DE1567504B1 - Verfahren zur Gewinnung bzw.Entfernung von Fluorwasserstoff aus Gasmischungen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung bzw.Entfernung von Fluorwasserstoff aus GasmischungenInfo
- Publication number
- DE1567504B1 DE1567504B1 DE19641567504 DE1567504A DE1567504B1 DE 1567504 B1 DE1567504 B1 DE 1567504B1 DE 19641567504 DE19641567504 DE 19641567504 DE 1567504 A DE1567504 A DE 1567504A DE 1567504 B1 DE1567504 B1 DE 1567504B1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- water
- hydrogen fluoride
- hydrochloric acid
- raw
- column
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B7/00—Halogens; Halogen acids
- C01B7/01—Chlorine; Hydrogen chloride
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/68—Halogens or halogen compounds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B7/00—Halogens; Halogen acids
- C01B7/01—Chlorine; Hydrogen chloride
- C01B7/07—Purification ; Separation
- C01B7/0706—Purification ; Separation of hydrogen chloride
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B7/00—Halogens; Halogen acids
- C01B7/01—Chlorine; Hydrogen chloride
- C01B7/07—Purification ; Separation
- C01B7/0706—Purification ; Separation of hydrogen chloride
- C01B7/0718—Purification ; Separation of hydrogen chloride by adsorption
- C01B7/0725—Purification ; Separation of hydrogen chloride by adsorption by active carbon
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B7/00—Halogens; Halogen acids
- C01B7/19—Fluorine; Hydrogen fluoride
- C01B7/191—Hydrogen fluoride
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B7/00—Halogens; Halogen acids
- C01B7/19—Fluorine; Hydrogen fluoride
- C01B7/191—Hydrogen fluoride
- C01B7/195—Separation; Purification
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B7/00—Halogens; Halogen acids
- C01B7/19—Fluorine; Hydrogen fluoride
- C01B7/191—Hydrogen fluoride
- C01B7/195—Separation; Purification
- C01B7/197—Separation; Purification by adsorption
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
- Treating Waste Gases (AREA)
- Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)
Description
1 2
Es ist bekannt, aus Fluorwasserstoff und Chlor- 15 ecm pro Kubikmeter Rohgas aus. Die Wasserwasserstoff
enthaltenden Modell-Gasgemischen den menge bei der Aktivkohle-Behandlung hängt ferner
ersteren durch eine Wäsche mit konzentrierter Salz- von der Weiterbehandlung des Gasgemisches nach
säure teilweise zu entfernen. der Behandlung mit Aktivkohle ab. Will man z. B.
Versuche ergaben zwar, daß die Entfernung von 5 durch Kaskadenwäsche mit konzentrierter Salzsäure
Fluorwasserstoff aus solchen Gasgemischen quanti- die Flußsäure in konzentrierter Form wiedertativ
gestaltet werden kann, wenn man die Wäsche gewinnen, so ist die obere Grenze der Wasserzugabe
in einer Kaskade, insbesondere einer Glockenboden- an der Aktivkohle durch die Menge des im Rohgas
kolonne, durchführt (vgl. nachstehendes Beispiel 5); enthaltenen Fluorwasserstoffes gegeben. Es können
war die durchgesetzte Menge an Wasch-Salzsäure io geringere Mengen als die obengenannten oberen
gering und die Waschtemperatur niedrig, so konnte Grenzwerte, aber natürlich auch größere Mengen als
der abgetrennte Fluorwasserstoff als hochprozentige zweckmäßig gefunden werden. Flußsäure und praktisch frei von Chlorwasserstoff Das bei der Behandlung mit Aktivkohle erfordergewonnen
werden. liehe Wasser kann auch in Form von wäßriger SaIz-
Es ergab sich jedoch, daß bei industriellen Fluorie- 15 säure oder Flußsäure zugegeben werden,
rungsrohgasen, d. h. aus der Fluorierung von chlor- Die kontinuierliche Zugabe so geringer Mengen
