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Gegenstand dieser Erfindung sind ein Verfahren und eine Anordnung zum Schaben in einer Papier- oder Kartonmaschine, in der eine Bahn durch wenigstens einen Pressnip läuft, der Pressnip wenigstens von einer Presswalze und ihrer Gegenwalze gebildet wird, wobei wenigstens eine Walze mit wenigstens einer Klingenvorrichtung zum Entfernen der an der Walze abgelagerten Schmutzstoffe geschabt wird.
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Insbesondere in der Papier- oder Kartonmaschinen-Nasspartie, zu der man im Allgemeinen wenigstens die Siebpartie und die Pressenpartie rechnet, haftet sich von der feuchten Bahn Material an die Walzen. Bei diesem sich ablagernden Material handelt es sich zum Beispiel um Fasern und Füllstoffe, wobei letztere zum Beispiel aus mineralischem Feingut oder dergleichen in Partikelform vorliegendem Material bestehen. Solche sich an der Walze ablagernde Verunreinigungen führen u. a. in Form von Festhaften der Bahn an der Walzenoberfläche und von Rupfen zu Runabilityproblemen, was sich u. a. in erhöhter Neigung zu Bahnrissen und damit in Form von Produktionsausfällen äußert.
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Ein wesentlicher Teil des Instand- und Sauberhaltens der Walzen zwecks Entfernens der an ihnen abgelagerten Schmutzstoffe besteht im Schaben der Walzen zum Beispiel mit speziellen Klingenvorrichtungen. Beim Schaben wird die Schaberklinge zwecks Entfernens der auf der Walze abgelagerten Schmutzstoffe auf bekannte Weise durch Belastung gegen die Walze gedrückt.
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Man kennt mehrere verschiedene Typen von Schabern, wie zum Beispiel Ein- und Zweiklingenschaber sowie bezüglich ihres Klingenhalters unterschiedliche Schaber. Neuerdings werden zum Beispiel in kritischen Walzenpositionen in der Pressenpartie der Papiermaschine allgemein Doppelschaber eingesetzt, bei denen zwei im Wesentlichen gleich lange Schaberklingen in einem gemeinsamen Klingenhalter befestigt sind. Die Schaberklingen entsprechen in ihrer Breite der Abmessung des Walzenbezugs der zu schabenden Walze. Mit solchen Doppelklingenanordnungen wird u. a. ein zuverlässigeres Reinigungsergebnis erzielt.
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Trotz auch harter eingesetzter Klingenwerkstoffe bildet die ungleichmäßige Abnutzung der Schaberklingen dennoch eines der mit ihrem Einsatz verbundenen Probleme. Bewirkt wird die ungleichmäßige Abnutzung durch das Entstehen eines gegenüber den Walzenrandbereichen wesentlich stärker verschmutzten Bereichs auf der Walzenoberfläche. Dieser Bereich bildet sich im Wesentlichen an jenem Walzenabschnitt, der entweder in direkter Berührung mit der zum Beispiel durch den Pressnip laufenden Bahn oder in indirektem Kontakt mit der besagten Bahn steht, wobei die Indirektheit der Berührung zum Beispiel auf einen Filz zwischen Bahn und Walze zurückzuführen ist.
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An der Schaberklinge entsteht wegen des Sauberkeitsunterschiedes zwischen den besagten Walzenabschnitten an jenen Stellen der Klinge, mit denen die Bahnrandpartien in besagtem direkten oder indirekten Kontakt stehen, eine schroffe schwellenartige Unstetigkeitsstelle, ein Grat, wie er in den den Stand der Technik zeigenden 1a und 1b dargestellt ist. Zur Minderung der nachteiligen Wirkungen des Grates 40 kann die Klinge 23' in Oszillation versetzt werden. Durch Oszillation lässt sich die Bildung der Grate 40 verflachen, aber dennoch bleibt der Kontakt, der Kraftschluss der Klinge 23' zur zu schabenden Walze 10 und damit auch die Reinigungsleistung wesentlich schwächer als bei einer frisch ausgewechselten, noch unabgenutzten Klinge. Die Standzeit der Klingen 23', 24' kann zwischen nur zwei Stunden und einigen Tagen variieren. Daraus ergeben sich auch Produktionseinbußen, weil das Auswechseln der Klingen 23', 24' im Allgemeinen ein Abschalten der Maschine erforderlich macht.
