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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Mikro- und
Nanoteilchenfester Substanzen durch aufbauende Mikronisation mittels
Auflösung
und Ausfällung
sowie die Anwendung dieser kleinen Teilchen.
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In der Pharmazie stellt sich im Rahmen
der Entwicklung neuer Arzneistoffe vor allem in den letzten Jahren
häufig
die Problematik, dass die von den chemischen Entwicklungsabteilungen
entwickelten Arzneistoffe eine sehr geringe Wasserlöslichkeit,
bis hin zu einer Wasserunlöslichkeit
aufweisen. Dies kann die Bioverfügbarkeit
des Wirkstoffs bzw. der Wirkstoffe einer Arzneistoffzubereitung
limitieren. Beispielsweise trat diese Problematik bei der Entwicklung
von Arzneistoffen gegen die Immunschwächekrankheit AIDS auf, wo therapeutisch
sinnvolle Arzneistoffe aufgrund ihrer zu geringen Bioverfügbarkeit
zum Scheitern verurteilt waren. Durch eine Reduktion der Kristallgröße lässt sich
aufgrund der gleichzeitig damit verbundenen Erhöhung der spezifischen Oberfläche die
Auflösungsgeschwindigkeit erhöhen. Allerdings
entstehen bei den herkömmlichen
Zerkleinerungsverfahren (= abbauende Mikronisierung) hydrophobe
Bruchkanten und elektrostatisch aufgeladene, energiereiche Bereiche.
Dies führt zu
Nachteilen, die das Handling der Substanzen sowie ihre Verarbeitbarkeit
negativ beeinflussen. Auch wird die Freisetzungsgeschwindigkeit
nicht in dem Maße
gesteigert, wie es durch die Vergrößerung der Oberfläche zu erwarten
wäre, da
häufig
eine schlechte Benetzbarkeit gegeben ist, die zu einer Flotation führt. Zerkleinerungsverfahren
führen
häufig
zu einer breiten Partikelgrößenverteilung,
so dass die gewünschte
Kristallgröße anschließend durch
Fraktionierung gewonnen muss werden, was kein wirtschaftliches Verfahren
darstellt. Dies ist beispielsweise bei einer Mikronisation mittels
einer Luftstrahlmühle
der Fall. Dieser Nachteil wird auch in Lehrbüchern der Pharmazeutischen
Technologie beschrieben (R.H. Müller
in R.H. Müller,
G.E. Hildebrand, Moderne Arzneiformen, WVG 1997, S. 274) In einem weiteren Übersichtsartikel,
der die Mikronisation durch Mahlprozesse beschreibt, bezeichnet
Parrot die Zerkleinerung mittels Gasstrahlmühlen als "ineffektiv" (Parrot,
E.L., 1990. Comminution. In: Swarbrick, J., Boylan, J.C. (Hrsg.),
Encyclopaedia of Pharmaceutical Technology, Bd. 3, Marcel Dekker
Inc., New York, S. 101 – 121).
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Im Bereich der Farbstoffchemie spielt
die Kristallgröße ebenfalls
eine wichtige Rolle. So sind beispielsweise Dispersionen mit grobkristallinem
Beta-Carotin nicht gefärbt.
Zur Erzielung einer Färbung sind
kolloidale Systeme erforderlich.
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Die Mikronisierung durch Zerkleinerung
von schwerlöslichen
Arzneistoffen stellt eine vielfach angewandte Methode zur Erhöhung der
Lösungsgeschwindigkeit
dar. Der in der Pharmazie weit verbreitete Weg zur herstellung kleiner
Teilchen ist die Zerkleinerung mittels diverser Mühlen. Allerdings
führt ein
solches Verfahren unter anderem aufgrund der Ausbildung energiereicher
lipophiler Bruchkanten nicht zu den gewünschten optimalen Produkten.
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Häufig
tritt als Problem eine Flotation auf, die eine erheblich Wirkstoffauflösung behindert.
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An pharmazeutische Zubereitungen,
wie beispielsweise Tabletten, Dragees oder auch Zubereitungen in
Kapseln, flüssige
Arzneiformen (Suspensionen und Emulsionen) oder auch Arzneiformen
zur pulmonalen Anwendung, werden von Seiten der Hersteller, der
Patienten, aber auch der Kostenträger im Gesundheitswesen zahlreiche
Anforderungen gestellt:
- – Um die Einnahme durch den
Patienten zu erleichtern und damit die Akzeptanz durch den Patienten
(= Patienten-Compliance)
zu erhöhen,
sollten Tabletten möglichst
klein sein. Dies bedeutet, dass eine optimale Tablettenrezeptur
einen möglichst
hohen Wirkstoffanteil aufweisen sollte.
- – Auf
der anderen Seite ist durch die Erhöhung des Wirkstoffanteiles
in einer pharmazeutischen Zubereitung eine ökonomischere Herstellung durch
Einsparungen an Hilfsstoffen möglich.
- – Um
den enthaltenen Wirkstoff dem Körper
effizient zuführen
zu können,
sollte die Zubereitung so konzipiert sein, dass sie eine möglichst
hohe Bioverfügbarkeit
aufweist. Das bedeutet, eine Tablette sollte im Magen-Darm-Trakt
schnell zerfallen und den Wirkstoff schnell freisetzen. An den Wirkstoff
ist in diesem Zusammenhang die Anforderung zu stellen, dass er nach
erfolgter Freisetzung eine hohe Auflösungsgeschwindigkeit aufweist. Dies
ist besonders für
solche Arzneistoffe von Bedeutung, bei denen die Lösungsgeschwindigkeit den
die Absorption bestimmenden Schritt darstellt. Bei Arzneiformen
zur pulmonalen Anwendung ist der Verlust durch Deposition der Partikel außerhalb
der Lunge, der darüber
hinaus zu unerwünschten
Arzneimittelwirkungen führen
kann, zu vermeiden. Der Hauptanteil des applizierten Wirkstoffes
soll daher seinen Wirkort bzw. Resorptionsort in der Lunge erreichen.
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Bei den aus der Literatur bekannten
Verfahren zur Herstellung von Mikro- und Nanoteilchen handelt es
sich meistens um Verfahren, die eine Mikronisation durch eine Zerkleinerung
größerer Partikel
erreichen.
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Die
US-A-5 145 684 bescheibt eine Nassmahlung
in Gegenwart eines Oberlächenmodifizierers.
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Die
US-A-5 021 242 berichtet eine Partikelzerkleinerung
durch einen Mahlvorgang ohne Hilfsstoffe. Es wird darin eine Steigerung
der Bioverfügbarkeit
durch die Mikronisation beschrieben.
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In der
US-A-5 202 129 ist eine Mikronisation in Gegenwart
von Zucker oder Zuckeralkoholen mittels Mühlen ("impaction mill" und
"high speed stirring mill") beschrieben.
