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Die Erfindung betrifft eine selbstdesinfizierende Türklinkeneinrichtung mit einer selbstdesinfizierenden Türklinke, die einen Hohlraum zur Aufnahme eines flüssigen Desinfektionsmittels und mehrere, den Hohlraum mit einer Außenfläche einer Umfangswandung der selbstdesinfizierenden Türklinke verbindende Durchgangsbohrungen, sowie eine in den Hohlraum mündende Zuführöffnung für flüssiges Desinfektionsmittel aufweist, und mit einer Betätigungseinrichtung, die mit einer Dosiereinrichtung, die ausgebildet ist, um bei Betätigung eine vorgegebene Menge flüssigen Desinfektionsmittels zur Abgabe an den Hohlraum der selbstdesinfizierenden Türklinke zu dosieren, verbunden oder verbindbar und ausgebildet ist, um die Dosiereinrichtung zu betätigen. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Tür, die mit einer solchen selbstdesinfizierenden Türklinkeneinrichtung ausgestattet ist.
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Zum Öffnen und Schließen von Türen kommen bekanntermaßen Türklinken oder Türdrücker zum Einsatz. Dabei wird von einem Benutzer, welcher eine Tür öffnen oder schließen möchte, die an einem Türblatt vorgesehene Türklinke durch eine Drück-, Dreh- beziehungsweise Schwenkbewegung betätigt und es wird eine sich senkrecht durch das Türblatt erstreckende Betätigungsstange, welche mit der Türklinke und in der Regel einer weiteren Türklinke auf der anderen Seite der Tür verbunden ist, in eine Drehbewegung versetzt. Infolge der Drehbewegung der Betätigungsstange wird eine mit der Betätigungsstange in Wirkverbindung stehende Türfalle des Türschlosses herein- bzw. herausgefahren, so dass die Tür geöffnet bzw. geschlossen werden kann. Bei der Betätigungsstange handelt es sich in der Regel um einen Mehrkant, insbesondere einen Vierkant, und die beiden Türklinken weisen eine korrespondierend ausgebildete Aussparung auf, in welche jeweils ein axialer Endbereich der Betätigungsstange einsteckbar bzw. eingesteckt ist.
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Da Türklinken in der Regel von einer Vielzahl von Personen betätigt werden und hierzu angefasst werden müssen, geht mit diesen eine nicht zu verachtende Keimübertragungsgefahr einher. Die Türklinken können infolge der Benutzung mit einer Vielzahl von Keimen kontaminiert werden, die auf nachfolgende Benutzer übertragen werden können. Dies gilt insbesondere in Gebäuden, in denen die Keimbelastung – auch der Türklinken – generell erhöht ist und/oder in denen sich eine Vielzahl von Personen aufhält, beispielsweise in Krankenhäusern, Reha-Kliniken, Kindertagesstätten, Altenheimen oder auch Raststätten. Auch die Klinken von Türen, welche sanitäre Anlagen, wie etwa Toiletten, verschließen, sind in der Regel stark mit Keimen belastet und stellen somit ein hohes Übertragungsrisiko dar.
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Der Problematik der Keimübertragungsgefahr von Türklinken wurde im Stand der Technik damit begegnet, selbstdesinfizierende Türklinken bereitzustellen. In der
DE 103 05 142 A1 beispielsweise wird vorgeschlagen, auf Türklinken eine Kunststoffhülle aufzuschieben, die mit Metallpartikeln mit keimtötender Wirkung, konkret mit nanogroßen Silberpartikeln dotiert ist. An dieser Ausgestaltung wird jedoch teilweise als nachteilig erachtet, dass die Zuverlässigkeit eingeschränkt ist, unter anderem, da die keimtötende Wirkung des mit Metallpartikeln dotierten Kunststoffes mit der Zeit nachlassen kann.
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Aus der
DE 10 2009 036 339 B3 ist eine weitere selbstdesinfizierende Türklinke bekannt, bei welcher die keimtötende Wirkung durch Einsatz eines flüssigen Desinfektionsmittel erreicht wird. Die Türklinke ist dazu innen hohl ausgebildet und weist eine Mehrzahl von Durchgangsbohrungen auf, die den hohlen Innenraum mit der Außenfläche der zylinderförmigen Umfangswandung der Türklinke verbinden. In den hohlen Innenraum wird eine mit flüssigem Desinfektionsmittel durchtränkte Watterolle eingeführt, welcher als Reservoir dienen soll und das Desinfektionsmittel gelangt über die Durchgangsbohrungen an die Außenseite der Türklinke, welche von einem Benutzer beim Öffnen und/oder Schließen der Tür berührt wird. An dieser Ausgestaltung wird teilweise als nachteilig erachtet, dass die zur Verfügung stehende Menge an flüssigem Desinfektionsmittel vergleichsweise schnell aufgebraucht ist, so dass häufig nachgefüllt werden muss und ein Nachfüllen aufwendig ist, da die Türklinke hierzu jedes Mal geöffnet und die Watterolle ausgetauscht werden muss.
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Schließlich schlägt die
DE 20 2013 005 897 U1 eine selbstdesinfizierende Türklinkeneinrichtung mit einer selbstdesinfizierenden Türklinke vor, die einen Hohlraum zur Aufnahme von flüssigem Desinfektionsmittel sowie mehrere Durchgangsbohrungen aufweist, welche den Hohlraum mit der Außenfläche der zylinderförmigen Umfangswandung der Türklinke verbinden und durch welches – analog zu der zuvor beschriebenen Ausgestaltung – flüssiges Desinfektionsmittel aus dem innenliegenden Hohlraum an die Oberfläche der Türklinke gelangen kann. Die Türklinke ist ferner mit einer Schaumstoffumhüllung versehen und weist eine in den Hohlraum mündende Zuführöffnung für flüssiges Desinfektionsmittel auf, die über einen Schlauch mit einem Desinfektionsmittelvorratsbehälter, welcher an dem Türblatt der Tür befestigt ist, verbunden ist. An der Tür ist ein als Betätigungseinrichtung dienender Näherungssensor angebracht und es ist ein als Dosiereinrichtung dienendes Durchflussventil vorgesehen, welches den Schlauch für eine vorgegebene Zeit oder eine bestimmte Desinfektionsflüssigkeitsmenge freigibt, wenn es von dem Näherungssensor betätigt wird, welcher anschlägt, sobald sich eine Person der Tür nähert.
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Diese Ausgestaltung räumt das Problem eines häufig erforderlichen und aufwendigen Nachfüllens zwar aus, da in dem Vorratsbehälter eine Menge an flüssigem Desinfektionsmittel zur Verfügung stehen kann, welche das Volumen des hohlen Innenraumes einer Türklinke deutlich überschreitet und ein Nachfüllen automatisch erfolgen kann. Es wird jedoch teilweise als nachteilig erachtet, dass der vorgesehene Näherungssensor auch anschlagen kann, wenn eine Person nah an der Tür vorbeigeht, jedoch die Türklinke gar nicht betätigt. Dann wird Desinfektionsmittel nachgefüllt, obwohl kein Verbrauch stattfindet und es kann passieren, dass überschüssiges flüssiges Desinfektionsmittel aus der Türklinke heraustropft und sich auf dem Boden sammelt. Auf dem überschüssigen Desinfektionsmittel kann eine Person ausrutschen. Außerdem weisen flüssige Desinfektionsmittel in der Regel einen hohen Alkoholanteil auf, weshalb mit einer Desinfektionsmittelpfütze ein erhöhtes Brandrisiko einhergehen kann. Schließlich wird teilweise als nachteilig erachtet, dass der Näherungssensor und das Durchlassventil mit Strom versorgt werden müssen. Hierfür ist eine Verlegung von Stromleitungen in eine bewegliche Tür erforderlich, was zeitaufwendig, kostenintensiv bzw. sogar risikobehaftet ist, da die stromgeführten Komponenten nahe des Desinfektionsmittelvorratsbehälters angeordnet sind, wodurch die Brandgefahr abermals erhöht wird.
