DE10207279A1 - Gießverfahren und Gussteil - Google Patents
Gießverfahren und GussteilInfo
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Abstract
Verfahren zum Gießen eines metallischen Gussteils, bei dem an einem verlorenen Modell des Gussteils ein Reliefmuster vorgesehen wird, das eine spezielle Teileidentifikationsnummer darstellt, das Modell mit einer Maskenform umgeben wird, das Modell aus der Maskenform entfernt wird und geschmolzenes metallisches Material in die Maskenform eingebracht wird, um das ausgehärtete Gussteil mit dem auf diesem dauerhaft eingegossenen Reliefmuster zu bilden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gießen eines metalli
schen Gussteiles sowie ein nach diesem Verfahren hergestelltes Gussteil. Die Erfin
dung betrifft insbesondere ein Verfahren zum Genaugießen von Metallen und Le
gierungen in keramischen Maskenformen, die unter Verwendung eines verlorenen
Modells des Gussteiles hergestellt werden.
Bei dem Genauguss (investment casting) von Gasturbinen-Laufschaufeln
und -Leitschaufeln aus einer Superlegierung unter Verwendung herkömmlicher
gleichachsiger und gerichteter Erstarrungstechniken werden keramische Masken
formen mit oder ohne keramischem Kern mit geschmolzenem Metall bzw. einer
geschmolzenen Legierung gefüllt, das bzw. die in der Form aushärtet. Die kerami
sche Maskenform (shell mold) wird durch das bekannte Wachsmodellverfahren
hergestellt, bei dem ein (z. B. aus Wachs, einem thermoplastischem Kunststoff und
dgl. bestehendes) verlorenes Modell der Schaufel oder eines anderen Gussteils
mehrfach in eine keramische Schlämme getaucht wird, von überschüssiger
Schlämme befreit und anschließend mit keramischen Teilchen wie z. B. kerami
schem Sand (Stuck) stukkatiert wird, um die Wanddicke der Maskenform bis zu
einem gewünschten Wert aufzubauen. Das Modell wird dann aus der Maskenform
durch thermische oder chemische Wachsentfernungstechniken entfernt, und die
Grünform wird dann gebrannt, um eine ausreichende Formfestigkeit für den Gieß
vorgang zu entwickeln. Die US 5 353 717 und US 5 975 188 beschreiben ein typi
sches Verfahren zum Herstellen derartiger keramischer Maskenformen.
Nachdem geschmolzenes Metall bzw. eine geschmolzene Legierung in die
Maskenform gegossen und ausgehärtet wurde, wird das Gussteil entfernt und einem
oder mehreren nachträglichen Bearbeitungsvorgängen unterzogen, die unter ande
rem die folgenden Schritte umfassen: Entfernen eines keramischen Kerns, sofern
vorhanden, Strahlputzen zum Entwickeln mechanischer Eigenschaften, isostatisches
Heißpressen zum Schließen von Gussporosität; Säureätzen, um die Mikrostruktur zu
inspizieren, und anodisches Ätzen, um die Oberfläche auf Defekte hin zu untersu
chen.
Bei dem derzeitig üblichen Genauguss von Gasturbinenschaufeln aus einer
Superlegierung unter Verwendung herkömmlicher gleichachsiger und gerichteter
Erstarrungstechniken wird ein Verfahrensablaufblatt erstellt, das eine Teileidentifi
kationsnummer (z. B. Seriennummer) umfasst, und das Verfahrensablaufblatt wird
dann durch das Fertigungsverfahren von der Modellstufe bis zu der sich an den
Gießvorgang anschließenden Nachbearbeitungsstufe getragen.
Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen definiert.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Genauguss mehrerer
metallischer Gussteile, bei dem ein Reliefmuster, vorzugsweise in Form eines drei
dimensionalen Strichcodes, der eine spezielle Teileidentifikationsnummer darstellt,
an jedem verlorenen Modell vorgesehen wird und zunächst auf jede Maskenform
und dann auf jedes metallische Gussteil in der Maskenform übertragen wird, so dass
der Strichcode dauerhaft in jedes Gussteil "eingegossen" ist, in der Weise, dass der
Strichcode an den Gussteilen die im Anschluss an den Gießvorgang erfolgenden
Nachbearbeitungsvorgänge übersteht, um einen lesbaren, speziellen Strichcode an
jedem ausgelieferten Gussteil vorzusehen.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird ein Identifikationsstreifen
aus Kunststoff, der den Strichcode trägt, an einer Oberfläche jedes verlorenen Mo
dells angebracht. Beispielsweise wird ein polymerer Identifikationsstreifen, der den
Strichcode trägt, durch Wachsschweißen an eine Oberfläche jedes Wachsmodells
des Gussteiles angebracht, worauf eine Weiterverarbeitung entsprechend dem
Wachsmodellverfahren erfolgt, um eine keramische Maskenform um das Modell
herum zu bilden. Der aus Kunststoff bestehende Identifikationsstreifen wird von der
Maskenform entfernt oder zerstört, wenn das verlorene Modell aus der Maskenform
entfernt wird. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird ein spezieller
dreidimensionaler Strichcode eingraviert, eingeprägt oder in anderer Weise in einer
Oberfläche jedes verlorenen Modells gebildet. Der Strichcode wird auf die Masken
form und dann auf das metallische Gussteil übertragen und verbleibt dauerhaft
daran während der Nachbearbeitungsvorgänge, so dass er an dem ausgelieferten
Gussteil vorhanden ist.
Die Erfindung hat somit den Vorteil, dass an jedem nach diesem Verfahren
hergestellten Gussteil ein dauerhafter spezieller dreidimensionaler Strichcode vor
handen ist, der als Teileidentifikationsnummer lesbar ist, um die Teile während und
nach der Fertigung identifizieren zu können. Das Vorhandensein des Strichcodes an
dem verlorenen Modell, der Maskenform und dem Gussteil macht es überflüssig,
dass bei der anschließenden Bearbeitung von Bedienungspersonen eine Teileidenti
fikationsnummer an jede Arbeitsstation angebracht werden muss. Außerdem er
möglicht das Vorhandensein des speziellen Strichcodes an jedem an Kunden ausge
lieferten Gussteil, dass der Kunde Zugang zu dem computerisierten Teileidentifika
tionssystem des Herstellers hat, indem der Teileidentifikationscode im Zusammen
hang mit zugehörigen Abmessungs- und Bearbeitungsdaten gespeichert ist.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Wachsmodells einer Gasturbinen
schaufel mit einem Identifikationsstreifen aus Kunststoff, der einen speziellen drei
dimensionalen Strichcode an einer Oberfläche eines Fußabschnittes der Turbinen
schaufel trägt;
Fig. 1A eine vergrößerte Ansicht des Fußabschnittes des Schaufelmodells,
um zu zeigen, wie der Identifikationsstreifen durch Wachsschweißen daran befestigt
ist;
Fig. 1B eine weitere vergrößerte Ansicht des Fußabschnittes des
Schaufelmodells entsprechend Fig. 1A,
Fig. 1 C eine vergrößerte Ansicht des Fußabschnittes der Turbinenschaufel,
bei der ein dreidimensionaler Strichcode in die Oberfläche des Fußabschnittes ein
graviert ist;
Fig. 2 eine Schnittansicht einer keramischen Maskenform mit dem
schaufelförmigen Formhohlraum, der durch das verlorene Modell darin gebildet
wird, und dem dreidimensionalen Strichcode, der durch den aus Kunststoff beste
henden Identifikationsstreifen (oder durch Eingravieren oder Einprägen) des Mo
dells gebildet wurde;
Fig. 3 eine Seitenansicht der gegossenen Turbinenschaufel, die in der
Maskenform hergestellt wurde und die mit dem dreidimensionalen Strichcode ver
sehen ist, welcher von einem schematisch dargestellten kontaktfreien Scanner gele
sen werden kann.
Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren für den Genauguss (invest
ment casting) mehrerer metallischer Gussteile, bei dem ein dreidimensionaler
Strichcode, der eine spezielle Teileidentifikationsnummer darstellt, an jedem verlo
renen Modell vorgesehen ist und zunächst auf jede Maskenform (shell mold) und
dann auf jedes metallische Gussteil in dieser Maskenform so übertragen wird, dass
der Strichcode dauerhaft an jedem Gussteil verbleibt. Der Strichcode an den
Gussteilen übersteht daher die im Anschluss an den Gießvorgang erfolgenden
Nachbearbeitungsvorgänge, um einen lesbaren, speziellen dreidimensionalen
Strichcode an jedem ausgelieferten Gussteil zu bilden.