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Beim Oszillieren wird die Schaberklinge in Richtung der Walze, an dieser anliegend, zum Beispiel 2 bis 3 Mal in der Minute bewegt, wobei die Walzengeschwindigkeit 20 bis 30 m/s beträgt. Das Aufrechterhalten ständigen Oszillierens ist problematisch. Das Oszillieren kann infolge eines Gerätedefekts u. U. über lange Zeiträume ausfallen, weil für die Reparatur möglicherweise ein Abschalten der gesamten Maschine erforderlich wäre, was wiederum zur Behebung eines bloßen Oszillationsgerätedefekts im Allgemeinen nicht gerechtfertigt ist. Das Einrichten einer funktionierenden und aus dem vorgenannten Grund unerlässlichen Oszillation wird aufgrund dessen auch in gewissen Situationen sogar als Belastung empfunden.
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Weiter verursacht besonders in der Bahnaufführungsphase, in der der Bahnrandstreifen stufenweise durch die Maschine geleitet wird, das durch besagten an der Schaberklinge entstandenen Grat bedingte mangelhafte Reinigungsergebnis erhebliche Probleme. Besonders in der Nasspartie der Papiermaschine ist die Papierbahn ausgesprochen empfindlich gegen Walzenverschmutzungen jeglicher Art. Diese Verschmutzungen führen u. a. zu einem Festkleben der Bahn an der Walze – dem häufigsten, die Bahnaufführung erschwerenden Problem.
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Auch die sauber zu schabenden Walzen haben in Bezug auf ihre Werkstoffe eine Weiterentwicklung erfahren. So setzt man heute häufig zum Beispiel Walzen mit Gummi- oder Verbundstoffbezug ein, dies u. a. wegen ihrer Hitzebeständigkeit. Diese Walzenbezüge sind allerdings, verglichen an den herkömmlichen Steinwalzen, erheblich empfindlicher gegen Beschädigungen, und eine Teilursache solcher Beschädigungen ist der oben genannte an der Schaberklinge entstehende Grat.
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Neuerdings können die Schaberklingen auch beschichtet sein, zumindest über jene Breite, in der die Walze in jenem wesentlich stärker verschmutzten Bereich geschabt wird, mit dem die Walze entweder direkt oder indirekt mit der Bahn in Kontakt kommt. Auch mit dieser Spezialbeschichtungslösung lässt sich das Anliegen der Schaberklinge an der zu schabenden Walze nicht wirksam genug verbessern. In dem der Bahnbreite entsprechenden Walzenbereich erfolgt nach wie vor eine schnellere Klingenabnutzung als in den wesentlich saubereren Randabschnitten der Walze.
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Die
DE 691 22 603 T2 befasst sich mit einem Verfahren zum Schaben einer Walze in einer Papier- oder Kartonmaschine mittels einer Klingenvorrichtung. Dabei wird die Walze mittels eines ersten Schermessers und eines zweiten Schermessers geschabt, wobei sich die beiden Schermesser jeweils über die gesamte Länge der Walze erstrecken.
