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Die Erfindung betrifft ein Beduftungssystem zur Beduftung eines Innenraums eines Fahrzeugs.
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Es gibt bereits Bedufter in Fahrzeugen mit dem Fokus, einen angenehmen Duft im Fahrzeuginnenraum zu verbreiten. Hier gibt es bereits Systeme, die einen Duft über die Klimaanlage des Fahrzeugs ausstoßen. Auch sind bereits passive Beduftungssysteme bekannt, welche ständig Duft abgeben.
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Allerdings gibt es noch Verbesserungsbedarf im Bereich der Beduftung des Innenraums eines Fahrzeugs.
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Deshalb ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, ein verbessertes Beduftungssystem zur Beduftung eines Innenraums eines Fahrzeugs bereitzustellen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Vorgeschlagen wird ein Beduftungssystem zur Beduftung eines Innenraums eines Fahrzeugs, aufweisend einen Duftspender, der einen Behälter zur Aufnahme eines flüssigen Duftstoffs und eine an einer Öffnung davon angeordnete Sprüheinrichtung aufweist, welche dazu eingerichtet ist, den Duftstoff in die Umgebung des Duftspenders zu versprühen, wobei im Innenraum des Fahrzeugs mindestens ein Interieurteil vorhanden ist, welches eine Ausnehmung aufweist, in die der Duftspender einsetzbar ist, und wobei in der Ausnehmung ein integrierter Mechanismus vorgesehen ist, der dazu eingerichtet ist, die Sprüheinrichtung automatisiert zu betätigen, und in der Ausnehmung eine im nicht betätigten Zustand mediendicht abgeschlossene Duftkammer vorgesehen ist, welche derart mit der Sprüheinrichtung in Verbindung ist, dass ein von der Sprüheinrichtung abgegebener Duftstoff dort eingesprüht wird, und wobei die Duftkammer ein Verschlusselement aufweist, welche bei Betätigung derart geöffnet wird, dass der Duftstoff ins Innere des Fahrzeugs abgegeben wird.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Ausnehmung derart gebildet ist, dass der Duftspender darin vollständig eingebracht werden kann, und wobei ein Verschlusselement vorgesehen ist, das derart gebildet ist, dass es die Ausnehmung zusammen mit dem Verschlusselement, welches die Duftkammer abdeckt, vollständig abdeckt, oder die gesamte Ausnehmung vollständig abdeckt
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Ausnehmung derart gebildet ist, dass der Duftspender mit seiner Oberseite bündig mit dem Interieurteil endet.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Sprüheinrichtung derart gebildet ist, dass sie den Duftstoff durch Drücken von oben oder durch seitliches Zusammendrücken versprüht.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der integrierte Mechanismus mit einer Steuereinheit des Fahrzeugs in Signalverbindung steht, um Steuerbefehle zur Betätigung der Sprüheinrichtung zu erhalten und umzusetzen, und wobei der integrierte Mechanismus derart als Betätigungselement gebildet ist, dass er die Sprüheinrichtung von oben oder durch Zusammendrücken betätigen kann.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der integrierte Mechanismus derart von der Steuereinheit angesteuert wird, dass er bei Erkennen, dass ein Duftspender in der Ausnehmung eingebracht ist, sofort einen Sprühstoß ausgibt.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Interieurteil eine Mittelkonsole des Fahrzeugs ist.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Duftstoff als ein Fahrzeugduft gebildet ist, der als Parfum für einen Menschen verwendbar ist.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Oberseite der Sprüheinrichtung ein austauschbares Dekor aufweist.
