DE10224079B3 - Verfahren und Vorrichtung zum aufeinander folgenden Eintragen von Schussfäden in das Webfach einer Webmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum aufeinander folgenden Eintragen von Schussfäden in das Webfach einer Webmaschine Download PDFInfo
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Abstract
Beim Eintragen eines Schussfadens in ein zu bildendes Gewebe 10 läuft der Schussfaden 9 von einer Spule 1 über einen Vorspuler 2 und eine Hauptdüse 3 über eine Trenneinrichtung 4 in das durch die Kettfäden 8 gebildete Webfach, wo er durch das Webblatt 7 angeschlagen wird. Der eingetragene Teil 9a des Schussfadens wird mittels der Trenneinrichtung 4 abgetrennt. Die Trenneinrichtung 4 ist durch einen unabhängigen Antrieb 5 betätigt, der sein Steuersignal von einem Rechner 6 erhält. Vor der Hauptdüse 3 ist eine Messeinrichtung 12 angeordnet, die den Zeitpunkt ermittelt, an dem der Bereich 9a des Schussfadens vom übrigen Schussfaden 9 abgetrennt wird. Eine Überwachungseinrichtung 11 überprüft, wie gleichmäßig die Kante des gebildeten Gewebes 10 ausgebildet ist. Signalleitungen 13a und 13b verbinden die Messeinrichtung 12 und die Überwachungseinrichtung 11 mit dem Rechner 6. Aufgrund der Angaben über die Gleichmäßigkeit der gebildeten Gewebekante kann der Rechner 6 den Zeitpunkt zum Ansteuern des Antriebs 5 für die Trenneinrichtung 4 ändern. Die Änderung erfolgt in der Weise, dass gleichbleibend eine gleichmäßige Gewebekante ausgebildet wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum aufeinander folgenden Eintragen von Schussfäden in das Webfach einer Webmaschine, bei dem jeder von einem Vorrat abgezogene Schussfaden mittels Blasluft eingetragen und erst nach dem Eintragen und nach dem Blattanschlag abgetrennt wird, wobei der Zeitpunkt des Abtrennens durch signalabhängiges Ansteuern der Trenneinrichtung veränderbar ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum aufeinander folgenden Eintragen von Schussfäden in das Webfach einer Webmaschine, insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
- Ein Verfahren dieser Art ist bekannt und geht aus der
EP 0 284 766 B1 hervor. Wie allgemein bekannt ist, wird bei Luftdüsenwebmaschinen der Schussfaden von einer Vorratsspule über einen Vorspuler der Hauptdüse zugeführt. Mittels des Luftstroms, der durch die Hauptdüse hindurch geht, wird der Schussfaden in das Webfach der Webmaschine eingetragen. Sobald der Schussfaden ordnungsgemäß eingebracht ist und aus der der Hauptdüse gegenüberliegenden Gewebekante vorsteht, wird das Webblatt angeschlagen und unmittelbar danach der Schussfaden von dem Vorrat abgetrennt. Hierzu ist zwischen der Hauptdüse und der dieser benachbarten Gewebekante eine Trenneinrichtung angeordnet. Das außerhalb des Gewebes befindliche, mit der Vorratsspule in Verbindung bleibende Ende des Schussfadens wird in der Hauptdüse mittels Halteluft gehalten, bis der nächste Schusseintrag erfolgt. - Nach dem Vorschlag gemäß der
EP 0 284 766 B1 wird die Trenneinrichtung von einem eigenen, regelbaren Antrieb betätigt, der vom Hauptantrieb der Webmaschine unabhängig ist. Die Trenneinrichtung kann beispielsweise durch einen elektrischen Schrittmotor angetrieben sein, der seine Steuersignale seinerseits von einem Rechner erhält. Dadurch kann die Trenneinrichtung rechnergesteuert zu unterschiedlichen Zeitpunkten betätigt werden, oder die Betätigung kann auch aufgehoben werden, so dass der eingetragene Schussfaden nicht abgetrennt wird. Mit der bekannten Vorrichtung werden unterschiedliche Webdaten berücksichtigt. Es ist nämlich bekannt, dass der optimale Zeitpunkt für das Abtrennen von der verwendeten Art des Schussfadens abhängt, außerdem auch vom Webzyklus, dem