Wenngleich die Erfindung im folgenden unter Bezugnahme auf den Genau
guss mittlerer Gasturbinenschaufeln aus einer Superlegierung beschrieben wird, ist
die Erfindung hierauf nicht beschränkt; sie kann vielmehr zum Herstellen einer
Reihe anderer Art metallischer Gegenstände eingesetzt werden, bei denen jeder ge
gossene Gegenstand einen "eingegossenen" dreidimensionalen Strichcode aufweist,
der eine Teileidentifikationsnummer wie z. B. eine Teileseriennummer darstellt.
Es wird zunächst auf die Fig. 1, 1A und 1B Bezug genommen. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird ein verlorenes
Modell 10 verwendet, das jedes einer Anzahl von herzustellenden Gegenständen
(Gussteilen) wiedergibt. Die Fig. 1 zeigt ein verlorenes Modell 10 in Form einer
Gasturbinenschaufel mit einem Fußabschnitt 10a und einem Tragflügelabschnitt
10b sowie einem Zwischenabschnitt 10c. Der Fußabschnitt umfasst einen Vor
sprung 10p, der mit einem Angusskanal zu verbinden ist, wie weiter unten be
schrieben wird. Jedes verlorene Modell 10 kann aus einem üblichen Wachsmodell
bestehen, wie es beim Genauguss von Gasturbinenschaufeln üblicherweise verwen
det wird und wie es durch Einspritzen von gegossenem Wachsmaterial in einen
Formhohlraum in bekannter Weise hergestellt wird. Das Material des Wachsmo
dells kann aus einem herkömmlichen Modellwachs bestehen. Die US 5 983 982
beschreibt ein zu diesem Zweck geeignetes Wachsmaterial, worauf ausdrücklich
Bezug genommen wird. Das verlorene Modell kann auch aus einem thermoplasti
schen Material wie z. B. Polyurethan bestehen, das durch Reaktionsspritzgießen in
einen Modellformhohlraum eingebracht wird, wie dies in der anhängigen US-Pa
tentanmeldung Serial No. 09/237 435 beschrieben wird. Weitere mögliche Materia
lien für das verlorene Modell können auch thermoplastische Kunststoffe und "rapid
prototype" Kunststoffmaterialien umfassen, ohne hierauf beschränkt zu sein.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein dreidimensionaler Strichcode
20, der eine spezielle Teileidentifikationsnummer darstellt, an jedem verlorenen
Modell 10 vorgesehen und zunächst auf jede Maskenform und dann auf jedes me
tallische Gussteil, das in dieser Maskenform hergestellt wird, übertragen. Bei der
Ausführungsform der Fig. 1A wird der Strichcode 20 in Form eines aus Kunststoff
bestehenden Identifikationsstreifens 30 aufgebracht, der einen speziellen dreidimen
sionalen Strichcode trägt und der an einer Oberfläche 10s des Fußabschnittes 10a
des verlorenen Modells 10 befestigt wird. Beispielsweise kann der Identifikations
streifen 10 an seinem Umfangsrand mit der Fußoberfläche 10s jedes Modells
wachsverschweißt werden, wie dies schematisch in Fig. 1B dargestellt ist. Ge
nauer gesagt wird der Identifikationsstreifen 30 auf der Oberfläche 10s des Modells
10 angeordnet, und ein heißes Bügeleisen (nicht gezeigt) wird mit engem Abstand
zu der Oberfläche 10s positioniert und so bewegt, dass eine Randmasse P aus
Wachs der Oberfläche 10s um den Außenrand des Streifens 30 herum geschmolzen
wird, und es kommt dann zu einer Überlappung und Aushärtung an dem Außenrand
des Identifikationsstreifens 30, um ihn an der Modelloberfläche durch Wachs
schweißen zu befestigen. Ein schmaler Rand R des gehärteten Wachses verbleibt
dann an der Oberseite des Umfangs des Identifikationsstreifens 30 (Fig. 1A und
1B). Das Bügeleisen kann ein herkömmliches Löteisen sein, wie es zum Reparieren
und Formen von Wachsmodellen verwendet wird. Eine andere Möglichkeit ist es,
einen geeigneten Kleber (nicht gezeigt) an der Rückseite 30r des Identifikations
streifens 30, die der Fußoberfläche 10s des Modells zugewandt ist, aufzutragen, und
der Identifikationsstreifen 30 wird auf der Fußoberfläche 10s des Modells angeord
net, um durch den Kleber damit haftend verbunden zu werden. Auch kann der Iden
tifikationsstreifen 30 an der Modelloberfläche 10s angeordnet werden, und Kleber
(nicht gezeigt) kann an der Oberfläche 10s um den Außenumfang des Identifikati
onsstreifens 30 herum so angeordnet werden, dass er den Außenumfang des Identi
fikationsstreifens überlappt, so dass er an der Modelloberfläche haftet.
