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Die Erfindung bezieht sich auf eine Streichrakelvorrichtung mit einem in einer Halteeinrichtung befestigten Rakelblatt und mit einer auf das Rakelblatt einwirkenden Belastungseinrichtung, wobei gegebenenfalls zwischen der Rakelvorrichtung und dem Behandlungsgut eine Schablone angeordnet ist.
Für das Auftragen von Farbsubstanzen od. dgl., insbesondere für das Bedrucken von Warenbahnen, ist eine Vielzahl von Rakeleinrichtungen bekanntgeworden.
Meist werden Streichrakeln in Form von Metall- oder Kunststoffklingen hiezu verwendet. Für den
Auftrageffekt dieser Rakeln sind hauptsächlich der Anpressdruck und der Winkel zur Schablone oder zum
Behandlungsgut direkt massgebend. Weitere Faktoren für die pro Oberflächeneinheit auf die Warenbahn aufgebrachte Substanzmenge sind der vor der Streichrakel befindliche Substanzvorrat sowie die Art des
Behandlungsgutes.
Streichrakeln bekannter Bauart müssen demnach mehrere Funktionen erfüllen. Es müssen ein gewünschter Anpressdruck und ein bestimmter Winkel zwischen Rakelblatt und Schablone erreicht werden und es soll ein sauberes Abrakeln der Schablone bzw. des Behandlungsgutes zur Vermeidung von Ver- schmutzungen nach der Farbauftragung möglich sein.
Eine Änderung des Anpressdruckes bewirkt jedoch zwangsweise auch eine Winkeländerung und umgekehrt. Die die Farbauftragung beeinflussenden Grössen sind also voneinander abhängig.
Zum sauberen Abrakeln ist eine bestimmte Mindestanpressung nötig. Wird nun zum Auftragen einer grossen Substanzmenge das Rakelblatt in einem sehr kleinen Winkel zum Behandlungsgut angestellt, so sinkt der Anpressdruck derart, dass eine Abrakelung insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten bzw. höherer Viskosität der Auftragssubstanz nicht mehr möglich ist.
Durch die beispielsweise aus der DE-OS 2211052 bekannten Streichrakelvorrichtungen kann nun wohl ein geringer, oberflächlicher Auftrag oder ein stärkerer Auftrag bei gleichzeitig grösserer Eindringtiefe erreicht werden, jedoch nicht ein geringer Auftrag bei grosser Eindringtiefe und ein starker Auftrag bei geringer Eindringtiefe.
Letzteres ist beispielsweise zum qualitativ hochwertigen Bedrucken von Vorhangstoffen nötig.
Auch die Anordnung von mehreren Rakelvorrichtungen hintereinander, beispielsweise aus der DE-PS Nr. 1785299 bekannt, konnte die genannten Probleme nicht zufriedenstellend lösen. Dies liegt u. a. daran, dass insbesondere beim Rotationssehablonendruck der Farbauftrag genau in der Berührungslinie von Schablone und Behandlungsgut erfolgen soll.
Aus der US-PS Nr. 3, 878, 780 ist weiters bekannt, ein Rakelblatt im Bereich seines freien Endes mit einem unter Federspannung stehenden Stab zu belasten. Nachteilig sind hier u. a. der herstellungtechnische Aufwand und der Umstand, dass der Belastungsstab eine Versteifung des Rakelblattes bewirkt.
Demgemäss liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile zu beseitigen und eine Streichrakelvorrichtung zu schaffen, welche es erlaubt, die die Auftragung beeinflussenden Grössen weitgehend unabhängig voneinander einzustellen. Zudem soll die Streichrakelvorrichtung mit herkömmlichen Mitteln bzw. Bauelementen herstellbar sein.
Die Erfindung schlägt daher vor, dass die Belastungseinrichtung von einer rakelblattartigen Belastungsfeder gebildet ist, deren freies Ende im Bereich der Berührungszone des Rakelblattes mit der Schablone od. dgl. auf dem Rakelblatt aufsitzt und dieses belastet, und dass die Belastungsfeder in einer eigenen Halteeinrichtung befestigt ist.
Die erfindungsgemässe Streichrakelvorrichtung erlaubt es nun, den Anpressdruck und den Anstellwinkel des Rakelblattes unabhängig voneinander einzustellen und ermöglicht so die freie Wahl von Auftragsmenge und Eindringtiefe der Auftragssubstanz.
Vorteilhaft sind sowohl Anstellwinkel als auch Höhen- und Seitenlage des Rakelblattes und der Belastungsfeder mittels der getrennten Halteeinrichtungen einstellbar.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Rakelblatt und die Belastungsfeder miteinander einen stumpfen Winkel einschliessen.
Die Zuordnung von Rakelblatt und Belastungsfeder kann dann je nach den jeweiligen Erfordernissen, wie Viskosität und Auftragsgeschwindigkeit, ausgewählt werden.
Beispielsweise für hochviskose Auftragssubstanzen bzw. für sehr sauberes Abrakeln kann das Rakelblatt einen spitzen Winkel zum abgehenden Behandlungsgut einschliessen, während hiebei die Belastungsfeder vorteilhaft einen spitzen Winkel zum ankommenden Behandlungsgut bildet.
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