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Verfahren zur Herstellung von Sulfonylharnstoffen Es wurden bereits
Benzolsulfonylharnstoffe der allgemeinen Formel - SO. -NH-CO-NH-Rl
R X- , worin R Wasserstoff, Chlor, Brom oder einen niedrigmolekularen Alkylrest
oder Alkoxyrest bedeutet und R, einen Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, einen
Alkenyl-, Cycloalkyl- und Cycloalkylallz-ylrest bedeutet, als Therapeutika mit blutzuckersenkender
Wirksamkeit vorgeschlagen.
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Es wurde nun gefunden, daß auch Verbindungen der allgemeinen Formel
Rl-SO2-NH-CO-NH-RZ, worin R1 einen Alkylrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, einen
Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylrest und R2 einen Alkylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen,
einen Alkenyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylrest bedeutet, eine sehr gute blutzuckersenkende
Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit aufweisen.
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Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung solcher Verbindungen,
die in üblicher Weise erfolgt. Beispielsweise kann man Alkyl-, Cycloalkyl- oder
Cycloalkylalkylsulfonylisocyanate mit Verbindungen der Formel R= - N H2 umsetzen.
Man kann aber auch in umgekehrter Reaktion die gewünschten Harnstoffe dadurch gewinnen,
daß man Verbindungen der Formel R, - N = C = O mit Alkyl-, Cycloalkyl- oder Cycloall"ylalkylsulfonsäureamiden
zur Reaktion bringt. Dabei können an Stelle von Isocyanaten auch solche Verbindungen
Verwendung finden, die im Verlaufe der Reaktion in Isocyanate übergehen, z. B. das
Valeriansäureazid. Eine weitere Möglichkeit, die neuen Verbindungen herzustellen,
besteht darin, daß man an Stelle von Isocyanaten Urethane verwendet. Man kann beispielsweise
Alkyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylsulfonylurethane mit Verbindungen der Formel
R. - N H. oder in umgekehrter Reaktion Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylurethane
mit entsprechenden Sulfonsäureamiden umsetzen. Auch Carbamidsäurehalogenidekönnen
Verwendung finden. So entstehen die neuen Sulfonylharnstoffe z. B. aus Verbindungen
der Formel R2 - N H - C O - Hal und Alkyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylsulfonsäureamiden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung
kann man von in der Aminogruppe unsubstituierten Alkyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylsulfonylharnstoffen
ausgehen und diese in bekannter Weise, beispielsweise durch Umsetzung mit Verbindungen
der Formel R, - N H2, in die entsprechenden Sulfonylharnstoffe überführen; man kann
auch von Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylharnstoffen ausgehen
und diese mit Alkyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylsulfonsäureamiden umsetzen.
An Stelle der Harnstoffderivate kann man auch Isoharnstoffäther, zweckmäßig in Form
entsprechender Salze, verwenden, diese mit Alkyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalky1sulfonsäurechloriden
zur Umsetzung bringen und die so erhaltenen Produkte anschließend durch saure Hydrolyse
in die gewünschten Harnstoffe überführen.
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Weitere Möglichkeiten zur Synthese der neuen Verbindungen bestehen
darin, daß man zunächst nach bekannten Methoden die entsprechenden Thioharnstoffe
herstellt und diese entschwefelt, oder darin, daß man in bekannter Weise, z. B.
durch Umsetzung von Alkyl-, Cycloalkyl-oder Cycloalkylalkylsulfonylcyanamiden mit
Verbindungen der Formel R2 - N H., entsprechende Guanidine herstellt und diese hydrolysiert.
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Die angegebenen Verfahren können in ihren Reaktionsbedingungen weitgehend
variiert und den jeweiligen Verhältnissen angepaßt werden. Beispielsweise können
die Umsetzungen unter Verwendung von Lösungsmitteln bei Zimmertemperatur oder bei
erhöhter Temperatur durchgeführt werden. Als durch einfache Verfahrensweise und
durch hohe Ausbeuten besonders geeignete Methoden sind die hervorzuheben, die auf
der Umsetzung von Alkyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylsulfonylcarbamidsäureestern
mit Aminen bzw. auf der Umsetzung von Alkyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylsulfonsäureamiden
mit entsprechenden Isocyanaten beruhen.
