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TECHNISCHES GEBIET
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Die
Offenbarung betrifft allgemein das Gießen und im Besonderen die Fertigung
von Formen, die bei Gießvorgängen verwendet
werden.
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HINTERGRUND
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Zur
Gestaltung von Gegenständen
werden weithin Gießprozesse
genutzt. Im Allgemeinen können
Gießprozesse
als irgendein Prozess beschrieben werden, bei dem ein fließfähiges Material
in eine Form eingeleitet wird, wobei es in ihr erstarrt und dann
in fester Form entnommen wird. Beispiele für Gießprozesse sind Präzisionsgießen, Schlickergießen, Gelgießen, Sandgießen, Gipsgießen, Matrizengießen, Spritzgießen, Schlickergießen, Pulverpressen
(Kompaktierung), Reaktions-Formgebung, Kolloidal-Formgebung, kalt-isostatisches Pressen, heiß-isostatisches
Pressen usw. Jedoch wird das Präzisionsgießen besonders
umfangreich angewendet, weil das Feingießen die Bildung von Gussartikeln
mit größerem Detail
erlaubt, als es durch andere Gießprozesse erreichbar ist und
weil es die effiziente Herstellung von Gussformen erlaubt.
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Der
Präzisionsguss-Prozess
beginnt mit der Fertigung eines Opfer-Wachsmusters, das eine ähnliche
geometrische Form wie das gewünschte
Gussteil aufweist. Die Muster werden normalerweise aus Präzisions-Gusswachs
gemacht, welches in eine Metallform über einen Wachsspritzguss-Prozess
injiziert wird. Nachdem das Wachsmuster gefertigt ist, wird es mit
anderen Wachskomponenten zusammengesetzt, um ein An- und Abstich-System zu bilden, durch
welches das Gussmaterial fließen
wird. Die gesamte Wachsanordnung wird dann in einen keramischen
Brei getaucht, mit einem Sandstuck bedeckt und dem Trocknen überlassen.
Der Tauch- und Stuckprozess wird wiederholt, bis die gewünschte Hülldicke
erreicht wird (d.h. etwa 6–10
mm (0,25–0,67
in). Sobald die Keramik getrocknet ist, wird die gesamte Anordnung
in einem Dampf-Autoklaven platziert, um den größten Teil des Wachses zu entfernen.
Nach dem Autoklavieren wird, falls Wachs in der Hülle verbleibt,
sie in einem Ofen ausgebrannt (d.h. etwa 400°C). An diesem Punkt verbleiben
die Eindrücke
des Wachsmusters und des An- und Abstich-Systems in der keramischen
Form. Die Form wird dann erneut auf eine spezifische Temperatur
erwärmt
und mit geschmolzenem Metall gefüllt,
welches darin erstarrt, wobei der Metallguss entsteht. Nachdem der
Guss ausreichend abgekühlt
hat, wird die Hülle
von dem Guss weggeschält.
Danach werden die Anstiche und Abstiche von dem Guss weggeschnitten
und der Guss wird optional abschließenden Nachbearbeitungshandlungen
(d.h. Sandstrahlen, maschinelle Bearbeitung usw.) unterworfen.
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In
alternativen Prozessen kann die Keramikform in Abschnitten gestaltet
werden, wie als Formhälften
oder sogar weiteren Abschnitten, welche zusammengesetzt werden können, um
die abschließende
Form zu ergeben. Das ist vorteilhaft, da die Form auseinander genommen
werden kann, um die Gussteile daraus zu entfernen, wobei ermöglicht wird,
die Form mehrfach zu verwenden.
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Obwohl
das Präzisionsgießen Details
verbessert darstellen kann und es erlaubt, Gießformen unter Verwendung des
Tauchprozesses zu bilden, bleibt der Präzisions-Gießprozess genauso wie andere
Formprozesse für
keramische Formen unzureichend im Replizieren feiner Oberflächenstrukturen. Zum
Beispiel werden Präzisionsgieß-Kerne
mit Oberflächenstrukturen
und/oder Texturen, wie Muster, Erhebungen und/oder Figuren, die
komplizierte Details und/oder relativ kleine Details (d.h. Muster, die
Linien aufweisen mit einer Höhe
von weniger als oder gleich etwa 0,010 inch) allgemein schlecht
repliziert (d.h. nicht einheitlich repliziert und/oder verzerrt)
nachdem die Gussform wärmebehandelt
wurde.
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In
Folge dessen besteht deshalb ein Bedarf für Verfahren zur Gestaltung
von Gussformen mit detaillierten Oberflächenstrukturen.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
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Hierin
sind Verfahren zur Gestaltung von Gussformen und Verfahren zum Gießen von
Gegenständen
offenbart.
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In
einer Ausführungsform
weist ein Verfahren zur Gestaltung einer Gussform das Gießen einer Form
mit einer Formnestoberfläche
auf, die Gestaltung der Oberflächenstrukturen
auf der Formnestoberfläche,
wobei die Oberflächenstrukturen
eine Mischung enthalten, und die Wärmebehandlung der Mischung.
In einer anderen Ausführungsform
wird ein Gegenstand offenbart.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zur Gestaltung einer Form die Gestaltung einer
Matrize, das Gießen
einer Form in der Matrize unter Verwendung einer keramischen Zusammensetzung
und einen Gießprozess,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Präzisionsgießen, Schlickergießen, Gelgießen, Sandgießen, Gipsgießen, Matrizengießen, Spritzgießen, Schlickergießen, Pulver-Formgebung
(Kompaktierung), Reaktions-Formgebung, Kolloidal-Formgebung, kalt-isostatisches Pressen,
heiß-isostatisches Pressen
und aus Kombinationen, die zumindest eine der Vorgenannten aufweist,
die Erwärmung
der Form, das Extrudieren einer Mischung auf die Formnestoberfläche der
Form, um darauf die Oberflächenstrukturen
zu gestalten, wobei die Mischung durch die Düse einer Vorrichtung extrudiert
wird, sowie die Wärmebehandlung
der Mischung.
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In
anderen Ausführungsformen
werden durch die zur Gestaltung der Formen offenbarten Verfahren
Gegenstände
hergestellt.
