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Technisches
Gebiet
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Die Erfindung betrifft Dichtkörper zum
Abdichten von Öffnungen.
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Stand der Technik
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Durch die sich abzeichnenden Klimaveränderungen,
welche insbesondere durch den Treibhauseffekt hervorgerufen werden,
kommt es immer häufiger
zu Naturkatastrophen, wie Flutkatastrophen. Flutkatastrophen können beispielsweise
durch über das
Flußbett
tretende Flüsse
entstehen. Städte
und deren Gebäude,
welche an diesen Flußläufen liegen, sind
dann durch das übertretende
Wasser extrem gefährdet,
da die Dämme
oft nicht halten.
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Bei solchen Flutkatastrophen stellt
es oft ein Problem dar, Gebäude
ausreichend und schnell gegen die ankommenden Wassermassen abzudichten. Derzeit
werden die Fenster und Türen
der Gebäude, beispielsweise
mit Sandsäcken
und/oder auch mit Brettern, abgedichtet. Die Sandsäcke müssen mit Sand
befüllt
werden und vor die Gebäudeöffnungen gelegt
werden. Dabei ist es schwierig, auch etwas höher gelegene, aber trotzdem
gefährdete Öffnungen
zu schließen.
Nachteil dieser Methoden ist, daß das Abdichten dadurch relativ
lange dauert. Bei kurzen Warnzeiten bleibt dafür oft keine ausreichende Zeit.
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Die Verwendung von Brettern liefert
nicht immer eine ausreichende Dichtheit. Es ist hier daher mit viel
und langwieriger Arbeit verbunden, die Bretter gegen das ankommende
Wasser abzudichten.
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Sowohl die Sandsäcke nebst Sand, als auch die
Bretter, liegen normalerweise aus Platzgründen nicht vorrätig vor.
Wegen des hohen Gewichtes lassen sich Sand und Bretter nur mit Lastkraftwagen oder
vergleichbaren Fahrzeugen mit entsprechender Ladefläche transportieren.
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Offenbarung
der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es daher,
einen Dichtkörper
zum Abdichten von Öffnungen
zu schaffen, der schnell benutzbar ist, besonders dicht hält und sich
kompakt lagern bzw. transportieren läßt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Dichtkörper zum
Abdichten von Öffnungen
der eingangs genannten Art einen elastischen Hohlkörper aufweist,
welcher mit einem Gas bzw. einem Gasgemisch befüllbar ausgebildet ist, so daß der elastische
Hohlkörper
sich an die Öffnung anpaßt und diese
abdichtet.
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Die Erfindung beruht auf dem Prinzip,
die Öffnungen
mit einem aufblasbaren Dichtkörper
zu schließen.
Der Vorteil der sich hierdurch ergibt, ist, daß der Dichtkörper wie
eine Luftmatratze kompakt zu lagern und leicht zu transportieren
ist. Ferner paßt sich
der Dichtkörper
durch eine geeignete Elastizität beim
Aufblasen an jede Form von Öffnung
an. Hierdurch wird ein hohes Maß an
Dichtigkeit, beispielsweise für
Türen und
Fenster eines Gebäudes,
erreicht.
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Solche aufblasbaren Dichtkörper lassen
sich aber auch zum Abdichten von jeglichen Öffnungen und Löchern verwenden.
Die Dichtkörper
der vorliegenden Erfindung sind nämlich nicht allein zum Abdichten
von Öffnungen
bei Gebäuden
beschränkt. Vielmehr
lassen sich die Dichtkörper
bei allen denkbaren Öffnungen
einsetzen, so z.B. auch bei Lecks von Fahrzeugen, wie Schiffen oder
Flugzeugen. Sie sind bei geeigneter Wahl des Materials beispielsweise
auch zum Abdichten von Löchern
bei Öl-,
Wasser- und sonstigen Tanks benutzbar. Es kommt dabei lediglich
auf die Dimension sowohl des Lochs, als auch des Dichtkörpers an.
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Aber auch zum Abdichten von Gläsern, Flaschen
oder Dosen quasi als Deckel oder Korkenersatz, lassen sich solche
Dichtungskörper
einsetzen.
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Ein Aspekt der Erfindung ist, daß nunmehr der
elastische Hohlkörper
wenigstens zwei separate Kammern enthält. Durch diese Maßnahme wird
insbesondere die Sicherheit erhöht,
falls beispielsweise eine Kammer wider Erwarten undicht wird und
Ihre Befüllung
verliert.
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Zum Befüllen und zum Entleeren ist
ein Venitl an dem Dichtungskörper
vorgesehen. Über
dieses Ventil wird in den Hohlkörper
das Gas bzw. Gasgemisch, wie auch herkömmliche Druckluft, geführt. Das
Ventil kann als automatisches Ventil ausgebildet sein und in die
Kammern erst das Gas einlassen, wenn sich eine Verriegelung automatisch
löst. Eine solche
Verriegelung kann z.B. eine Tablette enthalten, die sich bei Feuchtigkeit
auflöst
und die Verriegelung freigibt. Eine solche Lösung wird auch bei vielen Schwimmwesten
angewandt.