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In der
US-A-5 622 938 ist eine "unerwartete Bioverfügbarkeit"
als Ergebnis eines Mikronisationsverfahrens beschrieben. Hier wird
eine Nassmahlung in Gegenwart eines Mahlmediums berichtet, das als Zusatz
oberflächenaktive
Hilfsstoffe (Tenside auf Zuckerbasis) enthält.
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In der
US-A-5 747 001 sind Beclometazon-Nanopartikel
beschrieben, die durch einen Mahlprozeß in Gegenwart von oberflächenmodifiziezenden
Stoffen hergestellt worden sind.
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Die
US-A-5 091 187 und die
US-A-5 091 188 geben einen Überblick über diverse
Methoden zur Herstellung von Nanokristallen zur intravenösen Applikation,
wobei die Teilchen mit Phospholipiden umhüllt werden. Es wird ausschließlich von
einer Stabilisierung von Nanokristallen durch Phospholipide berichtet.
Es werden darin abbauende Verfahren (Ultraschall, Luftstrahlmühle, Hochdruckhomogenisation) zur
Reduktion der Partikelgröße aber
auch aufbauende Verfahren beschrieben. Im Falle der aufbauenden Verfahren
werden Arzneistoff und Phospholipid gemeinsam in einem organischen
Lösungsmittel
gelöst und
anschließend
gemeinsam durch sprühtrocknen gefällt. Hierfür ist eine
"in-flight crystallization" angegeben: Eine Lösung von Arzneistoff und Lipid
wird sprühgetrocknet.
Die Ausfällung
erfolgt während
der Sprühtrocknung
der Lösung.
Die Partikelgröße wird somit
durch den Sprühtrocknungsprozess
determiniert, da es vorher keine festen Teilchen gibt. Ein anderes
beschriebenes Verfahren ist die "solvent dilution". Hierbei wird
eine organische Lösung
des Lipids und des Arzneistoffes in Wasser gegeben, wodurch der
Arzneistoff und das Lipid ausfallen. Die gefällten Kristalle werden durch
Filtration oder Sedimentation gewonnen. Es handelt sich bei den
beiden genannten aufbauenden Verfahren um eine wasserunlösliche Umhüllung der
Kristalle durch ein Lipid. Bei diesem Verfahren ist der lipophile
Wirkstoff zusammen mit einem lipophilen Hilfsstoff im organischen
Lösungsmittel
gelöst.
Beide. d.h. der Wirkstoff und der Hilfsstoff, werden durch Zugabe
von Wasser ausgefällt.
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Eine Mikronisation in Gegenwart von
Phospholipiden beschreiben auch Pace et al. (Pharmaceutical Technology,
1999 (3) , Seite 116– 134).
Es wird eine Zerkleinerung mittels Scherkräften oder impaction mittels
Homogenisationstechniken bzw. Mahltechniken beschrieben.
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Die
US-A-5 811 609 und die die WO 91/06292 berichten
eine Nassmahlung in Gegenwart von Hydrokolloiden.
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Gemäß der
DE-A-44 40 337 werden NanoCrystals
durch eine Hochdruckhomogenisation oder mittels eines Mahlprozesses
(Perlenmühle)
hergestellt. R.H. Müller
beschreibt in einem Übersichtsartikel
(R.H. Müller,
G.E. Hildebrand, Moderne Arzneiformen, WVG 1997, S. 273 ff.) die
Trockenmahlung in einer Gasstrahlmühle, die Nassmahlung in einer
Perlenmühle
sowie die Hochdruckhomogenisation als Möglichkeiten zur Herstellung
von Nanosuspensionen.
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Ein weiteres häufig angewandtes Verfahren zur
Zerkleinerung mittels eines Mahlprozesses ist die Hochdruckhomogenisation.
Aufgrund der hohen Energiedichte, die der in einem Atomkraftwerk
entspricht (Müller,
R.H., Böhm,
H.L., Grau, M.J., 1999. Nanosus pensionen – Formulierungen für schwerlösliche Arzneistoffe
mit geringer Bioverfügbarkeit;
1. Herstellung und Eigenschaften. Pharm. Ind. 61, 74 – 78), resultieren
hier amorphe Nanosuspensionen.
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Generell ist bei allen zerkleinernden
Verfahren die Gefahr des Abriebes beispielsweise der Mahlkugeln
(insbesondere bei einer parenteralen Applikation von Bedeutung)
sowie die mechanische und (insbesondere bei trockenen Zerkleinerungsprozsssen) thermische
Belastung des zu mahlenden Gutes problematisch. Luftstrahlmühlen führen darüber hinaus zu
einer breiten Partikelgrößenverteilung,
die einen Abtrennschritt erforderlich macht und somit auch die Wirtschaftlichkeit
in Frage stellt.
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In der Literatur sind wie bereits
erwähnt
auch aufbauende Verfahren beschrieben. Bei den bekannten Verfahren
wird jedoch häufig
ein sehr hoher (> 50%)
Hilfsstoffanteil benötigt,
so dass, man eher von einer Einbettung sprechen muß, was auch
durch Angaben über
amorphe Strukturen unterstrichen wird.
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Ruch und Matijevic (J. Coll. Interf.
Sci 229, 207 – 211,
2000) stellen fest, dass es zwar zahlreiche Dispersionen anorganischer
Stoffe gibt, stabile Dispersionen aus organischen Stoffen jedoch
nicht erfolgreich beschrieben wurden. Ausnahmen hiervon sind lediglich
Polymer-Latices sowie die bereits oben erwähnten Carotenoid-Dispersionen.
Andere gleichförmige
Teilchen organischer Stoffe sind nicht bekannt.
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In dem Verfahren der
US-A-4 540 602 wird eine
feine Emulsion des 1ipophilen, in einem mit Wasser nicht mischbaren
organischen Lösungsmittel gelösten Arzneistoffes
in Gegenwart von Stabilisatoren in Wasser hergestellt. Dieses Verfahren ähnelt einer
klassischen Mikroverkapselung.
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Die
US-A-4 826 689 beschreibt die Fällung amorpher
organischer Stoffe mit dem Ziel einer Verwendung dieser ausgefällten Stoffe
für eine
i.v. Applikation.
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Die
US-A-5 726 642 , die
US-A-5 665 331 und die
US-A-5 662 883 (alle
Bagchi et al.) beschreiben eine Mikropräzipitation unter Verwendung
oberflächenaktiver
Materialien. Vorraussetzung ist jedoch in jedem Fall die Lösung des
Arzneistoffes in einer Lauge und die Zugabe einer anionischen oberflächenaktiven
Substanz, die eine Molekülstruktur
aufweist, die zu mind. 75% mit dem Arzneistoff übereinstimmt. Die Ausfällung wird
durch eine pH-Wert-Verschiebung
in den saueren Bereich bewirkt.
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In der
US-A-5 700 471 ist die Herstellung einer Zubereitung
mit amorphem Farbstoff oder amorphem Arzneistoff beschrieben. Der
Stoff wird geschmolzen und die erhaltene Schmelze wird anschließend in
Wasser emulgiert und sprühgetrocknet.
