DE4404216C2 - Vorrichtung zum wasserdichten Verschließen einer Gebäudeöffnung - Google Patents
Vorrichtung zum wasserdichten Verschließen einer GebäudeöffnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum wasserdichten Ver
schließen von Gebäudeöffnungen, insbesondere Tür- oder Fenster
öffnungen, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Wie die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt haben, besteht ins
besondere bei ufernaher Bebauung trotz umfangreicher und zuneh
mender Hochwasserschutzmaßnahmen immer wieder die Gefahr von mehr
oder weniger schwerwiegenden Gebäude- und Inventarschäden durch
Wasser, welches durch im allgemeinen unzureichend verschließ-
bzw. abdichtbare Öffnungen in Gebäude eindringt und überdies
meist erhebliche Mengen Schmutz mit sich führt.
Zur Vermeidung derartiger Hochwasserschäden ist aus der GB 2 236
344 A eine gattungsgemäße Vorrichtung bekannt, mittels welcher
wenigstens der untere ggfs. von Hochwasser bedrohte Abschnitt ei
ner Gebäudeöffnung abdichtbar sein soll. Diese bekannte Vorrich
tung benötigt einen in der Laibung der zu verschließenden Gebäu
deöffnung vor der entsprechenden Tür o. dgl. fest zu installieren
den Rahmen, um mit diesem einerseits eine hinreichend glatte
Dichtfläche zu schaffen, die mit einer als aufblasbarer Schlauch
ausgebildeten, in einer stirnseitigen Umfangsnut eines platten
förmigen Mittelteils angeordneten Dichtung dichtend zusammenwir
ken kann, und um andererseits einen Anschlag zu schaffen, an dem
das mit der Dichtung versehene plattenförmige Element abzustützen
ist, um die Dichtung von Kräften zu entlasten, die bei Hochwasser
durch entsprechenden Druck von außen auf die Platte ausgeübt wer
den.
Dabei ist es - abgesehen von dem mit einem derartigen Rahmen ver
bundenen Fertigungs- und Montageaufwand - nachteilig, daß mit der
Anbringung eines solchen Rahmens zusätzlich zu der am stirnseiti
gen Umfang des plattenförmigen Mittelteils befindlichen Fläche
eine zwischen Rahmen und Gebäudeöffnung befindliche weitere Flä
che entsteht, die abgedichtet werden muß.
Insbesondere ist es auch nachteilig, daß der Rahmen ständig orts
fest installiert verbleibt, da dieses aus optischen bzw. ästheti
schen Gründen höchst unbefriedigend ist und zudem nur eine Anord
nung vor Fenstern oder Türen zuläßt, die nach innen zu öffnen
sind.
Aus der US-PS 3 796 010 ist eine ähnliche Vorrichtung bekannt,
die ebenfalls einen an der zu verschließenden Gebäudeöffnung fest
zu installierenden Rahmen erfordert, wobei bei dieser bekannten
Vorrichtung eine Entlastung der Dichtung von durch Wasserdruck
erzeugten Kräften mit zahlreichen Verriegelungshebeln erfolgt.
Schließlich ist aus der DE 88 04 447 U1 eine für Hochwasserfälle
bestimmte Verschließvorrichtung bekannt, bei welcher an den
Stirnseiten eines mit einer Füllung versehenen Blechrahmens, der
etwas kleiner als die zu verschließende Gebäudeöffnung ist, meh
rere parallele, nutförmige Ausnehmungen umlaufen, in denen je
weils ein aufblasbarer Schlauch als Dichtung angeordnet ist. Da
bei ist es besonderes nachteilig, daß durch äußeren Wasserdruck
auf die Verschließvorrichtung ausgeübte Kräfte von den Dichtungen
aufgenommen müssen, und daß die Widerlagerkräfte durch Reibungs
kräfte zwischen den Dichtungen und der Gebäudeöffnung erzeugt
werden müssen. Außerdem ist eine sachgerechte Montage dieser Vor
richtung insbesondere für Laien sehr schwierig, da sie dabei sehr
leicht verkantet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die be
kannten Vorrichtungen zum wasserdichten Verschließen von Gebäude
öffnungen unter Vermeidung ihrer Nachteile zu verbessern, und ei
ne besonders einfach ausgebildete gattungsgemäße Vorrichtung zu
schaffen, die an jeder normal ausgebildeten Gebäudeöffnung auch
von Laien schnell und einfach zu installieren und wieder zu de
montieren ist, ohne daß es hierfür an der Gebäudeöffnung zu in
stallierender und dort ständig verbleibender Rahmen oder sonsti
ger Elemente bedarf, welche das Erscheinungsbild der Gebäudeöff
nung beeinträchtigen, wobei dennoch selbst bei Gebäudeöffnungen
mit sehr rauher und ggfs. gefugter Oberfläche eine ausreichende
Dichtigkeit erzielbar und die Dichtung von durch Wasserdruck er
zeugten Kräften entlastet sein soll.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltun
gen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf eine Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es
zeigt:
Fig. 1 eine Darstellung einer mit einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung verschlossenen Gebäude
öffnung, und
Fig. 2 einen vergrößerten Teilschnitt der Vorrich
tung gemäß Fig. 1 in
Richtung der Schnittli
nie II-II in Fig. 1 gesehen.
