DE10204727A1

DE10204727A1 - Lüftungsfassade

Info

Publication number: DE10204727A1
Application number: DE10204727A
Authority: DE
Inventors: Ingo Gruen
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2002-02-05
Filing date: 2002-02-05
Publication date: 2003-08-14

Abstract

Bei konventionellen Fassaden erfolgt die Lüftung angrenzender Räume durch Öffnen der Fenster, oder Räume werden mit einer Lüftungsanlage ausgestattet. Die Aufgabe besteht darin, die Lüftungsanlage in die Fassade zu integrieren. DOLLAR A Es werden Fassadenelemente als Baueinheiten vor den neu erstellten Rohbau oder vor ein bestehendes Gebäude gesetzt, die raumseitig mit luftführenden Kammern versehen sind, die ihrerseits geeignete Öffnungen zum angrenzenden Raum hin besitzen. Nach dem Zusammenbau der Fassadenelemente verbinden sich die Kammern zu horizontalen Kanälen und vertikalen Schächten, durch welche Zuluft über die Öffnungen in den Raum eingeblasen und Abluft abgesogen wird. DOLLAR A Die Fassaden werden für die Hülle von Gebäuden angewendet, die planmäßig zu belüften sind, insbesondere Wohn- und Bürohäuser, aber auch Krankenhäuser, Schulen usw.

Description

Es ist nicht üblich, daß die Luftführung für die Raumlüftung innerhalb von Kanälen oder Schächten der Fassaden angeordnet sind. Sondern hierzu dienen in der Regel gesonderte Kanäle und Schächte, die innerhalb des Gebäudes angeordnet sind etwa in Hohlräumen von Decken oder Böden. Es gibt vereinzelte Fassaden, bei denen Luft durch spezielle Öffnungen von außen nach innen gelangt oder umgekehrt, wenn es z. B. um eine schallgedämmte Lüftung geht. Auch gibt es Fassaden, bei denen Hohlprofile luftführend sind etwa für die Belüftung von Räumen. Wenn Profile luftführend ausgebildet werden, dann handelt es sich um verhältnismäßig aufwendige Konstruktionen, bei denen diese Profile miteinander luftführend gekoppelt werden müssen. Eine planmäßig Be- und Entlüftung von Räumen erfolgt durch solche Fassaden in der Regel jedoch nicht.
Bei modernen Gebäuden ist eine planmäßige Be- und Entlüftung von Räumen erwünscht, sei es für die Schalldämmung gegenüber Außenlärm, sei es für die Wärmerückgewinnung oder auch nur als Schutz vor Überwärmung bei Beanspruchung der Fassade durch Sonne. Dieses Verlangen wird in der Regel durch aufwendige Lüftungsanlagen befriedigt, bei denen Kanäle und Schächte im Gebäude geführt werden, was Deckenhohlräume odere Bodenhohlräume verlangt, wodurch sich Geschoßhöhen vergrößern und wo auch aufwendige Maßnahmen für den Brandschutz erforderlich sein können. Außerdem lassen sich solche Anlagen nur schwer mit der Fensterlüftung kombinieren. Bei der Sanierung von Altbauten, die eine neue Fassade erhalten sollen, ist der nachträgliche Einbau von Lüftungsanlagen in der Regel aus Platzgründen gar nicht möglich, er verbietet sich aber auch oftmals dann, wenn das Gebäude während der Sanierung in Betrieb bleiben soll.
Die erfindungsgemäße Lüftungsfassade löst all diese Probleme auf besonders einfache und elegante Art:
Die Fassade besteht aus Elementen, die in Art einer Vorhangfassade vor das Gebäude gesetzt werden. Hierzu werden übliche Konstruktionen verwendet, vorzugsweise in Rahmenbauweise. Diese Elemente können außen mit Brüstungbekleidungen und Sonnenschutz ausgestattet sein. Auf der Innenseseite sind die Elemente ergänzt durch luftführende Kammern, etwa indem eine innere Vorsatzschale angesetzt wird. Diese Kammern können horizontal oder vertikal über ein Element reichen. Es können auch vertikale mit horizontalen Räume in einem Element miteinander verbunden werden. Die Elemente mit diesen luftführenden Kammern werden nebeneinander und/oder übereinander gesetzt und im Bereich der inneren Schale luftführend miteinander verbunden. Hierdurch kann ein System von luftführenden Schächten und Kanälen realisiert werden. Die Kanäle über den Stürzen können mit Abluftöffnungen vesehen sein, die Kanäle vor den Brüstungen mit Zuluftöffnungen. Mit einem solchen System von luftführenden Kanälen kann nunmehr auf einfache Art eine Lüftungsanlage für die angeschlossenen Räume hergestellt werden. Diese Lüftungsanlage ergibt sich für die Räume automatisch mit dem Vorsetzen der Fassadenelemente. Es ist also kein zusätzlichens "Lüftungsgewerk" erforderlich, was die Herstellung von planmäßig belüfteten Räumen enorm vereinfacht. Die Fassadenelemente können am Dach oder an anderen Stellen mit Lüftungsaggregaten verbunden werden, um die Luft mechanisch zu transportieren. Dort können auch Luftfilter, Kühlregister, Vorwärmer ggfls. mit solarer Wärmeaufnahme und Wärmetauscher eingebaut werden, also alle in der Lüftungstechnik bekannten Komponenten.
Die Lüftungsfassade stellt also eine Integration von Lüftung und Fassade her, die es in dieser einfachen und intelligenten Art bislang nicht gibt.
Ein besonderer Vorteil der Lüftungsfassade besteht darin, daß die angrenzenden Räume des Gebäudes belüftet werden, ohne daß die Fenster geöffnet werden müssen. Das ermöglich Lüftung bei gleichzeitig Schalldämmung. Auch kann Luft im Sommer aus kühlerer Region oder von einem Kühlaggregat herangeführt werden, um einer Aufheizung dere Zuluft vor der solar aufgewärmten Fassade zu vermeiden. Es gelingt schließlich, die Wärme aus der Abluft für die Vorwärmung der Zuluft zu nutzen.
Die erfindungsgemäße Lüftungsfassade ist in einer möglichen Ausbildung in den Zeichnungen 1 und 2 schematisch und beispielhaft dargestellt.
Im Vertikalschnitt (Bild 1) ist dargestellt, wie vor das Gebäudetragwerk (1) Fassadenelemente gesetzt werden in üblicher Konstruktion z. B. Rahmenbauweise mit Fenstern (2) und Paneelen (3). Auf der Innenseite sind die Fassadenelemente mit luftführenden Kammern versehen, im vorliegenden Fall mit horizontalen Kanälen vor der Brüstung (4) und horizontalen Kanälen über dem Sturz (5). Aus dem Brüstungskanal gelangt Zuluft (6) in den Raum, wogegen die Abluft (7) in den Sturzkanal abgeführt wird.
In der Ansicht (Bild 2) ist dargestellt, wie die luftführenden Kammern der nebeneinander liegenden Elemente zu horizontalen Kanälen (8) zusammengeschlossen werden oder zu vertikalen Schächten (9), und wie in einzelnen Elementen die Kanäle mit Schächten gekoppelt werden können durch entsprechende Überströmöffnungen (10).