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Die
DE 699 08 937 T2 befasst sich mit einem Verfahren zum Teilen einer ausgebildeten Papierbahn in zumindest zwei Teilbahnen, wobei eine der beiden Teilbahnen gleichzeitig gekreppt wird, während sie abgelöst wird. Zum Teilen der Papierbahn in einzelne Teilbahnen werden gemäß der
DE 699 08 937 T2 an einem ersten Bahnablösepunkt Rakel verwendet, die sich jeweils über die Breite der abzulösenden Teilbahnen erstrecken. Die an einem zweiten Bahnablösepunkt vorgesehene Rakel, die zum Abtrennen der verbliebenen Teilbahn von der Walze dient, kann z. B. eine Reinigungsrakel sein. Die Rakelklinge der Reinigungsrakel erstreckt sich gemäß der
DE 699 08 937 T2 zwischen den Enden der Walze, also über die Breite der Walze. Alternativ dazu kann an dem zweiten Bahnablösepunkt eine kürzere Rakel vorgesehen sein, die lediglich zum Ablösen der zweiten Teilbahn dient und sich z. B. über die Breite der zweiten Teilbahn erstreckt. In diesem Fall kann eine zusätzliche Reinigungsrakel stromabwärtig von dem zweiten Bahnablöspunkt angeordnet sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform offenbart die
DE 699 08 937 T2 eine erste abgewandelte Krepprakel. Die erste abgewandelte Krepprakel dient zum Abtrennen einer ersten und einer dritten Teilbahn von der Walze an dem ersten Bahnablösepunkt. Die Rakelklinge der Krepprakel weist eine mittige U-förmige Vertiefung auf, so dass die Rakelklinge zwei fortlaufende Abkratzkanten aufweist. Die Krepprakel erstreckt sich nicht über die gesamte Breite der Papierbahn. Die
DE 699 08 937 T2 offenbart zudem eine weitere abgewandelte Krepprakel, die gleichartig zur ersten abgewandelten Krepprakel aufgebaut ist, wobei sie sich allerdings geringfügig über die Seitenränder der ausgebildeten Papierbahn hinaus erstreckt.
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Mit der vorliegenden Erfindung sollen ein neuartiges Verfahren und eine neuartige Anordnung zum Schaben in Papier- oder Kartonmaschinen bereitgestellt werden. Die kennzeichnenden Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens gehen aus Anspruch 1, der erfindungsgemäßen Anordnung aus Anspruch 4 hervor.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren und bei der erfindungsgemäßen Anordnung bleibt trotz Abnutzung der Schaberklinge ein erheblich besserer Kontakt der Klinge mit der Walze erhalten. Dadurch werden u. a. eine erheblich bessere Sauberhaltung der Walze und infolge erheblich weniger Randstreifenrisse eine wesentlich reibungslosere Bahnaufführung erzielt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf die Oszillation der Schaberklinge sogar völlig verzichtet, weil beim Schaben der Walze nach dem erfindungsgemäßen Verfahren der Grat, der sonst infolge der von verschieden starker Verschmutzung der einzelnen Walzenabschnitte verursachten ungleichmäßigen Klingenabnutzung auftritt, nun im Wesentlichen überhaupt nicht entsteht. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung erfolgt das Schaben der Walze mit einer Klingenvorrichtung auf drei verschiedene Walzenabschnitte verteilt, wobei im Wesentlichen eine erste Klingenvorrichtung zwecks Schabens eines ersten Walzenabschnittes vorhanden ist, der im Wesentlichen jenen Bereich der Walze deckt, der in direktem oder indirektem Kontakt mit der durch den Nip geführten Bahn steht, und eine zweite Klingenvorrichtung vorhanden ist, welche dazu dient, wenigstens die außerhalb des besagten ersten Walzenabschnittes verbleibenden Randabschnitte der Walze zu schaben, wobei zumindest ein Teil der besagten Klingenvorrichtungen nichtoszillierend ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Anordnung können auf vorteilhafte Weise sowohl bei den bekannten Doppelschaberkonstruktionen als auch bei bloßen Einklingenschabern verwirklicht werden. Besonders günstig gestalten sich das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Anordnung in der Pressenpartie von Papier- und Kartonmaschinen, können mit Vorteil aber auch an anderen Stellen, wo ein Schaben erforderlich ist, eingesetzt werden. Die übrigen charakteristischen Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Anordnung gehen aus den beigefügten Patentansprüchen hervor, und weitere mit der Erfindung erzielbare Vorteile sind in der Beschreibung genannt.