Webmuster, dem Betriebszustand der Webmaschine und dem Verlauf des Webfadens im Webfach. Diese Einflussgrößen werden als sogenannte Webparameter dem Rechner eingegeben, der daraus ein Steuersignal für den Antrieb der Trenneinrichtung bildet und auf diese Weise den genauen Zeitpunkt bestimmt, an dem die Trenneinrichtung betätigt wird. Wenn mittels eines Schussfadenwächters ein fehlerhafter Einschuss festgestellt wird, kann die Trenneinrichtung auch daran gehindert werden, den Schussfaden zu durchtrennen, damit der fehlerhafte Schussfaden entfernt werden kann. Der hierzu erforderliche Schussfadenwächter ist an der der Hauptdüse gegenüberliegenden Gewebekante vorgesehen. - Eine andere bekannte Vorrichtung zum Eintragen eines Schussfadens, die in der
EP 0 953 664 A1 beschrieben und dargestellt ist, bezieht sich auf Webmaschinen, bei denen der Schussfaden mittels eines Bringergreifers und Holergreifers in das Webfach eingetragen wird. Bei dieser Einrichtung ist die Trenneinrichtung für den Schussfaden ebenfalls unabhängig vom Webmaschinenantrieb steuerbar und mit einer Halteeinrichtung verbunden. Halte- und Trenneinrichtung werden in Abhängigkeit von einem Signal gesteuert, das nach Maßgabe der gemessenen Fadenzugkraft gebildet wird. Hierzu ist auf der Eintragsseite ein besonderer Sensor vorgesehen. Die Trenneinrichtung soll also erst dann tätig werden, wenn die Zugkraft des Schussfadens einen bestimmten Wert erreicht hat, der weder zu hoch, noch zu gering sein darf. Mit dieser Steuerung soll der Nachteil ausgeglichen werden, dass die Fadenklemmen der Bringergreifer je nach der Art des Schussfadens unterschiedlich wirksam sind, wodurch sich Fadenverlierer und Gewebefehler ergeben können. - Des weiteren sind, um auf der Auszugseite im wesentlichen gleichbleibend überstehende Fadenenden zu erzielen, zwei Sensoren zur Überwachung der Schussslängen angeordnet. Mit oder ohne der Sensoren kann ein Regelkreis vorgesehen sein, um anhand des Schnittzeitpunktes und der Sensorsignale die Position zum Öffnen der Fadenklemme des Holergreifers zu steuern.
- Die Vorrichtung gemäß der
EP 0 953 664 A1 erfordert u.a., dass ein absoluter Messwert der Zugspannung im Schussfaden ermittelt wird. Methoden zur Ermittlung der mechanischen Zugspannung des Schussfadens im laufenden Webbetrieb sind bereits bekannt. Im Hinblick auf die immer höheren Drehzahlen der Webmaschinen kommt der Messung der Zugspannung auch eine immer größere Bedeutung zu, weil damit die mechanischen Eigenschaften des Schussgarns weitgehend ausgenutzt werden können. Es ist jedoch verhältnismäßig aufwendig, die Zugspannung des Schussfadens im laufenden Betrieb exakt zu bestimmen. - Bei Verfahren und Vorrichtungen der eingangs zuerst genannten Art, auf die sich die Erfindung bezieht, besteht der Nachteil, dass der Auslösezeitpunkt der Trenneinrichtung nicht in jedem Fall dem tatsächlichen Trennzeitpunkt entspricht. Es kommt also vor, dass der Zeitpunkt des Abtrennens von dem gewünschten, theoretisch eingestellten Wert abweicht. Das kann daran liegen, dass die Schussfäden im Bereich der Trenneinrichtung in unterschiedlichen Lagen angeordnet sind, entsprechend den räumlich nebeneinander und übereinander angeordneten Hauptdüsen. Ferner kann die räumlich oft sehr komplizierte Fadenführung im Bereich der Trenneinrichtung Anlass zu den genannten Abweichungen sein. Weitere Ursachen können in der Art des Schussgarns und auch darin begründet sein, dass der Antrieb der Trenneinrichtung elektromechanischen Schwankungen oder Drehzahlschwankungen unterliegt. Ferner ist mit dem Verschleiß der die Trenneinrichtung bildenden Schere zu rechnen. Diese Ursachen können sich im laufenden Webbetrieb auch ändern und Schwankungen unterliegen.
