DE1024064B - Verfahren zur Aufarbeitung von bei Chlorierungsreaktionen anfallenden salzsaeurereichen Gasen - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung von bei Chlorierungsreaktionen anfallenden salzsaeurereichen Gasen

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Publication number
DE1024064B
DE1024064B DEF19935A DEF0019935A DE1024064B DE 1024064 B DE1024064 B DE 1024064B DE F19935 A DEF19935 A DE F19935A DE F0019935 A DEF0019935 A DE F0019935A DE 1024064 B DE1024064 B DE 1024064B
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DE
Germany
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hydrochloric acid
gases
hydrogen chloride
resulting
chlorination
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Pending
Application number
DEF19935A
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English (en)
Inventor
Dr Hans Kolb
Theodor Sievers
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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Publication of DE1024064B publication Critical patent/DE1024064B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung von bei Chlorierungsreaktionen anfallenden salzsäurereichen Gasen Bei der in der chemischen Technik üblichen Verwendung von Schwefel und schwefelhaltigen Verbindungen als Chlorierungsbeschleuniger ist eine Verunreinigung der aus der Absorption dieser Chlorierungsabgase erhaltenen Salzsäure mit Schwefelverbindungen, insbesondere Schwefelsäure, sowie mit weiteren leichterflüchtigen Verbindungen unausbleiblich. Man hat schon versucht, durch Tiefkühlen oder Gegenstromwaschung der Abgase einen Teil der Fremdstoffe zu entfernen, doch wurde genügend reine Salzsäure dabei nicht erhalten. Chlorierungsabgase der oben angegebenen Art erhält man bei einer ganzen Reihe von Chlorierungen organischer Stoffe, z. B. von Essigsäure, höheren Carbonsäuren, oder bei der bekannten Sulfochlorierung von -Kohlenwasserstoffen.
  • Es wurde nun gefunden,. daß sich aus solchen oder ähnlichen Chlorierungsabgasen reine Salzsäure herstellen läßt, wenn man diese Gase nach Tiefkühlung über großoberflächiger Kohle, z. B. Aktivkohle, Holzkohle, Torfkohle oder aktiviertem Braunkohlenschwelkoks, und Entfernen der dabei anfallenden Kondensate mit so viel Wasserdampf über dem gleichen Kontaktmaterial behandelt und anschließend abkühlt, daß nur ein kleiner Teil des Chlorwasserstoffs in Form einer noch verunreinigten wäßrigen Salzsäure anfällt, und daß dann das so nachgereinigte Chlorwasserstoffgas in Wasser absorbiert wird unter Abführung der dabei entstehenden U'ärme in Form von Brüden. Der Begriff Tiefkühlung umfaßt die Anwendung einer Temperatur, die unter dem Taupunkt mindestens einer Abgaskomponente liegt.
  • Die Tiefkühlung der Chlorierungsabgase über dem obengenannten Kontaktmaterial bewirkt nicht nur eine Verflüssigung der infolge ihres Dampfdruckes noch in gewissen Mengen vom Gasstrom mitgeführten Dämpfe, sondern auch eine Neubildung von Kondensaten, z. B. von Sulfurylchlorid. Diese Kondensate können auf einfache Weise kontinuierlich oder diskontinuierlich abgetrennt und entweder als solche oder nach Reinigung, z. B. durch fraktionierende Destillation, anderweitig, z. B. als Chlorierungsbeschleuniger oder Zwischenprodukte, wieder verwendet werden. Die Abscheidung der Kondensate und die damit verbundene Vorreinigung der Gase kann hierbei durch gleichzeitige Anwendung von Druck weitergetrieben werden als bei druckloser Arbeitsweise.
  • Die restlichen Verunreinigungen werden durch eine Nachreinigung entfernt. Diese wird durch Behandeln mit Dampf ebenfalls über einen Kohlekontakt wie bei der Tiefkühlung in der `''eise erzielt, daß Säurechloride hydrolysiert, restliches Sulfurvlchlorid zerlegt und freies Chlor in Chlorwasserstoff übergeführt werden, wobei nach Abkühlen ein Anteil wäßriger Salzsäure anfällt, der die durch diese Umsetzung leicht löslich gewordenen Verunreinigungen, wie Schwefelsäure und organische Säuren, enthält. Man bemißt die Dampfmenge zweckmäßig so, daß - je nach der Menge der zu entfernenden Fremdbestandteile im Chlorwasserstoffgas - etwa 2 bis 10 °; o des insgesamt vorhandenen Chlorwasserstoffs als unreine wäßrige Salzsäure anfällt. Es können aber auch größere oder kleinere Dampfmengen verwendet werden. In manchen Fällen ist eine Behandlung mit Dampf bei einer Temperatur, die 100' wesentlich übersteigt, z. B. 150 bis 250', besonders vorteilhaft.
  • Ein bei der Absorption des zuweilen noch Schwefeldioxyd enthaltenden gereinigten Chlorwasserstoffgases in Wasser mit den heißen Brüden nicht vollständig weggeführter Schwefeldioxy danteil kann aus der Salzsäure auf einfache Weise entfernt werden durch Ausblasen mit inerten Gasen, z. B. Luft. Eine Oxydation zu Schwefelsäure ist hierbei nicht zu befürchten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugt vermöge seiner Eigenart die kontinuierliche Fahrweise, es kann jedoch auch diskontinuierlich ausgeführt werden.
