuh
ist bequem zu tragen und ermöglicht
ein Laufen über
heißen
Teer oder Asphalt, wie z.B. im Straßenbau, ohne dass die eigentli chen
Schuhe ausgezogen werden müssen
und ohne dass der Träger
heiße
Füße bekommt.
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Als einfachste Ausführung ist
nur ein Drehgelenk vorhanden, das eine Drehachse bildet, an dem
die Sohlenelemente zueinander verschwenkbar befestigt sind. Es ist
jedoch auch denkbar, dass der Überschuh
zwei oder mehrere Drehgelenke oder ein Drehgelenk mit mehr als einer
Drehachse aufweist, um die zwei oder mehrere Sohlenelemente zueinander
drehbar beweglich angeordnet sind. Hierdurch wird ein noch komfortablerer
Gang erreicht.
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Vorteilhafterweise sind die Sohlenelemente in
Verbindung mit dem Drehgelenk so geformt, dass eine Bewegung der
Sohlenelemente relativ zueinander keinen die Sohlenelemente trennenden
Hohlraum entstehen lässt.
Durch die Bewegung der üblicherweise
starren oder weitgehend starren Sohlenelemente zueinander verändern sich
die Außenkonturen
der Sohlenelemente zueinander. Hierdurch wird der zwischen den Sohlenelementen
angeordnete Bereich in seiner Geometrie verändert. Eine Hohlraumbildung
durch eine Bewegung der Sohlenelemente zueinander würde eine
Schmutzansammlung zwischen den Sohlenelementen zulassen. Durch die Ausgestaltung
der Sohlenelemente in Verbindung mit dem Drehgelenk in der Weise,
dass bei einer Bewegung der Sohlenelemente kein Hohlraum zwischen den
Sohlenelementen entsteht oder durch das Ausfüllen eines Hohlraums durch
ein eventuell zum Drehgelenk zugehöriges Drehgelenkelement, kann einer
Schmutzansammlung vorgebeugt werden. Der Verschleiß der Sohle
im Bereich des Drehgelenks wird somit reduziert.
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Zweckmäßigerweise sind die Sohlenelemente
in Verbindung mit dem Drehgelenk so geformt, dass die Sohle durch
eine Bewegung der Sohlenelemente zueinander keiner Volumenänderung
unterworfen ist. Auf diese Weise wird durch die Bewegung der Sohlenelemente
zueinander kein Element deformiert oder gequetscht. Es kann eine
Materialermüdung
im Bereich des Drehgelenks vermieden werden, wodurch ein robuster
und langlebiger Überschuh
erreichbar ist.
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Eine besonders präzise geführte Bewegung der Sohlenelemente
relativ zueinander wird durch ein zwischen den Sohlenelementen angeordnetes
starres Verbindungselement erreicht. Das Verbindungselement kann
als Abstandhalter zwischen den Sohlenelementen dienen und sorgt
für eine
mechanische Führung
der Sohlenelemente. Hierdurch wird eine robuste und wenig störanfällige Ausführung des
Drehgelenks ermöglicht.
Das Verbindungselement kann lose zwischen den Sohlenelementen angeordnet sein
oder mit einem der Sohlenelemente fest verbunden sein. Es ist auch
möglich,
das Verbindungselement mit zwei Sohlenelementen fest zu verbinden,
so dass es für
eine Verbindung der Sohlenelemente miteinander sorgt.
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Bevorzugt füllt das Verbindungselement
einen Bereich zwischen den Sohlenelementen aus. Neben der präzisen Führung der
Sohlenelemente wird erreicht, dass der Bereich zwischen den Sohlenelementen
nicht durch eine Schmutzansammlung verstopfen kann. Die Bewegung
der Sohlenelemente bleibt leichtgängig und eine Abnutzung des
Drehgelenks wird vermieden.
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Ein einfaches und an eine Drehbewegung der
Sohlenelemente angepasstes Verbindungselement wird durch die zylinderförmige Ausgestaltung des
Verbindungselements erreicht. Die Drehachse des Drehgelenks kann
hierbei innerhalb des zylinderförmigen
Verbindungselements verlaufen, und die Sohlenelemente können ihre
Schwenkbewegung schleifend entlang des Umfangs des Verbindungselements
vollführen.
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In einer alternativen Ausgestaltung
der Erfindung ist das Verbindungselement einstückig mit einem Sohlenelement
ausgeführt.
Eines der Sohlenelemente weist an seiner dem anderen Sohlenelement zugewandten
Seite eine Ausgestaltung auf, die als Verbindungselement dient und
eine präzise
Führung des
anderen Sohlenelements entlang der Außenkontur des Verbindungselements
zulässt.
