DE10203761A1 - System und Verfahren zum automatischen Analysieren und Verarbeiten von Verlustfaktordaten in einem Testprozess - Google Patents
System und Verfahren zum automatischen Analysieren und Verarbeiten von Verlustfaktordaten in einem TestprozessInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein System und ein Verfahren zum automatischen Analysieren und Verarbeiten von Verlustfaktordaten, die in einem Testprozess auftreten, bei dem mehrere IC-Halbleiterbauelemente als Los mit einer Anzahl von Testeinheiten getestet werden, wobei das Los eine vorgegebene Anzahl gleicher IC-Bauelemente umfasst und der Lostestprozess sequentiell mit mehreren Testzyklen durchgeführt wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß sind Mittel (12) zur Testergebnisverifikation und Feststellung der Notwendigkeit eines Neutests, Mittel (15) zum Laden und Entladen von zu testenden IC-Bauelementen und Sortieren derselben abhängig von den Testergebnissen, Mittel zur Rohdatenerzeugung auf der Basis von Zeitdaten, Mittel (22) zur Berechnung von Testzeitdaten und Indexzeitdaten, basierend auf den Rohdaten und auf Verlustzeitdaten, Mittel (25) zur Speicherung der Rohdaten und der berechneten Daten sowie Mittel zum Analysieren der Rohdaten und der berechneten Daten entsprechend den Losen, den Testeinheiten und den Lade-/Entlademitteln und zum Abgeben der analysierten Ausgangsdaten über eine Benutzerschnittstelle vorgesehen. DOLLAR A Verwendung z. B. zum Testen von IC-Halbleiterbauelementen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein System und ein Verfahren zum auto
matischen Analysieren und Verarbeiten von Verlustfaktordaten, die in
einem Testprozess auftreten, bei dem mehrere IC-Halbleiterbauele
mente als Los mit einer Anzahl von Testeinheiten getestet werden, wo
bei das Los eine vorgegebene Anzahl gleicher IC-Bauelemente umfasst
und der Lostestprozess sequentiell mit einer Mehrzahl von Testzyklen
durchgeführt wird.
Nach ihrer Herstellung werden IC-Halbleiterbauelemente vor ihrem Ver
trieb typischerweise einer Anzahl von Tests unterzogen, um ihre Leis
tungsfähigkeit und Zuverlässigkeit zu überprüfen. Einer dieser Tests ist
ein elektrischer Leistungsfähigkeitstest.
Der elektrische Leistungsfähigkeitstest kann einen Gleichstrom-Test,
einen Wechselstrom-Test und einen Funktionstest umfassen. Der
Gleichstrom(DC)-Test dient zur Überprüfung von DC-Eigenschaften ei
nes IC-Bauelements mittels Durchführen eines Unterbrechungs-/Kurz
schluss-Tests und Messen von Eingangsströmen, Ausgangsspannun
gen, Leistungsversorgungsströmen etc. Der Wechselstrom(AC)-Test
misst Zeitsteuerungsfunktionen eines IC-Bauelements durch Anlegen
von Eingangsimpulssignalen an Eingangsanschlüsse des Bauelements,
um Betriebseigenschaften wie die Eingabe-/Ausgabe-Laufzeitverzöge
rung bzw. -Zugriffszeit, Anfangs- und Endzeitpunkt von Eingangs- und
Ausgangssignalen etc. zu überprüfen. Im Funktionstest werden Test
muster, die von einem Mustergenerator erzeugt werden, in Impulssigna
le mit einem normalen Pegel transformiert und an ein im Test befindli
ches Bauelement (DUT) angelegt. Die Ausgangssignale des DUT wer
den mit Referenzsignalen verglichen, beispielsweise im Fall von Spei
cherbauelementen zu dem Zweck, Lese-/Schreib-Funktionen und gegen
seitige Wechselwirkung für jede der Speicherzellen während des aktuel
len Betriebs zu verifizieren. Im allgemeinen wird ein dynamischer Funk
tionstest durchgeführt, welcher den AC- und den Funktionstest kombi
niert.
Herkömmliche Systeme zum Testen der elektrischen Leistungsfähigkeit
sortieren die IC-Bauelemente abhängig von den Testergebnissen in eine
Anzahl von "BIN"-Kategorien. Beispielsweise sind die als "BIN1", d. h.
BIN-Kategorie 1, klassifizierten Halbleiterbauelemente jene, die für alle
Testpunkte die elektrische Leistungsfähigkeitsspezifikation bestehen
bzw. in diese fallen.
Der Testprozess stellt einen signifikanten Anteil der Herstellung von
IC-Halbleiterbauelementen sowohl hinsichtlich Zeitdauer als auch Kosten
aufwand dar. Zum Testen von in Serienfertigung produzierten IC-Bau
elementen sind kostenintensive Testsysteme und hocheffiziente Hand
habungssysteme erforderlich. Mit zunehmender Verbesserung des
elektrischen Leistungsvermögens von IC-Bauelementen werden Kosten
aufwand und Zeitdauer für den Testprozess immer höher. Dadurch be
einflussen Verlustfaktoren, die im Testprozess gefunden werden, merk
lich die Ausbeute und die Produktivität von IC-Bauelementen, mehr als
zuvor erwartet. Der Testprozess wird normalerweise mit Losen durchge
führt, in denen eine große Anzahl von z. B. 1000 IC-Bauelementen ent
halten ist. Die Verlustfaktoren, die beim Lostest auftreten können, um
fassen Zeitverluste z. B. beim aktuellen Betrieb des Testsystems, beim
Laden, Entladen, Indizieren, bei plötzlichem Stoppen, Ausfallreparatur,
Loswechsel und Neutest.
