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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schienenfahrzeug mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Bekanntermaßen weisen Schienenfahrzeuge Griffe, insbesondere Halte- oder Betätigungsgriffe auf, an denen sich Fahrgäste oder Zugpersonal festhalten können oder mit denen bestimmte Funktionen des Schienenfahrzeugs betätigt werden können.
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In Schienenfahrzeugen bzw. Eisenbahnzügen sind die Toilettentüren üblicherweise mit Griffen in Form von Türklinken ausgestattet, mit denen die Toilettentüren manuell geöffnet oder geschlossen werden. Bei jeder manuellen Betätigung der Türklinke, also bei jedem Öffnen oder Schließen der Toilettentür, erfolgt ein direkter Kontakt zwischen der Hand des Benutzers und der Türklinke.
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Untersuchungen haben ergeben, dass sich über 70 % der Benutzer von Zugtoiletten nach deren Benutzung nicht die Hände waschen und damit die Türgriffe mit Viren, Bakterien, Keimen, Pilzen oder anderen Mikroorganismen verunreinigen können. Allein die Möglichkeit einer solchen Verunreinigung bzw. Kontamination ruft bei einem Großteil der Fahrgäste von Eisenbahnzügen Ekel hervor und hindert sie teilweise an der Nutzung der Toiletten bzw. Nasszellen.
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Die Problematik einer Kontamination von Schienenfahrzeuggriffen durch Viren, Bakterien, Keimen, Pilzen oder anderen Mikroorganismen ist jedoch nicht auf Toilettentürklinken beschränkt, selbstverständlich kann eine Kontamination auch bei anderen Griffen innerhalb des Schienenfahrzeugs erfolgen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schienenfahrzeug anzugeben, bei dem die Kontaminationsgefahr von Griffen reduziert ist und somit Bedenken bzw. Vorbehalte der Fahrgäste hinsichtlich einer Benutzung von Halte- oder Betätigungsgriffen reduziert werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Schienenfahrzeug mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs sind in Unteransprüchen angegeben.
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Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass zumindest ein Griff eine Desinfektionseinrichtung aufweist oder mit einer Desinfektionseinrichtung in Verbindung steht, die geeignet ist, eine Desinfektion des Griffs vor, nach und/oder während einer Betätigung des Griffs zu bewirken.
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Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs ist darin zu sehen, dass durch die erfindungsgemäß vorgesehene Desinfektionseinrichtung die Wahrscheinlichkeit einer relevanten Kontamination des oder der Griffe durch Keime, Viren, Bakterien, Pilze oder andere Mikroorganismen reduziert wird und somit die Hygiene innerhalb des Schienenfahrzeugs insgesamt deutlich erhöht wird.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeugs besteht darin, dass sich die Fahrgäste während der Fahrt wohler als in herkömmlichen Schienenfahrzeugen fühlen werden, weil die Gefahr einer möglichen Infektion durch ein Anfassen von Schienenfahrzeuggriffen als weniger groß angesehen werden wird und Hemmungen hinsichtlich einer Benutzung der Schienenfahrzeuggriffe abnehmen werden.
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Da eine Kontamination mit Keimen, Viren, Bakterien, Pilzen oder anderen Mikroorganismen im Bereich von Nasszellen vermehrt auftritt und dort daher eine besondere Rolle spielt, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der Griff ein Halte- oder Betätigungsgriff ist, der in oder an einer Nasszelle des Schienenfahrzeugs angebracht ist und ein sich Festhalten innerhalb der Nasszelle oder ein Betätigen einer Funktion der Nasszelle ermöglicht.
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Bei dem Griff kann es sich beispielsweise um einen Türgriff oder eine Türklinke einer Schienenfahrzeugtoilette oder um einen Griff zum Anheben eines Toilettendeckels handeln.
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Um eine kontinuierliche Desinfektion zu ermöglichen, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Desinfektionseinrichtung einen Desinfektionsmittelspeicher aufweist, in dem ein Desinfektionsmittel, insbesondere eine Desinfektionsflüssigkeit, gespeichert ist. Die Größe des Desinfektionsmittelspeichers bestimmt bei dieser Ausgestaltung die Zeitspanne einer wirksamen Desinfektion durch die Desinfektionseinrichtung und damit das Wartungsintervall der Desinfektionseinrichtung.