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In der
US-A-5 133 908 ist eine Fällung beschrieben, die zu einer
Matrixbildung führt.
Durch die Fällung
eines Proteines wird eine kolloidale Zubereitung gebildet, wobei
die Fällungsflüssigkeit
eine Temperatur aufweist, die höher
ist als die Koagulationstemperatur des Proteins. Es kommt zur Bildung
von sphärischen
Teilchen vom Matrixtyp.
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Auch in der
US-A-5 118 528 wird die Bildung von
Matrixpartikeln durch Fällung
beschrieben. Der Arzneistoff und ein filmbildendes Material werden
gemeinsam gefällt,
wobei sich wiederum sphärische Teilchen
vom Matrixtyp ergeben.
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In der
US-A-4 107 288 sind Zubereitungen zur Verwendung
bei i.v. Applikationen beschrieben. Hier ist der biologisch aktive
Stoff in eine Matrix (crosslinked matrix of macromolecules) eingelagert. Die
Quervernetzung der Matrix wird beispielsweise durch Glutaraldehyd
bewirkt.
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In der
US-A-5 932 245 ist die Herstellung von Nanopartikeln
aus schwer wasserlöslichen
Arzneistoffen beschrieben. Voraussetzung hierbei ist jedoch eine
Oberflächenladung
des Arzneistoffes. Als Hilfsstoff wird Gelatine verwendet und der
pH-Wert ist so eingestellt, dass der Arzneistoff negativ und die Gelatine
positiv geladen ist.
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In der
EP-A-0 410 236 und der
US-A-5 364 563 werden eine
SprÜhtrocknung
zur Herstellung von mikronisiertem Carotin beschrieben. Eine Emulsion
von Carotin wird dabei mittels Sprühtrocknung getrocknet.
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Andere Quellen (
US-A-4 522 743 ,
US-A-5 968 251 (=
DE 196 37 517 A1 ),
D. Horn: Preparation and characterization of microdisperse bioavailable carotenoid
hydrosols, Die Angewandte Makromolekulare Chemie 166/167, 1989,
Seite 139–153;
Informationsbroschüre
"Kolloide", herausgegeben von BASF AG, S. 50f, Horn und Rieger in
Angewandte Chemie, 2001, 113, 4460 – 4492) beschreiben ein Verfahren
zur Herstellung von feinverteilten, pulverförmigen Carotinpräparaten.
Es wird hauptsächlich von
Gelatine als Stabilisator berichtet, wobei das Verhältnis Carotin
zu Gelatine mit 1:2,5 als äußerst unbefriedigend
bewertet werden muß.
Werden die weiteren erforderlichen Hilfsstoffe berücksichtigt,
wird eine Zubereitung beschrieben, die lediglich 12,5 Gew.% Carotin
enthält.
Es liegt also wiederum eher eine Einbettung vor. Das Carotin liegt
amorph vor. Der hohe Hilfsstoffanteil wirkt kristallisationsverhindernd.
Ein weiteres Patent (
US-A-4
726 955 ) beschreibt den Einsatz von Milch als Fällungsmittel,
wobei deren Koagulation in Gegenwart von Alkoholen genutzt wird.
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Die Herstellung von Budesonid-Partikeln
im Mikrometerbereich beschreiben Ruch und Matijevic (J. Coll. Interf.
Sci 229, 207– 211,
2000), wobei zum Teil mit Hilfe von Ultraschall gearbeitet wird.
Verglichen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
sind die erhaltenen Budesonid-Partikel gegen ein Teilchengrößenwachstum
nicht ausreichend stabilisiert. Es zeigt sich eine starke Abhängigkeit
der Partikelgröße von der
Geschwindigkeit des Trocknungsvorganges. Die gefällten Dispersionen zeigen ein
Teilchengrößenwachstum
und auch das Trockenprodukt lässt sich
nicht redispergieren, ohne dass sich Form und Größe verändern. Es wird eine breite
Partikelgrößenverteilung
sowie eine Agglomeration der Partikeln beschrieben.
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Gaßmann, List und Sucker (Eur.
J. Pharm. Biopharm. 40 (2), 1994, S. 64–72) sowie List und Sucker
(
US-A-5 389 382 )
beschreiben eine Hydrosolherstellung durch Fällung in Gegenwart von Polyvinylpyrrolidon
(PVP) und Poloxameren mit anschließender Gefrier- bzw. Sprühtrocknung.
Es wird wiederum ein amorphes Produkt erhalten.
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Die
US-A-4 826 689 beschreibt die Herstellung
amorpher Partikel schwerlöslicher
Arzneistoffe durch Fällungsprozesse.
Generell stellt sich bei amorphen Produkten die Problematik der
Stabilität. Über den
Verwendungszeitraum, bei verschiedenen Temperaturen oder auch bei
Weiterverarbeitung darf keine Kristallisation eintreten. Außerdem sind
zur Stabilisierung hohe Hilfsstoffanteile notwendig.
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Esumi et al. (Colloids and Surfaces
B: Biointerfaces 11, 1998, Seite 223–229) beschreiben eine feine,
wässerige
Suspension. Der Arzneistoff CT 112 bildet nur schwer zu stabilisierende
Suspensionen. Die beschriebene Methode beschreibt einen Weg der Stabilisierung,
wobei die Suspension durch Zugabe von Säure zu einer alkalischen Lösung gebildet
wird, die neben dem Arzneistoff auch PVP und Cellulose enthält. Die
Polymere wirken als Dispergierhilfsmittel und verhindern ferner
eine Kristallisation. Es liegt demnach eine Suspension mit amorpher
fester Phase vor.
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Ein weiterer Weg der aufbauenden
Herstellung mikronisierter Stoffe ist die Fällung aus überkritischen Gasen (Kerc,
J., Srcic, S., Knez, Z., Sencar-Bozic, P., 1999. Micronization of
drugs using supercritical carbon dioxide. Int. J. Pharm. 182, 33–39; Steckel,
H., Thies, J., Müller,
B. W., 1997. Micronizing of steroids for pulmonary delivery by supercritical
carbon dioxide. Int. J. Pharm. 152, 99–110). Nachteilig bei dieser
Technik ist der hohe apparative Aufwand aufgrund des hohen Druckes,
der zum Erreichen des überkritischen
Gases erforderlich ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem schnell,
kostengünstig
und mit geringem technischem Aufwand die Herstellung von Teilchen
mit einer Größe im Mikro-
und Nanometerbereich möglich ist.
Gleichzeitig sollen dabei die mit den üblichen abbauenden (zerkleinernden)
Verfahren verbundenen Nachteile vermieden werden. Ferner soll eine
Möglichkeit
geboten werden, schnelllösliche
Arzneistoffzubereitungen herzustellen, die den Arzneistoff in feinteiliger
Größe enthalten.