Beim herkömmlichen Testprozess werden Verlustfaktordaten manuell
von Bedienpersonen gesammelt oder allein basierend auf den prakti
schen Erfahrungen von Testingenieuren organisiert. Dementsprechend
variieren die Verlustfaktordaten in Abhängigkeit von den Bedienperso
nen oder Ingenieuren und sind daher nicht zuverlässig. Außerdem exis
tieren Verlustfaktoren, die nicht manuell oder empirisch verfolgt werden
können, was es unmöglich macht, Daten, die sich auf die Verlustfakto
ren beziehen, analytisch zu sammeln und zu verarbeiten und damit zu
verwalten. Da die Zeitdauer, bis IC-Halbleiterbauelemente in kleinen
Stückzahlen und unterschiedlichen Typen auf den Markt kommen, im
mer kürzer wird, wächst die Bedeutung einer Verbesserung in der Aus
beute und Produktivität von IC-Bauelementen. Es besteht daher ein
starker Bedarf, die Verlustfaktoren zu reduzieren und die Betriebseffi
zienz von Testsystemen zu optimieren. Des weiteren ist es wünschens
wert, den von einer sehr hohen Anzahl an Testeinheiten durchgeführten
Testprozess effizient und integral zu steuern.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung eines
Systems und eines Verfahrens der eingangs genannten Art zugrunde,
mit denen in einem Testprozess auftretende Verlustfaktoren automatisch
in einer vorteilhaften Weise analysiert und gehandhabt werden können
und mit denen Verluste in einem Testprozess rasch behandelt werden
können, um die Betriebseffizienz von Testsystemen zu steigern, wobei
verschiedene Zeitdaten, die im Testprozess auftreten, präzise, analy
tisch und rasch aufgenommen werden können.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines Sys
tems mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 2 sowie eines Verfah
rens mit den Merkmalen des Anspruchs 20.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm der Gesamtstruktur eines Systems zum
automatischen Analysieren und Handhaben von Verlustfak
tordaten in einem Prozess zum Testen von integrierten Halb
leiterschaltkreisbauelementen,
Fig. 2 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum automatischen
Analysieren und Handhaben von Verlustfaktordaten in einem
Testprozess integrierter Halbleiterschaltkreisbauelemente,
Fig. 3 ein Flussdiagramm eines Rohdatenerzeugungsprozesses von
Fig. 2,
Fig. 4 ein Flussdiagramm eines Testprozesses veranschaulicht an
hand von Betriebsvorgängen einer Testeinheit und einer
Handhabungseinheit,
Fig. 5 eine Darstellung eines Zeitdatenextraktionsverfahrens,
Fig. 6 ein schematisches Blockdiagramm eines Systems zum auto
matischen Analysieren und Handhaben von Verlustfaktorda
ten in einem Testprozess von integrierten Halbleiterschalt
kreisbauelementen,
Fig. 7 eine Darstellung einer zur Verwendung beim Analysieren und
Handhaben von Verlustfaktordaten in einem Testprozess von
integrierten Halbleiterschaltkreisbauelementen geeigneten
exemplarischen Benutzerschnittstelleneinheit,
Fig. 8 eine Darstellung einer weiteren exemplarischen Benutzer
schnittstelleneinheit, die zur Verwendung beim Analysieren
und Handhaben von Verlustfaktordaten in einem Testprozess
von integrierten Halbleiterschaltkreisbauelementen geeignet
ist, und
Fig. 9 eine Darstellung einer weiteren exemplarischen Benutzer
schnittstelleneinheit, die zur Verwendung beim Analysieren
und Handhaben von Verlustfaktordaten in einem Testprozess
von integrierten Halbleiterschaltkreisbauelementen geeignet
ist.
IC-Halbleiterbauelemente werden in vielen Intervallen während des ge
samten Fabrikationsprozesses physikalisch und/oder elektrisch getestet.
Die entscheidenderen Test von Halbleiterbauelementen werden jedoch
während späteren Stufen des Fabrikations- und Montageprozesses
durchgeführt. Diese Testprozesse werden allgemein als Qualitätssiche
rungs(QA)-Tests und letzte Tests der Bauelemente bezeichnet. Für
IC-Bauelemente finden diese QA- und letzten Tests typischerweise nach
den Prozessen der Waferfabrikation und der Montage statt oder dann,
wenn der IC-Chip vollständig montiert ist oder anderweitig als komplett
betrachtet wird. Die vorliegende Beschreibung erstreckt sich hauptsäch
lich auf das letzte Testen, das nach dem Abschluss der Prozesse der
Waferfabrikation und der Montage der IC-Bauelemente ausgeführt wird.
Es ist jedoch für den Fachmann klar, dass die Erfindung auch für die
verschiedensten anderen Testprozesse anwendbar und nicht auf den
letzten Testvorgang begrenzt ist.
Während eines letzten Testprozesses werden typischerweise die stati
schen und dynamischen elektrischen Leistungsfähigkeitseigenschaften
jedes montierten Halbleiterbauelementes getestet, um sicherzustellen,
dass das Bauelement strikte Entwurfsanforderungen und Kundenspezi
fikationen erfüllt. Diejenigen Bauelemente, die diese letzten Tests pas
sieren, sind dann theoretisch fertig zum Verpacken und Ausliefern an
Kunden. Halbleiterhersteller, welche existierende letzte Testprozesse
benutzen, testen typischerweise die montierten bzw. kompletten Halblei
terbauelemente in Losen von z. B. 1000 Bauelementen pro Los. Jedes
Bauelement im Los wird über ein automatisches oder halbautomatisches
Testsystem geführt, das Ausrüstung enthält, mit der die Eigenschaften
des Bauelements hinsichtlich AC-, DC- und parametrischer oder dyna
mischer elektrischer Leistungsfähigkeit gemessen werden. Die Testaus
rüstung vergleicht die Leistungsfähigkeitseigenschaften jedes Bauele
ments mit vorgegebenen Entwurfskriterien und/oder Kundenanforderun
gen und sortiert die Bauelemente in Abhängigkeit von den Ergebnissen.
Im allgemeinen werden die Bauelemente danach sortiert, ob sie die
Tests bestanden haben oder nicht. Diejenigen Bauelemente, welche die
Tests passiert haben, werden vor der endgültigen Auslieferung einem
QA-Test in Form eines Stichprobentests unterzogen.
Fig. 1 veranschaulicht im Blockdiagramm ein System zum automati
schen Analysieren und Handhaben von Verlustfaktoren, die in einem
Testprozess auftreten. In dieser Realisierung der Erfindung umfasst das
System ein Testsystem 10, ein Server-System 20 und ein Endgerät-
System 30. Das Testsystem 10 umfasst mehrere Testeinheiten 12 und
Handhabungseinheiten 15. Die jeweilige Testeinheit 12 enthält einen
Digitalprozessor, z. B. eine CPU, mit zugehöriger Elektronik und wird
Software-gesteuert. Die Testeinheit 12 legt Testsignale an nicht gezeig
te, zu testende IC-Bauelemente an und vergleicht Ausgangssignale der
IC-Bauelemente mit vorgegebenen Referenzsignalen, um Testergebnis
signale bereitzustellen. Typischerweise wird ein Testprozess mit
IC-Bauelementen durchgeführt, die auf einer Testplatine Sockel-montiert
sind. Die Testplatine ist mit Schaltkreisen zum Senden und Empfangen
elektrischer Signale an die bzw. von den IC-Bauelementen versehen.
