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Verfahren und Vorrichtung zum Vervielfältigen offsetmäßig präparierter
Druckformfolien Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Vervielfältiger zum
Vervielfältigen offsetmäßig präparierter Druckformfolien, welche nach dem lithographischen
Prinzip arbeiten und auf die sowohl ein Farbwerk als auch ein Feuchtwerk einwirken.
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Bei den Ofsetdruckmaschinen ist es bekannt, Farbe auf die Druckformfolie
durch ein Farbwerk und die Feuchtigkeit durch ein gesondertes Feuchtwerk aufzubringen.
Diese Maschinen haben den: Nachteil, daß die Farbmenge und die Feuchtmenge stets
sehr sorgfältig genau zueinander abgestimmt sein .müssen., und es bereitet in der
Praxis Schwierigkeiten, mit diesem Feuchtwerk eine so geringe Menge Feuchtigkeit
auf die Druckformfolie zu bringen, daß ein Tonen der Druckform gerade noch verhindert
wird, jedoch die Wasserführung die Farbe nicht beeinflußt, um einen tiefschwarzen
Druck zu erhalten.
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Ferner ist es bekanntgeworden, Wasser ummittelbar auf die Farbwalzen
des Farbwerkes zu geben. Hierbei ist zwar eine geringere Wasserführung möglich,
jedoch hat dieses Verfahren den Nachteil, daß sich sehr leicht größere Mengen Wasser
im Farbkasten sammeln können und die einwandfreie Farbgebung durch Wasserblasen
im Farbkasten unterbrochen wird.
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Durch die Erfindung werden die vorstehenden Nachteile grundlegend
beseitigt. Bei dein neuen Verfahren, welches zum Abdrucken offsetmäßig präparierter
Druckformfolien mit einem Farbwerk und einem unabhängig hiervon auf die Druckformfolie
wirkenden Feuchtwerk bestimmt ist, besteht der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke
darin, daß die Feuchtflüssigkeit mittels einer nicht saugfähigen elastischen Walze,
z. B. aus Kautschuk. auf die Druckformfolie aufgetragen wird und dieser Feuchtigkeitsauftragswalze
gleichzeitig Fettstoffe zugeführt werden, welche durch eine mit der Feuchtigkeitsauftragswalze
zusammenarbeitende unelastische Reibwalze, z. B. aus Metall, zusammen mit der Feuchtigkeit
gleichmäßig verrieben werden. Für die zur Anwendung kommenden Fettstoffe und für
die Feuchtigkeit werden folgende Beispiele gegeben: a ) Für Fettstoffe werden beispielsweise
verwendet etwa -10% stark eingedicktes Leinöl in Verbindung mit 60% Vaseline oder
Wollfett; b) als Feuchtflüssigkeit kann dienen oder wird beispielsweise verwendet
Wasser mit einem etwa 5- bis 15%igen Zusatz von Polvalkoholen, wie z. B. Glyzerin,
Sorbit usw.
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Zur Ausführung des Verfahrens besitzt der Vervielfältig-er eine Einrichtung,
die, z. B. aus Walze und Schaber bestehend, den Fettstoff auf eine der Feuchtwalzen
des Feuchtwerkes gibt. Die Walze zur Fettabgabe arbeitet vorzugsweise mit einer
Reibwalze des Feuchtwerkes zusammen. wobei die Fettwalze durch eine Abstreifereinrichtung,
z. B. Schabermesser, eine genau dosierte Menge Fett erhält. Die Fettwalze kann als
ständig mitlaufende Walze ausgebildet sein, welche mit dem Schabermesser derart
zusammenarbeitet, daß alle Walzen des Feuchtwerkes einen ständig gleichbleibenden
Fettfilm erhalten. Die Stärke des Fettfilmes kann durch die Anstellung des Schabers
für alle Feuchtwerkswalzen gleichzeitig reguliert werden. Um fernerhin den Feuchtigkeitsgrad
noch regelbar zu gestalten, können mindestens zwei Walzen des Feuchtwerkes zueinander
verstellbar angeordnet sein.
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Weitere Merkmale des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der Darstellung
des Ausführungsbeispiels.
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In der Zeichnung ist ein zur Ausführung des Verfahrens dienender Vervielfältiger
in beispielsweiser Form dargestellt, und zwar veranschaulicht Fig. 1 eine Seitenansicht
des Vervielfältigers, Fig. 2 eine Draufsicht des Vervielfältigers.
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Gegen die Drucktrommel 1 des Vervielfältigers wirkt in bekannter Weise
das aus den Walzen 2 bestehende Farbwerk, wobei die aufzutragende Farbe durch eine
die Farbzuführung regelnde Einrichtung 3 den Farbwalzen 2 zugeführt wird. Unabhängig
von diesem Farbwerk arbeitet das die Flüssigkeit zuführende Feuchtwerk, welches
aus den Walzen 4, 5, 6 und 7 besteht. Die Walze 6 nimmt die Feuchtigkeit aus dem
Behälter 8 auf, überträgt diese auf die Reibwalze 5, gegen welche die Walze 7 wirkt,
welche das von ihr aufgenommene Fett auf d-ie Reibwalze Überträgt
und
von dieser in Form des sich gebildeten Feuchtigkeitsfettfilmes auf die an der Trommel
1 anliegende Walze 4 überträgt. Dabei ist die Einrichtung getroffen, daß sowohl
die Walze 7 wie die Walze 5 angetrieben werden, und zwar über das von dem auf der
Drucktro.mmelachse 9 angetriebenen Zahnrad 10 mit diesem zusammenarbeitende Zahnradgetriebe
11, 12, 12 a und 13.
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Zur Regelung der Stärke des Fettfilmes ist die Fettwalze 7 in den
um den Drehpunkt 14 schwenkbaren Haltern 15 gelagert, an welch letzteren auch ein
verstellbares Schabermesser 16 angeordnet ist, dessen Angleichung an die Fettwalze
7 durch die Regulierschrauben 17 erfolgt. Auch das Eintauchen der Feuchtigkeitswalze
6 in den Behälter 8 kann reguliert werden, indem die Walze 6 in einer Führung 18
verstellt werden kann.
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Die gleiche Verstellmöglichkeit der Schabereinrichtung ist auch für
die Farbzuführungsvorrichtung 3 vorgesehen, und zwar durch die Regulierschrauben
19.
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Sind die Schaberinesser 3 der Zuführungseinrichtungen für die Farbe
und 16 für das Fett durch die Regulierschrauben 19 bzw. 17 einmal eingestellt, kann
eine Veränderung der Stärke des auf die `Falzen aufzubringenden Stoffes durch die
auf die Halterung 15 bzw. 20 der Walzen 7 bzw. 2 einwirkenden Hauptregulierschrauben
21 vorgenommen werden.
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Um den Anpreßdruck zur Bestimmung des bestimmten Feuchtigkeitsgrades
und des Fettuntergrundes zu regeln, sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
die Reibwalze 5 und die Fettwalze 7 zueinander verstellbar. Außerdem ist vorgesehen,
daß die Reibwalze 5 des Feuchtwerkes aus Metall besteht, während die Feuchtigkeitsauftragswalze
4 einen Kautschuküberzug aufweist. Die Fettwalze 7 kann mit einem Überzug aus fettbeständigem
Kautschuk versehen sein.