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Ringförmig um den Sockel eines ärztlichen Behandlungsstuhles angeordneter
Fußschalter Die Behandlung von Patienten eroflgt vierflach, insbesondere in der
ahnärtilchen Praxi,s in Behandlungstühlen, deren Höhe über elektromotorische oder
elektrohydraulische Antriebe verstellbar ist. Auf der einen Seite des Behandlungsstuhles
sind in vielen Fällen Ständer für die Behandlungsgeräte, z.B. für die ärztlichen
Bestecke od.dgl., angeordnet, die dem behandelnden Arzt leicht zugänglich sine müssen.
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Eines der für eine Zahnarzt wichtigesten Behandlungsgeräte i ist das
elektromotroisch angetriebene Bohrgerät, dessen Ein- bzw. Ausschaltung, Drehzahlregelung
und Drehrichtungsänderung mit Hilfe eines Fuß schalters erfolgt, damit beide Hände
des behandelnden rztes diesem für die Handhabung seiner Instrumente zur Verfügung
stehen. Er erweist sich bei der Behandlung des Patienten oft als notwendig, daß
der Arzt um den Behandlungsstuhl herunmtreten muß, um den Patienten von vorn, von
der Seite oder von hinten zu behandeln. In diesen Fällen steht er dann außer der
Reichweite des Fußschalters, wenn dieser ortsfest angebracht ist. Um diese Nachteile
zu beseitigen, ist bei bekannten Anordnungen bereits der Fußschalter bzw. Anlasser
in einem gußgekpaselten zylindrischen Gehäuse untergebracht und mit dem Antriebsmotor
über eine flexibel Zuleitung verbunden.
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Bei einem Stellungswechsel des behandelenden Arztes zieht dieser dann
den Fußschalter mit seinem Fuß in die gewünschte Lage.
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Die Nachteile einer solchen Anordnung liegen auf der Hand, wenn man
bedenkt, daß der Fußschalter ein erhebliches Gewicht besitzen muß. Der den Fußschalter
bediendnde Fuß wir bei dem häuflig notwendigen Stellungswechsel des behandelnden
Arztes strk überlastet. Bei der Betätigung des Fußanlassers zur Drehzahlrgelung
der Bohrmaschine ist aber für den bedienenden Fuß ein sehr großes Feingefühl erforderlich,
damit bei der geringsten Schmerzbekundung des Patienten der Antrieb abgeschaltet
oder die Drehzahl vermindert werden kann. Bei Schaltern der bekannten Bauart ist
aus diesem Grunde der Fußhebel des Anlassers so angebracht, daß er mit der Fußspitze
des Bedienungsfußes verstellt werden kann. Dieses bedingt aber, daß der Bedienungsfuß
auf seinen Absatz aufgestützt wird. Damit bei der Drehung des Bedeinungsfußes auf
seinem Absatz die Reibung nicht zu groß wird (was eine Minderung der Feinfühligkeit
des Bedienungsfußes hervorrufen würde), kann der behandehlnde Arzt sein Körpergewicht
während der Bedienung des Fuß anlassers nicht zur Entlastung seines Standbeines
auf den Bedienungsfuß verlagnern.
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Das bedeutet aber, daß auf der einen Seite das Nervensystem seines
Bedienungsfußes, auf der anderen Seite die Muskulatur seines Standbeines stakr überlastet
werden und vorzeitig ermüden. Ein weiterer
Nachteil dieser Anordnung besteht darin,
daß der Fußschalter bei Nichtgebrauch oft im Wege steht, wenn der behandelnde Arzt
um den Behandlungsstuhl herumtreten muß, und die flexible Zuleitung kann leicht
ein Anlaß zum Stolpern sein, wenn sich der Fuß darin verfängt.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, sind bereits ringförmig um den Sockel
eines Behandlungsstuhels angeordnete Steuereinrichtungen für zahnärztliche Geräte
vorgeschlagen worden, die sich in der Praxis jedoch nicht durchsetzen konnten, weil
sie andere wesentiliche Nachteile aufweisen. So ist beispielsweise eine Anordnung
bekannt, bei der in eine ringförmige Mattes, in einseitig geschlossener Schlauch
elingewelt ist, dessen offenes Ende mit der Zufführung zur Druckkanner einer Membrankontaktdose
verbundne ist.