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Ferner wird ein Fahrzeug vorgeschlagen, aufweisend das Beduftungssystem zur Beduftung eines Innenraums des Fahrzeugs.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Fahrzeug zusätzlich ein oder mehrere Mittel aufweist, die zur optischen und/oder akustischen Inszenierung der durch das Beduftungssystem bereitgestellten Abgabe des Duftstoffs nach vorgegebenen Kriterien eingerichtet sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungsgemäße Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
- 1 zeigt eine schematische Darstellung eines in einer Mittelkonsole integrierten Beduftungssystems gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
- 2 zeigt eine Schnittdarstellung eines Beduftungssystems gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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In den nachfolgenden Figurenbeschreibungen sind gleiche Elemente bzw. Funktionen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Das vorgeschlagene Beduftungssystem dient dazu, mittels eines in eine entsprechende Vorrichtung innerhalb des Fahrzeugs einsetzbaren Duftspenders 1 eine kurzzeitige Beduftung eines Teils eines Innenraums eines Fahrzeugs bereitzustellen. Da das Beduftungssystem und der Duftspender 1 in geeigneter Weise konstruiert sind, kann der Duftspender 1 außerdem im Alltag als Parfumersatz verwendet werden. Dieses Konzept wird nachfolgend beschrieben.
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Der Duftspender 1 weist einen Fahrzeugduft auf, wobei der darin enthaltene Duft so kreiert ist, dass er auch als Parfum für einen Menschen zur Verwendung im Alltag dienen kann. Hierfür ist der Duftstoff in einer flüssigen Form vorhanden, wie bei einem herkömmlichen Parfum. Das vorgeschlagene Beduftungssystem ist also ein aktives Beduftungssystem, d.h. der Duft liegt in flüssiger Form vor und wird durch eine Sprüheinrichtung 10 als mit Duft angereicherter Luftstrom in die Umgebung des Duftspenders 1 abgegeben. Der Duftspender 1 ist, wie in 2 gezeigt, hierfür als ein Behälter 11 (Flacon) zur Aufnahme des flüssigen Duftstoffs gebildet und weist an seiner Öffnung eine vorteilhaft austauschbare Sprüheinrichtung 10 auf, um den Duftstoff in die Umgebung zu versprühen. Die Sprüheinrichtung 10 ist wie bereits bekannte Sprüheinrichtungen 10 gebildet und weist eine Sprühöffnung und einen Betätigungsbereich auf, um den Duftstoff durch die Sprühöffnung versprühen zu können. Der Duftspender 1 ist als separates Teil vorhanden, also nicht fest im Fahrzeug verbaut.
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Der Duftspender 1 wird vorzugsweise in eine dafür vorgesehene Ausnehmung 102 eines Interieurteils 100 des Fahrzeugs, welches vorzugsweise die zwischen Fahrer und Beifahrer befindliche Mittelkonsole 100 (nicht Instrumententafel) ist, versenkt. Vorteilhaft ist es im Bereich eines Ellbogens des Fahrers bzw. Beifahrers angeordnet. In diesem Bereich befinden sich normalerweise auch weitere Bedienelemente 101 des Fahrzeugs, wie in 1 lediglich schematisch angedeutet, da für die Erfindung nicht relevant.
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Der Duftspender 1 wird in einer vorteilhaften Ausführung vollständig in der Ausnehmung 102 versenkt, so dass er nicht nach außen hin sichtbar ist, wie in 2 angedeutet. Dies kann erfolgen, indem ein Verschlusselement 103 in der Mittelkonsole 100 geöffnet wird und der Duftspender 1 dort eingebracht wird. Danach wird das Verschlusselement 103 wieder geschlossen. Dies kann manuell oder automatisiert erfolgen, sobald eine Erkennung erfolgt ist, dass sich ein Duftspender 1 innerhalb der Ausnehmung 102 befindet. In den nachfolgend beschriebenen Figuren ist das Verschlusselement 103 als Klappe 103 gebildet und auch entsprechend beschrieben. Alternativ kann es als Schiebeelement gebildet sein.