Ebenso soll die Anwendung auf anderen Gebieten möglich sein, bei denen wünscheswerterweise
feinteilige schwerlösliche Feststoffe
eingesetzt werden. Das resultierende Pulver soll gute Eigenschaften
aufweisen, beispielsweise fließfähig sein
und keine starke Kohäsion
zeigen, was beispielsweise bei pulmonaler Anwendung vor allem in
Pulverinhalatoren von Bedeutung ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch
1 durch ein Verfahren zur Herstellung von Mikro- und/oder Nanoteilchen
einer Substanz gelöst,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Substanz in einem Lösungsmittelsystem
dafür gelöst wird
und anschließend
ein Nicht-Lösungsmittel
für diese
Substanz, das mit dem Lösungsmittelsystem
für diese Substanz
prinzipiell mischbar ist, zugesetzt wird, wodurch die Substanz unter
Bildung einer Dispersion von Teilchen ausgefällt wird, die eine Größe im Bereich
Mikro- oder Nanometerbereich aufweisen.
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Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Die Substanz kann in dem Lösungsmittel eine
temporäre
Mischungslücke
bilden, so dass die primäre
Kristallisation in einem Zweiphasensystem abläuft. Gleichfalls ist die Herstellung
durch Zugabe der Substanzlösung
in das Nichtlösemittel
oder durch eine gegenseitige Vermischung beispielsweise in einem
Mischer möglich.
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Die Ausfällung, vorzugsweise unter Kristallisation,
erfolgt dabei aufgrund einer schnell eintretenden Übersättigung.
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Dies kann durch ein "Solvent-Change"-Verfahren,
ein "Temperature-Change"-Verfahren
oder eine "Solvent Evaporation" oder eine Druckänderung erreicht werden. Auch
ist eine Kombination mehrerer dieser Verfahren möglich.
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Die Ausfällung erfolgt vorzugsweise
in, Gegenwart eines oder mehrerer Additive, die das Kristallgrößenwachstum
der entstehenden Teilchen reduzieren, d.h. Kristallwachstumsinhibitoren.
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Das Lösungsmittelsystem kann ein
oder mehrere Lösungsmittel
für die
Substanz umfassen. Geeignete Lösungsmittel
können
aus der Gruppe der aliphatischen oder aromatischen Alkohole, Ketone, Nitrile
und Ether ausgewählt
sein, insbesondere können
sie eines von Isopropanol, Ethanol, Methanol, Aceton und Acetonitril,
Tetrahydrofuran (THF), Propylenglykol, Glycerol und Dimethylformamid
(DMF) umfassen. Auch ist bei einer pH-abhängigen Löslichkeit der Substanz eine
Lösung
in sauer bzw. alkalisch eingestelltem Wasser möglich.
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Anwendbar ist das Verfahren auf alle
Stoffe mit geringer Löslichkeit
im dem verwendeten Nicht-Lösungsmittel
(Fällungsmedium).
Im Falle von Wasser als Fällungsmittel
ist es daher auf alle schlecht wasserlöslichen Stoffe (schwer löslich, sehr schwer
löslich,
praktisch unlöslich;
entsprechend einer Wasserlöslichkeit
kleiner 1 g/100 ml, vorzugsweise kleiner < 0,1 g/100 ml) anwendbar, wie beispielsweise
auf schwerlösliche
Arzneistoffe und Vitamine. Diese Schwerlöslichkeit kann auch durch den
Octanol/-Wasser-Verteilungskoeffizienten
charakterisiert werden, der vorzugsweise > 1,5 liegen sollte.
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Geeignete Nicht-Lösungsmittel sind, natürlich in
Abhängigkeit
von der jeweiligen Substanz, beispielsweise eines oder mehrere ausgewählt aus Wasser,
Ketonen, kurzkettigen Alkoholen, DMF, THF, Nitrilen, Glycerol und
Propylenglykol.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die
Herstellung mikronisierter oder kolloidaler Pulver mit einem Hilfsstoffanteil von
deutlich unter 50 Gew.%. Falls gewünscht, können jedoch auch höhere Anteile
an Hilfsstoff verwendet werden. Dies ist jedoch für die Stabilität der Teilchen
des Endproduktes nicht erforderlich, die
- – sich durch
eine mittlere Teilchengröße von 100 μm bis 10
nm, vorzugsweise 50 μm
bis 20 nm, insbesondere 30 μm
bis 30 nm und besonders bevorzugt 15 μm bis 100 nm auszeichnen,
- – eine
enge Partikelgrößenverteilung
aufweisen (dies unterscheidet sie von beispielsweise durch eine
Luftstrahlmühle
zerkleinerten Partikeln, die meist eine so breite Partikelgrößenverteilung
besitzen, dass eine Fraktionierung des Produktes erforderlich ist),
- – kristallin
oder amorph, vorzugseise aber kristallin sind,
- – als
Feststoff in festen Darreichungsforrnen wie Kapseln, Tabletten oder
Dragees eingesetzt werden können,
- – die
eine beschleunigte Auflösungscharakteristik sowie
eine verbesserte Benetzbarkeit aufweisen, wobei der Grund eine vergrößerte benetzbare Oberfläche ist,
- – partenteral
einsetzbar sind,
- – in
halbfeste Systeme eingearbeitet werden können (z. B. zu therapeutischen,
kosmetischen, stabilisierenden oder färbetechnischen Zwecken),
- – inhalativ
verabreicht werden können
(Pulverinhalation oder Suspensionsaerosol aus einem Druckbehältnis),
- – nach
Redispergierung in flüssigen
Zubereitungen verwendet werden können,
ohne dass ein Partikelgrößenwachstum
stattfindet.
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Eine Flotation, wie sie häufig bei
einem mechanisch zerkleinerten Arzneistoff auftritt, ist nicht zu beobachten.
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Neben der Erhöhung der Lösungsgeschwindigkeit ist bei
einer deutlichen Reduktion der Teilchengröße (besonders bei einer Teilchengröße von < 1 μm) die Sättigungslöslichkeit
erhöht.
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Durch den höheren Lösedruck wird der Arzneistoff
beschleunigt freigesetzt. Da er sich anschließend in einem größeren Kompartiment
verteilen kann, bzw. abtransportiert wird, kann es nicht zu einer
Rekristallisation kommen.
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Bei Einsatz in Suspensionen erfolgt
aufgrund der kleinen Partikelgröße keine
bzw. eine nur äußerst langsame
Sedimentation. Ein gebildetes Sediment lässt sich sehr leicht aufschütteln, da
aufgrund der geringen Teilchengröße sowie
der engen Partikelgrößenverteilung
kein Cacking stattfindet.