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Erfindungsgemäße Lösungen, die jedoch von den folgend angeführten Ausführungsformen in keiner Weise beschränkt werden, sind nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1a und 1b allgemein den Stand der Technik und ein damit verbundenes Problem;
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2 das Beispiel einer Papiermaschinen-Pressenpartie;
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3 eine erfindungsgemäße Schaberklingenanordnung;
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4 eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaberklingenanordnung;
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5 eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaberklingenanordnung.
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2 zeigt eine vorteilhafte Einsatzstelle des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Papiermaschine. Mit dem vorgestellten Verfahren und der Anordnung erzielt man erhebliche Vorteile insbesondere in der Papiermaschinen- bzw. Kartonmaschinen-Pressenpartie 16, in der die durchzuleitende Bahn 32, unmittelbar aus der Siebpartie 17 kommend und vor Einlauf in die Trockenpartie 15, noch einen recht hohen Feuchtegehalt hat.
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Die Überführung der Papierbahn 32 vom Langsieb 34 der Siebpartie 17 in die Pressenpartie 16 erfolgt zum Beispiel durch Vakuumabnahme, d. h. mit einer Pick-up-Saugwalze 33, die zum Beispiel zonengesteuert sein kann. Von der Pick-up-Saugwalze 33 lässt sich die feuchte Papierbahn 32 leicht auf den Abnahmefilz 18.1 bringen, der auch als zweiter Pressfilz bezeichnet wird.
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Danach wird die Papierbahn 32, zwischen dem Abnahmefilz 18.1 und dem ersten Pressfilz 19.1 liegend, in den von der Pressen-Saugwalze 11 und deren gerillter Gegenwalze 35 gebildeten ersten Pressnip 41 geleitet, wo eine Entwässerung der Bahn durch den Abnahmefilz 18.1 hindurch erfolgt. Zwischen der Papierbahn 32 und der Gegenwalze 35 befindet sich dabei der erste Pressfilz 19.1.
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Der zweite Pressnip 42 wird zwischen der Saugwalze 11 und der Zentralwalze 10 gebildet. Von diesem zweiten Nip 42 wird die Papierbahn 32, vom Abnahmefilz 18.1 getragen, mit der Saugwalze 11 auf die Zentralwalze 10 der Presse übertragen, an deren im Vergleich zu dem groben Abnahmefilz 18.1 glatteren Bezug sie sich haftet. In dem Beispiel wird mit der Zentralwalze 10 und deren Gegenwalze 13 der dritte Pressnip 36 der Pressenpartie 16 gebildet. In diesem dritten Pressnip 36 wird die Papierbahn 32 zwischen den besagten Walzen 10; 13 dergestalt gepresst, dass zwischen der Gegenwalze 13 und der Papierbahn 32 der dritte Pressfilz 20.1 durch den Nip 36 geführt wird, der das beim Pressen im Nip 36 anfallende Wasser aufnimmt.
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Auf den besagten dritten Pressnip 36 kann neuerdings zum Beispiel eine vierte Presse 37 folgen, wo die Papierbahn 32 mit einer glatten Walze 12 gegen eine Rillenwalze 14 gepresst wird, wobei das Wasser aus der Papierbahn 32 in den vierten Pressfilz 21.1 übergeht.
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In der Pressenpartie 16 sind zumindest jene Walzen, die entweder direkt oder zum Beispiel über Filze indirekt mit der Papierbahn 32 in Berührung stehen, zwecks Sauberhaltens mit einer Schabevorrichtung ausgerüstet. Von der feuchten Papierbahn 32 geht im Wesentlichen im Bereich der Breite der Bahn 32 zum Beispiel auf die glatten Walzen zum Beispiel Faser- und sonstiges Feinmaterial über, das, wird es nicht abgeschabt, die Runability der Maschine beeinträchtigt. Die Probleme treten zum Beispiel in Form von Festhaften der Papierbahn 32 an den Walzen in Erscheinung, was fast ausnahmslos zu einem Bahnriss führt.