Eine solche Variante ist besonders wenig anfällig gegen Schmutzansammlungen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Sohle im Bereich des Übergangs
von einem zum anderen Sohlenelement höchstens die doppelte Wärmeleitfähigkeit
aufweist wie im Bereich eines Sohlenelements. Unter doppelter Wärmeleitfähigkeit
wird verstanden, dass durch die Sohle im Bereich des Übergangs
pro Fläche
höchstens
doppelt so viel Wärme
hindurchtritt wie im Bereich eines Sohlenelements. Diese Ausführungsform
der Erfindung ist besonders vorteilhaft bei Überschuhen, die zum Laufen
auf warmen Untergründen,
wie zum Beispiel frischem Asphalt oder geothermisch besonders erhitzten
Untergründen,
vorgesehen sind. Solche Überschuhe
müssen
Wärmeunterschiede
bis über
100°C zwischen
der Oberseite und der Unterseite der Sohle aushalten und sollen möglichst
wenig Wärme
durch die Sohle transportieren. Durch die wärmefeste Ausführung des
Bereichs des Übergangs
von einem zum anderen Sohlenelement wird ein Übertrag der Wärme von
unterhalb der Sohle in den Schuhbereich des Überschuhs wirksam vermieden.
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Es wird außerdem vorgeschlagen, dass
das Material der Sohle im Bereich des Übergangs von einem zum anderen
Sohlenelement mindestens die gleiche thermische und/oder mechanische
Belastbarkeit wie im Bereich eines Sohlenelements aufweist. Hierdurch
wird vermieden, dass die Sohle im Bereich des Drehgelenks durch
eine hohe thermische Belastung einem besonderen Verscheiß, einer Verformung
oder einer sonstigen Zerstörung
unterworfen ist. Bezüglich
der mechanischen Belastbarkeit wird erreicht, dass die Sohle in
diesem Bereich ähnlichen
mechanischen Anforderungen genügt
wie die Sohlenelemente selbst.
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Holz ist als einfaches und preiswertes
sowie robustes und gut bearbeitbares Material besonders vorteilhaft
zur Herstellung der Sohlenelemente und eines im Drehgelenk angeordneten
Verbindungselements geeignet. Es ist thermisch und mechanisch stabil
und schlecht wärmeleitend.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile ergeben sich aus
der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die
Ansprüche enthalten
zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale
zweckmäßigerweise auch
einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigt:
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1 eine
Seitenansicht auf einen Überschuh,
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2 eine
Draufsicht auf den Überschuh aus 1,
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3 eine
Detailansicht des Überschuhs.
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Einander entsprechende Teile sind
in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Überschuh 2 mit
einer Sohle 4, die ein erstes Sohlenelement 6 und
ein zweites Sohlenelement 8 umfasst. Die beiden Sohlenelemente 6, 8 werden
durch ein Drehgelenk 10 miteinander verbunden, das ein
zwischen dem ersten Sohlenelement 6 und dem zweiten Sohlenelement 8 angeordnetes
Verbindungselement 12 aufweist. Das Verbindungselement 12 wird
von vier Befestigungselementen 14 zwischen den Sohlenelementen 6, 8 gehalten,
wobei die Befestigungselemente 14 mittels Schrauben 16 an
den Sohlenelementen 6, 8 befestigt sind. Die Befestigungselemente 14 sind
durch einen Drehbolzen 18 am Verbindungselement 12 befestigt,
wobei die Befestigungselemente 14 frei drehbar um den Drehbolzen 18 gehaltert
sind. Der Drehbolzen 18 selbst ist in das Verbindungselement 12 eingeschraubt.
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Der Überschuh 2 weist außerdem eine
Befestigungsvorrichtung 20 auf, die zwei Lederriemen 22 mit
jeweils einer Schnalle 24 sowie eine Haltekappe 26 aufweist.
Zum Gebrauch wird der Überschuh 2 mit
Hilfe der Lederriemen 22 der Befestigungsvorrichtung 20 unter
einen Schuh, beispielsweise einem Arbeits schuh, aufgeschnallt, so
dass der Schuh sicher innerhalb der Haltekappe 26 und des
Lederriemens 22 auf der Sohle 4 zu liegen kommt.