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Gegenstand der Erfindung ist auch
die Verwendung der so hergestellten Produkte zur Herstellung pharmazeutischer
Darreichungsformen. Ebenso ist erfindungsgemäß eine Anwendung in der Lebensmitteltechnologie,
der Kosmetik, des Pflanzenschutzes oder auf dem Gebiet der Färbetechniken
umfaßt. Der
Einsatz in flüssigen
Zubereitungen kann dabei beispielsweise Färbezwecken oder auch therapeutischen
Zwecken dienen. Auch ist die Verwendung einer Dispersion von kolloidalen
Farbstoffpigmenten (vorzugsweise 10 nm – 500 nm) beispielsweise in
einer Tinte, beispielsweise zur Anwendung in Tintenstrahldruckern
möglich.
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Erreicht werden diese Eigenschaften
beispielsweise durch die im folgenden beschriebenen Verfahrensschritte:
Das
angewandte Verfahren geht von einer Lösung der in dem Nichtlösungsmittel
bzw. Fällungsmittel wenig-
oder schwerlöslichen
Substanz in einem mit diesem Fällungsmittel
mischbaren Lösungsmittelsystem
aus. Bei in Wasser schwerlöslichen
Substanzen (auf die in dieser Beschreibung im Wesentlichen Bezug
genommen wird, ohne jedoch hierauf einzuschränken) kommen als Lösungsmittel
beispielsweise Alkohole wie Ethanol, Methanol, Isopropanol, Glycerol
und Propylenglykol, Ketone wie Aceton, Ether wie THF, DMF und Nitrile
wie Acetonitril in Frage. Auch ist der Einsatz von hydrophoben Lösungsmitteln
sowohl als Lösungs-
als auch als Fällungsmittel möglich, wie
beispielsweise Dichlormethan, Ether, oder Hydrofluoralkane. Aus
dieser Lösung
wird durch Zugabe des Fällungsmittels
wie beispielsweise Wasser eine Dispersion hergestellt.
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Auch eine umgekehrte Prozessführung, d.h. die
Zugabe der Substanzlösung
in das Fällungsmittel,
ist möglich.
Auch wenn bei dem hier beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren
in Wasser schwerlösliche
Stoffe im Vordergrund stehen, ist ein umgekehrter Prozess, also
die Fällung
von wasserlöslichen
Substanzen mit organischen Fällungsmitteln
ebenso möglich.
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Um bei Kristallen das Kristallwachstum
weiter zu reduzieren, werden gegebenenfalls Kristallwachstumsinhibitoren
bzw. Stabilisatoren zugesetzt.
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Die Dispersion kann anschließend durch eine
Trocknung (beispielsweise Sprühtrocknung, Solvent
Evaporation oder Gefriertrocknung), einen Filtrationsschritt oder
eine Kombination mehrerer dieser Verfahren in ein Pulver überführt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sowohl
diskontinuierlich (d. h. zunächst
wird chargenweise eine Dispersion hergestellt, die anschließend in
ein Trockenpulver überführt wird)
oder auch kontinuierlich durchführen
(d. h. gleichzeitiges Zuführen
von Lösung
und Fällungsmittel
in einem geeigneten Verhältnis
und deren Mischung beispielsweise in einem statischen Mischer. Hier
kommt es im Mischer, also z. B. unmittelbar vor der Sprühdüse des Sprühturmes,
zur Ausfällung
und damit zur sofortigen Trocknung der hier gebildeten Dispersion).
Eine Veränderung
der Teilchengröße findet
während
des Sprühprozesses
auch hier nicht statt.
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Als Hilfsstoffe zur Kristallwachstumsinhibierung/Stabilisierung
der Dispersion, die im Fall von Wasser als Fällungsmittel vorzugsweise wasserlöslich sind,
eignen sich beispielsweise:
- – Polyvinylalkohol,
PVA
- – Celluloseether
wie beispielsweise Hydroxypropylcellulose (HPC), Hydroxyethylcellulose
(HEC), Hydroxypropylmethyl cellulose (HPMC), Methylcellulose (MC),
Methylhydroxyethylcellulose (MHEC)
- – Caseinate
(wie z. B. Calciumcaseinat) oder Casein
- – Natriumalginat
- – Polyvinylalkohol-Polyethylenglycol-Propf-Copolymer
(z.B. Kollicoat® IR)
- – Polyvinylpyrrolidon,
Povidon, PVP
- – Hydroxyethylstärke, HES
(wie z. B. HES 130, 400)
- – Polyacrylate/Polymethacrylate
(wie z. B. Eudragit L)
- – Chitosan
(ggf. unter Einstellung eines pH-Wertes, der zu einer Ladung des
Chitosans führt)
- – Agar
- – Pektin
- – Zucker
wie z. B. Trehalose
- – Dextrane
(wie z. B. Dextran 20, 60, 200)
- – Gelatine
A, Gelatine B (ggf. unter Einstellung eines pH-Wertes, der zu einer Ladung der Gelatine führt)
- – Gummi
arabicum
- – Tenside
wie beispielsweise
- – Polyoxypropylen-Polyoxyethylen-Blockpolymere
(Poloxamere) (ist zu bevorzugen, da keine Mizellbildung);
- – partielle
Fettsäureester
des Polyoxyethylensorbitans, wie beispielsweise Polyethylenglykol(20)sorbitanmonolaurat,
-monopalmitat, -monostearat, -monooleat; Polyethylenglykol(20)sorbitantristearat
und -trioleat; Polyoxyethylen(5)sorbitanmonooleat; Polyoxyethylen(4)sorbitanmonolaurat
(auch bezeichnet als Polysorbate)
- – Polyoxyethylenfettalkoholether,
wie beispielsweise Polyoxyethylen(4)laurylether, Polyoxyethylen(23)laurylether,
Polyoxyethylen(10)cetylether, Polyoxyethylen(20)cetylether, Polyoxyethylen(10)stearylether,
Polyoxyethylen(20)stearylether, Polyoxyethylen(10)-oleylether, Polyoxyethylen(20)oleylether
(auch bezeichnet als Macrogolfettsäureether)
- – Polyoxyethylenfettsäureester,
wie beispielsweise Polyoxyethylenstearat,
- – Ethoxylierte
Triglyceride, wie Polyoxyethylen-Glycerolfettsäureester, wie beispielsweise Polyoxyethylenglycerolmonoisostearat,
- – Zuckerester
(wie z. B. Saccharosemonolaurat, Saccharosemonopalmitat, Saccharosemonostearat,
Saccharosemonomyristat, Saccharosemonooleat),
- – Zuckerether
- – Alkaliseifen
(Fettsäuresalze),
wie beispielsweise Natriumlaurat, -palmitat, -stearat, -oleat,
- – ionische
und zwitterionische Tenside, z. B. Betaine, wie beispielweise Cocobetain
- – Phospholipide.
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Auch die Verwendung von weiteren
Hilfsstoffen wie beispielsweise Weichmachern ist möglich. Es können auch
Stabilisatoren in Bezug auf andere Funktionen hinzugefügt werden,
z. B. bei Verwendung oxidationsempfindlicher Stoffe.
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Die Additive werden vorzugsweise
im Fällungmittel
gelöst,
können
aber auch im Lösungs- bzw.
im Nicht-Lösungsmittel
gelöst
bzw. suspendiert werden.