Fig. 1 zeigt einen Abschnitt einer Gebäudewand 1 mit einer darin
befindlichen Öffnung, deren Umriß 2 gestrichelt dargestellt ist.
Die Gebäudeöffnung ist mit einer erfindungsgemäßen Verschließvor
richtung verschlossen, welche im wesentlichen aus einem platten
förmigen Mittelteil 3, einem äußeren Seitenteil 4a und einem in
neren Seitenteil 4b sowie einer im ganzen mit 7 bezeichneten
Dichtung besteht, wie in Fig. 1 im einzelnen dargestellt ist.
Fig. 2 zeigt die Verschließvorrichtung sowie eine daran anschlie
ßende Mauerecke in einem Teilschnitt stellvertretend für alle
Randabschnitte der Verschließvorrichtung bzw. der Gebäudeöffnung,
die entsprechend ausgebildet sind. Das plattenförmige Mittelteil
3, das den größten Teil der Fläche der Gebäudeöffnung abdeckt,
trägt entlang seines Umfangs die äußeren und inneren Seitenteile
4a bzw. 4b, die über die Stirnseite 3a des Mittelteils 3 nach
außen vorstehen und gemeinsam mit diesen eine umlaufende, U-för
mige Nut bzw. Kammer 5 bilden. Das ins Innere des Gebäudes wei
sende innere Seitenteil 4b ist so bemessen und angebracht, daß
sich die Verschließvorrichtung leicht von außen in die Gebäude
öffnung 2 einführen läßt, ohne zu klemmen. Dagegen ist das nach
außen weisende äußere Seitenteil 4a größer als der Umriß 2 der
Gebäudeöffnung ausgebildet, um beim Einsetzen einen Anschlag zu
bilden und auf diese Weise auch Ungeübten ein problemloses Ein
setzen ohne Verkanten zu ermöglichen.
Das Material des Mittelteils 3 ist grundsätzlich beliebig, sofern
es den Anforderungen nach mechanischer Stabilität genügt. Es hat
sich jedoch herausgestellt, daß insbesondere im Hinblick auf ein
geringes Gewicht der Verschließvorrichtung ein Verbundmaterial
mit einem (Schaum-)Kunststoffkern und einer beidseitigen Hart
kunststoff- oder Leichtmetallbeschichtung besonders zweckmäßig
ist. Die Seitenteile 4a, 4b bestehen zweckmäßigerweise aus
Leichtmetall und sind mit abgedichtet durchgeführten Nieten 6 mit
dem Mittelteil 3 verbunden. Die Anlageflächen der Seitenteile 4a,
4b am Mittelteil 3 sind mit einem Dichtmaterial 6a versehen.
Um das Einsetzen der Verschließvorrichtung vom Gebäudeinneren aus
zu ermöglichen bzw. zu erleichtern, ist es zweckmäßig, wenn auf
der Innenseite 3b des Mittelteils 3 (nicht dargestellt) Handgrif
fe angebracht sind.
In der von den Seitenteilen 4a, 4b und der Stirnseite 3a des Mit
telteils 3 gebildeten Nut 5 befindet sich eine umlaufende Dich
tung 7, die im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel aus einem
pneumatisch ausdehnbaren Schlauch 8 mit einer Moosgummiauflage 9
besteht. Die Eckbereiche der Dichtung 7 können zwecks verbesser
ter Abdichtung entsprechend dem Eckwinkel (hier: 90°) vorgeformt
sein. Der Innenraum des Schlauches 8 ist über ein gestrichelt
dargestelltes Ventil 10 mit einer Druckluftquelle verbindbar, wo
bei sich der Schlauch 8 ersichtlich beim Zuführen von Druckluft
gegen die drei Innenwände der Nut 5 (Innenseite des Seitenteils
4a, Stirnseite 3a des Mittelteils 3, Innenseite des Seitenteils
4b) und das elastisch verformbare, weiche Moosgummi 9 gegen die
der Nut 5 gegenüberliegende Laibung der Gebäudeöffnung andrückt.
Das Moosgummi 9 sorgt dabei für eine gute Dichtwirkung an der
meistens relativ rauhen Maueroberfläche, die mit üblichen
Schlauchmaterialien (Gummi, PVC, etc.) nicht sicher erreichbar
wäre.