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2 zeigt Beispiele für mögliche Platzierungsstellen von Zweiklingen-Schabevorrichtungen 22, 24, die entweder zum Beispiel aus einem Doppelschaber mit gemeinsamem Halter oder aus zwei separaten Schaberklingen mit zum Beispiel jeweils eigenem Halter bestehen können. Auch Einklingenschaber 23 können an dafür passenden Stellen eingesetzt werden, wie zum Beispiel an der der Zentralwalze 10 zugeordneten Gegenwalze 13, wo zwischen Bahn 32 und Gegenwalze 13 der dritte Pressfilz 20.1 läuft.
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3 zeigt eine Ausführungsform einer das erfindungsgemäße Verfahren verwirklichenden Anordnung. Sie hat zwecks Sauberhaltens der Walze, wie zum Beispiel der besagten Zentralwalze 10, zwei Schaberklingen 22.1, 22.2, die zum Beispiel in je einem eigenen Klingenhalter (nicht dargestellt) befestigt sein können oder aber eine Doppelschaberkonstruktion (nicht dargestellt) bilden können. In der Doppelschaberkonstruktion befinden sich die Klingen 22.1, 22.2 in Wirklichkeit beträchtlich näher beieinander als hier gezeigt, so dass also der gegenseitige Abstand der dargestellten Klingen 22.1, 22.2 im Falle des besagten Doppelschabers 22 nicht zutrifft. Die Papierbahn 32 ist in 3 gezeigt, um die Breite jenes Walzenabschnittes 39.1 zu veranschaulichen, in dem die Bahn 32 mit der Walze 10 in Berührung steht.
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Das Sauberschaben der Walze 10 geschieht beim erfindungsgemäßen Verfahren im Wesentlichen über die Breite der Bahn 32, was dem Walzenabschnitt 39.1 entspricht. Der Bereich 39.1 kann im Wesentlichen den von der Papierbahn 32 direkt oder im Falle der Gegenwalze 13 indirekt durch den dritten Filz 20.1 hindurch an der Gegenwalze 13 gedeckten Bereich 39.1 umfassen. Die Randstellen des zu schabenden Walzenabschnittes 39.1 sind durch die Ränder 32.1 und 32.2 der Papierbahn 32 genau definiert.
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In der Anordnung dient die erste Schaberklinge 22.1 dazu, die Walze 10 zwecks Sauberhaltens in diesem besagten, der Breite der Bahn 32 entsprechenden Bereich 39.1 zu schaben. Die zweite Schaberklinge 22.2 dient dazu, die Walze 10 sowohl in dem vorgenannten mit der Papierbahn 32 in Kontakt stehenden Walzenabschnitt als auch in den wesentlich saubereren Randabschnitten 39.2, 39.3 zu schaben. Mit der Anordnung wird ein beträchtlich verbessertes Anliegen der Klingen 22.1, 22.2 an der Walze 10 und damit ein verbessertes Reinigungsergebnis erzielt.
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In 4 ist eine andere vorteilhafte Ausführungsform einer das erfindungsgemäße Verfahren verwirklichenden Anordnung gezeigt. Bei dieser Ausführungsform kann das Schaben zum Beispiel der Gegenwalze 13 im Falle nur einer Schaberklinge 23 dergestalt verwirklicht werden, dass im Wesentlichen an den den Rändern 32.1, 32.2 der Papierbahn 32 entsprechenden Stellen der Walze 13 die Schaberklinge 23 je einen Einschnitt 38.1 hat. Damit wird an der Klinge 23 eine flexible Entlastung bewirkt, die sowohl an dem mit der Papierbahn 32 durch den dritten Pressfilz 20.1 hindurch in Kontakt stehenden Walzenabschnitt 39.1 als auch an den Walzen-Randabschnitten 39.2, 39.3, die nicht über den dritten Pressfilz 20.1 mit der Papierbahn 32 in Berührung stehen, ein satter und gleichmäßiger Kontakt der Schaberklinge mit der Walze 13 erzielt.