Der Teileidentifikationsstreifen 30 kann irgendeine geeignete Form und er
wünschte Abmessungen haben, beispielsweise die dargestellte Rechteckform, wobei
der dreidimensionale Strichcode eingeprägt wird, und zwar unter Verwendung eines
von einem Schrittmotor angetriebenen Prägegerätes, wie es unter der Bezeichnung
"model C400 embosser" von der Edward Pryor & Son Limited, Sheffield, England
erhältlich ist. Der Identifikationsstreifen 30 hat Abmessungen von beispielsweise
75 mm Länge und 55 mm Breite bei einer Dicke von 0,8 mm, und er kann aus einem
schlagfesten Polysterol bestehen, wie er von der Firma Bluemay Limited, Devizes,
Wiltshire, England erhältlich ist.
In Fig. 1A enthält der dreidimensionale Strichcode 20 eine Information
(z. B. eine Teileidentifikationsnummer), die in Form eines Reliefmusters 60 auf der
Streifen-Oberfläche 30s eincodiert ist. Das Reliefmuster 60 ist vorzugsweise vom
Typ der Posicode B Schrift und beschrieben in der US 5 393 967 und US 5 677 522;
es enthält mehrere erhabene Striche 62 und dazwischenliegende Ausnehmun
gen 64. Der Strichcode (beispielsweise Änderungen im seitlichen Abstand der Stri
che 62) wird von einem handelsüblichen kontaktfreien Scanner 100 (Fig. 3) gele
sen, der zu diesem Zweck entwickelt wurde und in den oben erwähnten US-Paten
ten Nr. 5 393 967 und 5 677 522 beschrieben ist. Derartige Strichcode-Scanner sind
von der Traceability Systems, Inc., Pittsburgh, PA, USA erhältlich.
Der Identifikationsstreifen 30 enthält, wie in den Fig. 1, 1A und 1B
dargestellt, außerdem eine alphanumerische Darstellung der Teileidentifikations
nummer, um auch von Menschen gelesen werden zu können. Der Strichcode 20, der
in den Identifikationsstreifen 30 eingeprägt ist, wird als positives Reliefmuster inso
fern angesehen, als die Striche 62 über die Streifenoberfläche 30s erhaben sind.
Dieses positive Reliefmuster 30 erzeugt ein positives Reliefmuster an der gegosse
nen Turbinenschaufel (Fig. 3).
Fig. 1 C zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei der diesel
ben Merkmale durch dieselben Bezugszeichen, versehen mit einem Apostroph, be
zeichnet werden. Die Fig. 1C unterscheidet sich von den Fig. 1, 1A und 1B
dadurch, dass der Identifikationsstreifen 30 weggelassen wurde und der Strichcode
20' in die Fußoberfläche 10s' des Modells eingraviert wurde, um ein negatives Re
liefmuster 60' zu bilden, bei dem die Striche 62' nun aus Vertiefungen in der Ober
fläche 10s' bestehen und die Zwischenräume 64' zwischen den Strichen 62 erha
bene Flächen entsprechend der Oberfläche 10s' sind, der Strichcode 20' (beispiels
weise in Form von Änderungen des seitlichen Abstandes der vertieften Striche 64')
wird von dem kontaktfreien Scanner 100 (Fig. 3) gelesen. Dieses negative Relief
muster 60' erzeugt ein entsprechendes negatives Reliefmuster an der gegossenen
Turbinenschaufel. Das negative Reliefmuster 60' kann in die Oberfläche 10s des
Modells manuell oder maschinell eingraviert werden. Jedes Modell 10' wird wäh
rend des Graviervorganges in einer geeigneten Haltevorrichtung (nicht gezeigt) an
geordnet, um sicherzustellen, dass der Strichcode 20' immer an derselben Stelle
jedes der Modelle 10' vorgesehen ist, um von dem oben erwähnten Scanner gelesen
werden zu können.
Das positive oder negative Reliefbild 60 (60') des Strichcodes 20 (20'), das
an dem verlorenen Modell und somit an dem Gussteil vorhanden ist, muss die im
Anschluss an den Gießvorgang erfolgenden Nachbearbeitungsvorgänge überstehen,
damit er auf dem an Kunden ausgelieferten Produkt in lesbarer Form erhalten bleibt.