Als Ausgangsstoffe kommen
nach dem Verfahren gemäß der Erfindung folgende Sulfonylverbindungen in Betracht
Alkyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylsulfonylamide, die als Alkylreste beispielsweise
Propyl-, Butyl-(1)-, Butyl-(2)-, 2-Methyl-propyl-(1)-, Pentyl-(1)-, Pentyl-(2)-,
Pentyl-(3)-, 3-Methyl-butyl-(1), 2-Methyl-butyl-(1)-, Hexyl-(1)-, Hexyl-(2)-, 4-Methyl-pentyl-(2)-,
2-Äthyl-butyl-(1)-, Heptyl-(1), Heptyl-(2)-, Heptyl-(4)-, 2,4-Dimethylpentyl-(1)-,
2,4-Dimethyl-pentyl-(3)-, Octyl-(1)- und Octyl-(2)-, als Cycloalkylreste z. B. Cyclohexyl-
und Cycloheptyl- und als Cycloalkylalkylreste beispielsweise Cyclohexylmethyl- und
Cyclohexyläthyl- tragen können; Alkyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylallcylsulfonylurethane,
die in der Urethankomponente einen niedrigmolekularen Alkylrest, beispielsweise
einen Methyl-, Äthyl-, Propyl-und Butyl-, insbesondere einen Äthylrest oder einen
Arylrest enthalten; Alkyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylsulfonylharnstoffe ;
entsprechend substituierteAlkyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylsulfonsäurehalogenide.
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Für die Umsetzung mit den vorstehend genannten Verbindungen können
erfindungsgemäß folgende primäre Amine verwendet werden: Als Alkylamine seien beispielsweise
genannt: Äthyl-, n-Propyl-, Isopropylamin, Pentylamin-(1), Pentylamin-(2), Pentylamin-(3),
3-Methylbutylamin-(1), 2-Methylbutylamin-(1), 2,2-Dimethylpropylamin-(1), 3-Methylbutylamin-(2),
Hexylamine, wie Hexylamin-(1) und 2-Methylpentylamin-(1), Heptylamine, wie Heptylamin-(1),
Heptylamin-(4), Octylamine, wie Octylamin-(1).
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Weiterhin seien beispielsweise als Alkenylamine erwähnt: Allylamin
und Crotylamin, als Cycloalkylamine Cyclopentylamin, Cyclohexylamin und Cycloheptylamin
und als Cycloalkylalkylamine Cyclohexylmethylamin und Cyclohexyläthylamin.
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An Stelle der genannten Amine können nach dem Verfahren der Erfindung
auch die entsprechenden und aus diesen Aminen herstellbaren Isocyanate, Urethane,
Carbamidsäurehalogenide, Harnstoffe und Isoharnstoffäther zur Umsetzung mit Alkyl-,
Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylsulfonsäureamiden bzw. -halogeniden verwendet werden.
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Als Thioharnstoffe sind insbesondere Alkyl-, Cycloalkyl- oder Cycloalkylalkylsulfonyl-N'-alkyl-,
alkenyl-, cycloalkyl- oder cycloalkylalkylthioharnstoffe geeignet, die sichl von
den vorstehend aufgeführten Aminen ableiten. Die Überführung dieser Thioharnstoffe
in die gewünschten Verbindungen kann mit Hilfe von Schwer-.
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metalloxyden oder -salzen, beispielsweise von Blei, Kupfer oder Silber,
in wäßriger oder alkoholischer Lösung vorgenommen werden.
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Ebenso können die gewünschten Verbindungen auch durch Hydrolyse entsprechend
aufgebauter Guanidine mit verdünnten Säuren oder Laugen erhalten werden.
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Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhältlichen Verbindungen
zeichnen sich durch große Stabilität aus. Gegenüber den in der Chemotherapie zur
Bedeutung gelangten Aminobenzolsulfonamiden ist vor allem ihre Beständigkeit gegenüber
oxydierenden Einflüssen bemerkenswert. Sie stellen wertvolle Heilmittel dar, die
sich insbesondere durch ihre blutzuckersenkende Wirksamkeit auszeichnen. Die neuen
Verbindungen sind verhältnismäßig wenig toxisch und von ausgezeichneter Verträglichkeit.