haltigen aliphatischen Kohlenstoffverbindungen mit Wasser während der Behandlung mit Aktivkohle
Fluorwasserstoff gewonnenen Gasgemischen, auch — zudem vorteilhaft als Wasserdampf — stößt bedie
oben beschriebene Kaskadenwäsche nicht zu einer züglich ihrer Dosierung zuweilen auf Schwierigkeiten,
quantitativen Entfernung des Fluorwasserstoffes 20 Man kann dann den gleichen Effekt erzielen, wenn
führt, daß vielmehr die nach der Wäsche aus den die Zugabe des Wassers diskontinuierlich, z. B. in
Rohgasen gewonnene Salzsäure noch Spuren von Abständen von 1 bis 2 Minuten oder auch mehr,
Flußsäure enthält, so daß sie für viele Verwendungs- z. B. 7 oder 15 Minuten, erfolgt,
möglichkeiten unbrauchbar ist. Als Aufenthaltsdauer für die Rohgase an der
Es wurde nun ein Verfahren zur Reinigung von 25 Aktivkohle ist im allgemeinen eine Zeit von 1 bis
Fluorierungsrohgasen aus der Fluorierung von chlor- 60 Sekunden, vorzugsweise 5 bis 20 Sekunden, erhaltigen
aliphatischen Kohlenstoffverbindungen mit forderlich. Längere Zeiten als 60 Sekunden sind
Fluorwasserstoff gefunden, das dadurch gekennzeich- möglich, bringen jedoch im Hinblick auf den größenet
ist, daß man die Fluorierungsrohgase zusammen ren Reaktionsraum, der dann benötigt wird, nur
mit Wasser über Aktivkohle leitet und nach dieser 30 noch geringe Vorteile. Andererseits wird auch bei geBehandlung
den Fluorwasserstoff mit konzentrierter ringeren Zeiten als 1 Sekunde wenigstens ein Teil-Salzsäure
oder Wasser, das sich in der Waschvor- effekt erzielt, so daß die Aufenthaltszeit bzw. die
richtung zu Salzsäure umsetzt, in einer Kaskade, ins- Größe des Reaktionsraumes weitgehend davon abbesondere
einer Glockenbodenkolonne, auswäscht. hängt, wie weit man die Umsetzung der störenden
Offenbar findet an der Aktivkohle eine katalytische 35 Verbindungen treiben will, d.h., welche Ansprüche
Umsetzung fluorhaltiger Verunreinigungen mit dem man an die Salzsäure stellt, die nach Abtrennung der
zugegebenen Wasser statt unter Bildung von aus- Flußsäure aus dem Rohgas gewonnen werden kann,
waschbarem Fluorwasserstoff, während ohne vor- Der Reaktionsraum, in den die Aktivkohle eingefüllt
herige Umsetzung an der Aktivkohle diese Verbin- wird, kann eine Größe von 0,3 bis 20 l/m3/h Rohgas,
düngen sich in der Waschanlage nur teilweise mit 40 vorzugsweise 2 bis 7 l/ms/h haben,
dem Wasser in der Waschsäure umsetzten. Ein an- Als Material für das Reaktionsgefäß, in dem die
derer Teil setzt sich offenbar erst bei der späteren Behandlung des Rohgases mit Aktivkohle und Wasser
Absorption des Chlorwasserstoffs in Wasser um, vor erfolgt, wird zweckmäßigerweise Kohlenstoff, insbeallem,
wenn die Absorption mit einer Temperatur- sondere Graphit, verwandt, doch ist auch jedes
erhöhung verbunden ist. Der dabei freigesetzte Fluor- 45 andere hinreichend korrosionsbeständige Material
wasserstoff verunreinigt die gewonnene Salzsäure und brauchbar.
macht sie unbrauchbar. Die Behandlung des Rohgases mit Wasser an der
Vorzugsweise wird die Behandlung der Rohgase Aktivkohle kann bei den verschiedenen Drücken
an der Aktivkohle bei einer Temperatur von 60 bis durchgeführt werden, z. B. solchen, die über dem
150° C, vorzugsweise bei 80 bis 120° C, durchgeführt. 50 Atmosphärendruck liegen, sofern die Apparatur Mn-
Aber auch bei tieferen Temperature^, z. B. Raum- reichend druckbeständig ist. Es ist jedoch ein beson-
temperatur, ist das Verfahren anwendbar. derer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Es zeigte sich, daß ein besonders guter Effekt daß es auch bei etwa Atmosphärendruck ausgeführt
dann auftritt, wenn an der Aktivkohle Wassermenge werden kann.