- Wenn der Zeitpunkt, an dem der eingetragene Schussfaden von dem Vorrat abgetrennt wird, von dem theoretisch wünschenswerten Zeitpunkt abweicht oder im Betrieb schwankt, so kann das zu Schwierigkeiten in der Kantenbildung des Gewebes führen. Die Gewebekante kann ungleichmäßig werden, was bei Geweben mit Einlegekanten besonders stark auffällt. Deshalb besteht der Wunsch, im laufenden Webbetrieb den Zeitpunkt des Abtrennens zu ermitteln, zur Anzeige zu bringen und so weit wie möglich konstant zu halten.
- Es ist daher das Ziel der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem auf möglichst einfache, aber zuverlässige Weise im laufenden Webbetrieb der für ein optimales Webergebnis erforderliche Zeitpunkt der Schussfaden-Abtrennung eingestellt und eingehalten wird.
- Dieses Ziel wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass der Zeitpunkt ermittelt wird, an dem ein mit einem ersten Schusseintrag eingetragener Schussfaden abgetrennt wird, und auf der Grundlage dieses Wertes sowie nach Maßgabe des hierbei erzielten Webergebnisses das Signal zum Ansteuern der Trenneinrichtung für den oder die anschließenden Schußeinträge gebildet wird.
- Unter dem „Webergebnis" ist hierbei in erster Linie die ordnungsgemäße, d.h. vor allem gleichmäßige Ausbildung der Gewebekanten zu verstehen.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren hat die Fachperson, welche die Webmaschine bedient, die Möglichkeit, die Trenneinrichtung der Webmaschine auf einen ersten Wert einzustellen, der auf Grund theoretischer Überlegungen und praktischer Vorversuche zu dem besten möglichen Webergebnis, das heißt vor allem, zu einer besonders gleichmäßigen Ausbildung der Gewebekante führen müsste. Zeigt dann das praktisch erzielte Ergebnis, dass die erste Einstellung nicht das gewünschte Ergebnis erbracht hat, weil der tatsächlich zustande kommende Zeitpunkt des Abtrennens von dem theoretisch angestrebten Zeitpunkt abgewichen ist, so kann dieser Zeitpunkt für die folgenden Schussfäden vor- oder zurückverlagert werden, indem die Trenneinrichtung mit einem geänderten Signal angesteuert wird, das dem nunmehr angestrebten Zeitpunkt entspricht. Der Zustand der Gewebekante, der sich nach der Signaländerung einstellt, wird zeigen, ob die getroffene Annahme richtig war. Das Verfahren kann in mehreren Stufen wiederholt oder ständig durchgeführt werden, bis ein Gewebe mit gleichbleibend regelmäßig ausgebildeter Gewebekante und auch sonst verbesserten Webeigenschaften die Webmaschine verlässt.