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Die
oben beschriebenen und anderen Merkmale werden durch die folgenden
Figuren und die detaillierte Beschreibung mit Beispielen belegt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Nun
wird auf die Figuren Bezug genommen, welche beispielhafte Ausführungsformen
sind und in denen entsprechende Elemente entsprechend gleich nummeriert
sind.
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1 ist
eine beispielhafte Veranschaulichung der ersten Matrizenhälfte.
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2 ist
eine beispielhafte Veranschaulichung der zweiten Matrizenhälfte.
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3 ist
eine beispielhafte Veranschaulichung der ersten Matrizenhälfte gefüllt mit
einer keramischen Zusammensetzung.
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4 ist
eine beispielhafte Veranschaulichung der zweiten Matrizenhälfte gefüllt mit
einer keramischen Zusammensetzung.
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5 ist
eine beispielhafte Veranschaulichung der zweiten Formhälfte, die
gerade aus der ersten Matrizenhälfte
entfernt wird.
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6 ist
eine beispielhafte Veranschaulichung der ersten Formhälfte, die
gerade aus der zweiten Matrizenhälfte
entfernt wird.
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7 ist
eine beispielhafte Veranschaulichung der zusammengesetzten ersten
Formhälfte und
zweiten Formhälfte.
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8 ist
eine beispielhafte Veranschaulichung einer Stift-Abscheidung einer
Mischung auf der Oberfläche
des Hohlraumes der zweiten Matrize unter Bildung von Vorsprüngen derselben.
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9 ist
eine beispielhafte Veranschaulichung einer geschmolzenen Legierung,
die gerade in den Gießtrichter
der zusammengesetzten Matrize gegossen wird, um eine Turbinenlaufschaufel
zu bilden.
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10 ist
eine beispielhafte Veranschaulichung einer Guss-Turbinenlaufschaufel,
die ein beispielhaftes Muster von Vertiefungen aufweist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Hierin
wird ein Verfahren zur Gestaltung von Oberflächenstrukturen auf Gussformen
offenbart, das, nachdem die Gussform gebildet worden ist, die Abscheidung
eines metallischen und/oder keramischen Materials auf der Oberfläche der
Gussform umfasst, um darauf die gewünschten Oberflächenstrukturen
zu bilden. Danach kann das Material wärmebehandelt werden, um auszuhärten und
sich an die Gussform zu binden. Die Form kann dann genutzt werden,
um einen Gegenstand zu gießen,
wobei die in der Gussform gebildeten Oberflächenstrukturen die negative
Geometrie in dem Gussteil bilden.
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Das
Verfahren zur Gestaltung der Oberflächenstrukturen auf einer keramischen
Gussform beginnt mit der Konstruktion der Form. Die Form kann durch
keramische Gestaltungsverfahren, wie Präzisionsgießen, Schlickergießen, Gelgießen, Sandgießen, Gipsgießen, Matrizengießen, Spritzgießen, Schlickergießen, Pulver-Formgebung
(Kompaktierung), Reak tions-Formgebung, Kolloidal-Formgebung, isostatisches
Pressen (d.h. heiß-isostatisches Pressen,
kalt-isostatisches Pressen) usw., genauso wie durch Kombinationen,
die zumindest eine dieser Methoden aufweisen, gebildet werden. Die
Form wird so konstruiert, dass die innen liegenden Oberflächen der
Form zugänglich
sind, um zu erlauben, dass darauf die Oberflächenstrukturen in einem späteren Prozess
gebildet werden. Deshalb kann die Form in zwei Abschnitten (d.h.
Formhälften)
gebildet werden, die dann zusammengesetzt werden können, um
die endgültige
Form zu bilden und auseinander genommen werden können, um die Gussteile zu entfernen.
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Die
für die
Form verwendeten Materialien können
Materialien enthalten, die in der Lage sind, den Temperaturen zu
widerstehen, die während
des Gießens
der gewünschten
Gussgegenstände,
wie z. B. metallische Teile, insbesondere hitzeresistente Superlegierungen
auszuhalten sind. Beispiele für solche
Materialien sind Aluminiumoxid, Siliziumdioxid usw.
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Ein
für die
Gestaltung einer Gussform beispielhaft angewandtes Verfahren nutzt
einen Gussprozess, wobei die Metallmatrizen so konstruiert sind,
dass sie Gussformhälften
bilden. Die Matrizen werden mit innen liegenden Geometrien gestaltet, welche
die gewünschten äußeren Oberflächen der zu
gießenden
Teile replizieren und weisen die Grundgestaltung der Form auf. Nun
wird beispielhaft auf die 1 und 2 Bezug
genommen, in welchen eine beispielhafte erste Matrizenhälfte 2 und
eine zweite Matrizenhälfte 4 veranschaulicht
werden. Die Geometrie der ersten Matrizenhälfte 2 und der zweiten Matrizenhälfte 4 wird
genutzt, um eine keramische Form zu bilden, die genutzt werden wird,
um eine Turbinenlaufschaufel zu gießen. Die Matrizen können aus
Metallen gebildet sein, wie Werkzeugstählen (d.h. P-20 Schmelzstahl
mit 0,28–0,40
Gew.% Kohlenstoff, 0,6°–1,00 Gew.%
Mangan, 0,20–0,80 Gew.%
Silizium, 1,40–2,00
Gew.% Chrom, 0,30–0,55 Gew.%
Molybdän,
0,25 Gew.% Kupfer, 0,03 Gew.% Phosphor, und 0,03 Gew.% Schwefel,
gem. den schockresistenten Stähle
des amerikanischen Eisen- und Stahlinstituts (Al-SI)) (d.h. S2 Schmelzstahl mit 0,40–0,55 Gew.%
Kohlenstoff, 0,30–0,50
Gew.% Mangan, 0,90–1,20
Gew.% Silizium, 0,30 Gew.% Nickel, 0,30–0,50 Gew.% Molybdän, 0,50
Gew.% Vanadium, 0,25 Gew.% Kupfer, 0,03 Gew.% Phosphor, 0,03 Gew.%
Schwefel, gem. AlSI) usw.. Um noch spezifischer zu sein, kann jedes
Metall verwendet werden, das den Temperaturen standhält (d.h.
nicht schmilzt oder sich deformiert), bei welchem das Material eingesetzt
wird, um die herzustellende Gussform zu bilden; d.h. allgemein Temperaturen
von etwa 700°C.