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Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine selbstdesinfizierende Türklinkeneinrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche eine besonders zuverlässige Desinfektion ermöglicht und sich gleichzeitig durch eine vergleichsweise hohe Sicherheit und vergleichsweise geringe Verbrauchskosten auszeichnet. Dabei soll auch zuverlässig vermieden werden, dass überschüssiges Desinfektionsmittel aus der selbstdesinfizierenden Türklinke auf den Boden tropft.
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Diese Aufgabe wird bei einer selbstdesinfizierenden Türklinkeneinrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Betätigungseinrichtung derart ausgebildet und mit der selbstdesinfizierenden Türklinke einerseits und der Dosiereinrichtung andererseits mechanisch verbunden oder verbindbar ist, dass bei einem Herunterdrücken der selbstdesinfizierenden Türklinke ein Teil der auf die selbstdesinfizierende Türklinke wirkenden Kraft mittels der Betätigungseinrichtung auf die Dosiereinrichtung übertragen wird oder werden kann, um die Dosiereinrichtung zu betätigen.
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Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht mit anderen Worten darin, die ohnehin für die Betätigung einer Türklinke von einem Benutzer zu beaufschlagende Kraft zumindest anteilig zu nutzen, um eine vorgegebene Menge flüssigen Desinfektionsmittels in den Hohlraum der selbstdesinfizierenden Türklinke zu dosieren. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß eine mechanische Betätigungseinrichtung vorgesehen, die im montiertem Zustand mit der selbstdesinfizierenden Türklinke einerseits und einer Dosiereinrichtung zur Dosierung einer vorgegebenen Menge an flüssigem Desinfektionsmittel – beispielsweise einer Pumpe oder dergleichen- andererseits derart mechanisch verbunden ist, dass die auf die selbstdesinfizierende Türklinke wirkende Kraft über die Betätigungseinrichtung anteilig auf die Dosiereinrichtung übertragen wird, um letztere zu betätigen. Die durch die Betätigung der Türklinke dosierte Menge an flüssigem Desinfektionsmittel gelangt über die Zuführöffnung in den Hohlraum der selbstdesinfizierenden Türklinke und über die Durchgangsbohrungen auf die Oberfläche der Türklinke, insbesondere eines Griffbereiches dieser, den der Benutzer zum Öffnen und/oder Schließen der Tür anfasst. Durch die Herunterdrückbewegung wird somit erfindungsgemäß eine vorgegeben Menge an flüssigem Desinfektionsmittel auf die Türklinkenoberfläche und in die Hand des Benutzers gedrückt und sowohl die Türklinke als auch die zentralen Bereiche der Hand des Benutzers werden zuverlässig desinfiziert. Der Desinfektionsvorgang erfolgt dabei zwangsweise, da automatisch bei jeder Betätigung der Türe Desinfektionsmittel in die Handinnenfläche des Benutzers appliziert wird. Die Händedesinfektion kann weder vergessen noch bewusst ausgelassen werden, wodurch besonders hohe hygienische Anforderungen erfüllt werden können. Insbesondere in kritischen Zonen mit hoher Belastung an infektiösen Keimen und/oder hohem Publikumsverkehr, wie Krankenhäusern, öffentlichen Einrichtungen, Raststätten, Flughäfen, Toiletten oder dergleichen, bei denen von einer i.A. hohen Belastung der Türgriffe mit Keimen ausgegangen werden muss, kann so ein Hauptübertragungsweg von Keimen drastisch reduziert werden.
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Lässt der Benutzer nach einem Türbetätigungsvorgang die selbstdesinfizierende Türklinke wieder los, wird er das zunächst nur auf einer Handfläche befindliche Desinfektionsmittel durch Aneinanderreiben auf beide Handflächen verteilen, so dass beide Handflächen desinfiziert sind.
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Der Hohlraum in der selbstdesinfizierenden Türklinke kann beispielsweise aus einem zu diesem Zwecke vorgesehenen Vorratsbehälter, welcher an dem Türblatt befestigt sein kann, mit flüssigem Desinfektionsmittel gespeist werden. Der Vorratsbehälter kann mit der Dosiereinrichtung – z.B. über einen Schlauch oder eine Rohrleitung – und die Dosiereinrichtung mit der Zuführöffnung an der selbstdesinfizierenden Türklinke – ebenfalls z.B. einen Schlauch oder eine Rohrleitung – fluidtechnisch verbunden sein.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung mit einer rein mechanischen, kraftübertragenden Betätigungseinrichtung wird es einerseits möglich, auf stromgeführte Komponenten vollständig zu verzichten. Die Zufuhr und Dosierung von flüssigem Desinfektionsmittel in den Hohlraum und somit über die Durchgangsbohrungen zu der Türklinkenoberfläche wird automatisch und somit zwangsweise durch das ohnehin für ein Öffnen und/oder Schließen der Tür erforderliche Herunterdrücken der Türklinke rein mechanisch bewirkt. Da keine stromführenden Komponenten erforderlich sind, erfolgt der Desinfektionsvorgang auch bei Stromausfall bzw. kann nicht aufgrund leergegangener Batterie ausfallen. Die Zuverlässigkeit ist im Ergebnis sehr hoch.
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Da die Zufuhr der vorgegebenen Menge an Desinfektionsmittel durch das Herunterdrücken der Türklinke selber bewirkt wird, ist dabei zu allen Zeiten sichergestellt, dass Desinfektionsmittel immer nur genau dann in den Hohlraum und somit auf der Oberfläche nachgefüllt wird, wenn auch ein Verbrauch von flüssigem Desinfektionsmittel erfolgt, also wenn ein Benutzer die Türklinke tatsächlich berührt und flüssiges Desinfektionsmittel von der Oberfläche der selbstdesinfizierenden Türklinke entfernt wird. Eine Zufuhr von nicht benötigtem Desinfektionsmittel, aus welcher ein Heruntertropfen auf den Boden resultieren kann, wird so zuverlässig vermieden.
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Die erfindungsgemäße selbstdesinfizierende Türklinkeneinrichtung kann dabei auch auf besonders einfache Weise an vorhandenen Türen nachgerüstet werden. Zweckmäßiger Weise sind hierzu die Abmessungen der Betätigungsstange und/oder der Türklinke der erfindungsgemäßen Türklinkeneinrichtung entsprechend gängiger, insbesondere normierter Komponenten gewählt, so dass sie problemlos an bestehenden Türen nachgerüstet werden können, ohne dass eine Modifikation des Türblattes und/oder des Türschlosses erforderlich wäre. So ist die erfindungsgemäße selbstdesinfizierende Türklinkeneinrichtung insbesondere als Nachrüstsatz ausgebildet.