und Temperatur so gewählt werden, daß sich das 55 Das so mittels Aktivkohle und Wasser behandelte
Wasser nur in gasförmigem Zustand befindet, also Fluorierungsrohgas kann nun durch eine intensive
die Kohle trocken ist. Es ist bisweilen vorteilhaft, Wäsche mit Wasser, das man als solches oder in
das Wasser vor der Zugabe zu verdampfen. Form von Salzsäure aufgibt, insbesondere in einer
Die benötigte Wassermenge für die Behandlung Kaskade, vor allem einer Glockenbodenkolonne,
mit Aktivkohle hängt von der Menge der fluorhaltigen 60 völlig von dem mitgeführten Fluorwasserstoff befreit
Verunreinigungen im Gasgemisch, von der ange- werden.
wandten Temperatur und der Wirksamkeit der Aktiv- Wenn man nicht nur den Chlorwasserstoff vom
kohle ab. Sie ist leicht durch einen Vorversuch fest- Fluorwasserstoff befreien, sondern auch den Fluorzustellen
oder aus der Dampfdruckkurve des Wassers wasserstoff in brauchbarer, vor allem in hochkonzenabzulesen
und kann 1 bis 100 ecm oder mehr pro 65 trierter Form erhalten will, so wählt man die zum
Kubikmeter Rohgas unter Normalbedingungen be- Auswaschen benutzte Wassermenge zweckmäßig
tragen. Im allgemeinen kommt man mit einer Wasser- zwischen 5 bis 30 ecm, vorzugsweise 10 bis 20 ecm,
menge von 3 bis 30 ecm, vorzugsweise mit 5 bis für jedes im behandelten Gemisch enthaltene Mol HF.
Dabei ist es vorteilhaft, statt reinem Wasser eine wäßrige Salzsäure, vor allem konzentrierte Salzsäure,
zu verwenden, und zwar in einer Menge, daß die obengenannten Wassermengen in ihr enthalten sind.
Dabei ist es möglich und vorteilhaft, einen Teil dieses Wassers als solches oder in Form von wäßriger Salzsäure
und/oder Flußsäure nicht auf den Kopf der Kaskade oder Kolonne, sondern in einem tieferen
Boden zuzugeben. Besonders zweckmäßig ist es, dafür etwa 40%ige Flußsäure zu verwenden, wie sie
bei einer Fraktionierung der am Fuß der Waschvorrichtung ablaufenden hochprozentigen Flußsäure als
azeotropes Gemisch anfällt.
Da der HF-Dampfdruck der ablaufenden Flußsäure nicht den Partialdruck an HF im Fluorierungsgemisch
übersteigen kann, ist es zur Gewinnung hochkonzentrierter Flußsäure notwendig, die Temperatur
der Wäsche der gewünschten Flußsäure-Konzentration anzupassen. Man wählt daher die Temperatur
der Wäsche zwischen +10 bis — 300C, vorzugsweise
zwischen —10 bis —17° C, wobei verschiedene Teile der Waschvorrichtung auf verschiedenen
Temperaturen gehalten werden können.
Durch die Kombination der Behandlung der Fluorierungsrohgase mittels Wasser an Aktivkohle
und der anschließenden Wäsche mit Wasser oder wäßrigen Halogenwasserstofflösungen, insbesondere
in einer Kaskade, vorzugsweise in einer Glockenbodenkolonne, läßt es sich erreichen, daß die Salzsäure,
die man danach z. B. durch adiabatische Absorption aus dem Rohgas gewinnen kann, weitgehend
— bis zur Nachweisgrenze — frei von Flußsäure ist. Die Konzentration der durch Absorption des Chlorwasserstoffs
in Wasser gewonnenen Salzsäure variiert naturgemäß mit den Mengen Wasser, die zur Absorption
angewendet werden.