Für die oben erwähnte Posicode B Schrift werden die Abmessungen der Striche 62
des positiven oder negativen Reliefmusters 60 zu diesem Zweck entsprechend ge
wählt. Beispielsweise ist eine typische Längenabmessung (vertikale Abmessung in
Fig. 1B) jedes der Striche 62 etwa 45,5 mm, eine typische Breitenabmessung (ho
rizontale Abmessung in Fig. 1B) jedes der Striche 62 kann 0,6 mm sein, und eine
typische Tiefen- bzw. Höhenabmessung (senkrecht zur Ebene des Identifikations
streifens 30 in Fig. 1B) jeder der Striche 62 kann 0,45 mm betragen. Die Mittel
punkt der Striche 62 in einer Positionssymbolik wie z. B. der Posicode B Schrift
sind so spezifiziert, dass sie auf einem Gitter gleichmäßig beabstandeter paralleler
Linien liegen. Der Abstand zwischen diesen Gitterlinien wird als G-Abmessung
bezeichnet. Eine typische G-Abmessung ist z. B. 0,1814 mm für eine Posicode B
Schrift bei einer Strichbreite von 0,6 mm, wie gerade erwähnt. Eine von einem
Schrittmotor angetriebene Prägevorrichtung, wie sie unter der Bezeichnung "model
C400 embosser" von der Edward Pryor & Son Limited, Sheffield, England erhält
lich ist, kann dazu verwendet werden, den Posicode-Strichcode auf dem Streifen 30
mit einer derartigen Breite und G-Abmessung einzuprägen bzw. zu bilden. Zu Ver
anschaulichungszwecken kann eine derartige von einem Schrittmotor angetriebene
Prägevorrichtung ein Schrittverhältnis von 0,1814 mm haben, wobei ein typischer
Strichcode 243 Schritte aufweisen kann. Die G-Abmessung hängt von dem Schritt
verhältnis der Bewegung einer speziellen Prägevorrichtung in Richtung der G-Ab
messung ab (z. B. ein Schritt = "x" Anzahl mm oder Zoll). Die G-Abmessung ist
gleich dem Schrittverhältnis der von einem Schrittmotor angetriebenen Prägevor
richtung. Anstelle eines schrittmotorgetriebenen Systems kann die Prägevorrichtung
einen Antrieb in Form einer Leitspindel umfassen, derart, dass die G-Abmessung
von der Teilung der Leitspindel des Antriebes abhängt. Die Erfindung ist jedoch
nicht auf eine spezielle Prägevorrichtung beschränkt.
Das Modell 10 (10') mit seinem speziellen positiven oder negativen Strich
code 20 (20') wird typischerweise in Verbindung mit weiteren Modellen verknüpft,
um eine Modellanordnung zu bilden, um eine Gruppe von Maskenformen herzu
stellen, bei denen die Modellanordnung mehrere Modelle 10 (10') umfasst, die je
weils durch Wachsschweißen mit einem Wachsangussmaterial verbunden sind, der
wiederum mit einem Gießtrichter in herkömmlicher Weise durch Wachsschweißen
verbunden ist. Jedes Modell 10 umfasst einen Vorsprung 10p an dem Fußabschnitt
10a, um an diesem Ende eine Verbindung mit einem Angusskanal durch Wachs
schweißen herzustellen. Die auf diese Weise hergestellte Modellanordnung wird
dem bekannten Wachsmodellverfahren unterzogen, um eine keramische Masken
form um die Modellanordnung herum aufzubauen. Die Erfindung ist jedoch nicht
auf Ausführungsformen beschränkt, bei denen mehrere Modelle in Form einer Mo
dellgruppe angeordnet sind; sie lässt sich vielmehr auch in Verbindung mit einem
einzelnen Modell oder in anderer Weise untereinander verbundenen Modellen aus
führen.
Die Modellanordnung aus mehreren Modellen 10 (10') wird dem bekannten
Wachsmodellverfahren unterzogen, um eine keramische Maskenform herzustellen.
Bei einer möglichen Ausführungsform wird die verlorene Modellanordnung in eine
keramische Schlämme getaucht. Überschüssige Schlämme lässt man dann von der
Modellanordnung bzw. der vorher aufgebrachten Maskenformschicht abtropfen.
Relativ grobe Keramikteilchen (z. B. keramische Sand- bzw. Stuckteilchen) werden
auf die nasse keramische Schlämmeschicht aufgebracht und unter Luft getrocknet.