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Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung können im Ergebnis höchste Anforderungen an Hygiene, Sicherheit, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit erfüllt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die selbstdesinfizierende Türklinkeneinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung eine Betätigungsstange zur Betätigung einer Türfalle umfasst. Die selbstdesinfizierende Türklinke der Vorrichtung ist dann mit dieser Verbunden bzw. verbindbar.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung kann ferner für die zweite Seite einer Tür eine weitere Türklinke, die ebenfalls mit der Betätigungsführungsstange verbunden bzw. verbindbar ist, aufweisen. Die zweite Klinke kann dann entweder als "normale" insbesondere massive Klinke ohne selbstdesinfizierende Eigenschaften ausgebildet sein oder – falls auf beiden Seiten einer Tür die Desinfektion der Klinke erforderlich bzw. gewünscht ist – ebenfalls als selbstdesinfizierende Türklinke mit einem Hohlraum, Durchgangsbohrungen und einer Zuführöffnung für flüssiges Desinfektionsmittel ausgebildet sein.
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Sind zwei Türklinken vorgesehen, von denen eine oder beide selbstdesinfizierend sein können, ist in besonders vorteilhafter Ausgestaltung die Anordnung derart getroffen, dass der selbstdesinfizierenden Türklinke kein Desinfektionsmittel zugeführt wird, wenn die weitere Türklinke durch einen Benutzer heruntergedrückt wird. Sind beide Türklinken selbstdesinfizierend ausgestaltet, ist ferner in besonders zweckmäßiger Ausgestaltung die Anordnung derart getroffen, dass der weiteren selbstdesinfizierenden Türklinke kein Desinfektionsmittel zugeführt wird, wenn die selbstdesinfizierende Türklinke herunterdrückt wird.
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Diese Ausgestaltungen ermöglichen es, dass bei einem Öffnungs- und/oder Schließvorgang einer Tür eine Zufuhr von flüssigem Desinfektionsmittel immer nur zu derjenigen Klinke erfolgt, die von dem Benutzer tatsächlich betätigt und somit berührt wird. Eine unnötige Zufuhr von Desinfektionsmittel zu einer nicht betätigten Klinke, welche dazu führen kann, dass ungenutztes Desinfektionsmittel auf den Boden tropft, wird somit zuverlässig vermieden.
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Ist eine weitere Türklinke vorgesehen und diese ebenfalls selbstdesinfizierend ausgebildet, ist in Weiterbildung eine der weiteren desinfizierenden Türklinke zugeordnete weitere Betätigungseinrichtung vorgesehen, die derart ausgebildet und mit der weiteren selbstdesinfizierenden Türklinke einerseits und einer weiteren Dosiereinrichtung andererseits mechanisch verbunden oder verbindbar ist, dass bei einem Herunterdrücken der weiteren selbstdesinfizierenden Türklinke ein Teil der auf die weitere selbstdesinfizierende Türklinke wirkende Kraft mittels der weiteren Betätigungseinrichtung auf die weitere Dosiereinrichtung übertragen wird oder werden kann, um die weitere Dosiereinrichtung zu betätigen.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist weiterhin ein der selbstdesinfizierenden Türklinke zugeordneter Entkoppelungsmechanismus, über den die selbstdesinfizierende Türklinke und die Betätigungsstange miteinander verbunden oder verbindbar sind, vorgesehen. Der Entkoppelungsmechanismus ist derart ausgebildet, dass ein Herunterdrücken der selbstdesinfizierenden Türklinke eine Drehbewegung der Betätigungsstange um ihre Längsachse in eine vorgegebene Drehrichtung bewirkt, jedoch eine durch Herunterdrücken der weiteren Türklinke verursachte Drehbewegung der Betätigungsstange kein Herunterdrücken der selbstdesinfizierenden Türklinke bewirkt. Für den Fall, dass die weitere Türklinke ebenfalls selbstdesinfizierend ausgebildet ist, kann in analoger Weise ein weiterer der weiteren selbstdesinfizierenden Türklinke zugeordneter Entkoppelungsmechanismus, über den die weitere selbstdesinfizierende Türklinke und die Betätigungsstange miteinander verbunden oder verbindbar sind, vorgesehen sein, welcher analog zu dem zuvor beschriebenen Entkopplungsmechanismus ausgebildet ist.
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Der Entkopplungsmechanismus und, sofern vorhanden, auch der weitere Entkopplungsmechanismus kann bzw. können jeweils beispielsweise durch ein an einem axialen Endbereich der Betätigungsstange vorgesehenes Entkoppelelement und eine Ausnahme in der Türklinke bzw. der weiteren Türklinke gebildet sein, in welche das Entkoppelelement einsteckbar bzw. eingesteckt ist. Das Entkoppelelement umfasst dabei in bevorzugter Ausgestaltung einen zylinderförmigen Abschnitt und wenigstens einen von dem zylinderförmigen Abschnitt in radialer Richtung abragenden Anschlagsteg. Es kann nur ein einziger Anschlagsteg vorgesehen sein oder es sind, insbesondere zur besseren Kraftverteilung, mehrere, beispielsweise zwei Anschlagstege vorgesehen. Für den Fall, dass zwei Anschlagstege radial von dem zylinderförmigen Abschnitt abragen, sind diese bevorzugt an einander gegenüberliegenden Umfangspositionen angeordnet.
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Die Aussparung ist dann derart ausgebildet, dass der wenigstens eine Anschlagsteg, wenn er sich in einer Ausgangsposition befindet, an einem durch einen Abschnitt der Innenwandung der Aussparung gebildeten Anschlag derart anliegt, dass das Entkoppelelement und somit die Betätigungsstange mitgenommen wird, wenn diejenige Türklinke, welcher der Entkoppelungsmechanismus zugeordnet ist, heruntergedrückt wird, jedoch das Entkoppelelement, wenn die andere Türklinke heruntergedrückt wird, ausgehend von der Ausgangsposition in der Aussparung eine Rotation um den Schwenkwinkel der Türklinken durchführen kann, ohne dass der wenigstens eine Anschlagsteg an einer Innenwandung der Aussparung in Anlage kommt, so dass diejenige Türklinke, welcher der Entkoppelungsmechanismus zugeordnet ist, nicht mitgenommen und somit nicht heruntergedrückt wird.
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Die Aussparung kann insbesondere einen dem zylinderförmigen Abschnitt des Entkoppelelements zugeordneten und in seiner Form an den zylinderförmigen Abschnitt angepassten zylinderförmigen Bereich und wenigstens einen sich in radialer Richtung an den zylinderförmigen Bereich anschließenden Kreisringsegment-förmigen Bereich zur Aufnahme eines Anschlagsteges aufweisen. Der wenigstens eine Kreisringsegment-förmigen Bereich ist dann derart dimensioniert, dass ein Anschlagsteg in diesem ausgehend von der Ausgangsposition zumindest um den Schwenkwinkel der Türklinken geschwenkt werden kann, ohne dass er an einer Innenwandung der Aussparung in dem wenigstens einen Kreisringsegment-förmigen Bereich in Anlage kommt.
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Ragen mehrere, beispielsweise zwei Anschlagstege von dem zylinderförmigen Abschnitt ab, umfasst die Aussparung auch mehrere, insbesondere zwei Kreisringsegment-förmigen Bereiche, wobei dann jedem Anschlagsteg ein Kreisringsegment-förmiger Bereich zugeordnet ist, in welchem sich der jeweilige Anschlagsteg erstreck, wenn das Entkoppeltelelement in die Aussparung eingesteckt ist und in welchem der jeweilige Anschlagsteg ausgehend von der Ausgangsposition zumindest um den Schwenkwinkel der Türklinken geschwenkt werden kann, ohne an einer Innenwandung in Anlage zu kommen.