Die Matrizen können
unter Anwendung von Metallbearbeitungsprozes sen gebildet werden (wie
Bearbeitung durch elektrische Entladung, Fräsen und Drehen), schnelle Bearbeitungsverfahren (wie
das selektive Lasersintern und die Schichtabscheidungs-Technologien)
usw., genauso wie Kombinationen, die zumindest eines der vorgenannten
Verfahren aufweisen.
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Sobald
der Gestaltungsprozess abgeschlossen ist, werden die Matrizen (wie
in den 3 und 4 veranschaulicht) mit einer
keramischen Zusammensetzung 6 gefüllt. Optional kann die keramische
Zusammensetzung 6 in den Matrizen verdichtet werden, z.
B. unter Verwendung von mechanischem Druck (d.h. einer Stanze),
isostatischen Drucktechniken usw. In einem Beispiel wird ein Satz
von Matrizen (d.h. die erste Matrizenhälfte 2 und die zweite
Matrizenhälfte 4)
mit einer keramischen Zusammensetzung gefüllt und dann einem isostatischen
Druckprozess unterworfen, wobei die keramische Zusammensetzung 6 in
einer Druckluftkammer Drücken
von etwa 15,000 Pfund/Quadratinch (PSI) ausgesetzt wird.
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Die
keramische Zusammensetzung 6 kann keramische Pulver, wie
Aluminiumdioxid, Zirkoniumdioxid, Zirkoniumsilikate (Zirkon), Aluminiumsilikate (Mullite),
Yttriumdioxid, Yttriumsilikat, Yttriumaluminat (Granat), Yttriumaluminat
(Perowskit), seltene Erden-Oxide, seltene Erden-Silikate, seltene
Erden-Aluminate usw. sowie Kombinationen, die zumindest eine der
Vorgenannten aufweisen, nutzen. Die gewählten spezifischen keramischen
Pulver werden auf den gewünschten
Eigenschaften der Formen, wie die thermische Leitfähigkeit,
die Abnutzungsbeständigkeit
usw., basieren. Die durchschnittliche Partikelgröße der eingesetzten Pulver
hängt auch
von den besonderen gewünschten
Eigenschaften, wie der Oberflächenrauheit,
ab. Die durchschnittliche Partikelgröße ist im Allgemeinen geringer als
oder gleich etwa 100 Mikrometer (μm)
und bevorzugter weniger als oder gleich etwa 70 μm und noch bevorzugter weniger
als oder gleich etwa 30 μm.
Die Partikelgröße beeinflusst
die Größe der spezifischen Oberflächeneigenschaften
der Oberflächenstrukturen,
die repliziert werden können
und das resultierende Oberflächenfinish
der Form. Zum Beispiel kann das eingesetzte Pulver in besonderen
Ausführungsformen
eine durchschnittliche Partikelgröße von etwa 0,001 μm bis etwa
10 μm aufweisen.
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Zusätzlich zu
den verschiedenen Pulvern kann die keramische Zusammensetzung
6 auch
ein flüssiges
Medium (wie Alkohol(e), Wasser und/oder Öl(e)) aufweisen, um einen Brei
zu bilden. Ein Brei kann vorteilhaft sein, falls er in der Lage
ist, in die komplexen Geometrien (d.h. Hinterschneidungen, Kanäle usw.)
zu fließen.
Auch Zusätze
können
der kerami schen Zusammensetzung
6 hinzugefügt werden.
Beispielhafte Zusätze
sind verstärkende
Fasern (d.h. Siliziumdioxid-Fasern), Verarbeitungshilfsmittel (wie
Trennmittel, d.h. Parafinwachs), Bindemittel (d.h. Polyoxymethylen,
Stärke,
Cellulose usw.) sowie Kombinationen, die mindestens einen der vorgenannten
aufweisen. Es wird offensichtlich sein, dass die für die Form
genutzten Materialien (d.h. Keramiken), die Geometrie der Form (d.h.
Dicke) und andere Variablen, die Dauerhaftigkeit, die Kosten und
die Leistung der Form beeinflussen werden. Zum Beispiel kann in
einer spezifischen Ausführungsform
ein Alkohol zum Siliziumdioxid-Pulver zugegeben werden, um einen
Brei zu bilden, der in der Lage ist, mit der gewünschten Rate in die Matrize
zu fließen.
Eine Siliziumdioxid-Faser wird der keramischen Zusammensetzung
6 auch
hinzugefügt,
um die Stärke
der Form zu erhöhen,
und die Dicke der Form (d.h. die Wände der Form, nicht gezeigt)
ist so bemessen, dass das Gussmaterial mit der gewünschten
Rate abkühlt,
um in dem Gussgegenstand die gewünschte Mikrostruktur
bereitzustellen. Beispielhafte Materialien können auch in dem
US Patent 4,989,664 (Roth), das hiermit
durch Bezugnahme aufgenommen wird, aufgefunden werden.
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Die
Matrizenhälften/Gussformhälften (d.h. die
Matrizenhälften
umfassen die Gussformhälften
in der Form der keramischen Zusammensetzung 6 darin) werden,
nachdem sie gefüllt
sind, erhitzt. Dies erlaubt dem Bindemittel in der keramischen Zusammensetzung 6 sich
zu verbinden, und eine schwach gebundene Gussform zu bilden. Die
Matrizenhälften/Formhälften können für die Zeitdauer,
die ausreichend ist, um die keramische Zusammensetzung 6 abzubinden,
in einem Ofen erwärmt
werden. Um die Veränderung
der Form zu ermöglichen,
ist die Temperatur an diesem Punkt des Prozesses unterhalb der Sintertemperatur.
Unter bestimmten Umständen, abhängig von
den Zusatz(en) und/oder dem eingesetzten flüssigen Medium können die
Matrizenhälften/Formhälften für einen
zusätzlichen
Zeitraum erhitzt werden, um irgendwelche Feuchtigkeit oder flüchtige Flüssigkeiten
auszutreiben. In solchen Situationen kann der eingesetzte Ofen mit
einer Trocken-Vorrichtung ausgestattet werden, die zum Trocknen
der Luft in dem Ofen während
des Prozesses dient.
