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Technisches Gebiet:
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Die Erfindung betrifft eine Gurtschlossanordnung für ein Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit dieser Gurtschlossanordnung.
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Hintergrund:
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Sicherheitsgurte in Fahrzeugen sind oftmals als Dreipunkt-Sicherheitsgurte ausgebildet. Bei dem Anliegen derartiger Dreipunkt-Sicherheitsgurte wird von dem Benutzer ein Sicherheitsgurt mit einer Schlosszunge genommen und quer über den Körper gezogen. Nachfolgend wird die Schlosszunge in ein Gurtschloss, welches seitlich von dem Benutzer angeordnet ist, eingesteckt.
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Aus dem täglichen Umgang mit Sicherheitsgurten sind zwei unterschiedliche Varianten zur Befestigung des Gurtschlosses bekannt: Zum einen gibt es Varianten, bei denen das Gurtschloss über ein Textilband an dem Fahrzeug festgelegt ist. Zum anderen gibt es Varianten, bei denen das Gurtschloss über eine Gurtpeitsche an dem Fahrzeug festgelegt ist, wobei die Gurtpeitsche üblicherweise als ein Metallkabel ausgebildet ist. Die beiden Varianten haben unterschiedliche Vorteile: So ist die Gurtpeitsche durch die starre Ausbildung ortskonstant, das Textilband kann dagegen das Gurtschloss ortsvariabel positionieren.
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Aus der Druckschrift
US 9,145,105 B2 ist ein Sicherheitsgurt bekannt, welcher ein derartiges Gurtschloss aufweist. Das Gurtschloss ist über ein Textilband mit dem Fahrzeug verbunden. Um das Gurtschloss ortsstabil zu positionieren, ist eine starre Kunststoffumhüllung vorgesehen, welche einerseits das Gurtschloss aufnimmt und andererseits über den Ankerpunkt des Gurtschlosses am Fahrzeug ragt. Damit ist das Gurtschloss im Wesentlichen ortsstabil positioniert, kann jedoch in der Höhe in gewissen Grenzen verfahren werden.
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Beschreibung:
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine kostengünstige Möglichkeit zur verbesserten Positionierung von einem Gurtschloss zu finden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Gurtschlossanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Fahrzeug mit dieser Gurtschlossanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Gurtschlossanordnung, welche für ein Fahrzeug geeignet und/oder ausgebildet ist. Insbesondere ist die Gurtschlossanordnung in dem Fahrzeugzug zugfest angeordnet, um zum Beispiel bei einem Unfall Zugkräfte aufnehmen zu können und an das Fahrzeug weiterleiten zu können.
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Die Gurtschlossanordnung bildet insbesondere einen Bestandteil von einem Gurtsystem. Das Gurtsystem kann als ein Zweipunktgurtsystem, insbesondere Beckengurtsystem, Dreipunktgurtsystem, Vierpunktgurtsystem oder sogar als Fünf- oder Sechspunktgurtsystem ausgebildet sein. Optional bildet das Gurtsystem einen weiteren Gegenstand der Erfindung.
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Die Gurtschlossanordnung weist ein Gurtschloss auf. Das Gurtschloss ist insbesondere zur Aufnahme von einer Schlosszunge ausgebildet, welche insbesondere ein Endstück oder ein Zwischenstück des Sicherheitsgurtes des Gurtsystems bildet. Die Schlosszunge kann in das Gurtschloss eingeführt werden und rastet in diesem ein. Zum Öffnen des Gurtschlosses weist dieses bevorzugt einen Knopf oder eine andere mechanische Schnittstelle auf.
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Die Gurtschlossanordnung weist ein Zugmittel auf, wobei das Zugmittel ausgebildet ist, dass Gurtschloss mit dem Fahrzeug zu verbinden, so dass Zugkräfte übertragen werden können. Das Zugmittel ist aus einem Textilgewebe gebildet. Insbesondere ist das Textilgewebe aus Fäden auf Basis von Polyesterfasern aufgebaut.
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Es ist vorgesehen, dass das Gurtschloss mit dem Zugmittel dauerhaft, insbesondere untrennbar verbunden ist. Untrennbar bedeutet insbesondere, dass diese im bestimmungsgemäßen Gebrauch als Teil von einem Gurtsystem in dem Fahrzeug nicht getrennt werden können. Insbesondere ist das Zugmittel mit dem Gurtschloss nicht werkzeugfrei trennbar verbunden.