Versuche haben ergeben, daß der Blutzuckerspiegel von Hunden bei Verfütterung von
z. B. N-(Cyclohexan-sulfonyl)-N'-butyl-(1)-harnstoff bis zu 45°/o gesenkt wird.
Von besonderer Bedeutung sind in dieser Hinsicht die erfindungsgemäß herstellbaren
Sulfonylharnstoffe, welche einerseits einen Alkylrest mit mehr als 3 Kolflenstoffatomen,
z. B. einen n-Butyl-, 3-Methylbutyl-(1)-, Hexyl-(1)-, Heptyl-(1)-rest oder einen
Cyclohexyl-, Cycloheptyl-, Cyclohexylmethylrest tragen und deren Aminogruppe andererseits
durch einen niedrigmolekularen Alkyl-, Alkenyl- oder einen Cyclohexylrest substituiert
ist.
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Die genannten Verbindungen können als solche oder in Form ihrer Salze
bzw. in Gegenwart von Stoffen, welche zu einer Salzbildung führen, Verwendung finden.
Zur Salzbildung können beispielsweise herangezogen werden: Ammoniak, alkalische
Mittel, wie Alkali- oder Erdalkalihydroxyde, Alkalicarbonate oder -bicarbonate,
ferner physiologisch verträgliche organische Basen.
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Die Verfahrensprodukte sollen beispielsweise zur Herstellung von oral
verabreichbaren Präparaten mit blutzuckersenkender Wirkung zur Behandlung der Zuckerharnruhr
dienen.
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Es ist bereits bekannt, aliphatische, cycloaliphatische und aromatisch-aliphatische
Sulfonylharnstoffe, deren endständige Aminogruppe unsubstituiert ist, durch Umsetzung
entsprechender Sulfonsäureamide mit Alkalicyanaten, Harnstoff, Acetylharnstoff und
Äthylurethan herzustellen (vgl. USA.-Patentschrift 2 390 253 und Patentschrift
5331 des Amtes für Erfindungs- und Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone
Deutschlands). Weiterhin sind Methan-sulfonyl- bzw. Chlormethansulfonylharnstoffe
bekannt, die in der endständigen Aminogruppe durch halogenierte aliphatische und
durch Phenylreste substituiert sind (v g1. Ber. d. dtsch. Chem. Ges., 83 [1950;,
S. 551 bis 555). Die erfindungsgemäß erhältlichen neuen Produkte sind diesen bekannten
Verbindungen gegenüber, insbesondere hinsichtlich ihrer blutzuckersenkenden Wirksamkeit,
erheblich überlegen.
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Es ist auch bekannt, daß der N-(4-Amino-benzolsulfonyl)-N-n-butyl-harnstoff
blutzuckersenkende Eigenschaften aufweist. Weiterhin ist bekannt, daß diese Verbindung
auf Grund ihres Sulfanilylcharakters auch chemotherapeutisch wirksam ist. Für die
Verwendung als orales Antidiabetikum, wofür die Dauergabe über einen langen Zeitraum
hinaus erforderlich ist, ist es jedoch wünschenswert, daß die applizierte Verbindung
keinen Sulfanilylcharakter hat und somit von andersartigen Wirkungen möglichst frei
ist, um eventuelle Schädigungen beispielsweise der Darmflora sowie Allergien und
die Resistenzbildung pathogener Keime gegenüber Sulfanilylamiden auszuschließen.
Beispiel 1 N-(Cycloliexan-sulfonyl)-N'-butyl-(1)-harnstoff In eine Lösung von 57
g Cyclohexansulfamid in 700 ccm trockenem Aceton werden 120 g trockenes gepulvertes
Kaliumcarbonat eingetragen und die Suspension 2 Stunden unter Rühren am Rückfluß
gekocht. Anschließend läßt man 35 g n-But-=lisocyanat bei 50° unter Rühren langsam
zutropfen und rührt bei gleicher Temperatur nach, bis der Geruch nach Isocyanat
nicht mehr wahrnehmbar ist. Der Niederschlag wird abgesaugt, die Mutterlauge eingedampft
und der verbleibende Rückstand gemeinsam mit dem Niederschlag in Wasser gelöst.