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Die Konzentration an Kristallwachstumsinhibitor
liegt bezogen auf die auszufällende
Substanz üblicherweise
im Bereich von 0,01 bis 50 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 30 Gew.%
und bevorzugt 0,5 bis 20 Gew.%.
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Die Erfindung liefert in einer bevorzugten Ausführungsform
ein Verfahren zur Bildung von Kristallen mit deutlich reduzierter
Kristallgröße. Die
Kristalle können
als mikronisiert bis kolloidal bezeichnet werden. Das Verfahren
verzichtet auf eine mechanische Zerkleinerung größerer Kristalle, sondern begrenzt
das Kristallgrößenwachstum
durch geeignete Maßnahmen.
Es handelt sich somit um ein aufbauendes Verfahren. Die resultierenden
Kristalle zeigen beispielsweise eine Kristallgröße von 100 μm bis 10 nm, vorzugsweise 50 μm bis 20
nm, insbesondere 30 μm
bis 30 nm und besonders bevorzugt 15 μm bis 100 nm.
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Die somit hergestellten Kristalle
zeigen eine beschleunigte Auflösung,
so dass bei Anwendung auf dem Arzneistoffsektor bei Arzneistoffen,
bei denen die Lösungsgeschwindigkeit
den die Bioverfügbarkeit
limitierenden Schritt darstellt, eine beschleunigte Anflutung im
Blutplasma sowie eine Erhöhung der
Bioverfügbarkeit
resultieren.
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Die somit hergestellten Kristalle
zeigen außerdem
eine – verglichen
mit abbauenden Zerkleinerungsverfahren – geringe Kohäsivität. Ferner
sind sie nicht elektrostatisch aufgeladen. Dies ermöglicht ihre Anwendung
in Gebieten, wo ein leicht zu dispergierendes Pulver erforderlich
ist wie beispielsweise in Arzneiformen zur pulmonalen Anwendung.
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Bei einer Partikelgröße von < 400 nm, vorzugsweise
von < 200 nm, ist
eine Sterilfiltration möglich.
Dies ermöglicht
die Herstellung von parenteral oder ophthalmologisch zu applizierenden
Zubereitungen thermolabiler Wirkstoffe, da eine Hitzesterilisation
durch eine Sterilfiltration ersetzt werden kann.
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Als wenig oder schwerlösliche Arzneistoffe kommen
beispielsweise Itraconazol, Ketoconazol, Ibuprofen, Beclometasondipropionat
sowie weitere Arzneistoffe, die den oben angegebenen Kriterien in der
Schwerlöslichkeit
entsprechen in Frage. Es können
auch Gemische solcher Arzneistoffe eingesetzt werden.
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Weitere geeignete wenig- oder schwerlösliche Stoffe
sind beispielsweise Carotinoide wie Beta-Carotin, Lycopin, Lutein,
Canthaxanthin, Astaxanthin oder Zeaxanthin.
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Auch eignen sich die hergestellten
Teilchen, insbesondere Kristalle, zum Einsatz in kolloidalen Lösungen (z.B.
wässrigen
Farbstofflösungen
schwerlöslicher
Farbstoffe).
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Ein exemplarisches Schema der Herstellungsschritte
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist nachstehend verdeutlicht:
- – Lösen in der
Mutterlauge
- – Ausfällung im
Nicht-Lösungsmittel
ggf. in Gegenwart von Stabilisatoren
- – gegebenenfalls
Trockung (Sprühtrocknung,
Gefriertrocknung, Solvent evaporation)
- – gegebenenfalls
Gewinnung des Produktes durch Filtrationstechniken bzw. Umkehrosmose und
- – gegebenenfalls
Redispergierung.
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Die Partikelgröße wird unmittelbar bei der Ausfällung der
Teilchen und somit bei der Herstellung der Dispersion festgelegt.
Die Sprühtrocknung
beeinflusst die Größe der einzelnen
Teilchen nicht. Es kommt lediglich zu einer Trocknung der vorgelegten Dispersion.
Da die Partikelgröße sowie
die Partikelgrößenverteilung
nicht durch den Sprühtrocknungsprozess
bestimmt wird, kann der Sprühtrocknungsprozess
im Gleichstromverfahren durchgeführt
werden. Besonders für
thermolabile Stoffe ist dies zu bevorzugen. Natürlich sind auch nach dem Gegenstromverfahren
arbeitende Sprühtürme verwendbar. Es
können
zusätzliche
Verarbeitungshilfsstoffe zugesetzt werden, wie beispielsweise Lactose
oder Mannitol. In der Regel ist jedoch eine Sprühtrocknung der Dispersion ohne
weitere Hilfsstoffzusätze
möglich.
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Ein weiteres geeignetes Verfahren
zur Trocknung ist die Gefriertrocknung oder die Solvent Evaporation-Methode
oder eine Kombination mehrerer Verfahren. Es können aber auch andere Trocknungsverfahren
eingesetzt werden. Auch ist eine Produktgewinnung durch Filtrationstechniken
geeignet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
handelt es sich somit um ein Verfahren, das sehr einfach mit einem äußerst geringen
technischen Aufwand, nahezu allerorts anwendbar ist und zu einem
hohen Beladungsgrad des Endproduktes führt. Da das Produkt vorzugsweise
kristallin vorliegt, ist seine Stabilität gegeben, vor allem im vergleich
zu in der Literatur beschriebenen amorphen Produkten. Eine thermische
Belastung wie bei Mahlprozessen findet nicht statt.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Herstellung einer mikronisierten Arzneistoffzubereitung
(bzw. Stoffzubereitung) mit einem (Arznei-) Stoffanteil von über 50 Gew.%
(m/m). Gegenüber
den üblichen
abbauenden Verfahren weist das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil auf, dass
kein Eintrag mechanischer Energie zur Zerkleinerung notwenig ist.
Demzufolge sind alle Kristalloberflächen natürlichen Ursprunges, keine Bereiche unterschiedlicher
Energie (wie sie bei mechanischer Zerkleinerung resultieren) existieren.
Bei mechanischer Zerkleinerung resultieren Bruchkanten, die in der
Regel unpolar sind.
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Ein anderes häufig angewandtes Verfahren zur
Erhöhung
der Lösungsgeschwindigkeit
ist die Einkapselung eines schwerlöslichen Arzneistoffes in Cyclodextrine.