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Der Desinfektionsmittelspeicher kann beispielsweise einen Schwamm, ein offenporiges Gummielement und/oder eine Druckflasche umfassen.
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Als Desinfektionsmittel wird vorzugsweise eine keimtötende Flüssigkeit, beispielsweise eine alkoholhaltige Flüssigkeit, eingesetzt. Vorzugsweise sind dem Desinfektionsmittel Duftstoffe beigefügt, die einen frischen und die Desinfektion anzeigenden Duft freisetzen.
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Gemäß einer ersten besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Desinfektionsmittelspeicher im Griffinneren angeordnet ist und/oder von der Griffaußenfläche außen abgedeckt wird. Eine Integration des Desinfektionsmittelspeichers und/oder der Desinfektionseinrichtung insgesamt innerhalb des zu desinfizierenden Griffes ermöglicht eine Vormontage der Desinfektionseinrichtung im Griff, so dass der mit der Desinfektionseinrichtung vorbestückte Griff aufwandsarm innerhalb des Schienenfahrzeugs montiert werden kann.
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Für die Desinfektion des Griffs wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der Griff an seiner Außenfläche zumindest abschnittsweise Austrittsöffnungen, insbesondere Poren, Löcher oder Düsen, aufweist, durch die Desinfektionsmittel vom Griffinneren nach außen austreten kann.
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Gemäß einer zweiten besonders bevorzugten Ausgestaltung des Schienenfahrzeugs ist vorgesehen, dass der Griff an einer Befestigungswand, insbesondere an einer Tür, angebracht ist und der Desinfektionsmittelspeicher auf derselben Seite der Befestigungswand oder Tür, im Inneren der Befestigungswand oder Tür oder auf der anderen Seite der Befestigungswand oder Tür angebracht ist. Ein Positionieren des Desinfektionsmittelspeichers getrennt vom Griff kann je nach den räumlichen Begebenheiten ein Nachfüllen des Desinfektionsmittelspeichers mit Desinfektionsmittel vereinfachen.
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Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die Desinfektionseinrichtung zumindest eine Sprühvorrichtung, insbesondere Sprühdüse, aufweist, die getrennt vom Griff an der Befestigungswand angeordnet ist und den Griff nach und/oder während einer Betätigung des Griffs mit Desinfektionsmittel besprüht. Ein Besprühen oder Benetzen des Griffs mit einer Sprühvorrichtung ist bei allen Arten und Formen von Schienenfahrzeuggriffen möglich, so dass auch bereits vorhandene Schienenfahrzeuggriffe, die selbst nicht mit einer internen Desinfektionseinrichtung ausgestattet sind oder ausgestattet werden können, nachträglich mit einer Desinfektionsmöglichkeit nachgerüstet werden können.
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Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, eine Desinfektion des Griffs mit Hilfe eines Bezugs zu gewährleisten, der ganz oder abschnittsweise an der Außenseite des Griffs angebracht ist und mit einem Desinfektionsmittel versehen, insbesondere getränkt, ist.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Desinfektionseinrichtung mit einer Mehrzahl an Griffen in Verbindung steht und geeignet ist, eine Desinfektion der zugeordneten Griffe vor, nach und/oder während einer Betätigung des jeweiligen Griffs zu bewirken. Beispielsweise ist es möglich, mit Hilfe einer einzigen Desinfektionseinrichtung, und damit also beispielsweise mit Hilfe eines einzigen Desinfektionsmittelbehälters, einen Türgriff auf der Innenseite der Tür sowie den zugehörigen Griff auf der Außenseite der Tür zu desinfizieren.