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In der Ausgangsposition befindet sich der Anschlagsteg bzw. befinden sich die Anschlagstege zweckmäßiger Weise dann, wenn eine Türfalle, welche über die Betätigungsstange betätigt wird, im montierten Zustand herausgefahren ist. In der Regel ist ein Rückstellelement, beispielsweise eine Feder vorgesehen, welche die Türfalle immer in diese Position drückt, sofern keine der beiden Türklinken von einem Benutzer heruntergedrückt ist, um die Tür zu öffnen.
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Um das Entkoppelelement im eingesteckten, montierten Zustand in axialer Richtung in der Aussparung sicher zu fixieren, kann das Entkoppelement, insbesondere dessen zylinderförmiger Abschnitt, mit einer Nut versehen sein, in die der Endbereich einer Fixierschraube eingreift, welche im montierten Zustand in eine sich durch die Wandung der selbstdesinfizierenden Türklinke erstreckende und in die Aussparung, insbesondere deren zylinderförmigen Bereich mündende Gewindebohrung eingeschraubt ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen selbstdesinfizierenden Türklinke zeichnet sich ferner dadurch aus, dass eine Dosiereinrichtung, die mechanisch betätigbar ausgebildet ist, vorgesehen und mit der Betätigungseinrichtung mechanisch verbunden ist, wobei die Dosiereinrichtung bevorzugt eine mechanisch betätigbare Pumpe umfasst oder durch diese gebildet wird.
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Sind zwei Türklinken vorgesehen, die beide selbstdesinfizierend ausgebildet, sind, ist zweckmäßiger Weise für jede der beiden selbstdesinfizierenden Türklinken, denen jeweils eine Betätigungseinrichtung zugeordnet ist, eine eigene Dosiereinrichtung, beispielsweise auf jeder der beiden Seiten einer Tür vorgesehen, die über die jeweilige Betätigungseinrichtung mit der jeweiligen Türklinke verbunden sind. So zeichnet sich eine weitere Ausführungsform dadurch aus, dass eine weitere selbstdesinfizierende Türklinke, eine weitere Betätigungseinrichtung und eine weitere Dosiereinrichtung vorgesehen ist, wobei die weitere Dosiereinrichtung mechanisch betätigbar ausgebildet und mit der weiteren Betätigungseinrichtung mechanisch verbunden ist, und wobei die weitere Dosiereinrichtung bevorzugt eine mechanisch betätigbare Pumpe umfasst oder durch diese gebildet wird.
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Die Dosiereinrichtung und die gegebenenfalls vorhandene weitere Dosiereinrichtung umfasst in vorteilhafter Ausgestaltung eine Kolben-Zylindereinheit bzw. wird oder werden jeweils durch eine solche gebildet. Die Kolben-Zylinder-Einheit zeichnet sich dabei in vorteilhafter Ausgestaltung durch ein Hubvolumen im Bereich von 0,5 bis 5 ml, bevorzugt im Bereich von 1 bis 3 ml aus. Es hat sich gezeigt, dass eine Menge an Desinfektionsmittel in diesem Bereich für die Desinfektion der Oberfläche einer Türklinke, insbesondere eines Griffbereiches dieser, besonders geeignet ist und insbesondere bei Berührung der Klinke auf die Handinnenfläche eines Benutzers übertragen werden kann. Durch eine Kolben-Zylinder-Einheit mit derartigen Abmessungen kann daher sichergestellt werden, dass eine adäquate Menge von Desinfektionsmittel durch das Herunterdrücken der Türklinke in deren Hohlraum dosiert wird und durch die Durchgangsöffnungen auf die Oberfläche gelangt. Da immer nur die für einen Betätigungsvorgang der Türklinke erforderliche Menge zugeführt wird, kann ein Heruntertropfen von Desinfektionsmittel zuverlässig vermieden werden.
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Zur Bereitstellung einer größeren Menge an flüssigem Desinfektionsmittel für eine Vielzahl von Dosiervorgängen kann wenigstens ein Vorratsbehälter für das Desinfektionsmittel vorgesehen sein, der fluidtechnisch mit der Zuführöffnung der selbstdesinfizierenden Türklinke und gegebenenfalls der weiteren Zuführöffnung einer weiteren selbstdesinfizierenden Türklinke, bevorzugt über wenigstens einen Schlauch und/oder wenigstens eine Rohrleitung, verbunden ist. Der Vorratsbehälter kann sich beispielsweise durch ein Fassungsvermögen von 1000 bis 3000 ml auszeichnen. Ist die Dosiereinrichtung dann beispielsweise derart dimensioniert, dass je Betätigung 1 bis 3 ml flüssigen Desinfektionsmittels in den Hohlraum der Türklinke dosiert werden, können 1000 Desinfektionsvorgänge durchgeführt werden, bevor der Vorratsbehälter durch einen gefüllten ausgetauscht bzw. nachgefüllt werden muss. Der Wartungsaufwand ist in diesem Falle besonders niedrig.
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Als von einem Gehäuse umgebener Vorratsbehälter mit Dosiereinrichtung kann beispielsweise ein entsprechend angepasster handbetätigbarer Desinfektionsmittelspender, wie er vielfach, u.a. in Krankenhäusern, zum Einsatz kommt, Verwendung finden. Diese Desinfektionsmittelspender verfügen neben einem Vorratsbehälter, der beispielsweise durch eine mit Desinfektionsmittel gefüllte Kunststoffflasche oder einen Kunststoffbeutel gegeben ist, über ein Gehäuse sowie eine in dem Gehäuse vorgesehene Dosiereinrichtung, die über einen außenliegenden Hebel von einem Benutzer von Hand betätigt werden kann. Der handbetätigbare Hebel ist für den erfindungsgemäßen Einsatz nicht verwendbar, jedoch kann die Anordnung derart angepasst werden, dass die vorhandene Dosiereinrichtung mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Betätigungseinrichtung gekoppelt bzw. koppelbar und durch diese betätigbar ist und Desinfektionsmittel insbesondere über einen Schlauch oder eine Rohrleitung in die selbstdesinfizierende Türklinke geführt wird bzw. werden kann anstatt über eine Düse aus dem Spender heraus und in eine unter den Spender gehaltene Hand gesprüht zu werden.
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Auch hinsichtlich des Vorratsbehälters gilt ferner, dass in demjenigen Falle, dass beide Türklinken an einer Tür selbstdesinfizierend ausgebildet sind, können diese von einem gemeinsamen Vorratsbehälter gespeist werden können, aus welchem das flüssige Desinfektionsmittel dann über jeweils eine der jeweiligen Klinke zugeordnete Dosiereinrichtung – die dann einerseits mit der jeweiligen Betätigungseinrichtung und andererseits fluidtechnisch mit dem Vorratsbehälter verbunden ist – an die eine oder die andere Türklinke dosiert wird. Alternativ ist selbstverständlich auch möglich, dass für jede der beiden selbstdesinfizierenden Türklinken ein eigener Vorratsbehälter, beispielsweise einer auf jeder der beiden Seiten einer Tür vorgesehen ist, und jede der beiden Klinken aus einem eigenen Vorratsbehälter gespeist wird.