Allerdings weisen cyclodextrinhaltige Feststoffe einen nur sehr
geringen Arzneistoffgehalt von in der Regel deutlich unter 50 Gew.%
(m/m) auf. Ein weiterer Nachteil einer Komplexierung mit Hilfe von
Cyclodextrinen ist, dass dieses Verfahren nicht universell einsetzbar
ist, da eine Affinität
des Arzneistoffes zum Cyclodextrin erforderlich ist. Hierfür ist in erster
Linie eine bestimmte Molekülgeometrie
erforderlich. So kann z.B. durch große Substituenten eine wirksame
Einkapselung verhindert werden. Ein Zusammenhang zwischen der Tendenz
zur Komplexbildung und den physikochemischen Eigenschaften des Arzneistoffes
besteht in der Regel nicht. Im Gegensatz ist der Einsatz des hier
beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens
an die physikochemischen Eigenschaften des Arzneistoffes (z.B. Löslichkeit
im Lösungsmittel
und Unlöslichkeit
im Fällungsmittel)
gebunden. Die Unlöslichkeit
beispielsweise in Wasser stellt also zugleich das Problem der geringen Lösungsgeschwindigkeit
(und somit der geringen Bioverfügbarkeit)
wie auch die Problemlösung
dar. Somit ist das erfindungsgemäße Verfahren
an den physikochemischen Eigenschaften des Arzneistoffes orientiert
und demzufolge bei allen (Arznei-) Stoffen, die die genannten problematischen
physikochemischen Eigenschaften aufweisen, universell einsetzbar.
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Im Folgenden sind einige Anwendungsbeispiele
aus dem pharmazeutischen Bereich angegeben, um das erfindungsgemäße Verfahren
näher zu erläutern, ohne
es jedoch auf diese einzuschränken. Es
wird deutlich, dass das vorgestellte Verfahren eine drastische Erhöhung der
Lösungsgeschwindigkeit des
Feststoffs ermöglicht
und bei den verschiedensten (Arznei-)Stoffen anwendbar ist. Andere
Beispiele illustrieren die Eignung des leicht zu dispergierenden,
wenig kohäsiven
Pulvers in der pulmonalen Anwendung, wobei eine drastische Steigerung
des lungengängigen
Anteils zu beobachten ist. Der Wirkstoff erreicht bevorzugt seinen
Wirkort, eine unerwünschte
Partikeldeposition beispielsweise im Rachenbereich findet kaum statt.
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Beispiele
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Beispiel 1: Itraconazol
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0,75 g Itraconazol werden in 500
ml Aceton gelöst.
Zur Fällung
wird eine 0,005 gew.%ige Lösung von
HFMC 4000 (4000ml) in Wasser eingesetzt. Die Lösungen werden schnell vereinigt.
Die Partikelgrößenverteilung
in der resultierenden Dispersion wird laserdiffraktometrisch bestimmt.
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Aus den Abbildungen 1 wird deutlich, dass eine effektive
Stabilisierung erzielt wurde: Dargestellt ist die Partikelgrößenverteilung
24h nach erfolgter Fällung.
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Besonders deutlich wird die Stabilisierung des
kolloidalen Zustandes bei Vergleich des Partikelgrößenwachstums,
wenn nur mit Wasser ohne Hilfsstoffe gefällt wird (2).
-
Die Dispersion wird sprühgetrocknet
(möglichst
unverzüglich
nach der Fällung;
wie die Partikelgrößenverteilungen
zeigen, ist aber auch eine Zwischenlagerung möglich). Das sprühgetrocknete
Produkt (Arzneistoffgehalt = 78,95 Gew.%) weist eine Partikelgrößenverteilung
auf, die der der Dispersion entspricht, wie aus der REM-Aufnahme (3) deutlich wird.
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Die Partikelgröße wird demzufolge bereits bei
der Herstellung der Dispersion bestimmt. Die Sprühtrocknung beeinflusst die
Partikelgröße nicht. Es
kommt lediglich zu einer Trocknung der vorgelegten Dispersion. Die
beschleunigte Auflösungsgeschwindigkeit
wird in 4 gezeigt.
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Beispiel 2: Ketoconazol
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0,5 g Ketoconazol werden in 100 ml
Aceton gelöst.
Zur Fällung
wird eine 0,025 gew.%ige Lösung von
HPMC 4000 (800ml) in Wasser eingesetzt. Die Lösungen werden schnell vereinigt.
Die Partikelgrößenverteilung
in der resultierenden Dispersion wird laserdiffraktometrisch bestimmt.
Aus 5 wird deutlich,
dass eine effektive Stabilisierung erzielt wurde: Dargestellt ist
die Partikelgrößenverteilung
60 min nach erfolgter Fällung.
Die Dispersion wird sprühgetrocknet
(möglichst
unverzüglich
nach der Fällung;
wie die Partikelgrößenverteilungen
zeigen, ist aber auch eine Zwischenlagerung möglich). Das sprühgetrocknete
Produkt (Arzneistoffgehalt = 71,4 Gew.%) weist eine Partikelgrößenverteilung
auf, die der der Dispersion entspricht, wie aus der REM-Aufnahme (6) deutlich wird. Nach Redispergierung in
Wasser wird eine Dispersion erhalten, deren Partikelgrößenverteilung
(7) dem sprühgetrockneten
Produkt entspricht, was die Stabilität unterstreicht. Es ist kein
Partikelgrößenwachstum
festzustellen. Bei Bestimmung der Pulver-Dissolution ist eine deutliche
Steigerung der Freisetzungsrate feststellbar (8).
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Beispiel 3: Ibuprofen
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2,5 g Ibuprofen werden in 50 ml Isopropylalkohol
gelöst.
Zur Fällung
wird eine 0,1 gew.%ige Lösung
von HPMC 15 (200ml) in Wasser eingesetzt. Die Lösungen werden schnell vereinigt.
-
Die Partikelgrößenverteilung in der resultierenden
Dispersion wird laserdiffraktometrisch bestimmt. Aus den Abbildungen 9, 10, und 11 wird
deutlich, dass eine effektive Stabilisierung erzielt wurde: Dargestellt
ist die Partikelgrößen verteilung
nach erfolgter Fällung,
wobei eine mittlere Teilchengröße von 1800
nm vorliegt (9). Die Dispersion
wird direkt nach der Herstellung sprühgetrocknet. Das sprühgetrocknete
Produkt (Arzneistoffgehalt = 92,6 Gew.%) weist eine Partikelgrößenverteilung
auf, die der der Dispersion entspricht, wie aus der REM-Aufnahme
(10) deutlich wird.
Nach Redispergierung in Wasser wird eine Dispersion erhalten, deren
Partikelgrößenverteilung
dem sprühgetrockneten
Produkt entspricht, was die Stabilität unterstreicht. Es ist kein
Partikelgrößenwachstum
festzustellen. Die Steigerung der Lösungsgeschwindigkeit wird in 12 verdeutlicht.
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Beispiel 4: Ibuprofen, kontinuierlicher
Prozeß
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25 g Ibuprafen werden in 500 ml Isopropylalkohol
gelöst.
Zur Fällung
wird eine 0,1 gew%ige Lösung
von HPMC 15 (2000 ml) in Wasser eingesetzt. Die beiden Lösungen werden
mittels einer handelsüblichen
Schlauchpumpe im Verhältnis
1+4 in einen handelsüblichen
statischen Mischer (z.B. einem Wendelmischer, Fa. Kennics) befördert, der
sich unmittelbar vor der Sprühdüse des Sprühturmes
befindet. Die hier gebildete Dispersion wird demzufolge unmittelbar
nach ihrer Bildung getrocknet. Die Eigenschaften des gebildeten
Produktes entsprechen denen aus Beispiel 3.