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2 zeigt
den Überschuh 2 aus 1 in der Draufsicht. Das
erste Sohlenelement 6 und das zweite Sohlenelement 8 werden
von den vier Befestigungselementen 14 des Drehgelenks 10 zusammengehalten,
wobei die Befestigungselemente 14 auch das Verbindungselement 12 zwischen
den Sohlenelementen 6, 8 halten. Das zylinderförmig ausgeführte Verbindungselement 12 ist
im Bereich 28 zwischen den Sohlenelementen 6, 8 angeordnet
und füllt diesen
Bereich 28 im Wesentlichen vollständig aus. Die Sohlenelemente 6, 8 sowie
das Verbindungselement 12 sind aus Holz ausgeführt, so
dass das Material der Sohle sowohl im Bereich 28 des Übergangs von
einem zum anderen Sohlenelement 6, 8 als auch bei
den Sohlenelementen 6, 8 selbst eine hohe thermische
und mechanische Belastbarkeit aufweist. Da im Wesentlichen der gesamte
Bereich 28 zwischen den Sohlenelementen 6, 8 durch
das Verbindungselement 12 aus Holz ausgefüllt ist,
weist die Sohle im Bereich 28 des Übergangs von einem zum anderen Sohlenelement 6, 8 nur
eine geringfügig
höhere
Wärmeleitfähigkeit
auf als im Bereich eines der Sohlenelemente 6, 8.
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3 zeigt
eine Detailansicht aus 1,
bei dem der Überschuh 2 von
der Seite gezeigt ist und die Befestigungselemente 14 der
Anschaulichkeit halber entfernt sind. Die Sohlenelemente 6, 8 liegen direkt
am Verbindungselement 12 an, so dass zwischen Sohlenelement 6, 8 und
Verbindungselement 12 im Wesentlichen kein Zwischenraum
verbleibt. Hierdurch ist gewährleistet,
dass sich im Bereich 28 zwischen den Sohlen elementen 6, 8 Schmutz,
wie beispielsweise Teer, durch eine Benutzung des Überschuhs 2 nur
in unerheblichem Umfang ansammeln kann. Dies gewährleistet einen weitgehend
verschleißfreien
Betrieb des Überschuhs 2.
Durch das enge Anliegen der Sohlenelemente 6, 8 am
zylinderförmigen
Verbindungselement 12 wird eine präzise Führung der Sohlenelemente 6, 8 während ihrer
Bewegung relativ zueinander erreicht.
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Neben Bohrlöchern 30 für die Schrauben 16 der
Befestigungselemente 14 sind auch drei Nägel 32 gezeigt,
die den Lederriemen 22 in einer dafür vorgesehenen Ausnehmung im
Sohlenelement 8 fixieren.
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Das Verbindungselement 12 weist
eine Bohrung 30 auf, die zur Aufnahme des Drehbolzens 18 vorgesehen
ist. Diese Bohrung 30 liegt im Mittelpunkt des Verbindungselements 12 und
legt die Drehachse fest, um die die Sohlenelemente 6, 8 schwenkbar sind.
Die konkaven Flächen
der Sohlenelemente 6, 8 liegen direkt an der Außenfläche des
Verbindungselements 12 auf, so dass die Sohlenelemente 6, 8 bei ihrer
Bewegung um die Drehachse präzise
durch das Verbindungselement 12 geführt werden. Durch die zylindrische
Symmetrie des Verbindungselements 12 entsteht bei der Bewegung
der Sohlenelemente 6, 8 kein Hohlraum zwischen
den Sohlenelementen 6, 8, in dem sich Schmutz,
wie beispielsweise klebriger Teer oder Asphalt im Einsatz des Überschuhs
als Schutzschuh im Asphalt- und Straßenbau, in nennenswertem Umfang
ansammeln könnte.
Da alle Elemente der Sohle 4 und des Drehgelenks 10 starr ausgeführt sind
und durch die Bewegung kein die Sohlenelemente 6, 8 voneinander
trennender Hohlraum entsteht oder vergrößert oder verkleinert wird, ist
die Sohle 4 durch eine Bewegung der Sohlenelemente
6, 8 keiner
Volumenänderung
unterworfen. Sich zwischen den Sohlenelementen 6, 8 auf
dem Verbindungselement 12 ansammelnder Schmutz wird durch
abgeschrägte
Kanten 34 der Sohlenelemente 6, 8 vom
Verbindungselement 12 abgeschabt, so dass auch solcher
Schmutz durch die Bewegung der Sohlenelemente 6, 8 nicht
eingequetscht wird und somit zu einem Verschleiß führen könnte.
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- 2
- Überschuh
- 4
- Sohle
- 6,8
- Sohlenelement
- 10
- Drehgelenk
- 12
- Verbindungselement
- 14
- Befestigungselement
- 16
- Schraube
- 18
- Drehbolzen
- 20
- Befestigungsvorrichtung
- 22
- Lederriemen
- 24
- Schnalle
- 26
- Haltekappe
- 28
- Bereich
- 30
- Bohrung
- 32
- Nagel
- 34
- Kante