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Die Gurtschlossanordnung weist eine Zugmittelhülle auf, wobei das Zugmittel in der Zugmittelhülle angeordnet ist. Das Zugmittel und die Zugmittelhülle sind insbesondere konzentrisch zueinander angeordnet.
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Die Zugmittelhülle und das Zugmittel bilden einen Zugmittelverbund. Bei dem Zugmitteverbund ist bevorzugt umgesetzt, dass Zugkräfte, welche im normalen Gebrauch oder bei einem Unfall auftreten maßgeblich, insbesondere ausschließlich, über das Zugmittel übertragbar sind und/oder übertragen werden.
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Es ist vorgesehen, dass die Zugmittelhülle das Zugmittel versteift, so dass ein versteifter Zugmittelverbund gebildet ist. Insbesondere ist der Zugmittelverbund steifer als das Zugmittel. Besonders bevorzugt ist der Zugmittelverbund formhaltend ausgebildet. Insbesondere bildet die Zugmittelhülle eine Stützhülle und/oder einen Versteifungshülle für das Zugmittel.
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Die Zugmittelhülle und/oder das Zugmittel ist/sind ausgelegt, dass der versteifte Zugmittelverbund biegebeweglich ist. Insbesondere kann der Zugmittelverbund in einem Biegeradius gebogen werden, wobei der Biegeradius kleiner als die 10-fache Länge, insbesondere kleiner als die 5-fache Länge und im Speziellen kleiner als die 1-fache Länge des Zugmittels ist. Insbesondere kann der Zugmittelverbund eine Schlangenform oder Wellenform einnehmen und/oder reversibel verformt werden.
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Es ist eine Überlegung der Erfindung, dass durch den versteiften Zugmittelverbund die Vorteile von verschiedenen Varianten zur Befestigung eines Gurtschlosses in einem Fahrzeug vereint sind: Während bei einer Gurtpeitsche nur eine sehr geringe Positionierbarkeit bleibt und zudem aufgrund des harten Materials der Gurtpeitsche oftmals eine Sicherungshülle als Schutz gebraucht wird, ist der erfindungsgemäße Zugmittelverbund biegebeweglich und weist bereits einen Zugmittelhülle auf, so dass Beschädigungen in dem Fahrzeug vermieden sind. Im Gegensatz zu der Variante, bei der nur ein Textilband zur Verbindung von dem Gurtschloss mit dem Fahrzeug verwendet wird, ist der erfindungsgemäße Zugmittelverbund versteift, so dass dieser ortsstabil verbleibt. Dadurch wird verhindert, dass das Gurtschloss in Sitzen oder zwischen den Sitzen verschwindet oder sich versteckt, sondern kann stets einfach aufgefunden werden. Im Vergleich zu dem eingangs zitierten Stand der Technik weist der erfindungsgemäße Zugmittelverbund eine verbesserte Beweglichkeit auf, so dass der Einstellmöglichkeit für den Benutzer variabler ausgebildet sind. Daneben ist zu unterstreichen, dass der Zugmittelverbund vergleichsweise kostengünstig hergestellt werden kann, so dass die genannten Vorteile zu keinen oder nur wenig erhöhten Fertigungskosten führen.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung liegt die Zugmittelhülle zumindest abschnittsweise unmittelbar an dem Zugmittel an. Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Zugmittelhülle zumindest zu 70%, vorzugsweise zumindest zu 80% und insbesondere zumindest zu 90% der Gesamtlänge des Zugmittels unmittelbar an dem Zugmittel anliegt und/oder dieses anliegend umhüllt. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Zugmittelhülle zu 100% der Gesamtlänge des Zugmittels an dem Zugmittel anliegt.
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Bei einer bevorzugten Realisierung der Erfindung ist die Zugmittelhülle als ein Kunststoffschlauch ausgebildet. Bei der Fertigung wird der Kunststoffschlauch in einfacher Weise über das Zugmittel gestülpt, um den Zugmittelverbund zu bilden. Durch die Ausbildung als Kunststoffschlauch wird erreicht, dass sich der Kunststoffschlauch unmittelbar an das Zugmittel anschmiegen und dieses dadurch versteifen kann.