- Da die kontinuierliche Überwachung der Gewebekante mit optischen Messmethoden im laufenden Betrieb leicht möglich ist, kann das Verfahren selbsttätig ablaufen. Auch der Zeitpunkt, an dem ein erster Schussfaden von dem Vorrat abgetrennt wird, kann mit optischen Methoden selbsttätig und zuverlässig ermittelt werden. Es reicht hierzu die optische Überwachung eines Bereiches zwischen der Trenneinrichtung und dem Webfach, den der später abzutrennende Schussfaden durchläuft.
- Besonders bevorzugt wird es jedoch nach einer ersten vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, dass der Zeitpunkt des Abtrennens ermittelt wird, indem der Zeitpunkt festgestellt wird, an dem sich die mechanische Zugspannung im Schussfaden als Folge des Abtrennens sprunghaft ändert. Die bekannten Methoden zur Messung der Zugspannung im Schussfaden brauchen hier also nur insoweit angewandt werden, als der verhältnismäßig leicht zu erfassende Zeitpunkt festzuhalten ist, an dem die Zugwirkung des mittels des Webblatts angeschlagenen eingebrachten Schussfadens aufhört und der mit der Vorratspule in Verbindung bleibende Teil des Schussfadens nur noch unter dem Einfluss der Halteluft steht, die das Fadenende in der Hauptdüse hält, bis der nächste Schusseintrag erfolgt. Es ist also nicht nötig, in aufwendiger Weise einen exakten Absolutwert der Zugspannung zu ermitteln.
- Vorteilhaft wird die mechanische Zugspannung an demjenigen Bereich des Schussfadens erfasst, der sich zwischen dem Vorspuler und der Hauptdüse befindet. Diese Messstelle führt zu einer besonders hohen Messgenauigkeit, weil sie der Trennungsstelle am nächsten liegt und frei von Störeinflüssen ist.
- Zur Ermittlung der mechanischen Zugspannung im Schussfaden können im wesentlichen alle bekannten Verfahren auch im vorliegenden Fall herangezogen werden. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die laufende Messung der Zugspannung in bekannter Art und Weise z.B. mittels Piezoelementen erfolgt. Diese Messmethode hat im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren den Vorzug einer besonderen Wirtschaftlichkeit/Genauigkeit.
- Die das Ziel der Erfindung erreichende Vorrichtung, die insbesondere zur Durchführung des bisher beschriebenen Verfahrens vorgesehen ist, dient ebenfalls zum aufeinander folgenden Eintragen von Schussfäden in das Webfach einer Luftdüsenwebmaschine. Sie besteht aus einer Vorrichtung mit mindestens einer Hauptdüse, mit einer Trenneinrichtung, die einen signalgesteuerten, vom Antrieb der Webmaschine unabhängigen Antrieb aufweist, mit einer Messeinrichtung zum Erfassen des Zeitpunktes, an dem der in das Webfach eingetragene Teil eines Schussfadens von einem Vorrat abgetrennt wird und mit einem Rechner, der nach Maßgabe von in den Überwachungseinrichtungen und in der Messeinrichtung gebildeten Signalen ein korrigiertes Steuersignal bildet und an den Antrieb der Trenneinrichtung abgibt, derart, dass die Trenneinrichtung bei dem oder den anschließenden Schussvorgängen zu einem veränderten Zeitpunkt angesteuert wird.
- Eine vorteilhafte Weiterbildung dieser Vorrichtung bezieht sich auf die Überwachungseinrichtungen für den Zustand des erzeugten Gewebes und besteht in einem Kantendetektor, der den Zustand an der der Hauptdüse gegenüberliegenden Gewebekante erfasst. Beispielsweise durch optische Messungen kann ein derartiger Kantendetektor leicht feststellen, ob das erzeugte Gewebe mit einer wirklich gleichmäßig ausgebildeten Kante versehen ist. Das Ergebnis dieser Messung gibt der Kantendetektor sodann an den Rechner weiter, der nach Maßgabe dieser Messung gegebenenfalls ein korrigiertes Steuersignal bildet und die Ansteuerung der Trenneinrichtung zu einem veränderten Zeitpunkt veranlasst.