Claims

1. Lüftungsfassade, dadurch gekennzeichnet, daß Fassadenelemente mit raumseitigen luftführenden Kammern versehen sind, die nach dem Zusammenbau der Elemente ein zusammenhängendes Kanalsystem bilden, durch welches Zuluft oder Abluft oder beide für die Raumlüftung geführt werden.

2. Lüftungsfassade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die luftführenden Kammern vertikal übereinander angeordnet und miteinander gekoppelt werden, so daß ein durchlaufender Zuluftschacht bzw. Abluftschacht entsteht für die vertikale Führung der Luft.

3. Lüftungsfassade nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß die luftführenden Kammern horizontal nebeneinander angeordnet und miteinander gekoppelt werden, so daß ein durchlaufender Zuluftkanal bzw. Abluftkanal entsteht für die horizontale Führung der Luft.

4. Lüftungsfassade nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluftkanäle im Bereich des Sturzes über dem Fenster angeordnet werden, so daß dort die Abluft aus dem Raum genommen wird.

5. Lüftungsfassade nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuluftkanäle im Bereich der Brüstung angeordnet werden, so daß dort die Zuluft in den Raum gebracht wird.

6. Lüftungsfassade nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die luftführenden Kanäle oder Schächte mit Ventilatoren ausgestattet oder an solche angeschlossen werden für den mechanischen Antrieb der Luftführung.

7. Lüftungsfassade nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zu- und Abluftführung in einem der Elemente oder außerhalb der Elemente mit einem Wärmetauscher ausgestattet werden für die Wärmerückgewinnung.

8. Lüftungsfassade nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß in den luftführenden Kanälen oder Schächten Vorrichtungen für die Regulierung oder Sperrung der Luftsströme eingebaut werden.

9. Lüftungsfassade nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß in den luftführenden Kanälen oder Schächten Leitbleche oder sonstige Vorrichtungen eingebaut werden, welche den Überschlag von Rauch zwischen den Geschossen oder Räumen verhindern.

10. Lüftungsfassade nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß in den luftführenden Kanälen oder Schächten Luftfilter eingebaut werden für die Reinigung der Zuluft.