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Prinzipiell kann vorgesehen sein, dass der Kunststoffschlauch elastisch ausgebildet ist und elastisch vorgespannt unmittelbar an dem Zugmittel anliegt und dieses versteift. Alternativ oder ergänzend ist die Zugmittelhülle als ein Schrumpfschlauch ausgebildet oder weist zumindest Schrumpfschlauchabschnitte auf und ist zumindest abschnittsweise auf das Zugmittel aufgeschrumpft. In dieser Ausgestaltung kann die Zugmittelhülle zunächst überdimensioniert auf das Zugmittel aufgezogen werden und nachfolgend durch thermischen Einfluss an das Zugmittel aufgeschrumpft werden, um den Zugmittelverbund zu bilden. Insbesondere ist der Schrumpfschlauch bzw. die Schrumpfschlauchabschnitte aus einem thermoplastischen Kunststoff gefertigt, der sich unter Hitzeeinwirkung stark radial zusammenzieht.
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Es ist bevorzugt, dass das Zugmittel als ein Textilband ausgebildet ist. In einer bevorzugten Ausbildung ist das Textilband biegeschlaff realisiert. Bevorzugt wird durch die Versteifung mit der Zugmittelhülle eine mechanische Verstärkung erreicht, so dass der Zugmittelverbund versteift und trotzdem biegebeweglich ist.
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Bei einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist das Textilband im Zugmittelverbund rundsäulenartig angeordnet. Beispielsweise ist das Textilband gerollt, verdreht oder in anderer Weise in eine Rundsäulenform gebracht. Die Rundform oder Rundsäulenform ist z.B. wie bei einer Gurtpeitsche ausgebildet, wobei jedoch statt einem starren Metallkabel das flexible Textilband Verwendung findet.
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An dem Übergang zwischen dem Gurtschloss und dem Zugmittel kann ein Schlossgelenk ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Gurtschloss eine Aussparung aufweisen durch die das Zugmittel gefädelt ist, wobei dieser Bereich das Schlossgelenk bildet. Prinzipiell kann die Zugmittelhülle das Schlossgelenk und/oder das Gurtschloss zumindest abschnittsweise umschließen. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung endet die Zugmittelhülle vor dem Schlossgelenk, so dass die Bewegbarbarkeit des Gurtschlosses durch das Schlossgelenk nicht eingeschränkt ist.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Gurtschlossanordnung einen Gurtschlossbeschlag zur Befestigung der Gurtschlossanordnung an dem Fahrzeug auf. Prinzipiell kann vorgesehen sein, dass die Zugmittelhülle den Gurtschlossbeschlag zumindest abschnittsweise umgibt. Es ist jedoch bevorzugt, dass die Zugmittelhülle vor dem Gurtschlossbeschlag endet.
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Besonders bevorzugt bildet der Übergang zwischen dem Zugmittel und dem Gurtschlossbeschlag ein Beschlaggelenk. Beispielsweise kann der Gurtschlossbeschlag eine Ausnehmung aufweisen, durch die das Zugmittel durchgefädelt ist. aufweisen durch die das Zugmittel gefädelt ist, wobei dieser Bereich das Schlossgelenk bildet. Prinzipiell kann die Zugmittelhülle das Beschlaggelenk und/oder den Gurtschlossbeschlag zumindest abschnittsweise umschließen. Es ist besonders bevorzugt, dass die Zugmittelhülle vor dem Beschlaggelenk endet. Dadurch wird erreicht, dass die Gelenkigkeit des Beschlaggelenks nicht eingeschränkt wird.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung wird durch ein Fahrzeug mit der Gurtschlossanordnung gebildet, wie diese zuvor beschrieben wurde bzw. nach einem der vorhergehenden Ansprüche. Das Fahrzeug kann insbesondere als ein Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Lkw ausgebildet sein.