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Die Erfindung bezieht sich außerdem auf die hier beschriebenen konkreten Griffe und Desinfektionseinrichtungen, unabhängig von deren vorteilhaften Einsatz in einem Schienenfahrzeug. Vorzugsweise sind die Griffe und Desinfektionseinrichtungen jedoch für Schienenfahrzeuge geeignet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert; dabei zeigen beispielhaft
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel für einen mit einer Desinfektionseinrichtung ausgestatteten Griff,
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2 den Griff gemäß 1 in einer dreidimensionalen Sicht von der Seite,
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3 ein zweites Ausführungsbeispiel für einen mit einer Desinfektionseinrichtung ausgestatteten Griff,
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4 den Griff gemäß 3 in einer dreidimensionalen Sicht von der Seite,
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5 ein drittes Ausführungsbeispiel für einen mit einer Desinfektionseinrichtung ausgestatteten Griff,
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6 ein viertes Ausführungsbeispiel für einen mit einer Desinfektionseinrichtung ausgestatteten Griff,
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7 den Griff gemäß 6 in einer dreidimensionalen Sicht von der Seite,
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8 ein fünftes Ausführungsbeispiel für einen mit einer Desinfektionseinrichtung ausgestatteten Griff, wobei die Desinfektionseinrichtung separat vom Griff positioniert ist,
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9 ein sechstes Ausführungsbeispiel für einen mit einer Desinfektionseinrichtung ausgestatteten Griff, wobei auch hier die Desinfektionseinrichtung separat vom Griff positioniert ist,
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10–12 beispielhaft verschiedene Griffvarianten, die mit einer Desinfektionseinrichtung ausgestattet sind oder werden können, und
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13 ein Ausführungsbeispiel für eine Desinfektionseinrichtung, die mit zwei Griffen in Verbindung steht und diese zwei Griffe desinfiziert.
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In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten stets dieselben Bezugszeichen verwendet.
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In der 1 sieht man ein Ausführungsbeispiel für einen Schienenfahrzeuggriff, nachfolgend kurz Griff 10 genannt, eines nicht weiter im Detail gezeigten Schienenfahrzeugs 15; der Griff 10 bildet eine Türklinke für eine Schienenfahrzeugtür 20 und ist an der Außenseite 30 der Schienenfahrzeugtür 20 montiert. Bei der Schienenfahrzeugtür 20 kann es sich beispielsweise um eine Toilettentür des Schienenfahrzeugs 15 handeln.
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In der 1 erkennt man darüber hinaus eine Desinfektionseinrichtung 40, die einen Desinfektionsmittelspeicher in Form eines Desinfektionsmittelbehälters 50 umfasst. In dem Desinfektionsmittelbehälter 50 befindet sich ein vorzugsweise flüssiges Desinfektionsmittel 60. Das Desinfektionsmittel 60 enthält vorzugsweise Chemikalien, beispielsweise auf der Basis von Alkohol, die geeignet sind, Bakterien, Viren, Keime, Pilze oder andere Mikroorganismen nachhaltig abzutöten oder zu zerstören.
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Der Desinfektionsmittelbehälter 50 ist im Inneren der Schienenfahrzeugtür 20 montiert und steht über eine Leitung 70 mit dem Griff 10 in Verbindung. Die Leitung 70 erstreckt sich vom Desinfektionsmittelbehälter 50 durch das Innere der Schienenfahrzeugtür 20 hindurch in den Innenbereich des Griffs 10 und steht mit Poren 80 in Verbindung, die an der Außenfläche 90 des Griffs 10 angeordnet sind, um die Außenflächen 90 des Griffs 10 mit dem Desinfektionsmittel 60 zu benetzen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist der Desinfektionsmittelbehälter 50 räumlich über dem Griff 10 angeordnet, so dass ein Transport des Desinfektionsmittels 60 in den Griff 10 und damit zu den Poren 80 allein schwerkraftbedingt erfolgen kann. Zusätzlich kann selbstverständlich noch eine Pumpe vorgesehen sein, die das Desinfektionsmittel 60 zu den Poren 80 pumpt, jedoch ist dies bei der Anordnung gemäß 1 nicht erforderlich.
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Alternativ ist es möglich, den Desinfektionsmittelbehälter 50 unterhalb des Griffs 10 zu positionieren, jedoch wäre in diesem Fall eine schwerkraftbedingte Förderung des Desinfektionsmittels 60 zu den Poren 80 nicht möglich; in diesem Fall müsste ein Transport des Desinfektionsmittels 60 auf andere Weise hervorgerufen werden, sei dies über Überdruck oder eine Pumpeinrichtung, die aus Gründen der Übersicht in der 1 nicht gezeigt ist.
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Um zu vermeiden, dass die Außenfläche 90 des Griffs 10 dauerhaft feucht ist, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das Desinfektionsmittel 60 flüchtig ist und relativ rasch verdunstet.