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In der oben beschriebenen Ausführung wird die Duftabgabe automatisch gesteuert. Zur Ausführung der automatischen Duftabgabe ist z.B. innerhalb der Ausnehmung 102 (an der Klappe 103 befestigt oder als separate Einheit) ein integrierter Mechanismus 104 in Form eines Betätigungselements 104 vorgesehen, welches mit einer Steuereinheit 300 in Verbindung steht, um Signale zu empfangen, die Duftabgabe zu starten. Das Betätigungselement 104 kann ein Hebel sein, der so innerhalb der Ausnehmung 102 angeordnet ist, dass er die Sprüheinrichtung 10 betätigen kann, sobald der zugehörige Aktor entsprechende Steuerbefehle erhalten hat. Dabei kann er z.B. von oben auf die Sprüheinrichtung 10 drücken. Alternativ kann die Sprüheinrichtung 10 aber auch so ausgeführt sein, dass sie durch seitliches Zusammendrücken betätigt werden kann. In diesem Fall ist das Betätigungselement 104 so ausgeführt, dass es eine entsprechende Zangenbewegung ausführen kann. In diesem Fall kann es gleichzeitig als Halterung für den Duftspender 1 innerhalb der Ausnehmung 102 dienen.
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In einer Ausführung ist außerdem eine Duftkammer 105 innerhalb der Ausnehmung vorgesehen, mit welcher die Sprüheinrichtung 10 nach Einbringen des Duftspenders 1 in die Ausnehmung 102 in Verbindung steht, wie in 2 gezeigt. Durch die Duftkammer 105 wird der Sprühstoß gerichtet in die Duftkammer 105 und von dort über deren Oberseite, welche geöffnet werden kann, ins Fahrzeuginnere geleitet. Somit verteilt sich der Duft wie gewünscht direkt im Innenraum des Fahrzeugs (kurz Fahrzeuginnenraum) und nicht zuerst oder teilweise in der Ausnehmung 102.
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In einer weiteren Ausführung wird nach Schließen der Klappe 103 und entsprechender Erkennung des Schließens sofort ein Sprühstoß des Dufts in die Duftkammer 105 abgegeben. Die Duftkammer 105 ist selbstverständlich in allen Ausführungen mediendicht, also insbesondere luft- und fluiddicht, abgeschlossen, wobei die Klappe 103 als Deckel dienen kann, um die gesamte Ausnehmung 102 inklusive Duftkammer 105 zu verschließen. Alternativ ist die Duftkammer 105, genauer mindestens deren Öffnung in Richtung Fahrzeuginnenraum, durch eine separate Klappe 103 verschlossen, die erst zur Duftabgabe geöffnet wird (also nicht zum Einbringen des Duftspenders 1), wie in 2 gezeigt. In beiden Fällen reicht eine kleine Öffnung, z.B. ein Schlitz, um den Duftstoff in das Fahrzeuginnere auszugeben.
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Das Verschlusselement 103 und/oder das separate Verschlusselement 103 der Duftkammer 105 können sowohl geklappt als auch geschoben (parallel zur Oberfläche der Mittelkonsole) werden, um geöffnet bzw. geschlossen zu werden, wie mit den Doppelpfeilen in 2 angedeutet. In beiden Fällen, also wenn das Verschlusselement 103 als Klappe 103 oder als Schiebeelement ausgeführt ist, kann es sowohl einteilig als auch zweiteilig ausgeführt sein. Im Falle, dass es zweiteilig ausgeführt ist, kann ein Teil des Verschlusselements 103 als separate Klappe bzw. separates Schiebeelement zum Abdecken der Duftkammer 105, genauer zumindest der Öffnung in Richtung Fahrzeuginnenraum, dienen und separat geöffnet werden, wie in 2 angedeutet. Der andere Teil ist so gebildet, dass er den Rest der Ausnehmung 102 verdeckt. Das Öffnen und Schließen kann, wie bereits beschrieben, sowohl manuell als auch automatisiert (wenn entsprechende Sensoren, Aktoren und Verbindung zur das Verschlusselement 103 und den integrierten Mechanismus 104 steuernden Steuereinheit 300 vorhanden sind) erfolgen. Die Form des Verschlusselements 103 ist so gewählt, dass der Duftspender 1 in die Ausnehmung 102 eingebracht werden kann. Ansonsten besteht keine Begrenzung bei der Form, d.h. es kann sowohl rund als auch mehreckig sein.