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Bei einer bevorzugten Konkretisierung weist das Fahrzeug eine Mittelkonsole und einen Fahrzeugsitz auf, wobei die Gurtschlossanordnung zwischen der Mittelkonsole und dem Fahrzeugsitz angeordnet ist. Die Vorteile dieser Anordnung sind, dass die Gurtschlossanordnung weder die Mittelkonsole noch den Fahrzeugsitz beschädigt, da der Zugmittelverbund durch die Zugmittelhülle geschützt ist. Trotzdem kann das Gurtschloss nicht unkontrolliert zwischen der Mittelkonsole dem Fahrzeugsitz eintauchen und sich verstecken, da durch den versteiften Zugmittelverbund sichergestellt ist, dass das Gurtschloss jederzeit greifbar ist.
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Bei einer Alternative oder einer Ergänzung weist das Fahrzeug eine in einen Sitzabschnitt integrierte Gurtschlossdurchführung auf. Insbesondere ergibt sich bei dem Sitzabschnitt in einer Sitzfläche oder zwischen zwei Sitzflächen die Gurtschlossdurchführung. Es ist vorgesehen, dass die Gurtschlossanordnung in der Gurtschlossdurchführung angeordnet ist. Auch in dieser Einbaulage kann die Gurtschlossanordnung ihre Vorteile nutzen, da es verhindert wird, dass das Gurtschloss unkontrolliert in der Gurtschlossdurchführung abtaucht. Trotzdem ist durch die Biegebeweglichkeit sichergestellt, dass das Gurtschloss an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden kann.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkung der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie der beigefügten. Diese zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht auf eine Gurtschlossanordnung als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine schematische Frontansicht der Gurtschlossanordnung in der 1;
- 3 die Gurtschlossanordnung der vorhergehenden Figuren in einer schematischen Vorderansicht in einer Einbauanlage zwischen einer Mittelkonsole und einem Fahrzeugsitz;
- 4 die Gurtschlossanordnung der vorhergehenden Figuren in einer Anordnung in einem Fahrzeugsitz mit einer integrierten Gurtschlossdurchführung in zwei unterschiedlichen Höhenlagen.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine Gurtschlossanordnung 1 für ein Fahrzeug 2 (nur angedeutet).
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Die Gurtschlossanordnung 1 weist ein Gurtschloss 3 auf, wobei das Gurtschloss 3 zur Aufnahme einer Gurtzunge von einem Sicherheitsgurt ausgebildet ist. Die Gurtschlossanordnung 1 bildet ein Bestandteil von einem Gurtsystem, zum Beispiel von einem Dreipunktgurtsystem. Über das Gurtschloss 3 wird das Gurtsystem in bekannter Weise geschlossen. Optional weist das Gurtschloss 3 ein Bedienelement, zum Beispiel einen Knopf oder dergleichen, zum Freigeben der Gurtzunge (nicht dargestellt) auf.
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Ferner weist die Gurtschlossanordnung 1 ein Zugmittel 4 auf, welches mit dem Fahrzeug 2 fest verbunden ist. Beispielsweise umfasst die Gurtschlossanordnung 1 einen Gurtschlossbeschlag 5, welcher einerseits an dem Fahrzeug 2 festgelegt ist und andererseits mit dem Zugmittel 4 verbunden ist. Das Zugmittel 4 ist dauerhaft mit dem Fahrzeug 2 und mit dem Gurtschloss 3 verbunden.
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Optional kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Fahrzeug 2 und dem Zugmittel 4 und genauer betrachtet zwischen dem Gurtschlossbeschlag 5 und dem Zugmittel 4 ein Beschlaggelenk 6 ausgebildet ist, welches ein Schwenken des Zugmittels 4 relativ zu dem Fahrzeug 2 bzw. relativ zu dem Beschlaggelenk 5 ermöglicht. Beispielsweise ist in dem Beschlaggelenk 5 ein Durchlass ausgebildet und das Zugmittel 4 ist in Form einer Schlaufe durch den Durchlass geführt und mit sich selbst verbunden, so dass das Zugmittel 4 unlösbar mit dem Gurtschlossbeschlag 5 verbunden ist.
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Alternativ oder ergänzend kann zwischen dem Zugmittel 4 und dem Gurtschloss 3 ein Schlossgelenk 7 ausgebildet sein, welches ein Schwenken des Gurtschlosses 3 relativ zu dem Zugmittel 4 erlaubt. In gleicher Weise wie bei den Beschlaggelenk 6 kann auch das Gurtschloss 3 einen Durchlass aufweisen, wobei das Zugmittel 4 als Schlaufe durch den Durchlass des Gurtschlosses 3 geführt ist und mit sich selbst verbunden ist, so dass das Zugmittel 4 dauerhaft und insbesondere untrennbar mit dem Gurtschloss 3 verbunden ist.