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Das Benetzen der Außenfläche 90 mittels der Desinfektionseinrichtung 40 kann kontinuierlich erfolgen; alternativ ist es möglich, ein Benetzen der Außenfläche 90 mit Desinfektionsmittel 60 erst vor, während oder nach einem Betätigen des Griffs 10 auszulösen. Im letztgenannten Fall wird die Desinfektionseinrichtung 40 vorzugsweise mit Sensoren ausgestattet, die erfassen, wenn eine Person, insbesondere eine Hand einer Person, in die Nähe des Griffs 10 gelangt und eine Betätigung des Griffs 10 unmittelbar bevorsteht oder eine Betätigung des Griffs durchgeführt wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 befindet sich der Desinfektionsmittelbehälter 50 innerhalb der Schienenfahrzeugtür 20. Selbstverständlich ist es bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 möglich, den Desinfektionsmittelbehälter 50 auf der Außenseite 30 der Schienenfahrzeugtür 20 oder auf der gegenüberliegenden Seite 31 der Schienenfahrzeugtür 20 anzubringen.
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Die 2 zeigt den Griff 10 gemäß 1 beispielhaft in einer dreidimensionalen Sicht von der Seite. Man erkennt, dass die Außenfläche 90 des Griffs 10 mit Poren 80 versehen ist, durch die das Desinfektionsmittel der Desinfektionseinrichtung austreten kann.
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Die 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel für einen Griff 10, der mit einer Desinfektionseinrichtung 40 in Verbindung steht. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel umfasst die Desinfektionseinrichtung 40 ein Desinfektionsmittelbehälter 50, in dem sich ein Desinfektionsmittel 60 befindet. Der Desinfektionsmittelbehälter 50 ist räumlich derart oberhalb des Griffs 10 positioniert, dass das Desinfektionsmittel 60 über eine Leitung 70 schwerkraftbedingt zum Griff 10 fließen kann.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 ist die Außenfläche 90 des Griffs 10 nicht mit Poren versehen, sondern statt dessen mit einem Desinfektionsmittel speichernden Element 100, das ganz oder zumindest abschnittsweise aus einem offenporigen Kunststoff, einem Gummimaterial oder einem Schwammmaterial besteht und die Fähigkeit hat, das über die Leitung 70 angelieferte Desinfektionsmittel 60 schwammartig zwischenzuspeichern. Ein Austritt des Desinfektionsmittels 60 aus dem Desinfektionsmittel speichernden Element 100 erfolgt stets dann, wenn eine Bedienperson den Griff 10 umfasst und einen Druck auf das Desinfektionsmittel speichernde Element 100 ausübt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 befindet sich der Desinfektionsmittelbehälter 50 innerhalb der Schienenfahrzeugtür 20, wie dies auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den 1 und 2 der Fall ist. Selbstverständlich ist es auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 möglich, den Desinfektionsmittelbehälter 50 auf der Außenseite 30 der Schienenfahrzeugtür 20 oder auf der gegenüberliegenden Seite 31 der Schienenfahrzeugtür 20 anzubringen.
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Die 4 zeigt den Griff 10 gemäß 3 mit dem Desinfektionsmittel speichernden Element 100 beispielhaft in einer dreidimensionalen Sicht von der Seite. Man erkennt, dass an der Außenfläche 90 des Griffs 10 das Desinfektionsmittel speichernde Element 100 angebracht ist, das bei Ausübung eines mechanischen Drucks das Desinfektionsmittel freisetzt.
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Die 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen Griff 10, in dem eine Desinfektionseinrichtung 40 integriert ist. Die Desinfektionseinrichtung 40 umfasst eine Druckflasche 110, in der ein Desinfektionsmittel 60 gespeichert ist. Die Druckflasche 110 steht über einen Verteiler 120 sowie einen Druckbegrenzer 130 mit Poren 80 in Verbindung, die an der Außenfläche 90 des Griffs 10 angebracht sind. Die Druckflasche 110 steht unter einem Überdruck, so dass das darin befindliche Desinfektionsmittel 60 in Richtung Verteiler 120 und Druckbegrenzer 130 gedrückt wird. Durch den Überdruck in der Druckflasche 110 wird das Desinfektionsmittel 60 in Richtung der Poren 80 gedrückt und kann somit durch die Poren 80 auf die Außenfläche 90 des Griffs 10 gelangen. Eine Desinfektion des Griffs 10 bzw. der Außenfläche 90 erfolgt hier also durch ein kontinuierliches Benetzen der Außenfläche 90 durch den Überdruck innerhalb der Druckflasche 110.