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Während des
Erwärmungsvorgangs
kann die keramische Zusammensetzung 6 zu einem gewissen
Grad (d.h. dem Volumen nach) schrumpfen. Falls das Schrumpfen vorhersagbar
ist, können
die Matrizen übergroß bemessen
sein, so dass die hergestellten Formen auf die gewünschten
Maße zusammenschrumpfen
können.
Die Vorhersagbarkeit des Schrumpfens der keramischen Zusammensetzung
kann durch die Kontrolle der Zusam mensetzung (d.h. Partikelgröße, Reinheit
usw.) und der keramischen Eigenschaften (d.h. die Dichte) der Form vergrößert werden.
Zum Beispiel kann die Konsistenz in der Partikelgröße der Keramik,
die Reinheit der Keramik und die Zugabe von Zusätzen und anderen Variablen
die Vorhersagbarkeit des Schrumpfens verbessern. In einer Ausführungsform
kann ein heißer
isostatischer Druckprozess angewendet werden, um die keramische
Zusammensetzung 6 beim Erwärmen zu komprimieren. Die Anwendung
eines solchen Prozesses kann auch die Dichte des keramischen Pulvers
erhöhen,
was wiederum das Schrumpfen reduziert, wenn die Formen gesintert
werden.
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Nachdem
die Matrizen für
die gewünschte Zeitdauer
(d.h. etwa 4 Stunden bei 700°C
bei einer nicht breiartigen keramischen Zusammensetzung 6) erwärmt worden
sind, werden die erste Formhälfte 8 und
die zweite Formhälfte 10 gekühlt (aktiv
und/oder passiv) und dann von den Matrizenhälften, so wie in 5 veranschaulicht,
entfernt.
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Die
erste Formhälfte 8 und
zweite Formhälfte 10 (auch
als Formhälften
und Formen bezeichnet) unterliegen der Beschädigung, wenn sie von den Matrizenhälften entfernt
werden, da die Bindemittel für eine
schwache Bindung an das keramische Pulver sorgen. Die Formen können jedoch,
falls sie vorsichtig gehandhabt werden, inspiziert werden und/oder optional
modifiziert werden, wenn sie im nicht gesinterten Zustand sind.
Zum Beispiel, nun mit Bezugnahme auf 7, werden
die erste Formhälfte 8 und die
zweite Formhälfte 10 so
zusammengesetzt, dass sie im Hinblick auf ihre Passung, insbesondere
in den Bereichen der Trennlinie 14 und des Hohlraumes 16 bewertet
werden können.
Falls Modifikationen der Formen gewünscht werden, können diese
durch Bearbeitung und/oder die Anwendung anderer Modifikationsverfahren
erreicht werden. Zum Beispiel können
unter Verwendung eines Dreh- oder Fräsvorgangs Öffnung(en) und (ein) Gießtrichter
in die Formhälften
eingearbeitet werden, um den Fluss des Gussmaterials in den Hohlraum 16 zu
erleichtern. Zusätzlich
kann jeder Grat um die Trennlinie 14 herum unter Anwendung
eines Schleifvorgangs entfernt werden und die Formhälften können mit
Zentrierringen und/oder Führungen
angepasst werden, so dass die Formen während des Gießprozesses
richtig zusammengefügt
werden.
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Nach
Inspektion, und optional Anpassung, können die Formen bei einer Temperatur
gesintert werden, die ausreichend ist, um zu verursachen, dass die
keramischen Pulver aneinander haften. Beispielhaft angewandte Temperaturen
liegen allgemein zwischen etwa 1.000°C und 2.200°C. Die Zeit des Sintervorgangs
kann basierend auf der keramischen Zusammensetzung 6, der
Masse und der Geometrie der Formen, genauso wie auf anderen Variablen,
variieren; jedoch beträgt
sie allgemein zwischen 8 und etwa 30 Stunden. Der Sinterprozess
kann verschiedene Stufen aufweisen (d.h. Temperatur-Haltestufen, Temperaturanstiege,
allmähliche
Kühlstufen
usw.), welche dafür
sorgen, dass eine Form die gewünschte Mikrostruktur,
einen reduzierten Verzug, ein reduziertes Schrumpfen usw. aufweist.
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Nachdem
die Formhälften
gesintert worden sind, lässt
man sie abkühlen
und unterwirft sie optional irgendeiner sekundären Behandlung. Beispielhafte
Bearbeitungen umfassen Inspektions-, Beschichtungsprozesse (d.h.
Beschichtungen, um die Oberflächen-Rauheit
zu reduzieren, abnutzungsresistente Beschichtungen usw.), Bearbeitungsprozesse
(d.h. die Hinzufügung
von Öffnungen
und die Hinzufügung von
Gießtrichtern,
die Entfernung von Graten usw.), Beschriftungsprozesse, Fixierungsprozesse
(d.h. innerhalb des Trägers
der Formbasis), Modifikationsprozesse (d.h. die Hinzufügung von
Führungen,
die Hinzufügung
von Elementen, welche die Formen miteinander verbinden) usw.. Zum
Beispiel kann der Hohlraum 16 (7) in einer
Ausführungsform
poliert werden.
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Das
Polieren des Hohlraums 16 kann entweder durch das Polieren
der aktuellen innenliegenden Oberfläche des Hohlraums 16,
wie durch Verwendung einer Ultraschall-Poliervorrichtung mit Diamantpaste
und/oder durch Beschichtung der gewünschten Oberfläche mit
einer Beschichtung, dem Polieren der Beschichtung und der Wärmebehandlung
der Beschichtung und dem erneuten Polieren erreicht werden. Diese
Prozesse können
so oft wie gewünscht
wiederholt werden, um ein akzeptables Finish zu erhalten. Zum Beispiel
kann in einer Ausführungsform
ein Brei, der ein keramisches Pulver mit einem durchschnittlichen
Durchmesser von weniger als oder gleich etwa 100 μm aufweist,
auf die Oberflächen
des Hohlraums 16 aufgebracht werden. Danach kann der Brei
in die Oberfläche
des Hohlraums eingearbeitet werden (d.h. einpoliert) und die Oberfläche des
Hohlraums kann gesintert werden. Nachfolgend kann die Oberfläche weiter
poliert werden und/oder zusätzliche
Beschichtungen können
aufgebracht werden und der Prozess kann wiederholt werden.
