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Kettenschloß Die Erfindung betrifft ein Schloß für geradgliedrige
Ketten, die unter Spannung arbeiten, sich also im Betrieb von selbst nicht oder
nicht wesentlich lockern können. Das neuartige Schloß ist inerster Linie für Gleitschutzketten
gedacht, die in ringsum laufende Nuten der Lauffläche von Fahrzeugreifen eingebaut
werden.
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Es gibt bereits Verbindungsstücke für Gleitschutzketten, die aus einem
stegförmigen Schloßkörper und mindestens einem senkrecht davon abgehenden, T-förmigen
Ankerstück bestehen, wobei die Angriffspunkte der beiden zu verbindenden Kettenglieder
an dem mit Stützflächen für die Kettenglieder versehenen Schloß in der gleichen
Ebene liegen und wobei der Schaft der Verankerungsstücke wenig länger als die Stärke
der eingehängten Kettenglieder ist. Von einer Einrichtung dieser Art ausgehend besteht
die Erfindung darin, daß der Steg auf seiner ganzen Länge gegenüber dem Schaft der
Verankerungsstücke zu einer Grundplatte verbreitert ist, deren Querschnitt den Querschnitt
des Kettenkreuzes nicht wesentlich überragt. Ein in der erfindungsgemäßen Weise
gestaltetes Kettenschloß hat nicht nur den Vorteil, daß es außerordentlich kräftig
gehalten werden kann, also im Kettenstrang keine schwache Stelle verkörpert, und
daß es wenig Platz beansprucht, so daß es das Querprofil der Kette nicht oder kaum
überragt, sondern bietet vor allem den Vorzug; daß es durch Drehbewegungen der Kette
quer zu deren Längsachse infolge der den eingehängten Kettengliedern oben und unten
anliegenden Flächen des Querbalkens des Verankerungsstückes und des zur Grundplatte
verbreiterten Steges ordnungsgemäß initgedreht wird. Auf diese Weise werden Unregelmäßigkeiten
in der durch äußere Kräfte verursachten Verschwenkung der Kette aus ihrer Grundstellung
verhütet. Dies ist gerade dann wesentlich, wenn, wie bei in Reifennuten liegenden
Gleitschutzketten, die Verschwenkung der Kette durch auftretende Querkräfte dazu
ausgenutzt werden soll, eine erhöhte Greifwirkung der Kette zu erzielen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Unterseite
des Steges entweder kreisbogenförmig gestaltet oder weist im Querschnitt das Profil
eines gleichschenkligen, vorzugsweise abgerundeten Dreiecks auf. Diese Formgebung
ist nämlich geeignet, die Verschwenkung der Kette und des Kettenschlosses quer zur
Längsachse zu erleichtern.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der Steg
zwei T-förmige Verankerungsstücke aufweist, wobei der Steg selbst um 90° gekröpft
ist, so daß auch die Verankerungsstücke senkrecht zueinander verlaufen. Hierdurch
kann das neuartige Schloß auch in Fällen verwendet werden, in denen der Kettenstrang
vor dem Einsetzen des Schlosses um eine ungerade Zahl von Gliedern gekürzt wird.
Das einzelne Kettenschloß muß selbstverständlich in seiner Form und seinen Abmessungen
an die verschiedenen Kettentypen angepaßt sein. Wenn deshalb nachstehend von Ketten
und Kettengliedern die Rede ist, so bedeutet dies, daß es sich um Ketten handelt,
zu deren Gestaltung das Kettenschloß paßt.
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Zur weiteren Verdeutlichung der Erfindung sind in der Zeichnung einige
Ausführungsformen beispielhaft dargestellt.
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Fig. 1 zeigt den Querschnitt durch einen Radreifen mit Gleitschutzsträngen
; Fig. 2 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kettenschlosses
in Seitenansicht; Fig. 3 ist ein Querschnitt nach Linie A-B der Fig. 2; Fig. 4 ist
eine Teildraufsicht zu Fig. 2; Fig. 5 zeigt das Kettenschloß gemäß Fig. 2 mit anschließenden
Kettenenden; Fig.6 veranschaulicht das Kettenschloß gemäß Fig. 2 in einer Anordnung
gemäß Fig. 1; Fig.7 zeigt in Seitenansicht ein zweites Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens;
Fig. 8 ist eine Draufsicht zu Fig. 7; Fig.9 veranschaulicht das Kettenschloß gemäß
Fig. 7 in einen Kettenstrang eingefügt; Fig. 10 ist ein Querschnitt nach Linie C-D
der Fig. 9; Fig. 11 zeigt die Seitenansicht einer dritten Ausführungsform des neuen
Kettenschlosses; Fig. 12 ist eine Draufsicht zu Fig. 11, teilweise im Schnitt; Fig.