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Das Zugmittel 4 ist aus einem Textilgewebe gebildet. Beispielsweise weist das Zugmittel 4 eine Bandform auf und bildet wie dargestellt ein Textilband, wobei eine Breite des Textilbands zwischen 30 und 50 mm und/oder eine Dicke des Bandes zwischen 0, 5 und 4 mm gegeben ist. Es kann vorgesehen sein, dass das Zugmittel als ein Stück Sicherheitsgurt ausgebildet ist, wobei es in dieser Ausgestaltung als ein zwischen 46 bis 48 mm breites und/oder 1,2 mm starkes Textilband ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass für das Zugmittel das gleiche Textilband verwendet werden kann wie für den Sicherheitsgurt des Gurtsystems.
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Das Zugmittel 4 ist als Textilband ohne weitere Maßnahmen als biegeschlaff, forminstabil und/oder formlabile ausgebildet, so dass dieses in der gezeigten Anordnung ohne weitere Maßnahmen durch das Gewicht des Gurtschlosses 3 zusammensacken würde.
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Die Gurtschlossanordnung 1 weist eine Zugmittelhülle 8, wobei die Zugmittelhülle 8 das Zugmittel 4 umgibt. Die Zugmittelhülle 8 ist beispielsweise als ein Kunststoffschlauch ausgebildet. Diese kann in einem unverformten Zustand einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, welche in den Dimensionen an die Dimensionen des Zugmittels 4 angepasst ist.
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Beispielsweise ist die Zugmittelhülle 4 als ein Schrumpfschlauch ausgebildet, welcher auf das Zugmittel 4 aufgeschoben wird und nachfolgend aufgeschrumpft wird und einen Zugmittelverbund 9 bilden. Durch das Aufschrumpfen wird das Zugmittel 4 durch die Zugmittelhülle 8 versteift, so dass der resultierende Zugmittelverbund 9 als ein versteifter Zugmittelverbund 9 ausgebildet ist. Der Zugmittelverbund 9 ist inbesondere formhaltend ausgebildet.
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Der Zugmittelverbund 9 ist zwar steifer als das Zugmittel 4 ausgebildet, der versteifte Zugmittelverbund 9 ist jedoch biegebeweglich realisiert. Die Biegebeweglichkeit ist in der 1 durch die Darstellung des Zugmittelverbunds 9 mit gestrichelten Linien illustriert: Der Zugmittelverbund 9 kann beispielsweise einen Biegeradius einnehmen, jedoch danach wieder reversibel in die Ausgangslage gebracht werden. Die Verformung des Zugmittelverbunds 9 kann plastisch, jedoch reversibel ausgebildet sein.
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In Abhängigkeit der Ausgestaltung kann der Zugmittelverbund 9 und/oder die Zugmittelhülle 8 in Längserstreckung vor dem Schlossgelenk 7 oder alternativ das Schlossgelenk 7 umfassend vor dem Gurtschloss 3 beendet sein. Es ist jedoch auch möglich, dass die Zugmittelhülle bis über das Gurtschloss 3 reicht und mit diesem verbunden ist, so dass auch das Schlossgelenk 7 versteift ist und damit eine gewisse Flexibilität erlaubt, jedoch nicht frei geschwenkt werden kann.
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Alternativ oder ergänzend ist es möglich, dass der Zugmittelverbund 9, insbesondere die Zugmittelhülle 8 vor dem Beschlaggelenk 6 endet. Alternativ hierzu übergreift die Zugmittelhülle 8 das Beschlaggelenk 6 und endet vor dem Gurtschlossbeschlag 5. Bei anderen Ausführungsbeispielen erstreckt sich die Zugmittelhülle 8 bis über den Gurtschlossbeschlag 5, so dass das Beschlaggelenk 6 mit versteift ist.
