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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, zum
Verstreuen eines streufähigen Gutes auf einen Untergrund, mit einem Behälter und
einer Streuvorrichtung für das Gut, welche in einem Gestell angeordnet sind.
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Eine derartige Vorrichtung ist im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Sie wird
beispielsweise im Gartenbereich zum Verstreuen von rieselfähigem Saatgut oder
Düngemittel verwendet. Es ist des weiteren bekannt, die Vorrichtung bei Frost zum
Verstreuen von Granulat oder Streusalz zu verwenden.
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Nachteilig bei der bekannten Vorrichtung ist, daß ihre Verwendbarkeit vom
Untergrund abhängt. So läßt sich die Vorrichtung beispielsweise nur bedingt bei einem
weichen Untergrund einsetzen. Insbesondere läßt sich die bekannte Vorrichtung
nicht bei einem Untergrund einsetzen, der auf einer festen Schicht eine zähfließende
Schicht aufweist, wie beispielsweise ein Fußboden, der eine wenige Millimeter dicke
Epoxydharz- oder Polyurethan-Grundierung aufweist.
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Fußböden, welche einen Belag haben, der sehr glatt ist, sind nicht dazu geeignet,
daß auf ihnen ein Endbelag wie beispielsweise Teppichboden oder Parkett
aufgeklebt wird. Fußböden, auf denen ein Endbelag aufgeklebt werden soll, müssen eine
rauhe Oberfläche haben. Zur Herstellung dieser rauhen Oberfläche werden
Fußböden, welche ohne besondere Behandlung eine glatte Oberfläche aufweisen würden,
wie beispielsweise Fließestrich, insbesondere wenn er mit einer wenige Millimeter
dicken Epoxydharz- oder Polyurethan-Grundierung überzogen wurde, oder
Asphaltestrich, daher nach der Herstellung mit einem Quarzsand bestreut, welcher sich
teilweise fest mit dem Fußboden verbindet und somit die erforderliche rauhe
Oberfläche bildet. Wegen der bei der bekannten Vorrichtung vorhandenen relativ großen
Verdrängung, läßt sie sich nicht zum Absanden von Fußböden verwenden.
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Zum Verstreuen des Quarzsandes beispielsweise auf einem aus Fließestrich
bestehenden Boden, welcher mit einer Epoxydharz oder Polyurethan-Grundierung
überzogen wurden, betritt eine Arbeitskraft, welche Schuhe anhat, deren Laufflächen
Nägel aufweisen, wie sie beispielsweise im Bereich des Sports unter dem Namen
Spikes bekannt sind, den Fußboden und verstreut den Quarzsand mit der Hand.
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Dies ist recht aufwendig und insbesondere bei großen Flächen unbefriedigend.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mittels der
auf einem festen Untergrund mit weicher oder flüssiger Oberfläche ein Gut
verstreubar ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Gemäß der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Verstreuen eines streufähigen Gutes
auf einen Untergrund, mit einem Behälter und einer Streuvorrichtung für das Gut,
welche in einem Gestell angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell
auf Rädern angeordnet ist, welche an ihrem Umfang nicht flächig ausgebildet sind.
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Dadurch, daß das Gestell auf Rädern angeordnet ist, welche an ihrem Umfang nicht
flächig ausgebildet sind, findet beim Bewegen der Vorrichtung über den Untergrund
nahezu keine Verdrängung des weichen oder flüssigen Belages statt. Die durch die
an ihrem Umfang nicht flächig ausgebildeten Räder stattfindende minimale
Verdrängung des Belages schließt sich sofort wieder, ohne bleibende sichtbare Spuren zu
hinterlassen. Durch die Vorrichtung wird der Untergrund nicht mehr beansprucht, wie
durch das Betreten einer Person, welche Spikes anhat. Selbstverständlich ist es
nicht zwingend erforderlich, daß die Vorrichtung auf mehreren Rädern angeordnet
ist. Sie kann auch auf einem Rad angeordnet sein.
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Besonders vorteilhaft ist es, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung durch
Modifikation der bekannten Streuvorrichtung hergestellt werden kann. Es brauchen im
wesentlichen nur die Räder ausgetauscht werden. Dies wirkt sich sehr vorteilhaft auf die
Kosten aus.
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Als besonders vorteilhaft hat sich eine Ausführungsform der Erfindung
herausgestellt, bei der die Räder an ihrem Umfang Zähne aufweisen. Derartige Räder lassen
sich auf sehr einfache Weise herstellen. Des weiteren sind sie sehr robust, was sich
sehr vorteilhaft auf die Lebensdauer und Zuverlässigkeit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auswirkt.