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Der Vorratsbehälter und die Dosiereinrichtung und gegebenenfalls der weitere Vorratsbehälter und die weitere Dosiereinrichtung können jeweils in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sein, welches beispielsweise über zu diesem Zweck vorgesehene Befestigungsmittel an einem Türblatt angebracht werden kann. Sind zwei Dosiereinrichtungen für zwei selbstdesinfizierende Türklinken und ein gemeinsamer Vorratsbehälter vorgesehen, können auch der gemeinsame Vorratsbehälter, die Dosiereinrichtung und die weitere Dosiereinrichtung in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht sein.
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Ist ein Vorratsbehälter und gegebenenfalls ein weiterer Vorratsbehälter vorgesehen und umfasst die Dosiereinrichtung und gegebenenfalls die weitere Dosiereinrichtung eine Kolben-Zylindereinheit oder wird durch diese gebildet, ist insbesondere der Hubraum der Einheit einerseits fluidtechnisch mit dem Vorratsbehälter bzw. dem weiteren Vorratsbehälter für das Desinfektionsmittel und andererseits fluidtechnisch mit der Zuführöffnung der selbstdesinfizierenden Türklinke bzw. der weiteren selbstdesinfizierenden Türklinke verbunden.
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Die Betätigungseinrichtung umfasst weiterhin in zweckmäßiger Ausgestaltung einen mit der Dosiereinrichtung verbindbaren oder verbundenen Hebel und/oder Bowdenzug, der an der selbstdesinfizierenden Türklinke befestigt ist. In analoger Weise kann eine gegebenenfalls vorhandene weitere Betätigungseinrichtung einen mit einer weiteren Dosiereinrichtung verbindbaren oder verbundenen weiteren Hebel und/oder weiteren Bowdenzug, der dann an der weiteren selbstdesinfizierende Türklinke befestigt ist, umfassen.
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Dabei kann in Weiterbildung vorgesehen sein, dass an der selbstdesinfizierenden Türklinke ein scheibenförmiges Trägerelement fixiert ist, auf welches ein Kabel des Bowdenzugs derart aufgewickelt und mit der Dosiereinrichtung verbunden oder verbindbar ist, dass der Bowdenzug gezogen wird, wenn die selbstdesinfizierende Türklinke heruntergedrückt wird. Wiederum kann für den Fall, dass zwei selbstdesinfizierende Türklinken vorgesehen sind, in analoger Weise an der weiteren selbstdesinfizierenden Türklinke ein weiteres scheibenförmiges Trägerelement fixiert sein, auf welches ein Kabel des weiteren Bowdenzugs derart aufgewickelt und mit der weiteren Dosiereinrichtung verbunden oder verbindbar ist, dass der weitere Bowdenzug gezogen wird, wenn die weitere selbstdesinfizierende Türklinke heruntergedrückt wird.
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Dann kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Kolben-Zylinder-Einheit der Dosiereinrichtung einen an dem Kolben befestigten Stempel umfasst und der Hebel und/oder ein Kabel des Bowdenzugs der Betätigungseinrichtung mit dem Stempel verbunden ist und insbesondere die Kolben-Zylinder-Einheit der weiteren Dosiereinrichtung einen an dem Kolben befestigten weiteren Stempel umfasst und der weitere Hebel und/oder ein Kabel des weiteren Bowdenzugs der weiteren Betätigungseinrichtung mit dem weiteren Stempel verbunden ist.
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Für den Schutz des oder der Kabel von gegebenenfalls vorhandenen Bowdenzügen sind in zweckmäßiger Weise an dem Türblatt fixierte bzw. fixierbare Abdeckungen vorgesehen.
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Auch für Schläuche und/oder Rohrleitungen, welche beispielsweise einen Vorratsbehälter mit der Zuführöffnung in der bzw. den selbstdesinfizierenden Türklinke verbinden können, ist bzw. sind in vorteilhafter Ausgestaltung eine oder mehrere an dem Türblatt fixierte oder fixierbare Abdeckung(en) vorgesehen. Die Abdeckungen sind insbesondere dann zur Erhöhung der Sicherheit zweckmäßig, wenn ein brennbares Desinfektionsmittel zum Einsatz kommt.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, dass sowohl eines oder mehrere Kabel eines oder mehrerer ggf. vorhandener Bowdenzüge und einer oder mehrere Schläuche und/oder Rohrleitung zur Förderung von flüssigem Desinfektionsmittel durch eine gemeinsame Abdeckung geschützt sind, die an dem Türblatt fixiert bzw. fixierbar ist.
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So zeichnet sich eine weitere Ausführungsform dadurch aus, dass ein Schlauch zur fluidtechnischen Verbindung der Zuführöffnung mit einem Vorratsbehälter für flüssiges Desinfektionsmittel und eine die Betätigungseinrichtung und den Schlauch zumindest teilweise umgreifende Schutzabdeckung vorgesehen ist. In analoger Weise kann ein weiterer Schlauch zur fluidtechnischen Verbindung der weiteren Zuführöffnung mit einem Vorratsbehälter für flüssiges Desinfektionsmittel und eine die weitere Betätigungseinrichtung und den weiteren Schlauch zumindest teilweise umgreifende weitere Schutzabdeckung vorgesehen sein. Dabei sind bevorzugt Mittel zur Fixierung der Schutzabdeckung und insbesondere der weiteren Schutzabdeckung an einem Türblatt vorgesehen.
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Um eine besonders leichte Reinigung zu gewährleisten und Erregern eine möglichst Oberfläche zu bieten, zeichnet sich bei einer weiteren Ausführungsform die selbstdesinfizierende Türklinke und/oder die weitere Türklinke durch eine fein geschliffene Oberfläche auszeichnen. Die Rautiefe kann beispielsweise kleiner gleich 4 Mikrometer, insbesondere kleiner gleich 0,25 Mikrometer sein.
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Die selbstdesinfizierende Türklinke und gegebenenfalls die weitere selbstdesinfizierende Türklinke umfassen in zweckmäßiger Ausgestaltung ferner einen Griffbereich und die Durchgangsbohrungen verbinden den Hohlraum mit einer Außenfläche der Umfangswandung der selbstdesinfizierenden und gegebenenfalls weiteren selbstdesinfizierenden Türklinke im Griffbereich.
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Dabei sind die Durchgangsbohrungen in vorteilhafter Ausgestaltung derart angeordnet, dass über den gesamten Griffbereich eine gleichmäßige Zufuhr und Verteilung von flüssigem Desinfektionsmittel erreicht und gleichzeitig ein Heruntertropfen von flüssigem Desinfektionsmittel nicht begünstigt wird. Hierzu können beispielsweise nur an der nach oben weisenden Seite der Türklinke bzw. eines Griffbereiches dieser Durchgangsbohrungen für die Desinfektionsmittelzufuhr zur Oberfläche vorgesehen sein.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist die Anordnung ferner derart getroffen, dass die selbstdesinfizierende Türklinkeneinrichtung oder zumindest die Betätigungsstange kompatibel zu gängigen bzw. genormten Türen ausgebildet ist. So kann die erfindungsgemäße selbstdesinfizierende Türklinkeneinrichtung besonders komfortable an gängigen Türen montiert, insbesondere nachgerüstet werden.
