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Die Erfindung betrifft ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät mit einem als Einsatz ausgeführten und zur Montage in einer in eine Gebäudewand eingebrachten Installationsdose vorgesehenen Funktionsmodul, welches rückseitig mit Verbindungselementen zum Anschluss an ein Installationssystem eines Gebäudes versehen ist sowie frontseitig Koppelelemente zur Herstellung einer Wirkverbindung mit zumindest einem mechanisch betätigbaren Bedienelement aufweisenden Aufsatz umfasst, welcher Aufsatz einen Designrahmen und ein Zentralstück mit einer topfförmigen Vertiefung zur Aufnahme des Bedienelementes aufweist, wobei das Bedienelement unter Überwindung eines Drehmomentes durch einen Bediener drehbar auf einer Achse des Funktionsmoduls gelagert ist, indem die Achse in einen Bedienelementdom eingreift.
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Elektrische/elektronische Installationsgeräte, beispielsweise Raumtemperaturregler oder Dimmer, sind regelmäßig an ein Energieversorgungssystem angeschlossen, meistens: an verschiedene Stromkreise in einem Gebäude. Sie dienen der bedarfsgerechten Beeinflussung an sie angeschlossener Verbraucher, beispielsweise einer Lampe (durch einen Dimmer) oder eines Stellmotors eines Heizkreislaufes (durch ein Raumthermostat).
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Vorbekannt sind solche elektrische/elektronische Installationsgeräte, beispielsweise als Raumtemperaturregler, die ein mechanisch betätigbares Bedienelement, insbesondere einen Drehregler, zum Einstellen der gewünschten Raumtemperatur aufweisen. Solche Raumtemperaturregler sind beispielsweise aus dem Online-Katalog https.//www.jung.deldelonline-katalog1629376811629376821 oder aus
DE 10 2020 107 093 B3 vorbekannt.
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Derartige elektrische/elektronische Installationsgeräte bestehen in der Regel aus einem Unterputzgehäuse, in dem eine Leiterplatte mit einem Funktionsmodul, insbesondere ein Potentiometer umfassend, eingebaut wird. Die Achse des Funktionsmoduls dient zur drehbar gelagerten Aufnahme eines mechanisch betätigbaren Bedienelementes, wobei die Achse so ausgeführt ist, dass die Achsführung beziehungsweise damit auch die radiale Führung des Bedienelementes hinsichtlich der resultierenden Bedienhaptik optimiert ist.
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Problematisch bei derartigen Achskonstruktionen ist, dass diese zum einen kostspielig sind und zum anderen keine nachrüstbare und individuelle Möglichkeit der Drehmomenteinstellung bei der Betätigung des drehbar auf einer Achse gelagerten Bedienelementes besteht.
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DE 10 2010 024 972 A1 offenbart ein elektromechanisches Steuergerät. Dabei wird der Drehwiderstand eines Drehknopfs durch die Anordnung eines Gummirings an einer Schnittstelle zwischen Bewegungsteil und Gegenlager offenbart, wobei der Gummiring praktisch unzugänglich in einem Gehäuse und hinter einer Blende angeordnet ist.
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Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät, beispielsweise einen Raumtemperaturregler, zu schaffen, welches es auf nachrüstbare, kostengünstige und individuelle Art und Weise ermöglicht, die Drehmomenteinstellung bei der Betätigung des drehbar auf einer Achse gelagerten Bedienelementes vorzunehmen und gleichzeitig die Achsführung beziehungsweise die radiale Führung des Bedienelementes zu optimieren.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein elektrisches/elektronisches Installationsgerät, wobei das elektrisches/elektronische Installationsgerät zur Einstellung des Drehmomentes eine elastische Hülse mit einer Öffnung zur Aufnahme der Achse aufweist, wobei die elastische Hülse mit ihrer inneren Mantelfläche entweder die äußere Mantelfläche der Achse oder einen die Achse aufnehmenden Bedienelementdom des Bedienelementes reibschlüssig kontaktiert.
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Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass das erfindungsgemäße elektrische/elektronische Installationsgerät eine Einstellung des Drehmomentes und gleichzeitig die Achsführung optimiert, indem eine nachrüstbare elastische Hülse verwendet wird. Eine solche elastische Hülse kann beispielsweise aus Silikon hergestellt sein. Dabei stützt sich die elastische Hülse entweder mit ihrer inneren Mantelfläche an der äußeren Mantelfläche der Achse ab. Alternativ kontaktiert die elastische Hülse mit ihrer inneren Mantelfläche einen die Achse aufnehmenden Bedienelementdom des Bedienelementes reibschlüssig. So wird nicht nur die Achse in radiale Richtung durch die Hülse geführt, sondern zudem erreicht, dass das Bedienelement, in dessen Bedienelementdom die Achse eingreift, erst unter Überwindung eines durch die Kontaktierungskraft der Hülse bezüglich der Achse beziehungsweise des Bedienelementdoms erzeugten beziehungsweise einstellbaren Drehmomentes verdreht werden kann.