- Vorteilhaft besteht die Messeinrichtung zum Erfassen der Schussfadentrennung gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung aus einem Detektor, der den Zeitpunkt erfasst, an dem sich die mechanische Zugspannung im Schussfaden als Folge des Abtrennens sprunghaft ändert. Der in das Webfach eingebrachte Schussfaden wird nämlich erst dann getrennt, wenn das Webblatt zum Anschlag gebracht ist und den Schussfaden somit festhält. Ein derart eingebrachter Schussfaden steht unter einer erheblichen Zugspannung, die aber schlagartig verringert wird, so bald der Schussfaden an der Einbringseite des Webfachs abgetrennt wird. Der noch mit der Vorratspule in Verbindung bleibende Teil des Schussfadens steht danach nur noch unter dem Einfluss der Halteluft, die das Fadenende in der Hauptdüse hält, bis der nächste Schusseintrag erfolgt. Es kommt also nicht darauf an, den exakten Absolutwert der Fadenspannung zu ermitteln.
- Eine vorteilhafte Stelle zur Anordnung der Messeinrichtung zum Erfassen der Schussfadentrennung ist die Stelle unmittelbar vor der Hauptdüse, gesehen in Fadenlaufrichtung. Diese Stelle ist einerseits zu Messungen noch gut zugänglich, andererseits aber nahe der Trennstelle des Schussfadens, so dass hier mit guten Messergebnissen und noch konstruktiv einfach zu bewerkstelligenden Einbauverhältnissen gearbeitet werden kann.
- Die Erfindung wird anschließend anhand der einzigen Zeichnungsfigur noch näher erläutert.
- In der einzigen Figur ist mit 1 eine Spule bezeichnet, auf der sich der Vorrat des Schussfadens befindet. In Laufrichtung des Schussfadens
9 gesehen, folgen anschließend der Vorspuler2 , die Hauptdüse3 und die Trenneinrichtung4 . Diese ist durch einen Antrieb5 angetrieben, der vom zentralen Antrieb der Webmaschine unabhängig ist. Im allgemeinen handelt es sich um einen elektrischen Antriebsmotor, der durch einen Rechner6 angesteuert wird. Mit8 sind die Kettfäden des zu bildenden Gewebes10 bezeichnet, wobei das Webblatt7 zum Anschlagen des neu in das Gewebe eingeführten Teils9a des Schussfadens9 an das bereits gebildete Gewebe10 dient. Mit11 ist eine Überwachungseinrichtung bezeichnet, die laufend z.B. wenigstens eintragseitig oder auszugseitig des Webfaches überprüft, wie gleichmäßig die der Hauptdüse3 gegenüberliegende Gewebekante ausgebildet ist. - Zwischen dem Vorspuler
2 und der Hauptdüse3 befindet sich die Messeinrichtung12 , die mittels einer Signalleitung13a mit dem Rechner6 verbunden ist. Eine weitere Signalleitung13b dient dazu, Signale, die von der Überwachungseinrichtung11 ausgehen, gleichfalls an den Rechner6 zu übertragen. - Mit der Messeinrichtung
12 wird die mechanische Zugspannung in dem Schussfaden9 laufend gemessen. Eine derartige Messeinrichtung arbeitet nach dem Prinzip z.B. eines Piezoelementes, eine nähere Beschreibung ist nicht erforderlich, weil derartige Messeinrichtungen dem Fachmann geläufig sind. Dasselbe gilt für die Trenneinrichtung4 , weil dem Fachmann diese z. B. in Form eines rotierenden Messers oder einer Schere geläufig sind, die aus einem stationären und einem beweglich angetriebenen Teil bestehen kann. Entscheidend ist allein, dass der Antrieb der Schere zu einem exakt wählbaren Zeitpunkt angesteuert werden kann, so dass der hindurchlaufende Schussfaden abgetrennt wird. - Das Prinzip der Erfindung ist nicht auf das Eintragen eines einzigen Schussfadens begrenzt. Die beschriebene Vorrichtung kann in der üblichen Weise auch räumlich nebeneinander und übereinander angeordneter Hauptdüsen in Mehrfachanordnung umfassen, so dass unterschiedliche Lagen von Schussfäden durch die Trenneinrichtung hindurchgeführt werden.