Diese Schrittfolge wird wiederholt, um eine keramische Maskenform einer ge
wünschten Dicke auf der Modellanordnung aufzubauen.
Nach jeder derartigen Schrittfolge (Eintauchen in keramischer Schlämme
und Auftragen von Sand oder Stuck) kann die Modellanordnung in herkömmlicher
Weise getrocknet werden, indem sie durch einen oder mehrere Trocknungsräume
bewegt wird, bevor die nächste entsprechende Schrittfolge wiederholt wird. Das
Trocknen einer entsprechenden Modellanordnung ist in der US 4 114 285 und der
anhängigen US-Patentanmeldung Serial No. 09/690 144 vom 16. Oktober 2000 be
schrieben, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird.
Insbesondere wird eine als Innenschicht dienende keramische Schlämme zu
erst auf das Modell aufgebracht, indem das Modell in die keramische Innenschicht-
Schlämme getaucht wird. Die Zusammensetzung der Innenschichtschlämme wird in
Abhängigkeit von den Gussteil-Spezifikationen und dem Metall bzw. der Legie
rung, das bzw. die in die Maskenform gegossen werden soll, gewählt. Überschüs
sige Schlämme lässt man unter Schwerkraft von dem Modell abtropfen, und dann
werden keramische Sand- bzw. Stuckteilchen auf die nasse keramische Innenschicht
an der Modellanordnung aufgebracht, typischerweise durch Schwerkraftschauern
des keramischen Sandes bzw. Stucks aus einem Verteiler (nicht gezeigt), der ober
halb der beschichteten Modellanordnung angeordnet ist.
Nachdem das Modell in die Innenschichtschlämme getaucht, von über
schüssiger Schlämme befreit, mit Teilchen versehen und getrocknet wurde, werden
zusätzliche primäre und sekundäre Schichten aus Schlämme und Sand oder Stuck
aufgebracht, um die Maskenform auf eine gewünschte Wanddicke aufzubauen. Eine
typische Wanddicke der Maskenform liegt im Bereich von 1/8 bis 1/2 Zoll, wenn
gleich auch andere Wanddicken je nach Anwendungsfall hergestellt werden kön
nen. Beispielsweise kann eine zweite bis achte Schicht auf die Innenschicht aufge
bracht werden. Die Zusammensetzung und die Anzahl der weiteren Schichten kann
je nach der speziellen Anwendung unterschiedlich gewählt werden. Eine äußerste
Deckschicht in Form einer keramischen Schlämme ohne Sand oder Stuck kann auf
die äußerste Schicht aufgetragen werden, um die Maskenform abzudichten.
Die zusätzlichen Schichten und die Deckschicht bestehen typischerweise aus
Schlämmen und Sand oder Stuck, die verschieden sind von denjenigen, die für die
Innenschicht verwendet werden, wie an sich bekannt ist. Die keramische Schlämme
der Innenschicht zum Gießen von Superlegierungen auf Nickelbasis kann bei
spielsweise eine Schlämme sein, die feines Aluminiumoxidpulver in einer Menge
von 75 Gew.-% in einer kolloidalen Siliziumoxidsuspension auf Wasserbasis ent
hält, mit weiteren herkömmlichen Additiven wie z. B. Tensiden, organischen Grün
festigkeitsadditiven und Schaumreduktionsmitteln; derartige Additive sind bei
spielsweise in der US 5 975 188 beschrieben. Die Schlämme der Innenschicht kön
nen mit feinen Aluminiumoxid-Sandpartikeln versehen sein. Die nächst der Innen
schicht aufgetragenen primären Zusatzschichten (z. B. die zweite und dritte Schicht)
können eine relativ niedrig viskose Schlämme auf Wasserbasis mit kolloidalem Si
liziumoxid und geschmolzenem Siliziumoxid-Zirkonpulver und einem etwas gröbe
ren geschmolzenen Siliziumoxidsand aufweisen. Weitere sekundäre Zusatzschich
ten (z. B. die vierte bis achte Schicht) und die auf den primären Zusatzschichten auf
getragene Deckschicht können eine höher viskose Schlämme auf Wasserbasis mit
kolloidalem Siliziumoxid und geschmolzenem Siliziumoxid- und Zirkon-Keramik
pulver und noch groberem geschmolzenem Siliziumoxidsand oder -stuck aufwei
sen.