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Als vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung erweist sich, wenn das Gas bzw. Gasgemisch, welches in
den Kammern des Hohlkörpers
enthalten ist, unter Druck steht. Hierdurch wird der Dichtkörper mit seinem
Umfang gegen den Rand der Öffnung
gepreßt,
so daß er
die Öffnung
dicht abschließt.
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Durch Verwendung von jeweils unterschiedlichem
Druck in den Kammern können
sich hinter der Öffnung
befindliche Bestandteile, wie Türgriffe
oder Fensterscheiben, gepolstert werden. Für den Dichtkörper besteht
so die Möglichkeit,
sich optimal an die Gegebenheiten anzupassen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des
erfindungsgemäßen Dichtkörpers wird
der Rand des Dichtkörpers
durch eine schlauchartige Kammer gebildet. Durch diese wird die
Sicherheit und Dichtigkeit noch verbessert, da sich der Dichtkörper dichter an
den Rand der Öffnung
anschmiegen kann. Damit die schlauchartige Kammer nicht so leicht
verrutscht, ist eine Nut, welche im Rand des Hohlkörpers vorgesehen
ist, vorgesehen, worin die schlauchartige Kammer geführt ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist an der Außenseite
des Dichtungskörpers
ein Stütz-
und/oder Schutzbeschichtung und/oder Schutzplatte vorgesehen. Durch
diese Vorgehensweise soll der Dichtkörper weitestgehend auch gegen
harte und spitze Gegenstände,
die auf ihn treffen, geschützt
werden.
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In einer Ausbildung der Erfindung
wird ein Gasbehälter
mit dem Gas oder Gasgemisch zum Befüllen des Dichtkörpers verwendet.
Der Gasbehälter kann
mit Druckluft oder einem anderen Gas bzw. Gasgemisch gefüllt sein.
Der Gasbehälter
kann dabei ein separater aber auch ein integraler Bestandteil des
Dichtungskörpers
sein. Vorteilhafterweise wird eine Befüllungsautomatik zum Befüllen des
Dichtkörpers
eingesetzt.
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Um unterschiedlichen Anwendungen
und Eigenschaften der Öffnungen
Rechnung zu tragen, bestehen in einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung die Kammern des Dichtkörpers aus unterschiedlichem
Material. In geeigneter Weise können Faser-
oder Gewebeverstärkungen
in das elastische Material eingearbeitet sein. Dies erhöht insbesondere
die Reißfestigkeit
des Materials.
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Ein Stützgestell zum zusätzlichen
Stützen des
Hohlkörpers
verbessert weiterhin die Stabilität des Dichtkörpers. Das
Stützgestell
kann dabei von außen
aber auch im Inneren des Dichtkörpers
angeordnet sein.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
ergibt sich durch eine flächige
Ausbildung des Dichtkörpers.
Durch die flächige
Ausbildung wird der Raum der Öffnung
optimal genutzt.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus
dem Gegenstand der Unteransprüche.
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Kurie Beschreibung
der Zeichnung
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1 zeigt
einen Ausschnitt einer Hausmauer mit Fenster und Tür.
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2 zeigt
einen Ausschnitt einer Hausmauer mit Fenster und Tür, wobei
die Fenster- und Türöffnung jeweils
mit einem Dichtkörper
verschlossen sind.
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3 zeigt
in einer Prinzipskizze einen erfindungsgemäßen Dichtkörper im seitlichen Schnitt.
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4 zeigt
in einer Prinzipskizze im seitlichen Schnitt, wie ein erfindungsgemäßer Dichtkörper eingesetzt
wird.
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5 zeigt
in einer Prinzipskizze im seitlichen Schnitt, wie ein erfindungsgemäßer Dichtkörper eingesetzt
ist.
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Bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
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In 1 wird
mit 10 eine Hausmauer bezeichnet, welche sich an einem Weg 12 befindet.
Die Hausmauer 10 ist ein Ausschnitt in Frontansicht. Die Hausmauer 10 enthält eine
Fensteröffnung 14 mit
einem Fenster 16. Weiterhin befindet sich in der Hausmauer 10 eine
Türöffnung 18,
in der sich eine Tür 20 befindet.
An der Tür 20 ist
ein Türgriff 22 angeordnet.
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2 zeigt
dieselbe Hausmauer 10 an einem Weg 12, analog
wie in 1. Gleiche Bestandteile
werden daher mit sich entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet. In
dieser Abbildung sind Fenster- und Türöffnung 14 bzw. 18
jedoch mit erfindungsgemäßen Dichtkörpern 24, 26 abgedichtet.