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Um
genauer zu sein, die innenliegende Oberfläche des Hohlraums 16 kann
entweder mit Grund-Finish oder mit geschliffenem Finish fertig gestellt
werden. Oberflächen-Finishs,
die geschliffen sind (d.h. durch Schleifprozesse gebildet wurden), weisen
allgemein Werte für
die durchschnittliche Oberflächen-Rauheit
(Ra), die weniger oder gleich etwa 50 Mikroinches, μin (1,27 μm) haben.
Beispielhafte geschliffene Finishs können durch das Oberflächen-Finish-Charakterisierungssystem
der Gesellschaft für
Plastikindustrie angegeben werden, so wie ein SPI #6 Oberflächen-Finish,
der repräsentativ
ist für
die unter Verwendung eines 320er-Schleifpapiers erzeugten Oberflächen, welche
einen Ra von etwa 38 bis etwa 42 μin
(0,97 μm
bis 1,07 μm)
aufweisen oder ein SPI #4 Oberflächen-Finish, welcher repräsentativ
ist für
Oberflächen,
die unter Verwendung eines 600er-Schleifpapiers
erzeugt wurden, und welche einen Ra von etwa 2 bis etwa 3 μin (0,051 μm bis 0,75 μm) zeigen.
Beispielhafte polierte Abschlüsse (d.h.
glänzende
oder Hochglanz-Abschlüsse) weisen allgemein
Ra-Werte auf, die weniger oder gleich etwa 5 μin (0,127 μm) aufweisen, wie ein SPI #3
Oberflächen-Finish,
das repräsentativ
ist für
Oberflächen, die
durch Polierung mit einem Diamantleder der Stufe #15 erzeugt wurde
und einen Ra von etwa 2 bis etwa 3 μin (0,051 μm bis 0,075 μm) zeigt oder ein SPI #1 OberflächenFinish,
das repräsentativ
für Oberflächen ist,
die durch Polierung mit einem Diamanttuch der Qualität #3 erzeugt
wurde, die einen Ra von etwa 1 μin
(0,025 μm)
zeigt.
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Entweder
vor dem Sintern oder danach können
die Formen unter Anwendung geeigneter Abscheidungsprozesse hinsichtlich
der Oberflächenstrukturen
modifiziert werden. Beispielhafte Abscheidungsprozesse beinhalten
die chemische Dampfabscheidung, die Ionen-Plasma-Abscheidung, die
physikalische Elektronenstrahldampfabscheidung und das Galvanisieren.
Der spezifische Abscheidungsprozess kann ein keramisches Material
auf der Oberfläche
der Form mit der gewünschten
Genauigkeit abgeschieden werden. Ein beispielhafter Abscheidungsprozess
ist der „Direkt-Schreib" (DW)-Prozess, der
auch als „Schreibstift-" oder „Düsen"-Abscheidungsprozess
bezeichnet wird. Beispielhafte Direkt-Schreib-Techniken (d.h. Stift, Düse, Laser,
thermisches Sprühen
usw.) werden in der sich in gemeinsamer Inhaberschaft befindlichen
US-Patentanmeldung Serien-Nr. 11/170,579 (Hardwicke,
et al) und in der offengelegten
US-Patentanmeldung
Nr. 2005/0013926 (Rutkowski et al) beschrieben, die hiermit
durch Bezugnahme aufgenommen werden.
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Nun
wird auf 8 Bezug genommen, in der ein
Schreibstift 20 eine Mischung 26 auf die Oberfläche des
Hohlraums 24 der zweiten Formhälfte 10 unter Bildung
von Erhebungen 22 darauf abscheidet. Die Mischung 26 fließt unter
Druck durch den Schreibstift 20 und tritt an der Düse 28 aus.
Der angewandte Druck ist von der gewünschten Flussrate genauso wie
von anderen Variablen, wie dem inneren Durchmesser der Düse 28,
der Viskosität
der Mischung 26 usw. abhängig. Die Größe der Düse 28 ist allgemein
etwa 0,010 mm bis etwa 1,0 mm und wird ausgewählt, um den gewünschten
Extrudier-Durchmesser zu schaffen.
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Der
Schreibstift 20 ist in Bezug auf die Oberfläche des
Hohlraums 24 beabstandet und in der Lage, sich entlang
der Formnestoberfläche 24 zu
bewegen, um darauf Oberflächenstrukturen
zu bilden. Vorteilhafte Oberflächenstrukturen
(d.h. Schichten) können
in automatisierter Weise schnell und präzise auf einer komplex geformten
Formnestoberfläche 24 abgeschieden
werden. Die Bewegung des Schreibstifts gekoppelt mit der Steuerung
des Flusses der Mischungen durch den Schreibstift erlaubt es, dass (durch
den Schreibstift 20) Schichten, Tropfen, Schlieren oder
Kombinationen davon gebildet werden. Zusätzlich kann die mehrfache Passage
des Schreibstifts 20 über
ein Gebiet Schichten der Mischung 26 aufbauen und/oder
mehrere Schreibstifte können
angewandt werden, um die Geschwindigkeit des Abscheidungsprozesses
zu erhöhen,
oder um mehrere Formoberflächen
gleichzeitig zu modifizieren. Deshalb kann der Schreibstift 20 eine
große
Zahl von Oberflächenstrukturen
bilden, wobei der Begriff Oberflächenstruktur
so zu interpretieren ist, dass jede durch die Abscheidung der Mischung 26 auf
einer Oberfläche
geschaffene Form, wie Muster (d.h. Querschraffur oder Wellenmuster),
Tropfen, Schlieren, Schichten, Linien, Formen (d.h. Kreise, Wellenlinien,
Schuppenmuster oder Polygone) usw. geschaffen wurden.