Die Testeinheit 12 ist beispielsweise von den japanischen Firmen Ad
vantest Corporation oder Ando Corporation erhältlich.
Die jeweilige Handhabungseinheit 15 fördert zu testende IC-Bauele
mente von einem Trägerkorb zu einem Testkorb. Des weiteren plaziert
die Handhabungseinheit 15 jedes IC-Bauelement im Testkorb in einen
elektrischen Sockel, der sich auf der Betriebsfläche der Testplatine be
findet und die Testeinheit 12 mit den auf die Testplatine geladenen
IC-Bauelementen verbindet.
Die Testeinheit 12 liefert unter der Steuerung von residenten Software
routinen Befehlssignale zu den Testplatinenschaltkreisen und empfängt
Testdaten von diesen, wodurch sie das Leistungsvermögen bzw. die
Qualität jedes zu testenden IC-Bauelements bestimmt. Die Testeinheit
12 sendet einteilende, d. h. sortierende Befehlssignale über ein Da
ten-/Befehls-Kommunikationskabel 16 zur Handhabungseinheit 15. Ba
sierend auf den Einteilungssignalen sortiert die Handhabungseinheit 15
die getesteten IC-Bauelemente und fördert sie in einen zugehörigen
Trägerkorb, d. h. einen Bestanden- oder Nichtbestanden-Korb. Während
das in Fig. 1 gezeigte System eine separate Handhabungseinheit auf
weist, ist alternativ auch die Verwendung einer mit der Testeinheit integ
rierten Handhabungseinheit möglich.
Der Durchsatz der Handhabungseinheit 15 ist hauptsächlich durch ihre
mechanischen Gegebenheiten bestimmt und wird allgemein als "Index
zeit" der Handhabungseinheit bezeichnet. Die Indexzeit ist durch Entfer
nungen, um welche die Körbe und Bauelemente innerhalb der Handha
bungseinheit bewegt werden, sowie durch die Geschwindigkeit und Be
schleunigung der Bewegung, die Anzahl an physikalischen Sortierkate
gorien und die Übertragungsrate der elektrischen Testeinheit/Hand
habungseinheit-Schnittstelle bestimmt. Ein weiterer Parameter, der den
Durchsatz der Handhabungseinheit beeinflusst, ist die tatsächliche
Testdauer für die Bauelemente. Die tatsächliche Testdauer kann durch
die Betriebszeit der CPU einer Testeinheit repräsentiert werden.
Das Server-System 20 umfasst einen Server-Rechner 22 zur Berech
nung von Verlustfaktoren und eine Datenbank 25. Der Server-Rechner
22 führt eine Gesamtverwaltung und -verarbeitung von Zeitdaten durch,
die vom Testsystem 10 aus jeweils einem Paar einer Testeinheit 12 und
einer Handhabungseinheit 15 erzeugt werden. Erzeugte Zeitdaten und
Verlustdaten, die auf der Basis der Zeitdaten berechnet werden, werden
in der Datenbank 25 gespeichert, die vom Server-Rechner 20 gesteuert
wird. Die gespeicherten Daten werden weiter unten im Detail erläutert.
Das Endgerät-System 30 umfasst mehrere Rechner-Endgeräte 32. Die
Rechner-Endgeräte 32 analysieren Verlustfaktordaten und stellen basie
rend auf den analysierten Daten Ausgangsdaten über Nutzerschnittstel
len zur Verfügung, wie standardisierte Zeitdatenbetrachter, Verlustfak
torberichter, Indexzeitanalysierer etc. Das Testsystem 10, der Server-
Rechner 22 und das Endgerät-System 30 sind an ein Netzwerk 26 an
geschlossen, das beispielsweise ein Ethernet sein kann.
Fig. 2 veranschaulicht Gesamtabläufe zum automatischen Analysieren
und Handhaben von Verlustfaktoren, die in einem Testprozess auftreten.
Erfindungsgemäß werden Zeitdaten für den gesamten Prozess vom An
fang des Betriebs des Testsystems bis zu dessen Ende erzeugt. Die
Zeitdaten können als Rohdaten zum Analysieren von Verlustfaktoren
benutzt werden, die während des Testprozesses auftreten, und sollten in
Echtzeit zu dem Testprozess reflektiert werden.
Wie in Fig. 2 dargestellt, werden während des Fortschreitens des Test
prozesses Rohdaten in Echtzeit generiert (Schritt 51). Auf der Basis der
Rohdaten werden Testdauerdaten und Indexzeitdaten berechnet (Schritt
52), und Verlustfaktoren werden in Form von Zeitverlustdaten berechnet
(Schritt 53). Der Testprozess wird in Losen ausgeführt, von denen jedes
eine vorgegebene Anzahl identischer IC-Halbleiterbauelemente enthält.
Um einen Serientestprozess für viele Testsysteme zu steuern, die für
unterschiedliche Lose und verschiedene Bauelemente verwendet wer
den, werden die Rohdaten, die Testdauerdaten und die Indexzeitdaten
für jeden Testzyklus jedes Loses erzeugt und berechnet.
Basierend auf Zeitdaten, die in den Schritten 51, 52 und 53 erzeugt wer
den, werden entsprechend der Sequenz des Testloses Testprozessda
ten erzeugt und gespeichert (Schritt 54). Die Testprozessdaten stellen
integral verarbeitete Daten für jedes der mehreren Lose, jedes der
IC-Halbleiterbauelemente unter Test und jedes der Testsysteme dar. Ver
lustfaktoren in einem Testprozess werden dadurch behandelt, dass er
findungsgemäß Benutzerschnittstellen bereitgestellt werden, welche
Verlustdaten analysieren können (Schritt 55) und Funktionen bezüglich
Statusbetrachter (Schritt 56), Verlustberichter (Schritt 57) und Indexzeit
analysierer (Schritt 58) bereitstellen.
Fig. 3 zeigt im Flussdiagramm eine Realisierung des Rohdatenerzeu
gungsprozesses. Hierbei wird für mehrere, als Los getestete IC-Halb
leiterchips festgestellt, ob sie abhängig von den Testergebnissen den
Test bestehen oder nicht. Wenn ein Lostest mit dem Starten eines Test
programms beginnt (Schritt 60), werden die Startzeitdaten einer Test
einheit extrahiert (Schritt 61). Das Testprogramm ist ein Programm, das
durch eine Testbeschreibungssprache, abgekürzt als "TDL" bezeichnet,
beschrieben wird. Die Testbeschreibungssprache ist durch eine Hard
ware-Beschreibungssprache strukturiert, wie HDL oder VHDL. Das
Testprogramm hat die Form eines Quellcodes. Die Bedienpersonen
oder Testingenieure stellen benötigte Testparameter im Testprogramm
zur Verfügung, um den Testvorgang in der Hardware des Halbleitertest
systems zu definieren. Das Testprogramm steuert den Betrieb der Test
einheit und wird mit den Testsequenz- und Einteilungsprozessen be
schrieben.