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Das erfindungsgemäße elektrische/elektronische Installationsgerät ist mit einem als Einsatz ausgeführten Funktionsmodul versehen, welches zur Montage in einer in eine Gebäudewand eingebrachte Installationsdose vorgesehen ist, welches rückseitig mit Verbindungselementen zum Anschluss an ein Installationssystem eines Gebäudes versehen ist sowie frontseitig Koppelelemente zur Herstellung einer Wirkverbindung mit zumindest einem mechanisch betätigbaren Bedienelement aufweisenden Aufsatz umfasst.
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Dabei weist der Aufsatz einen Designrahmen und ein Zentralstück mit einer topfförmigen Vertiefung zur Aufnahme des Bedienelementes auf, wobei das Bedienelement unter Überwindung eines Drehmomentes durch einen Bediener drehbar auf einer Achse des Funktionsmoduls gelagert ist, wobei die Achse in einen Bedienelementdom eingreift.
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Gemäß einer besonders einfachen Ausgestaltung der Erfindung, in der die elastische Hülse mit ihrer inneren Mantelfläche die äußere Mantelfläche der Achse reibschlüssig kontaktiert, ist die elastische Hülse auf dem Einsatz, insbesondere einem die Achse aufnehmenden Einsatzdom, festgelegt. Ein Einsatzdom stellt eine Aufnahme für die Achse dar, wobei der Einsatzdom regelmäßig eine zylinderartige, eine kreisförmige Öffnung aufweisende Achsaufnahme bereitstellt. Zwischen Hülse und Achse wird eine Presspassung erzeugt, die sowohl die Achsführung als auch die Drehmomenteinstellung ermöglicht, indem beim Verdrehen der Achse diese an der Hülse reibt. Die (nachträgliche) Montage in bestehenden elektrischen/elektronischen Installationsgeräten, insbesondere Raumtemperaturreglern, ist besonders einfach möglich, da die Hülse einfach auf dem Einsatz festgelegt, insbesondere aufgesteckt, werden kann. Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die elastische Hülse an dem Bedienelement, insbesondere auf dem die Achse aufnehmenden Bedienelementdom, festgelegt. Eine solche Art der Anordnung der elastischen Hülse in dem Bedienelement bietet sich alternativ zu der vorstehenden Ausführungsform an, wenn beispielsweise im Einsatz wenig Bauraum für eine derartige elastische Hülse vorhanden sein sollte.
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Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, wobei die elastische Hülse mit ihrer inneren Mantelfläche einen die Achse aufnehmenden Bedienelementdom des Bedienelementes reibschlüssig kontaktiert, ist die elastische Hülse an dem Zentralstück, insbesondere mittels Haltemitteln, festgelegt. Dabei wird die Hülse von unten in die mittlere Öffnung des Zentralstücks gesteckt und mittels entsprechend ausgeführten Halteelementen in der Zentralplatte fixiert. So wird wirksam vermieden, dass sich die Hülse bei Betätigung des Bedienelementes in z-Richtung verschiebt.
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Als besonders geeignetes Material zur Drehmomenteinstellung ist erfindungsgemäß Silikon vorgesehen. Darüber hinaus ist Silikon ein sehr günstig herzustellendes und langlebiges Material, welches sich auch resistent gegenüber Feuchtigkeit zeigt, so dass auch ein Einsatz im Feuchtraum möglich ist.
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Die Hülse ist regelmäßig mit Übermaß hergestellt, so dass das Ausmaß des Übermaßes als Parameter für die Einstellung des Drehmomentes dient, insbesondere um den Reibschluss einzustellen.
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Besonders wirksam kommen die vorbeschriebenen erfindungsgemäßen Vorteile zur Anwendung, wenn das elektrische/elektronische Installationsgerät ein Raumtemperaturregler ist, da bei diesem die Stellung des Bedienelementes auf einer Rotationsachse regelmäßig besonders präzise eingestellt werden muss.
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Nachfolgend ist die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren anhand diverser Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:
- 1: eine perspektivische Explosions-Darstellung einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes,
- 2: eine Querschnitts-Darstellung des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes gemäß 1,
- 3: eine perspektivische Darstellung des Einsatzes des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes gemäß 1,
- 4: eine perspektivische Explosions-Darstellung einer alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes,
- 5: eine Querschnitts-Darstellung des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes gemäß 4,
- 6: eine perspektivische Darstellung des Bedienelementes des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes gemäß 4,
- 7: eine perspektivische Explosions-Darstellung einer alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes,
- 8: eine Querschnitts-Darstellung des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes gemäß 7 mit eingezeichneter z-Richtung und
- 9: eine perspektivische Darstellung der Zentralstücks des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes gemäß 7.
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In den verschiedenen Figuren sind gleiche Teile stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden daher in der Regel auch jeweils nur einmal benannt beziehungsweise erwähnt.
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Das in 1 perspektivisch dargestellte erfindungsgemäße elektrische/elektronische Installationsgerät 1 umfasst einen Aufsatz A und einen Einsatz E.