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Da sich der Einschnitt 38.1 im Wesentlichen an der Stelle der Ränder 32.1, 32.2 der Papierbahn 32 befindet, kann sich kein schroffer Grat 40 bilden wie dies bei den dem Stand der Technik entsprechenden Lösungen, zum Beispiel bei der in 1 gezeigten Schaberlösung an der Klinge 23' der Fall ist. So ermöglichen die an den Randpartien der Klinge 23 ausgebildeten elastischen Entlastungsbereiche 23.2, 23.3 der sich abnutzenden Klinge 23 in ihrem mittleren Bereich 23.1 ein wesentlich besseres Anliegen an der Walze als bei der dem Stand der Technik gemäßen, sich bis zu den Enden der Walze 10 erstreckenden einheitlichen Klingenkonstruktion 23' in 1.
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Der Einschnitt kann an der Stelle der Ränder 32.1, 32.2 der Papierbahn 32 parallel zu dieser, in den Entlastungsbereichen 23.2, 23.3 der Klinge 23 außerhalb der Papierbahnbreite auch parallel zum Klingenhalter 28 angebracht werden. Der Einschnitt 38.2 befindet sich dabei bevorzugt an der Basis der Schaberklinge 23, im Wesentlich nahe ihres Halters 28, und erstreckt sich von den Seitenkanten der Klinge 23 bis in einen gewissen Abstand von den Rändern 32.1, 32.2 der Papierbahn 32.
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In 5 ist eine dritte vorteilhafte Ausführungsform einer das erfindungsgemäße Verfahren verwirklichenden Anordnung gezeigt. Bei dieser Ausführungsform ist an dem genau begrenzten Walzenabschnitt 39.1 eine eigene Klinge 23.1 in einem (nicht dargestellten) eigenen Klingenhalter angeordnet. Für die außerhalb der Bahn 32 befindlichen Walzenabschnitte 39.2, 39.3 sind eigene separate Randschaber 23.2, 23.3 vorhanden, die die Walze 13 sowohl an den außerhalb der Bahn 32 befindlichen Abschnitten 39.2, 39.3 sowie auch eine gewisse Strecke von den Bahnrändern 32.1, 32.2 zur Walzenmitte hin sauberschaben. Die besagte Strecke kann bevorzugt zum Beispiel in der Größenordnung der eingestellten Schwingungsweite der Oszillation, das heißt bei 2 bis 20 mm liegen.
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In 2 ist eine vorteilhafte Ausführungsform zum Ausrichten der Papierbahn 32 auf den besagten genau begrenzten Walzenabschnitt 39.1 der Zentralwalze 10, der zum Beispiel mit der in 3 gezeigten vorteilhaften Ausführungsform sauber geschabt wird, dargestellt. Zum Ausrichten ist im Maschinenraumkeller 29 unter der Pressenpartie 16 zum Beispiel eine Laseranzeigevorrichtung 30 installiert. Ist der von dieser Vorrichtung 30 erzeugte Laserstrahl 31 auf dem Bezug der Walze 10 zu sehen, so wird die Klinge 22.1 des Schabers 22 unter Berücksichtigung eventueller Oszillation so eingestellt, dass sie der gewünschten Breite der Papierbahn 32 entspricht.