Wenn der jeweilige Testzyklus beginnt (Schritt 62), werden die Startzeit
daten eines Testzyklus extrahiert (Schritt 63). Testzyklus-Startzeitdaten
können als Rohdaten erzeugt werden, z. B. durch Extrahieren einer
Startzeit jedes Testzyklus von einem Testprogramm. Wenn der jeweilige
Zyklus endet (Schritt 64), wird der Abschlusszeitpunkt für den Testzyklus
extrahiert (Schritt 65), der z. B. durch Modifizieren des Testprogramms
erzeugt werden kann. Jeder Testzyklus kann durch das Testprogramm
identifiziert werden. Beispielsweise bilden im Fall von IC-Speicherbau
elementen der DC-, der AC- und der Funktionstest einen einzelnen
Testzyklus. Wenn der Testzyklus endet, werden Testresultate bestätigt,
um festzustellen, ob ein Neutest bzw. wiederholter Test durchgeführt
werden sollte (Schritt 66).
Wenn das DUT den Feststellungsschritt 66 passiert hat, wird festgestellt,
ob die Anzahl an Testzyklen gleich einer vorgebbaren Anzahl N ist
(Schritt 67), und bejahendenfalls geht die Programmsequenz zum
nächsten Testzyklus (Schritt 68), andernfalls kehrt die Sequenz zum
Schritt 62 zurück, um mit dem momentanen Testprozess fortzusetzen.
Die Schritte 63, 64, 65 und 66 werden N-mal wiederholt, bis das DUT
den Feststellungsschritt 66 besteht. Die Anzahl N ist eine positive ganze
Zahl und bedeutet die Anzahl an Testzyklen, die für das zugehörige Los
durchgeführt wird. Diese Anzahl ist durch das Testprogramm festgelegt
und kann abhängig vom Typ der zu testenden IC-Bauelemente, von den
zu verwendenden Testeinheiten und von Testpunkten variieren.
Wenn das jeweilige DUT den Schritt 66 nicht passiert und die Sequenz
zum Neutestschritt übergeht, wird die Startzeit des Neutests extrahiert
(Schritt 70), und es beginnt dann ein Neutestzyklus (Schritt 71). Das
Wiederholen des Extrahierens der Neutestzyklus-Startzeit (Schritt 72),
des Extrahierens der Neutest-Abschlusszeit (Schritt 73), der Feststel
lung der Anzahl an Neutestzyklen M (Schritt 74) und des Erhöhens der
Neutest-Zykluszahl (Schritt 75) ist analog zum oben erläuterten Vorgang
für die erste Testprozedur. Die Anzahl M wird in gleicher Weise wie die
Anzahl N festgelegt und bestimmt.
Wenn die Bedingung "Testzyklus = N" und/oder "Neutestzyklus = M" erfüllt
ist, geht die Sequenz zum Lostest-Abschlußschritt 76 über und extra
hiert und speichert den Abschlusszeitpunkt (Schritte 77 und 78).
Die Rohdatenerzeugung kann durch Modifizieren bestehender Testpro
gramme unter Beachtung des in den Testeinheiten implementierten Be
triebssystems realisiert werden. Beispielsweise können für ein Testsys
tem für Halbleiterbauelemente, wie es von der Firma Advantest erhält
lich ist, Testprogramme dahingehend modifiziert werden, dass sie die
nachfolgenden Unterprogramme zur Erzeugung von Rohdaten beinhal
ten. Die nachfolgenden Unterprogramme können in der ATL("Advanced
Test Language")-Programmiersprache implementiert sein.
Fig. 4 zeigt im Flussdiagramm einen Testprozess ausgedrückt durch die
Betriebszustände einer Testeinheit und einer Handhabungseinheit, wo
bei für die der Fig. 3 entsprechenden Schritte dieselben Bezugszeichen
verwendet sind.
Wenn ein Lostest für eine vorangegangene Sequenz abgeschlossen ist
(Schritt 79), wird das Los gewechselt, und ein neuer Lostest wird für das
neue Los gestartet (Schritt 60). Dementsprechend wird die Zeitdauer
zwischen Schritt 79 und Schritt 60 als Loswechseldauer bezeichnet. Das
Starten eines Lostests entspricht einem Startschritt 84 der Handha
bungseinheit. Der Hauptzweck des Handhabungssystems besteht darin,
die im Test befindlichen Bauelemente vom Trägerkorb in den Testkorb
zu bewegen (Schritt 85) und die DUT zu einer Heiz/Kühl-Kammer zu be
fördern, um deren Temperatur für einen Aufheiz- oder Kühltest zu steu
ern (Schritt 86). Im allgemeinen wird in einem Heizschritt die Temperatur
der DUT auf etwa 83°C angehoben, während im Kühltest die Tempera
tur der DUT auf minus 5°C gesetzt wird. Die Zeitdauer zum Aufheizen
bzw. Kühlen der Bauelemente wird als Einwirkzeit bezeichnet. Die be
heizten oder gekühlten DUT werden in einen Testkopf geladen, wo das
Testsystem und die DUT elektrisch miteinander verbunden werden.
Nach diesem Ladevorgang wird ein Ladeabschlusssignal an die Test
einheit gesandt, wodurch ein Testprogramm gestartet wird (Schritt 80),
um einen Testzyklus zu beginnen (Schritt 62). Die DUT werden allen
Testpunkten unterzogen, wonach der momentane Testzyklus abge
schlossen ist (Schritt 64). Während des Testzyklus arbeitet ein Kalib
riermodul, wenn erforderlich, und die Start- und Endbetriebszeit des Mo
duls werden extrahiert (Schritte 81 und 82).
Der Betrieb des Kalibriermoduls bedeutet, dass ein Kalibrierprogramm
läuft. Beispielsweise kann das Kalibrierprogramm ausgeführt werden,
wenn die DUT gewechselt werden, die Temperatur der Testeinheit von
einem Standardbereich abweicht, die Zeitsteuerung eines Testpro
gramms geändert wird oder globale Parameter des Testprogramms ge
ändert werden.