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Schließlich ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung ein Türblatt, welches mit einer selbstdesinfizierende Türklinkeneinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche und mit einer Türfalle ausgestattet ist, wobei die Betätigungsstange der Türklinkeneinrichtung mit der Türfalle derart in Wirkverbindung steht, dass die Türfalle bei einer Drehbewegung der Bestätigungsstange um ihre Längsachse herein- und herausbewegt wird.
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In Weiterbildung umfasst die dem erfindungsgemäßen Türblatt zugeordnete Türklinkeneinrichtung wenigstens einen Vorratsbehälter für flüssiges Desinfektionsmittel, der an der Vorder- und/oder Rückseite des Türblatts angeordnet ist oder sich innerhalb des Türblattes erstreckt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht. Es zeigen:
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1 eine Tür, die mit einer erfindungsgemäßen selbstdesinfizierende Türklinkeneinrichtung ausgestattet ist in schematischer Darstellung,
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2 eine weitere Ansicht der Tür aus 1 in schematischer Darstellung,
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3 die beiden Türklinken sowie die Betätigungsstange der selbstdesinfizierenden Türklinkeneinrichtung aus 1 im unmontierten Zustand in schematischer Darstellung,
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4 die beiden Türklinken sowie die Betätigungsstange aus 3 in einer Ansicht von schräg hinten,
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5 die beiden Türklinken sowie die Betätigungsstange aus den 3 und 4 in einer frontalen Seitenansicht,
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6 die beiden Türklinken sowie die Betätigungsstange aus den 3 bis 5 dargestellten in einer frontalen Vorderansicht,
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7 die beiden Türklinken sowie die Betätigungsstange aus den 3 bis 6 in der Aufsicht, und
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8 der der selbstdesinfizierenden Türklinke aus den 1 bis 7 zugeordnete Entkopplungsmechanismus in schematischer Darstellung.
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Die 1 zeigt einen Abschnitt eines Türblattes 1, welches mit einer erfindungsgemäßen selbstdesinfizierender Türklinkeneinrichtung 2 ausgestattet ist. Das Türblatt 1 ist Teil einer nicht weiter dargestellten Toilettentür.
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Die Türklinkeneinrichtung 2 umfasst zwei Türklinken 3, 4, sowie eine Betätigungsstange 5, auf welche die beiden Türklinken 3, 4 aufgesteckt und über welche die beiden Türklinken 3, 4 miteinander verbunden sind. Beide Türklinken 3, 4 zeichnen sich durch eine fein geschliffene Oberfläche aus. Die Betätigungsstange 5 ist in den 1 und 2, welche den fertig montierten Zustand zeigen, nicht zu erkennen, kann jedoch den 3 bis 7 entnommen werden. Bei der Betätigungsstange 5 handelt es sich vorliegend um einen Vierkant, der sich in an sich bekannter Weise orthogonal zu der durch das Türblatt 1 definierten Ebene durch das Türblatt 1 erstreckt und über welchen eine Türfalle 6 des Schlosses betätigt werden kann, wenn eine der beiden Türklinken 3, 4 heruntergedrückt wird. Hierfür steht die in den 3 und 4 sowie 6 und 7 erkennbare, an der Betätigungsstange 5 befestigte Vierkantnuss 7 in an sich bekannter Weise mit der Türfalle 6 in einer entsprechenden Wirkverbindung.
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Von den beiden Türklinken 3, 4 der erfindungsgemäßen selbstdesinfizierenden Türklinkeneinrichtung 2 ist eine Türklinke 3, konkret diejenige, welche an der in 1 erkennbaren und in der 2 nach rechts weisenden Rückseite des Türblattes 1 angebracht ist, als selbstdesinfizierende Türklinke 3 ausgebildet. Die andere, an der in 2 nach links weisenden Vorderseite des Türblattes 1 angebrachte Türklinke 4 hingegen ist als "normale" Türklinke ohne selbstdesinfizierende Eigenschaften ausgebildet.
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Die selbstdesinfizierende Türklinke 3 weist einen in den Figuren nicht erkennbaren Hohlraum auf, welcher bei der dargestellten Ausführungsform zylinderförmig ist und sich entlang der in den 1 und 3 eingezeichneten Längsachse X des zylinderförmigen Griffstückes 3a der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 erstreckt. Der Hohlraum ist über insgesamt vier Durchgangsbohrungen 8, die sich durch die zylinderförmige Umfangswandung des Griffteils 3a erstrecken, mit der Außenfläche der Umfangswandung des Griffteils 3a und zwar an dessen Oberseite verbunden.
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Die selbstdesinfizierende Türklinke 3 weist weiterhin eine Zuführöffnung 9 für flüssiges Desinfektionsmittel auf, welche in der frontalen Ansicht aus 2 erkennbar ist. Die Zuführöffnung 9 für flüssiges Desinfektionsmittel ist bei den dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen von der selbstdesinfizierenden Türklinke abragenden, zylinderförmigen Vorsprung 10 umgriffen, auf welchen ein Schlauch 11 für die Zufuhr flüssigen Desinfektionsmittels aufsteckbar ist. Der Schlauch 11 ist in den 1 und 2 nicht dargestellt, kann jedoch in den 3 bis 7 zumindest abschnittsweise entnommen werden.
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Die selbstdesinfizierende Türklinkeneinrichtung 2 umfasst ferner einen Vorratsbehälter 12 für flüssiges Desinfektionsmittel, welcher ein Fassungsvermögen von 1000 ml hat und von einem Gehäuse 13 umgeben ist, das an die Rückseite des Türblattes 1 mittels in den Figuren nicht erkennbarer Schrauben fixiert ist. Dasjenige Ende des Schlauches 11, welches nicht auf den die Zuführöffnung 9 umgreifenden Vorsprung 10 aufgesteckt und/oder mit diesem verschraubt ist, ist fluidtechnisch mit dem Vorratsbehälter 12 für flüssiges Desinfektionsmittel verbunden.
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Die erfindungsgemäße selbstdesinfizierende Türklinkeneinrichtung 2 umfasst ferner bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Dosiereinrichtung, die ausgebildet ist, um bei Betätigung eine vorgegebene Menge flüssigen Desinfektionsmittels zur Abgabe an den Hohlraum in der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 zu dosieren. Die Dosiereinrichtung ist vorliegend durch ein innerhalb des Gehäuses 13 oberhalb des Vorratsbehälters 12 angeordnete Kolben-Zylinder-Einheit gegeben, deren Hubvolumen bei etwa 1 ml liegt. Da die Dosiereinrichtung innerhalb des Gehäuses 13 angeordnet ist, ist sie in den Figuren nicht erkennbar.
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Der Hubraum der die Dosiereinrichtung bildenden Kolben-Zylinder-Einheit ist einerseits über eine in den Figuren nicht erkennbare Rohrleitung mit dem Innenraum des Vorratsbehälters 12 verbunden und andererseits über den Schlauch 11 mit dem Hohlraum in der selbstdesinfizierenden Türklinke 3.
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Die Anordnung aus Vorratsbehälter 12, Gehäuse 13 und Dosiereinrichtung wird bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen angepassten Desinfektionsmittelspender, wie er Vielfach in Krankenhäusern in handbetätigbarer Ausgestaltung Anwendung findet, gebildet.