Man filtriert vom Ungelösten ab, entfärbt die Lösung mit Kohle und säuert sie mit
Salzsäure in der Kälte vorsichtig an. Dann wird abgesaugt und der Niederschlag in
verdünntem Ammoniak gelöst. Die Lösung wird mit Kohle geklärt und mit verdünnter
Essigsäure vorsichtig angesäuert. Der ausgefallene N-(Cyclohexan-sulfonyl)-N'-butyl-(1)-harnstoff
wird abgesaugt, gut mit Wasser gewaschen und aus Äthylalkohol oder Acetonitril umkristallisiert.
Schmelzpunkt 135 bis 136°. Ausbeute: 75°/o.
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In analoger Weise erhält man bei Verwendung von Isobutylisocyanat
den N-(Cyclohexan-sulfonyl)-N'-isobutylharnstoff vom Schmelzpunkt 167 bis
168° nach Umkristallisieren aus Essigsäuremethylester. Ausbeute: 65 0%.
Beispiel
2 N-(Cyclohexan-sulfonyl)-N'-cyclohexyl-harnstoff 17 g Cyclohexansulfamid und 14
g Cyclohexylisocyanat werden in 300 ccm Aceton als Lösungsmittel und in Gegenwart
von 40 g Kaliumcarbonat entsprechend der im Beispiel 1 angegebenen Vorschrift umgesetzt.
Der erhaltene N-(Cyclohexansulfonyl)-N'-cyclohexyl-harnstoff schmilzt nach dem Umkristallisieren
aus Acetonitril bei 150 bis 151°. Ausbeute: 740/0.
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Bei Verwendung von n-Hexylisocyanat erhält man in gleicher Weise den
N-(Cyclohexan-sulfonyl)-N'-[n-hexyl-(1)]-harnstoff. Der Schmelzpunkt liegt nach
dem Umkristallisieren aus Diisopropyläther bei 95 bis 96°. Ausbeute: 870%.
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Beispiel 3 N-(Butansulfonyl)-N'-butyl-(1)-harnstoff In eine Lösung
von 60 g Butan-(1)-sulfamid in 500 ccm trockenem Aceton werden 150 g trockenes gepulvertes
Kaliumcarbonat eingetragen und das Reaktionsgemisch 2 Stunden unter Rühren und Rückfluß
gekocht. Anschließend läßt man 44 g n-Butylisocyanat bei 50° unter Rühren langsam
zutropfen und rührt die Mischung bei 50° so lange nach, bis der Geruch nach Isocyanat
verschwunden ist. Man verdünnt mit 500 ccm Diisopropyläther und kühlt auf 0° ab.
Der Niederschlag wird gut abgesaugt und in Wasser gelöst. Man schüttelt die alkalische
wäßrige Lösung mit Chloroform durch, trennt das Chloroform ab und säuert die wäßrige
Lösung nach Behandlung mit Kohle in der Kälte mit Salzsäure vorsichtig an. Der ausgefallene
Sulfonylharnstoff wird zur Reinigung in verdünntem Ammoniak gelöst, die Lösung mit
Kohle geklärt und der N-(Butan-sulfonyl)-N'-butyl-(1)-harnstoff mit verdünnter Essigsäure
wieder ausgefällt, abgesaugt und gut mit Wasser gewaschen. Der Schmelzpunkt liegt
nach dem Umkristallisieren aus Düsopropyläther bei 103°. Ausbeute: 50 0%.