Die Zeitdauer zwischen dem Testzyklus-Startschritt 62 und dem Test
zyklus-Abschlussschritt 64 wird als Testzeitdaten extrahiert. Die Kalib
rierzeitdaten können durch die Dauer zwischen dem Kalibriermodul-
Startschritt 81 und dem Kalibriermodul-Abschlussschritt 82 erhalten
werden.
Wenn der Testzyklus abgeschlossen ist, beginnt ein neuer Testzyklus,
oder die Sequenz geht zum ersten Testabschlussschritt 83, abhängig
von der Anzahl an durchgeführten Testzyklen. Die Zeitdauer zwischen
dem Abschlussschritt 83 für den ersten Test und dem Lostest-Ab
schlussschritt 76 wird als Neutest-Zeitdaten generiert.
Andererseits wird bei Abschluss des Testzyklus ein Abschlusssignal an
die Handhabungseinheit gesendet, welche die getesteten IC-Bauele
mente abhängig von deren Testergebnissen in BIN-Kategorien physika
lisch sortiert. Die Zeitdauer zwischen dem DUT-Ladeschritt 87 und dem
BIN-Sortierschritt 88 wird als lndexzeitdaten gespeichert. Wenn der La
detest beendet ist, entlädt die Handhabungseinheit die in die BIN-
Kategorien sortierten IC-Bauelemente in den Korb (Schritt 89). Während
des Tests werden Stauzeitdaten extrahiert, wenn es temporäre Proble
me mit dem Testaufbau gibt. Die Stauzeit bezieht sich auf einen tempo
rären oder vorübergehenden Ausfall des Aufbaus, der durch eine einfa
che Behandlung repariert werden kann.
Fig. 5 veranschaulicht einen Prozess zum Extrahieren von Zeitdaten.
Dieser Zeitdaten-Extraktionsprozess folgt einer Logik zur Berechnung
von Zeitdaten durch Gliedern der Prozeduren zum Testen eines Loses
in einem einzelnen Testsystem.
Wie in Fig. 5 angegeben, werden die Ladezeitdaten vom Zeitpunkt, zu
dem eine Handhabungseinheit ihren Betrieb startet, bis zum Zeitpunkt
berechnet, wenn der erste Testzyklus startet. Die Kalibrierzeit bedeutet
die Summe von Zeitwerten, die durch bestimmte Testzeitwerte erhalten
werden, welche um einen konstanten Wert C1 größer als eine mittlere
Testdauer sind, abzüglich der durchschnittlichen Testdauer. Wie zuvor
erläutert, ist der theoretische Wert der Kalibrierzeit eine Betriebszeit ei
nes Kalibriermoduls, d. h. die Differenz zwischen dem End- und An
fangszeitpunkt des Kalibrierprogramms. Wenn jedoch der Kalibrierwert
die Start- und Endzeitpunkte nicht erzeugen kann, kann ein Näherungs
wert für die Kalibrierzeit dadurch berechnet werden, dass zuerst Be
triebszeiten gewonnen werden, die um einen vorgegebenen Wert länger
als eine durchschnittliche CPU-Betriebszeit sind, welche durch die Diffe
renz zwischen dem End- und Anfangszeitpunkt eines Testzyklus defi
niert ist, wobei dann von den erhaltenen größeren Werten die durch
schnittliche Zeitdauer abgezogen wird. Die Konstante C1 wird hierbei
empirisch oder statistisch ermittelt und hat in diesem Beispiel den Wert
"2".
Die Stauzeitdaten werden aus Indexzeiten ausgewählt, die gleich oder
größer als eine Konstante C2 und gleich oder kleiner als eine Konstante
C3 sind. In einer möglichen Realisierung beträgt die Konstante C2 60
Sekunden und die Konstante C3 5 Minuten. Diese Werte werden empi
risch oder statistisch festgelegt. Eine Indexzeit größer als C3, wie z. B. 5
Minuten, kann als Ausfallzeitdaten klassifiziert und gespeichert werden.
In diesem Beispiel bezieht sich die Ausfallzeit auf einen längerfristigen
Ausfall, der nicht durch eine einfache Behandlung repariert werden kann
und durch ein mechanisches Problem einer Testeinheit oder einer Hand
habungseinheit verursacht ist. Die Stauzeitdaten können beispielsweise
auftreten, wenn die IC-Bauelemente während eines Transfers durch die
Handhabungseinheit auf den Boden fallen oder sich die IC-Bauelemente
im Testaufbau verfangen. Der längerfristige Ausfall kann z. B. auftreten,
wenn der Aufbau wegen dem nahenden Ende der Lebensdauer von
Komponenten desselben nicht ordnungsgemäß arbeitet oder wenn Be
dienpersonen den Aufbau falsch handhaben.
Die Neutest-Zeitdaten werden generiert, um den Zeitraum zwischen
dem Abschlusszeitpunkt eines Testzyklus und dem Startzeitpunkt eines
Neutestzyklus zu repräsentieren. Die Entladezeitdaten bezeichnen die
Zeit, zu welcher der Lostest abgeschlossen ist, nachdem der letzte
Testzyklus beendet ist. Die Wechselzeitdaten werden als Zeitpunkt er
halten, zu dem das aktuelle Los startet, nachdem der Test des vorher
gehenden Loses beendet ist. Sockel-aus-Zeitdaten bezeichnen einen
konvertierten Zeitwert für einen Verlust, der sich ergibt, wenn Sockel in
einer Testplatine eines Testkopfes während eines parallelen Tests aus
fallen. Wenn beispielsweise angenommen 64 Sockel in einer einzelnen
Testplatine vorhanden sind und zum Testen mit einer Testplatine 64 Mi
nuten benötigt werden, dauert das Testen eines IC-Bauelements im Test
eine Minute. Wenn sechs der 64 Sockel den Sockel-aus-Ausfall zeigen,
erfolgt der Test mit 58 Sockeln. Selbst in diesem Fall ändert sich jedoch
die Testdauer nicht, sondern beträgt 64 Minuten. Dementsprechend er
höht sich die Testdauer für ein IC-Bauelement im Test auf eine Minute
und 6 Sekunden. Dieser Überschuss von 6 Sekunden stellt eine Art von
Verlust dar.
Die Verlustfaktordaten, wie sie vorstehend erläutert wurden, umfassen
Ladezeitdaten, Kalibrierzeitdaten, Stauzeitdaten, Ausfallzeitdaten, Neu
test-Zeitdaten, Entladezeitdaten, Wechselzeitdaten und Sockel-aus-Zeit
daten und stellen Testprozess-Verlustdaten dar. Diese Zeitdaten sind
jedoch nicht auf die oben erwähnten beschränkt, vielmehr versteht es
sich für den Fachmann, dass die Verlustzeitdaten abhängig vom Test
system und den zu testenden IC-Bauelementen variieren können.