Nachdem die keramische Maskenform um die Modellanordnung herum
gebildet wurde, wird die Modellanordnung durch herkömmliche thermische oder
chemische Techniken wahlweise entfernt. Beispielsweise kann eine Modellanord
nung aus Wachs dadurch entfernt werden, dass die Modellanordnung unter Ver
wendung eines herkömmlichen Heizschrittes in einem Ofen bei einer Temperatur
erwärmt wird, die hoch genug ist, um die Modellanordnung aus Wachs auszu
schmelzen. Andere herkömmliche Modellentfernungstechniken wie z. B. Mikro
wellenerwärmung, chemische Auflösung, usw. können genauso verwendet werden.
Der aus Kunststoff bestehende Identifikationsstreifen 30 wird typischerweise
thermisch zerstört (geschmolzen), wenn die verlorene Modellanordnung aus der
Maskenform entfernt wird. Die Schmelztemperatur des Streifenmaterials ist typi
scherweise niedriger als die Schmelztemperatur des Modellwachses. Wenn daher
das Wachsmodell aus der Maskenform ausgeschmolzen wird, schmilzt der Identifi
kationsstreifen 30 aus der Maskenform ebenfalls. Die Maskenform wird typischer
weise umgedreht, wenn das Modell und der Identifikationsstreifen ausgeschmolzen
werden, damit das geschmolzene Modellmaterial und Streifenmaterial aus der Mas
kenform ausfließen kann. Das Modell und der Idenfifikationsstreifen können jedoch
auch unter Verwendung anderer Techniken aus der Maskenform entfernt werden.
Wenn die Modellanordnung entfernt ist, verbleibt eine Maskenformgruppe
aus mehreren einzelnen Maskenformen, die durch Angießkanäle mit einem Gieß
trichter verbunden sind, wie dies in einer herkömmlichen Maskenformgruppe ty
pisch ist. Fig. 2 zeigt eine derartige Maskenform 110 mit einem Schmelzeinlass
kanal 112, der mit einem von dem Gießtrichter kommenden Angusskanal (nicht
gezeigt) in Verbindung steht. Wenn geschmolzenes Metall bzw. eine geschmolzene
Legierung (z. B. geschmolzene Superlegierung) in den Gießtrichter gegossen wird,
fließt das Material in jede Maskenform 110 durch den Angusskanal 112.
Jede Maskenform 110 der Formgruppe hat einen Strichcode 20 (20') an sei
ner Innenwand W, die der Stelle entspricht, an der der Fußabschnitt 10a des Mo
dells 10 vor dem Entfernen des Modells angeordnet war. D. h., dass der spezielle
Strichcode 20 (20') auf die Wand W jeder Maskenform 110 von dem verlorenen
Modell her übertragen wird. Der Strichcode, der von dem verlorenen Modell auf die
Formwand W übertragen wurde, ist ein negatives Reliefmuster, wenn der Streifen
30 mit dem positiven Reliefmuster 60 an der Oberfläche 10s des Modells (Fig.
1A) befestigt worden war. Der Strichcode ist dagegen eine positives Reliefmuster,
wenn das negative Reliefmuster 60' in die Oberfläche 10' des Modells eingraviert
worden war (Fig. 1C).
Die Grünformgruppe wird typischerweise auf eine hohe Brenntemperatur
erwärmt, um eine ausreichende Gussfestigkeit für den Gießvorgang nach dem Ent
fernen der Modellanordnung zu entwickeln. Diese Temperatur kann je nach dem
Maskenformmaterial unterschiedlich gewählt werden und liegt typischerweise im
Bereich von 1000 bis 1200°C.
Der spezielle Strichcode 20 (20') wird auf die Wand E jeder Maskenform
110 und dann auf jedes metallische Gussteil 200 übertragen, das in der jeweiligen
Maskenform 110 gegossen wurde (Fig. 3), um von einem Scanner 100 gelesen zu
werden, und zwar unter Verwendung von Licht, das von einem optischen Übertra
ger 100a ausgesendet und auf den Strichcode gerichtet und auf einen optischen
Empfänger 100b des Scanners 100 reflektiert wird, wie dies durch die Pfeile ange
deutet ist. Das geschmolzene Metall bzw. die geschmolzene Legierung wird in die
Maskenformgruppe gegossen, worauf es bzw. sie unter Verwendung herkömmli
cher Gieß- und Erstarrungstechniken ausgehärtet wird, um entweder Gussteile mit
gleichachsigem Korn oder richtungserstarrte Gussteile mit einer Säulenkorn-Mikro
struktur oder einer Einzelkristall-Mikrostruktur herzustellen. Der spezielle Strich
code 20 (20') wird von jeder Formwand B auf das in diese Maskenform ausgehär
tete Gussteil 200 übertragen und bleibt dauerhaft an dem jeweiligen Gussteil auch
während der anschließenden Nachbearbeitungsvorgänge und somit an dem ausge
lieferten Gussteil. In Fig. 3 umfasst die gegossene Turbinenschaufel 200 einen
Fußbereich 210 mit dem speziellen Strichcode 20 (20'), der darin eingegossen ist,
einem Tragflügelprofil 212 und einem Zwischenbereich 214.