Der Erfolg, den die Anwendung des vorliegenden Verfahrens auf Fluorierungsrohgasgemische hat, ist
überraschend (vgl. nachstehende Beispiele). Es bedeutet einen wesentlichen Fortschritt der Technik,
daß man Fluorierungsrohgase völlig von ihren fluorhaltigen Bestandteilen trennen und Fluorwasserstoff
und Chlorwasserstoff in reiner und technisch brauchbarer Form als konzentrierte wäßrige Säuren erhalten
kann.
Dieses Beispiel sei an Hand der Figur erläutert. In ein Rohr aus imprägniertem Graphit 1, das mit einem
Heizmantel 2 umgeben ist, wird bei 3 ein Rohgas aus der Fluorierung von CCl11 mit Fluorwasserstoff
an einem Chromoxyfluorid-Kontakt (deutsche Patentschrift 1252182), das etwa 38,5 Molprozent HaIogenmethane,
etwa 60 Molprozent HCl und noch etwa 1,5 Molprozent HF enthält, in einer Menge von
etwa 3 m3/h bei etwa Atmosphärendruck unter Zugabe
von 60 g H?O/h in Dampfform bei 4 über 10 Liter gekörnte Aktivkohle 5 geführt. Die Temperatur
an der Aktivkohle beträgt etwa 140° C. Zur Kontrolle der gewünschten Temperatur dient das
Thermoelement 6. Danach wird das Gas über einen Kühler 7 in eine Glockenbodenkolonne 8 aus Polyäthylen
mit 32 Böden 9 geleitet, die am Kopf 10 mit 200 ml 38°/oiger HC!/h beaufschlagt wird. Die Kolonne
hat eine Temperatur von +6 bis +80C.
Aus dem Rohgas, das der Kolonne bei 11 entströmt, wird durch Auswaschen des Chlorwasserstoffes
mit Wasser eine 39%ige Salzsäure gewonnen, die weniger als 2 ppm HF enthält.
Die Kolonne 8 ist am Boden mit einem Ablauf 17 für die Waschsäure oder Sumpfsäure versehen. Bei
18 und 19 befinden sich Probeentnahmeventile für die Waschsäure bzw. das Gas.
Arbeitet man zum Vergleich unter sonst gleichen Bedingungen ohne Zusatz von Wasser bei der Behandlung
mit Aktivkohle, so gewinnt man eine Salzsäure mit 96 ppm HF.
Bei einer Anordnung wie im Beispiel 1 beträgt die Temperatur an der Aktivkohle etwa 91° C. Man gibt
15 ecm H2O/h in Dampfform auf die Aktivkohle und
erhält nach dem Auswaschen eine etwa 41°/oige Salzsäure mit 3 ppm HF.
Erhöht man die Wassermenge auf 30 ccm/h, so enthält die erhaltene Salzsäure sogar weniger als
2 ppm HF.
Bei sonst gleicher Arbeitsweise, jedoch ohne Wasserzugabe bei der Behandlung mit Aktivkohle,
wurde eine Salzsäure mit 98 ppm HF gewonnen.
In einer Anordnung wie im Beispiel 1 beträgt die Temperatur an der Aktivkohle etwa 114° C. Man
gibt alle 4 Minuten jedesmal 1 ecm Wasser auf die Aktivkohle und erhält nach dem Auswaschen eine
41%ige Salzsäure mit weniger als 2 ppm HF.
Das gleiche Ergebnis erhält man, wenn man in Abständen von 8 Minuten jedesmal 2 ecm Wasser
auf die Aktivkohle gibt.
Bei sonst gleicher Arbeitsweise, jedoch ohne Wasserzugabe, wurde eine Salzsäure mit 45 ppm HF
gewonnen.