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An Hand des Strahls 31 werden die Ränder der Klinge 22.1 und deren gegenseitiger Abstand und ihre Position bestimmt, und auf Grund der erhaltenen Werte wird gemäß den Randstellen der Klinge 22.1 die Breite der Bahn 32 zum Beispiel mit den Randspritzrohren der Siebpartie 17 wesentlich größer als die Breite der den besagten Walzenabschnitt 39.1 sauberschabenden Klinge 22.1 eingestellt. Danach wird mit den Saugzonen der Pick-up-Saugwalze 33 der Siebpartie 17 die Breite der Bahn 32 so eingestellt, dass die in die Pressenpartie 16 laufende Papierbahn 32 in ihrer Breite genau der Breite der Klinge 22.1 des Schabers 22 entspricht und außerdem genau auf den von der besagten Klinge 22.1 geschabten Walzenabschnitt 39.1 ausgerichtet ist. Die von der Siebpartie kommenden ungleichmäßigen Ränder der Bahn 32 werden mit der besagten Anordnung in einen im Keller 29 angeordneten Stofflöser (nicht dargestellt) abgeworfen. Von jenen Walzenbereichen der Pick-up-Saugwalze 33, die unter Vakuum stehen, wandert die Papierbahn 32, vom Abnahmefilz 18.1 gestützt, weiter in die Pressenpartie 16. Auch andere Ausrichtungsverfahren als das hier beschriebene können vorteilhaft zur Anwendung gebracht werden.
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Weil beim erfindungsgemäßen Verfahren und bei der dieses verwirklichenden Anordnung die Klingen über ihre gesamte Breite im Wesentlichen gleichmäßig abgenutzt werden, bildet sich bei ihnen an den den Papierbahnrändern entsprechenden Klingenstellen kein Grat wie das bei den dem Stand der Technik entsprechenden Lösungen der Fall ist. Dadurch besteht auch die Möglichkeit, die Oszillation der Schaberklinge wesentlich verkürzt und weniger oft durchzuführen oder sogar völlig wegzulassen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung kann die Oszillation der Klinge 22.1 so eingerichtet werden, dass sie im Wesentlichen die Breite der Bahn 32 deckt, wobei dann die Klinge 22.1 wesentlich schmäler als die Bahn 32 ist. Beträgt die Gesamtschwingungsweite der Oszillation zum Beispiel 16 mm, so ist die Klinge 22.1, befindet sie sich in Bahnmitte, an ihren Enden je 8 mm kürzer als die Papierbahn 32 breit ist. Als effektive Schwingungsweite der Oszillation können zum Beispiel 2 bis 10 mm (bei Tissuepapiermaschinen 5 bis 20 mm) gewählt werden. Dabei entspricht die effektive Breite der Klinge 22.1 dann im Wesentlichen der Breite der Bahn 32.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Anordnung sind nicht auf einen bestimmten Schabertyp beschränkt. Sie können vorteilhaft ebensogut zum Beispiel in Verbindung mit Doppelschabern, wo also mit zwei Klingen im gleichen Halter gearbeitet wird, wie auch in Schaberlösungen mit zwei getrennt hintereinander angeordneten Klingen oder mit nur einer Klinge eingesetzt werden. Klingenwerkstoffe sind zum Beispiel Glasfaser, Carbonfaser, Kunststoffe, Verbundstoffe und Stahl, wenn beim Schaben mit Oszillation gearbeitet wird. Die Montage der Klinge kann beim erfindungsgemäßen Verfahren und bei der erfindungsgemäßen Anordnung entweder manuell oder automatisch erfolgen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Anordnung erzielt man im Vergleich zum Stand der Technik erhebliche Vorteile u. a. in Form wesentlich leichterer Bahnaufführung. Auch die Lebensdauer der Klingen kann damit wesentlich erhöht werden, weil ja deren Abnutzung bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in den einzelnen Bereichen wesentlich gleichmäßiger erfolgt. Pilotversuche ergaben, dass bei Einsatz der erfindungsgemäßen Anordnung die Klingenabnutzung in sieben Tagen nur ca. 35 mm betrug.