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Beispiel 4 N-(Cyclohexan-sulfonyl)-N'-isoamyl-harnstoff Zu einer Lösung
von 38 g Cyclohexansulfonylisocyanat (KP.", 88 bis 94°), dargestellt aus Cyclohexansulfamid
und Phosgen in 150 ml absolutem Benzol, werden unter Rühren 19 g Isoamylamin langsam
zugetropft. Nach 1stündigem Kochen unter Rückfluß wird das Benzol abdestilliert,
der Rückstand in verdünntem Ammoniak gelöst, die Lösung mit Kaliumhydroxyd geklärt
und mit Salzsäure in der Wärme angesäuert. Nach dem Abkühlen wird abgesaugt und
mit wenig verdünnter Essigsäure gewaschen. Der erhaltene N-(Cyclohexan-sulfonyl)-N'-isoamyl-harnstoff
wird in Vakuum über Kohle getrocknet und aus Essigsäuremethylester umkristallisiert.
Schmelzpunkt 128 bis 129°. Ausbeute: 700%.
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In analoger Weise erhält man bei Verwendung von: a) Allylamin (13
g) den N-(Cyclohexan-sulfonyl)-N-allylharnstoff. Schmelzpunkt 153 bis 154°; Ausbeute:
670%> b) Cyclohexylmethylamin (25 g) den N-(Cyclohexansulfonyl)-N'-cyclohexylmethyl-harnstoff.
Schmelzpunkt 149 bis 150°; Ausbeute: 86%; c) 2,4-Dimethyl-pentylamin-(3) (25g) den
N-(Cyclohexansulfonyl) -N'- [2, 4-dimethyl-pentyl- (3) -] harnstoff ; Schmelzpunkt
165 bis 166°; Ausbeute: 900%.
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Beispiel 5 N-(3-Methylbutan-sulfonyl)-N'-bityl-(1)-harnstoff 30,2
g 3-Methylbutan-(1)-sulfamid und 50 g gepulverte Pottasche werden in 300 ml Aceton
gelöst bzw. suspendiert, 24 g n-Butylisocyanat hinzugegeben und das Gemisch unter
Rühren 3 Stunden unter Rückfluß gekocht, bis der Geruch nach Isocyanat nicht mehr
wahrnehmbar ist. Dann wird abgekühlt, der Niederschlag abgesaugt und mit Aceton
nachgewaschen. Man löst den Niederschlag in Wasser, klärt die Lösung mit Kohle und
säuert sie mit Salzsäure vorsichtig an. Der ausgefallene N-(3-Methylbutan-sulfonyl)-N'-butyl-(1)-harnstoff
wird abgesaugt, gut mit Wasser gewaschen und nach dem Trocknen aus Diisopropyläther
umkristallisiert. Die Substanz schmilzt bei 120 bis 121'. Ausbeute: 50 0/0.
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Beispiel 6 N-(Cyclohexylmethan-sulfonyl)-N'-butyl-(1)-harnstoff 40
g Cyclohexylmethansulfamid-natriumsalz und 26 g n-Butyhsocyanat werden in 500 ml
Aceton 5 Stunden unter Rühren und unter Rückfluß gekocht. Nach dem Abkühlen wird
abgesaugt, der Niederschlag mit Aceton gewaschen und in 300 ml Wasser gelöst. Die
Lösung wird mit Kohle geklärt und mit Essigsäure in der Wärme angesäuert. Der ausgefallene
N-(Cyclohexylmethan-sulfonyl)-N'-butyl-(1)-harnstoff wird abgesaugt und mit Wasser
gewaschen. Der Schmelzpunkt beträgt nach dem Umkristallisieren aus Essigsäuremethylester
126 bis 127°. Ausbeute: 770f, Beispiel 7 N-(Pentan-3-sulfonyl)-N'-hexyl-(1)-harnstoff
Einer Suspension von 38 g Pentan-3-sulfonamidnatriumsalz in 300 ccm Aceton werden
unter Rühren bei 40° 33 g Hexyl-l-isocyanat langsam zugetropft und das Gemisch anschließend
3 Stunden unter Rückfluß gekocht. Dann wird abgekühlt, der Niederschlag abgesaugt
und die Mutterlauge eingedampft. Der feste Rückstand der Mutterlauge uird gemeinsam
mit dem Niederschlag unter Zusatz von etwas Ammoniak in 500 ccm Nasser gelöst. Die
Lösung wird mit Kohle geklärt und dann mit Salzsäure angesäuert. Der ausfallende
N-(Pentan-3-sulfonyl)-N'-hexyl-(1)-harnstoff wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen
und nach dem Trocknen aus Diisopropyläther umkristallisiert. Schmelzpunkt 90 bis
91°. Ausbeute: 65%.