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Die
Steuerung 30 wird mit dem Schreibstift 20 in einer
betreibbaren Kommunikation verbunden. Die Steuerung 30 ist
in der Lage, während
des Betriebs die Bewegung des Schreibstifts 20, die Flussrate,
mit welcher die Mischung 26 aus dem Schreibstift 20 extrudiert
wird, und andere Prozesse und/oder Betriebsarten der Vorrichtung
zu steuern. Zum Beispiel können
die Formnestoberfläche 24 und die
gewünschten
Oberflächenstrukturen
(Erhebungen 22) in einem Computer als CAD-CAM-Files (welche
für die
Steuerung 30 zugänglich
sind und ausgeführt
werden können,)
erzeugt und gespeichert werden, um die gewünschten Oberflächenstrukturen
auf der Formnestoberfläche 24 zu
bilden. Deshalb können
diese Verfahren in Form von Computer- oder Steuerungsimplementierten
Prozessen und durch Vorrichtungen zur Ausführung dieser Prozesse ausgeführt werden.
Diese Verfahren können
auch in Form eines Computerprogramm-Codes, der die Anweisungen auf
einem gegenständlichen
Medium, wie einer Floppy-Disk, CD-ROMs, Festplatten oder irgendeinem
anderen computerlesbaren Speichermedium, ausgebildet sein, wobei,
falls der Computerprogramm-Code durch einen Computer oder eine Steuerung
geladen und ausgeführt
wird, der Computer eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens wird.
Die Verfahren können
zum Beispiel auch in Form eines Computerprogramm-Codes oder -signals ausgebildet
sein, egal ob auf einem Speichermedium gespeichert, in und/oder
durch einen Computer oder eine Steuerung ausgeführt, oder über ein Übertragungsmedium, wie über elektrische
Drähte
oder Kabel, durch Glasfaseroptik oder über elektromagnetische Strahlung übertragen,
wobei der Computer eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens wird, wenn
der Computerprogramm-Code durch den Computer geladen und ausgeführt wird.
Bei Implementierung auf einem Mikroprozessor allgemeiner Art, konfigurieren
die Computerprogramm-Code-Segmente den Mikroprozessor, um spezifische
logische Schaltkreise zu erzeugen.
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Die
durch den Schreibstift 20 eingebrachte Mischung 26 kann
einen Brei mit einem Gehalt von etwa 50 bis etwa 89 Gew.% Feststoffen
und einer Flüssigkeit
aufweisen. Die Feststoffe können
ein Metall (d.h. Kupfer, Gold, Platin, Nickel, Kobalt, Titan oder
Eisen) oder eine Keramik (z.B. Aluminiumoxid, Zirkoniumoxid, Zirkoniumsilikate
(Zirkon), Aluminiumsilikate (Mullite), Yttriumoxid, Yttriumsilikat,
Yttriumaluminat (Granat), Yttriumaluminat (Perowskit), seltene Erden-Oxide,
seltene Erden-Silikate, seltene Erden-Aluminate, Siliziumoxid, Siliziumkarbid
usw.) und Kombinationen, die zumindest eine der Vorgenannten aufweisen,
d.h. kobaltbasierte Superlegierungen, Nickel-Titan-Legierungen,
usw. aufweisen. Das spezifische Pulver, das eingebracht wurde, wird ausgewählt basierend
auf der Kompatibilität
mit der Formnestoberfläche 24 (d.h.
die Fähigkeit
darauf zu binden) genauso wie mit anderen Variablen, wie die resultierenden
Eigenschaften der Mischung (d.h. Abnutzungsresistenz oder thermische Übertragung). Die
in den Brei eingebrachte Flüssigkeit
kann jede Flüssigkeit
sein, die mit den Feststoffen gemischt werden kann und es den Feststoffen
erlaubt, in die Form zu fließen,
wie Wasser, Öle,
Alkohole, Äther usw.
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Die
Mischung 26 kann Zusätze
aufweisen, so wie oberflächenaktive
Stoffe, Bindemittel (d.h. Ethylsilikate und kolloidales Siliziumdioxid),
Verarbeitungshilfsmittel (d.h. Parafinwachs), Viskositätsmodifizierer,
Porenbildner usw.. In einer Ausführungsform weist
eine Mischung etwa 82 Gew.% Aluminiumoxid, etwa 8 Gew.% Stärke und
etwa 10 Gew.% Isopropyl-Alkohol auf.
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Die
Mischung 26 kann in Batch-Form formuliert werden. Zum Beispiel
kann 100-Pfund-Batch hergestellt
werden, indem zuerst ein keramisches Siliziumdioxid-Pulver mit einer
durchschnittlichen Partikelgröße von etwa
10 μm oder
weniger in eine Walztrommel gegeben wird. Ein Stärke-Bindemittel und ein Alkohol-Träger werden
der Trommel zugeben.
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Die
Mischung 26 wird dann unter Verwendung eines rotierenden
Kanisters, eines Hochgeschwindigkeitsmischers, eines Bandmischers
oder eines Schermischers (d.h. einer Rollmühle) gemischt.
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Nachdem
die Erhebungen 22 auf der Formnestoberfläche 24 abgeschieden
worden sind, wird die zweite Formhälfte 10 erwärmt. Während des
Vorgangs der Erwärmung
härten
die Erhebungen 22 (d.h. die Beulen, Linien usw.) aus und
verschmelzen mit der Formnestoberflache 24. Zusätzlich werden sämtliche
Flüssigkeiten
genauso wie sämtliche
flüchtigen
Zusätze
verdampft. Die Zeit und die Temperatur, die angewandt wurde, um
die Zusammensetzung zu sintern, wird von der Zusammensetzung der
Mischung 26, der Größe der Erhebungen 22 und
der genutzten Wärmequelle
und anderen Variablen abhängen.
Beispielhafte Wärmebehandlungen
beinhalten fokussierte Energiequellen (d.h. die Anwendung eines
Plasmas, von Mikrowellen, eines Laserstrahls, eines Elektronenstrahls
und/oder einer anderen lokalen Wärmequelle).
Alternativ oder in Ergänzung
kann die Wärmebehandlung
das Erwärmen
der zweiten Formhälfte 10 in
einem Ofen umfassen, vorausgesetzt, dass die Sintertemperatur der
Mischung 26 geringer ist als die Temperatur, bei der die
zweite Formhälfte 10 sich
einen Schaden zuziehen kann.