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Die 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Griff 10, der mit einer Desinfektionseinrichtung 40 ausgestattet ist. Die Desinfektionseinrichtung 40 gemäß 6 wird durch ein Desinfektionsmittel speicherndes Element 140 in Form einer Hülle oder Hülse gebildet. Das Desinfektionsmittel speichernde Element 140 ist auf die Außenfläche 90 des Griffs 10 aufgeschoben und deckt diese somit zumindest abschnittsweise ab.
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Das Desinfektionsmittel speichernde Element 140 besteht aus einem schwammartigen Material, das die Eigenschaft besitzt, ein Desinfektionsmittel zwischenzuspeichern und dieses bei Anwendung eines äußeren Drucks in kleinen Portionen abzugeben. Sobald also eine Bedienperson Druck auf das Desinfektionsmittel speichernde Element 140 ausübt, wird Desinfektionsmittel durch Poren 142 des Elements 140 abgegeben und dessen Außenfläche 141 benetzt, wodurch es zu einer Desinfektion sowohl der Außenfläche 141 als auch der Hand der Bedienperson kommt, die den Griff 10 berührt.
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Die 7 zeigt den Griff 10 gemäß 6 beispielhaft in einer dreidimensionalen Sicht von der Seite. Man erkennt das Desinfektionsmittel speichernde Element 140, dessen Außenfläche 141 mit den Poren 142 versehen ist, durch die das Desinfektionsmittel auf die Außenfläche 141 gelangen kann, sobald Druck auf das Desinfektionsmittel speichernde Element 140 ausgeübt wird.
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Die 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Griff 10, der mit einer Desinfektionseinrichtung 40 in Verbindung steht. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 8 umfasst die Desinfektionseinrichtung 40 einen Desinfektionsmittelbehälter 50, in dem das Desinfektionsmittel 60 untergebracht ist. Der Desinfektionsmittelbehälter 50 ist über eine Leitung 70 mit einer Sprühvorrichtung 200 in Form einer Austrittsdüse verbunden, die das Desinfektionsmittel 60 auf den Türgriff 10 aufsprüht.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 8 sind die Desinfektionseinrichtung 40 und der Türgriff 10 also räumlich voneinander getrennt. Eine Desinfektion findet mittels eines Einnebelns bzw. eines Besprühens des Griffs 10 mittels der beabstandet angeordneten Desinfektionseinrichtung 40 über die Sprühvorrichtung 200 statt. Ein Auslösen der Desinfektionseinrichtung 40 und ein Besprühen bzw. ein Einnebeln des Türgriffs 10 wird vorzugsweise mittels eines Sensors 210 ausgelöst, der ein Annähern einer Hand einer Bedienperson und/oder eine Betätigung des Griffs 10 detektiert und vor, nach und/oder während der Betätigung des Griffs 10 eine in der Figur 8 aus Gründen der Übersicht nicht dargestellte Pumpe der Desinfektionseinrichtung 40 auslöst, um einen Transport des Desinfektionsmittels 60 in Richtung Sprühvorrichtung 200 und damit ein Besprühen des Griffs 10 auszulösen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 8 ist der Desinfektionsmittelbehälter 50 innerhalb der Schienenfahrzeugtür 20 untergebracht. Alternativ ist es möglich, den Desinfektionsmittelbehälter 50 an der Außenseite 30 oder der gegenüberliegenden Seite 31 der Schienenfahrzeugtür 20 zu befestigen.
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In der 9 ist ein Ausführungsbeispiel für einen Griff 10 gezeigt, der mit einer auf der Außenseite 30 der Schienenfahrzeugtür 20 befestigten Desinfektionseinrichtung 40 in Verbindung steht und von dieser desinfiziert wird. Auch die Desinfektionseinrichtung 40 gemäß 9 ist mit einer Sprühvorrichtung 200 ausgestattet, die eine Desinfektion des Griffs 10 durch Besprühen bzw. Einnebeln des Türgriffs 10 bewirkt.