Ein Rohgas aus der Fluorierung von CHCl3, das
noch etwa 4 Molprozent HF enthält, wird mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,5 m3/h durch eine Anordnung
nach Beispiel 1 geleitet. Die Temperatur an der Aktivkohle beträgt etwa 13O0C. Man gibt in
Abständen von 7,5 Minuten jedesmal 2 ecm Wasser auf die Aktivkohle und erhält nach dem Auswaschen
eine 39,7%ige Salzsäure mit 45 ppm HF.
Gibt man die 2 ecm Wasser in Abständen von 4 Minuten zu, so erhält man eine Salzsäure mit nur
15 ppm HF.
Bei sonst gleicher Arbeitsweise, jedoch ohne Wasserzugabe, erhält man eine Salzsäure mit
328 ppm HF.
Beispiel 5
Auswaschen eines Modell-Gasgemisches
Auswaschen eines Modell-Gasgemisches
Durch eine Glockenbodenkolonne wie im Beispiel 1, in der die beiden untersten Böden auf etwa
-90C gehalten werden, wird ein Modell-Gasgemisch,
bestehend aus 2 m3 HCl/h, 1 m3 N„/h (als
Ersatz für einen Fluor-chlor-kohlenstoff, z. B. CF2Cl9)
und 80 g HF/h, geleitet.
Auf den Kopf der Kolonne werden 160 ccm/h konzentrierte Salzsäure (38%ig) aufgegeben. Aus
dem Gasgemisch, das den Kopf der Kolonne verläßt, erhält man durch Absorption in Wasser eine 29%ige
Salzsäure, die nur noch 2 ppm HF enthält.
Durch eine Glockenbodenkolonne wie im Beispiel 1, in der die beiden untersten Böden auf etwa
-140C und die nächsten zwölf Böden auf -190C
gehalten werden, wird ein Gasgemisch aus HCl, N2
und HF geleitet, und zwar wie folgt: 2 m3 HCl/h, 1 m3 N2/h und 80 g HF/h. Auf den Kopf der Kolonne
werden 100 ccm/h konzentrierte Salzsäure (38%ig) aufgegeben. Aus dem Gasgemisch, das den Kopf der
Kolonne verläßt, erhält man durch Absorption in Wasser eine etwa 38,5°/oige Salzsäure, die weniger
als 1 ppm HF enthält. Die aus der Waschkolonne ablaufende Waschsäure enthält den gesamten aufgegebenen
Fluorwasserstoff als etwa 52°/oige Flußsäure, die noch 2% HCl enthält.
In einer Anlage analog der vom Beispiel 1 wird ao
ein Rohgas aus der Fluorierung von CCI4 mit Fluorwasserstoff
an einem AIuminiumfluorid-Kontakt (USA.-Patent 2 946 828), das etwa 38 Molprozent
Halogenmethane, etwa 59 Molprozent HCl und etwa 3 Molprozent HF enthält, in einer Menge von etwa
3 m3/h bei etwa Atmosphärendruck mit 20 g/h H2O
in Dampfform über 5,81 Aktivkohle 5 geführt. Die Temperatur an der Aktivkohle beträgt etwa 140° C.
Danach wird das Gas durch eine Glockenbodenkolonne 8 geleitet, die 32 Böden hat und deren vier
untersten Böden zu einem Kühlkreislauf zusammengefaßt sind und auf etwa -60C gehalten werden.
Die übrige Kolonne ist lediglich isoliert und hat eine Temperatur von +4 bis +170C, steigend vom Kühlkreis
bis zum Kolonnenkopf. Sie wird am Kopf 10 mit 200 ml/h 38°/oiger HCl beaufschlagt.
Nach dem Verlassen der Glockenbodenkolonne 8 wird mittels Wasser, das bei 12 in die Waschkolonne
14 mit den Kühlern 13 einfließt, aus dem Gasgemisch der Chlorwasserstoff durch adiabatische Adsorption
als etwa 33%ige Salzsäure bei 15 gewonnen. In dieser Säure befindet sich weniger als 1 ppm HF.
Die fluorierten Methane verlassen die Waschkolonne 14 bei 16 zur weiteren Aufarbeitung.