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Beispiel 5: Beta Carotin:
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2,4 g Betacarotin, 0,4 g Di-Alpha-Tocopherol und
0,75 g Ascorbylpalmitat werden in 10 ml Isopropylalkohol suspendiert.
Unter Zugabe von 25 ml Isopropylalkohol wird für 0, 4 Sekunden auf 175°C erwärmt und
gemischt, wobei eine Lösung
resultiert. Nun wird unmittelbar mit 220 ml einer wässerigen
Lösung
gefällt,
die 0,1 Gew.% HPMC enthält.
Dies entspricht einem Verhältnis
HPMC zu Carotin von 9,1:90,9. Unter Berücksichtigung der Stabilisatoren entsteht
ein Endprodukt mit einem Carotin-Anteil von 62,6 Gew.%. Die Trocknung
erfolgt im Sprühturm.
Es resultiert ein kolloidales Pulver.
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Beispiel 6: Beta Carotin:
-
2,4 g Betacarotin, 0,4 g Di-Alpha-Tocopherol und
0,75 g Ascorbylpalmitat werden in 10 ml Isopropylalkohol suspendiert.
Unter Zugabe von 25 ml Isopropylalkohol wird für 0, 4 Sekunden auf 175°C erwärmt und
gemischt, wobei eine Lösung
resultiert. Nun wird unmittelbar mit 220 ml einer wässerigen
Lösung
gefällt,
die 0,2 Gew.% HPMC enthält.
Dies entspricht einem Verhältnis
HPMC zu Carotin von 15,5:84,5. Unter Berücksichtigung der Stabilisatoren entsteht
ein Endprodukt mit einem Carotin-Anteil von 59,3 Gew.%. Die Trocknung
erfolgt im Sprühturm.
Es resultiert ein kolloidales Pulver.
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Beispiel 7: Beclometasondipropionat
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Die Eignung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung pulmonaler Arzeistoffe zur Applikation mittels eines
Pulverinhalators (DPI) wird im folgenden Beispiel verdeutlicht:
1 g Beclometasondipropionat wird in 25 ml Aceton gelöst. Zur
Fällung
wird eine 0,01 gew.%ige Lösung
von HPMC 50 (400 ml) in Wasser eingesetzt. Die Lösungen werden schnell vereinigt.
Die sich ausbildende Dispersion wird sprühgetrocknet. Das sprühgetrocknete
Produkt zeigt eine gleichmäßige, homogene,
enge Partikelgrößenverteilung.
Das Pulver zeigt eine nur sehr geringe Tendenz zur Agglomeration,
eine sehr geringe Kohäsivität und ist
nicht elektrostatische aufgeladen. Verglichen wird der aufbauend
mikronisierte Arzneistoff mit Arzneistoff, der mit Hilfe einer Jet
mill mikronisiert wurde. Hier zeigt sich eine starke Agglomeration,
sowie eine elektrostatische Aufladung, was während des Mikronisationsvorganges
zu Problemen führt.
Sowohl der aufbauend mikronisierte als auch der mit Hilfe der Jet-mill
mikronisierte Arzneistoff werden zur Ermittlung der lungengängigen Fraktion
mit Hilfe eines mehrstufigen-Flüssigkeitsimpaktors
(Multi-Stage-Liquid-Impinger,
MSLI) (ohne Zusatz weiterer Hilfsstoffe) analysiert. Hier zeigen
sich dramatische Unterschiede: Das Jet-mill mikronisierte Produkt
besitzt eine fine particle fraktion (bezogen auf die im Applikator
zur Verfügung
gestellten Arzneistoff menge), FPF von 14,4 Gew.%; 36 Gew.% des Arzneistoffes
verbleiben in der Applikationshilfe, weitere 22 Gew.% scheiden sich
im Rachenbereich ab (und gelangen somit in den Verdauungstrakt,
was zu Nebenwirkungen führen
kann!) und 23% in den oberen Luftwegen. Nur 14,4 Gew.% erreichen
ihren eigentlichen Zielort. Ganz anders hingegen bei dem aufbauend
mikronisierten Arzneistoff: Hier erreichen 84,4 Gew.% des im Applikator
befindlichen Arzneistoffes ihren Wirkort in der Lunge. Die FPF liegt
bei 84, 4 Gew.% . Nur 0,8 Gew.% verbleiben in der Applikationshilfe.
Nur 4,8 Gew.% des Arzneistoffes scheiden sich im Rachenbereicht
ab. Die Verteilung des Arzneistoffes wird in den Abbildungen 13 und 14 illustriert.
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Beispiel 8: kontinuerliches
Verfahren für
Beclometasondipropionat
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Die Anwendung des kontinuierlichen
Verfahrens zur Herstellung von Arzneistoffen zur pulmonalen Applikation
mittels eines Pulverinhalators (DPI) wird in folgendem Beispiel
verdeutlicht: 100 g Beclometasondipropionat wird in 2500 ml Aceton
gelöst. Zur
Fällung
wird eine 0,01 gew.%ige Lösung
von HPMC 50 (400 ml) in Wasser eingesetzt. Diese Lösungen werden
im Verhältnis
1 + 16 in einem statischen Mischer (Wendelmischer) vermischt, wo
es zur Fällung
des Arzneistoffes und damit zur Bildung einer feinpartikulären Dispersion
kommt. Diese wird dem Sprühturm
zugeführt.
Das resultierende Mikronisat zeigt dieselben Eigenschaften wie im
Beispiel 7 beschrieben.
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Beispiel 9: Beclometasondipropionat
im Suspensionsaerosol
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Die Anwendung des Verfahrens zur
Herstellung von Arzneistoffen zur pulmonalen Applikation mittels
eines Suspensionsaerosols (Zubereitung im Druckbehältnis) wird
in folgendem Beispiel verdeutlicht:
1 g Beclometasondipropionat
wird in 25 ml Aceton gelöst.
Zur Fällung
wird eine 0,01 gew.%ige Lösung von
HPMC 50 (400 ml) in Wasser eingesetzt. Die Dispersion wird sprühgetrocknet.
Das resultierende Pulver wird in einem Suspensionsaerosol (Treibmittel: FKW:
HFA227) verarbeitet. Es resultiert eine gleichförmige Suspension. Auch hier
wird eine hohe inhalierbare Fraktion sowie eine hohe content uniformity beobachtet.
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Beispiel 10:
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Das Itraconazol-Pulver aus Beispiel
1 wird in Wasser redispergiert. Es resultiert eine gleichförmige Dispersion,
die auch nach 60 Tagen unverändert
ist. Die Partikelgrößenverteilung,
die 60 Tage nach Redispergierung gemessen wurde, ist in 15 gezeigt.