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Um eine Desinfektion des Türgriffs 10 vor, nach und/oder während der Betätigung des Griffs 10 zu ermöglichen, ist die Desinfektionseinrichtung 40 vorzugsweise mit einem Sensor 210 ausgestattet, der eine Annäherung an den Türgriff 10 und/oder eine Betätigung des Türgriffs 10 erfasst und somit – gemäß einem vorgegebenen Steuerprogramm – ein Transport des Desinfektionsmittels 60 in Richtung Sprühvorrichtung 200 auslöst.
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Die 10 zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen Griff 10, dessen Außenfläche 90 mit Poren 80 versehen ist, durch die Desinfektionsmittel zwecks Desinfektion des Griffs austreten kann. Der Griff 10 gemäß 10 entspricht von der Arbeitsweise her dem Griff 10 gemäß den 1 und 2, lediglich ist dessen Formgestaltung anders. So lässt sich erkennen, dass der Griff 10 gemäß 10 eckig und nicht rund geformt ist.
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Die 11 zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen Klappgriff 300, der um ein Lager 310 schwenkbar gelagert ist. Der Klappgriff 300 ist vorzugsweise mit einer Desinfektionseinrichtung 40 versehen, die innerhalb des Klappgriffs 300 montiert ist. Eine Benetzung der Außenfläche 90 des Klappgriffs 300 kann beispielsweise über Poren oder Desinfektionsmittel speichernde Elemente erfolgen, wie dies bereits oben im Zusammenhang mit den 1 bis 9 im Detail erläutert worden ist.
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Die 12 zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen Haltegriff 330, der fest an einem Träger 320, beispielsweise einer Trägerwand, montiert ist. Auch der Haltegriff 330 ist mit einer Desinfektionseinrichtung ausgestattet, die aus Gründen der Übersicht in der 12 nicht weiter dargestellt ist. Die Desinfektionseinrichtung kann einer der Ausgestaltungen entsprechen, wie sie oben im Zusammenhang mit den 1 bis 9 bereits erläutert worden ist.
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Die 13 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Schienenfahrzeugtür 20, an deren Außenseite 30 ein erster Griff 10 und an deren gegenüberliegender Seite 31 ein zweiter Griff 11 montiert ist.
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Innerhalb der Schienenfahrzeugtür 20 befindet sich eine Desinfektionseinrichtung 40, die ein Desinfektionsmittelbehälter 50 mit Desinfektionsmittel 60 umfasst. Der Desinfektionsmittelbehälter 50 steht über Leitungen 70 und 71 mit den beiden Griffen 10 und 11 in Verbindung und versorgt diese mit dem Desinfektionsmittel 60 zwecks Desinfektion.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 13 befindet sich der Desinfektionsmittelbehälter 50 räumlich unterhalb der beiden Griffe 10 und 11, so dass für einen Transport des Desinfektionsmittels 60 entweder Überdruck in dem Desinfektionsmittelbehälter 50 oder aber eine Pumpe erforderlich ist. Aus Gründen der Übersicht ist eine solche Pumpe in der 13 nicht dargestellt.
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Alternativ ist es möglich, den Desinfektionsmittelbehälter 50 räumlich oberhalb der beiden Griffe 10 und 11 anzuordnen, so dass ein Transport des Desinfektionsmittels 60 zu den beiden Griffen 10 und 11 schwerkraftbedingt möglich ist, wie dies im Zusammenhang mit den 1 und 3 bereits im Detail erläutert worden ist.
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Ein wesentlicher Vorteil der Ausführungsform gemäß 13 besteht darin, dass es mit einer einzigen Desinfektionseinrichtung 40 und einem einzigen Desinfektionsmittelbehälter 50 möglich ist, zwei Griffe 10 und 11 zu desinfizieren. Im Rahmen der Wartung der Desinfektionseinrichtung 40 ist es also somit lediglich erforderlich, einen einzigen Desinfektionsmittelbehälter 50 nachzufüllen, wodurch der Wartungsaufwand und damit die Wartungskosten deutlich reduziert werden.
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Darüber hinaus werden Herstellungskosten gespart, da die Anzahl der für die Desinfektion erforderlichen Komponenten geringer ist als bei einer Ausstattung jedes Griffs mit einer individuellen Desinfektionseinrichtung.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch diese offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.