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Um zu gewährleisten, dass die Sprüheinrichtung 10 so innerhalb der Ausnehmung 102 platziert wird, dass ihre Sprühöffnung mit der Duftkammer 105 in Verbindung steht, kann die Form des Duftspenders 1 und der Ausnehmung 102 gebildet sein, dass dies bei Einbringen des Duftspenders 1 in die Ausnehmung 102 aufgrund der Form zwingend geschieht, also dass der Duftspender 1 nur in einer bestimmten Richtung in die Ausnehmung 102 passt.
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In einer alternativen Ausführung kann der Duftspender 1 so in der Ausnehmung 102 versenkt werden, dass ein oberer Teil der Sprüheinrichtung 10, vorteilhaft nur die Oberseite, im Fahrzeuginneren sichtbar bleibt, die Oberseite also bündig mit der Mittelkonsole (dem Interieurteil) 100 ist. Hierfür sollte die Oberseite der Sprüheinrichtung 10 ein entsprechendes Design aufweisen, das zum Fahrzeuginterieur passt und die Ausnehmung 102 vollständig abdeckt. In dieser Ausführung weist die Duftkammer 105 eine eigene Öffnung zur Abgabe des Duftstoffs auf. Das automatisierte Abgeben des Dufts in die Duftkammer 105 ist in dieser Ausführung nur durch Zusammendrücken der Sprüheinrichtung 10 möglich, also nicht durch automatisches Drücken auf deren Oberseite. In dieser Ausführung kann allerdings zusätzlich vorgesehen sein, dass der mit Duft angereicherte Luftstrom durch manuelles Drücken auf die Oberseite der Sprüheinrichtung 10 abgegeben werden kann, so dass der Duftstrom in die Duftkammer 105 ausgestoßen wird.
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Durch den vorgeschlagenen entnehmbaren Duftspender 1 kann ein für das Fahrzeug verwendeter Duft auch als Parfum für einen Menschen verwendet werden, ohne dass hierfür zwei Duftspender 1 verwendet werden müssen. Dies ist vorteilhaft, da sich die Duftstoffe nach einiger Zeit verflüchtigen. Das vorgeschlagene Beduftungssystem ermöglicht es, den Duftspender 1 in einfacher Weise sowohl im Alltag als auch im Fahrzeug zu verwenden. Da er als separates Teil gebildet ist, kann er auch nachgefüllt werden, indem die Sprüheinrichtung 10 abgenommen wird und neuer flüssiger Duftstoff in den Behälter 11 eingefüllt wird. Auch kann die Sprüheinrichtung 10 ausgetauscht werden, um z. B. eine defekte Sprüheinrichtung 10 auszutauschen. Auch kann vorgesehen sein, dass die Oberseite der Sprüheinrichtung 10 als dekorativer Deckel gebildet ist, der tauschbar ist, oder dessen Dekor tauschbar ist.
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Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Fahrzeug ein oder mehrere Mittel aufweist, die zur optischen und/oder akustischen Inszenierung der durch das Beduftungssystem bereitgestellten Abgabe des Duftstoffs nach vorgegebenen Kriterien eingerichtet sind. Die Koordinierung der Inszenierung erfolgt vorteilhaft in der Steuereinheit 300, in der die Informationen zu Beduftung vorhanden sind, und die dazu eingerichtet ist, die Inszenierung auszuführen, d.h. die entsprechenden Aktoren zur Inszenierung der Duftabgabe anzusteuern.
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Bezugszeichen
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- 1
- Duftspender
- 10
- Sprüheinrichtung
- 11
- Behälter
- 100
- Interieurteil, Mittelkonsole
- 101
- Bedienelemente Fahrzeug
- 102
- Ausnehmung
- 103
- Verschlusselement
- 104
- integrierter Mechanismus, Bedienelement
- 105
- Duftkammer
- 300
- Steuereinheit