Da der beschriebene Ausdehn- und Andrückvorgang an jeder Stelle
des Umfangs des plattenförmigen Mittelteils 3 in gleicher Weise
vonstattengeht, befindet sich die Verschließvorrichtung nach dem
Aufpumpen des Schlauches 8 auf den erforderlichen Druck in einer
definierten und selbsttätig gehaltenen Lage, wobei Krafteinwir
kungen von außen (Wasserdruck, Wellenschlag, Anstoßen schwimmen
der Gegenstände) ggfs. durch die flanschartig überstehenden, an
der Gebäudewand anliegenden äußeren Seitenteile 4a abgefangen
werden.
In bestimmten Anwendungsfällen kann es ausreichend und vorteil
haft sein, eine vorhandene Gebäudeöffnung nur bis zu einer be
stimmten Höhe zu verschließen, z. B. wenn sehr hohe Fenster- oder
Türöffnungen geschützt werden sollen, die deutlich über den höch
sten zu erwartenden Wasserstand hinausreichen. In einem solchen
Fall wird der obere Teil der Dichtung 7 nicht benötigt bzw. wäre
sogar nachteilig, weil er sich nicht gegen eine Mauerfläche ab
stützen und sich daher unkontrolliert ausdehnen könnte, so daß
nur an den beiden seitlichen und der unteren Stirnseite 3a des
Mittelteils 3 eine Dichtung 7 angebracht wird. Da bei einer sol
chen Ausführung die Kräfteverhältnisse unsymmetrisch sind, weil
die Kraft am oberen Rand fehlt, kann es zum Erzielen einer guten
Dichtigkeit am unteren Rand der Gebäudeöffnung zweckmäßig sein,
an den Seiten und unten getrennte Schläuche 8 vorzusehen, so daß
zunächst nur die seitlichen Dichtungsabschnitte unter Druck ge
setzt werden, wodurch die Verschließvorrichtung in vertikaler
Richtung fixiert wird, und erst anschließend der untere Dich
tungsabschnitt.
Zur Erhöhung der Betriebssicherheit kann ein weiterer, redundan
ter Schlauch 8 vorgesehen sein, der bei einem Ausfall (Druckver
lust) des ersten Schlauches zum Einsatz kommt.
Die Dichtung 7 könnte auch auf mechanische Weise gegen die Lai
bung der Gebäudeöffnung gedrückt werden. Hierzu wären entlang der
der Stirnseite 3a benachbarten Innenseite des Schlauches 8 läng
liche Stützelemente anzuordnen und über Anlenkhebel mit einem
vorzugsweise in der Mitte des Mittelteils 3 sitzenden Betäti
gungsgriff zu verbinden. Durch Drehung des Griffes könnten die
Anlenkhebel so betätigt werden, daß die Stützelemente nach außen
bewegt werden und die Dichtung gegen das Mauerwerk gedrückt wird.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum wasserdichten Verschließen einer Gebäudeöff
nung mit einem wasserundurchlässigen, im wesentlichen plattenför
migen Mittelteil, an dessen Stirnseiten eine im Querschnitt U-
förmige Nut vorhanden ist, in welcher eine Dichtung angeordnet
ist, deren Außenseite beim Verschließen der Gebäudeöffnung an de
ren Laibung mittels einer Andrückeinrichtung in dichtende Anlage
zu bringen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (3) an
seiner Außenseite längs seines Umfangs mit einem flanschartig
nach außen vorstehenden, die Nut (5) überdeckenden äußeren Sei
tenteil (4a) versehen ist; daß das äußere Seitenteil (4a) über
das Mittelteil (3) so weit vorsteht, daß es beim Anbringen der
Vorrichtung mit seiner Innenseite an die die Gebäudeöffnung umge
bende Außenseite der betreffenden Gebäudewand anzulegen ist; und
daß die Dichtung (7) an ihrer Außenseite mit einem weichen, ela
stischen Dichtungsmaterial (9) wie Moosgummi o. dgl. versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
seitenflächen der Nut (5) von der Innenseite des äußeren Seiten
teils (4a) und der Innenseite eines an der Innenseite des Mittel
teils (3) angeordneten inneren Seitenteils (4b) gebildet sind,
welches über die Stirnseiten (3a) des Mittelteils (3) nach außen
vorsteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Andrückeinrichtung in ans ich bekannter Weise als pneuma
tisch oder hydraulisch ausdehnbarer Schlauch (8) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Andrückeinrichtung von Stützelementen gebildet ist, die
jeweils parallel zu einer Stirnseite (3a) des Mittelteils (3) an
geordnet und über Anlenkmittel nach außen in eine Andrückstellung
bewegbar sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückeinrichtung (8)
aus wenigstens zwei unabhängig von einander betätigbaren Einrich
tungen besteht, die jeweils einem abzudichtenden Umfangsabschnitt
zugeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine Anzeige- bzw. Überwachungseinrichtung, mit
tels welcher der von der Andrückeinrichtung (8) erzeugte Druck
anzuzeigen bzw. zu überwachen ist.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
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DE4404216A1 DE4404216A1 (de) | 1995-08-17 |
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- 1994-02-10 DE DE19944404216 patent/DE4404216C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4404216A1 (de) | 1995-08-17 |
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