Beispielsweise werden die Gussteile nach dem Entfernen aus der
Maskenformgruppe typischerweise Nachbearbeitungsvorgängen unterzogen, die die
folgenden Schritte umfassen, ohne auf sie beschränkt zu sein: Entfernen eines ke
ramischen Kerns, sofern er in dem Gussteil vorhanden ist, Putzstrahlen, um verblie
benes keramisches Formmaterial zu entfernen, Wärmebehandlung, um gussmecha
nische Eigenschaften zu entwickeln, isostatisches Heißpressen, um Gussporositäten
zu schließen, Säureätzen, um die Gussmikrostruktur zu überprüfen, und anodisches
Ätzen, um die Gussoberfläche auf Defekte hin zu untersuchen. Der eingegossene
Strichcode an den Gussteilen wie z. B. der in Fig. 3 dargestellten Turbinenschaufel
übersteht erwiesenermaßen derartige Nachbearbeitungsvorgänge, so dass jedes
Gussteil mit einem lesbaren, speziellen dreidimensionalen Strichcode versehen ist,
wenn es an einen Kunden ausgeliefert wird.
Claims (14)
1. Verfahren zum Gießen eines metallischen Gussteils, bei dem an einem
verlorenen Modell des Gussteils ein Reliefmuster vorgesehen wird, das eine spe
zielle Teileidentifikationsnummer darstellt, das Modell mit einer Maskenform um
geben wird, das Modell aus der Maskenform entfernt wird und geschmolzenes me
tallisches Material in die Maskenform eingebracht wird, um das ausgehärtete
Gussteil mit dem dauerhaft auf diesem dauerhaft eingegossenen Reliefmuster zu
bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Modell mit
der Maskenform dadurch umgeben wird, dass das Modell wiederholt in eine kera
mische Schlämme taucht und keramische Teilchen aufgebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das
Gussteil einem oder mehreren Nachbearbeitungsvorgängen unterzogen wird und
hierbei das Reliefmuster zum Einlesen durch einen Scanner auf dem Gussteil ver
bleibt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nach
bearbeitungsvorgänge einen oder mehrere der folgenden Schritte umfassen:
Entfernen eines keramischen Kerns, Strahlputzen, Wärmebehandlung, isostatisches
Heißpressen, Säureätzen und anodisches Ätzen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Reliefmuster auf dem Modell dadurch vorgesehen wird, dass ein
das Reliefmuster tragender Identifikationsstreifen an einer Oberfläche jedes verlo
renen Modells befestigt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein geprägter
Identifikationsstreifen, der das Reliefmuster trägt, an einer Oberfläche eines aus
Wachs bestehendem verlorenen Modells durch Wachsschweißen angebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Identifikati
onsstreifen an einem Fußabschnitt eines Wachsmodells in Form einer Gasturbinen
schaufel durch Wachsschweißen angebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Reliefmuster auf dem Modell dadurch vorgesehen wird, dass es in eine
Oberfläche eines verlorenen Wachsmodells eingraviert wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Reliefmuster einen Strichcode aufweist, der aus mehreren
beabstandeten Strichen besteht.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Modell die Form einer Gasturbinenschaufel hat und das Relief
muster an einem Fußabschnitt des Modells vorgesehen wird.
11. Metallisches Gussteil mit einem eingegossenen Reliefmuster, das eine
spezielle Teileidentifikationsnummer darstellt.
12. Gussteil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Reliefmus
ter einen Strichcode in Form mehrerer beabstandeter Striche aufweist.
13. Gussteil in Form einer Gasturbinenschaufel aus einer Superlegierung mit
einem eingegossenen Reliefmuster, das eine spezielle Teileidentifikationsnummer
darstellt, an einem Fußabschnitt der Schaufel.
14. Gussteil nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Reliefmus
ter einen Strichcode in Form mehrerer beabstandeter Striche aufweist.
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