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Wird durch Druck mit dem Fuß auf den Schlauch die Luft oder Flüssigkeit
im Druckraum der Kontaktdose komprimiert, so bewegt sich die Membran aus ihrer Ruhelage
heraus, und ein mit der Membran verbundener Stift schließt einen Kontakt im Strom,
kreis des Antriebsmotors für das Bohrgerät. Um eine Steuerung der Bohrerumdrehungsgeschwindigkeit
zu ermöglihcen, wird ber denselben kontakt außer dem Motorstromkreis auch der S
stromkreis einer Sehrittschaltvorrichtung geschlossen, die über Nockenkontakte durch
Zwischenschalten von Ohmschen Widerständen den Vorschaltwiderstand im Motorstromkreis
verringert, so daß sich die Motorumdrehungszahl erhöht. Dabei wird bei jedelm Druck
auf den Schlauch, der Motor eingeschaltet und gleichzeitig eine andere Stufe der
umdrehungsgeschwindigkeit eingestellt; sobald der Druck auf Null zurückgeht, wird
der Motor abgeschaltet, um beim nächsten Druck auf den Schlauch mit einer noch größeren
Geschwindigkeit
wieder auzulaufen. Es ist also nicht möglich, wiederholt
mit derselben Umdrehungsgeschwindigkeit zu arbeiten, ohne nahc jedem vorübergehenden
Stillstand des Motors erst sämtliche Regelstufen im sinne höherer Umdrehungsges
diwindigkeit durchzuschalten; ebensowenig ist es möglich. von einer höheren Umdrehungsgeschwindigkeitstufe
auf die nächstniedrigere umzusteueren, ohne erst den Bohrer abzusetzen und durch
mehrmalige Druckgabe mit dem Fuß alle anderen Geschwindigkeitsstufen durchzuschalten.
Eine solche Anordnung ist aber für die Praxis völlig unbrauchbar und bat sich aus
diesem Grunde auch nicht durchgesetzt.
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Es ist ferner eine Anordnung bekannt, bei der die zur Steuerung der
elektrischen Antriebsmittel dienen den Pedalvorrichtungen an einem Wagen befestigt
sind, der an einer den Behandlungsstuhlsockel ringförmig umgebenden F Führungsschiene
aufgehängt ist.
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Die Führungsschiene selbst liegt auf einem ringförmigen, flanschartigen
Ansatz des Beliandlungs stuhl -sockels; der Ansatz ist so ausgebildet, daß die mit
einer ringförmigen Nut versehene Führungsschiene gleibar gelagert ist. Mittels eines
in zwei Endlagen schwenkbaren und einrastenden, an dem Wagen befestigen Sperrhebels
können Wagen und Führungsschiene fest zusammengepreßt werden, so daß in der einen
Stellung des Sperrhebels durch Verschieben des Wagens gleichzeitig auch die Führungsschiene
verschoben wird, wälwend in der anderen Stellung nur der Wagen verschoben wird.
Durch die gemeinsame Verstellung von Wagen und Führungsschiene, die mechanisch mit
dem Anlasser des Bohrmaschinenmotors verbundne is ist, wird die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Bohrgerätes gesteuert, und durch die Verstellung des Wagens allein werden die
Pedalvorrichtungen in die für den behandelnden Arzt günstigste Stellung gebracht.
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Die Bedienung für die Drehgeschwindigkeitssteuerung des Bohrgerätes
erfolgt in der Weise, daß zunächst der Sperrhelbel nach oben gschwenkt wird, um
die Verbindung zwischen Wagen und Ring zu lösen. und daß dann der Pedal wagen in
die richtige Stellung gefahren wird; sodann wird der Sperrhebel nach unten geschwenkt,
wodurch die Verbindung von Wagen und Ring wiederhergestellt wird. Das eine Ende
des Sperrhebels ist in Form eines Flügelstückes ausgebildet und liegt ähnlich wie
bei den bisher bekannten Standanlasser in Fußspitzenhöhe des behandelnden Arztes.
und es rrid auch in derselben Weise wie bei diesen durch Drehen des Fußes auf seinem
Absatz die Regelung der Drehgeschwindigkeit vorgenommen.