45 Beispiel 8
In einer Anlage analog der vom Beispiel 1 wird ein Rohgas aus der Fluorierung von CCl4 mit Fluorwasserstoff
wie im Beispiel 6, das etwa 38 Molprozent Halogenmethane, etwa 59 Molprozent HCl und
etwa 3 Molprozent HF enthält, in einer Menge von etwa 6 m3/h bei etwa Atmosphärendruck mit 30 g
HaO/h in Dampfform über 241 Aktivkohle 5 geführt.
Die Temperatur an der Aktivkohle beträgt etwa 102° C. Danach wird das Gas durch eine Glockenbodenkolonne
8 geleitet, deren vier unterste Böden auf etwa -30C gehalten werden. Die übrige Kolonne
hat eine Temperatur von +5 bis +8° C. Sie wird am Kopf 10 mit 300 ml/h 38%iger Salzsäure
beaufschlagt.
Nach dem Verlassen der Glockenbodenkolonne 8 wird aus dem Gas durch Absorption mit Wasser
eine etwa 39%ige Salzsäure gewonnen, die weniger als 2 ppm HF enthält.
Bei einem Vergleichsversuch, jedoch ohne Aktivkohlebehandlung, enthält die Salzsäure noch etwa
ppm HF.
Ein Rohgas aus der Fluorierung von Hexachloräthan mit Fluorwasserstoff an einem Chromoxyfluorid-Kontakt
(deutsche Patentschrift 1252182), das etwa 22 Molprozent HF enthält, wird in einer
Anlage entsprechend Beispiel 1, jedoch ohne Kühlung der Kolonnenboden, in einer Menge von etwa
m3/h bei Atmosphärendruck mit 60 g Wasser/h in
Dampfform über 61 Aktivkohle 5 geführt. Die Temperatur an der Aktivkohle beträgt 100° C. Danach
wird das Gas durch eine Glockenbodenkolonne 8 aus Polyäthylen wie im Beispiel 1, die sich auf einer Temperatur
von etwa 20° C befindet, geleitet. Sie wird am Kopf 10 mit 200 ml 38%iger HCl/h beaufschlagt.
Nach dem Verlassen der Glockenbodenkolonne 8 wird aus dem gereinigten Gasgemisch durch
adiabatische Absorption mit Wasser 14 eine etwa 32%ige Salzsäure gewonnen 15, die weniger als Jtk
ppm HF enthält. w
Bei einem Vergleichsversuch ohne Aktivkohle-Behandlung enthält die Salzsäure noch etwa 100 ppm
HF.
Claims (6)
1. Verfahren zur Reinigung von Fluorierungsrohgasen aus der Fluorierung von chlorhaltigen
aliphatischen Kohlenstoffverbindungen mit Fluorwasserstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Rohgase zusammen mit Wasser über Aktivkohle leitet und nach dieser Behandlung den
Fluorwasserstoff mit konzentrierter Salzsäure oder Wasser, das sich in der Waschvorrichtung zur
Salzsäure umsetzt, in einer Kaskade, insbesondere in einer Glockenbodenkolonne, auswäscht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der Rohgase
an der Aktivkohle bei einer Temperatur von 60 bis 150° C, vorzugsweise bei 80 bis 120° C,
durchgeführt wird. A
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ™ gekennzeichnet, daß die zur Behandlung der Rohgase
in Aktivkohle verwendete Wassermenge 3 bis 30 ecm, vorzugsweise 5 bis 15 ecm pro Kubikmeter
Rohgas beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man für jedes im behandelten
Gasgemisch enthaltene Mol HF 5 bis 30 ecm Wasser, vorzugsweise 10 bis 20 ecm Wasser, vorzugsweise
in Form von konzentrierter Salzsäure, als Waschflüssigkeit für das Auswaschen des
Fluorwasserstoffes verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch ge-. kennzeichnet, daß ein Teil des Wassers nicht am
Kopf, sondern in einem tieferen Boden der Ko- · lonne zugegeben wird, vorzugsweise als wäßrige,
insbesondere als etwa 4O°/oige Flußsäure.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Auswaschen des Fluorwasserstoffes