- Die beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt: Der von der Spule
1 ablaufende Schussfaden9 wird durch die Hauptdüse3 durchgeführt und mittels Druckluft zwischen die Kettfäden8 des Webfachs eingeführt, bis er an der gegenüberliegenden Kante des gebildeten Gewebes10 wieder heraustritt. Zugleich wird das Webblatt7 in dem Webfach zum Anschlag gebracht und hält somit den eingebrachten Teil9a des Schussfadens fest. Nunmehr tritt die Trenneinrichtung4 in Tätigkeit, weil ihr Antrieb5 durch einen am Rechner6 vorliegenden Signal angesteuert wird. Dieser Vorgang kann auch mehrere Male wiederholt werden, ohne dass das am Rechner6 vorliegende Signal geändert wird. - Zugleich erfasst aber die Überwachungseinrichtung
11 z.B. an der der Hauptdüse3 gegenüberliegenden Gewebekante ständig den Zustand der gebildeten Gewebekante. Ergibt sich hierbei, dass die Gewebekante zu ungleichmäßig ausgebildet ist oder sonstige Mängel aufweist, so gibt die Überwachungseinrichtung11 über die Signalleitung13b ein Signal an den Rechner6 . - Bei jedem Trennvorgang hat die Messeinrichtung
12 inzwischen den Zeitpunkt festgehalten, an dem der in das Webfach eingeführte Teil9a des Schussfadens9 , also das eingeführte Ende, von dem Schussfaden9 abgetrennt worden ist. Der in das Webfach eingeführte Teil9a erzeugt infolge der verschiedenen Umlenkstellen beim Durchlaufen der Trenneinrichtung und insbesondere nach dem Anschlagen des Webblattes7 eine erhebliche Zugspannung, die mittels der Messeinrichtung12 erfasst wird. Nach dem Abtrennen des Teils9a wird diese Zugspannung schlagartig sehr viel geringer, weil das noch mit der Spule1 in Verbindung stehende Ende des Schussfadens9 , das sich in der Hauptdüse3 befindet, danach nur noch von der Halteluft gehalten ist, bis der nächste Schusseintrag erfolgt. Dieser schlagartige Rückgang der Fadenspannung kann messtechnisch sehr gut ermittelt werden und bildet die Grundlage für ein Korrektursignal, das von dem Rechner6 nach Maßgabe des Signals über den Zustand der Gewebekante gebildet wird. Aufgrund der eingeführten Signale und der vorliegenden Webdaten für das herzustellende Gewebe wird ein geändertes Auslösesignal gebildet und an den Antrieb5 abgegeben. Die Trenneinrichtung4 wird infolgedessen bei der nächsten Eintragung eines Schussfadens zu einem geänderten Zeitpunkt angesteuert. Der Vorgang kann so lange wiederholt werden, bis die Gewebekante an der Austrittsseite des Schussfadens gleichbleibend gleichmäßig ist. - In die Überwachung können auch andere Eigenschaften des gebildeten Gewebes einbezogen werden.