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Diese Anordnung weist somit ebenfalls die mit einer Flßspitzenregelung
verbundenen Nachteile auf. Im Vergleich zu der bekannten Anordnung mit Standanlasser
muß darüber hinaus der Fuß eine bedeutend größere Kraft aufbringen, weil Wagen und
Führungsschiene zusätzlich mitbewegt werden müssen. Ferner ist immer noch notwendig,
die Steuervorichtung zunächst einmal in die zweckmäßigste Stellung zu bringen. Zwar
ist der hierzu benötigte Kraftaufwand gegenüber der in der Beschreibung erwähnten
bekannten Einrichtung mit Standanlasser verringert. das Instellungbringen aber bedeutend
umständlicher geworden durch das Lösen und Sperren der Verbindung zwischen Wagen
und Führungsschiene. Durch den großen Platzbedarf der Anordnung wird zudem der Durchmesser
der Behandlungsstuhlsäule wesentlich vergrößert, so daß der behandelnde Artz leicht
mit den Knicn oder dem Schienbein anstößt; infolgedessen ist er gezwungen, bei der
Behandlung vom Stuhl abzn-
rücken. was zur Folge hat, daß er den Oberkörper weiter
nach vorn übernegien muß ; seine Stndfestigkeit wird dadurch aber bedeutend verringert.
Alle diese Nachteile dürften aber auch der Grund dafür sein, daß sich die Anordnung
in der Praxis nicht durchsetzen konnte.
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Der Gesgenstand der Erfindung bezieht sich auf eine ringförmig um
den Sockel des Behandlungstuhles angeordnete Vorrichtung zur Fußsteuerung der elektrischen
Autriebsmittel. die keine der erwähnten Nachteile aufweist. Gemäß der Erfindung
ist auf dem Umfang des Behandlungsstuhlsocheks in Fuß höhe und in Fußrichweite des
behandelnden Arztes eine offen liegende und mit einer griffigen Oberfläche versehene,
drehbare, ring- oder teirlringförmige Gleitschiene befestligt. die zwecks Einleitung
von Schaltvorgängen unmittelbar mit der Fußsohle verstellt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt die Draufsicht eines Beliandlungsstuhles mit der erfindungsgemäöen
Anordnung und Fig. 2 einen Teil des Behandlungsstuhlsockels mit der Ringschiene
im Querschnitt.
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In Fig. 1 ist mit 1 der Sockel des Belhandlungsstuhles 2 bezeichnet.
Auf der dem Geräteständer zugekehrten Seite des Behandlungsstuhles 2 ist der Fußschalter
3 ortsfest angeordnet, der mittels eines Hebelgestänges 4 mit der Ringschiene 5
verbunden ist.
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Die Anordnung der Ringschiene 5 auf dem Sockel des Behandlungsstuhles
ist in Fig. 2 der Zeichnung dargestellt. Eine ringförmige Trägerschiene 6 ist mittels
Senkkopfschrauben auf dem Sockel 1 des Behandl'ungsstuhles befestigt. Auf der Trägerschiene
6 gleitet die ebenfalls ringförmige Glegitschiene 5, die beispielsweise aus einem
U-förmigen Profil gezogen ist. Auf der Oberseite der Ringschiene 5 ist beispielsweise
ein Profilgummiring 7 befestigt, der dazu dient, diese griffig zu machen. so daß
der Fuß nicht von der 5 chiene abrutscht.
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Durch die beschriebene Anordnung wird dem behandelnden Arzt die Möglichkeit
gegeben, den Patienten von drei Seiten zu behandeln, ohne außer Reichweite seines
Fuß schalters zu kommen. Gleichzeitig wird erreicht, daß er sein Standbein entlasten
und so vorzeitigen Ermüdungserscheinungne vorbeugen kann.
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Ebenso ist diese Anordnung von Vorteil für Arzt, die es vorziehen,
während der Behandlung zu sitzen.
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In den Fällen, in denen beispielsweise zwei elektromotorische Antriebe
zu schalten sind. können zwei Ringschienen mit verschiedenen Durchmessern ko, nzentrisch
auf dem Sockel des Behandlungss'tuhies angeordnet werden. Mit Hilfe der einen Vorrichtung
kann dann z.B. der Schalter für das Heben und Senken des Behandlungsstuhles betätigt
werden, mit Hilfe der anderen Vorrichtung der Anlasser für den SIotor des Bohrgerätes.
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Ebenso können an Stelle des Hebelgestänges Zahnrad oder Reibradgetriebe
angeordnet werden, mit deren Hilfe die Stellbewegung der Ringschiene auf die Schalter-
oder Alilasserwelle übertragen wird. Es ist aber auch möglich, die Ringschiene als
Träger für Kontakte direkt zu benutzen, die in diesem Falle dann auf einer isolierenden
Unterlage mit der Ringschiene befestigt sind.