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Die 2 zeigt die Gurtschlossanordnung 1 in einer Ansicht von vorne. Aus dieser Darstellung ist zu sehen, dass die Dicke des Zugmittels 4 wesentlich kleiner als die Breite des Zugmittels 4 ausgebildet ist. Die Zugmittelhülle 8 schmiegt sich - wie dies aus beiden Figuren zu erkennen ist - unmittelbar kontaktierend an das Zugmittel 4 an. Es ist auch möglich, dass der Zugmittelverbund 9 verformt wird und insbesondere einen Biegeradius und zwar auch in einer Richtung senkrecht zu der Flächenerstreckung des Zugmittels 4 einnimmt.
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Alternativ hierzu und nicht gezeigt kann das Zugmittel 4 auch in einer Rundsäulenform ausgebildet sein, indem das Zugmittel 4 beispielsweise gerollt oder verdreht wird und von dem Zugmittel 8 umgeben ist. Bei den genannten gezeigten Ausführungsbeispielen bildet die Zugmittelhülle 8 eine Versteifungshülle oder Verstärkungshülle für das Zugmittel 4.
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Die 3 zeigt eine schematische Draufsicht auf das Fahrzeug 2 im Bereich der Gurtschlossanordnung 1 der vorhergehenden Figuren, wobei die Gurtschlossanordnung 1 zwischen einer Mittelkonsole 10 und einem Fahrzeugsitz 11 des Fahrzeugs 2 angeordnet ist. Die Schmalseite des Zugmittels 4 ist in bzw. gegen die Fahrtrichtung gewandt. In dieser Ausgestaltung kann die Gurtschlossanordnung 1 in und gegen die Fahrtrichtung verformt werden, wie dies in der 1 gezeigt ist. Zugleich ist es möglich, dass sich die Gurtschlossanordnung 1 senkrecht zur Fahrzeugrichtung gemäß 2 verformt. Der Zugmittelverbund 9 ist jedoch in dem Schlitz zwischen der Mittelkonsole 10 und dem Fahrzeugsitz 11 gefangen und dadurch mechanisch begrenzt. Durch die Zugmittelhülle 8 ist sichergestellt, dass die Mittelkonsole 10 und der Fahrzeugsitz 11 nicht beschädigt werden. Durch die Versteifung in dem Zugmittelverbund 9 wird verhindert, dass das Gurtschloss 3 in den Spalt fällt.
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Die 4 zeigt eine schematische Seitenansicht der Gurtschlossanordnung 1 in einer Einbaulage in einem Sitzabschnitt 12, zum Beispiel bei einer hinteren Sitzbank des Fahrzeugs 2 in unterschiedlichen Höhenlagen oder -positionen. In dem Sitzabschnitt 12 ist eine Gurtschlossdurchführung 13 eingebracht, so dass ein freier Durchgang zwischen dem Fahrzeug 2 über den Gurtschlossbeschlag 5, den Zugmittelverbund 9 zu dem Gurtschloss 3 gebildet ist. Durch die flexible und/oder verformbare Ausbildung des Zugmittelverbunds 9 ist es möglich, dass das Gurtschloss 3 höhenvariabel angeordnet ist, so steht das Gurtschloss 3 in dem linken Zustand deutlich weiter aus dem Sitzabschnitt 12 über als in dem Zustand, welcher auf der rechten Seite gezeigt ist. In diesem Zustand kann der Zugmittelverbund 9 beispielsweise wellenartig gestaucht sein, um den Höhenunterschied darstellen zu können.
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In dieser Einbaulage kann das Gurtschloss 3 nicht vollständig durch die Gurtschlossdurchführung 13 abtauchen, da der Zugmittelverbund 9 versteift ist. Es ist jedoch möglich, die Höhe und die Position des Gurtschlosses 3 variabel einzustellen, indem der Zugmittelverbund 9 verformt wird, wir dies in den 1 und 2 dargestellt ist.
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Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Gurtschlossanordnung
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Gurtschloss
- 4
- Zugmittel
- 5
- Gurtschlossbeschlag
- 6
- Beschlaggelenk
- 7
- Schlossgelenk
- 8
- Zugmittelhülle
- 9
- Zugmittelverbund
- 10
- Mittelkonsole
- 11
- Fahrzeugsitz
- 12
- Sitzabschnitt
- 13
- Gurtschlossdurchführung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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