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Die selbstdesinfizierende Türklinkeneinrichtung 2 umfasst weiterhin eine Betätigungseinrichtung 14, die erfindungsgemäß derart ausgebildet und mit der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 einerseits und der Dosiereinrichtung andererseits mechanisch verbunden ist, dass bei einem Herunterdrücken der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 ein Teil der auf die selbstdesinfizierenden Türklinke 3 wirkenden Kraft mittels der Betätigungseinrichtung 14 auf die Dosiereinrichtung übertragen wird. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Betätigungseinrichtung 14 hierzu ein scheibenförmiges Trägerelement 15 sowie einen Bowdenzuges 16 mit einer schlauchförmigen Hülle 17, die ein Kabel 18 des Bowdenzugs umgibt. Die Hülle 17 erstreckt sich – wie in den 1 und 2 erkennbar – von dem scheibenförmigen Trägerelement 15 bis zu dem die Dosiereinrichtung und den Vorratsbehälter 12 umgebenden Gehäuse 13.
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Das scheibenförmige Trägerelement 15 ist mittels des in 4 erkennbaren Schraubelementes 15a an der der dem Türblatt 1 zugewandten Stirnseite der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 fixiert, indem es gegen die Stirnseite verspannt ist. Das eine freie Ende des Kabels 18 des Bowdenzuges 16 ist, wie insbesondere in 4 erkennbar, mittels einer Schraube 19 an dem scheibenförmigen Trägerelement 15 fixiert und derart auf das scheibenförmige Trägerelement 15 aufgewickelt, dass bei einem Herunterdrücken der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 des Kabel 18 innerhalb der Hülle 17 des Bowdenzuges 16 in Richtung der selbstdesinfizierenden Türklinke 3, also in den Figuren nach unten gezogen wird. Das andere freie Ende des Kabels 18, welches sich durch eine Öffnung in dem Gehäuse 13 in das Gehäuseinnere erstreckt, ist mit der in dem Gehäuse 13 vorgesehenen Dosiereinrichtung verbunden, konkret mit einem mit dem Kolben der Kolben-Zylindereinheit verbundenen Stempel. Die Anordnung und Verbindung ist dabei derart, dass wenn infolge eines Herunterdrückens der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 das Kabels 18 innerhalb der schlauchförmigen Hülle 17 in Richtung der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 gezogen wird, der Stempel und somit der Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit über seinen gesamten Hubweg in den Zylinder hineingedrückt und das Volumen im Zylinder verringert wird.
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Infolge der konkreten Ausgestaltung wird die Dosiereinrichtung automatisch und rein mechanisch betätigt, wenn ein Benutzer die selbstdesinfizierende Türklinke herunterdrückt, da über den Bowdenzug 16 ein Teil derjenigen Kraft, mit welcher der Benutzer die Türklinke 3 betätigt, auf den Kolben der die Dosiereinrichtung bildenden Kolben-Zylinder-Einheit übertragen wird. Infolgedessen wird jedes Mal, wenn ein Benutzer die selbstdesinfizierende Türklinke 3 betätigt, 1 ml flüssiges Desinfektionsmittel in dem Hohlraum der selbstdesinfizierenden Türklinke und somit durch die Durchgangsbohrungen 8 an die Oberfläche des Griffteils 3a und in die Handfläche des Benutzers gedrückt.
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Um sicher zu stellen, dass eine derartige Zufuhr von flüssigem Desinfektionsmittel nur im Bedarfsfall erfolgt, also nur dann, wenn ein Benutzer die selbstdesinfizierende Türklinke 3 betätigt und somit anfasst, ist die Anordnung erfindungsgemäß derart getroffen, dass der selbstdesinfizierende Türklinke 3 kein Desinfektionsmittel zugeführt wird, wenn die Türklinke 4 auf der anderen Seite des Türblattes 1 durch einen Benutzer heruntergedrückt wird. Hierzu ist der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 erfindungsgemäß ein Entkopplungsmechanismus 20 zugeordnet, welcher in der 8 schematisch dargestellt ist. Über den Entkopplungsmechanismus 20 sind die selbstdesinfizierende Türklinke 3 und die Betätigungsstange 5 miteinander verbunden. Der Entkopplungsmechanismus 20 ist dabei derart ausgebildet, dass ein Herunterdrücken der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 zwar in eine Drehbewegung der Betätigungsstange 5 in eine vorgegebene Drehbewegung, die in der 8 durch einen Pfeil P angedeutet ist, resultiert, jedoch eine durch Herunterdrücken der auf der andere Seite des Türblattes 1 vorgesehenen nicht selbstdesinfizierenden Türklinke 4 verursachte Drehbewegung der Betätigungsstange 5 in dieser Richtung kein Herunterdrücken der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 bewirkt.
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Hierzu umfasst der Entkopplungsmechanismus 20 ein Entkoppelelement 21, welches vorliegend durch den der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 zugewandten – entsprechend modifizierten – axialen Endbereich der Betätigungsstange 5 gebildet wird, sowie eine Aufnahme 22 in der selbstdesinfizierenden Türklinke 3, in welche das Entkoppelelement 21 einsteckbar und im montierten Zustand eingesteckt ist.
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Das Entkoppelelement 21 umfasst einen zylinderförmigen Abschnitt 23 sowie zwei von dem zylinderförmigen Abschnitt 23 in radialer Richtung abgragende quaderförmige Anschlagstege 24, welche vorliegend in Form von Passfedern gegeben sind. Die beiden quaderförmigen Anschlagstege 24 sind einander gegenüberliegend angeordnet, wobei in der 8 ein Anschlagsteg 24 von dem zylinderförmigen Abschnitt 23 in radialer Richtung nach oben abragt und ein weiterer Anschlagsteg 24 in radialer Richtung nach unten. In der 8 ist nur der nach oben abragende Anschlagsteg 24 erkennbar.
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Die Aussparung 22 in der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 ist ferner derart ausgebildet, dass im eingesteckten, montierten Zustand die beiden Anschlagstege 24, wenn sie sich in einer Ausgangsposition befinden, jeweils an einen durch einen Abschnitt 25 der Innenwandung der Aussparung 22 gebildeten Anschlag derart anliegen, dass das Entkoppelelement 21 und somit die Betätigungsstange 5 mitgenommen wird, wenn die selbstdesinfizierende Türklinke 3 heruntergedrückt wird, jedoch das Entkoppelelement 21, wenn die andere Türklinke 4 heruntergedrückt wird, ausgehend von der Ausgangsposition in der Aussparung 22 eine Rotation um den Schwenkwinkel der Türklinken 3, 4 durchführen kann, ohne dass die beiden Anschlagstege jeweils an einer Innenwandung der Aussparungen in Anlage kommen, so dass die selbstdesinfizierende Türklinke 3 nicht mitgenommen und somit nicht heruntergedrückt wird, wenn die Türklinke 4 betätigt wird. Um dies zu erreichen weist die Aussparung 22 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen dem zylinderförmigen Abschnitt 23 zugeordneten und in seiner Form an den zylinderförmigen Abschnitt 23 angepassten zylinderförmigen Bereich 26 auf, sowie zwei sich in radialer Richtung an den zylinderförmigen Bereich 26 anschließende Kreisringsegment-förmige Bereiche 27 auf, von denen jeweils einer einen der beiden Anschlagstege 24 im eingesteckten, montierten Zustand aufnimmt. Dabei ist jeder der beiden kreisringsegment-förmigen Abschnitte 27 derart dimensioniert, dass der jeweilige Anschlagsteg 24 in diesem ausgehend von der Ausgangsposition zumindest um den Schwenkwinkel der Türklinken 3, 4 geschwenkt werden kann, ohne dass er an einer Innenwandung der Aussparung in dem Kreisringsegmentförmigen-Bereich 27 in Anlage kommt. So ist gewährleistet, dass bei einem Herunterdrücken der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 die Anschlagstege 24 und somit die Betätigungsstange 5 in Richtung der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 mitgenommen werden, jedoch bei einer durch Herunterdrücken der anderen Türklinke 4 verursachten Drehbewegung der Betätigungsstange 5 die Anschlagsstege 4 in den zugeordneten kreisringsegmentförmigen Bereichen 27 eine Schwenkbewegung ausführen können, ohne dass die selbstdesinfizierende Türklinke 3 mitgenommen wird. In der Ausgangsposition befinden sich die Anschlagstege 24 dann, wenn die Türfalle im montierten Zustand – wie in 1 erkennbar, vollständig herausgefahren ist.