Der Aufsatz A umfasst neben einem Designrahmen 2 ein Zentralstück 3, sowie ein Bedienelement B, welches in die topfförmige Vertiefung V des Zentralstücks 3 einsetzbar ist. Der Einsatz E umfasst ein Sockelteil S, sowie einen Träger TR und ein Funktionsmodul F, welches beispielsweise die erforderliche Elektronik für ein Raumthermostat umfasst. Auf die drehbar gelagerter Achse T ist das Bedienelement B aufsteckbar, insbesondere durch den Bedienelementdom BD, der mit der Achse T, die beispielsweise einen T-förmigen Querschnitt aufweist, in mechanische Wirkverbindung gebracht werden kann, so dass eine Drehung des Bedienelementes B in eine Achsdrehung und damit beispielsweise eine Temperatureinstellung übersetzt wird.
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In 2 ist eine Querschnitts-Darstellung des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes 1 gegeben. Dabei ist zu erkennen, wie die Achse T mit dem Bedienelement B, hier: dem Bedienelementdom BD, in Eingriff steht. Die Einstellung des Drehmomentes und die optimale Achsführung werden erreicht, indem die elastische Hülse H in dieser Ausführungsform der Erfindung mit ihrer inneren Mantelfläche die äußere Mantelfläche der Achse T reibschlüssig kontaktiert, wobei die elastische Hülse H auf dem Einsatz E, insbesondere einem die Achse T aufnehmenden Einsatzdom ED, festgelegt ist.
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In 3 ist schematisch eine perspektivische Darstellung des Einsatzes E des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes 1 gezeigt, wobei die T-förmige Achse T erkennbar ist. Zur Einstellung des Drehmomentes und der Achsführung ist wie vorbeschrieben auch die mechanische Hülse H, die die Achse T umschließt, auf dem Einsatz E festgelegt.
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4 zeigt eine alternative Ausführungsform der Erfindung, wobei die elastische Hülse H mit ihrer inneren Mantelfläche einen die Achse T aufnehmenden Einsatzdom ED des Einsatzes E reibschlüssig kontaktiert, wobei die elastische Hülse H formschlüssig auf den Bedienelementdom BD aufgesteckt ist. Damit reibt beim Drehen des Bedienelementes B die Hülse H an dem Einsatzdom ED, wobei das Drehmoment über das Maß der Hülse H, insbesondere ein Übermaß, sowie das Material, beispielsweise verschiedene Arten von Silikon oder ABS oder TPE, auf besonders vorteilhafte Art und Weise eingestellt werden kann.
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In 5 ist analog zu 2 eine Querschnittsdarstellung des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes 1 gezeigt (hier: des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes gemäß 4). Erkennbar ist, dass sich die elastische Hülse H an die äußere Mantelfläche des Bedienelementdoms BD anschmiegt und sich mit einem flanschartigen Ende am Rücken des Bedienelementes B abstützt. Eine Rückansicht des Bedienelementes B inklusive der auf den Bedienelementdom BD aufgesetzten elastischen Hülse H ist in 6 gegeben.
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7 zeigt eine alternative Ausführungsform der Erfindung, wobei die elastische Hülse H mit ihrer inneren Mantelfläche einen die Achse T aufnehmenden Bedienelementdom BD des Bedienelementes B reibschlüssig kontaktiert, wobei die elastische Hülse H an dem Zentralstück 3, insbesondere mittels Haltemitteln, festgelegt ist. Hierbei sind die Haltemittel bevorzugt so ausgeführt, dass sie ein Verschieben der Hülse H in z-Richtung Z wirksam vermeiden.
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In 8 ist analog zu 2 beziehungsweise 5 eine Querschnittsdarstellung des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes 1 gezeigt (hier: des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes gemäß 7). Ein Verschieben der Hülse H in z-Richtung Z ist durch die bevorzugten Haltemittel, die als beispielsweise wie hier abgebildet als vorspringende Nasen ausgeführt sind und sich an dem Zentralstück 3 abstützten, effektiv vermieden.
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9 zeigt eine perspektivische Darstellung der Zentralstücks 3 des erfindungsgemäßen elektrischen/elektronischen Installationsgerätes 1 gemäß 7, wobei die Hülse H an dem Zentralstück 3 festgelegt ist.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Ohne den Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere Möglichkeiten, diese umzusetzen, ohne dass dieses im Rahmen dieser Ausführungen im Einzelnen erläutert werden müsste.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- elektrisches/elektronisches Installationsgerät
- 2
- Designrahmen
- 3
- Zentralstück
- A
- Aufsatz
- B
- Bedienelement
- BD
- Bedienelementdom
- E
- Einsatz
- ED
- Einsatzdom
- F
- Funktionsmodul
- H
- elastische Hülse
- S
- Sockelteil
- T
- Achse
- TR
- Tragring
- V
- topfförmige Vertiefung
- Z
- z-Richtung