Die Dichtkörper 24, 26 sind
schraffiert dargestellt.
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In 3 wird
der Dichtkörper 24 in
einer Seitenansicht abgebildet. In diesem Ausführungsbeispiel besteht der
Dichtkörper 24 aus
einem Hohlkörper 28 mit
einem Dreikammersystem. Eine erste Kammer 30 bildet die
nach außen
zeigende Stirnseite 34 und ist schraffiert dargestellt.
Diese Kammer 30 besteht aus einem reißfestem Gewebematerial und ist
mit einem härteren
Material 36 an der Stirnseite 34 beschichtet.
Die Kammer 30 ist als ein flächiges Quader ausgebildet, ähnlich einer
Luftmatratze, welches in seinem Umfang eine Nut 38 aufweist.
In diese Nut 38 ist eine zweite Kammer 40 geführt. Diese
zweite Kammer 40 ist schlauchförmig ausgebildet. Eine dritte
Kammer 42, welche mit einem Profilmuster dargestellt ist,
zeigt jeweils in die Öffnung 18 und
polstert beispielsweise den Dichtkörper 24 gegenüber der Tür 20 ab,
wie es in 2 gezeigt
wird.
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Die Kammern 30, 40, 42 sind
mit Druckluft gefüllt.
Andere Gasgemische sind aber auch denkbar. Die Kammern 30, 40, 42 weisen
jeweils einen unterschiedlichem Druck auf. In vorliegendem Ausführungsbeispiel
weist die zweite Kammer 40 den höchsten Druck auf. Sie dient
im wesentlichen dazu, den Dichtkörper
gegenüber
dem Rand der Öffnung 18 abzudichten.
Danach folgt bzgl. des Innendrucks die erste Kammer 30,
die die Öffnung 18 nach
außen hin
gegen Schlamm und Treibgut abschirmen soll. Die dritte Kammer 42 weist
den geringsten Innendruck auf. Die dritte Kammer 42 soll
das Fenster 16 bzw. die Tür 20 gegen Beschädigungen
abpolstern und sich deshalb optimal an Fenster 16 bzw.
Tür 20 anschmiegen.
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4 zeigt
in einer Prinzipskizze im seitlichen Schnitt die Funktionsweise
des erfindungsgemäßen Dichtkörpers 24.
Die Hausmauer 10 sowie der Weg 12 sind nunmehr
im seitlichen Schnitt zu sehen. Mit 44 wird der zusammengelegte
und unaufgeblasene Dichtkörper 24 bezeichnet.
In der Abbildung ist der Dichtkörper 44 kassettenförmig gezeigt.
Pfeile 46 deuten an, daß der zusammengelegte Dichtkörper 44 sich
auf die geeignete Größe des Dichtkörpers 24 ausdehnt.
Wenn der Dichtkörper 24 eine
geeignete Größe erreicht
hat, Pfeil 48, wird er in die Türöffnung 18 geschoben,
was mit Pfeil 50 symbolisiert wird.
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In 5 ist
in einer Prinzipskizze im seitlichen Schnitt der erfindungsgemäße Dichtkörper 24 in
die Türöffnung 18 eingesetzt.
Grundsätzlich
entspricht die Zeichnung den vorherigen Abbildungen. Gleiche Bestandteile
werden daher mit sich entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet. Die
schlauchartige Kammer 40 drückt gegen den Rand 52 der
Türöffnung 18,
um die erste Kammer 30 gegenüber dem Rand 52 der Öffnung 18 abzudichten.
Ein entsprechender Ausschnitt 54 wird nochmals vergrößert dargestellt.
Die schlauchartige Kammer 40 wird von der Nut 38 der
ersten Kammer 30 umschlossen, so daß die schlauchartige Kammer 40 zusätzlich geschützt ist.
Die dritte Kammer 42 polstert die Tür 20 weitestgehend
ab und schmiegt sich auch über
den Türgriff 22.
Durch die dritte Kammer 42 werden Unebenheiten problemlos
ausgeglichen.
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Mit einem Befüllungsbehälter 56, welcher Druckluft
enthält,
kann über
Leitung 58 jede Kammer 30, 40, 42 des
Dichtkörpers 24 befüllt werden.
Durch eine geeignete Wahl des Drucks in den Kammern 30, 40, 42 hält der Dichtkörper 24 fest
in der Türöffnung 18 und
dichtet diese nach außen
hin ab. Die erste Kammer 30 bildet den wesentlichen Schutz
nach außen
hin. Das Material muß dementsprechend
reißfest
und stabil ausgebildet sein. Im vorliegendem Ausführungsbeispiel
weist die Stirnseite 34 daher eine geeignete Schutzschicht
auf.