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Beispiel 8 N-(Heptan-l-sulfonyl)-N'-hexyl-(1)-harnstoff Zu einer Lösung
von 35,8g Heptan-1-sulfamid in 400m1 0,5n-NaOH und 500 ml Aceton werden unter kräftigem
Rühren bei -1-- 10° 28 g Hexyl-(1)-isocyanat langsam eingetropft. Man rührt 3 Stunden
bei Zimmertemperatur nach und kocht schließlich noch 1 Stunde unter Rückfluß; dabei
geht ein zunächst ausgefallener Niederschlag zum größten Teil wieder in Lösung.
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Die Lösung wird mit 1 1 Wasser verdünnt, mit Essigsäure angesäuert
und auf 0° abgekühlt. Der ausgefallene Niederschlag wird abgesaugt und gut mit Wasser
gewaschen. Zur Reinigung digeriert man den Niederschlag einige Zeit in 2,51 verdünntem
Ammoniak, klärt die Lösung mit Kohle und säuert sie mit Essigsäure in der Kälte
wieder an. Der ausgefallene N-(Heptau-l-sulfonyl)-N'-hexyl-(1)-harnstoff wird abgesaugt,
gut mit Wasser gewaschen und nach dem Trocknen aus Acetonitril umkristallisiert.
Schmelzpunkt 103 bis 104°. Ausbeute: 50 0/0.
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In analoger Weise erhält man aus Heptan-l-sulfamid und n-Butylisocyanat
den N-(Heptan-l-sulfonyl)-N'-(n-butyl)-harnstoff vom Schmelzpunkt 90 bis 91°. Ausbeute:
67 0/0.
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Beispiel 9 N-(n-Propan-l-sulfonyl)-N'-n-butyl-harnstoff 61,5 g Propan-1-sulfonamid
werden mit 125 ccm Aceton übergossen. Nach Zusatz von 250 ccm einer wäßrigen
Natronlauge,
die 20 g Ätznatron enthält, entsteht eine klare Lösung. Man läßt nun unter ständigem
Rühren bei 10 bis 20° 50 g n-Butylisocyanat langsam zutropfen. Nachdem man 1 Stunde
nachgerührt hat, säuert man die klare Lösung mit verdünnter Salzsäure an. Man erhält
eine schmierige Fällung von N-(n-Propan-l-sulfonyl)-N'-n-butyl-harnstoff, die man
in etwa 10%igem Ammoniak aufnimmt. Nach Klärung mit Kohle und Filtration wird der
Harnstoff durch Ansäuern mit Salzsäure wieder ausgefällt. Die erhaltenen Kristalle
werden abgesaugt und aus Äthanol umkristallisiert. Der Schmelzpunkt der Substanz
liegt bei 110 bis 112°. Ausbeute: 50 °/0.
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Beispiel 10 N-Cyclohexan-sulfonyl-N'-butyl-(1)-harnstoff 221g N-Cyclohexan-sulfonyl-methylurethan
(hergestellt aus Cyclohexan-sulfonamid und Chlorameisensäuremethylester in Aceton
in Gegenwart von Kaliumcarbonat) werden mit 73 g Butylamin vermischt. Es tritt Selbsterwärmung
auf. Man schmilzt die Mischung und hält die Temperatur 2 Stunden bei etwa 130°.
Der entstehende Methylalkohol wird im schwachen Vakuum abgezogen. Nach dem Erkalten
wird das Reaktionsgut in etwa 1,51 1°/°igem Ammoniak behandelt. Man klärt mit Tierkohle,
filtriert von wenig Unlöslichem ab und säuert das Filtrat unter Rühren mit Eisessig
an. Man erhält ein Kristallisat von N-Cyclohexansulfonyl-N'-butyl-harnstoff, das
man absaugt, an der Luft trocknet und aus Methanol umkristallisiert. Die Substanz
schmilzt bei 135 bis 137°. Die Ausbeute beträgt 810/0.