Daten über die Testdauer pro Zyklus werden durch Addieren der CPU-
Betriebszeit einer Testeinheit in jedem Testzyklus erzeugt, und Index
zeitdaten werden durch Subtrahieren des Endzeitpunktes des n-ten
Zyklus vom Anfangszeitpunkt des (n+1)-ten Zyklus generiert.
Fig. 6 veranschaulicht im Blockdiagramm ein System zum automati
schen Analysieren und Handhaben von Verlustfaktoren in einer erfin
dungsgemäßen Realisierung. In diesem System beinhaltet eine Test
einheit 12 ein Datenerzeugungsprogramm 82, einen Datenspeicher 85
und eine Schnittstelle 86. Das Datenerzeugungsprogramm 82 produziert
Rohdaten, berechnet aus den Rohdaten die Daten über die mittlere
Testdauer, die Kalibrierzeit und die Indexzeit für jeden Testzyklus und
speichert in Form eines Dokuments die berechneten Daten im Daten
speicher 85. Die Testeinheit 12 transferiert das gespeicherte Datendo
kument zu einem Server 22 über die Schnittstelle 86 und ein Daten
netzwerk, z. B. das Netzwerk 26 von Fig. 1.
Der Server 22 umfasst ein Verlustdaten-Berechnungsprogramm 90 so
wie eine erste Tabelle 93 und eine zweite Tabelle 95. Von den Daten,
die von der Testeinheit 12 kommen, werden die Daten über die durch
schnittliche Testzeit und über die durchschnittliche Indexzeit in der ers
ten Tabelle 93 gespeichert, während die Indexzeitdaten für jeden Test
zyklus in der zweiten Tabelle 95 gespeichert werden. Wenn Daten in die
zweite Tabelle 95 eingegeben werden, läuft das Verlustdaten-Berech
nungsprogramm 90 und berechnet die Verlustfaktordaten, wie oben er
läutert. Die berechneten Daten werden in der zweiten Tabelle 95 neu
gespeichert und aktualisieren dann die Verlustzeitdaten. Die erste und
die zweite Tabelle 93, 95 können in einer Datenbank enthalten sein, z. B.
der Datenbank 25 von Fig. 1.
Ein Endgerät-Rechner 32 beinhaltet ein Datenanalysewerkzeug 96, eine
Benutzerschnittstelle 98 und eine Anzeige 99. Das Werkzeug 96 analy
siert Daten hinsichtlich einer Standardtestzeit, einem Betriebsanteil des
Aufbaus, einem Verlustzeitindikator, einem Verlustanteil und der Ursa
che von Verlusten und zeigt das Ergebnis über die Benutzerschnittstelle
98 an der Anzeige 99 an. Die Erfindung eignet sich für ein produktions
orientiertes Testschema, das auf maximalen Durchsatz ausgelegt ist,
d. h. für eine maximale Anzahl an innerhalb eines gegebenen Zeitfens
ters zu testenden IC-Bauelementen, da verschiedene Daten basierend
auf einer erhöhten Anzahl von Testeinheiten und IC-Bauelementen
durch das Datenanalysewerkzeug 96 analysiert werden, was eine integ
rierte und vollständige Verarbeitung der Testdaten möglich macht.
Fig. 7 veranschaulicht ein exemplarisches Aussehen einer Benutzer
schnittstelle, die zur Verwendung bei der Analyse und Handhabung von
Verlustfaktoren im IC-Testprozess geeignet ist. Die in Fig. 7 wiederge
gebene Benutzerschnittstelle dient zum Analysieren der Aufbaubetriebs
zeit, die entweder basierend auf Test- und Handhabungseinheiten oder
basierend auf Produkten, Datumsangaben, Prozessen, Losgrößen usw.
angezeigt werden kann. Benutzer können auf Zeitdaten, verschiedene
Verlustzeiten, einen Ausführungsanteil, einen Sockel-aus-Anteil und die
Ausbeute Bezug nehmen. Außerdem kann auf Betriebsstunden des
Aufbaus entweder bezüglich des gesamten Testprozesses oder des je
weiligen Testschrittes Bezug genommen werden. Wenn eine Filterfunk
tion verwendet wird, kann ein fehlerbehafteter Aufbau mit extrem niedri
gem Ausführungsanteil leicht und rasch detektiert werden, so dass die
Ursache des Problems entsprechend leicht und rasch analysiert werden
kann.
In Fig. 7 repräsentieren Verlustcodes und ein grafisches Diagramm je
den Verlustfaktor als einen Prozentsatz und identifizieren ihn durch sei
ne eigene Farbe. Daher ist es für Systemnutzer leicht, eine Hauptursa
che des Verlustes zu detektieren. Als Beispiel tritt ein Zeitverlust beim
Neutest in Höhe von 10,0% der gesamten Verlustfaktoren auf, was
69,6% der Testdauer beinhaltet, wenn ein Los mit Nummer "9YA152BA"
getestet wird.
Fig. 8 veranschaulicht exemplarisch eine Benutzerschnittstelle mit einer
die Indexzeit analysierenden Bildschirmdarstellung. Die Analyse der In
dexzeit kann basierend auf Handhabungseinheiten oder Testeinheiten
vorgenommen werden. Systemnutzer können auf detaillierte Daten für
jedes Testlos Bezug nehmen. Die Indexzeit wird in Form eines minima
len, eines maximalen und eines durchschnittlichen Wertes angezeigt,
wobei die Werte verglichen und analysiert werden können. Im gezeigten
Beispiel kann, da die durchschnittliche Indexzeit für jede von einer An
zahl von Handhabungseinheiten durch ein Balkendiagramm repräsen
tiert wird, die Differenz zwischen der Indexzeit der verschiedenen Hand
habungseinheiten auf einen Blick erkannt werden. Wenn Systemnutzer
eine spezifische Handhabungseinheit anklicken und auswählen, werden
diejenigen Testeinheiten, die diese Handhabungseinheit benutzen, auf
gelistet, so dass die Schwankung der Indexzeit für jede der Testeinhei
ten betrachtet werden kann. Außerdem werden detaillierte Losdaten, die
von jeder Testeinheit und Handhabungseinheit erzeugt werden, durch
Anklicken und Auswählen einer spezifischen Handhabungseinheit oder
Testeinheit angezeigt.