bei Temperaturen von —10 bis -300C, vorzugsweise -10 bis -17° C, durchgeführt
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0044820 | 1964-12-28 | ||
NL6615605A NL154431B (nl) | 1964-12-28 | 1966-11-04 | Werkwijze voor het afscheiden van waterstoffluoride uit fluoreringsgasmengsels. |
FR83601A FR1507252A (fr) | 1964-12-28 | 1966-11-15 | Procédé de séparation du gaz fluorhydrique de mélanges gazeux contenant des gaz chlorhydrique et fluorhydrique |
GB5455366A GB1156560A (en) | 1964-12-28 | 1966-12-06 | Separation of hydrogen fluoride from gas mixtures containing hydrogen chloride and hydrogen fluoride |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1567504B1 true DE1567504B1 (de) | 1970-04-02 |
Family
ID=27436939
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19641567504 Withdrawn DE1567504B1 (de) | 1964-12-28 | 1964-12-28 | Verfahren zur Gewinnung bzw.Entfernung von Fluorwasserstoff aus Gasmischungen |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE689762A (de) |
DE (1) | DE1567504B1 (de) |
FR (1) | FR1507252A (de) |
GB (1) | GB1156560A (de) |
NL (1) | NL154431B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3940493A1 (de) * | 1989-12-07 | 1991-06-13 | Man Technologie Gmbh | Verfahren und vorrichtung zur entfernung von fluor und anorganischen fluoriden aus gasen |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2505671B1 (fr) * | 1981-05-12 | 1986-11-14 | Zotov Boris | Procede d'elimination de composes fluores de milieux gazeux |
US5457267A (en) * | 1992-03-28 | 1995-10-10 | Hoechst Aktiengesellschaft | Process for disposing of halons or halon-containing fluorocarbons or chlorofluorocarbons |
FR3013606B1 (fr) * | 2013-11-28 | 2015-11-13 | Arkema France | Procede de purification d'acide chlorhydrique |
FR3050942B1 (fr) * | 2016-05-03 | 2018-04-13 | Arkema France | Procede de purification d'acide chlorhydrique |
CN106378007A (zh) * | 2016-11-30 | 2017-02-08 | 南京睿宇物联网科技有限公司 | 一种烟气脱硫脱汞装置 |
CN107892275A (zh) * | 2017-10-31 | 2018-04-10 | 巨化集团技术中心 | 一种含氟盐酸除氟方法 |
CN109607478B (zh) * | 2018-12-25 | 2022-02-22 | 西安近代化学研究所 | 一种一步氧化氯化氢与氟化氢混合气制氯气的工艺 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1024064B (de) * | 1956-03-31 | 1958-02-13 | Hoechst Ag | Verfahren zur Aufarbeitung von bei Chlorierungsreaktionen anfallenden salzsaeurereichen Gasen |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB196258A (en) * | 1922-04-13 | 1924-02-28 | Ver Chemische & Metallurgische | Process for the manufacture and production of chemically pure hydrochloric acid |
GB822494A (en) * | 1955-07-27 | 1959-10-28 | Electro Chimie Metal | Separation of hydrofluoric and hydrochloric acid gases |
-
1964
- 1964-12-28 DE DE19641567504 patent/DE1567504B1/de not_active Withdrawn
-
1966
- 1966-11-04 NL NL6615605A patent/NL154431B/xx not_active IP Right Cessation
- 1966-11-15 FR FR83601A patent/FR1507252A/fr not_active Expired
- 1966-11-16 BE BE689762D patent/BE689762A/xx unknown
- 1966-12-06 GB GB5455366A patent/GB1156560A/en not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1024064B (de) * | 1956-03-31 | 1958-02-13 | Hoechst Ag | Verfahren zur Aufarbeitung von bei Chlorierungsreaktionen anfallenden salzsaeurereichen Gasen |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3940493A1 (de) * | 1989-12-07 | 1991-06-13 | Man Technologie Gmbh | Verfahren und vorrichtung zur entfernung von fluor und anorganischen fluoriden aus gasen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1507252A (fr) | 1967-12-29 |