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Wahlweise
kann vor dem Abscheidungsprozess ein Maskierungsprozess angewandt
werden, um die Bereiche der Formnestoberfläche 24, die keine
Oberflächenstrukturen
aufweisen werden, zu maskieren. Die spezifisch angewandte Maskierung kann
aus einem Material bestehen, das an der Formnestoberfläche 24 anhaften
kann und davon leicht zu entfernen sein wird. In einer beispielhaften
Ausführungsform
kann eine Polymerfolie mit klebender Rückseite angewandt werden.
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Nachdem
die Oberflächenstrukturen
(d.h. die Erhebungen 22) gesintert worden sind, werden sie
(aktiv und/oder passiv) abgekühlt.
Optional kann die Form danach unter Anwendung verschiedener Handlungen,
wie jenen die oben beschrieben werden, nachbehandelt werden. In
anderen Worten, die Oberflächenstrukturen
können
auf der/den Oberläche(n)
der Formhälfte(n)
vor und/oder nach der optionalen Bearbeitung der Form (d.h. dem
Polieren, Beschichten und/oder den anderen oben beschriebenen Prozessen)
gebildet werden.
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Sobald
die Formen gesintert worden sind, können sie zusammengesetzt werden
und für
das Gießen
verwendet werden. Die Materialien, die darin gegossen werden können, um fassen
das/die Material(ien) von Gegenständen, die bei einer Temperatur schmelzen,
welche unterhalb derjenigen liegt, die an der Form einen Schaden
verursachen würde.
Zusätzlich
wird das Material wünschenswerterweise
mit einer Rate fließen,
so dass der Matrizenhohlraum 16 vor dem Erstarren gefüllt werden
kann oder die Form kann vorgewärmt
werden, um die Erstarrung zu verzögern. In einer in 9 beispielhaft
gezeigten Ausführungsform
ist das Gussmaterial 34 (d.h. eine nickelbasierte Superlegierung) über ihren
Schmelzpunkt hinaus erhitzt worden und ist in den Trichter 32 der
zusammengesetzten Matrizen gegossen worden, um eine Turbinenlaufschaufel
(d.h. im Hohlraum 16) zu bilden. Die durch den Abscheidungsprozess
gebildeten Erhöhungen 22 liegen
innerhalb des Hohlraums 16 und werden deshalb Eindellungen
auf der Guss-Turbinenlaufschaufel
bilden. Eine beispielhafte Guss-Turbinenlaufschaufel 40 ist
in 10 gezeigt. Die Turbinenlaufschaufel 40 weist
Oberflächendetails 42 (d.h.
Vertiefungen) auf, welche während
des Gießens
durch die Erhöhungen 22 auf
der zweiten Formhälfte 10 gebildet
wurden.
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Sobald
das/die Material(ien) des Gegenstandes erstarren, wird die Form
auseinander genommen und das Gussteil wird daraus entfernt. An diesem Punkt
kann jede zusätzliche
dem Prozess nach gelagerte oder sekundäre Handlung (d.h. Bearbeitung, Polieren,
Beschichten, Zusammensetzen usw.) angewandt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
können die
Formen, nachdem sie gesintert worden sind, Sekundärhandlungen
unterworfen werden. Beispielhafte Handlungen umfassen die Inspektion,
Beschichtungsprozesse (d.h. Beschichtungen um die Oberflächen-Rauheit
zu reduzieren und abnutzungsresistente Beschichtungen), Bearbeitungsprozesse
(d.h. die Hinzufügung
von Öffnungen,
die Hinzufügung
von Trichtern und die Entfernung von Gratmaterial), Kennzeichnungsprozesse,
Fixierungsprozesse (d.h. innerhalb eines Trägers der Formbasis), Modifikationsprozesse
(d.h. die Hinzufügung
von Führungen und
die Hinzufügung
von Elementen, um die Formen miteinander zu verbinden) usw. Zum
Beispiel kann in einer Ausführungsform
eine Wärmedämmbeschichtung
auf den Hohlraum aufgebracht werden, um die Formnestoberfläche 24 und
die darauf abgeschiedenen Erhöhungen 22 zu
bedecken, um so eine Oberfläche
mit einem einheitlichen Oberflächen-Finish bereitzustellen.
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Die
Oberflächenstrukturen
können
auf jeder Keramik und/oder Metallmatrize und/oder auf Formen, die
sowohl für
das Gießen
als auch für
die Gussartikel angewandt werden, gebil det werden. In einer Ausführungsform
kann ein keramisches Werkzeug für
das Polymerspritzgießen
hergestellt werden, wobei ein Präzisions-Gießprozess
angewandt werden kann, um die keramische Form zu bilden. Die Form
kann dann einem Abscheidungsprozess unterworfen werden, um detaillierte
Muster auf der Oberfläche
auf der Form zu bilden, welche als Dekoration auf den darin gebildeten
Spritzgussartikeln dienen werden. Diese Oberflächenstrukturen können die Größe von weniger
oder etwa gleich 2.000 μm
aufweisen, oder bevorzugt weniger als etwa 1.000 μm oder noch
bevorzugter etwa 5 μm
bis etwa 500 μm.
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Die
hierin offenbarten Prozesse sind besonders nützlich für die Bildung von Oberflächenstrukturen
auf Oberflächen
von Formen, die verwendet werden, um Turbinentriebwerks-Komponenten zu bilden. Während hierin
die Bildung von einer Turbinenlaufschaufel diskutiert wurde, können aufgrund
der hohen Betriebstemperaturen von Turbinen viele der darin durch
Gießprozesse
gebildeten Komponenten die hierin offenbarten Verfahren anwenden.
Zum Beispiel Teile, die in Hochdruckabschnitten des Turbinentriebwerks
eingesetzt werden, wie stationäre Strömungsflächen (d.h.
Düsen oder
Leitschaufeln) und rotierende Strömungsflächen (d.h. Flügel oder Laufschaufeln).