  • Beispiel 1 Ein bei der Essigsäurechlorierung erhaltenes Chlorierungsabgas der Zusammensetzung
    freies Chlor ............. 1,5 Volumprozent
    Schwefeldioxyd .......... 1,0 "
    Chlorwasserstoff . . . . . . . . . . 93,7 "
    Sulfurylchlorid .......... 1,0 "
    Acetylchlorid .. . . . . .. . . . . 0,6 "
    Essigsäure . . . . . . . . . . . . . . . 0,25 "
    Inerte Gase ............. 2,0 "
    wurde bei -35` über Aktivkohle geleitet mit einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa 40 cm; Sek. Das in der Menge von etwa 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des durchgeleiteten Gases, anfallende Kondensat enthielt 57,8 Gewichtsprozent Sulfurylchlorid, 32,9 Gewichtsprozent Acetylchlorid und 9,3 Gewichtsprozent Essigsäure. Es wurde als wertvoller Beschleuniger wieder in die Essigsäurechlorierung zurückgeführt. Das aus dem tiefgekühlten Aktivkohleturm austretende Gas war frei von Schwefeldioxyd; sein Gehalt an freiem Chlor, Acetylchlorid und Essigsäure war um 75 °;'o gesunken, sein Sulfurylchloridgehalt blieb annähernd konstant.
  • Dieses vorgereinigte Gas wurde unter Zusatz von überhitztem Dampf (ausreichend, um nach Kühlung 5 bis 7 Gewichtsprozent des gesamten vorhandenen Chlorwasserstoffs als Salzsäure zu binden) bei 200° über Aktivkohle geleitet; nach Kühlung fiel eine unreine Salzsäure an, die 390 g Chlorwasserstoff, 1,5 g Schwefeldioxyd und 36 g Essigsäure je Liter enthielt. Das gekühlte gereinigte Gas wurde in einem Berieselungsturm in Wasser absorbiert, wobei die Brüden mit etwa 90° abzogen. Die gereinigte Salzsäure war völlig chlor- und schwefelsäurefrei; sie enthielt noch 0,2g Schwefeldioxyd, welches durch Ausblasen in einer kontinuierlich beaufschlagten Füllkörperkolonne mit etwa dem 200fachen Volumen Luft bis auf 12 mg!1 entfernt werden konnte.
  • Eine Salzsäure gleicher Konzentration, die durch direkte Absorption, also ohne den beschriebenen Reinigungsprozeß, gewonnen wurde, enthielt 12,5 g Schwefelsäure, 5,5 g Essigsäure und 0,6 g freies Chlor im Liter. Beispiel2 Ein Chlorwasserstoffabgas gleicher Herkunft mit der Zusammensetzung
    freies Chlor . . . . . . . . . . . . . 1,0 Volumprozent
    Schwefeldioxyd .......... 2,0 "
    Chlorwasserstoff . . . . . . . . . . 93,2 "
    Sulfurylchlorid . .. . .... . . 1,0 Volumprozent
    Acetylchlorid ............ 1,0 "
    Essigsäure . . . . . . . . . . . . . . . 0,25 "
    Inerte Gase ............. 2,0 "
    wurde dem gleichen Prozeß gemäß Beispiel t unterworfen. Der Anfall unreiner Salzsäure betrug 5 0::" bezogen auf die gesamte Salzsäuremenge; sie enthielt 2,3 g Schwefelsäure, 7,3 g Schwefeldioxyd und 33,0 g Essigsäure im Liter. Die gereinigte, völlig chlor- und schwefelsäurefreie Salzsäure wies einen Restgehalt von 0,25 g Essigsäure und 0,3 g Schwefeldioxyd im Liter auf, welch letzterer durch kontinuierliches Ausblasen mit dem 300fachen Volumen Luft im Gegenstrom auf 0,01 g:'1 gesenkt «erden konnte.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Aufarbeitung von bei Chlorierungsreaktionen anfallenden salysäurereichen Abgasen, die noch Oxyde und/oder Chloride des Schwefels, Säurechloride und/oder freies Chlor enthalten, unter Gewinnung von reiner Salzsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Gase nach Tiefkühlung über einem Kohlematerial mit großer innerer Oberfläche und Entfernen der dabei anfallenden Kondensate mit so viel Dampf über dem gleichen Kontaktmaterial behandelt und anschließend abkühlt, daß etwa 2 bis 100,4'. des Chlorwasserstoffs in Form einer noch verunreinigten wäßrigen Salzsäure anfällt, und daß das so nachgereinigte Chlorwasserstoffgas in an sich bekannter Weise in Wasser absorbiert wird unter Abführung der dabei entstehenden Wärme in Form von Brüden.
DEF19935A 1956-03-31 1956-03-31 Verfahren zur Aufarbeitung von bei Chlorierungsreaktionen anfallenden salzsaeurereichen Gasen Pending DE1024064B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1567504B1 (de) * 1964-12-28 1970-04-02 Hoechst Ag Verfahren zur Gewinnung bzw.Entfernung von Fluorwasserstoff aus Gasmischungen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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