Fig. 9 veranschaulicht eine exemplarische Benutzerschnittstelle zur Dar
stellung einer Bildschirmansicht zum Analysieren der Standardzeit. Die
Bildschirmdarstellung zur Standardzeitanalyse unterstützt Systemnutzer
darin, die Testzeit, die Indexzeit und die Zeitdauer pro Bauelement ba
sierend auf Produkten, Versionen, Test- und Handhabungseinheiten zu
analysieren und abzufragen. Bei der Auswahl der Testzeit können Sys
temnutzer zwischen den beiden Möglichkeiten wählen, die Kalibrierzeit
mit einzuschließen oder wegzulassen. Selbst wenn die Systemnutzer
das genaue IC-Produkt nicht kennen, können sie auf gewünschte Daten
dadurch Bezug nehmen, dass ein Produkttyp, wie 64M DRAM, 128M
DRAM etc., eine Version und eine Konfiguration, z. B. X4 oder X8, aus
gewählt werden. Wenn beispielsweise ein 16-Paralleltest unter Verwen
dung einer T5365-Testeinheit und einer MR5500-Handhabungseinheit
durchgeführt wird, beträgt die Standardtestzeit 35 Sekunden und die
Standardindexzeit 2 Sekunden.
Claims (24)
1. System zum automatischen Analysieren und Verarbeiten von Ver
lustfaktordaten, die in einem Testprozess auftreten, bei dem mehrere
IC-Halbleiterbauelemente als Los mit einer Anzahl von Testeinheiten (12)
getestet werden, wobei das Los eine vorgegebene Anzahl gleicher
IC-Bauelemente beinhaltet und der Lostestprozess sequentiell mit einer
Mehrzahl von Testzyklen durchgeführt wird,
gekennzeichnet durch folgende Systemkomponenten:
- - Mittel (12) zum Verifizieren von Testergebnissen für jeden Testzyk lus und zur Feststellung, ob ein Neutest auszuführen ist,
- - Lade-/Entlademittel (15) zum Laden von zu testenden IC-Bauele menten, die im Los enthalten sind, in einen Testkopf und zum Entladen getesteter IC-Bauelemente aus dem Testkopf unter Sortieren der getes teten IC-Bauelemente in Abhängigkeit von den Testergebnissen,
- - Rohdatenerzeugungsmittel (12) zur Erzeugung von Rohdaten auf der Basis von Zeitdaten, die bei der Durchführung des Testprozesses auftreten,
- - Datenberechnungsmittel (22) zur Berechnung von Testzeitdaten, auf den Rohdaten basierenden Indexzeitdaten und Verlustzeitdaten,
- - Datenspeichermittel (25) zur Speicherung der Rohdaten und be rechneten Daten und
- - Datenanalyse- und Datenausgabemittel zum Analysieren der Roh daten und der berechneten Daten entsprechend den Losen, den mehre ren Testeinheiten (12) und den Lade-/Entlademitteln (15) und zum Ab geben der analysierten Ausgabedaten über eine Benutzerschnittstelle (98).
2. System zum automatischen Analysieren und Verarbeiten von Ver
lustfaktordaten, die in einem Testprozess auftreten, bei dem mehrere
IC-Halbleiterbauelemente als Los mit einer Anzahl von Testeinheiten (12)
getestet werden, wobei das Los eine vorgegebene Anzahl gleicher
IC-Bauelemente beinhaltet und der Lostestprozess sequentiell mit einer
Mehrzahl von Testzyklen durchgeführt wird,
gekennzeichnet durch folgende Systemkomponenten:
- - eine Mehrzahl von Testsystemen (10) mit jeweils mehreren Test einheiten (12), die durch ein zugewiesenes Testprogramm betrieben werden, und Lade-/Entlademitteln (15) zum Laden von zu testenden IC- Bauelementen in die jeweilige Testeinheit und zum Entladen und Sortie ren der getesteten IC-Bauelemente in Abhängigkeit von Testergebnis sen,
- - ein Server-System (20) mit Datenspeichermitteln (25) zum integra len Verarbeiten von Zeitdaten, die durch die Testsysteme in Abhängig keit von den mehreren Losen und Testzyklen erzeugt werden, und zum Speichern der verarbeiteten Zeitdaten und
- - Endgerät-Systeme (32), die elektrisch mit dem Server-System ver bunden sind und jeweils eine Benutzerschnittstelle zur Benutzerkommu nikation aufweisen,
- - wobei die Testeinheiten (12) und/oder das Server-System (20) Roh datenerzeugungsmittel zur Erzeugung von Rohdaten auf der Basis der während des Testprozesses auftretenden Zeitdaten sowie Datenbe rechnungsmittel zur Berechnung von Testzeitdaten, Indexzeitdaten und Verlustzeitdaten basierend auf den Rohdaten umfassen.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, weiter dadurch gekennzeichnet,
dass die jeweilige Testeinheit einen Zentralprozessor aufweist, der in
Abhängigkeit von Instruktionen eines Testprogramms betrieben wird,
wobei die Erzeugung der Rohdaten Ausgangsdaten des Testprogramms
umfasst.
4. System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter dadurch gekenn
zeichnet, dass die jeweilige Testeinheit einen Zentralprozessor aufweist,
der in Abhängigkeit von Instruktionen eines Testprogramms betrieben
wird, wobei für jeden Testzyklus die Testzeitdaten der Betriebszeit des
Zentralprozessors entsprechen.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter dadurch gekenn
zeichnet, dass die Indexzeitdaten aus der Differenz zwischen einem
Startzeitpunkt eines (n+1)-ten Testzyklus und dem Endzeitpunkt eines n-
ten Testzyklus erhalten werden.
6. System nach Anspruch 5, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die
Indexzeitdaten eine Indexzeit der Lade-/Entlademittel bezeichnen.
7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, weiter dadurch gekenn
zeichnet, dass die Datenspeichermittel eine erste Tabelle (93) zum
Speichern von Testzeitdaten und Indexzeitdaten für jedes Los und eine
zweite Tabelle (95) zum Speichern von Testzeitdaten und Indexzeitda
ten für jeden Testzyklus eines jeweiligen Loses umfassen.
8. System nach Anspruch 7, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die
zweite Tabelle (95) kontinuierlich gemäß einem Anwachsen der Anzahl
an Testzyklen aktualisiert wird.
9. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, weiter dadurch gekenn
zeichnet, dass die Verlustzeitdaten Ladezeitdaten, Speicherzeitdaten,
Neutestzeitdaten, Entladezeitdaten und Wechselzeitdaten umfassen.
10. System nach Anspruch 9, weiter dadurch gekennzeichnet, dass die
Ladezeitdaten aus der Differenz zwischen dem Betriebsbeginn der La
de-/Entlademittel und dem Startzeitpunkt eines ersten Testzyklus erhal
ten werden.