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Da die Zähne sich über die gesamte Breite des Rades erstrecken können, ist es
ohne Nachteile für den Verschleiß möglich, die Zähne so auszubilden, daß sie am
Kopfkreis keine Fläche aufweisen. Da die Zähne somit spitz ausgebildet sind, ist die
Berührung des Rades mit dem Untergrund linienförmig. Dies ist ein optimaler
Kompromiß zwischen der Stabilität des Rades und der Verdrängung, die durch das Rad
stattfindet.
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Statt Zähne können die Räder aber auch an ihrem Umfang Stifte aufweisen, wie dies
bei einer weiteren besonderen Ausführungsform der Erfindung vorgesehen ist.
Besonders vorteilhaft hierbei ist es, wenn die Stifte an ihrer Stimseite gewölbt oder
flächig ausgebildet sind. Durch derart ausgebildete Räder findet etwa dieselbe
Verdrängung statt, wie sie durch eine Person stattfindet, welche Spikes an ihren Füßen
hat.
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Es ist des weiteren aber auch möglich, daß die Räder an ihrem Umfang
schneidenförmig ausgebildet sind. Derartige Räder lassen sich besonders einfach herstellen,
was sich sehr vorteilhaft auf die Kosten auswirkt.
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Zur Vermeidung einer Beschädigung des Untergrunds ist es vorteilhaft, wenn die
Schneide stumpf ist. Dies läßt sich dadurch realisieren, daß die Räder an ihrem
Umfang im Querschnitt trapezförmig ausgebildet sind, oder daß die Stirnfläche
gewölbt ist.
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So könnte die Schneide beispielsweise einen Radius von etwa 0,5 Millimeter bis 3
Millimeter aufweisen. Dies gilt auch für die Stimseite der Stifte oder der Zähne.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines besonderen Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
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Es zeigt
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Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einer ersten Ausführungsform eines Rades von der Seite,
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Fig. 1a das in Fig. 1 dargestellte Rad in der Draufsicht,
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Fig. 2 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rades von der
Seite,
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Fig. 2a das in Fig. 2 dargestellte Rad in der Draufsicht,
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Fig. 3 eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rades von der
Seite und
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Fig. 3a das in Fig. 3 dargestellte Rad in der Draufsicht.
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Wie Fig. 1 entnommen werden kann, weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung
einen Behälter 1 auf, welcher das Streugut enthält. Am unteren Ende des Behälters
1 ist eine Streuvorrichtung 2 angeordnet. Der Behälter 1 ist mittels einer
Befestigungsvorrichtung 1a an einem Gestell 3 befestigt. Das Gestell 3 ist als Rohrrahmen
ausgebildet und weist an seinem oberen Ende einen Handgriff 3a auf. Am unteren
Ende des Gestells 3 sind Räder 4 angeordnet, mittels welcher das Gestell 3
verfahrbar ist. Die Räder 4 weisen an ihrem Umfang Zähne 4a auf, welche sich etwa über
die gesamte Breite des Rades 4 erstrecken. Die Zähne 4a sind spitz ausgebildet, so
daß sie an ihrem Kopfkreis keine Fläche aufweisen.
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Mit der Achse, die sich mit den Rädern 4 dreht, ist ein Getriebe 9 verbunden,
welches die Drehbewegung umlenkt und an eine vertikal angeordnete Achse 8 abgibt.
Die vertikal angeordnete Achse 8 ist mit der Streuvorrichtung 2 verbunden und treibt
diese an.
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Am unteren Ende des Behälters 1 ist eine verschließbare Öffnung 5 angeordnet,
welche über einen Seilzug 7 mittels eines Hebels 6, der ebenfalls am Gestell 3
angeordnet ist, öffenbar beziehungsweise verschließbar ist.
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Durch die am Umfang der Räder 4 angeordneten Zähne 4a haben die Räder 4a nur
eine sehr geringe Verdrängung.
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Wie Fig. 2 entnommen werden kann, kann ein Rad 4' an seinem Umfang statt
Zähne 4a Stifte 4a' aufweisen. Die Stifte 4a' erstrecken sich aus der Lauffläche des
Rades 4', so daß das Rad 4' auf den Stiften 4a' läuft. Die Stifte 4a' können wie Nägel
ausgebildet sein, jedoch sind ihre Stirnflächen gewölbt beziehungsweise abgeflacht.
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Wie Fig. 3 entnommen werden kann, kann ein Rad 4" auch an seinem Umfang
schneidenförmig ausgebildet sein. Die Schneide 4a" ist stumpf, so daß das Rad 4" in
seinem Querschnitt trapezförmig ausgebildet ist. Statt flach könnte die Lauffläche
des Rades 4" aber auch gewölbt ausgebildet sein.
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Entscheidend für die vorliegende Erfindung ist, daß die Räder eine Lauffläche
haben, welche eine sehr geringe Verdrängung hat beziehungsweise deren Lauffläche
so ausgebildet ist, daß die Räder nur punktuell oder linienförmig mit dem Untergrund
in Kontakt treten.