13 ist ein Querschnitt nach Linie E-F der Fig. 11; Fig. 14 zeigt das Kettenschloß
gemäß Fig. 11 in Arbeitsstellung als Seitenansicht, während Fig. 15 eine Draufsicht
dazu ist.
In den Zeichnungsbeispielen ist angenommen, daß das Kettenschloß
gemäß der Erfindung bei einer Gleitschutzkette Verwendung finden soll, und zwar
insbesondere bei einer Anordnung, wie sie Fig.1 zeigt. Diese Figur veranschaulicht
einen Querschnitt durch einen Reifen 20, wie er neuerdings vielfach benutzt wird.
Das Reifenprofil ist hier mit mehreren verhältnismäßig großen ringsum verlaufenden
Rillen 21, 22, 23 versehen, die auch bei Schnee oder weichem Boden ein vergleichsweise
sicheres Fahren ermöglichen. In die beiden äußeren Rillen 21 und 23 sind Kettenstränge
24, 25 aus geraden Gliedern eingelegt, derart, daß diese Glieder, je um 45° geneigt,
diagonal in den Rillen liegen und diese normalerweise nur ganz wenig überragen,
während sie sich unter dem Einfluß von Seitenkräften, also bei seitlichem Gleiten
des Fahrzeuges, so verschwenken, daß jeweils das eine Kettenglied senkrecht aufgerichtet
wird und dabei erheblich mehr über das Reifenprofil hervorragt, d. h. eine starke
Greifwirkung auf den Untergrund ausübt.
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Zum Schließen der in den Reifenrillen liegenden Kettenstränge können
mit Vorteil Schlösser gemäß der Erfindung verwendet werden. Es kommt dabei darauf
an, daß diese Schlösser sehr kräftig ausgebildet sind und sich dem Gesamtprofil
der Kette so anpassen, daß sie sich ohne weiteres in die Rillen 21, 23 einfügen.
Die Kettenstränge werden auf den Reifen 20 vor dessen Aufpumpen aufmontiert. Sie
sind dann im Betrieb, auch wenn sie das erforderliche Wandern in den Rillen ermöglichen,
so gespannt, daß sich der Kettenverschluß nicht von selbst lösen kann.
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Im Fall der Ausführungsform nach Fig.2 bis 4 handelt es sich um ein
symmetrisch gestaltetes Kettenschloß. Auf einem zur Grundplatte verbreiterten Steg
26, dessen Länge etwa derjenigen eines Kettengliedes entspricht, sind im Abstand
voneinander zwei Verankerungsstücke 27, 28 angesetzt, und zwar so, daß sie beide
nach oben senkrecht abstehen. Der Querbalken 29 jedes Verankerungsstückes ist senkrecht
zur Längsachse der Grundplatte 26 angeordnet. Er verkörpert ein Rechteck, dessen
Schmalseite 30 etwas kleiner als die lichte Breite des anzuschließenden Kettengliedes
ist, während die Längskante 31 etwas kleiner als die Außenbreite dieses Gliedes
gehalten wird. Der Schaft 32 des Verankerungsstückes 27 bzw. 28 entspricht in seinem
Durchmesser der Kante 31 und hat eine Höhe, die wenig größer als die Stärke des
Kettengliedes ist.
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Selbstverständlich gelten diese Maße mit entsprechenden Toleranzen,
wie sie sich aus der Fabrikation ; und aus der Zueinanderordnung verschiedener Schlösser
und Ketten ergeben. Die Oberseite 33 des Querbalkens 29 und die Unterseite 34 der
Grundplatte 26 sind gerundet.
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In welcher Weise das Kettenschloß gemäß Fig. 2 bis 4 verwendet werden
kann, zeigt Fig. 5. Mit 35 und 36 sind dort die beiden zu verbindenden Kettenglieder
bezeichnet. Um sie am Schloß zu verankern, müssen sie zunächst bei gelockerter Kette
gegenüber der gezeichneten Lage um 90° geschwenkt werden, so daß man ihre lichte
Weite über die Querbalken 29 schieben kann. Wird die Kette dann gespannt, also in
die aus der Zeichnung ersichtliche Lage gestreckt, so können sich die Glieder 35
und 36 nicht mehr aushaken. Fig. 6 läßt erkennen, wie sich das Kettenschloß in eine
Reifenrille 21 gemäß Fig. 1 einfügt und dabei den Querschnittsraum der Kette 24
praktisch nicht überragt.