- Das erfinderische Verfahren und die Vorrichtung sind dann besonders wertvoll, wenn mehrere Schussfäden gleichzeitig eingeführt und gemeinsam abgetrennt werden. Da der Schneidvorgang sich über die räumlich über- oder nebeneinander angeordneten Schussfäden erstreckt und mit endlicher Geschwindigkeit abläuft, ist es unvermeidlich, dass die einzelnen Schussfäden zu unterschiedlichen Zeitpunkten von ihrem Vorrat getrennt werden. Es muss daher ein Mittelwert für das Ansteuern der Trenneinrichtung gesucht werden, der dann erreicht ist, wenn die Gewebekante gleichmäßig wird und auch sonst befriedigende Messergebnisse vorliegen. Das ist mit der Messung allein schon an einem einzigen Schussfaden mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung zu erzielen.
-
- 1
- Spule (Vorrat)
- 2
- Vorspuler
- 3
- Hauptdüse
- 4
- Trenneinrichtung
- 5
- Antrieb
- 6
- Rechner
- 7
- Webblatt
- 8
- Kettfaden
- 9
- Schussfaden,
- 9a
- eingetragener Teil
- 10
- Gewebe, Ware
- 11
- Überwachungseinrichtung
- 12
- Messeinrichtung
- 13a,b
- Signalleitungen
Claims (8)
- Verfahren zum aufeinander folgenden Eintragen von Schussfäden in das Webfach einer Webmaschine, bei dem jeder von einem Vorrat abgezogene Schussfaden mittels Blasluft eingetragen und erst nach dem Eintragen und nach dem Blattanschlag abgetrennt wird, wobei der Zeitpunkt des Abtrennens durch signalabhängiges Ansteuern der Trenneinrichtung veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt ermittelt wird, an dem ein mit einem ersten Schusseintrag eingetragener Schussfaden abgetrennt wird, und auf der Grundlage dieses Wertes sowie nach Maßgabe des hierbei erzielten Webergebnisses das Signal zum Ansteuern der Trenneinrichtung für den oder die anschließenden Schußeinträge gebildet wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitpunkt des Abtrennens ermittelt wird, indem der Zeitpunkt festgestellt wird, an dem sich die mechanische Zugspannung im Schussfaden als Folge des Abtrennens sprunghaft ändert.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Zugspannung im Schussfaden an demjenigen Bereich des Schussfadens erfasst wird, der sich zwischen dem Vorspuler und der Hauptdüse befindet.
- Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Zugspannung durch vorzugsweise ein Piezoelement erfasst wird.
- Vorrichtung zum aufeinander folgenden Eintragen von Schussfäden in das Webfach einer Luftdüsenwebmaschine, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit mindestens einer Hauptdüse (
3 ), mit einer Trenneinrichtung (4 ), die einen signalgesteuerten, vom Antrieb der Webmaschine unabhängigen Antrieb (5 ) aufweist, mit Überwachungseinrichtungen für den Zustand des erzeugten Gewebes (10 ), mit einer Messeinrichtung (12 ) zum Erfassen des Zeitpunktes, an dem der in das Webfach eingetragene Teil (9a ) eines Schussfadens (9 ) von einem Vorrat (1 ) abgetrennt wird, und mit einem Rechner (6 ), der nach Maßgabe von in den Überwachungseinrichtungen und in der Messeinrichtung (12 ) gebildeten Signalen ein korrigiertes Steuersignal bildet und an den Antrieb (5 ) der Trenneinrichtung (4 ) abgibt, derart, dass die Trenneinrichtung (4 ) bei dem oder den anschließenden Schussvorgängen zu einem veränderten Zeitpunkt angesteuert wird. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zu den Überwachungseinrichtungen ein Kantendetektor (
11 ) gehört, der den Zustand an der der Hauptdüse (3 ) gegenüberliegenden Gewebekante erfasst. - Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch eine Messeinrichtung (
12 ) zum Erfassen der Schussfadentrennung, die den Zeitpunkt erfasst, an dem sich die mechanische Zugspannung im Schussfaden als Folge des Abtrennens sprunghaft ändert. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (
12 ) zum Erfassen der Schussfadentrennung in Fadenlaufrichtung unmittelbar vor der Hauptdüse (3 ) angeordnet ist.
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