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Um das Entkoppelelement 21 im eingesteckten, montierten Zustand in axialer Richtung in der Aussparung 22 zu fixieren, ist dieses im Bereich des zylinderförmigen Abschnitts 23 mit einer umlaufenden Nut 28 versehen. In diese greift im montierten Zustand zur axialen Fixierung der Endbereich einer Fixierschraube 29 ein, welche im montierten Zustand durch eine Gewindebohrung 30, die sich durch die Wandung der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 erstreckt und in die Aussparung 22, konkret den zylinderförmigen Bereich 26 dieser mündet, eingeschraubt ist.
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Durch den erfindungsgemäß vorgesehen Entkoppelungsmechanismus 20 wird zuverlässig gewährleistet, dass flüssiges Desinfektionsmittel aus dem Vorratsbehälter 12 nur in den Hohlraum und somit die Oberfläche des Griffteiles 3a des selbstdesinfizierenden Türklinke 3 gepumpt wird, wenn ein Benutzer diese Klinke 3 betätigt. Wird hingegen die andere Türklinke 4 betätigt, wird die selbstdesinfizierende Türklinke 3 nicht, wie bei einer aus dem Stand der Technik vorbekannten Tür mit heruntergedrückt, und die Zufuhr von Desinfektionsmittel zu der Türklinke 3 unterbleibt.
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Lediglich ergänzend sein angemerkt, dass sich bei einer Betätigung der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 die "normale" Türklinke 4 auf der anderen Seite des Türblattes 1 jeweils mitbewegt, was problemlos möglich ist, da hieraus keine unerwünschte Desinfektionsmittelzufuhr resultieren kann. Die "normale" Türklinke 4 hat eine Aussparung quadratischen Querschnitts, in welche das andere axiale Ende der vorliegend durch einen Vierkant gegebenen Betätigungsstange 5, welches kein Entkoppelelement aufweist, eingesteckt ist, und in welcher das andere axiale Ende des Vierkants im eingesteckten Zustand in ans sich bekannter Weise formschlüssig sitzt.
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Unter Verwendung der rein mechanischen, kraftübertragenden Betätigungseinrichtung 14 wird es möglich, auf stromgeführte Komponenten vollständig zu verzichten. Da bei jeder Betätigung der selbstdesinfizierenden Türklinke 3 zwangsweise eine Zufuhr von Desinfektionsmittel zu der Oberfläche des Griffstücks 3a und in die Handfläche des Benutzers erfolgt, werden dabei sowohl das Griffstück 3a als auch die Benutzerhände zuverlässig desinfiziert. Da die Zufuhr der vorgegebenen Menge an Desinfektionsmittel nur durch das Herunterdrücken der selbstdesinfizierenden Türklinke 3, jedoch nicht durch herunterdrücken der anderen Türklinke 4 bewirkt wird, ist ferner zu allen Zeiten sichergestellt, dass kein überschüssiges Desinfektionsmittel auf den Boden tropft. Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung können im Ergebnis höchste Anforderungen an Hygiene, Sicherheit, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit erfüllt werden.
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Alternativ zu den in Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer selbstdesinfizierenden Türklinke 3 und einer nicht selbstdesinfizierenden, "normalen" Türklinke 4 kann auch vorgesehen sein, dass auf beiden Seiten eines Türblattes jeweils eine selbstdesinfizierende Türklinke vorgesehen ist, die jeweils einen Hohlraum, Durchgangsbohrungen 8 sowie eine Zuführöffnung 9 aufweist. In diesem Falle ist dann der weiteren selbstdesinfizierenden Türklinke auch eine weitere Betätigungseinrichtung 14 zugeordnet, die insbesondere analog zu derjenigen ausgebildet sein kann, die vorstehend beschrieben wurde. Die Ausgestaltung ist dann lediglich – genau wie die der jeweils anderen Türklinke – gespiegelt.
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Ist ein Türblatt mit einer erfindungsgemäßen selbstdesinfizierenden Türklinkeneinrichtung mit zwei selbstdesinfizierenden Türklinken ausgestattet, können die beiden Türklinken entweder von einem gemeinsamen Vorratsbehälter gespeist werden oder aber es ist für jede der beiden selbstdesinfizierenden Türklinken ein eigener Vorratsbehälter, insbesondere auf jeder Seite des Türblattes, vorgesehen.
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Teilen sich die beiden Klinken einen gemeinsamen Vorratsbehälter, sind die Betätigungseinrichtungen beider Türklinken jeweils mit einer eigenen Dosiereinrichtung verbunden und die Hohlräume beider Türklinken sind über die jeweilige Dosiereinrichtung mit dem gemeinsamen Vorratsbehälter 12 verbunden. Weisen die Dosiereinrichtungen wie bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel eine Kolben-Zylindereinheit auf, deren Kolben mit einem Stempel verbunden ist, können beispielsweise beide Betätigungseinrichtungen jeweils einen Bowdenzug mit einem Kabel aufweisen, dass jeweils mit dem Stempel einer der Dosiereinrichtungen verbunden ist. Ferner können die Hohlräume beider selbstdesinfizierenden Klinken jeweils über einen Schlauch mit dem Hubraum der Kolben-Zylinder-Einheit der jeweiligen Dosiereinrichtung verbunden sein.
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Ist jeder der beiden selbstdesinfizierenden Türklinken ein eigener Vorratsbehälter zugeordnet, sind ebenfalls zwei Dosiereinrichtungen vorgesehen, über welche Desinfektionsmittel in den Hohlraum der jeweiligen Türklinke dosiert wird und die mechanischen sowie fluidtechnischen Verbindungen bestehen zwischen der jeweiligen Türklinke, Betätigungseinrichtung, Dosiereinrichtung und dem jeweiligen Vorratsbehälter.
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Um auch bei einer Anordnung mit zwei selbstdesinfizierenden Türklinken zu gewährleisten, dass immer nur derjenigen Türklinke Desinfektionsmittel zugeführt wird, welche von einem Benutzer heruntergedrückt wird, ist zweckmäßiger Weise auch der zweiten selbstdesinfizierenden Türklinke ein Entkoppelungsmechanismus zugeordnet. Dieser kann analog zu dem vorstehend beschriebenen Entkoppelungsmechanismus ausgebildet sein, wiederum der Maßgabe, dass die Anordnung gespiegelt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10305142 A1 [0004]
- DE 102009036339 B3 [0005]
- DE 202013005897 U1 [0006]