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Aus Fig. 5 ersieht man, daß sich das Kettenschloß entsprechend der
beschriebenen Ausführungsform überall dort verwenden läßt, wo es auf eine besondere
örtliche Lage der anschließenden Kettenglieder nicht ankommt oder wo bei Verkürzung
einer gemäß Fig. 1 angeordneten Kette immer eine gerade Zahl von Gliedern entfernt
wird. Soll es dagegen möglich sein, vor der Schließung der Kettenenden ein einziges
Glied oder eine ungerade Zahl von Kettengliedern abzunehmen, um die Kette zu kürzen,
so empfiehlt sich die in den Fig.7 und 8 dargestellte Form des Kettenschlosses,
die aber natürlich auch für andere Zwecke als den der Fig. 1 verwendbar wäre.
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Der Steg besteht hier aus zwei Grundplatten 37 und 38, die um 90°
gegeneinander verdreht und außerdem gekröpft zueinander angeordnet ein gemeinsames
Stück bilden. Am Ende jeder der Platten sitzt wiederum ein T-förmiges Verankerungsstück
39 bzw. 40 der schon beschriebenen Art. Auch diese Verankerungsstücke sind demgemäß
um 90° gegeneinander verdreht. Sie liegen im übrigen so, daß die Mittelachse 41
des Steges durch die Mittelachsen 42 und 43 der Schäfte beider Verankerungsstücke
verläuft. Außerdem ist die Abkröpfung der Grundplatten derart gewählt, daß die vertikale
Längsmittelebene durch das eine Verankerungsstück 39, in der Achse 41 verlaufend,
den Schaft des anderen Verankerungsstückes 40 in halber Höhe schneidet (vgl. Fig.
8).
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Die Arbeitsweise des vorstehend beschriebenen Schlosses ergibt sich
aus Fig. 9. Mit 44 und 45 sind dort die zu verbindenden Kettenendglieder bezeichnet,
von denen eines, 44, senkrecht zur Zeichnungsebene, das andere dagegen parallel
zur ihr verläuft. Der in Fig. 10 dargestellte Schnitt C-D zu Fig.9 zeigt wiederum,
wie sich das Schloßprofil dem Kettenprofil anpaßt.
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Während die Fig. 2 bis 10 Kettenschlösser zeigen, die an beiden Enden
frei in die zu verbindenden Kettenenden eingehängt werden, handelt es sich bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 11 bis 13 um ein Schloß, das zur dauernden Verbindung
mit einem Kettenende bestimmt ist. An die Grundplatte 46 schließt sich auf der einen
Seite eine Öse 47 an, in welche das letzte Kettenglied eingreift. Am anderen Plattenende
sitzt das Verankerungsstück 48. Das Einsetzen des Schlosses zwischen die Kettenenden
ersieht man aus den Fig. 14 und 15. 49 ist das in die Öse 47 eingehängte Kettenglied,
50 das am Verankerungsstück 48 eingehängte. Die Anordnung ist so gewählt, daß die
lichte Öffnung 51 der Öse und der Schaft 52 des Verankerungsstückes die Kettenglieder
49 und 50 in der gleichen Ebene halten und somit die Grundplatte 46 vor einer Kippbewegung
bewahrt bleibt.
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Im einzelnen sind die Formen der Ausführungsbeispiele für die Gestaltung
des Erfindungsgegenstandes naturgemäß nicht bindend. Dies gilt insbesondere für
die dargestellten Abmessungen. Im allgemeinen wird man die beiden Aufhängepunkte
für die Kettenendglieder so wählen, daß dabei die Kettenteilung gewahrt bleibt.
Es sind aber auch andere Lösungen denkbar. Der Schaft des V erankerungsstückes kann
zylindrisch sein. Vorzugsweise wird man ihn aber als parabolischen Drehkörper gestalten,
um den eingehängten Kettengliedern eine gute Anlage zu verschaffen.
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Das Lösen des erfindungsgemäßen Kettenschlosses ist mit wenigen, einfachen
Griffen ohne Werkzeuge und ahne das Aufbiegen von Notgliedern od. dgl. jederzeit
möglich. Es bedarf dazu lediglich einer Lockerung der Kette und einer 900-Schwenkung
des eingehängten Endgliedes.