Andere Komponenten, die in Bereichen des Turbinentriebwerks außerhalb
des Hochdruckabschnitts verwendet werden, beinhalten Spaltsteuerbereiche,
welche Flansche, Verkleidungen und Ringe beinhalten, genauso wie
Brennkammereinsätze
und Brennkammerdome. Zusätzlich
sind die vorliegenden Verfahren auch nützlich bei Raketen und Raketenkomponenten,
wie Schubtrichter und Flossen usw. Jedoch sollte klar sein, dass
die hierin offenbarten Verfahren nicht auf solche Anwendungen begrenzt
sind. Andere Anwendungen beinhalten Anwendungen im Automotive-Bereich
(d.h. Brennstoffinjektoren, Turbolader-Turbinen und Verdichterrotoren,
Brennstoff-Reformer usw.), industrielle Anwendungen (d.h. gegossene
Maschinen-Komponenten), Computeranwendungen (d.h. Speichervorrichtungs-Antriebe
oder Kühl-Komponenten)
usw. sowie Anwendungen, die Plastikgegenstände ergeben.
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Die
hierin beschrieben Verfahren zur Bildung von Oberflächenstrukturen
auf Gussformen sprechen einen bisher nicht erfüllten Bedarf im Stand der Technik
an. Der Prozess erlaubt die Bildung von Oberflächenstrukturen auf der Formnestoberfläche der
Gussform, wobei die Oberflächenstrukturen
komplizierte Formen und Muster usw. umfassen können. Dieses Verfahren zur
Herstellung von Gussartikeln mit Oberflächenstrukturen ist besonders
nützlich
bei der Herstellung von Prototyp-Gussgegenständen. Um genauer zu sein, erlaubt
dies den Herstellern von Gussgegenständen, mit der Herstellung einer
Standard matrize zu beginnen, die verwendet wird, um so viele Sets
von Standard-Gussformen (d.h. Formen ohne Oberflächenstrukturen) zu bilden.
Die Standard-Gussformen können
dann mit dem hierin offenbarten Material-Abscheidungs-Verfahren
modifiziert werden, um darauf die unterschiedlichen Oberflächenstrukturen
zu bilden. Sobald die Oberflächenstrukturen
gesintert sind, können
die Formen für
die Gussgegenstände
mit Oberflächendetails,
die gebildet werden durch die Oberflächenstrukturen in der Form,
angewendet werden. Zum Beispiel kann eine Serie von Turbinenlaufschaufeln
mit variierenden Oberflächenstrukturen
in Formen gegossen werden, die alle aus einer Matrize geschaffen
sind. Dadurch erlaubt diese die beschleunigte Erforschung und Entwicklung
von Effekten von verschiedenen Oberflächen bei verringerten Kosten
und innerhalb einer kürzeren
Zeitdauer.
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Wenn
nicht anders definiert, haben die hierin verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe die gleiche Bedeutung, so wie sie
allgemein von den Fachleuten in diesem Fachgebiet verstanden wird.
Der Begriff „erster", „zweiter" und ähnliche werden
hierin nicht verwendet, um irgendeine Reihenfolge, Menge oder Bedeutung
zu kennzeichnen, sondern werden eher verwendet, um ein Element von einem
anderen zu unterscheiden. Auch die Begriffe „ein" oder „eine" kennzeichnen nicht eine Begrenzung
der Menge, sondern kennzeichnen eher die Gegenwart von zumindest
einem der Gegenstände,
auf den Bezug genommen wird und die Begriffe „vorne", „hinten", „unten" und/oder „oben" werden nur für die Vereinfachung
der Beschreibung verwendet und sind nicht auf irgendeine Position
oder räumliche
Anordnung beschränkt.
Falls Bereiche offenbart werden, sind die Endpunkte aller Bereiche,
die auf die gleiche Komponente oder Eigenschaft gerichtet sind,
einschließlich
und unabhängig
kombinierbar (d.h. Bereiche von „bis zu etwa 25 Gew.% oder
noch spezifischer, etwa 5 Gew.% bis etwa 20 Gew.%" ist einschließlich der
Endpunkte und aller dazwischen liegenden Werte der Bereich von „etwa 5
Gew.% bis etwa 25 Gew.%" usw.).
Der in Verbindung mit Mengenangaben verwendete Zusatz „etwa" ist inklusive der
angegebenen Werte und hat eine auf den Zusammenhang gerichtete Bedeutung
(d.h. er beinhaltet den mit der Messung einer besonderen Menge verbundenen
Fehlergrad). Die Silbe „(e)", so wie hierin verwendet
wird, ist so gemeint, dass sowohl der Singular als auch der Plural
des Begriffs, den sie modifiziert, eingeschlossen ist, wodurch einer
oder mehrere dieser Begriffe (d.h. Farbe(n) beinhalten eine oder
mehrere Farben) eingeschlossen ist. Weiterhin schließt der hierin
verwendete Begriff „Kombination" Gemische, Mischungen,
Legierungen, Redaktionsprodukte und ähnliche ein. Schließ lich wird „d.h." verwendet, wenn
die danach folgenden Werte oder Begriffe beispielhaft oder nicht
einschränkend
sind.
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Hierin
werden Verfahren zur Gestaltung von Gussformen 8, 10 offenbart.
In einer Ausführungsform
ein Verfahren zur Gestaltung einer Form 8, 10 mit
einer Formnestoberfläche 24,
die Gestaltung der Oberflächenstrukturen
auf der Formnestoberfläche 24,
wobei die Oberflächenstrukturen
durch eine Mischung 26 gebildet sind, und die Wärmebehandlung der
Mischung 26. In einer anderen Ausführungsform wird ein Gegenstand
offenbart.
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Während die
Erfindung mit Bezugnahme auf die beispielhaften Ausführungsformen
beschrieben worden ist, wird den Fachleuten klar sein, dass verschiedene Änderungen
gemacht werden können
und Äquivalente
durch Elemente daraus substituiert werden können, ohne den Schutzbereich
der Erfindung zu verlassen. Zusätzlich
können
viele Modifikationen gemacht werden, um eine besondere Situation
oder ein besonderes Material an die Lehre der Erfindung anzupassen,
ohne den wesentlichen Schutzumfang derselben zu verlassen. Deshalb
ist vorgesehen, dass die Erfindung nicht auf eine besondere Ausführungsform,
die als beste Ausführungsform
zur Ausführung
der Erfindung betrachtet wird, beschränkt ist, sondern, dass die
Erfindung alle Ausführungsformen, welche
unter den Schutzbereich der beiliegenden Ansprüche fallen, einschließt.