11. System nach Anspruch 9 oder 10, weiter dadurch gekennzeichnet,
dass die Stauzeitdaten aus einer Indexzeit berechnet werden, die größer
als eine erste Konstante (C1) und kleiner als eine zweite Konstante (C2)
ist, wobei die erste und die zweite Konstante empirisch bestimmt wer
den.
12. System nach einem der Ansprüche 9 bis 11, weiter dadurch ge
kennzeichnet, dass die Neutestzeitdaten aus der Differenz zwischen ei
nem Startzeitpunkt jedes Neutestzyklus und einem Endzeitpunkt jedes
Testzyklus bestimmt werden.
13. System nach einem der Ansprüche 9 bis 12, weiter dadurch ge
kennzeichnet, dass die Entladezeitdaten aus der Differenz zwischen ei
nem Endzeitpunkt eines letzten der mehreren Testzyklen eines jeweili
gen Loses und dem Endzeitpunkt des Tests für dieses Los ermittelt
werden.
14. System nach einem der Ansprüche 9 bis 13, weiter dadurch ge
kennzeichnet, dass die Wechselzeitdaten für jeden Testzyklus aus der
Differenz zwischen dem Endzeitpunkt eines (n-1)-ten Textzyklus und
dem Startzeitpunkt eines n-ten Testzyklus erhalten werden.
15. System nach einem der Ansprüche 9 bis 14, weiter dadurch ge
kennzeichnet, dass die Verlustzeitdaten Kalibrierzeitdaten umfassen, die
einer Summe von Zeitwerten entsprechen, welche durch bestimmte
Testzeitwerte, die um eine dritte Konstante (C3) größer als eine mittlere
Testzeit sind, abzüglich der mittleren Testzeit erhalten werden.
16. System nach einem der Ansprüche 9 bis 15, weiter dadurch ge
kennzeichnet, dass die Verlustzeitdaten Ausfallzeitdaten umfassen, die
durch eine Indexzeit größer als eine vierte Konstante erhalten werden.
17. System nach einem der Ansprüche 9 bis 16, weiter dadurch ge
kennzeichnet, dass die Verlustzeitdaten Sockel-aus-Zeitdaten umfas
sen, die einen konvertierten Zeitwert eines Verlustes bezeichnen, der
auftritt, wenn Sockel in einer Testplatine eines Testkopfes während ei
nes Paralleltests ausfallen.
18. System nach einem der Ansprüche 1 bis 17, weiter dadurch ge
kennzeichnet, dass die Benutzerschnittstelle eine Bildschirmdarstellung
bereitstellt, die in der Lage ist, eine Aufbaubetriebszeit basierend auf
den Testeinheiten, Handhabungseinheiten, zu testenden IC-Bauelemen
ten, Datumsangaben, Prozessen und Losgrößen anzuzeigen und auf die
Testzeitdaten, die Verlustzeitdaten, einen Durchführungsanteil, einen
Sockel-aus-Anteil, eine Ausbeute und auf Aufbaubetriebszeitdaten für
den Testprozess Bezug zu nehmen.
19. System nach einem der Ansprüche 1 bis 18, weiter dadurch ge
kennzeichnet, dass die Benutzerschnittstelle eine Bildschirmschnittstelle
zum Anzeigen eines minimalen, eines maximalen und eines durch
schnittlichen Wertes der Indexzeitdaten für jedes Testlos und zum An
geben von Schwankungen der Indexzeitdaten in Abhängigkeit von den
Handhabungseinheiten bereitstellt.
20. Verfahren zum automatischen Analysieren und Verarbeiten von
Verlustfaktordaten, die in einem Testprozess auftreten, bei dem mehrere
IC-Halbleiterbauelemente als Los mit einer Anzahl von Testeinheiten
getestet werden, wobei das Los eine vorgegebene Anzahl gleicher IC-
Bauelemente umfasst und der Lostestprozess sequentiell mit mehreren
Testzyklen durchgeführt wird,
gekennzeichnet durch die Schrittfolge:
- - Erzeugen von Rohdaten für jeden der mehreren Testzyklen in Echt zeit mit fortschreitendem Testprozess,
- - Erzeugen von Testzeitdaten und Indexzeitdaten für jeden Testzyk lus auf der Basis der erzeugten Rohdaten,
- - Berechnen von Verlustzeitdaten auf der Basis der Rohdaten, der Testzeitdaten und der Indexzeitdaten,
- - Erzeugen und Speichern von Testprozessdaten auf der Basis von Daten, die im Verlustzeitdaten-Berechnungsschritt erhalten werden, und
- - Analysieren der Testprozessdaten und Abgeben eines Analyseer gebnisses an eine Benutzerschnittstelle.
21. Verfahren nach Anspruch 20, weiter dadurch gekennzeichnet, dass
die Erzeugung der Rohdaten folgende Schritte umfasst:
- - Extrahieren von Startzeitdaten einer Testeinheit,
- - Extrahieren des Start- und des Endzeitpunkts eines Testzyklus,
- - Feststellen, ob ein Neutest erforderlich ist, indem ein Testergebnis bestätigt wird, wenn ein Testzyklus abgeschlossen ist,
- - Feststellen, ob der Testprozess fortgesetzt wird oder zum Schritt des Extrahierens von Startzeitdaten einer Testeinheit zurückgekehrt wird, basierend auf einer Anzahl durchgeführter Testzyklen,
- - Starten des Neutests, wenn festgestellt wurde, dass der Neutest erforderlich ist, und
- - Extrahieren letzter Abschlusszeitdaten, wenn ein letzter Testzyklus beendet ist.
22. Verfahren nach Anspruch 21, weiter dadurch gekennzeichnet, dass
die in den Schritten des Extrahierens der Startzeitdaten einer Testeinheit
und des Extrahierens des Startzeitpunktes und Endzeitpunktes eines
Testzyklus erhaltenen Zeitdaten als Ausgangsdaten eines Testpro
gramms zur Steuerung des Betriebs der Testeinheiten erzeugt werden.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 22, weiter dadurch ge
kennzeichnet, dass im Schritt zur Berechnung von Verlustzeitdaten La
dezeitdaten, Stauzeitdaten, Neutestzeitdaten, Endladezeitdaten und
Wechselzeitdaten erzeugt werden.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 23, weiter dadurch ge
kennzeichnet, dass im Schritt zur Berechnung von Verlustzeitdaten Ka
librierzeitdaten, Ausfallzeitdaten und Sockel-aus-Zeitdaten erzeugt wer
den.
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