NL154431B (nl) | 1977-09-15 |
NL6615605A (de) | 1968-05-06 |
GB1156560A (en) | 1969-07-02 |
BE689762A (de) | 1967-05-16 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2522286C3 (de) | Verfahren zur Reinigung von Rohchlorwasserstoff | |
DE2027018A1 (de) | Verfahren zur Ruckgewinnung von verbrauchter Salzsaure Beize | |
DE2229571C3 (de) | Verfahren zur Reinigung von gasförmigem, einen kleineren Anteil an HF enthaltendem Chlorwasserstoff | |
DE1567504B1 (de) | Verfahren zur Gewinnung bzw.Entfernung von Fluorwasserstoff aus Gasmischungen | |
DE69911186T2 (de) | Verfahren zur reinigung und verwendung von 2-chloro-1,1,1,2,3,3,3-heptafluorpropan und ihre azeotrope mit hf | |
DE1592324B2 (de) | Verfahren zur Reinigung eines wasserhaltigen, mit Schwefelwasserstoff verunreinigten Ammoniakgases | |
DE1467142C3 (de) | Verfahren zur Abtrennung von Chlorwasserstoffgas aus einem bei der katalytischen Oxydation von Chlorwasserstoffgas mit einem sauerstoffhaltigen Gas erhaltenen Gasgemisch | |
CH416597A (de) | Verfahren zur Gewinnung von acetonitrilfreiem Acrylnitril | |
DE2453864B2 (de) | Kontinuierliches Verfahren zur Auftrennung von Gemischen aus Zirkoniumtetrachlorid und Hafniumtetrachlorid | |
DE2101464A1 (de) | Verfahren zur Behandlung des gasför migen, aus der Pyrolyse von 1,2-Dichloräthan zu Vinylchlorid stammenden Produktes | |
DE1963946B2 (de) | Verfahren zur herstellung von chlor | |
DE910536C (de) | Verfahren zur Gewinnung von reinem Schwefeltrioxyd | |
DE1567504C (de) | Verfahren zur Gewinnung bzw. Entfernung von Fluorwasserstoff aus Gasmischungen | |
DE2926007C2 (de) | Verfahren zur Entfernung von Phosgen aus Abgasen der Benzoylchlorid-Herstellung | |
DE2239131C2 (de) | Verfahren zur Herstellung hochkonzentrierter Tetrafluoroborsäure | |
DE824341C (de) | Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung niedermolekularer aliphatischer Ester | |
DE1543101C3 (de) | Verfahren zur Reinigung von verunreinigtem 2,2,2-TrHluor-i-chlor-ibrom-äthan | |
DE2209841B2 (de) | Verfahren zur abtrennung von fluorwasserstoff aus einem fluorwasserstoff enthaltenden gasgemisch | |
DE1242579B (de) | Verfahren zur Wiedergewinnung von Chlorwasserstoffsaeure aus einem durch katalytische Oxydation von Chlorwasserstoffgas mit einem sauerstoffhaltigen Gas erhaltenen Gasgemisch | |
DE1036826B (de) | Verfahren zur Absorption von Fluorwasserstoff aus chlorwasserstoff-haltigen Gasmischungen | |
AT248394B (de) | Verfahren zur Abtrennung von Chlorwasserstoffgas aus einem bei der katalytischen Oxydation von Chlorwasserstoffgas mit einem Sauerstoff enthaltenden Gas erhaltenen Gasgemisch | |
DE1792705C3 (de) | Verfahren zum Kondensieren und Reinigen von gasförmiger roher Flussäure | |
DE1568575A1 (de) | Verfahren zum Aufarbeiten von Reaktonsgemischen aus der substituierenden Chlorierung von aliphatischen Ausgangskohlenwasserstoffen,deren Siedepunkt tiefer liegt als der von Chlorwasserstoff | |
DE1467141C3 (de) | Verfahren zur Abtrennung von Chlorwasserstoff aus dem bei der katalytischer Oxydation von Chlorwasserstoffgas mit einem sauerstoffhaltigen Gas erhaltenen Gasgemisch | |
DE1014974B (de) | Verfahren zum Entwaessern von Alkoholen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |